Klinikum Traunstein

Schädelhirn und Rückenmarkverletzungen

Neurochirurgie

Als Schädel-Hirn-Trauma (SHT) versteht man jede Verletzung des Schädels mit Hirnbeteiligung. Wegen der Gefahr von zusätzlichen Komplikationen wie Hirnblutungen, Hirnschwellung mit Steigerung des Hirndruckes oder späteren Liquorzirkulationstörungen (Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit) wird für jeden Patienten mit Schädel-Hirn-Trauma die Beobachtung im Krankenhaus empfohlen. 

Formen des SHT

Man unterscheidet das gedeckte SHT vom offenen SHT, wo eine Perforation von schützenden Hirn-Strukturen wie der Kopfhaut, der Schädelknochen und der Hirnhaut vorliegen kann. 
 
Meistens wird bei Patienten mit leichten SHT (so genannten Commotio cerebri bzw. Gehirnerschütterung) eine 24 bis 72 Stunden Beobachtung im Krankenhaus durchgeführt. Dies erfolgt auf unserer Intermediate Care (Überwachung) Station und später auf der neurochirurgischen Station.
 
Während Patienten mit schwereren Schäden (wie Hirn-Contusio cerebri bzw. Gehirnprellung) eine ausführlichere Diagnose und Kontrolle benötigen, sind Patienten mit Koma (nach Compression cerebri bzw. mit Gehirnquetschung-Syndrom) meist primär operativ zu versorgen. Patienten mit gesteigertem Hirndruck werden, wenn möglich, zuerst konservativ mit einer Hirndrucksonde und eventuell mit einer Liquordrainage bzw. einer Sauerstoffsonde überwacht und gemeinsam mit den Anästhesisten im Team behandelt.

Entfernung des Knochendeckels

Die nicht medikamentös zu beherrschende Einklemmung des Gehirns durch Blutungen, Ödeme oder anderen Vorgänge, wird zusätzlich durch die vorübