Aktuelle Pressemeldungen

12.03.2024 - Kliniken Südostbayern

Mützchen für die Kleinsten

Wie aus einer Idee ein gefragtes Sortiment wurde

v.l. Claudia Duckeck vom Klinikum Traunstein, Christa Moser, Irmi Bienert, Tatjana Weihnacht, Stephanie Riedl, Rodica Onaci von der Christlichen Frauenbewegung Eggstätt. Vorne Cristina Cotoros vom Klinikum Traunstein, bei der Übergabe der Mützchen
v.l. Claudia Duckeck vom Klinikum Traunstein, Christa Moser, Irmi Bienert, Tatjana Weihnacht, Stephanie Riedl, Rodica Onaci von der Christlichen Frauenbewegung Eggstätt. Vorne Cristina Cotoros vom Klinikum Traunstein, bei der Übergabe der Mützchen

Eigentlich war es als einmalige Aktion gedacht, als sich die Frauen der Christlichen Frauenbewegung Eggstätt Ende 2022 zusammentaten, um Herzkissen für Brustkrebspatientinnen zu nähen. Aber ehe die Damen sich versahen, kamen auch aus anderen Kliniken und Abteilungen Anfragen. Und so erweiterten die Ehrenamtlichen aus Eggstätt im Laufe der Zeit ihr Sortiment um Mützchen und Söckchen, aber auch um Drainagetaschen. mehr...

Im März kam die Geburtshilfestation des Klinikums Traunstein in den Genuss von mit viel Liebe hergestellten Mützchen. Eine Abordnung des mittlerweile insgesamt 273 Frauen umfassenden Vereins übergab 103 Babymützchen an die Station 4/2, 120 Mützchen an die Kinderintensiv für Frühchen und 65 Kuschelkissen und 32 genähte Kuscheltiere an die Stationen 3/2 und 3/3. Der Kontakt ins Traunsteiner Klinikum kam durch die Bekanntschaft zweier Damen zustande, Cristina Cotoros und Tatjana Weihnacht.

Prof. Dr. Christian Schindlbeck, Chefarzt Frauenklinik und Geburtshilfe an den Standorten Bad Reichenhall und Traunstein der KSOB, ist voll des Lobes für die Arbeit der Damen: „So viel Engagement und Herzblut für die Kleinsten in unseren Kliniken, das ist wirklich aller Ehren wert. Und die Mütter und Väter sind auch jedes Mal begeistert, wenn sie ein so unerwartetes Geschenk für ihren Nachwuchs bekommen.“

Stephanie Riedl von der Christlichen Frauenbewegung Eggstätt erinnert sich, wie sich alles entwickelte: „Seit der Übergabe der Herzkissen Ende 2022 kommen wir regelmäßig im Frühjahr und Herbst zu gemeinsamen Nähabenden zusammen, im Durchschnitt sind jedes Mal ungefähr 18 Frauen dabei. Dabei stricken und nähen wir ausschließlich das, was gebraucht und explizit bei uns angefragt wird. Für die Geburtshilfestation der Kreisklinik Bad Reichenhall nähen und stricken wir seit Dezember 2023, da kam die Anfrage für 500 Mützchen pro Jahr! Ich weiß noch, die Resonanz auf einen einmaligen Aufruf in unserer Nähgruppe im Dezember war überwältigend, so dass wir bereits Ende Januar 2024 mit 230 Babymützen im Gepäck nach Bad Reichenhall gefahren sind. Das Schönste ist, die Handarbeitswelle hält nach wie vor an! Und jetzt schauen wir, dass wir auch ab und zu für die Neugeborenen im Klinikum Traunstein „liefern“ können.“

Wichtig ist Stephanie Riedl zu erwähnen, dass die Damen das alles ehrenamtlich machten, weil es Spaß mache und so Wertvolles für einen guten Zweck entstehe. Material, so Riedl, unter anderem Stoffe und Wolle, bekäme die Frauenbewegung Eggstätt von Privatpersonen und Geschäften gespendet. Auf Spenden sei der Verein auch angewiesen, um weiterhin die Anfragen für Kuscheliges und Nützliches für die Frauen und die Babys bedienen zu können.

11.03.2024 - Klinikum Traunstein

Das Ziel ist Nierengesundheit für alle

anlässlich des Weltnierentages am 14. März ein Gespräch mit Prof. Dr. Carsten Böger, Chefarzt der Nephrologie, Diabetologie und Rheumatologie

Der Deutschen Nierenstiftung zufolge haben mehr als 5 Millionen Menschen in Deutschland eine chronische Nierenerkrankung (CKD – chronic kidney disease), doch die wenigsten wissen davon. Daher ist es Ziel des Weltnierentags, zu informieren und die Nierengesundheit in das Blickfeld zu rücken, denn die Nieren regulieren Organe, Knochenstoffwechsel und die Blutbildung, ja sogar der Muskelstoffwechsel wird durch sie beeinflusst. mehr...

Zum Weltnierentag am 14. März erklärt Prof. Dr. Carsten Böger, Chefarzt der Nephrologie, Diabetologie und Rheumatologie am Klinikum Traunstein und Ärztlicher Leiter des KfH Nierenzentrums Traunstein, worauf die Menschen achten sollten, was zu tun ist und wie ihnen in der zertifizierten Nephrologischen Schwerpunktklinik geholfen werden kann.

Herr Prof. Dr. Böger, eine chronische Nierenerkrankung kann mitunter lange unentdeckt bleiben. Warum ist das so, wer ist gefährdet und welche Symptome deuten darauf hin?

Prof. Dr. Böger: Generell ist es so, dass die Symptome einer chronischen Nierenerkrankung relativ unspezifisch sind und meist auftreten, wenn die Nieren schon fortgeschritten unwiderruflich geschädigt sind. Die Patientinnen und Patienten bringen diese damit nicht direkt in Verbindung. Zu nennen sind vor allem Wassereinlagerungen an den Beinen oder dicke Augenlider. Was auch auf eine Nierenerkrankung hindeuten kann, ist eine auffallende Blässe, die durch Blutarmut, die renale Anämie, entsteht. Diese kommt davon, weil die Nieren an der Bildung der roten Blutkörperchen beteiligt sind. Symptome wie Bluthochdruck, mangelnde Flüssigkeitsausscheidung, Ermüdung, Übelkeit, Juckreiz, Muskelzuckungen und -krämpfe, Appetitlosigkeit, Verwirrtheit, Atemprobleme sowie verminderte körperliche und geistige Leistungsfähigkeit, Konzentrationsstörungen und Kopfschmerzen treten erst in fortgeschrittenem Stadium auf. Besonders gefährdet dafür sind Menschen, die an Diabetes oder Bluthochdruck leiden, aber auch salz- und zuckerreiche Ernährung zählen zu den Auslösern.

 

Was sollten die Menschen tun, wenn sie diese Symptome an sich bemerken?

Prof. Dr. Böger: Vielleicht sollten wir zunächst darüber sprechen, was die Menschen tun können, damit es erst gar nicht zu einer Nierenerkrankung kommt. Für die Vorbeugung einer Nierenerkrankung ist folgendes sehr hilfreich: Gesunde und ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und Sport, das Vermeiden von Übergewicht, kein Nikotin und nur geringe Mengen von Alkohol bieten schon eine gute Grundlage für lange Nierengesundheit. Für die Früherkennung einer Nierenerkrankung ist es wichtig, die Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen, die in der hausärztlichen Praxis angeboten werden. Das Erkennen und Behandeln von Bluthochdruck und Diabetes ist hierbei ganz besonders wichtig, denn unbehandelt führen diese Erkrankungen fast immer zur Dialysepflichtigkeit. Ab dem vollendeten 35. Lebensjahr haben gesetzlich Versicherte regelmäßig Anspruch auf den von den Krankenkassen empfohlenen Check-up. Die Patientin oder der Patient kann dann im Gespräch in der hausärztlichen Praxis schon das eigene Befinden und mögliche Beobachtungen mitteilen. Entsteht dabei der Verdacht auf eine Nierenerkrankung, kann mit wenigen Untersuchungen eine Belastung der Niere erkannt werden: Die Bestimmung von Kreatinin im Blut sowie bei der Harnprobe die Prüfung auf Eiweiß und Zellen. Wenn bei dieser Untersuchung eine Nierenerkrankung festgestellt wird, kann das Fortschreiten medikamentös verlangsamt oder reduziert werden. Hier ist dann die Nephrologie gefragt – je früher der Patient von Hausärztin oder Hausarzt bei Auftreten von erhöhten Nierenwerten zum Spezialisten geschickt wird, desto besser.

 

Warum ist es denn so wichtig, in eine zertifizierte Nephrologische Schwerpunktklinik zu gehen?

Prof. Dr. Böger: An einer zertifizierten Nephrologischen Schwerpunktklinik wie bei uns am Klinikum Traunstein sind Diagnose- und Behandlungsstandards sehr gut etabliert und werden von unabhängigen Stellen regelmäßig auf hohe Qualität geprüft. Wir decken die gesamte Bandbreite von Nierenerkrankungen und deren Behandlung ab. Wir haben chronische Nierenerkrankungen aller Ursachen und Stadien im Blick, wie zum Beispiel (autoimmune) Glomerulonephritis, erbliche Nierenerkrankungen wie ADPKD und Alport-Syndrom, diabetes- und bluthochdruckbedingte Nierenerkrankungen, auch Behandlungen nach einer Nierentransplantation.

Oberstes Ziel der Nephrologie ist die Dialysevermeidung. Sollte aber Dialyse nötig werden, haben wir sämtliche Nierenersatz- und Aphereseverfahren stationär bzw. teilstationär im Einsatz. Außerdem stehen bei uns im Klinikum Traunstein 25 stationäre Betten und 12 Dialyseplätze zur Verfügung sowie ein spezieller Diagnostik- und Eingriffsraum und Geräte zur automatisierten Bauchfelldialyse. Mit den behandelnden niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten stehen wir dabei immer in engem Austausch, um eine optimale Versorgung der Patientinnen und Patienten zu gewährleisten.

In Traunstein haben wir die ambulante und stationäre Nephrologie besonders eng verzahnt durch die Kooperation zwischen Klinikum und KfH Traunstein. Beide Einrichtungen stehen den niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen als Anlaufstelle für ihre Patientinnen und Patienten mit Nierenerkrankungen jeder Art zur Verfügung. Eine enge Kooperation mit den hausärztlichen Praxen aber auch speziellen fachärztlichen Praxen (z.B. Kardiologie, Urologie) ist dabei selbstverständlich.

07.03.2024 - Klinikum Traunstein

Wir begleiten die Patienten von Anfang an

Neueste Verfahren und eine enge persönliche Begleitung sorgen für eine Rundumbetreuung der Darmkrebspatientinnen und -patienten im viszeralonkologischen Zentrum am Klinikum Traunstein

v.l. Dr. Thomas E. Langwieler, Chefarzt der Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, und Dr. Björn Lewerenz, Chefarzt Innere Medizin und Gastroenterologie und Leiter des Darmkrebs- und Pankreaszentrums am Klinikum Traunstein
v.l. Dr. Thomas E. Langwieler, Chefarzt der Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, und Dr. Björn Lewerenz, Chefarzt Innere Medizin und Gastroenterologie und Leiter des Darmkrebs- und Pankreaszentrums am Klinikum Traunstein

Darmkrebs ist in Deutschland bei Frauen die zweithäufigste und bei Männern die dritthäufigste Krebserkrankung. Insgesamt gesehen nimmt die Inzidenz zwar ab, steigt jedoch aktuell bei den unter 50-Jährigen an. Und die Heilungschancen sind umso höher, je früher das Stadium des Darmkrebses bei der Diagnose ist. mehr...

Auslöser können familiäre Belastungen, Übergewicht, falsche Ernährung, Bewegungsmangel oder auch chronisch entzündliche Darmerkrankungen sein. Doch für jeden einzelnen Menschen stellt sich die Frage, was tun und wohin, wenn der Verdacht auf Darmkrebs besteht.

Erste Anlaufstation bei Beschwerden für Patientinnen und Patienten ist immer Hausärztin oder Hausarzt oder eine spezialisierte internistische oder gastroenterologische Praxis. Am Klinikum Traunstein haben die zuweisenden Ärztinnen und Ärzte dann mit Dr. Birgit Reinisch, Oberärztin des viszeralonkologischen Zentrums, eine direkte Ansprechpartnerin, denn sie ist gemeinsam mit Oberärztin Dr. Helen Bauer Koordinatorin des Darmkrebszentrums. Für die Patientinnen und Patienten ist Dr. Reinisch die zentrale Kontaktperson, wenn sie in der Klinik sind: „Ich begleite die Patientinnen und Patienten von Anfang an. Sie werden hier durch unser kleines Team aufgefangen, denn jeder Mensch geht anders mit der Erkrankung um und hat andere Bedürfnisse. In unserer Darmkrebssprechstunde wird jeder Fall ganzheitlich betrachtet und die Therapie speziell angepasst, da nehmen wir auch Rücksicht auf religiöse Bedürfnisse und individuelle Anforderungen. Und da wir eine sehr gute Kooperation mit den zuweisenden Ärztinnen und Ärzten haben, bekommen diese von mir sofort die Information, wie es weitergeht.“ In sehr dringenden Fällen gibt es ein Zuweisertelefon, welches vom diensthabenden Oberarzt der Gastroenterologie besetzt ist.

Zertifiziertes viszeralonkologisches Zentrum

Das Klinikum Traunstein hat ein „Zertifiziertes Onkologisches Zentrum der Deutschen Krebsgesellschaft“, zu dem auch das viszeralonkologische Zentrum zählt. Dr. Reinisch erläutert, warum es sinnvoll ist, sich in einem zertifizierten Zentrum behandeln zu lassen: „Es ist erwiesen, dass die Heilungsraten bei Patientinnen und Patienten, die sich an zertifizierte Zentren wenden, um Einiges höher sind. Unsere Zertifizierung als umfassendes viszeralonkologisches Zentrum beruht darauf, dass wir auch für Pankreaskrebs zertifiziert sind. In unserer Tumorkonferenz stellen wir jeden Fall auch den Kolleginnen und Kollegen aus Chirurgie, Radiologie, Gastroenterologie, Onkologie und Strahlentherapie vor. Wir haben gemeinsame Stationen, sodass wir in enger Zusammenarbeit den Patienten durch diese schwierige Zeit begleiten und behandeln können.“

Therapiefestlegung auf Basis eingehender Untersuchungen

Maßgeblich entscheidend für die Festlegung des Therapiekonzepts ist immer eine aussagekräftige Diagnostik, insbesondere durch Computertomografie, MRT (Kernspintomografie) und Endosonografie (endoskopischer Ultraschall). Damit wird zum einen ausgeschlossen, dass sich bereits weitere Metastasen gebildet haben. Zum anderen wird durch die exakte Definition der lokalen Tumorgröße und einem etwaigen Lymphknotenbefall die Möglichkeit eröffnet, ein individuell angepasstes Therapiekonzept festzulegen, um sowohl eine nicht ausreichende als auch eine Überbehandlung zu vermeiden.

Dr. Björn Lewerenz, Chefarzt Innere Medizin und Gastroenterologie und Leiter des Darmkrebs- und Pankreaszentrums, beschreibt die optimalen Voraussetzungen am Klinikum Traunstein: „Wenn operiert werden muss, verfügen wir nicht nur über die neueste, hochmoderne technische Ausstattung, sondern auch über eine ausgezeichnete Expertise durch zwei zertifizierte Darmkrebs-Operateure. Neben dem Chefarzt der Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Dr. Thomas E. Langwieler, verfügt Fr. Dr. Reinisch, Oberärztin und Koordinatorin des Darmkrebszentrums über einen hohen Erfahrungsschatz durch eine Vielzahl an kolorektalen Operationen. Dieser Erfahrungsschatz macht sich nicht nur in einer niedrigen Komplikationszahl bemerkbar, auch die Rundumbetreuung vor und nach der Operation mit ausführlicher Beratung und menschlicher Betreuung wird von den Patienten sehr geschätzt. Damit bieten wir den Betroffenen eine tiefgreifende Fachkenntnis und die notwendige Erfahrung durch hohe Fallzahlen, insbesondere auch für minimalinvasive und roboterassistierte Operationen von Karzinomen. Besonders bei tiefen Karzinomen haben die Patienten bei Operationen mit dem daVinci-Roboterassistent große Vorteile. Generell haben Darmkrebspatientinnen und -patienten eine Fünf-Jahres Überlebensrate von ca. 65 %.  Durch die Teilnahme an vielen Studien im Verbund der Krebsarbeitsgemeinschaft Internistischer Gastroenterologen sind wir außerdem immer auf dem aktuellen Stand des Forschungsfortschritts.“

Neueste Verfahren aus der Forschung

Nicht alle Tumoren müssen operiert werden, wie Dr. Birgit Reinisch erklärt: „Bei einer Radiochemotherapie, also einer Kombination aus Chemotherapie und Strahlentherapie, erzielen wir teilweise eine völlige Heilung ohne Operation. In der Langzeitbeobachtung zeigt sich außerdem, dass der Krebs bei dieser Methode deutlich seltener wiederkommt, darum zählt sie mittlerweile zum leitliniengerechten Behandlungsmodus in zertifizierten Darmzentren. Auf Basis neuester Forschungslage ergänzen wir diese Therapie um eine zusätzliche präoperative Systemchemotherapie, das Ganze nennt sich TNT (Totale Neoadjuvante Therapie). Unsere bisher erzielten Ergebnisse sind sehr überzeugend, denn bei etwa 30 % der Patientinnen und Patienten konnten wir ein komplettes Verschwinden des Karzinoms auch ohne Operation feststellen. Daher wird auch bei uns die TNT bevorzugt als neue Therapieoption bei Patientinnen und Patienten mit einem lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinom angewendet.  Im Anschluss an die Therapie sind die Patientinnen und Patienten dann im dreimonatigen Intervall in ein spezielles Überwachungskonzept eingebunden und werden engmaschig betreut. Dies ist nur möglich, weil wir sehr gute und konstruktive Kooperationspartner als niedergelassene Onkologen und Gastroenterologen in unserem Zentrum haben.“

Betreuung auch nach der Therapie

Ein besonderes Merkmal des Onkologischen Zentrums Traunstein ist die gezielte interdisziplinäre Kooperation zwischen Klinik, niedergelassenen fachärztlichen Praxen sowie Selbsthilfegruppen und -vereinen, wie dem Traunsteiner Verein „Gemeinsam gegen den Krebs“. Neben der eingehenden medizinischen Behandlung erfahren die Patientinnen und Patienten außerdem auch Unterstützung für ihre Lebenssituation: Sei es durch die Psychologinnen der Psychoonkologie, oder durch den Sozialdienst am Klinikum Traunstein, der sich bei Bedarf um die Versorgung der Patientinnen und Patienten nach der Entlassung aus dem Klinikum kümmert.

Ganz wichtig: Vorsorge wahrnehmen

Dr. Helen Bauer möchte darauf hinweisen, dass die Menschen auf ihren Körper hören sollten und es auch selbst in der Hand haben, ihr Risiko für Darmkrebs zu senken. Sie appelliert eindringlich: „Körperliche Aktivität, eine ausgewogene Ernährung mit wenig rotem Fleisch, stattdessen ballaststoffreiche Kost mit viel Obst und Gemüse, das Vermeiden von Alkohol, Rauchen und Übergewicht können das Risiko an Darmkrebs zu erkranken, senken – ein Rest-Risiko besteht aber leider auch bei gesundem Lebensstil.  Sollten Sie anhaltende Beschwerden wie ungewollten Gewichtsverlust, Stuhlgangsveränderungen oder sogar Blut im Stuhl feststellen oder Sie haben Angehörige mit Darmkrebs, sollten Sie zu Ihrer Ärztin oder Arzt gehen. Mit einer einfachen Darmspiegelung kann der Darmkrebs im frühen Stadium erkannt werden oder vorhandene Polypen, also eine mögliche Vorstufe von Darmkrebs, direkt abgetragen werden. Am besten ist natürlich, dem Krebs erst gar keine Chance zu geben und bereits ohne Symptome das Angebot zur Darmkrebsvorsorge ab 50 Jahren anzunehmen: Entweder mit einen Stuhltest auf verstecktes Blut oder direkt mit der Darmspiegelung, um mögliche Polypen zu entfernen. Wichtig ist: Je früher man einen Darmkrebs erkennt, desto besser.“

29.02.2024 - Klinikum Traunstein

Damit wir auch morgen noch kräftig zugreifen können

Zum Tag der Hand am 1. März ein Gespräch zum Thema Brüche des Kahnbeins mit Prof. Dr. Afshin Rahmanian-Schwarz, Chefarzt der Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie am Klinikum Traunstein, und Oberarzt Dr. Thomas Jan Riha

v.r. Prof. Dr. Afshin Rahmanian-Schwarz, Chefarzt der Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie am Klinikum Traunstein und Oberarzt Dr. Thomas Jan Riha
v.r. Prof. Dr. Afshin Rahmanian-Schwarz, Chefarzt der Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie am Klinikum Traunstein und Oberarzt Dr. Thomas Jan Riha

Hände verfügen über eine Vielzahl hochentwickelter Funktionen. Diese Funktionalität wird durch ein hervorragendes Zusammenspiel der anatomischen Strukturen wie Knochen und Gelenken, Muskeln und Sehnen, Nerven und Blutgefäßen unterstützt. Doch Glatteis im Winter, Unebenheiten auf dem Boden oder ein einfaches Stolpern – wie schnell kommt es zu einem Sturz. mehr...

Manchmal ist dann die Gewalteinwirkung auf die Hände so groß, dass die beteiligten Knochen im Bereich des Handgelenks verletzt werden. Wenn diese Brüche unerkannt bleiben oder falsch behandelt werden, drohen langfristige Schmerzen und Bewegungseinschränkungen und bergen das Risiko für einen frühzeitigen Verschleiß des Handgelenks.

Hände sind sehr verletzlich, das fällt den Menschen erst auf, wenn sie sie nicht mehr wie gewohnt benutzen können. Was sollte man tun, wenn man z.B. nach einem Sturz merkt, dass etwas nicht mehr richtig funktioniert oder schmerzt?

Dr. Riha: Wichtige Erstmaßnahmen sind zunächst einmal das Hochlagern der Hand und Kühlen, z.B. mit einem handelsüblichen Cool-Pack, der um Erfrierungen zu vermeiden immer z.B. mit einem Baumwolltuch umwickelt auf die Haut gelegt wird. Je nach akuter Schwere der Verletzung sind mögliche Anlaufstellen die haus- und fachärztlichen Praxen oder die Notaufnahme im Krankenhaus. Es wird immer eine körperliche Untersuchung durchgeführt und in den meisten Fällen werden spezielle Röntgenaufnahmen angefertigt. Dieses erlaubt eine Ersteinschätzung der verletzten Strukturen. In der Notaufnahme des Klinikums Traunstein kann dann gegebenenfalls direkt mit den diensthabenden Ärzten für Plastische, Rekonstruktive, Ästhetische Chirurgie und Handchirurgie Kontakt aufgenommen und das weitere Prozedere abgestimmt werden. 

Wie läuft dieses Prozedere ab?

Prof. Dr. Rahmanian-Schwarz: Die Hand nimmt hochkomplexe Funktionen von der Sinneswahrnehmung bis hin zum Greifen wahr. Daher können bereits kleine Veränderungen im Zusammenspiel der Muskeln, Sehnen, Bänder und Knochen weitreichende Funktionseinschränkungen nach sich ziehen. Insofern sollte bei jeglicher Verletzung der Hand und des Handgelenkes, die über längere Zeit Probleme bereitet, ein Hand-Spezialist hinzugezogen werden. Bei einem Notfall können unsere diensthabenden Oberärztinnen und Oberärzte, die auf die Versorgung von Hand- und Handgelenksverletzungen spezialisiert sind, die Versorgung rund um die Uhr sicherstellen. Außerdem können die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen im Fall von komplexeren Verletzungen, wie zum Beispiel dem Bruch des Kahnbeins, auch in unsere Spezial-Sprechstunde überweisen. Dort können bereits bestehende Befunde gesichtet und zusammengetragen sowie gegebenenfalls weitere Diagnostik veranlasst werden.

Wie schaut die Diagnostik und Behandlung einer Handwurzelknochenfraktur am Beispiel einer solchen Kahnbeinfraktur aus?

Dr. Riha: Bei einem Bruch des Kahnbeines (Skaphoid) besteht unter anderem zumeist ein Druckschmerz in der Tabatière. Dies ist das Areal an der Rückseite der Hand speichenseitig, welches beim Tabakschnupfen zur Portionierung des Schnupftabaks dient. Deswegen auch der Name - abgeleitet vom französischen Wort „tabaquière“, das eine Dose zur Aufbewahrung von Schnupftabak bezeichnet. Nach klinischer Untersuchung der Hand werden Röntgenaufnahmen des Handgelenkes in zwei Ebenen sowie eine „Stecher-Aufnahme“ angefertigt. Sollte sich hier der Verdacht auf eine Skaphoidfraktur ergeben, ist es zwingend notwendig, eine Dünnschicht-Computertomografie des Handgelenkes mit Planungsebene in Längsrichtung des Skaphoids durchzuführen, um die Frakturmorphologie und Lokalisation beurteilen zu können. Eine normale Computertomografie des Handgelenkes erlaubt zwar festzustellen, dass eine Fraktur vorliegt, die handchirurgische Therapie kann damit aber nicht definiert werden. Ein Protokoll für die korrekte Durchführung dieser speziellen CT kann bei Bedarf kostenlos über unsere Internetseite heruntergeladen werden.

Prof. Dr. Rahmanian-Schwarz: Ist die Fraktur nun korrekt klassifiziert, ist entweder eine konservative Therapie, meist durch Anlage eines Skaphoidcastes für 6 Wochen mit anschließender Röntgenkontrolle oder die operative Therapie indiziert. Einfache, nicht verschobene Brüche werden zumeist minimalinvasiv mittels einer in den Knochen eingebrachten Schraube versorgt. Komplexere Brüche bedürfen eines offenen Vorgehens mit Einrichtung des Bruches und Stabilisierung mittels einer Schraube. Bei Trümmerzonen kann es notwendig werden, Spongiosa, also Bälkchenknochen, einzubringen und den Bruch mittels einer Spezialplatte zu stabilisieren.

Welche Risiken bestehen, wenn man diese Verletzung nicht behandeln lässt?

Dr. Riha: Belastungsabhängige Schmerzen mit Schwellung über dem Handgelenk speichenseitig sowie eine schmerzbedingte Kraftminderung führen die Patientin oder den Patienten zur haus- oder fachärztlichen Praxis. Das ist auch gut so, denn bei einer nicht adäquat behandelten Kahnbeinfraktur heilt die Fraktur nicht aus und es bildet sich ein Falschgelenk - eine Pseudarthrose, die einen zunehmenden Verschleiß spezifischer Areale des Handgelenkes zur Folge hat. Wird die Kahnbeinpseudarthrose rechtzeitig erkannt, können wir rekonstruktive Verfahren zur Behandlung anwenden. In bestimmten komplexeren Fällen können wir sogar ein gefäßgestieltes Transplantat aus dem Knie entnehmen, um es in den Defekt am Kahnbein einzubringen. Dabei werden die das Transplantat begleitenden Gefäße unter dem Operationsmikroskop an ortsständige Gefäße angeschlossen und das ganze Konstrukt wird mit einer Schraube stabilisiert.

Prof. Dr. Rahmanian-Schwarz: Ist bereits eine fortgeschrittene Arthrose vorhanden, muss auf Rettungseingriffe zurückgegriffen werden. Diese Eingriffe beinhalten im Prinzip die Ausschaltung der Gelenkabschnitte, welche von der Arthrose betroffen sind mit dem Ziel einer Funktionsverbesserung und einer Schmerzreduktion. In ausgewählten Fällen kann, nach vorheriger Testung zur Schmerzreduktion, ein relativ wenig invasiver Eingriff durch die gezielte Schmerznervenausschaltung erfolgen.

Wie sieht die Nachsorge aus?

Dr. Riha: Wichtig für den weiteren Heilungsfortschritt ist, dass wir eng mit den niedergelassenen ärztlichen Kolleginnen und Kollegen sowie den Hand-, Physio- und Ergotherapeuten zusammenarbeiten, um die bestmögliche Versorgung für die notwendige Nachbehandlung sicherzustellen, den Heilverlauf zu kontrollieren und eventuelle Anpassungen vorzunehmen. Unsere Abteilung bietet Nachsorgesprechstunden mit einer regelmäßigen Berichterstattung an die niedergelassenen Praxen an. Spezielle komplexere Nachbehandlungschemata geben wir ausgedruckt mit.

Prof. Dr. Rahmanian-Schwarz: Ganz klar ist, dass Handchirurgie auf hohem Niveau nur in enger Zusammenarbeit und Abstimmung möglich ist. Darauf legen wir besonderen Wert, damit die Patientinnen und Patienten ihre Hand wieder uneingeschränkt nutzen können, wie sie das gewohnt sind.

29.02.2024 - Kliniken Südostbayern

60 Nationen – ein gemeinsamer Auftrag

Menschen aus 60 Ländern arbeiten Hand in Hand an den Kliniken Südostbayern zum Wohle der Menschen in unserer Region

Andrei-Petru Dobra an seiner Arbeitsstätte der Zentralen Notaufnahme der Kreisklinik Trostberg
Andrei-Petru Dobra an seiner Arbeitsstätte der Zentralen Notaufnahme der Kreisklinik Trostberg

Menschen aus 60 Nationen arbeiten an den verschiedenen Standorten der Kliniken Südostbayern. Sie alle eint das gleiche Ziel: die Gesundheitsversorgung in der Region sicherzustellen und die Patientinnen und Patienten auf höchstem medizinischen und pflegerischen Niveau zu versorgen, egal ob am Krankenbett, am Schreibtisch oder im OP. mehr...

„Wir leben in einem weltoffenen Land und das ist auch gut so. Denn ohne unsere ausländischen Kolleginnen und Kollegen könnten wir eine gute Gesundheitsversorgung in Deutschland gar nicht sicherstellen,“ stellt Dr. Uwe Gretscher, Vorstandsvorsitzender der Kliniken Südostbayern, klar.

Die Mitarbeitenden der Kliniken Südostbayern kommen beispielsweise aus dem benachbarten Österreich, aus Rumänien, Frankreich oder aus Brasilien, Indonesien, Ghana, Belarus oder dem Iran. „Alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tragen in ihrer Diversität und mit all ihren verschiedenen Besonderheiten und Begabungen dazu bei, dass wir unsere Aufgabe – eine bestmögliche Krankenversorgung für unsere Patientinnen und Patienten – anbieten können“, erklärt Dunja Wondra, Pflegeleitung an der Kreisklinik Trostberg, und ergänzt: „Wir, an den Kliniken Südostbayern, sehen immer zuerst den Menschen, egal ob es sich um unsere Patientinnen oder Patienten oder unsere Kolleginnen und Kollegen handelt. Dieser Respekt gegenüber jedem Menschen – egal welcher Nationalität, Religion oder sexuellen Orientierung – bildet die Basis für das gute und vertrauensvolle Zusammenwirken an den Kliniken Südostbayern.“

Diesen Zusammenhalt bestätigt auch Andrei-Petru Dobra, der 2017 von Rumänien nach Deutschland kam und zuerst in Nordhessen in einem Pflegeheim arbeitete, bevor er 2018 nach Trostberg umzog. Seit 2019 ist er an den Kliniken Südostbayern tätig und seit letztem Jahr in der Zentralen Notaufnahme (ZNA) an der Kreisklinik Trostberg. „Ich wollte schon immer in die Notaufnahme. Bereits während meiner Ausbildung habe ich alle Praktika in der ZNA gemacht“, erinnert sich Dobra fröhlich. Er mag die Action und Abwechslung auf der ZNA, die unterschiedlichen Fälle, die verschiedenen Patientinnen und Patienten und die Kolleginnen und Kollegen. „Bei uns im Team läuft es super, wir sind alle sehr aufgeschlossen und arbeiten vertrauensvoll zusammen. Auch nach der Arbeit gehen wir mal zusammen Squash spielen oder was essen“, freut sich der gelernte Krankenpfleger, der seine Ausbildung, die auch in Deutschland und europaweit anerkannt wird, an einer Schule in Revita in Rumänien absolvierte. 

 

Der 29-Jährige KSOB-Mitarbeiter lebt gerne in Deutschland und ist auch in seiner Freizeit gut integriert. Regelmäßig läuft er im Trikot des FA Trostberg auf und geht mit Freunden Rad- oder Skifahren. Neben Trostberg ist auch Rumänien weiter seine Heimat: „Es ist schon cool, wenn man zwei Zuhause hat“, erklärt der aufgeschlossene junge Mann, der seine Eltern und seine Schwester so oft es geht in Rumänien besucht.  

 

Ein Kollege von Andrei-Petru Dobra auf der Station für Innere Medizin ist Huluf Kahsay. Der gebürtige Eritreer kam im September 2014 mit 21 Jahren über Italien nach Deutschland. Nach Aufenthalten in Unna, München und Ingolstadt wurde er 2015 nach Ruhpolding geschickt. „Das war ein Glück“, beschreibt Huluf Kasay seine Ankunft im Chiemgau. Hier durfte er endlich arbeiten – er half dem Forst beim Bäume fällen und Gras schneiden – und er lernte die Familie Fischer kennen, die ihn seither unterstützt, fördert und begleitet.

 

Nach mehreren Praktika bei regionalen Unternehmen entscheidet sich Huluf Kahsay dann für eine Ausbildung als Pflegefachhelfer an den Kliniken Südostbayern. Nach der erfolgreich abgeschlossenen Prüfung wird er direkt übernommen und arbeitet seither auch an der Kreisklinik Trostberg. „Die Arbeit ist – neben meiner Familie – die größte Freude“, gesteht der Vater eines zweijährigen Sohnes. „Ich lerne jeden Tag etwas Neues und es macht mich einfach sehr glücklich, wenn ich den Kranken helfen kann und die Patienten geheilt entlassen werden“, beschreibt er seine Motivation. Im Team ist Huluf Kahsay gut integriert: „Wir respektieren uns gegenseitig und reden ehrlich und offen über alles. Auch wenn die Ehrlichkeit nicht immer einfach ist, aber wir lösen damit Probleme“, so der junge Mann, der mittlerweile auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt und sobald wie möglich auch noch die dreijährige Ausbildung zur Pflegefachkraft absolvieren möchte.

Die Pflegeleitung der Kliniken Südostbayern Dunja Wondra ist glücklich, dass an der Kreisklinik Trostberg viele verschiedene Nationen vertrauens- und friedvoll zusammenarbeiten. „Spitzenmedizin braucht Vielfalt und wir alle brauchen unsere ausländischen Kolleginnen und Kollegen, um alle Patientinnen und Patienten auch zukünftig bestens zu versorgen“, ist sich die erfahrene Leiterin sicher.

27.02.2024 - Kreisklinik Bad Reichenhall

Vom Hörsaal in den Kreißsaal

Kreisklinik Bad Reichenhall kooperiert mit der Katholischen Stiftungshochschule München und bildet die ersten Hebammenstudierenden mit aus.

v. li.: Sophia Malcherek und Hannah Mündel
v. li.: Sophia Malcherek und Hannah Mündel

Seit 2020 führt der Weg zum Hebammenberuf über ein duales praxisintegrierendes Bachelorstudium. Für einen umfassenden Praxisbezug kooperiert die Katholische Stiftungshochschule München mit der Kreisklinik Bad Reichenhall der Kliniken Südostbayern. Seit letztem Jahr sammeln nun die ersten Studierenden der Hebammenkunde praktische Erfahrungen im Kreißsaal und auf der Wochenstation in Bad Reichenhall. mehr...

Eine der Studentinnen ist Sophia Malcherek, die während ihrer ersten Ausbildung zur Notfallsanitäterin ein Praktikum im Kreißsaal absolvierte und seither den Wunsch verspürte, Hebamme zu werden. Nach dem bestandenen Staatsexamen zur Notfallsanitäterin nahm sie an der Katholischen Stiftungshochschule in München das Studium der Hebammenkunde auf. Die zweite Studierende im Praxiseinsatz an der Kreisklinik Bad Reichenhall ist Hannah Mündel. Fragt man sie wie ihr die Praxis gefällt, beginnen ihre Augen zu strahlen. „Die Arbeit ist sehr aufregend. Es ging von Anfang an direkt los, sozusagen rein ins kalte Wasser oder besser in den warmen Kreißsaal“, erklärt sie fröhlich und fügt an: „Hier im Kreißsaal ist eine richtig gute Stimmung, so fällt das Lernen natürlich leichter. Außerdem sind die Hebammen sehr verschieden und verfügen über einen riesigen Erfahrungsschatz, den sie bereitwillig mit uns teilen.“

Auch die Zusammenarbeit mit den Ärztinnen und Ärzten und den Kinderkrankenschwestern, die ihr Wissen über das Stillen, Wochenbett und die Neugeborenenversorgung gerne weitergeben, läuft bestens. Die Hierarchien in Bad Reichenhall sind flach und es herrscht eine familiäre Atmosphäre, die auch Sophia begeistert: „Es ist toll, dass neben den Hebammen auch die Ärztinnen und Ärzte und die Pflegekräfte uns mit offenen Armen aufgenommen haben. Es ist schön zu sehen, wie Schwangere, Wöchnerinnen und Gebärende hier betreut werden, oft gibt es sogar eine 1:1-Betreuung, was in großen Häusern so ja gar nicht möglich ist. Dank dieser intensiven Betreuung gehen wirklich die meisten Frauen mit einer guten Geburtserfahrung nach Hause“, freut sich die Studentin, die nach dem Studium gerne in der Geburtshilfe arbeiten möchte. Auch Hannah kann sich gut vorstellen später in einem kleinen Kreißsaal wie Bad Reichenhall zu arbeiten, wo sie ihre Körpertherapie-Ausbildung mit einbringen kann.

Die Zusammenarbeit zwischen den Kliniken Südostbayern und der Katholischen Stiftungshochschule in München ist wegweisend für die künftige Praxisausbildung der Hebammen. Die angehenden Geburtshelferinnen erhalten im Kreißsaal und auf der Wochenstation der Kreisklinik Bad Reichenhall einen umfangreichen Einblick in die praktische Arbeit einer Hebamme, ein unschätzbarer Wert für den eigenen Erfahrungsschatz. „Diese Kooperation bietet uns die Möglichkeit einen wichtigen Beitrag für die Nachwuchsförderung zu leisten und die wertvolle und unabdingbare Arbeit der Hebammen weiter zu stärken“, erklärt Verena Hellmann, Stationsleitung 1A an der Kreisklinik Bad Reichenhall.

Das Studium der Hebammenwissenschaften kombiniert wissenschaftliche und berufspraktische Ausbildungsangebote inhaltlich und strukturell miteinander. In sieben bzw. acht Semestern werden die Studierenden in das hebammenkundliche Handeln in den Familien vorbereitet – von der Familienplanung über Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett bis zum Ende des ersten Lebensjahres des Kindes. Das Hebammenstudium enthält neben dem theoretischen Studium einen praktischen Teil mit 2.200 Stunden, der im Kreißsaal, auf der Wochenbettstation, in der Gynäkologie und der Neonatologie zu erbringen ist. 

Die Netzwerkstelle Hebammenversorgung der Landkreise Traunstein und Berchtesgadener Land, sowie die Landkreise Berchtesgadener Land und Traunstein mit deren Gesundheitsregionen plus unterstützen diese Kooperation von Wissenschaft und Praxis. 

23.02.24 - Fachklinik Berchtesgaden

Akutgeriatrie von 30 auf 54 Betten ausgebaut

Ausbau der akutmedizinischen, interdisziplinären und wohnortnahen Versorgung für die Älteren in der Fachklinik Berchtesgaden

v.l. Chefärztin Dr. Kornelia Zenker-Wendlinger (links), Leitender Arzt Dr. Klaus Ferdinand Esch (Mitte) und Leitende Ärztin Dr. Jitka Ptacek (rechts)
v.l. Chefärztin Dr. Kornelia Zenker-Wendlinger (links), Leitender Arzt Dr. Klaus Ferdinand Esch (Mitte) und Leitende Ärztin Dr. Jitka Ptacek (rechts)

Seit dem 1. Februar 2024 hat die Fachklinik Berchtesgaden die Bettenzahl der Akutgeriatrie von 30 auf 54 Betten ausgebaut. Zusätzlich zur Geriatrischen Traumatologie, also der früh-rehabilitativen Behandlung von Patientinnen und Patienten nach operativ versorgten Frakturen, kann nun auch in vermehrtem Maße ein Angebot für Patientinnen und Patienten mit internistischen Erkrankungen gemacht werden, die von einer intensiveren und längeren stationären Behandlung profitieren können. Damit wird die zielgerichtete interdisziplinäre Versorgung der Patientinnen und Patienten ausgebaut und durch ein passgenaues Leistungsangebot gestärkt. mehr...

Die Chefärztin der Akutgeriatrie, Dr. Kornelia Zenker-Wendlinger, Fachärztin für Innere Medizin, Geriatrie und Naturheilverfahren erläutert: „Mit unserer neuen, vergrößerten Station haben wir unser Angebot für die wohnortnahe Versorgung der älteren Patientinnen und Patienten in der Region ausgeweitet, die auch direkt von den Hausärzten eingewiesen werden können. Mit den Leitenden Ärzten Dr. Jitka Ptacek und Dr. Klaus Ferdinand Esch bieten wir ein sehr gut aufgestelltes geriatrisches Team für die Behandlung unserer Patientinnen und Patienten. Das bedeutet den Erhalt der selbstständigen Lebensführung bzw. Minderung der Pflegebedürftigkeit nach Erkrankungen oder operativen Eingriffen.“

 

Interdisziplinäre Zusammenarbeit ausgebaut

 

Dr. Zenker-Wendlinger, die auch Chefärztin der Inneren Medizin ist, betont, dass ein interdisziplinärer Ansatz bei der Betreuung von Patientinnen und Patienten großgeschrieben wird: „Wir sehen die Patientinnen und Patienten ganzheitlich und behandeln nicht nur das Hauptproblem, sondern alle Erkrankungen, die sie oder ihn aktuell belasten.“ Das interdisziplinäre Team, bestehend aus Pflegekräften, Physio- und Ergotherapeuten, Ärzten, Ernährungsberaterin, Psychologin, Sozialdienst und Logopädie arbeitet gemeinsam und abgestimmt. Neben der medizinischen Betreuung wird auch großer Wert auf die Mobilisierung und Kräftigung der Patientinnen und Patienten gelegt. Dr. Zenker-Wendlinger freut sich immer über Fortschritte bei den Patienten: „Wir sehen, wie die Patientinnen und Patienten mit unseren Maßnahmen an Selbstständigkeit und Lebensqualität gewinnen.“

 

Die Fachklinik Berchtesgaden entwickelt sich mit der Vergrößerung der Akutgeriatrie zu einem Zentrum der wohnortnahen Versorgung für ältere Patienten in der Region. Die Kombination aus Akutgeriatrie und Innerer Medizin sorgt für einen umfassenden, interdisziplinären und optimal abgestimmten Behandlungsansatz für die Patientinnen und Patienten.

22.02.2024 - Kliniken Südostbayern

Startschuss für überregionales Viszeralzentrum

Prof. Dr. Christian Jurowich übernimmt chefärztliche Leitung in Altötting und Traunstein - InnKlinikum und Kliniken Südostbayern (KSOB) bauen Kooperation aus

Prof. Dr. Christian Jurowich (Mitte) mit dem KSOB-Vorstandsvorsitzenden Dr. Uwe Gretscher (rechts) und dem InnKlinikum-Vorstandsvorsitzenden Thomas Ewald (links)
Prof. Dr. Christian Jurowich (Mitte) mit dem KSOB-Vorstandsvorsitzenden Dr. Uwe Gretscher (rechts) und dem InnKlinikum-Vorstandsvorsitzenden Thomas Ewald (links)

Ein Novum für die Gesundheitsversorgung im südostbayerischen Raum: Ab dem 1. Juni 2024 wird Prof. Dr. Christian Jurowich die chefärztliche Leitung der Abteilungen für Allgemein-, Viszeral- und Onkologische Chirurgie/Minimalinvasive Chirurgie in Altötting (InnKlinikum) und Traunstein (KSOB) verantworten.  mehr...

Der erfahrene Chirurg stärkt in dieser Doppelfunktion die ärztlich-medizinische Zusammenarbeit zwischen den beiden Klinikverbünden der Planungsregion 18 und schafft die Grundlagen für ein überregionales Viszeralzentrum. Das  InnKlinikum und die Kliniken Südostbayern setzen bereits in den Bereichen IT und Digitalisierung, Pflege sowie Unternehmensentwicklung auf enge Kooperationen.

Die gemeinsame Pressemitteilung finden Sie hier

15.02.2024 - Kreisklinik Trostberg

Akutgeriatrie auf 30 Betten erweitert – neue Station mit hellen, freundlichen Räumen

Die Akutgeriatrie an der Kreisklinik Trostberg stellt durch den Umzug in eine neue Station jetzt 30 Betten zur Verfügung und hält ein breitgefächertes Therapie-Angebot bereit

Dr. Marianne Gerusel-Bleck, Leitende Ärztin Akutgeriatrie der Kreisklinik Trostberg, und Dr. Tobias Lewens, Oberarzt der Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie am Klinikum Traunstein
Dr. Marianne Gerusel-Bleck, Leitende Ärztin Akutgeriatrie der Kreisklinik Trostberg, und Dr. Tobias Lewens, Oberarzt der Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie am Klinikum Traunstein

Die Akutgeriatrie der Kliniken Südostbayern am Standort Kreisklinik Trostberg hat jetzt 30 Betten für Menschen ab 70 Jahren zur Verfügung, die nach einem Unfall, einer neurologischen Erkrankung, einer Lungenentzündung oder nach anderen Krankheiten noch an einer akuten Erkrankung leiden. Für die älteren Patientinnen und Patienten stehen umfassende, an die Anforderungen der Bevölkerung angepasste, Leistungen bereit. mehr...

Dr. Marianne Gerusel-Bleck, Leitende Ärztin der Akutgeriatrie, erläutert das Angebot der Akutgeriatrie: „Wir unterstützen den Heilungsprozess durch ein breitgefächertes Angebot aus Physiotherapie, Ergo- und Logopädie sowie Musiktherapie und tiergestützte Therapie sowie durch unseren Sozialdienst. Zusätzlich halten wir speziell ausgebildetes Pflegepersonal vor. Und unsere Patienten haben jetzt auch mehr Platz und neue, helle Räumlichkeiten durch unsere neue Station.“ Um immer Up-to-date bei akutgeriatrischen Entwicklungen zu bleiben, ist Dr. Gerusel-Bleck im Vorstand der Ärztlichen Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Geriatrie in Bayern und Mitglied im Bundesverband.

 

 

Zusammenarbeit innerhalb des Alterstraumatologischen Zentrums Traunstein-Trostberg

 

Die Akutgeriatrie der Kreisklinik Trostberg ist Teil des Alterstraumatologischen Zentrums Traunstein-Trostberg, das seit 2017 von der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie zertifiziert ist. Die Akutgeriatrie selbst wurde 2015 zertifiziert. Das Alterstraumatologische Zentrum steht unter der unfallchirurgischen Leitung von Prof. Dr. Kolja Gelse, Chefarzt der Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie am Klinikum Traunstein, und der Geriatrischen Leitung von Dr. Herbert Bruckmayer, Leitender Arzt der Geriatrie Trostberg. Koordiniert wird es von Dr. Marianne Gerusel-Bleck, Leitende Ärztin der Akutgeriatrie Trostberg sowie Dr. Tobias Lewens, Oberarzt der Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie Traunstein.

 

Mehr Zeit für den einzelnen Menschen

 

Dr. Lewens ist an zwei Tagen die Woche in Trostberg. Seine Zusatz-Weiterbildung zum Geriater steht kurz vor dem Abschluss und so kümmert er sich zusammen mit Dr. Gerusel-Bleck, den Pflegekräften und Therapeuten auf Basis des Körper-Geist-Seele Modells um die Patientinnen und Patienten. Damit wird eine ganzheitliche Betreuung der Menschen sichergestellt. Um mehr Zeit für den einzelnen Menschen zu haben, teilen sich die beiden die Betreuung der Patientinnen und Patienten auf. Zusätzlich stehen In der Kreisklinik Trostberg mit Dr. Zeidler, Leitender Arzt Unfallchirurgie und Koordinator Endoprothetikzentrum, sowie Daniela Allekotte weitere Unfallchirurgen für die Patienten zur Verfügung.

 

Ausbildung im eigenen Haus

 

Ausgesprochen positiv gesehen wurde bei der Zertifizierung und den folgenden Re-Zertifizierungen die in der Akutgeriatrie an der Kreisklinik Trostberg immer als wichtig angesehene Sensibilisierung aller Professionen für ‚geriatrische Themen‘ sowie Engagement und Fortbildungsbereitschaft aller beteiligten Berufsgruppen. Dr. Gerusel-Bleck betont, dass in der Kreisklinik Trostberg der Nachwuchs selbst ausgebildet wird: „Gerade läuft der zehnte Jahrgang des Basiskurses der ZERCUR-Ausbildung, also dem Zertifizierten Currikulum Geriatrie, im Bildungszentrum für Gesundheitsberufe in Traunstein. Wir hier in der Akutgeriatrie und im Alterstraumatologischen Zentrum sind eine von nur vier Kliniken in ganz Deutschland, die diese Ausbildung mit Basis- und Aufbaumodulen so lange und kontinuierlich anbietet. Damit schaffen wir also sowohl für unsere Patientinnen und Patienten als auch für die Mitarbeitenden beste Bedingungen bei uns hier in der Kreisklinik Trostberg.“

14.02.2024 - Kreisklinik Bad Reichenhall

Zurück für die Zukunft – Dr. Langwieler konzentriert Tätigkeit wieder auf die Kreisklinik Bad Reichenhall

Der erfahrene Chefarzt stärkt damit das chirurgische Angebot am Standort // Perspektiven für die Weiterentwicklung hin zur Zentralklinik Berchtesgadener Land

Chefarzt Dr. Thomas Langwieler (links) und KSOB-Vorstandsvorsitzender Dr. Uwe Gretscher (rechts)
Chefarzt Dr. Thomas Langwieler (links) und KSOB-Vorstandsvorsitzender Dr. Uwe Gretscher (rechts)

Chefarzt Dr. Thomas E. Langwieler wird sich künftig ausschließlich auf die Leitung der Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie in der Kreisklinik Bad Reichenhall fokussieren. Damit stärkt er ab 01.06.2024 das operative Leistungsangebot vor Ort und unterstützt die weiteren Planungen für die Zentralklinik Berchtesgadener Land. In den vergangenen beiden Jahren war Dr. Langwieler auch für die Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Klinikum Traunstein verantwortlich. mehr...

„Für sein standortübergreifendes Engagement gebührt Herrn Dr. Langwieler große Anerkennung“, betont KSOB-Vorstandsvorsitzender Dr. Uwe Gretscher. „Er hat seit Anfang 2022 auch unser Haus in Traunstein betreut und in diesem Rahmen vieles auf den Weg gebracht. So hat er dort die Etablierung robotergestützter Assistenzsysteme unterstützt und die Weiterentwicklung des Darm- und Pankreaszentrums forciert.“

Das Herz von Dr. Langwieler schlägt für die Chirurgie und das Wohl seiner Patienten an jedem Standort. „In Bad Reichenhall hat meine chefärztliche Tätigkeit an den Kliniken Südostbayern ihren Anfang genommen und hier gilt es nun, die Grundlagen für die Zukunft der neuen Zentralklinik Berchtesgadener Land zu schaffen“, so Dr. Langwieler.

Die Schwerpunkte von Dr. Langwieler liegen auf minimalinvasiven Operationstechniken; insbesondere im Bereich der Viszeralchirurgie. Für Eingriffe bei Erkrankungen der Speiseröhre, des Magens, des Dünn-, Dick- oder Enddarms steht Dr. Langwieler den Patienten der Kreisklinik Bad Reichenhall somit – auch in Abstimmung mit den niedergelassenen Ärzten – wieder verstärkt zur Verfügung. Insbesondere in speziellen viszeralchirurgischen Fragestellungen, Tumoreingriffen und mindestmengenrelevanten Eingriffen erfolgt die Versorgung wie bisher in engster Abstimmung mit dem Viszeral-Onkologischen Zentrum und dem Team am Klinikum Traunstein.

05.02.2024 - Kreisklinik Bad Reichenhall

Kreisklinik Bad Reichenhall startet Pilotprojekt zur Telemedizin

Erste Patientin kann nach erfolgreicher Behandlung einer Lungenentzündung die Kreisklinik – dank Teleüberwachung – frühzeitig verlassen, um in ihrer gewohnten Umgebung vollständig zu genesen

Alles in einer Box: PD Dr. Tobias Lange, Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin II, Pneumologie und Beatmungsmedizin an der Kreisklinik Bad Reichenhall, erklärt die Funktionsweise der Geräte für die telemedizinische Überwachung.
Alles in einer Box: PD Dr. Tobias Lange, Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin II, Pneumologie und Beatmungsmedizin an der Kreisklinik Bad Reichenhall, erklärt die Funktionsweise der Geräte für die telemedizinische Überwachung.

Anfang Januar kommt eine 87-jährige Frau mit einer Pneumonie in die Kreisklinik Bad Reichenhall der Kliniken Südostbayern und wird dort stationär aufgenommen und antibiotisch und mit Sauerstoff behandelt. Nach fünf Tagen sind die Entzündungswerte der Patientin stark zurückgegangen. Die Seniorin isst und trinkt wieder selbstständig, fühlt sich lediglich noch etwas schlapp und hat einen leichten Husten. mehr...

Für den behandelnden Arzt Privatdozent Dr. Tobias Lange, Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin II, Pneumologie und Beatmungsmedizin, an der Kreisklinik Bad Reichenhall, ist aufgrund der guten Konstitution der Patientin eine stationäre Weiterbehandlung nicht mehr zwingend nötig. So stellt er der Patientin eine mögliche Entlassung nach Hause in Aussicht, allerdings mit einer telemedizinischen Überwachung für wenige Tage durch die Klinik, um den weiteren Genesungsprozess sicherzustellen, der dann wiederum von den niedergelassenen Ärzten in bewährter Weise begleitet wird. 

Da die Patientin alleine lebt und sich selbstständig versorgt, zögerte sie kurz, entschied sich aber dann doch für das neue Angebot und für eine frühzeitige Entlassung. „Es hat mich schon gefreut, dass man mir das in meinem Alter noch zutraut. Außerdem wollte ich gerne mein Bett für schwer erkrankte Patienten freimachen, da gerade großer Bedarf war“, erzählt die entlassene Patientin.

„Für uns war diese Patientin geradezu perfekt, um unser Telemedizin-Projekt zu starten“, freut sich PD Dr. Lange. Denn die Patientin hatte während des Krankenhausaufenthaltes ihr Smartphone rege genutzt und damit Kontakt zu ihren Familienangehörigen gehalten. „Daher war uns klar, dass sie mit den digitalen Werkzeugen, die wir unseren Patienten für das Telemonitoring mitgeben, gut zurechtkommen würde“, erklärt der erfahrene Arzt, der dieses Projekt – gemeinsam mit seinem Team – an der Kreisklinik Bad Reichenhall vorantreibt.

Bei der Entlassung erhalten die Patienten eine “Doccla-Box”, in der sich ein Tablet befindet sowie ein Blutdruckmessgerät, ein Fieberthermometer und ein kleines Pulsoximeter, mit dem die Patienten dann zu Hause ihre Werte messen können. Per Bluetooth werden die Messwerte – datenschutzkonform – an ein Dashboard übermittelt, auf welches die Behandler im Krankenhaus zugreifen können. Das Team der Kreisklinik Bad Reichenhall überprüft täglich diese Daten und kann ebenfalls über das Dashboard per Chatfunktion oder Videotelefonat Kontakt mit den Patienten halten. Sämtliche Kommunikation läuft also über eine Plattform, auf der sich Patient und Arzt austauschen können.

„Am Anfang war ich etwas nervös und hatte Sorge, ob ich das alleine schaffe“, gesteht die 87-jährige Patientin und ergänzt: „Aber jetzt bin ich schon stolz, dass ich alles ohne fremde Hilfe geschafft habe. Durch den täglichen Austausch mit Dr. Lange und seinen Kollegen habe ich mich sehr sicher und gut versorgt gefühlt“. 

Die Kliniken Südostbayern setzen bei diesem Pilotprojekt auf die Infrastruktur und den Service von Doccla, dem führenden Anbieter virtueller Krankenhausbetten für das britische Gesundheitswesen und in Europa. Seit der Gründung 2019 hat sich Doccla schnell zum führenden Anbieter für das britische Gesundheitssystem NHS entwickelt und dabei eine Patienten-Compliance-Rate von über 95 % und signifikante Einsparungen in Höhe von 3x der eingesetzten Investitionen erreicht. Bis heute hat Doccla bereits über 100.000 Bettentage für das NHS eingespart, mehr als 4 Mio. Patiententage überwacht und eine Verringerung der Notfallaufnahmen um 29% für seine Kunden erreicht.

Die Erfolgsbilanz von Doccla im Vereinigten Königreich und die nachhaltigen Vorteile für die dortigen Patienten haben auch die Verantwortlichen der Kliniken Südostbayern, insbesondere Dr. Stefan Paech, Leiter Medizin Verbund, überzeugt, der im Bereich der Telemedizin einen großen Nutzen sowohl für die Patienten als auch für die Krankenhäuser sieht. „In einem Flächenland wie Bayern, mit einer hohen Anzahl von geriatrischen Patienten kann die Telemedizin einen guten Beitrag zur Entlastung des Gesundheitssystems leisten. Wir sehen bereits die guten Präventionsmöglichkeiten im Bereich der Kardiologie oder bei der Überwachung von chronisch kranken Patienten“, erklärt Dr. Paech, der im intensiven Austausch mit Anbietern von telemedizinischer Infrastruktur steht.

Auch PD Dr. Lange, der mit seinem Team nun in der Abteilung Pneumologie das Projekt gestartet hat, sieht ein großes Potenzial im Bereich der Telemedizin, wünscht sich aber von der Gesundheitspolitik mehr Unterstützung. „Im Augenblick können wir nur Einzelpatienten versorgen, da wir noch nicht über die Strukturen verfügen, die man für eine umfangreiche telemedizinische Versorgung benötigt. Wir haben beispielsweise kein zusätzliches Personal, das das Monitoring begleitet, sondern diese Arbeit kommt noch zusätzlich zum bereits hohen Arbeitspensum hinzu“, klärt PD Dr. Lange auf, der sich bundesweit ein einheitliches Telemedizin-System wünscht, damit Patienten optimal sowohl ambulant als auch stationär versorgt werden können. Er ergänzt, dass auch die finanzielle Erstattung der ärztlichen Leistungen noch unklar sei. „In Deutschland gibt es – anders als in Großbritannien – zwei Budgets im Gesundheitssektor, eins für die ambulante und eins für die stationäre Behandlung; wo sich die telemedizinische Leistung findet, ist noch nicht geregelt“, so PD Dr. Lange.

Nichtsdestotrotz möchte die Kreisklinik Bad Reichenhall dieses wichtige Projekt voranbringen und nun weitere Patienten aus der Abteilung Pneumologie dafür gewinnen. „Wir wollen allerdings keine schwerkranken, noch der stationären Behandlung bedürftigen Patienten frühzeitig loswerden, sondern Patienten, die beispielsweise eine leichte Pneumonie haben und bei denen wir sehen, dass sie sich gut entwickeln, wollen wir früher in ihr vertrautes Umfeld entlassen. Das hilft uns natürlich auch – gerade in der kalten Jahreszeit, während der Grippewelle – freie Betten für schwerkranke Patienten bereitzuhalten“, so PD Dr. Lange. Nach der ersten Pilotphase sollen sich dann auch weitere Abteilungen der Kliniken Südostbayern an dem telemedizinischen Angebot beteiligen. „Das Interesse anderer Abteilungen im Haus ist groß“, freut sich Dr. Paech, und er weist darauf hin, dass die Telemedizin an den KSOB natürlich in enger Abstimmung und kollegialer Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten etabliert wird.  

Stefan Zundel, Geschäftsführer Deutschland bei Doccla, betont: „Wir freuen uns, mit der Kreisklinik Bad Reichenhall zusammenzuarbeiten, um den Patienten eine marktführende telemedizinische Lösung anzubieten, die es ihnen ermöglicht, schneller entlassen zu werden und ihre Behandlung bequem zu Hause fortzusetzen. Aufbauend auf unserer Erfolgsbilanz in anderen europäischen Ländern arbeiten wir weiterhin eng mit dem Team der Kliniken Südostbayern zusammen, um Patienten in Bayern dabei zu helfen, sich zu Hause zu erholen." Die Doccla-Infrastruktur bietet zudem alle Möglichkeiten, um auch Hausärzte und niedergelassene Fachärzte in den digitalen Behandlungsprozess zu integrieren.    

07.02.2024 - Klinikum Traunstein

Gemeinsam zum Wohlfühlgewicht

Jetzt mit dem ambulanten Programm BAHLU für Kinder und Jugendliche mit Übergewicht des sozialpädiatrischen Zentrums (SPZ) am Klinikum Traunstein in das neue Jahr starten

Nicht Modelmaße, sondern ein gesundes Wohlfühlgewicht und Freude an Bewegung für Kinder und Jugendliche. Das sind die Ziele des Programms namens BAHLU, welches das sozialpädiatrische Zentrum am Klinikum Traunstein ab sofort wieder anbietet. Es wurde neu überarbeitet und bietet jetzt ein verändertes Gruppenkonzept. mehr...

Viele Kinder und Jugendliche leiden an Übergewicht.  Fast jedes 10. Kind ist davon betroffen. Die Pandemie hat mit Home-Schooling und Bewegungsmangel durch erhöhte Medienzeiten zu einem signifikanten Anstieg dieser Problematik beigetragen. Viele der betroffenen Kinder und Jugendlichen finden nicht zurück in einen Alltag, in dem vor der Pandemie Sport und Aktivitäten mit Gleichaltrigen einen Platz hatten, teilweise haben sie gänzlich den Mut verloren, etwas an ihrer Situation zu ändern.

Studien zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS) haben gezeigt, dass zunehmend mehr Kinder starkes Übergewicht entwickeln. Dies hat weitreichende und anhaltende Folgen für ihre Gesundheit (Knochenwachstum, Diabetes mellitus, Bluthochdruck) und für ihre soziale Entwicklung.

Gemeinsam zum Wohlfühlgewicht

Das BAHLU Programm richtet sich an alle Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen 7 und 14 Jahren, die unter ihrem zu hohen Gewicht leiden. Es basiert auf fünf Grundpfeilern: Bewegung und Sport, Aufklärung und Begleitung, Hilfen im psychosozialen Bereich, Lernen eines gesunden Essverhaltens sowie Umfeld- und Elternberatung.

Das interdisziplinäre SPZ-Team aus Ärzten, Psychologen, Sporttherapeuten und Erziehern setzt auf Motivation durch gemeinschaftliches Erleben. 

Ganz besonders wichtig ist uns

  • Gesundes und genussvolles Essverhalten zu fördern: Wir kaufen gemeinsam ein, lernen unsere Nahrung neu kennen, kochen und genießen gemeinsam.
  • Freude an Bewegung zu vermitteln:  Hochmotivierte Sporttherapeuten fördern an gemeinsamen Sportnachmittagen und bei Wochenendaktivitäten Spaß an Aktivität und wecken Neugierde auf neue Sportarten.
  • Gesundheitsverhalten langfristig zu ändern: KinderpsychologInnen unterstützen und helfen bei der Umsetzung des Gelernten im Alltag. In den begleitend stattfindenden Elternabenden geben wir Tipps und Hilfestellungen für die ganze Familie.

Fragen Sie Ihren Kinder- und Jugendarzt, ob das Programm für ihr Kind in Frage kommt, und lassen Sie sich an uns überweisen. Zur Anmeldung oder bei Fragen zum Programm wenden Sie sich an Renate Glaser im Sekretariat des Kinderzentrums in Traunstein (Sozialpädiatrischen Zentrum, SPZ) unter der E-Mail-Adresse: .

04.02.2024 - Klinikum Traunstein

Das Auffangnetz für Krebspatienten

Das Onkologische Zentrum Traunstein informiert zum Weltkrebstag am 4. Februar

Dr. med. Thomas Kubin
Dr. med. Thomas Kubin

Ein Gespräch zum Weltkrebstag am 4. Februar mit Dr. Thomas Kubin, Chefarzt der Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin am Klinikum Traunstein, und Sprecher des Zertifizierten Onkologischen Zentrums. Krebs ist, nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen, weltweit die zweithäufigste Todesursache. Jedes Jahr sterben 10 Millionen Menschen daran. In Deutschland erhalten jährlich über eine halbe Million Menschen eine Krebs-Neudiagnose. Das zertifizierte Onkologische Zentrum am Klinikum Traunstein bietet den Menschen heimatnah umfassende Behandlungsmöglichkeiten. mehr...

Ein Gespräch mit Dr. Thomas Kubin zum Weltkrebstag am 4. Februar. Dr. Kubin ist Chefarzt der Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin am Klinikum Traunstein, Sprecher des Onkologischen Zentrums, Leiter des Zentrums für hämatologische Neoplasien (Leukämien, Lymphome und Plasmozytome) und Beirat der bayerischen Krebsgesellschaft.

Herr Dr. Kubin, Krebs ist ein angstbesetztes Thema, was kann man selbst dagegen tun?

Dr. Thomas Kubin: Mindestens ein Drittel aller krebsbedingten Todesfälle könnte verhindert werden. Wichtig ist zunächst, die Angebote für routinemäßige Vorsorgeuntersuchungen, Früherkennung und rechtzeitige Behandlung wahrzunehmen. Dazu gehören z. b. die Krebsvorsorge beim Frauenarzt, Urologen, Dermatologen oder die Darmspiegelung und die Mammographie. Denn, je früher die Diagnose gestellt wird, desto höher sind die Chancen auf Heilung. Und bis zu 40 % aller Krebserkrankungen wären vermeidbar, da sie durch Risikofaktoren wie Rauchen, Virusinfektionen (HPV), stärkerem Alkoholkonsum, schlechter Ernährung, zu viel Sonneneinwirkung und vor allem Bewegungsmangel entstehen können.

Wann sollten Patientinnen und Patienten hellhörig werden und ihre Hausärztin oder ihren Hausarzt aufsuchen?

Dr. Kubin: Auffällige Anzeichen für eine mögliche Krebserkrankung sind unerwarteter Gewichtsverlust innerhalb kurzer Zeit, andauernde Schmerzen, harte Schwellungen oder vergrößerte Lymphknoten, lange anhaltender Husten oder andauernder Nachtschweiß. Weitere körperliche Veränderungen können blutiger Auswurf, chronische Heiserkeit, anhaltende Schluckbeschwerden, anhaltende Appetitlosigkeit und Übelkeit, ungewöhnliche Veränderungen der Haut, starke Blässe und Abgeschlagenheit sein, bei Frauen natürlich auch Knoten in der Brust oder Zwischenblutungen und bei Männern andauernde Schwierigkeiten beim Wasserlassen oder Vergrößerung eines Hodens. Da all die genannten Symptome und Beschwerden auch andere Ursachen als Krebs haben können, werden diese erst einmal durch die zuständige Hausärztin oder den Hausarzt bzw. die niedergelassenen Fachärzte untersucht, die dann im Verdachtsfall mit uns im Klinikum Kontakt aufnehmen. Denn in unserer Region haben wir mit den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten eine sehr gute Kooperation, da sind die Wege kurz und das ist optimal für die weitere Versorgung unserer Patientinnen und Patienten.

Eine Krebsdiagnose ist immer ein lebensveränderndes Ereignis. Worauf sollten die Patientinnen und Patienten achten, wenn sie sich für eine Klinik entscheiden?

Dr. Kubin: Wenn sich der Verdacht auf Krebs bestätigt, dann brauchen die Menschen wohnortnah schnelle, zugewandte und individuelle Beratung und Therapie, die topaktuell ist und immer höchsten Qualitätsstandards entsprechen muss. Es ist erwiesen, dass die Heilungsraten bei Patientinnen und Patienten, die sich an zertifizierte Zentren wenden, um ein gutes Stück höher sind. Das Onkologische Zentrum am Klinikum Traunstein mit all seinen Schwerpunkten wird jährlich durch ausgewiesene Experten der Deutschen Krebsgesellschaft neu zertifiziert. Unter dem Dach des Onkologischen Zentrums haben wir sogenannte Organzentren für Brustkrebs, Gynäkologische Krebsarten, Darmkrebs, Pankreaskrebs, Prostatakrebs, Hodenkrebs und Hämatologische Neoplasien etabliert. Das Hämatologische Zentrum ist im Sommer 2023 durch die Deutsche Krebsgesellschaft neu zertifiziert worden für alle akuten und chronischen Leukämien, alle Arten von Lymphomen und Plasmazytome/Multiple Myelome. Für nächstes Jahr planen wir die Zertifizierung für ein Zentrum für Blasentumoren.

Eine Krebsdiagnose ist aber nicht nur für die Patientinnen und Patienten selbst, sondern auch für das Umfeld eine sehr belastende Situation.

Dr. Kubin: Wir haben uns auf die Fahnen geschrieben, dass jede Patientin und jeder Patient, der eine solche akute Diagnose bekommen hat, einen Termin innerhalb von drei Arbeitstagen bei uns bekommt! Unser Sekretariat vermittelt dann rasch, kompetent und persönlich für jeden Patienten und jede Patientin einen festen Ansprechpartner. Und in den onkologischen Abteilungen ist einfach immer jemand da. Um die beste Therapie für jeden einzelnen Patienten zu ermitteln, sprechen in der Tumorkonferenz des Onkologischen Zentrums die Kolleginnen und Kollegen der Hämatologie und internistischen Onkologie, der Gastroenterologie, der Chirurgie, der Gynäkologie, der Urologie, der Radiologie, der Strahlentherapie und der Pathologie regelmäßig miteinander. Es ist also unwesentlich, wegen welcher Krebsart ich als Patientin oder Patient ins Klinikum komme, bei uns arbeiten alle Disziplinen eng zusammen, um den Krebs „in die Zange zu nehmen“. Um die seelische und psychosoziale Belastung bestmöglich abzufedern, kümmern sich zusätzlich die Psychologinnen und Psychologen aus der Psychoonkologie sowie die Kolleginnen und Kollegen vom Sozialdienst ausführlich um unsere Patientinnen und Patienten und deren Umfeld.

Wie geht es für die Patienten weiter und welche Therapien werden im Onkologischen Zentrum angeboten?

Dr. Kubin: Wenn der Verdacht auf Krebs besteht, wird sehr rasch durch das Schwerpunkt-Zentrum eine akkurate und umfassende Diagnose erstellt, denn das ist bei allen Krebsarten eine unabdingbare Voraussetzung für eine passgenaue Therapieentscheidung. Die Behandlungsmöglichkeiten bei uns im Klinikum sind vielfältig und reichen von regelmäßiger Beobachtung über Operation, Chemo- und Immuntherapie bis hin zu komplexen intensiven Therapien akuter Leukämien. Wenn operiert wird, dann setzen wir, wo immer möglich, modernste roboterassistierte Chirurgie mit der neuesten Generation des „daVinci“-Roboters oder minimal invasive Chirurgie (z. B. laparoskopische Knopflochchirurgie) ein, da durch die gewebeschonenden Methoden ein Höchstmaß an Heilungserfolg und eine schnellere Erholung erzielt wird. Aber es ist auch nicht immer eine Operation notwendig, denn auch bei weiter fortgeschrittenen Krebserkrankungen gibt die Krebsforschung mittlerweile Grund zur Hoffnung. Da wird auf Hochtouren geforscht, wie Tumorzellen abgetötet werden können, ohne den Körper höhergradig in Mitleidenschaft zu ziehen. Auf der Suche nach der „molekularen Achillesferse“ der Krebszellen werden, nach Diskussion in unserem molekularen Tumorboard, in zunehmend mehr Fällen sogenannte zielgerichtete Krebstherapien eingesetzt, die ganz spezifisch definierte Tumorzellen hemmen können. Zusätzlich setzen wir hier im Klinikum wo immer möglich auf den Einsatz von Immuntherapien zur Unterstützung der körpereigenen Abwehr im Kampf gegen Tumoren, so dass nur noch so viel Chemotherapie wie unbedingt notwendig angewendet wird. Im Klinikum Traunstein haben wir ein eigenes Studienzentrum, das uns ermöglicht, an einer Vielzahl von Studien teilzunehmen und damit nicht nur einen Beitrag zur wissenschaftlichen Weiterentwicklung der Medizin zu leisten, sondern unseren Patienten neueste Therapiekonzepte oder vielversprechende Medikamente mitunter schon vor deren offizieller Zulassung anbieten zu können. Als Teil eines großen Netzwerkes kooperieren wir auch eng mit dem sog. „Cancer Comprehensive Centrum“ der Münchener Universitätskliniken.

Was passiert nach der Behandlung – wie läuft die Nachsorge?

Dr. Kubin: Auch nach Ende der Therapie muss regelmäßig deren anhaltende und langfristige Wirkung überprüft werden. Im Allgemeinen ist für die nächsten Jahre alle 3 bis 6 Monate eine Nachsorge empfohlen. Diese wird meistens durch die niedergelassenen Fachärzte durchgeführt. Dabei wollen wir Rezidive ausschließen oder gegebenenfalls in der Frühphase entdecken und wir schauen auf anhaltende Nebenwirkungen und mögliche weitere Erkrankungen. Zur Genesung gehört bei uns aber nicht nur das Bemühen um das körperliche Wohlbefinden, sondern auch die intensive Unterstützung bei psychologischen oder sozialen Problemen. Dabei engagieren wir uns über den Sozialdienst und unsere psychoonkologische Betreuung hinaus auch für die vielfältigen Angebote unseres Traunsteiner Vereins „Gemeinsam gegen den Krebs e.V.“. Aber auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen, lassen Sie mich zum Schluss nochmals auf die Risikofaktoren hinweisen. Die wichtigsten Dinge zur Vermeidung von Krebs sind: Nicht rauchen, keinen oder nur wenig Alkohol trinken, sich regelmäßig bewegen oder besser noch Sport machen, sich so gesund wie möglich ernähren und auf den Sonnenschutz achten. Und nutzen Sie bitte die Vorsorge-Angebote. Dann ist schon viel gewonnen!

 


INFO

Krebsarten werden nach der Art der Zelle, von der sie ausgehen, klassifiziert.

Es gibt fünf Haupttypen:

  • Karzinom – Die häufigsten Krebserkrankungen in dieser Gruppe sind Brust-, Prostata-, Lungen- und Darmkrebs.
  • Sarkom – Eine Art bösartiger Tumor des Knochens oder des Weichgewebes (Fett, Muskeln, Blutgefäße, Nerven und andere Bindegewebe, die Organe stützen und umgeben).
  • Hirn- und Rückenmarkskrebs – diese werden als Krebserkrankungen des zentralen Nervensystems bezeichnet.
  • Lymphom und Myelom – Lymphome und Myelome sind Krebsarten, die in den Zellen des Immunsystems beginnen. Das Myelom (oder Multiples Myelom / Plasmozytom) beginnt in den Plasmazellen, einer Art weißer Blutkörperchen, die Antikörper produzieren, um Infektionen zu bekämpfen.
  • Leukämie – Leukämie ist eine Krebserkrankung der weißen Blutkörperchen und des Knochenmarks, des Gewebes, das Blutzellen bildet.
31.01.2024 - Kliniken Südostbayern

Ein wichtiges Signal für die Zukunft der KSOB

Philipp Hämmerle wurde in den Vorstand der Kliniken Südostbayern AG berufen

Die beiden Landräte und KSOB-Aufsichtsratsvorsitzenden Siegfried Walch (links) und Bernhard Kern (2. v. r.) freuen sich über die Berufung von Philipp Hämmerle (2. v. l.). Er wird das Vorstandsteam mit dem Vorstandsvorsitzenden Dr. Uwe Gretscher (rechts) und der Vorständin Elisabeth Ulmer (Mitte) ergänzen.
Die beiden Landräte und KSOB-Aufsichtsratsvorsitzenden Siegfried Walch (links) und Bernhard Kern (2. v. r.) freuen sich über die Berufung von Philipp Hämmerle (2. v. l.). Er wird das Vorstandsteam mit dem Vorstandsvorsitzenden Dr. Uwe Gretscher (rechts) und der Vorständin Elisabeth Ulmer (Mitte) ergänzen.

Einstimmig hat der Aufsichtsrat der Kliniken Südostbayern AG (KSOB) Philipp Hämmerle in den Vorstand des Klinikunternehmens berufen. Hämmerle wird seinen neuen Posten zum 1. Juli 2024 antreten und das Vorstandsteam mit dem Vorstandsvorsitzenden Dr. Uwe Gretscher und der Vorständin Elisabeth Ulmer ergänzen. Da sich Ulmer zum Ende des Jahres 2024 auf eigenen Wunsch in ihren wohlverdienten Ruhestand verabschiedet, ist damit schon frühzeitig Kontinuität in der KSOB-Leitung gesichert. mehr...

Hämmerle ist ein erfahrener Klinikmanager und Gesundheitsökonom sowie ein Kenner der Region. Zudem bringt er vielfältige Erfahrungen aus unterschiedlichen Leitungspositionen im Krankenhausmanagement mit. So leitete er von 2013 bis 2019 die Schön Klinik Berchtesgadener Land. Zuletzt war Hämmerle bei der Oberberg Gruppe als Regionalleiter Süd für zehn Einrichtungen der klinischen und ambulanten Versorgung tätig und ist somit bestens mit den Möglichkeiten einer sinnvollen Vernetzung in der Gesundheitsversorgung sowie mit der Nutzung von Synergien zwischen verschiedenen Standorten vertraut.

„Mit der einstimmigen Berufung von Philipp Hämmerle in den Vorstand setzen wir ein klares Signal für die Zukunft der Kliniken Südostbayern AG“, betont Landrat Siegfried Walch. „Als Aufsichtsratsvorsitzender freut es mich besonders, einen erfahrenen Klinikmanager wie Herrn Hämmerle in unserem Team zu begrüßen. Seine vielfältigen Erfahrungen im Krankenhausmanagement machen ihn zu einem kompetenten Gestalter für die aktuellen Herausforderungen im Gesundheitswesen. Durch seine Verwurzelung in der Region bringt er ein tiefes Verständnis für die regionale Gesundheitslandschaft mit. In einer Zeit des Fachkräftemangels wird seine Expertise im Personalmanagement von entscheidender Bedeutung sein. Herr Hämmerle wird nicht nur die KSOB stabilisieren, sondern auch dazu beitragen, dass wir erfolgreich die Prozesse der Digitalisierung vorantreiben und standortübergreifend effizient zusammenarbeiten können."

„Die Berufung von Herrn Hämmerle ist ein wichtiges Zeichen für die Bevölkerung in der Region, die auf die laufenden Transformationsprozesse an den KSOB blickt“, erklärt Landrat Bernhard Kern, stellvertretender Vorsitzender des KSOB-Aufsichtsrats. „Mit dem kompetenten Betriebswirtschaftler wird der Vorstand um einen routinierten Klinikmanager ergänzt, der sich durch seine langjährige Erfahrung im Gesundheitswesen ebenso wie durch seine Verbundenheit mit der Region auszeichnet. Ich bin überzeugt, dass Herr Hämmerle mit seiner fachlichen Expertise wichtige Impulse für die Ausbau- und Bauprojekte in Bad Reichenhall und Traunstein setzen wird.“

Philipp Hämmerle, 43 Jahre alt, hat sein Studium der Gesundheitsökonomie in Nürnberg absolviert. Die Berufung in den Vorstand der Kliniken Südostbayern AG ist für den gebürtigen Pidinger und vierfachen Vater ein sinnvoller Schritt in vielfacher Hinsicht: „Die Aufgabe, im kommunalen Verbund der KSOB die Zukunft mitzugestalten, reizt mich sehr“, sagt Hämmerle. „Mir ist bewusst, dass die Zeiten für nahezu alle Krankenhäuser in Deutschland herausfordernd sind – unter anderem aufgrund der Reformvorhaben der Bundesregierung oder mit Blick auf die dramatischen Kostensteigerungen. Dennoch bin ich mir sicher, dass der bisher eingeschlagene Weg der KSOB sinnvoll und richtig ist. Denn hohe Qualität und ihre stetige Verbesserung sind für mich Maßstab des Handelns im Klinikumfeld. Damit meine ich die Patientenversorgung, aber auch den zielgerichteten Personaleinsatz in allen Arbeitsbereichen. Wir werden die hohe Qualität der medizinischen Behandlung in unseren Kliniken weiterhin als DNA unseres Handelns verstehen, damit die Patienten in den beiden Landkreisen Berchtesgadener Land und Traunstein auch in Zukunft gut versorgt sind. Mir ist es zudem ein besonderes Anliegen, die Attraktivität des Arbeitsumfeldes in den KSOB weiter zu erhöhen und mich persönlich in die Standorte einzubringen und ansprechbar zu sein. Ich freue mich sehr darauf, wieder in meiner Heimat tätig zu sein.“

23.01.2024 - Klinikum Traunstein

Die Hüfte in guten Händen

Dr. Wolfgang Stosiek zum „Zertifizierten Hüftchirurg“ ausgezeichnet

Dr. Wolfgang Stosiek, Oberarzt der Unfallchirurgie und Orthopädischen Chirurgie am Klinikum Traunstein, erhält begehrte Auszeichnung zum „Zertifizierten Hüftchirurg“ – überregionales Alleinstellungsmerkmal der Kliniken Südostbayern (KSOB). mehr...

Der Einsatz einer künstlichen Hüfte ist einer der am häufigsten durchgeführten medizinischen Eingriffe in Deutschland. Im Jahr 2021 wurden bei über 160.000 Patientinnen und Patienten in Deutschland bei Knochenbrüchen und Arthrose eine Hüftprothese eingesetzt. Die hüftgelenksnahen Knochenbrüche des Oberschenkels sind die häufigste Fraktur des Menschen, die Zahlen werden sich mit der immer älter werdenden Bevölkerung und Zunahme der Osteoporose in den nächsten Jahren noch einmal verdoppeln. Damit werden aber auch potentielle Folge-Operationen ein immer wichtigerer Fokus der Orthopädie und Unfallchirurgie. Ziel ist es dabei immer, dass die Patienten mobil bleiben und sich im Alltag auch in Zukunft selbstständig versorgen können.

Zertifizierter Hüftchirurg der Deutschen Hüftgesellschaft

Als eine Sektion der „Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie“ (DGOU) hat sich aufgrund der immer größer werdenden Patientenzahlen die 2015 gegründete „Deutsche Hüftgesellschaft“ (DHG) in den vergangenen Jahren als feste Größe etabliert. Seit Anfang 2022 vergibt die DHG das Zertifikat „Hüftchirurg“.

Prof. Dr. Kolja Gelse, Chefarzt der Unfallchirurgie und Orthopädischen Chirurgie am Klinikum Traunstein, freut sich sehr über die Anerkennung seines Kollegen, Oberarzt Dr. Wolfgang Stosiek: „Mit der Bescheinigung für Dr. Stosiek als Zertifizierter Hüftchirurg der Deutschen Hüftgesellschaft wird die breite Expertise des Klinikums Traunstein auf diesem Gebiet durch eine hoch angesehene Gesellschaft ausgezeichnet.“

Das Klinikum Traunstein ist damit eines der wenigen Krankenhäuser in ganz Südbayern mit der notwendigen Infrastruktur und der nachgewiesenen Versorgungsqualität – inklusive gelenkerhaltender Hüftchirurgie, Gelenkersatz, Verletzungen des Beckens und der Hüfte sowie die septische Chirurgie der Hüfte.

Das Klinikum Traunstein ist Kompetenzzentrum Becken und Hüfte

Dr. Wolfgang Stosiek erläutert: „Die Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie am Klinikum Traunstein kann damit als Kompetenzzentrum für Frakturen des Beckens und der Hüfte sowie für Hüft-Endoprothetik angesehen werden. Besonders relevant sind die bei betagteren Patientinnen und Patienten zunehmend notwendigen Folgeoperationen, wie z.B. bei Knochenbrüchen im Bereich der implantierten Prothese oder bei gelockerten Endoprothesen. Bei der immer älter werdenden Bevölkerung mit vielen internistischen Begleiterkrankungen ist auch ein eng abgestimmtes, interdisziplinäres Vorgehen mit entsprechender Infrastruktur erforderlich. Dafür haben wir hier optimale Voraussetzungen mit umfassender Versorgung aller begleitenden Fachgebiete und einer großen Intensivstation. Zudem ermöglicht das Klinikum Traunstein als zertifiziertes Zentrum für Alterstraumatologie die nahtlose Weiterversorgung der geriatrischen Patienten auf höchstem Niveau innerhalb der KSOB.“ Dr. Stosiek ergänzt: „Durch das Hüftzertifikat wird die überregional herausgehobene Stellung der Unfallchirurgie und Orthopädischen Chirurgie des Klinikums Traunstein bestätigt.“

18.01.2024 - Kliniken Südostbayern

Internationale Expertise für die Kardiologie der Kliniken Südostbayern

Prof. Dr. Michael Lehrke ist der Nachfolger von Prof. Dr. Dr. Moshage für die Kardiologie der Kliniken Südostbayern

Dr. Uwe Gretscher, Vorstandsvorsitzender der KSOB, freut sich, mit Prof. Dr. Michael Lehrke einen international erfahrenen Kardiologen als neuen Chefarzt begrüßen zu dürfen.
Prof. Dr. Lehrke mit zwei seiner neuen Kollegen in der Kreisklinik Bad Reichenhall: v.l. Oberarzt Dr. Christian Sieberer, Chefarzt Prof. Dr. Michael Lehrke, Assistenzarzt Artem Borodai

Seit 1. Januar 2024 hat die Kardiologie am Klinikum Traunstein und der Kreisklinik Bad Reichenhall einen neuen Chefarzt: Prof. Dr. Michael Lehrke übernahm den Staffelstab vom langjährigen Chefarzt Prof. Dr. Dr. Werner Moshage. mehr...

Prof. Dr. Lehrke ist nach zehn Jahren am Klinikum München-Großhadern, einem dreieinhalbjährigen Forschungsaufenthalt in Philadelphia, USA, und seiner 13-jährigen Tätigkeit als stellvertretender Klinikdirektor am Uniklinikum der RWTH Aachen sehr gerne nach Traunstein und Bad Reichenhall gekommen: „Ich bin in Traunstein und Bad Reichenhall sehr herzlich von einem tollen Team begrüßt worden. Mit der sehr großen Expertise der Kolleginnen und Kollegen sowie der hochqualitativen technischen Ausstattung in den beiden Kliniken freue ich mich, dass ich von Prof. Dr. Dr. Moshage einen sehr gut aufgestellten Fachbereich übernehmen darf. Wir haben hier alle Möglichkeiten der kardiovaskulären Bildgebung sowie der interventionellen Kardiologie, der kardiovaskulären Bildgebung und der Intensivmedizin.“

Dr. Uwe Gretscher, Vorstandsvorsitzender der KSOB, ergänzt: “Patienten, die früher nach München fahren mussten, können jetzt heimatnah in Traunstein und Bad Reichenhall behandelt werden. Das Klinikum Traunstein ist Lehrkrankenhaus der LMU München und ist in die neueste Forschung eingebunden. Mit Prof. Dr. Lehrke konnten wir einen Chefarzt gewinnen, der mit seiner langjährigen internationalen Erfahrung in der Forschung und seiner hohen universitären Fachexpertise die Kardiologie in Traunstein und Bad Reichenhall um weitere Fachspektren erweitern und mit großer Energie und Freude in die Zukunft führen wird.“

Mit seiner Frau, die ebenfalls Kardiologin ist, und den beiden Kindern ist Prof. Lehrke schon jetzt heimisch geworden: „Berggehen, wandern, skifahren und fahrradfahren, die wunderschönen Berge und Seen im Chiemgau und im Berchtesgadener Land zusammen mit meiner Familie genießen, das ist für mich schon hohe Lebensqualität.“

Prof. Dr. Lehrke bringt langjährige Erfahrung im Bereich der interventionellen Klappentherapie und strukturellen Herzerkrankungen mit. Neben der interventionellen Behandlung der Mitral- und Trikuspidalklappe sowie dem interventionellen Aortenklappenersatz (TAVI) steht die Behandlung der koronaren Herzerkrankung sowie die kardiale Bildgebung (Kardio-MRT und Angio-CT) im Fokus seiner Tätigkeit. Er zielt auf die umfassende Versorgung herzerkrankter Patienten in der Region ab: „Ich habe den Anspruch, in beiden Landkreisen die gesamte Kardiologie abzubilden.“

08.01.2024 - Klinikum Traunstein

Zurück an alter Wirkungsstätte

Johannes Schreiber übernimmt Pflegedienstleitung in Traunstein

Johannes Schreiber, der neue Pflegedienstleiter im Klinikum Traunstein
Johannes Schreiber, der neue Pflegedienstleiter im Klinikum Traunstein

Zum 1. April 2024 übernimmt Johannes Schreiber die Pflegedienstleitung im Klinikum Traunstein. Der erfahrene Pflegefachmann kehrt damit an die Kliniken Südostbayern (KSOB) zurück. mehr...

Schreiber absolvierte bereits seine Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger sowie anschließend eine Fachweiterbildung für den Operationsdienst im Klinikum Traunstein. Im Anschluss war er zudem bis 2022 Stationsleiter und Bereichsleiter Chirurgie am KSOB-Standort in Trostberg. Zuletzt war Schreiber als Pflegedienstleitung in der Schön Klinik Vogtareuth tätig. Berufsbegleitend absolvierte er ein Studium der Unternehmensführung für Gesundheitsberufe an der TH Rosenheim, das kurz vor dem Abschluss steht.

„Auf die neue Herausforderung in Traunstein freue ich mich sehr“, betont Schreiber. „Zahlreiche Kolleginnen und Kollegen kenne ich noch und die Arbeitsatmosphäre sowie der gemeinsame Austausch am Standort haben mir immer gefallen. Ich bin davon überzeugt, dass wir hier viel bewegen und den Pflegeberuf weiter stärken können.“

„Mit Herrn Schreiber haben wir einen ausgewiesenen Pflegeexperten und einen Kenner unserer Häuser erneut für die Kliniken Südostbayern gewinnen können“, erklärt KSOB-Vorstandsvorsitzender Dr. Uwe Gretscher. „Er wird das Team in Traunstein weiterentwickeln sowie neue und wichtige Impulse für den Pflegedienst am Standort geben.“

05.01.2024 - Klinikum Traunstein

Sanfte Medizin mit dem Snoezelen Wagen

Das neue zauberhafte Lieblingsinstrument der Kinderklinik am Klinikum Traunstein

Das neue zauberhafte Lieblingsinstrument der Kinderklinik
Das neue zauberhafte Lieblingsinstrument der Kinderklinik

Der Anspruch bei der Behandlung von Kindern ist, Untersuchungen und Behandlungen nicht nur medizinisch mit neuestem Fachwissen durchzuführen, sondern für die kleinen Patientinnen und Patienten möglichst angenehm zu gestalten. Dies soll nicht nur das Wohlbefinden während des gesamten Klinikaufenthalts positiv beeinflussen, sondern darüber hinaus verhindern, dass durch entsprechende Erlebnisse ein Schmerzgedächtnis gebildet wird. mehr...

„Neue, innovative Ideen für unsere kleinen Patienten können einen großen Beitrag leisten, um medizinische Eingriffe so zu verpacken, dass die Kinder es nicht als schmerzhaft erleben“, so Prof. Dr. Gerhard Wolf, Chefarzt der Kinderklinik am Klinikum Traunstein. Julia Schimpfhauser, Kinderkrankenschwester und Assistenzarzt Dr. med. Florian Asang haben dieses Jahr ein Konzept erarbeitet, um diese pädiatrische Herzensangelegenheit umzusetzen. Dafür haben sie entsprechende Methoden unter anderem nach dem Vorbild des Projekts „Gib mir Fünf“ des Dr. von Haunerschen Kinderspitals und der klinisch interventionellen Hypnose nach Elke Hochenleitner zusammengestellt.

Ein zentraler Aspekt ist die altersgerechte Aufmerksamkeitslenkung. Dabei werden Kinder eingeladen, ihren Fokus auf angenehmere Dinge zu lenken, um die medizinischen Anwendungen in den Hintergrund treten zu lassen. Und hier kommt das ganz besondere Highlight des Verfahrens zum Einsatz – der „Snoezelen“-Wagen. Dank großzügiger Spenden konnte die Kinderklinik diesen im wahrsten Sinne des Wortes ganz zauberhaften Wagen erwerben. Er ist kunterbunt und bietet zahlreiche Attraktionen, unter anderem eine Säule mit aufsteigenden fröhlich blubbernd leuchtenden Luftblasen, verschiedenen Zauberstäben und Lichtfasern, ein Kaleidoskop sowie einen Projektor, der Mond und Sterne an der Zimmerdecke erstrahlen lässt. In dieser magischen Umgebung können Kinder mit viel Fantasie in eine imaginäre Zauberwelt eintauchen und den medizinischen Eingriff für einen Moment vergessen.

Besonders gilt das, wenn auch die Sprache dazu passt und achtsam verwendet wird, denn Worte haben Macht, besonders in der Medizin. Das Team setzt deshalb ganz bewusst auf eine positive Sprache.  Statt negativ belegter Wörter werden positive Formulierungen verwendet, um ein bestärkendes Umfeld zu schaffen. So kann man an Stelle von „Denk nicht daran“ auch „Erzähle mir doch einmal von Deinem schönsten Ferienerlebnis sagen“. „Das hat nichts mit Schönreden zu tun, vielmehr damit auf Augenhöhe zu kommunizieren und sich auf die imaginäre Welt des Kindes einzulassen.“, erklärt Florian Asang. 

„Sehr wirkungsvoll ist auch die Behandlung in Komfortpositionen. Dabei liegen die Kinder zum Beispiel in einer großen umfassenden Umarmung ihrer Eltern. Sie fühlen sich dann geborgen und das medizinische Fachpersonal kann in dieser ruhigen und sicheren Lage notwendige Behandlungen durchführen“, erzählt Julia Schimpfhauser.

Ebenso hilfreich ist die „Brummel“. Sie sieht aus wie eine freundliche, bunte Hummel und wenn man sie einschaltet, vibriert sie in der Hand. Dadurch entsteht eine Reizüberflutung, die das Empfinden des Kindes für andere Reize senkt.

Zu guter Letzt gibt es dann auch noch eine Belohnung. „Du bist Löwenstark“ steht auf der Schachtel, die sich öffnet, sobald die Untersuchung gemeinsam vollbracht ist. Hier kann man sich dann eine kleine Überraschung aussuchen und lernen, dass auf eine sowieso schon eigentlich ganz interessante medizinische Untersuchung dann auch noch etwas besonders Angenehmes folgt. So wird das Erlebte nicht nur gut in Erinnerung behalten, sondern auch eine positive Verknüpfung mit medizinischen Untersuchungen geschaffen.

Das gesamte Team der Kinderklinik profitiert von dem Konzept, durchläuft Schulungen und kann auch auf dazu benötigte Materialien zugreifen. Auf einem Plakat werden zusätzlich die Grundgedanken und Hilfsmittel verbildlicht sowie auch mögliche Komfortpositionen für Kinder dargestellt. Jeder kann sich hier einen schnellen Überblick verschaffen. Es hängt in jedem Untersuchungszimmer als Inspiration und Gedankenstütze. 

„Die Kinderklinik Traunstein geht mit diesem Konzept wieder einen Schritt weiter in der innovativen Medizin für Kinder. Es lohnt sich einfach, immer wieder Neues zu erforschen. Denn es ist dem gesamten Team ein Anliegen, kleinen Patienten nicht nur die bestmögliche Versorgung, sondern auch eine positive medizinische Erfahrung zu bieten.“, so Professor Gerhard Wolf, der Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin, der sich sehr über das gelungene Konzept des Teams freut.

 


Wohlfühlen ist so wichtig

Von Frühgeborenen mit wenigen hundert Gramm Gewicht über schwer akut oder chronisch an Körper oder auch Seele erkrankte Kinder bis hin zu Opfern von Unfällen: Die Kinderklinik am Klinikum Traunstein ist rund um die Uhr im Einsatz, um Kindern und Jugendlichen in Not zu helfen.

Chefarzt Prof. Dr. med. Gerhard Wolf und sein Team freuen sich deshalb über den Neubau der Kinderklinik, der ihnen räumlich und medizinisch noch mehr Möglichkeiten bietet. „Natürlich wäre es schön, wenn wir das Gebäude auch mit all dem ausstatten könnten, was zu einer warmen Wohlfühlatmosphäre und somit ebenfalls zur schnellen Genesung der kleinen Patienten und Patientinnen beiträgt, aber leider nicht Teil der öffentlichen Krankenhausfinanzierung ist“, so der Chefarzt. Für diese wertvollen Ausstattungsextras freuen sich die Kliniken Südostbayern über wohlmeinende und mitfühlende Unterstützer und bedanken sich von ganzem Herzen für die bereits erhaltene Hilfe, mit der zum Beispiel auch der Snoezelen Wagen finanziert wurde.

Wenn auch Sie gerne mithelfen wollen, können Sie über Telefon 0049 (0)861 705 1534 oder Kontakt aufnehmen. Das Spendenkonto lautet: DE23 7109 0000 0000 201480, Verwendung: Neue Kinderklinik - TS 373223. Weitere Infos zur neuen Kinderklinik finden Sie hier.

18.12.2023 - Klinikum Traunstein

Markus Eisenbichler ist Pate bei den BR-Sternstunden für ein Projekt am Klinikum Traunstein

Bau und die Ausstattung eines Therapieraums für das Lauftraining im Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ)

Im Sternstunden-Adventskalender des Bayerischen Rundfunks steckt hinter dem Türchen zum Tag 20 ein Projekt des Sozialpädiatrischen Zentrums Traunstein der Kliniken Südostbayern.

Unter der Patenschaft des Siegsdorfer Skispringers Markus Eisenbichler wird bei diesem Projekt der Bau und die Ausstattung eines Therapieraums für das Lauftraining im Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ) Traunstein am Klinikum unterstützt. Der Dreh für den kleinen Film hinter dem Türchen 20 fand bereits im Oktober im SPZ statt. mehr...

„Es ist unglaublich wichtig, dass die Kinder, die dort behandelt werden, noch bessere und modernere Therapiemöglichkeiten bekommen. Es freut mich sehr, dass ich als Pate dieses Projekt unterstützen darf. Danke an alle Beteiligten, es war ein sehr schöner Dreh“, freute sich damals Markus Eisenbichler.

Mehr Teilhabe und Gemeinschaft für Kinder mit Beeinträchtigungen

Ziel des Therapieraums ist, das bestehende Angebot um attraktive Therapieansätze zu erweitern für Kinder, deren Alltagsfähigkeiten wie Gehen und Greifen beeinträchtig sind. Es soll damit erreicht werden, dass sie die bestmögliche Förderung erhalten und so ihr größtmögliches Potential an Teilhabe in der Gemeinschaft realisieren können. Dafür ist ein motivierendes Trainingsumfeld mit interessanten kinderfreundlichen Geräten geplant, womit die Therapien effektiver und effizienter werden. Das ist wichtig, weil die Kinder möglichst schnell Vertrauen in ihren Körper entwickeln sollen.

 


Zu Ihrer weiterführenden Info:

Sternstunden-Adventskalender Tag 20: Film Markus Eisenbichler

Was für die kleinen Patientinnen und Patienten am SPZ geleistet wird, sehen Sie hier. Das SPZ ist primär für Kinder aus den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land.

15.12.2023 - Kliniken Südostbayern

Abschied für einen verdienten Chefarzt

Prof. Dr. Dr. Werner Moshage, Chefarzt der Kardiologie, geht in den Ruhestand – sein Nachfolger steht fest

In einer Feierstunde wurde Prof. Dr. Dr. Moshage mit den besten Wünschen verabschiedet (v. l.): KSOB-Vorstandsvorsitzender Dr. Uwe Gretscher, Prof. Dr. Michael Lehrke, Prof. Dr. Dr. Werner Moshage, PD Dr. Tom Zucker, Ärztlicher Leiter des Klinikums Traunstein
In einer Feierstunde wurde Prof. Dr. Dr. Moshage mit den besten Wünschen verabschiedet (v. l.): KSOB-Vorstandsvorsitzender Dr. Uwe Gretscher, Prof. Dr. Michael Lehrke, Prof. Dr. Dr. Werner Moshage, PD Dr. Tom Zucker, Ärztlicher Leiter des Klinikums Traunstein

Mit Prof. Dr. Dr. Werner Moshage verabschiedet sich Ende dieses Jahres ein in der Region bekannter und geschätzter Chefarzt der KSOB in den Ruhestand. Prof. Dr. Dr. Moshage leitete seit Anfang 2001 die Abteilung für Kardiologie an den KSOB. In diesem Rahmen war der erfahrene Internist und Kardiologe an den Standorten in Bad Reichenhall und Traunstein aktiv. Als Nachfolger ab dem 1. Januar 2024 wird Prof. Dr. Michael Lehrke, bislang in leitender Position am Universitätsklinikum Aachen tätig, die KSOB verstärken. mehr...

In einer Feierrunde wurde Prof. Dr. Dr. Moshage von seinem Team und von langjährigen Weggefährten verabschiedet. Dr. Uwe Gretscher, Vorstandsvorsitzender der KSOB, würdigte Prof. Dr. Dr. Moshage als Urgestein der Kliniken Südostbayern. „Sie haben die kardiologische Versorgung in unseren Häusern beständig und erfolgreich weiterentwickelt sowie immer auch die Ausbildung junger Ärztinnen und Ärzte im Blick behalten“, betonte Dr. Gretscher. „Ihr Engagement hat neue Verfahren für die bildgebende Diagnostik und die Telemetrie etabliert. Darüber hinaus waren Sie federführend an der Etablierung eines modernen Herzkatheterlabors am Standort Bad Reichenhall beteiligt. Dafür gebührt Ihnen große Anerkennung und der Dank von uns allen.“

„Von Vorteil war, dass ich bereits zu meinem Antritt an den KSOB auf ein eingespieltes Team in der Kardiologie getroffen bin“, betont Prof. Dr. Dr. Moshage. „So konnten wir die internistische Notfallversorgung voranbringen und auch die Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen ausbauen. Was mich heute freut und persönlich stolz macht: Ein Großteil der Kardiologen in der Region wurde an den KSOB ausgebildet.“

Um den Ruhestand nicht zu einem Unruhestand werden zu lassen, hat der langgediente Chefarzt vorgesorgt. „Auf mich warten natürlich meine Familie und verschiedene Hobbies. Die Natur in unserer Region habe ich immer gerne genossen. Aber nun wird man mich sicher häufiger beim Wandern, Schwimmen oder Radfahren beobachten können.“

Prof. Dr. Dr. Moshage übergibt zum Jahreswechsel den Staffelstab in der Kardiologie an Prof. Dr. Lehrke. Der neue Chefarzt wird sich Anfang des kommenden Jahres auch persönlich der Öffentlichkeit vorstellen.

08.12.2023 - Kliniken Südostbayern

Kliniken Südostbayern sind „Innovations-Champion in der Nachhaltigkeit“

FAZ-Institut zeichnet die KSOB für Nachhaltigkeit aus

Als eine von bundesweit insgesamt nur 53 öffentlichen Kliniken wurden die Kliniken Südostbayern (KSOB) als „Innovations-Champion in der Nachhaltigkeit“ ausgezeichnet.

Der Schwerpunkt dieser Auszeichnung, verliehen durch das FAZ-Institut, liegt auf der Integration von Innovationen in die Nachhaltigkeitsstrategie. Darin werden die Grundlagen gelegt für die effiziente Nutzung von Ressourcen und die Reduzierung von Emissionen. Wichtig ist jedoch, dabei ebenso Wert zu legen auf die Berücksichtigung der Bedürfnisse der Gesellschaft. Die KSOB trägt mit ihrer Nachhaltigkeitsstrategie maßgeblich dazu bei, ihre Verantwortung gegenüber den Menschen und der Umwelt wahrzunehmen.

Die Studie „Innovations-Champions in der Nachhaltigkeit“ bewertete dabei die Daten eines Social Listenings. Sie untersuchte hierbei die Eventtypen Innovation, Forschung und Entwicklung, ökologische Nachhaltigkeit, soziale Nachhaltigkeit und ökonomische Nachhaltigkeit.

07.12.2023 - Gesundheitscampus Freilassing

Gesundheitscampus Freilassing wird planmäßig weiterentwickelt

Stärkung der Notfallversorgung am Standort Bad Reichenhall

Ein nächster Schritt der Medizin- und Standortstrategie KSOB 2.0 geht in Freilassing wie geplant in die weitere Umsetzung. Zum 15. Dezember 2023 werden die stationäre Innere Medizin, die Notaufnahme sowie die Intensivstation vom Gesundheitscampus Freilassing an die Kreisklinik Bad Reichenhall verlagert. Dadurch kann die Umsetzung der Medizin- und Standortstrategie KSOB 2.0, die bereits im Mai 2022 durch die Kreistage der Landkreise Traunstein und Berchtesgadener Land beschlossen wurde, weiter vorangebracht werden. mehr...

Mit der Maßnahme werden auch räumliche Kapazitäten für eine mögliche Kurzzeitpflege geschaffen, zu der derzeit Gespräche geführt werden. Zugleich erfolgt damit eine weitere personelle Stärkung der Inneren Medizin sowie der Notfallversorgung in der Kreisklinik Bad Reichenhall.

„Für uns ist dies der Startschuss für die notwendigen Umbaumaßnahmen zur Einrichtung der für die Region so wichtigen Kurzzeitpflege auf dem Gesundheitscampus Freilassing“, erklärt KSOB-Vorstandsvorsitzender Dr. Uwe Gretscher. „Die Gespräche mit den in Frage kommenden externen Partnern stimmen uns sehr positiv. Neben der Kreisklinik und dem in Planung befindlichen Neubau in Bad Reichenhall sowie der Fachklinik Berchtesgaden werden den Bürgerinnen und Bürgern aus dem Landkreis Berchtesgadener Land also künftig spezialisierte Versorgungsangebote am Standort Freilassing zur Verfügung stehen.“

Im Rahmen der Medizin- und Standortstrategie KSOB 2.0 hat jeder Standort der Kliniken Südostbayern AG eine klar definierte Rolle und ist jeweils ein wichtiger Baustein für die Gesundheitsversorgung in der Region. Für den Medizinstandort Freilassing wurde der Weg hin zum Gesundheitscampus Freilassing geebnet – mit Schwerpunkten auf der ambulanten Versorgung und einer möglichen Kurzzeitpflege. Die bekannten und bewährten psychiatrischen Versorgungsangebote des kbo-Inn-Salzach-Klinikums, schon jetzt der größte Partner auf dem Gesundheitscampus, verbleiben auch in Zukunft am Standort. Das etablierte KSOB-Fachärztezentrum ist ein weiteres wichtiges Standbein für die ambulante Versorgung in der Region.

Der geplante Umzug der stationären KSOB-Einrichtungen zum Jahresende kann durch das erfolgreiche Zusammenspiel aller am Gesundheitscampus Freilassing beteiligten Partner planmäßig erfolgen. Das Projekt ist zudem unabhängig von einer geplanten Veräußerung der KSOB-Liegenschaften am Standort Freilassing.

Alle Bürgerinnen und Bürger werden gebeten, für Notfälle ab Mitte Dezember 2023 das umfassende Leistungsangebot der Kreisklinik Bad Reichenhall zu nutzen.

06.12.2023 - Klinikum Traunstein

Himmlischer Besuch

Der Nikolaus landet mit Christoph 14 am Hangar des Klinikums Traunstein

Seit über 20 Jahren besucht der Nikolaus in der Vorweihnachtszeit das Klinikum Traunstein mit dem Rettungshubschrauber Christoph 14. Zu dem Besuch werden alle Kinder eingeladen, für die im vergangen Jahr wegen eines medizinischen Notfalls der Hubschrauber ausrücken musste. mehr...

Rund 45 Kinder erhielten auf dem Rettungslandeplatz Besuch vom Nikolaus. Weder zu Fuß noch mit einem goldenen Schlitten kam der himmlische Vertreter zu den Kindern, sondern mit dem Rettungshubschrauber Christoph 14.

Mit lautem Rotorengeräusch kündigte sich der heilige Gesandte bereits von Weitem an. Spektakulär war der Anflug über den verschneiten Guntramshügel in der Dämmerung. Die Augen der Jungen und Mädchen, die sich am Hangar versammelt hatten leuchteten, als der Heilige Mann mit seinem Stab aus dem Helikopter stieg, die Kinder mit freundlichen Worten empfing und zu einem gemeinsamen Gruppenfoto einlud, bevor er jedem Kind ein Geschenk überreichte, das von regionalen Bäckereien und der Firma Adelholzener gesponsert worden war.  

Dieses Jahr sind über 45 Jungen und Mädchen im Alter von ein bis rund 10 Jahren der Einladung gefolgt. Mit ihren Geschwistern, Eltern und Großeltern nutzten sie die Gelegenheit bei Plätzchen, Punsch und Glühwein, nicht nur den Nikolaus, sondern auch den Helikopter aus nächster Nähe zu bestaunen.

04.12.2023 - Fachklinik Berchtesgaden

Mit Demenz leben

Veranstaltung zum Thema „Mit Demenz im Leben bleiben: menschlich, fachlich, gemeinsam“

vl. Dr. Kornelia Zenker-Wendlinger, Ärztliche Leiterin der Fachklinik Berchtesgaden und Chefärztin Innere Medizin, Dr. Klaus Ferdinand Esch, Chefarzt der Geriatrischen Reha, und Dr. Jitka Ptacek, Leitende Ärztin der Akutgeriatrie der Fachklinik
BU:Landrat Kern informierte sich ebenfalls auf der Veranstaltung in der Fachklinik Berchtesgaden

Die Zahl der an Demenz Erkrankten in Deutschland liegt derzeit bei rund 1,6 Millionen. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft geht von 3 Millionen Erkrankungen bis 2050 aus. Eine Veranstaltungsreihe des Landratsamtes an verschiedenen Orten im Landkreis Berchtesgadener Land lud daher von 27. November bis 1. Dezember alle Interessierten ein, sich über das Thema zu informieren. Auch Landrat Kern nahm an der Veranstaltung in der Fachklinik Berchtesgaden teil. mehr...

Ziel dieser Veranstaltung war, die Versorgung für Menschen mit Demenz im Landkreis Berchtesgadener Land ins Bewusstsein zu holen und zu erfahren, wer die richtigen Ansprechpartner sind und wo man Hilfe erhalten kann. Dabei konnten die Interessierten einen Demenzparcours durchlaufen. Dieser bot die Möglichkeit, sich in eine fiktive, an Demenz erkrankte Person hineinzuversetzen. Die Besucherinnen und Besucher konnten dabei erfahren, wie sich die Symptome einer Demenz äußern, und wie es sich anfühlt, wenn einfache Handgriffe nicht mehr gelingen und welch große Herausforderung es ist, Essen zubereiten. Oder wenn Einkaufengehen zunehmend zu einer großen Herausforderung wird. Die Teilnehmenden konnten dabei Verständnis entwickeln für Menschen mit Demenz.

Praxisnahe Tipps und Infos zu Hilfsangeboten

Drei Ärztinnen und Ärzte der Geriatrie der Kliniken Südostbayern am Standort Fachklinik Berchtesgaden informierten über die Ursachen einer Demenz, die Hilfsangebote der Akutgeriatrie sowie über die Geriatrische Versorgung der KSOB am Standort Berchtesgaden:

Dr. Kornelia Zenker-Wendlinger informierte in sehr anschaulicher Form über die Einflussfaktoren auf die Entwicklung einer Demenzkrankheit. Sie berichtete, dass die genetische Veranlagung eine nur sehr geringe Rolle spiele, und der größte Risikofaktor für das Nachlassen der geistigen Fähigkeiten der Alterungsprozess selbst sei: „Einen großen Einfluss haben Erkrankungen des Blutgefäß-Systems, die beispielsweise durch einen ungenügend behandelten Bluthochdruck, Rauchen, Übergewicht, Zuckerkrankheit und chronisch-entzündliche Prozesse hervorgerufen werden. Chronisch schwelende Entzündungen im Körper und Schädigung unserer Haupt-Entgiftungs-Organe Leber und Nieren führen zu Ablagerungen von Stoffwechsel-„Abfall" im Körper und eben auch im Gehirn.“ Sie führte aus, dass alles, was man gemeinhin als gesunde Lebensweise ansieht, auch im Hinblick auf die Erkrankung Demenz vorbeugend hilfreich sei. Die Ernährung sollte sich an der sogenannten mediterranen Kost orientieren: Pflanzliche Öle seien tierischen Fetten vorzuziehen mit Ausnahme von Fisch. Der regelmäßige Verzehr von Gemüse, Kräutern, Nüssen und Beeren versorge den Körper mit zellschützenden Stoffen. Bemerkenswert sei, so Dr. Zenker-Wendlinger, dass Blaubeeren bis zu 1000-mal mehr solcher Stoffe, so genannter Antioxidantien, enthalten als Zitrusfrüchte!  So wie man Muskulatur und Knochen durch stetes Training stärken könne, sei dies auch mit unserem Gehirn möglich, was idealerweise von Kindesbeinen an betrieben werden solle. Stetiges Lernen und Üben führe zu einer „guten Reserve“ im höheren Lebensalter. Regelmäßige Bewegung, leichtes Muskeltraining und Gleichgewichtsübungen wirkten sich sehr positiv aus. Dabei sei beispielsweise ein flotter Spaziergang bis zu 20 Minuten pro Tag (bei jedem Wetter) ausreichend. Das Gehirn benötige auch Regenerationszeit, um funktionieren zu können, weshalb ein guter und erholsamer Schlaf von mindestens 6 und maximal 9 Stunden pro Tag empfohlen sei.

Dr.  Jitka Ptacek referierte über den ganzheitlichen Ansatz bei der Betreuung der Patientinnen und Patienten: „Unsere Akutgeriatrie ist mit guten Strukturen und einem motivierten Team jeden Tag für unsere Patienten da, denn sie sind in der Regel krankenhausbehandlungs-bedürftig und brauchen wegen einem akuten Geschehen medizinische Betreuung. Wir sehen die Patientinnen und Patienten ganzheitlich und behandeln nicht nur das Hauptproblem, sondern alle Erkrankungen, die sie oder ihn aktuell belasten.“ Dazu werde auch der Medikamentenplan optimal angepasst. Neben der medizinischen Betreuung werde auch großer Wert auf die Mobilisierung und Kräftigung der Patientinnen und Patienten gelegt sowie auf ausreichende Trinkmenge und Nahrungsaufnahme. Dr. Ptacek freut sich über Fortschritte bei den Patienten: „Wir sehen oft, wie die Patientinnen und Patienten unter unseren Maßnahmen richtig aufblühen. Und das ist auch unser erklärtes Ziel: dass es ihnen wieder besser geht.“

In seinem Vortrag gab Dr. Klaus Ferdinand Esch die Antwort, warum geriatrische Versorgung wichtig ist: „Aufgrund der alterstypischen Veränderungen sind die Stoffwechselvorgänge im Alter deutlich verlangsamt, weshalb es mehr Zeit braucht für die Genesung nach schwerer Krankheit. Generell gestaltet sich das Altern sehr unterschiedlich, es gibt zwar einzelne 90Jährige, die Marathon laufen, aber auch 60jährige, die biologisch wirken wie über 85 Jahre.“ Dies mache eine exakte Anamnese und Untersuchung der Patienten notwendig, um die größtmögliche Selbständigkeit und die Rückkehr in die eigene häusliche Umgebung zu erreichen. Da die geriatrische Versorgung die pflegenden Angehörigen unterstützt, ist sie nicht nur Daseinsvorsorge, sondern auch ein Baustein der präventiven Familienmedizin.

01.12.2023 - Klinikum Traunstein

Erhöhtes Risiko für den plötzlichen Herztod

Fehlfunktion der Mitralklappe und angeborene Herzfehler

Oberarzt Dr. med. Boeder

Im Rahmen der bundesweiten Herzwochen, organisiert von der Deutschen Herzstiftung, informiert Oberarzt PD Dr. Niklas Boeder, Oberarzt in der Kardiologie am Klinikum Traunstein, über Fehlfunktionen der Herzklappen und angeborene Herzfehler. mehr...

Die Aufgabe der Herzklappen ist es, das Blut während der Pumpaktionen des Herzens immer weiter vorwärts zu pumpen und ein Zurückfließen zu verhindern. Die Mitralklappe ist eine der vier Herzklappen. Sie befindet sich zwischen dem linken Vorhof und der linken Herzkammer. Ihre Hauptaufgabe ist, Blut, das in der Lunge mit Sauerstoff angereichert wurde, über den linken Vorhof in die linke Herzkammer und von dort aus weiter in den Körper zu leiten. Die Mitralklappe öffnet sich, wenn das Blut vom linken Vorhof in die linke Herzkammer strömt, und sie verschließt sich, wenn die Kammer sich anschließend zusammenzieht, um das Blut in die Hauptschlagader zu treiben.

Wenn sich die Herzklappe zu sehr wölbt

Von einem Mitralklappenprolaps spricht man, wenn sich Anteile dieser Herzklappe während der Pumpaktion des Herzens über ein bestimmtes Maß hinaus in den linken Vorhof hinein wölben. „Betroffen sind etwa zwei Prozent der Bevölkerung“ sagt Priv.-Doz. Dr. Niklas Boeder, Oberarzt der Kardiologie am Klinikum Traunstein. Und weil diese Auswölbung im Allgemeinen zunächst keine Probleme macht, wird eine erste Diagnose häufig über ein charakteristisches Herzgeräusch gestellt. Priv.-Doz. Dr. Boeder ergänzt: „Im Herz-Ultraschall ist die Vorwölbung der Klappensegel und in manchen Fällen verdickte freie Ränder der Mitralklappensegel zu erkennen. Die Gefahr dabei ist, dass die Wölbung mit der Zeit stärker werden kann und dann der Sehnenfaden abreißen kann, der die Klappe hält. Damit kann die Klappe dann irgendwann undicht werden und schließt nicht mehr richtig. Sie kann weiterhin Herzklappenentzündung und Herzrhythmusstörungen, etwa Vorhofflimmern oder Extrasystolen, begünstigen.“ Warum der plötzliche Herztod bei einem Mitralklappenprolaps auftreten kann, ist abschließend nicht bekannt. Angenommen wird ein Zusammenspiel aus Gewebeveränderungen des Herzmuskels, einer vermehrten Neigung des Herzens zu Rhythmusstörungen sowie vorübergehend vorhandenen ungünstigen Faktoren.

Überlebenswichtige Nachsorge bei angeborenem Herzfehler

Eine seltenere Ursache für den plötzlichen Herztod sind angeborene Herzfehler im Erwachsenenalter, denn heute leben ca. 360.000 Erwachsene mit angeborenem Herzfehler (EMAH) in Deutschland. Die gute Nachricht ist, dass heute dank des medizinischen Fortschritts in den Industrienationen etwa 95 Prozent der Betroffenen das Erwachsenenalter erreichen, viele von ihnen mit einer hohen Lebensqualität.

„Für Erwachsene mit angeborenem Herzfehler erhöht sich das Risiko für den plötzlichen Herztod im Langzeitverlauf auch abhängig von einer bestehenden Fehlfunktion der Herzkammern, Vernarbungen oder Herzmuskelveränderungen“, klärt Priv.-Doz. Dr. Boeder auf. Bei Erwachsene mit angeborenem Herzfehler ist der plötzliche Herztod zwar ein seltenes Ereignis (betroffen sind unter 0,1 Prozent aller EMAH-Patienten pro Jahr), aber nach einer Herzschwäche ist er einer der häufigsten Todesursachen (ca. 20 Prozent aller Todesfälle).

Bei circa 80 Prozent der Erwachsenen mit angeborenem Herzfehler (EMAH) sind Herzrhythmusstörungen für einen plötzlichen Herztod verantwortlich. Diese Rhythmusstörungen lassen sich zum Teil auf anatomische Veränderungen im fehlgebildeten Herzen zurückführen. Oder sie entwickeln sich mit der Zeit durch die beeinträchtigte Strömungseigenschaft des Blutflusses in den Gefäßen (Hämodynamik) und der Herzmuskelfunktion. Bei EMAH-Patienten können Rhythmusstörungen aus dem Vorhof oder aus der Herzkammer entstehen. Diese können oftmals zu schweren Symptomen führen, mit entweder krankhaft beschleunigter oder verlangsamter Herzfrequenz. Zu beachten ist, dass ein plötzlicher Herztod bei Erwachsene mit angeborenem Herzfehler auch im Rahmen anderer Ereignisse auftreten kann, z. B. bei Thromboembolien, Herzinfarkten oder Einrissen der Aorta (Hauptschlagader).

Was Priv.-Doz. Dr. Boeder besonders wichtig ist: „Für Erwachsene mit angeborenem Herzfehler ist die kontinuierliche Nachsorge durch einen EMAH-Spezialisten oder -Spezialistin überlebenswichtig. Unabdingbar sind auch Tipps und Hinweise, die die Patienten dort für die Prävention und die Gesundheitsförderung bekommen.“

30.11.2023 - Klinikum Traunstein

Ungewöhnliche Wege zur erfolgreichen Behandlung eines Hirninfarkts

Eine Patientengeschichte über Mut und Können des Traunsteiner Schlaganfall-Teams

Im August erreicht Prof. Dr. Thorleif Etgen, Chefarzt der Neurologie am Klinikum Traunstein, eine dringende Anfrage über das Telemedizinische Schlaganfallnetzwerk Südostbayern (TEMPiS): eine 60-jährige Patientin liegt in einer anderen oberbayerischen Klinik mit dem Verdacht auf einen arteriellen Hirninfarkt, ihr Zustand ist kritisch und verschlechtert sich zusehends. mehr...

Völlig neue Diagnose in Traunstein

Da zwischen München und Salzburg ausschließlich das Klinikum Traunstein über eine „Überregionale Stroke Unit“ verfügt, wird die Patientin nach Traunstein verlegt. Denn nur hier wird das komplette Spektrum der spezialisierten Therapien für Schlaganfälle rund um die Uhr vorgehalten. Und die Spezialisten der Neurologie und Neuroradiologie beginnen auch sofort nach der Einlieferung der Patientin damit, eine umfassende Diagnostik zu erstellen. Prof. Dr. Etgen weiß noch genau: „Der Fall der Dame war wirklich außergewöhnlich. Wir sind nach unseren eingehenden Untersuchungen zu einer völlig neuen Bewertung des Falles gekommen, denn die Verschlechterung im Verlauf war nicht durch den Verschluss der Arterie, sondern durch den zusätzlichen Verschluss einer Vene im Gehirn ausgelöst worden.“ Der Verschluss einer Hirnvene ist dabei bedeutend seltener (3-4 Fälle pro 1 Million) anzutreffen als jener einer Arterie.

 

Das Team der Neurologie leitet weitere Maßnahmen ein, doch keines der klassischen Verfahren führt zu einer Besserung. Der Zustand der Patientin verschlechtert sich weiter und auch die Ursache des venösen Verschlusses, so Prof. Dr. Thorleif Etgen, kann nicht hinreichend geklärt werden: „Es gab keine singuläre Ursache, wie eine Gerinnungsstörung, so dass wir von unterschiedlichen Auslösern ausgehen mussten, wie zum Beispiel längeres Liegen in praller Sonne im Garten, Flüssigkeitsmangel und ein relatives Abflusshindernis in den venösen Blutleitern. Die Konstellation zusammen mit einem „normalen Schlaganfall“ war allerdings äußerst ungewöhnlich.“

 

Ein außergewöhnliches Verfahren hilft

 

Daher wird bei dieser lebensbedrohlichen Situation über ein Verfahren diskutiert, das in diesem Zusammenhang kein Standard ist: Die venöse Thrombektomie, also die Entfernung von Blutgerinnseln aus einer Vene im Schädelinneren über mehrere Katheter. Dieses Verfahren der minimal invasiven Entfernung von Blutgerinnseln kommt normalerweise nur bei Arterien im Gehirn zum Einsatz. Aber der Leitende Arzt der Neuroradiologie am Klinikum Traunstein, Dr. Andreas Mangold, sieht in diesem besonderen Fall in dem genannten Verfahren die einzige Möglichkeit, die ansonsten ausweglose Situation zu korrigieren. Dieses Verfahren würde er bei einer solchen Diagnose zum ersten Mal einsetzen. Er kontaktiert Prof. Dr. Thomas Liebig aus dem Uni-Klinikum München-Großhadern, einen der führenden Experten in Deutschland, um die spezielle Situation zu diskutieren. Dieser bestätigt Dr. Mangolds Annahme und empfiehlt, den Eingriff im Klinikum Traunstein durchzuführen, da er um die sehr große Fach-Expertise und auch um die hier vorhandene optimale technische Ausstattung für dieses spezielle Verfahren weiß. Dr. Mangold und sein Team führen die ungewöhnliche Operation erfolgreich durch, bei der es gelingt, die Blutgerinnsel aus der verschlossenen Vene im Schädelinneren zu entfernen und den Blutfluss wieder herzustellen.

 

Die Angehörigen der Patientin werden während der gesamten Zeit durch den Psychologischen Dienst der Intensivstationen betreut, denn bei solch lebensbedrohlichen Situationen sind nicht nur modernste medizinische Betreuung und bestmögliche Pflege für die Patienten von größter Bedeutung. Wichtig ist auch psychosoziale Hilfestellung für die Angehörigen in einer so kritischen Situation, in der die Menschen Ohnmacht und Hilflosigkeit verspüren.

 

Die Patientin meistert ihren Haushalt wieder

 

Nach einem einmonatigen Aufenthalt im Klinikum Traunstein wird die Patientin Mitte September in die Rehabilitation verlegt. Es geht ihr bereits viel besser, sie macht große Fortschritte und ist froh, dass die Neurologen am Klinikum Traunstein neue Wege gegangen sind, die ihr geholfen haben. Jetzt, Anfang Dezember, ist sie zuhause und kann schon wieder den kompletten Haushalt meistern.  Und, was undenkbar war, sie kann eine 45 Jahre alte Tradition weiterführen, das Plätzchenbacken mit der besten Freundin. Der Sohn der Patientin blickt zurück auf die letzten Monate: „Meine Mutter war wirklich dem Tode nahe. Ohne den Einsatz der Ärzte des Schlaganfall-Teams im Klinikum Traunstein wäre sie sicher nicht mehr am Leben. Wir sind unendlich dankbar, dass die Ärzte den Mut und das Können haben, auch ungewöhnliche Maßnahmen zu ergreifen, um Leben zu retten.“

 

 

Infokasten

 

TEMPiS Stroke-Units: Der Aufbau von Stroke Units (Schlaganfall-Spezialabteilungen) in allen angebundenen Kliniken war von Anfang an eines der Hauptziele des TEMPiS-Projekts, dem telemedizinischen Schlaganfallnetzwerk Südostbayern (tempis.de). In einer Stroke Unit werden die Patienten in den ersten ein bis drei Tagen in speziellen Monitorbetten kontinuierlich überwacht. Im Anschluss erfolgt die Weiterbehandlung in Nachsorgebetten auf der gleichen Station. Die Behandlung wird während des gesamten Klinikaufenthalts durch ein spezialisiertes interdisziplinäres Team aus Ärzten, Pflegern, Sprach-, Ergo- und Physiotherapeuten durchgeführt.

15.112023 - Klinikum Traunstein

1. DEGUM-zertifizierter Ultraschall-Kurs erfolgreich durchgeführt

Ultraschall-Grund-/Aufbau- und Abschlusskurse nach KBV-Richtlinie haben seit 20 Jahren Tradition am Klinikum Traunstein.  Nach zwei Jahren Corona Pause haben Anfang November 30 Ärztinnen und Ärzte aus Süddeutschland am ersten DEGUM-zertifizierten Ultraschall-Kurs "Abdomen-Retroperitoneum-Thorax-Schilddrüse" am Klinikum Traunstein teilgenommen. mehr...

Eine Fülle an Bildern und Filmen wurde präsentiert, so dass der Kurs Grundlagen mit punktuellen Vertiefungen über das Niveau eines Grundkurses hinaus vermittelte. In mehreren Kleingruppen mit je einem Tutor wurde die Ultraschall-Anatomie eingeübt. 

Die positiven Rückmeldungen der Teilnehmer bestätigen die erfolgreiche Tradition der Ultraschallkurse am Klinikum Traunstein:

„Die Atmosphäre im Kurs war einfach gigantisch“
„Vielen Dank für die gute Organisation und das unermüdliche Engagement der Tutoren und Referenten“
„Perfekte Organisation“
„Viel Zeit zum Üben mit engmaschiger Betreuung“
„Super Kurs, tolle engagierte und sehr kompetente Dozenten“
„Hat viel Spaß gemacht, vielen Dank“


SAVE THE DATE
Ein DEGUM-Aufbaukurs ist geplant für 13.-15. November 2024.
Anmeldungen sind möglich über das Kursportal der DEGUM oder das  

14.11.2023 - Klinikum Traunstein

Rijeka–Dortmund und zurück mit Zwischenstopp in der Neonatologie Traunstein

Eine Patientengeschichte zum Welt-Frühgeborenen-Tag - rund um ein Frühchen und viele helfende Hände

Einen entspannten und geselligen Urlaub mit der ganzen Familie am Meer in Kroatien verbringen, bevor das Baby auf die Welt kommt: So hatten sich Regina und Konstantin Mai aus Dortmund den Sommermonat Juli vorgestellt. Und alles lief auch wie geplant, bis Regina Mai auf der Heimfahrt von Rijeka bemerkt, dass etwas nicht stimmt: Sie ist erst in der 25. Schwangerschaftswoche und verliert Fruchtwasser. Fruchtwasser. Gerade hatte der Konvoi mit der 11-köpfigen Familie in drei Autos die Grenze zwischen Slowenien und Österreich passiert. Die Familienmitglieder beschließen, unbedingt noch bis Deutschland zu fahren und dann die nächstgelegene Klinik aufzusuchen, die eine geeignete Abteilung hat. Besorgt googeln sie und finden die Kinderklinik des Klinikums Traunstein, die über eine Kinderintensivstation mit Perinatal-Zentrum der höchstmöglichen Versorgungsstufe Neonatologie Level 1 verfügt. Dort ist man auch auf kleinste Frühchen eingerichtet, die vor der 28. Schwangerschaftswoche geboren werden und weniger als 1250g wiegen.  mehr...

Es ist schon spät abends, als Familie Mai in der Zentralen Notaufnahme des Klinikums Traunstein ankommt. Das diensthabende Team sieht sofort die Dringlichkeit; Regina Mai wird umgehend untersucht und intensiv überwacht. Für den Rest der großen Familie werden mitten in der Nacht noch Zimmer in einem nahegelegenen Hotel organisiert. Sofort können Regina und Konstantin Mai in ein Familienzimmer auf der Geburtsstation im Klinikum Traunstein ziehen. Dorthin können auch die Verwandten kommen. Das ist an nächsten Tag ganz besonders wichtig, denn Arina, die erstgeborene Tochter von Familie Mai hat ihren 8. Geburtstag. Trotz des Schreckens kann es die Familie gemeinsam im Rahmen des Möglichen feiern. Ein wenig Normalität tut jetzt allen gut. 

Der Zwischenstopp wird zum längeren Aufenthalt

Schnell wird klar, dass der Zwischenstopp in Traunstein für Familie Mai länger dauern wird, denn jeder Tag, den das Kind noch im Mutterleib bleibt, zählt. Ein Transport der Schwangeren nach Dortmund, der Heimat der Familie, kommt in dieser Zeit nicht in Frage, weil das Kind jederzeit auf dem Transport geboren werden könnte. Nach zweieinhalb Wochen auf der Geburtsstation erblickt Arian dann Mitte August in der 27. Schwangerschaftswoche das Licht der Welt. „Frühgeborene Babys benötigen ein spezialisiertes Team, und dieses Team muss eine große Erfahrung haben, um mit dieser Situation umzugehen“, so Prof. Dr. Gerhard Wolf, Chefarzt der Kinderklinik in Traunstein. „In der Kinderklinik in Traunstein besteht diese große Expertise, auch durch adäquat hohe Fallzahlen- denn das Team darf nie aus der Übung kommen. Die kleinen Frühgeborenen werden rund um die Uhr von einem Team aus Kinderärztinnen und -ärzten, Kinderchirurgen, Kinderintensivpflegepersonal und Psychologinnen betreut“, so Gerhard Wolf.  Anwesend bei dem Kaiserschnitt ist auch die Neonatologin und Oberärztin der Kinderintensivstation Dr. Virginia Toth.

Die Anwesenheit des neonatologischen Teams aus Spezialistinnen und Spezialisten ist in diesem Fall lebensentscheidend. „Die Lunge des kleinen Arian war sehr unreif, wir mussten ihn durch intensive Maßnahmen stabilisieren“, erinnert sich Virginia Toth. Doch alles geht gut. Vater Konstantin und Tochter Arina dürfen das neue Familienmitglied sofort sehen und auch berühren. In den Arm seiner Mutter darf Arian, nachdem auch sie versorgt worden ist. Regina Mai ist begeistert über die gute Nachsorge und die Möglichkeiten auf der Station: „Es hat mir sehr gefallen, dass auch alle Mitglieder meiner Familie das Kind und mich auf der Intensivstation besuchen durften und auch meine Tochter immer dabei sein durfte. In den meisten Kliniken dürfen nur die Mama und der Papa zum Frühgeborenen. Meine Familie um mich zu haben, das hat mir sehr gutgetan.“  Klar ist schon jetzt, dass Arian die nächsten drei Monate noch im Krankenhaus bleiben muss. Regina Mai wird ebenfalls bleiben. Wie es sonst weitergehen soll, ist noch unklar.

Die Zeit in Traunstein geht für Vater und Tochter mit den Ferien zu Ende, sie müssen wieder zur Arbeit und in die Schule.  Die Situation lastet schwer auf ihnen, wie sollen sie das die nächsten drei Monate meistern, 750 km entfernt, jedes Wochenende fahren, immense Kosten und nicht zuletzt die seelische Belastung, nicht vor Ort sein zu können. Die Sozialpädagogin der Kinderklinik, Friederike Wolff, sucht fieberhaft nach einer Lösung. Durch sie erfährt ein Bergener Hausbesitzer von der Geschichte der Familie Mai und bietet ein voll eingerichtetes Reihenhaus an, das eigentlich verkauft werden sollte. Doch die Geschichte rührt den Mann und er vermietet der Familie das Haus für die Übergangszeit, so dass sie jedes Wochenende kommen können. Regina Mai ist sehr glücklich mit dieser Lösung: „Nun kann immer jemand aus meiner Familie da sein und meine Tochter kann in den Ferien nach Traunstein kommen.“ Auch wenn jetzt, nach fast drei Monaten, eine Verlegung nach Dortmund möglich wäre, Regina Mai möchte lieber in Traunstein bleiben. Vater Konstantin erklärt warum: „Wir haben uns sehr gut betreut gefühlt und wir haben es sehr geschätzt, wie gut wir informiert wurden und wie ehrlich man zu uns war. Auch wenn es mal nicht so gute Nachrichten gab, wurden wir immer gut beraten. Man hat uns alles genau erklärt, uns ernst genommen, mit einbezogen und dabei auch gut begleitet. Das wissen wir sehr zu schätzen.“

Alles läuft gut, es geht voran, bis sich herausstellt, dass der kleine Arian noch an der Leiste operiert werden muss. Das fühlt sich für die Familie an wie ein Rückschlag: „Wir hatten das Gefühl, wir stehen wieder bei null, Arian war wieder beatmet, wie in den ersten Tagen.“, so Konstantin Mai.  Es ist eine häufige Komplikation bei so kleinen Frühchen. „Bis ein Frühchen wie Arian nach Hause darf, vergeht viel Zeit und es gibt immer neue Herausforderungen zu meistern. Das zehrt an den Kräften der gesamten Familie.“ so Dorothee Springer, Stationsleitung der Kinderintensivstation. 

Dreieinhalb Monate nachdem er auf die Welt geholt wurde, hat Arian die Kinderintensivstation verlassen und konnte dann am 23.10. endlich die Fahrt nach Dortmund in sein Zuhause fortsetzen. Wieder vermittelt Friederike Wolf und stellt über den „Bunten Kreis Traunstein“, die Nachsorgeeinrichtung für Familien mit Frühgeborenen am Klinikum, den Kontakt zum „Bunten Kreis Dortmund“ her. Nun kann die Familie auch von den wichtigen Angeboten profitieren, mit denen die deutschlandweite Nachsorgeeinrichtung den Übergang von der intensiven stationären Versorgung in den Alltag erleichtert.

Ein Tag für Frühchen 

Eine lange Zeit des Bangens und des Durchhaltens geht damit für die Familie Mai glücklich zu Ende. Es ist ein bemerkenswerter Zufall, dass Arians errechneter Geburtstermin auf den 17. November gefallen wäre, denn das ist der Welt-Frühgeborenen-Tag.  Mit diesem Tag wird weltweit auf die Belange von Frühgeboren und ihren Familien aufmerksam gemacht. Laut dem Bundesverband „Das frühgeborene Kind" e.V. werden in Deutschland jedes Jahr ca. 60.000 Neugeborene zu früh geboren, ein Großteil noch vor der 32. Woche und mit weniger als 1500 g. 

Auch am Klinikum Traunstein gibt es zu Ehren aller Frühchen und Frühchen-Eltern am Freitag, den 17. November wieder eine Aktion in der Eingangshalle. Alle Frühchen, ihre Eltern und auch alle, die sich zum Thema Frühchen informieren möchten, sind ganz herzlich eingeladen. Die Kinderintensivstation, die sozialmedizinische Nachsorge „Bunter Kreis Traunstein“ und die „Harlekin-Nachsorge“ freuen sich auf Ihr Kommen.

 


Infokasten

Neue Kinderklinik

Von der Frühgeburt mit wenigen hundert Gramm Gewicht über schwer akut oder chronisch an Körper oder auch Seele Erkrankte bis hin zu Opfern von Unfällen: Die Kinderklinik am Klinikum Traunstein ist rund um die Uhr im Einsatz, um Kindern und Jugendlichen in Not zu helfen.

Chefarzt Prof. Dr. med. Gerhard Wolf und sein Team freuen sich deshalb über die schon im Bau befindlichen Neue Kinderklinik, die ihnen räumlich und medizinisch noch mehr Möglichkeiten bietet. „Natürlich wäre es schön, wenn wir das Gebäude auch mit all dem ausstatten könnten, was zu einer warmen Wohlfühlatmosphäre und somit ebenfalls zur schnellen Genesung der kleinen Patienten und Patientinnen beiträgt, aber leider nicht Teil der öffentlichen Krankenhausfinanzierung ist“, so der Chefarzt. Für diese wertvollen Ausstattungsextras, zum Beispiel auch mehr Platz für Elternübernachtung, freuen sich die Kliniken Südostbayern über wohlmeinende und mitfühlende Unterstützer und bedanken sich von ganzem Herzen für die bereits erhaltene Hilfe.

Wenn auch Sie gerne mithelfen wollen, können Sie über Telefon: +49 (0)861 705 1534 oder E-Mail: Kontakt aufnehmen. Das Spendenkonto lautet: DE23 7109 0000 0000 201480, Verwendung: „Neue Kinderklinik TS - 373223“.

13.11.2023 - Klinikum Traunstein

Herzstillstand: Die wichtigsten Auslöser

Unsere Experten informieren

Jedes Jahr fallen dem plötzlichen Herztod in Deutschland ca. 65.000 Menschen zum Opfer. So schockartig der plötzliche Herztod über die betroffene Person hereinbricht, so gehen diesem lebensbedrohlichen Ereignis in den meisten Fällen Herzerkrankungen voraus, die sich gut behandeln lassen. mehr...

Die stille Gefahr: Koronare Herzkrankheit

Bei etwa 80 Prozent der Fälle ist die Ursache eine unerkannte langjährige Herzkranzgefäßerkrankung, auch koronare Herzkrankheit (KHK) genannt. Bei rund fünf Millionen Menschen in Deutschland ist eine koronare Herzkrankheit bekannt. Durchblutungsstörungen des Herzens durch die koronare Herzkrankheit (KHK) und die Verkalkung der Herzkranzgefäße (Arteriosklerose) sind damit die Hauptursachen des plötzlichen Herztods. Tückisch an der KHK ist: Von den Patientinnen und Patienten jahrelang unbemerkt, können sich durch Plaques aus Kalk, Bindegewebe und Cholesterin an den Wänden von Herzkranzgefäßen (Koronararterien) Veränderungen entwickeln, die sich erst bemerkbar machen, wenn die Arterienverengung eine kritische Schwelle von 70-80 Prozent erreicht hat.

Sofort in die Klinik

Dann kommt es zur Minderversorgung des Herzmuskels mit Sauerstoff und Nährstoffen. Dies führt zu Brustschmerzen, Brustenge (Angina pectoris) oder Luftnot, aber auch eingeschränkte körperliche Belastbarkeit kann ein solcher Vorbote sein. Die Schmerzen können auch in andere Körperteile wie Arme, Oberbauch, Rücken, Hals, Kiefer oder Schulterblätter ausstrahlen.

Dr. Andrea Streicher, Oberärztin der Kardiologie am Klinikum Traunstein, betont, dass es insbesondere bei Frauen auch andere Anzeichen geben kann: „Bei Frauen kann sich ein Herzinfarkt unspezifischer äußern: Es können auch Atemnot oder Schmerzen im Oberbauch auftreten. Wenn solche Symptome bereits in Ruhe auftreten und länger als fünf Minuten andauern, sollte man den Notruf 112 wählen, denn es besteht der Verdacht auf Herzinfarkt. Und dann zählt jede Minute! Grund ist, dass sich durch ein plötzliches Aufbrechen einer solchen Plaque innerhalb weniger Minuten ein Gerinnsel bildet, das das Herzkranzgefäß verstopft. Und das heißt: Herzinfarkt. Und dieser kann in Rhythmusstörungen, wie Kammerflimmern, verursachen, was innerhalb von wenigen Minuten zum Tod führt. Und dann zählt jede Minute! Grund ist, dass sich durch den Verschluss eines Herzkranzgefäßes oder ein plötzliches Lösen einer solchen Plaque innerhalb weniger Minuten ein Gerinnsel bildet, das die Arterie verstopft. Und das heißt: Herzinfarkt. Und dieser kann in Rhythmusstörungen, wie Kammerflimmern, übergehen, was innerhalb von wenigen Minuten zum Tod führt.“

Die frühe Behandlung der KHK ist der beste Schutz vor Herzinfarkt und plötzlichem Herztod. Hier stehen wirksame Medikamente gegen die Grund- und Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck, hohes Cholesterin und Diabetes mellitus zur Verfügung. Wesentliche Therapiebausteine sind Medikamente, die Implantation von Gefäßstützen (Stents), die die verengten Herzkranzgefäße offenhalten, und (seltener) das chirurgische Anlegen von Umgehungsgefäßen durch die Bypassoperation.

Herzschwäche: Gebannte Herztodgefahr dank Defibrillator

Bei der Herzinsuffizienz (Herzschwäche) ist das Herz nicht mehr in der Lage, (dem Bedarf entsprechend) genügend Blut zu pumpen, um den Körper ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen. Bei Herzinsuffizienzpatienten mit schwer eingeschränkter Pumpleistung der linken Herzkammer besteht die Gefahr für den plötzlichen Herztod durch das Auftreten bösartiger schneller Rhythmusstörungen aus der Herzkammer. Eine Herzschwäche wird durch zahlreiche Herzkrankheiten, wie auch die koronare Herzkrankheit, ausgelöst. Mit Hilfe von Medikamenten, meist als Kombination mehrerer Substanzen, bessert sich die Pumpleistung des Herzens häufig deutlich.

Prof. Dr. Dr. Hans Ruprecht Neuberger, Leitender Arzt der Sektion Rhythmologie und Elektrophysiologie am Klinikum Traunstein, erklärt: „Die frühzeitige Erkennung und Therapie von Herzkrankheiten wie KHK und Herzinfarkt, von Klappenerkrankungen, von Herzmuskelerkrankungen wie Herzmuskelverdickung, oder von Rhythmusstörungen wie Vorhofflimmern ist so wichtig, weil damit eine Herzschwäche verhindert oder in ihrem Verlauf verzögert werden kann. Wenn trotz optimaler medikamentöser Therapie eine schwere Herzschwäche über mindestens drei Monate besteht, kann ein Kardioverter-Defibrillator (ICD), kurz „Defi“, implantiert werden. Dieser schützt vor dem plötzlichen Herztod durch Impulsabgabe bei bösartigen Rhythmusstörungen aus der Herzkammer. Diese Behandlung ist sowohl im Klinikum Traunstein als auch in der Kreisklinik Bad Reichenhall möglich.“

Therapie-Fokus auch auf Bluthochdruck, Diabetes und Cholesterin 

Generell ist es wichtig, alle Risikofaktoren zu behandeln, durch die Ablagerungen oder Verstopfungen der Herzkranzgefäße entstehen könnten. Dr. Streicher und Prof. Dr. Dr. Neuberger sind einer Meinung: „Durch verbesserte medikamentöse und katheterinterventionelle Verfahren hat die Sterblichkeit nach einem Herzinfarkt signifikant abgenommen. Aber die beste Vorsorge gegen die Grund- und Begleiterkrankungen der koronaren Herzkrankheit wie Bluthochdruck, hohes Cholesterin oder Diabetes ist immer noch: nicht rauchen, sich ausreichend bewegen, ein Normalgewicht anstreben.“

Bei nachgewiesener KHK werden sehr niedrige Ziel-LDL-Cholesterinwerte angestrebt, die in der Regel nur durch (häufig auch mehrere) Cholesterin-senkende Medikamente zu erreichen sind. Dies ist dann eine Dauertherapie. Regelmäßige Kontrollen dieser Werte sind erforderlich.

11.11.2023 - Klinikum Traunstein

„Nicht den Berg bezwinge ich, sondern das eigene ich“

Kliniken Südostbayern veranstalten 23. Chiemgauer Intensivtag mit Extremkletterer Alexander Huber

Zum 23-mal haben die Kliniken Südostbayern am 11.11.2023 zum traditionellen Chiemgauer Intensivtag eingeladen. Der Chiemgauer Intensivtag ist eine jährliche Fortbildung für ärztliches und pflegerisches Personal auf Intensivstationen und fand dieses Jahr in den schönen Räumlichkeiten des Kulturforums Klosterkirche in Traunstein statt. Mit über 100 Teilnehmern, die sich zu verschiedenen Themen der Intensivmedizin auf den neuesten Stand bringen konnten, war die Veranstaltung wieder sehr gut besucht.  Als besonderer Gast eröffnete dieses Jahr der Profibergsteiger und Extremkletterer Alexander Huber das Event mit einem Vortrag zum Thema „Die Angst Dein bester Freund“. mehr...

Wie lassen sich Erfahrungen eines Extremkletterers auf den Alltag einer Intensivstation übertragen?  Mit einem bildgewaltigen Vortrag gab Alexander Huber einen Einblick in seine eigenen Erfahrungen mit der Angst, auch in den Umgang mit der Angst zu scheitern, der letztendlich die abenteuerlichen Kletter-Rekorde der Huberbuam erst möglich macht. „Wenn wir das was wir tun mit Begeisterung tun und diese Begeisterung in uns lebt, dann können wir richtig gut werden und Dinge vollbringen, die zunächst unmöglich scheinen“, so Alexander Huber. „Wir können nur dazu gewinnen, wenn wir Herausforderungen annehmen. Dabei das große Ganze zu sehen und offen zu bleiben für verschiedene Blickwinkel, das sei ganz entscheidend“, fährt er fort. Sein Tipp: Ängsten nicht aus dem Weg gehen, sondern sich Ihnen stellen, sich auf gefährliche Situationen durch optimales Training und Planung vorbereiten und sein Team gut kennen.

 „Ein passendes Rezept für den Umgang mit Herausforderungen, die sich auch auf  Intensivstationen stellen“ findet Holger Liermann, Oberarzt auf der Traunsteiner Intensivstation. Gemeinsam mit seinem Kollegen Dr. Markus Barth führt er durch das abwechslungsreiche Programm.  

Nach der mitreißenden Schilderung von Alexander Huber, stellte die Psychologin M Sc. M Sc. Annika Neumann vor, wie mit einem neuartigen Projekt auf den Traunsteiner Intensivstationen, Patienten und Angehörige in der Überwindung von Ängsten unterstützt werden. Seit einem Jahr gibt es einen psychologischen Dienst, der aktuell von der Eva Mayr-Stihl Stiftung finanziert wird und großen Anklang im Klinikum findet. Anschaulich beschrieb Annika Neumann die Mechanismen der Angstentstehung und wie mit einfachen Techniken der Atmung oder mit dem Einsatz von Imagination Ängsten begegnet werden kann. Viele Intensivstationen haben bisher noch keinen psychologischen Dienst, obwohl gerade hier Patienten und Angehörige besonders schwere Lebenskrisen zu bewältigen haben und die psychologische Unterstützung dringend von der Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin e. V. (DIVI) empfohlen wird. Das Klinikum Traunstein ist deshalb auch Mitglied in einer deutschlandweiten Fachgruppe, die sich für die Aufnahme dieser Leistung in die Regelfinanzierung einsetzt.

Großartigen Anklang fand auch der Vortrag von Prof. Dr. Sebastian Baum aus Münster. Er referierte als Apotheker über das Delir und dessen medikamentöse Behandlung. Das Delir ist eine häufig vorkommende Komplikation auf Intensivstationen, man könnte es als akute Verwirrtheit bezeichnen. Selten hilft eine Therapie mit Medikamenten, stattdessen können viele Medikamente ein Delir begünstigen. „Weniger ist mehr“ so Professor Baum und plädiert für ein großzügiges Absetzen von Medikamenten. „Vielen Ärzten ist nicht bewusst, wie häufig ganz alltägliche Medikamente in der Ausnahmesituation eines Aufenthalts auf der Intensivstation ein Delir sogar begünstigen können“, erklärt er. Hilfreich seien hingegen sanfte Methoden wie die beruhigende Anwesenheit von vertrauten Personen, das Anbringen von Kalendern und Bildern, die Orientierung schaffen sowie eine an den Tagesrhythmus angepasste Beleuchtung.

Der nächste Vortrag beschäftigte sich mit dem Mangel von Phosphat im Blut, was bei vielen Patienten auf der Intensivstation für verschiedenste Störungen bei der Genesung verantwortlich sein kann. Privatdozent Dr. Matthias Angstwurm aus München hat zu diesem  Thema ausführlich geforscht und teilte seine Erkenntnisse mit den Teilnehmern.  „Auch Phosphatmangel begünstige die Entstehung von Delir, sowie auch muskulärer Schwäche, Schwäche des Kreislaufs und Funktionsstörungen der inneren Organe“, so Mathias Angstwurm. Die Häufigkeit von Phosphatmangel im Blut würde allgemein unterschätzt, eine tägliche Bestimmung gerade in der Anfangsphase eines intensivmedizinischen Aufenthalts sei sinnvoll und Voraussetzung für eine zielgerichtete Therapie.

Privatdozent Dr. Tobias Lange, der neue Chefarzt der Pneumologie und Inneren Medizin der Kreisklinik Bad Reichenhall, erläuterte, wie sich die Behandlung von Lungenarterienembolien weiterentwickelt hat. In seinem Vortrag stellte er vor, wann welche Therapie zum Einsatz kommen sollte. „Bei Hochrisikopatienten stehen neben der medikamentösen Auflösung von Blutgerinnseln auch neue interventionelle Verfahren zur Verfügung, mit denen die Gerinnsel abgesaugt oder lokal verkleinert werden können“, so Tobias Lange.  

Den Abschluss bildete Dr. Michael Ebenhoch aus Murnau mit der Falldarstellung einer ungewöhnlichen intensivmedizinischen Patientengeschichte mit schwieriger Diagnosefindung. Sein Vortrag regte zum Miträtseln an und gab interessante Denkanstöße, eigene Untersuchungsergebnisse kritisch zu hinterfragen und gegebenenfalls Untersuchungen auch zu wiederholen, wenn sich kein klares Bild ergibt. Er erinnerte die Teilnehmer dabei an den Vortrag von Alexander Huber, eben auch offen zu sein, den Blickwinkel zu wechseln und durchzuhalten, bis das Ziel erreicht ist. Damit schloss sich der Kreis der Vortragsreihe, in der auch immer wieder betont wurde, wie elementar die interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Intensivmedizin ist. Wie in einem Puzzle kann hier nur ein ganzheitliches Bild entstehen, wenn alle Teile sich gut zusammenfügen.

Zwischen den Vorträgen konnten sich die Teilnehmer in der Industrieausstellung an 16 Ständen über neue Medizinprodukte und Medikamente informieren und auch die sehr sehenswerte Fotoausstellung „Salz“ des international ausgezeichneten Fotokünstlers Tom Hegen besuchen.

10.11.2023 - Klinikum Traunstein

Von Nordbayern nach Traunstein für zwei neue Kniegelenke

Endlich Hilfe gefunden

vl. Dr. Martin Zeidler, Leitender Oberarzt Unfallchirurgie und Koordinator Endoprothetikzentrum, Herr und Frau S., Prof. Dr. Kolja Gelse, Chefarzt der Unfallchirurgie und Orthopädischen Chirurgie
vl. Dr. Martin Zeidler, Leitender Oberarzt Unfallchirurgie und Koordinator Endoprothetikzentrum, Herr und Frau S., Prof. Dr. Kolja Gelse, Chefarzt der Unfallchirurgie und Orthopädischen Chirurgie

Anita S. hat zunehmende Schmerzen in ihren Knien. An sich sind Operationen mit künstlichen Kniegelenken Standardeingriffe. Doch bei Anita S. liegt der Fall anders: sie ist kleinwüchsig. Erst bei Prof. Dr. Kolja Gelse, Chefarzt der Unfallchirurgie und Orthopädischen Chirurgie an den Kliniken Südostbayern, und Dr. Martin Zeidler, Leitender Oberarzt Unfallchirurgie und Koordinator Endoprothetikzentrum, fand sie Hilfe. mehr...

Anita S. und Ihr Mann sind kleinwüchsig und kommen im Alltag gut zurecht. Doch in den letzten zwei Jahren hat Anita S. zunehmende Schmerzen durch den Verschleiß des Gelenkknorpels an ihren Kniegelenken. Die Schmerzen durch die sich daraus entwickelnde Arthrose werden nahezu unerträglich. Der einzige Ausweg ist ein künstliches Kniegelenk. Normalerweise Standardeingriffe, die jährlich in Deutschland über 200.000-mal durchgeführt werden.

Keine Hilfe gefunden

Aber bei Anita S. mit ihrer Körpergröße von 131 cm und einem Körpergewicht von nur 44 kg sind auch die Proportionen des Kniegelenks erheblich kleiner. Das bedeutet, eine Standardversorgung mit einem künstlichen Kniegelenk ist nicht möglich. Von ihrem Wohnsitz in Unterfranken aus stellt sie sich an zahlreichen großen orthopädischen Kliniken im bayerischen Raum vor. Jedoch kann keiner der Operateure Anita S. helfen. 

Ein guter Tipp führt an die Kliniken Südostbayern

Anita S. wendet sich an einen Endoprothesen-Hersteller, der den Kontakt zu Prof. Dr. Kolja Gelse am Klinikum Traunstein herstellt. Aufgrund seiner umfangreichen Erfahrungen mit komplexen Spezialfällen nimmt sich Prof. Dr. Gelse des Falls an. Zusammen mit Dr. Martin Zeidler vom Endoprothetikzentrum der Kreisklinik Trostberg führt er die Operation durch. Im Februar dieses Jahres wird zunächst die linke Seite, jetzt im September dann auch das rechte Knie operiert. Und das höchst erfolgreich: Die Patientin freut sich über wieder gewonnene Mobilität und Lebensqualität.

Prof. Dr. Kolja Gelse: „Es ist eine immer große Herausforderung, solche Spezialfälle zu behandeln. Die OP-Planung und Vorbereitung nehmen sehr viel Zeit in Anspruch. Nicht nur die Größenverhältnisse, sondern auch die anatomische Formgebung und der Bandapparat stellen hohe Anforderungen an Expertise und Erfahrung des Operateurs. Bei den zarten Knochenstrukturen müssen wir mit viel Vorsicht und Gefühl operieren. Doch der Wiedergewinn der schmerzfreien Mobilität für die Patientinnen und Patienten ist für uns letztlich immer ein Ansporn, solch aufwendige Versorgungen außerhalb jeglicher Standards durchzuführen.“

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Die Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie am Klinikum Traunstein ist ein hochspezialisiertes Schwerpunktzentrum (zertifiziertes Überregionales Traumazentrum im Traumanetzwerk der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie DGU) für schwerstverletzte Patienten sowie deren Nach- und Weiterbehandlung. Es werden alle akuten Verletzungen des knöchernen Skelettes und des Muskel-/ Sehnen- und Weichteilgewebes versorgt. Altersbedingte Verschleißerscheinungen aller großen Gelenke und degenerative Veränderungen der Wirbelsäule werden unter Ausnutzung aller konservativer Maßnahmen betreut oder nach eingehender interdisziplinärer Diskussion einer erforderlichen Operation zugeführt. Modernste OP-Technik, wie die intraoperative Computertomographie bzw. die intraoperative Navigation gewährleisten ein hochqualitatives und komplikationsfreies Arbeiten.

09.11.2023 - Klinikum Traunstein

Unfallchirurgie unter den Top 50 in Deutschland

Auch das gesamte Klinikum Traunstein erhält Auszeichnung

Chefarzt Prof. Dr. Kolja Gelse, Abteilung Unfallchirurgie am Klinikum Traunstein
Chefarzt Prof. Dr. Kolja Gelse, Abteilung Unfallchirurgie am Klinikum Traunstein

In der neuen Focus-Klinikliste für 2024 setzt die Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie des Klinikums Traunstein Maßstäbe. Die Abteilung um Chefarzt Prof. Dr. Kolja Gelse wird unter den Top-50-Adressen der deutschen Kliniklandschaft gelistet. Die Juroren des Focus empfehlen die Traunsteiner Unfallchirurgie als Behandlungsstandort und heben den hohen Standard der medizinischen Versorgung sowie die Qualität der Pflege hervor. In der neuen Klinikliste wird auch das gesamte Klinikum Traunstein als „Top Regionales Krankenhaus 2024“ ausgezeichnet.

04.11.2023 - Klinikum Traunstein

Wenn das Herz plötzlich stillsteht

Die Kliniken Südostbayern werden im Rahmen der „Herzwochen“ im November über die sechs häufigsten Ursachen des plötzlichen Herztods berichten

Jedes Jahr sterben in Deutschland über 65.000 Menschen an plötzlichem Herztod. Unmittelbarer Auslöser dafür ist fast immer eine lebensbedrohliche Herzrhythmusstörung aus den Herzkammern (Kammerflimmern, Kammertachykardien), die Folge einer Herzerkrankung ist, und innerhalb weniger Minuten zu einem Kreislaufstillstand und zum Herztod führt. Bei der Häufigkeit eines plötzlichen Herztods besteht eine deutliche Abhängigkeit von Alter und Geschlecht: Männer über 65 Jahre sind besonders häufig betroffen. Die Todesrate der über 79-jährigen Männer ist sogar doppelt so hoch wie die der Frauen in dieser Altersgruppe. mehr...

Die Wahrscheinlichkeit, dass bestimmte Herzkrankheiten einen plötzlichen Herztod auslösen, ist ebenfalls abhängig vom Alter. „Die mit Abstand häufigste Ursache bei Patienten über 40 Jahren ist die koronare Herzkrankheit und ein dadurch bedingter Herzinfarkt, gefolgt von Herzschwäche, Herzmuskelentzündungen und Herzmuskelerkrankungen sowie Herzklappenerkrankungen und angeborene Herzfehler“, stellt der Herzspezialist Prof. Dr. med. Thomas Voigtländer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung, anlässlich der bundesweiten Herzwochen unter dem Motto „Herzkrank? Schütze Dich vor dem Herzstillstand!“ fest.

Auch junge Herzen sind betroffen

Allerdings erleiden auch junge (sportliche) Menschen unter 40 Jahren, wenn auch viel seltener als Ältere, einen plötzlichen Herztod. Plötzlich und unerwartet kommt es bei ihnen meist ohne die bekannten vorherigen Warnzeichen zum Herzstillstand. Die häufigsten Ursachen bei Patienten vor dem 40. Geburtstag sind angeborene Herzmuskelerkrankungen (Kardiomyopathien), genetisch bedingte elektrische Herzerkrankungen (Ionenkanalerkrankungen), Herzmuskelentzündungen (Myokarditis) und Drogenabhängigkeit. 

Was kann jeder und jede für das Herz tun?

Wissenschaftlichen Berechnungen zufolge ist bei rund fünf Millionen Menschen in Deutschland eine Koronare Herzkrankheit bekannt, die wiederum durch Risikokrankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus und Fettstoffwechselstörungen (hohes Cholesterin) ausgelöst wird. Deren Ursache sind meistens Lebensstilfaktoren wie Rauchen, Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung und Übergewicht. Der Herzstillstand ist also selten ein schicksalhaftes Ereignis, sondern das Risiko kann durch einen gesunden Lebensstil minimiert werden. Am besten ist, schon im Kindesalter damit zu beginnen und ihn zu einem festen Bestandteil des eigenen Lebens zu machen.

Welche Warnzeichen gehen dem Sekundenherztod voraus?

Auch wenn der „Sekundenherztod“ plötzlich, nicht selten im Schlaf, eintritt, gehen mit ihm in vielen Fällen vorangehende Symptome einher. Ein Großteil der Überlebenden eines plötzlichen Herztods berichtet nach erfolgreicher Wiederbelebung über Herzrasen, Atemnot, Brustschmerz, Schwindelattacken und kurzer Bewusstlosigkeit oder Schwarzwerden vor den Augen (Synkopen). Dr. Stefan Mang, Leitender Oberarzt der Kardiologie am Klinikum Traunstein, empfiehlt: „Wichtig ist, schon bei den ersten Anzeichen einen Arzt aufzusuchen. Abwarten, ob die Symptome wieder vergehen, ist die schlechteste Strategie. Der Hausarzt oder Facharzt kann am besten beurteilen, ob eine weitere Behandlung notwendig ist. Und im Zweifelsfall können wir in den Kardiologischen Abteilungen in Traunstein oder Bad Reichenhall frühzeitig eingreifen und damit eine schlimmere Entwicklung verhindern.“

 


Weitere Informationen während der „Herzwochen“ im November

In drei weiteren Artikeln werden wir jede Woche im November die sechs häufigsten Ursachen beleuchten. Die Herzspezialist:innen des Klinikums Traunstein und der Kreisklinik Bad Reichenhall werden zu jedem Thema Hinweise und Tipps für Betroffene geben.

  • Koronare Herzkrankheit und Herzschwäche
  • Herzmuskelentzündung und Herzmuskelerkrankungen
  • Herzklappenerkrankungen und angeborene Herzfehler
26.10.2023 - Klinikum Traunstein

Schutzengel für Thomas Huber

Extrembergsteiger Thomas Huber verunglückt am Untersberg bei Berchtesgaden

(v.l.) Thomas Huber und Oberarzt Dr. Florian Freimoser, Abteilung Unfallchirurgie © Thomas Huber/Instagram
(v.l.) Thomas Huber und Oberarzt Dr. Florian Freimoser, Abteilung Unfallchirurgie © Thomas Huber/Instagram

Der Extrembergsteiger Thomas Huber, einer von den zwei Huberbuam, ist beim Klettern am Untersberg bei Berchtesgaden abgestürzt und hat sich am Fußgelenk verletzt. 

Nach einer "spektakulären" Flugrettung, da die Unglücksstelle sehr nah an einer Felswand lag, brachte der Rettungshubschrauber Christoph 14 den Verletzten ins Klinikum Traunstein. Dort wurde er von Oberarzt Dr. Florian Freimoser, Abteilung Unfallchirurgie erfolgreich versorgt und konnte das Klinikum kurz darauf wieder verlassen.  

Bereits einen Tag nach seinem Absturz stand er schon wieder auf zwei Beinen. Am linken Knöchel zeigte sich noch ein Bluterguss, doch in Kürze will Huber bereits wieder auf den Berg.

26.10.2023 - Klinikum Traunstein

Wenn jede Minute zählt

Schnelle Hilfe aus der Luft durch den Rettungshubschrauber Christoph 14 und die optimale Weiterversorgung in der Zentralen Notaufnahme des Klinikums Traunstein

TC-HEMS Günther Zahmel, stv. ltd. Notfallsanitäter, Dr. Maximilian Wiedemann, Chefarzt der Zentralen Notaufnahme und TC-HEMS Thomas Mayer, Notfallsanitäter
TC-HEMS Günther Zahmel, stv. ltd. Notfallsanitäter, Dr. Maximilian Wiedemann, Chefarzt der Zentralen Notaufnahme und TC-HEMS Thomas Mayer, Notfallsanitäter

Jeder und jede hat ihn wohl schon einmal gesehen oder gehört: Den orangefarbenen Rettungshubschrauber Christoph 14, der von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang im Radius von 60 Kilometern um seinen Standort auf dem Dach des Klinikums Traunstein für die Rettung von Menschenleben unterwegs ist. Von Rosenheim über die Landkreise Traunstein und Berchtesgadener Land bis nach Altötting und Mühldorf und ins benachbarte Österreich reicht das Einsatzgebiet. mehr...

Innerhalb von zwei Minuten nach seiner Alarmierung hebt der Hubschrauber mit voller Besatzung ab. Diese besteht immer aus drei Personen: einem Piloten oder einer Pilotin der Bundespolizei, einem Notfallsanitäter oder -sanitäterin des BRK (Bayerisches Rotes Kreuz) und einem Notarzt oder einer Notärztin, der oder die im Klinikum Traunstein angestellt und in der Notarztgemeinschaft Traunstein organisiert ist. Die gesamte Crew ist zusätzlich zu ihrer Ausbildung speziell für Bergrettungseinsätze, unter anderem mit der Seilwinde, geschult.

Die Bergrettung nimmt zu

Dr. Maximilian Wiedemann, Chefarzt der Zentralen Notaufnahme (ZNA) am Klinikum Traunstein, ist selbst seit 10 Jahren Hubschrauber-Notarzt: „Wir sind besonders im Sommer im gesamten südostbayerischen Alpenraum zur Bergrettung unterwegs. Seit Jahresanfang hatten wir bereits 137 Windeneinsätze, im gesamten Jahr 2022 waren es 152. Allerdings macht das nur einen Bruchteil unserer Arbeit aus, denn Christoph 14 fliegt circa 1.500 Einsätze im Jahr. Der Hubschrauber wird immer dann alarmiert, wenn er das schnellste Rettungsmittel ist, um den Notarzt zum Patienten oder zur Patientin zu bringen oder wenn sich die Einsatzstelle in schwer zugängigem Gelände befindet. Außerdem bietet die Flugrettung im ländlichen Raum und den damit verbundenen weiten Wegen auch als Transportmittel einen großen Zeitvorteil, da eine schnelle Verbringung in die Klinik für das Überleben des Patienten oder der Patientin eine große Rolle spielen kann.“

Wie geht es weiter nach der Landung auf dem Dach des Klinikums Traunstein?

Das typische Rotorgeräusch kündigt Christoph 14 an. Der Notarzt an Bord hat bereits kommuniziert, welches Team zur primären Versorgung in der Zentralen Notaufnahme benötigt wird. Stabile Patientinnen und Patienten mit weniger schwerwiegenden Erkrankungen werden an den diensthabenden Arzt oder Ärztin sowie das Pflegeteam der ZNA übergeben und in den normalen Untersuchungszimmern medizinisch behandelt. Notfallpatienten mit schweren Verletzungen werden im Schockraum vom Trauma-Team versorgt, bestehend aus Unfallchirurg:innen, Anästhesist:innen, Radiolog:innen und speziell geschultem Pflegepersonal. Durch die Besonderheit, dass das Klinikum Traunstein ein Überregionales Traumazentrum ist, stehen je nach Alter und Verletzungsmuster des Patienten außerdem Spezialistinnen und Spezialisten verschiedener Fachdisziplinen für die weitere Versorgung zur Verfügung.

Jeder wird gemäß seinen Bedürfnissen behandelt

Dr. Wiedemann ordnet ein: „Im Normalfall werden die Patienten und Patientinnen sofort nach der Landung des Rettungshubschraubers in der ZNA aufgenommen und es wird eine erste Einschätzung getroffen. Wie schnell sie jetzt behandelt werden, hängt nicht allein von ihrer Ankunftszeit, sondern vor allem vom Schweregrad ihrer Erkrankung oder Verletzung ab. Deswegen wird jeder neu Ankommende nach seiner Behandlungsdringlichkeit eingestuft. Diese nach internationalen Regeln festgelegte Ersteinschätzung dient dazu, möglichst schnell und sicher diejenigen zu identifizieren, die akut lebensbedrohlich erkrankt sind, und um für alle Patienten eine optimale Weiterbehandlung sicherzustellen.“

Knapp 36.000 Patienten jährlich in der Zentralen Notaufnahme in Traunstein

Generell können alle Patienten darauf vertrauen, dass sie bei einer akuten Erkrankung oder einem Unfall in der Zentralen Notaufnahme an sieben Tagen pro Woche 24 Stunden am Tag gut versorgt werden.

Dr. Wiedemann resümiert: „Zusammen mit allen Kolleginnen und Kollegen im Rettungsdienst inklusive des Rettungshubschraubers Christoph 14 sorgen wir in der Zentralen Notaufnahme am Klinikum Traunstein für eine optimale Akut-Versorgung der Bevölkerung. Und ich glaube, die Menschen wissen es sehr zu schätzen, dass wir da sind, wenn sie schnell Hilfe brauchen!“

05.10.2023 - Kreisklinik Bad Reichenhall

Ausbau der Thoraxchirurgie in der Kreisklinik Bad Reichenhall

Dr. Steffen Decker hat den Bereich zum 1. Oktober 2023 übernommen

Dr. Steffen Decker wurde von Stefan Prawda, Standortleiter der Kreisklinik Bad Reichenhall, an seinem neuen Arbeitsort begrüßt.
Dr. Steffen Decker wurde von Stefan Prawda, Standortleiter der Kreisklinik Bad Reichenhall, an seinem neuen Arbeitsort begrüßt.

Verstärkung für die Kreisklinik Bad Reichenhall: Dr. Steffen Decker verantwortet nun als Leitender Arzt den Bereich der Thoraxchirurgie am Standort. Der erfahrene Facharzt für Chirurgie und Thoraxchirurgie ist spezialisiert auf die Behandlung von entzündlichen sowie gut- und bösartigen Erkrankungen der Lunge, der Bronchien, des Rippenfells, des Mittelfellraums und des Zwerchfells.  mehr...

Vor diesem Hintergrund wird er künftig auch eng mit der Abteilung für Pneumologie in der Kreisklinik Bad Reichenhall zusammenarbeiten. Ab dem 1. Januar 2024 wird zudem mit Stefan Vrabec ein weiterer Thoraxchirurg seine Arbeit in der Kreisklinik Bad Reichenhall aufnehmen. Vrabec hat in den letzten acht Jahren bereits mit Dr. Decker – am Heinrich-Braun-Klinikum in Zwickau – zusammengearbeitet.

„Wir freuen uns sehr, dass wir Herrn Dr. Decker für eine Tätigkeit an den Kliniken Südostbayern gewinnen konnten“, erklärt Dr. Uwe Gretscher, Vorstandsvorsitzender der Kliniken Südostbayern AG. „Eine Versorgung auf dem Feld der Thoraxchirurgie und -tumorchirurgie ist für die Region sehr wichtig und unsere Patientinnen und Patienten können hier durch die enge Anbindung an andere medizinische Abteilungen der KSOB profitieren. Für seinen Start an den KSOB wünsche ich Herrn Dr. Decker alles Gute und viel Erfolg.“

Dr. Decker ist ein Facharzt mit langjähriger Berufserfahrung. Sein medizinisches Studium an der Universität Leipzig schloss er 1990 ab. Es folgten Stationen an verschiedenen Kliniken in Sachsen, Berlin, Thüringen, Baden-Württemberg sowie auch in Bayern. 1998 erwarb Dr. Decker seine Anerkennung als Facharzt für Chirurgie, 2001 wurde er zum Facharzt für Thoraxchirurgie ernannt. Zuletzt war Dr. Decker Chefarzt der Thoraxchirurgie im Heinrich-Braun-Klinikum in Zwickau.

02.10.2023 - Kreisklinik Berchtesgaden

Zertifizierte Qualität für die Patientensicherheit

Rehabilitationseinrichtungen sind wichtige Bausteine für die Genesung von Patienten nach Eingriffen oder Krankheiten. Von zentraler Bedeutung für die Patientensicherheit sind gesicherte Abläufe und eine zertifizierte Qualität. Das Zentrum für Haltungs- und Bewegungsapparat an der Fachklinik Berchtesgaden mit dem Chefarzt Dr. Juraj Artner wurde nun durch die Deutsche Gesellschaft für Medizinische Rehabilitation (DEGEMED) zertifiziert. mehr...

Klare Strukturen gewährleisten sichere Behandlung: Der Fokus der Zertifizierung lag auf der Prozessqualität und Patientensicherheit. Dies umfasste die Darstellung der Maßnahmen und Abläufe sowie Fehlervorbeugung und -management. Definierte Pfade für die Behandlung von Patienten nach Rücken-, Hüft- oder Knieoperationen werden bei einer solchen Zertifizierung ebenso durchleuchtet, wie die Abläufe bei Aufnahme der Patienten im Haus, bei deren Entlassung und natürlich auch für Notfälle und die Nachsorge. Eine Risikobewertung und ganz klare Sicherheitsschranken für Prozesse, Struktur und Personal sind ebenfalls Teil der Zertifizierung.  Anhand einer festgelegten Matrix lassen sich Eintrittswahrscheinlichkeit, Auswirkung und Handlungsbedarf für jeden Aspekt der Zertifizierung erfassen, erforderliche Maßnahmen festlegen und auf ihre Wirksamkeit überprüfen. Die Prüfer der DEGEMED waren von den gut dokumentierten Abläufen und der Qualität der Behandlung überzeugt und bescheinigten der Orthopädischen Rehabilitation eine sehr gute Leistung.

Das Rundum-Sorglos-Paket für Patienten

Die Patienten profitieren aber nicht nur von höchster Qualität und penibel dokumentierten Prozessen, sondern auch von der engen interdisziplinären Zusammenarbeit mit anderen Fachbereichen, wie Orthopäden, Internisten, Psychologen, Neurologen und Schmerztherapeuten. In der Fachklinik Berchtesgaden ist durch die enge Anbindung an das Akuthaus rund um die Uhr ärztliche Kompetenz verfügbar. Am Ende steht somit die „zertifizierte Sicherheit“ für die Patientinnen und Patienten der Orthopädischen Reha an der Fachklinik Berchtesgaden. Die Fachklinik mit ihren Abteilungen Orthopädie, Akutgeriatrie, Orthopädische Rehabilitation, Schmerztherapie, Innere Medizin, geriatrische Rehabilitation und Anästhesie wurde überdies in diesem Jahr erfolgreich nach DIN EN ISO 9001 für ihre Qualität und Sicherheit zertifiziert.

28.09.2023 - Kreisklinik Bad Reichenhall

COPD im Blick – Risikofaktoren und Alltagstipps für Betroffene

KSOB-Ärzte informieren anlässlich des Deutschen Lungentags am 30. September

Die leitenden Ärzte der Abteilung für Pneumologie an der Kreisklinik Bad Reichenhall
Die leitenden Ärzte der Abteilung für Pneumologie an der Kreisklinik Bad Reichenhall

In den letzten Jahren ist die Zahl der Lungenerkrankungen in ganz Europa dramatisch angestiegen. Besonders deutlich fällt die Zunahme bei den chronisch-obstruktiven Fällen aus, der sogenannten COPD. Davon sind allein in Deutschland weit über fünf Prozent der Erwachsenen betroffen. Rauchen ist der größte Risikofaktor für die Entstehung dieser Lungenkrankheit. Denn die Schädigung der Lunge durch Tabakrauch ist irreversibel; ein Rauchstopp kann aber den Verlauf verlangsamen, die Atmung erleichtern und die Prognose für Betroffene verbessern. Patienten mit COPD sind zudem oft unsicher, ob sie mit dieser Erkrankung noch Sport treiben können. Gerade in den kälteren Monaten fürchten sie eine Verschlechterung ihres Gesundheitszustandes aufgrund der Kälte. Dr. Michaela Ritz und Dr. Florian Sticht, Oberärzte in der Abteilung für Pneumologie in der Kreisklinik Bad Reichenhall (Chefarzt PD Dr. Tobias Lange), können aber beruhigen. mehr...

Unter COPD versteht man eine chronische Verengung der Atemwege aufgrund einer Entzündung der Schleimhäute in den Bronchien. Die COPD kann mit oder ohne Lungenemphysem auftreten. Bei einem Lungenemphysem sind die Lungenbläschen, in denen der Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid stattfindet, zerstört. Die Folge: Es wird weit weniger Sauerstoff über die Lungen aufgenommen und der Sauerstoffgehalt im Blut nimmt drastisch ab. Das Gefühl der Atemnot aufgrund der entzündeten Schleimhäute nimmt noch einmal zu; Patienten fühlen sich erschöpft und gerade bei sportlicher Aktivität sehr schnell belastet.

Grundsätzlich dürfen aber auch COPD-Patienten Sport treiben“, erklären die beiden erfahrenen Fachärzte. „Es ist sogar ratsam, vor allem Ausdauersportarten wie Radfahren, Walking oder Schwimmen. Auch leichtes Krafttraining kann positive Wirkungen haben“, betonen Dr. Ritz und Dr. Sticht. Aufgrund des geringeren Sauerstoffgehalts in der Luft sei allerdings von allen Arten des Höhensports abzuraten. Studien belegen die positive Wirkung von Sport sogar bei Patienten mit schwerer COPD und Sauerstoffgerät. Denn der Sport regt die Atmung und die Durchblutung an und stärkt den Körper und seine Abwehrkräfte im Allgemeinen.

Allerdings sollten Patienten mit COPD - insbesondere im fortgeschrittenen Stadium - zunächst mit einem leichten Training unter ärztlicher Betreuung beginnen. Dr. Ritz und Dr. Sticht empfehlen daher, folgende Grundregen zu beherzigen:

  • Nicht überstrapazieren und sportliche Anstrengung langsam steigern
  • Vor dem Sport mit leichten Dehnübungen aufwärmen
  • Notfallmedikamente immer bereithalten und neben trainingsbegleitend mit einem Atemphysiotherapeuten die Atmung trainieren.
     

Körperliche Betätigung im Freien halten die Mediziner für ratsam. „Frische Luft und ein wenig Sonnenstrahlen tun gerade auch im Winter gut, als Ausgleich zur trockenen Heizungsluft in geschlossenen Räumen und als zusätzliche Anregung der Vitamin-D-Produktion“, sagen die beiden Fachärzte aus Bad Reichenhall."

Für den Fall der Fälle stehen inzwischen moderne Therapieverfahren zur Verfügung. Eine vielversprechende Therapie der COPD ist die Lungenvolumenreduktion. Hierbei wird überschüssiges Lungengewebe, das aufgrund der Lungenerkrankung verloren gegangen ist, entfernt. Der Eingriff ermöglicht es den gesunden Lungenteilen, effizienter zu arbeiten, was zu einer verbesserten Atmung und erhöhter Belastungsfähigkeit führt. Der Eingriff kann sowohl chirurgisch als auch minimalinvasiv-endoskopisch mittels Implantation von sogenannten bronchialen Ventilen durchgeführt werden. Es müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden, wie beispielsweise ein Rauchstopp von mindestens sechs Monaten. Dennoch bietet die Lungenvolumenreduktion eine gute Chance auf eine bessere Lebensqualität und mehr Atemfreiheit. Sie wird auch in der Abteilung für Pneumologie in der Kreisklinik Bad Reichenhall  unter der Leitung von Chefarzt PD Dr. Tobias Lange angeboten. Der Eingriff erfolgt dann in enger Abstimmung mit der Thoraxchirurgie am Standort.

27.09.2023 - Kreisklinik Bad Reichenhall

Abschied für einen bekannten Chirurgen

Dr. Gottschlich geht in den Ruhestand – Nachfolger steht fest

Dr. Michael Gottschlich (3. v. r.) wurde in einer Feierrunde verabschiedet. Mit im Bild (v. l.): Anke Neltje Jost, Susanne Sextl-Hufnagl, Anita Eigner, Stefan Prawda (Standortleiter Kreisklinik Bad Reichenhall), Dr. Stefan Paech (Leiter Medizin Verbund an den KSOB), Sylvia Kreil (Operative Leitung Fachärztezentrum Kliniken Südostbayern GmbH)
Dr. Michael Gottschlich (3. v. r.) wurde in einer Feierrunde verabschiedet. Mit im Bild (v. l.): Anke Neltje Jost, Susanne Sextl-Hufnagl, Anita Eigner, Stefan Prawda (Standortleiter Kreisklinik Bad Reichenhall), Dr. Stefan Paech (Leiter Medizin Verbund an den KSOB), Sylvia Kreil (Operative Leitung Fachärztezentrum Kliniken Südostbayern GmbH)

Mit Dr. Michael Gottschlich verabschiedet sich Ende September ein in der Region geschätzter Facharzt für Chirurgie. Dr. Gottschlich war mehr als 25 Jahre lang in den Landkreisen Berchtesgadener Land und Traunstein tätig. Er praktizierte an den Kliniken Südostbayern und in den letzten Jahren – gemeinsam mit Anke Neltje Jost – in der Praxis für Chirurgie und Unfallchirurgie der Fachärztezentrum Kliniken Südostbayern GmbH am Standort Bad Reichenhall. Als Nachfolger wird Dr. Viktor Orlovszki, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, ab dem 1. Januar 2024 die Reichenhaller Praxis an der Seite von Anke Neltje Jost verstärken. mehr...

In einer Feierrunde wurde Dr. Gottschlich von seinem Team und langjährigen Weggefährten verabschiedet. Dr. Stefan Paech, Medizinischer Leiter Verbund der Kliniken Südostbayern AG, würdigte Dr. Gottschlich als Urgestein der chirurgischen Versorgung in Südostbayern. „Sie sind einer der Pioniere auf dem Gebiet des Wundmanagements“, betonte Dr. Paech. „Aufgrund Ihres Engagements wurden Initiativen auf den Weg gebracht, von denen die Region noch heute profitiert. Dank Ihnen gibt es inzwischen eine Wundkommission mit fachübergreifenden Richtlinien an den Kliniken Südostbayern.“

„Meine Arbeit hier in Bad Reichenhall wird mir natürlich fehlen“, betonte Dr. Gottschlich. „Das Praxisteam ist sehr gut eingespielt und die Zusammenarbeit mit den KSOB-Kollegen aus der Gefäßchirurgie und der Unfallchirurgie war hervorragend.“ Allerdings warten nun auch zahlreiche Hobbies auf den erfahrenen Arzt. „Ich habe genug vor und freue mich, nun nicht ständig einen prall gefüllten Terminkalender vor Augen zu haben. Es sind – eben wie immer – ein weinendes und eben auch ein lachendes Auge bei einem Abschied.“

22.09.2023 - Fachklinik Berchtesgaden

Rückenschmerzen umfassend behandeln

Rückenschmerzen kennt fast jeder – doch was tun, wenn sie nicht mehr verschwinden?

Dr. Juraj Artner, der Chefarzt des Zentrums für Haltungs- und Bewegungsapparat mit Rehabilitation und Schmerztherapie an der Fachklinik Berchtesgaden
Dr. Juraj Artner, der Chefarzt des Zentrums für Haltungs- und Bewegungsapparat mit Rehabilitation und Schmerztherapie an der Fachklinik Berchtesgaden

Dr. Juraj Artner, Chefarzt für Schmerztherapie an der Fachklinik Berchtesgaden, erklärt, woher Rückenschmerzen kommen und welche erfolgversprechenden Therapieansätze es gibt, ohne gleich zu operieren. mehr...

Seine Expertise hat er mit in das neue Buch „Mikrotherapie Wirbelsäule“ von Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer, einem der renommiertesten Wissenschaftler auf dem Gebiet der Injektionstherapie an der Wirbelsäule, einfließen lassen. Dr. med. Juraj Artner hat darin zum Thema interventionelle Maßnahmen an der Wirbelsäule geschrieben. In zwei Kapiteln beschreibt er, neben der korrekten technischen Durchführung der Injektionen, wie der schonendste Behandlungsweg für individuelle Beschwerden im Zusammenspiel mit anderen Fachbereichen aussieht. Schon jetzt ist das Buch ein Standardwerk für Ärztinnen und Ärzte aus den Gebieten der interventionellen Orthopädie, Neurochirurgie und Radiologie. 

Der Mensch als Ganzes

Die multimodale Schmerztherapie, also die mit mehreren Fachbereichen zeitlich und inhaltlich aufeinander abgestimmte Vorgehensweise, wird im Buch beschrieben und ist in der Schmerztherapie, aber auch in der Orthopädischen Rehabilitation in der Fachklinik Berchtesgaden die Therapieform der Wahl. Chefarzt Dr. Juraj Artner: „Helfen kann man den meisten Menschen, abhängig von Ursache und begleitenden Faktoren, oftmals bereits mit ausführlicher Beratung, einer optimal abgestimmten medikamentösen Therapie und intensivierter Physiotherapie. Bei darüber hinaus gehenden chronischen Rückenschmerzen können wir mit unserer multimodalen Schmerztherapie helfen. Wichtig ist, neben einer gründlichen körperlichen Untersuchung, eine ausgiebige Befragung des Patienten über Art und Auftreten des Schmerzgeschehens, die Intensität und Dynamik der Beschwerden, auch im Kontext von Beruf, Freizeitaktivitäten, dem seelischen Zustand und dem individuellen Leistungsanspruch. Oft stellen wir so fest, dass es nicht nur eine Ursache, sondern mehrere zu behandelnde „Baustellen“ gibt, denn der Mensch besteht nicht nur aus seinem Röntgenbild.“

Zuerst wird genau hingesehen

Die eingehende Befragung umfasst auch Themen, die auf den ersten Blick vielleicht nichts mit den eigentlichen Rückenschmerzen zu tun haben: Was für Einschränkungen liegen vor? Kommt es zu neurologischen Ausfällen? Welche Kompensationsmöglichkeiten hat der Patient? Welche Vorerkrankungen bestehen? Wie mobil ist der Patient? Dr. Artner präzisiert: „Das ist notwendig, um die geeignete Therapie für jeden einzelnen Patienten zu finden. Es gibt daher auch zum Beispiel bei einem Bandscheibenvorfall keine pauschale, sondern immer eine individuell abgestimmte Behandlung. Die Operation ist dabei in der Regel nur die letzte und eher seltene Lösung. Mit Physiotherapie, dem Erlernen von Eigenübungen oder einer medikamentösen Einstellung, die auch nachkontrolliert werden sollte, können wir schon viel erreichen.“ Eine eingehende therapeutische und diagnostische Abklärung kann dabei auch durch gezielte Injektionen an Wirbelgelenken oder Nervenwurzeln unter niedrig dosiertem CT oder Röntgen erzielt werden. Auch das Ausschalten von Nervenbahnen für die Unterbrechung der Schmerzweiterleitung bedeutet für die Patientinnen und Patienten schon eine große Erleichterung. Einen weiteren wichtigen Baustein stellt die Bewegungstherapie dar.

Bewegung vor Spritze

Die körperliche Aktivierung hat in der Fachklinik Berchtesgaden einen hohen Stellenwert. Im Haus bestehen viele gute Möglichkeiten wie Trainingsräume und Bewegungsbad. Und vor der Tür laden schöne Nordic-Walking-Strecken in der herrlichen Landschaft rund um Berchtesgaden zur Bewegung im Freien ein. Auch Angebote zu Stressabbau und -bewältigung, Entspannungsverfahren, Psychotherapie sowie Ergotherapie tragen zu einem guten Behandlungserfolg bei. Das A und O ist dabei aber immer, weiß Dr. Juraj Artner, dass der Patient mit dem jeweiligen Behandlungskonzept einverstanden und bereit ist, aktiv an der Therapie mitzuwirken. Nach einem in der Regel dreiwöchigen Aufenthalt hat der Patient gelernt, das in der Klinik Eingeübte aktiv in seinen Alltag zu integrieren. Dazu kann auch die ergonomische Anpassung des eigenen Arbeitsplatzes gehören. Dr. Artner sagt: „Wichtig ist uns, den Patientinnen und Patienten möglichst viel „an die Hand zu geben“, das sie dann Zuhause selbstständig täglich ausüben können.“

21.09.2023 - Kliniken Südostbayern

„Alarmstufe Rot – Kliniken im Protest!“

Bundesweiter Protest gegen Krankenhaussterben und drohende Versorgungsengpässe  

Die Kliniken Südostbayern vertreten durch (v. l.) Michael Guggemoos, Geschäftsbereichsleitung Bau, Technik und Services, Vorständin Elisabeth Ulmer und Petra Kalina, Standortleitung Trostberg und Ruhpolding
Die Kliniken Südostbayern vertreten durch (v. l.) Michael Guggemoos, Geschäftsbereichsleitung Bau, Technik und Services, Vorständin Elisabeth Ulmer und Petra Kalina, Standortleitung Trostberg und Ruhpolding

In mehreren Kundgebungen in Frankfurt am Main, Stuttgart, Mainz, Hannover, Saarbrücken und Düsseldorf protestierten am 20.09.2023 zehntausende Menschen gegen das Krankenhaussterben und daraus resultierenden Engpässen in der Krankenhausversorgung. mehr...

An der Hauptkundgebung mit 3.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern am Brandenburger Tor in Berlin beteiligten sich auch die Kliniken Südostbayern, vertreten durch die Vorständin Elisabeth Ulmer, Petra Kalina, Standortleitung Trostberg und Ruhpolding und Michael Guggemoos, Geschäftsbereichsleitung Bau, Technik und Services. Solidarisch zeigten sie sich vor Ort in Berlin mit weiteren Krankenhaus-Vertretern aus der gesamten Bundesrepublik, um auf die momentane prekäre Situation der Krankenhäuser aufmerksam zu machen.

Am Vorabend des Protestes trafen sich die Entsandten der Kliniken Südostbayern mit etwa 100 Krankenhausleitungen, Vertretern der Trägerorganisationen und mehreren Landräten aus ganz Bayern, um mit den Bundestagsabgeordneten aus ihren Wahlkreisen, auf die dramatische Situation der Krankenhäuser hinzuweisen und nach Wegen aus den drohenden Insolvenzen und der damit einhergehenden Unterversorgung der Bevölkerung zu suchen.

Bis Ende 2023 müssen die Kliniken inflationsbedingte Defizite im Umfang von 10 Milliarden Euro verkraften, da es den Krankenhäusern gesetzlich nicht möglich ist, ihre Preise an die gestiegenen Ausgaben anzupassen. 70 Prozent der Kliniken sorgen sich ernsthaft um ihre Existenz und benötigen somit dringendst eine kurzfristige finanzielle Unterstützung.

An den sechs Standorten der KSOB war der Protest ebenfalls sichtbar. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter setzten mit Aufklebern auf ihrer Dienstkleidung ein Zeichen, um auf die bedrohliche Lage aufmerksam zu machen.

20.09.2023 - Klinikum Traunstein

Aladins Wunderlampe

Neue Studie zum Einsatz der Lasertherapie gegen strahlentherapeutische Nebenwirkungen

Chefarzt PD Dr. Matthias Hautmann und Oberärztin Dr. Ingrid Jacob.
Chefarzt PD Dr. Matthias Hautmann und Oberärztin Dr. Ingrid Jacob.

Am Klinikum Traunstein wird derzeit eine neue Studie zum Einsatz der Lasertherapie in der Abteilung für Strahlentherapie und Radioonkologie vorbereitet. Hintergrund sind die Erfolge der Lasertherapie, die am Standort Traunstein in den vergangenen Jahren verzeichnet wurden. mehr...

Die Lasertherapie findet Anwendung bei der Behandlung strahlentherapeutischer Nebenwirkungen und kann die Verträglichkeit der Strahlentherapie verbessern. Denn trotz moderner Bestrahlungstechniken und einer immer präziseren Diagnostik können strahlentherapeutische Akutnebenwirkungen – unter anderem bei Krebspatientinnen und -patienten – nicht immer verhindert werden. So kommt es mitunter zu Haut- oder  Schleimhautreaktionen, die mit unterschiedlichen Salben oder Cremes oder gelegentlich durch die Anwendung von Kortisonpräparaten auf der Haut behandelt werden müssen.

„Unsere Erfahrungen zeigen, dass in vielen Fällen eine offene Wunde verhindert werden kann, wenn unsere Lasertherapie frühzeitig zum Einsatz kommt“, erklärt Chefarzt PD Dr. Matthias Hautmann. Zur Verfügung stehen im Klinikum Traunstein sowohl ein Flächenlaser als auch ein punktförmiger Laser, je nach Größe des zu behandelnden Areals. Da der Laser nur eine Eindringtiefe im Submillimeterbereich hat, können Nebenwirkungen durch den Laser – insbesondere in tieferliegendem Gewebe – ausgeschlossen werden. Die Lasertherapie wird nicht selbst zur Krebsbehandlung eingesetzt und stellt auch keine Alternative zur Bestrahlung am Linearbeschleuniger dar. Sie kann aber bei strahlentherapeutischen Nebenwirkungen wertvolle Dienste leisten.

Seit vielen Jahren wird in diesen Fällen die Lasertherapie in der Abteilung für Strahlentherapie und Radioonkologie am Klinikum Traunstein erfolgreich eingesetzt. „Wir haben schon sehr gute Erfolge mit der Lasertherapie erreicht“, beschreibt Dr. Ingrid Jacob, Oberärztin in der Abteilung für Strahlentherapie und Radioonkologie, ihre Erfahrungen. „Über die Jahre konnten wir uns ein großes Fachwissen erarbeiten. Wir wollen nun dieses Wissen nutzen, um noch mehr über das Potential der Laserbehandlung für die Beseitigung strahlentherapeutischer Nebenwirkungen zu erfahren.“ In Vorbereitung ist eine umfassende Beobachtungsstudie. Chefarzt PD Dr. Hautmann bringt dafür viel Expertise bei der Durchführung klinischer Studien mit.

In Traustein wird die Lasertherapie am häufigsten bei Brustkrebspatientinnen eigesetzt, bei denen eine Hautschonung nur zum Teil möglich bzw. auch gewünscht ist. Bei Patienten unter Strahlentherapie finden regelmäßig, zumeist mindestens einmal wöchentlich, ärztliche Konsultationen statt. Bei diesen Konsultationen erfolgt automatisch auch eine Beurteilung der Ärzte, ob für die Patienten eine Lasertherapie in Frage kommt.

Für Patienten ist die Lasertherapie auch nach Abschluss der klassischen Strahlentherapie als sogenannte individuelle Gesundheitsleistung verfügbar. Darüber hinaus kommen die Low Level Laser gelegentlich in anderen Bereichen zum Einsatz. So können damit zum Beispiel überschießende Narben oder sonstige Wunden behandelt werden. „Bei vielen Patienten, insbesondere bei Patienten mit chronischen Wunden, haben wir regelmäßig gute Abheilungstendenzen beobachtet“, erklärt Dr. Jacob. Meist läuft die Behandlung über 10 bis 15 Sitzungen, die jeweils etwa 20 Minuten dauern.

„Wir sind generell auch Ansprechpartner für Patienten außerhalb einer laufenden Bestrahlung“, ergänzt Frau Dr. Jacob. „Patienten, die Fragen zur Lasertherapie haben oder denen eine Lasertherapie empfohlen wurde, beraten wir jederzeit gerne“, betont die erfahrene Fachärztin.

13.09.2023 - Kreisklinik Bad Reichenhall

Zuwachs im Kreißsaal in Bad Reichenhall

Drei neuen Hebammen unterstützen nun das Team der Geburtsklinik in Bad Reichenhall

v. links: Nicola Bader, Laura Piermeier und Valentina Ganeva-Borrmann
v. links: Nicola Bader, Laura Piermeier und Valentina Ganeva-Borrmann

Drei neuen Hebammen unterstützen nun das Team der Geburtsklinik in Bad Reichenhall: Nicola Bader, Valentina Ganeva-Borrmann und Laura Piermeier. Wir freuen uns über den Zuwachs. Herzlich Willkommen im Team der Kliniken Südostbayern.

12.09.2023 - Klinikum Traunstein

Das Navi für den Kopf

Die Neurochirurgie am Klinikum Traunstein arbeitet seit Juli 2023 mit einem High-End-Gerät zur perfekten Lokalisierung von Veränderungen im Hirn als Unterstützung für die Operateure.

Eine Operation im Kopf, ausgelöst durch Hirntumore oder andere Veränderungen im Gehirn, gehört zu den Angstthemen für Menschen. Da sind bei der Behandlung höchste Genauigkeit und langjährige Erfahrung des Chirurgen gefragt. Und Neurochirurgie ist auch immer ein Thema für High-Tech, die den Operateur unterstützt, den Patienten schont und die Operationsergebnisse noch weiter verbessert. Vom Weltmarktführer Brainlab hat das Klinikum jetzt ein High-End-Gerät für die Neuronavigation der neuesten Generation im Einsatz, das die Anlage von 2012 ersetzt. Damit können die Traunsteiner Neurochirurgen Gefäße und Hirnregionen noch besser darstellen, weitere Bildgebungsmodalitäten, z. B. eine Angiographie, mit in die Neuronavigation einbeziehen und den schnellsten und schonendsten Weg finden, die Veränderung zu behandeln. mehr...

Der Chefarzt der Neurochirurgie am Klinikum Traunstein, PD Dr. med. Jens Rachinger, erklärt die Vorteile des neuen Systems für den Patienten: „Ich verfolge die Entwicklung der Navigation bereits seit ihren allerersten Anfängen und habe zu diesem Thema auch promoviert. Die technischen Fortschritte sind beeindruckend. Mit dem neuen Gerät können zum Beispiel alle vorliegenden Daten und Bilder aus Angiographie, Computer- und Kernspintomographie mit in die Detail-Planung einfließen, um ein Höchstmaß an Präzision für Lage und Lokalisierung der Veränderung zu bekommen. Durch den großen Monitor haben wir dabei eine stark verbesserte Darstellung der Gefäße, der Leitungsbahnen, wie z.B. der Sehbahn, sowie der Hirnregionen. Es ist auch die dreidimensionale Projektion der Veränderung im Hirn möglich, was uns dabei hilft, uns eine plastische Vorstellung davon zu verschaffen, wie wir am schnellsten und einfachsten dahin kommen, wo wir hin müssen, und welche Areale dabei zu meiden sind. Da ist der Vergleich zum Navi im Auto gar nicht so weit hergeholt, nur dass wir bei der Neuronavigation natürlich von einer High-End Technologie sprechen, die millimetergenau arbeitet.“

Technischer Fortschritt zum Wohle des Patienten

Das neue System erlaubt nun auch die zielgenaue Entnahme von Gewebeproben aus Krankheitsherden im Gehirn über ein sehr kleines Bohrloch. In vielen Fällen kann dem Patienten dadurch die Befestigung eines Titanrahmens am Kopf erspart werden. Auch entfällt die Durchführung einer CT-Untersuchung nach Rahmenanlage und Narkoseeinleitung, was eine enorme Zeitersparnis bedeutet.

Dr. Rachinger präzisiert: „Bei der Neuronavigation verfügen wir über ein Zeigeinstrument, dessen Position im Raum korreliert zu den Bilddaten des Patienten auf dem Bildschirm angezeigt werden kann. Positionieren wir beispielsweise die Spitze des Zeigeinstruments auf der Kopfhaut des Patienten, sehen wir diese Stelle auf dem Bildschirm auf den in den Computer eingespielten Kernspintomogrammen. Dies funktioniert natürlich auch nach dem Eröffnen des Schädels an jeder Stelle im Inneren des Kopfes. Äußerst hilfreich ist die nun vorhandene Möglichkeit, auch den Fokuspunkt des Mikroskops als quasi virtuelle Spitze des Zeigeinstrumentes zu nutzen. Hierdurch können wir im Gehirn navigieren, ohne vom Mikroskop wegsehen und die Operationsinstrumente aus der Hand legen zu müssen. Auch die Option, Objekte, wie z.B. den Tumor, Nerven oder Gefäße, dreidimensional in den Strahlengang des Operationsmikroskops einspiegeln zu können, erleichtert das Operieren und erhöht damit die Sicherheit für den Patienten. Generell kann man sagen, dass mit der neuen Neuronavigation die Durchführung der OP perfekt auf den Patienten zugeschnitten werden kann. Davon profitieren zwei bis drei Patientinnen und Patienten pro Woche – allein in der Neurochirurgie.“

Auch für die Wirbelsäulenchirurgie im Einsatz

Die Navigation kommt nicht nur in der Gehirn-, sondern auch in der Wirbelsäulenchirurgie zum Einsatz.  Die Neurochirurgen teilen sich das Gerät mit dem Team der Unfallchirurgie um Chefarzt Prof. Dr. med. Kolja Gelse. Das System unterstützt bei Wirbelsäulen-Operationen, insbesondere die optimale Platzierung von Schrauben im Knochen, so dass das Risiko von Nervenverletzungen oder Schraubenfehllagen minimiert bzw. gänzlich eliminiert wird. Die 3D-Technologie zeigt hier schon vorab, wo der Schraubeneintrittspunkt sein muss und wie der optimale Schraubenverlauf aussieht. Und auch hier trifft der Vergleich zum Navi im Auto zu, also die grundlegende Darstellung, wie man am schnellsten und am einfachsten dahin kommt, wo man hin will, und welche Areale man unbedingt meiden muss – nur eben hochpräzise und millimetergenau.

07.09.2023 - Klinikum Traunstein

Wenn Mitgefühl stark und sicher macht

Die persönliche Zuwendung als Schlüssel zu suizidgefährdeten Menschen auf Intensivstationen

Menschen, die lebensbedrohlich erkrankt oder schwer verletzt sind und auf der Intensivstation behandelt werden, befinden sich in einer Ausnahmesituation. In einem solch krisenhaften Zustand ist es wichtig, mögliche Suizidgedanken frühzeitig zu identifizieren und ihnen präventiv zu begegnen. Der Psychologische Dienst der Intensivstationen des Klinikums Traunstein, Gisela Otrzonsek und Annika Neumann, geben Einblicke, wie die Betroffenen und ihre Angehörigen von interdisziplinären Teams der Intensivstationen betreut werden. Der Fokus liegt auf der besonderen mentalen Belastung, die für Patienten sowie Angehörige einer intensiven Betreuung bedürfen.  mehr...

Der Mensch im Mittelpunkt

Hier setzt das psychosoziale Betreuungskonzept des Klinikums Traunstein an: Intensivstation heißt nicht nur modernste medizinische Betreuung und bestmögliche Pflege, sondern auch psychosoziale Hilfestellung in einer Situation, in der der Mensch Ohnmacht und Hilflosigkeit verspürt. Die psychologische Unterstützung stellt dabei ein wesentliches Element für die Genesung des Patienten dar. „Sehr wichtig ist die proaktive Kommunikation mit den Patienten und ihren Angehörigen. Zudem erhalten wir Informationen über die Bedürfnisse der Betroffenen von Ärzten und Pflegekräften. Hervorzuheben an unserem Konzept ist die vollwertige Integration des psychologischen Dienstes in die Teams der Intensivstationen. Die enge Zusammenarbeit im Team ermöglicht eine umfassende Einschätzung aller relevanten Aspekte“, führt Gisela Otrzonsek aus, und Annika Neumann ergänzt: „Wir sind kein Ersatz, sondern ein Zusatz für unsere Kollegen, der zur Genesung der Patienten beiträgt und das Wohlbefinden fördert.“

Familienzentrierter Ansatz

Familienzentrierte Intensivmedizin erkennt die Familie als wichtigen Bestandteil des medizinischen Versorgungsprozesses an und betont die Zusammenarbeit zwischen Familienmitgliedern und medizinisch/therapeutischem Personal. Annika Neumann erklärt dazu: „Im Gespräch mit der Familie wird gemeinsam ermittelt, welche Belastungen und offenen Fragen vorliegen. Ebenfalls versuchen wir zu klären, wie die mentale Stärke gefördert sowie bereits vorhandene Bewältigungsstrategien zum Einsatz kommen können. Das Ziel ist, die Angehörigen individuell bei der Krisenbewältigung zu unterstützen.“

Gisela Otrzonsek weiß: „Angehörige sind sich auf Intensivstationen meist unsicher, ob und wie sie sich in den Genesungsprozess einbringen können, zumal sich unsere Patienten in vielen Fällen auch medikamentenbedingt in einem wachkomaähnlichen Zustand befinden. Studien sowie persönliche Erfahrungen haben die positiven Aspekte der Einbindung der Angehörigen zu jedem Zeitpunkt der intensivmedizinischen Behandlung belegt. Die Hinführung und der Umgang mit solch speziellen Situationen zählt zu unseren Aufgabenfeldern.“

Gisela Otrzonsek und Annika Neumann sehen auch die Sorgen und Nöte der Familien: „Die Angehörigen können uns im vertraulichen Gespräch alles sagen und können alles auspacken, was gerade im „Gefühlsrucksack“ ist. Wir fungieren dabei als ihr „gedankliches Pausenbankerl“, um alle Gedanken loszuwerden, die sie beschäftigen und die sie vielleicht in der Familie nicht ansprechen können oder wollen. Wir sind da, wenn sich der Mensch gerade sehr allein und überfordert fühlt.“

Suizidgedanken sind kein Tabu

Ein gängiger Begriff in der Wissenschaft ist das PICS- Syndrom (Post Intensive Care Syndrom). Es umfasst, unter anderem, mögliche Langzeitfolgen einer Behandlung auf der Intensivstation wie körperliche und kognitive, sowie psychische Symptome bis hin zu Suizidgedanken. Um diesem Syndrom präventiv zu begegnen, ist eine frühzeitige Betreuung mit intensiver Gesprächsführung sinnvoll. Hierbei wird explizit und äußerst einfühlsam nach Suizidgedanken gefragt. Entgegen jeder Erwartung hat diese Praxis gezeigt, dass die Patienten häufig Erleichterung zum Ausdruck bringen, wenn sie verzweifelten Gedanken ohne Angst vor negativen Konsequenzen freien Lauf lassen können.    

Offen für alle Kulturen und Religionen

Für christlich-religiösen Beistand bietet die Klinik eine professionelle Seelsorge an. Um anderen Kulturkreisen und Religionen gerecht zu werden, sind Vertreter aller Glaubensrichtungen herzlich willkommen. Hierdurch ist gewährleistet, dass die Patienten nicht nur psychosozial, sondern allumfassend spirituell begleitet werden. Das multidisziplinäre Team legt größten Wert auf die kultursensible Behandlung des Patienten – und das bedeutet mehr als nur Rücksichtnahme auf den religiösen Hintergrund.

Finanzierung

Die psychosoziale Versorgung von Patienten und Angehörigen auf Intensivstationen wird im Rahmen eines Pilotprojekts von der Eva Mayr-Stihl Stiftung finanziert. Eine Regelfinanzierung über die gesetzlichen und privaten Kostenträger ist gegenwärtig nicht gegeben, wobei hierzu intensive Gespräche mit den zuständigen Stellen geführt werden.

In anderen Worten…

„Zusammenfassend ist zu sagen, dass dieses Projekt eine große Chance für das medizinisch/pflegerisch/therapeutische Team ist, unsere Patienten und Angehörigen noch mehr als bisher in den Genesungsprozess einzubeziehen. Die erste Kontaktaufnahme findet häufig bereits vor dem Eingang der Intensivstation statt. Wir haben oftmals die Zeit, den gesamten Aufenthalt des Patienten zu begleiten und können für die Zeit nach dem stationären Aufenthalt ambulante Unterstützungsangebote über unser Netzwerk anbieten. Unser Alltag ist so unvorhersehbar und nicht selten überraschend, dass wir Werte wie Demut und Dankbarkeit für die Erfüllung der Anforderungen als essentiell ansehen. Wir sind uns unserer Verantwortung dieser großen Aufgabe bewusst und empfinden es als Privileg, sie ausüben zu dürfen.“ betonen Annika Neumann und Gisela Otrzonsek.     

 


INFO

Im Nachgang zum Klinikaufenthalt steht den Angehörigen und den Patienten auch der „Krisendienst Psychiatrie Oberbayern“ für Gespräche und Hilfe zur Verfügung. Er ist kostenlos täglich von 0 – 24 Uhr unter 0800 / 655 3000 erreichbar und unterstützt bei schweren Fällen: Wenn der Mensch das Gefühl hat, die Ohnmacht überfällt ihn, dann kann ein Gespräch mit den geschulten Mitarbeiterinnen des Krisendienstes wertvolle Hilfe leisten.

01.09.2023 - Klinikum Traunstein

Neuer Chefarzt für die Kreisklinik Bad Reichenhall

PD Dr. Andrej Wagner übernimmt die Leitung der Abteilung für Innere Medizin am Standort

Chefarzt PD Dr. Andrej Wagner
Chefarzt PD Dr. Andrej Wagner

PD Dr. Andrej Wagner verstärkt künftig die Kliniken Südostbayern als neuer Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin in der Kreisklinik Bad Reichenhall. Der 49-jährige Facharzt für Innere Medizin mit Schwerpunkt Gastroenterologie kann bereits auf mehr als zwei Jahrzehnte berufliche Tätigkeit zurückblicken. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen der endoskopischen Diagnostik und der Therapie von Frühkarzinomen im Magen-Darm-Trakt. mehr...

„Wir sind sehr glücklich darüber, mit PD Dr. Andrej Wagner einen weiteren herausragenden Internisten für unseren Klinikverbund gewonnen zu haben. Mit seiner Hilfe können wir die Abteilung für Innere Medizin am Standort Bad Reichenhall weiterentwickeln und personell neu aufstellen. Dafür wünsche ich Herrn PD Dr. Wagner einen erfolgreichen Start“, freut sich Dr. Uwe Gretscher, Vorstandsvorsitzender der Kliniken Südostbayern AG.  

PD Dr. Wagner schloss 2002 sein medizinisches Studium an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt a. M. erfolgreich ab. Im Anschluss folgten Stationen an verschiedenen Kliniken in Deutschland, der Schweiz und Österreich. Von 2004 bis 2010 war er bereits in der Kreisklinik Bad Reichenhall beschäftigt. Darüber hinaus praktizierte er von 2009 bis 2010 im MVZ Diabetologie in Berchtesgaden. Zuletzt führte er als Leitender Oberarzt die Gastroenterologie und Endoskopie an der I. Medizinischen Klinik am Landeskrankenhaus Salzburg.

„Auf meine neue Tätigkeit an den Kliniken Südostbayern freue ich mich“, betont PD Dr. Wagner. „Eine zentrale Aufgabe wird die verstärkte Zusammenarbeit mit den dortigen Kolleginnen und Kollegen und den zuweisenden Arztpraxen sein. Die Gastroenterologie mit ihrem breiten Spektrum – von der Versorgung bei Beschwerden im Magen-Darm-Trakt bis hin zur Therapie von Erkrankungen der Leber, Gallenblase oder Bauchspeicheldrüse – bietet hier vielfältige Anknüpfungspunkte; beispielsweise zur Visceralchirurgie.“

PD Dr. Wagner ist ein Experte in den Bereichen der interventionellen Endoskopie und der stationären Betreuung von Patienten mit komplexen gastroenterologischen, nephrologischen und Stoffwechselerkrankungen. Er verfügt über die Schwerpunktbezeichnung Gastroenterologie/Hepatologie der Bayerischen und Österreichischen Ärztekammer sowie die Zusatzbezeichnungen Palliativmedizin und Notfallmedizin der Bayerischen Ärztekammer.

Ein wichtiges Aufgabenfeld sieht der neue Chefarzt auch in der Förderung des medizinischen Nachwuchses. „Ein besonderes Anliegen ist mir die zielgerichtete Ausbildung und aufmerksame Betreuung unserer Assistenzärzte“, erklärt PD Dr. Wagner. „Es wird eine spannende Herausforderung sein, junge Kolleginnen und Kollegen an den Kliniken Südostbayern auf ihrem beruflichen Weg zu unterstützen“, erklärt der erfahrene Internist, der die besondere persönliche Qualität der Medizin an der Kreisklinik Bad Reichenhall als Grund für seinen Wechsel anführt.

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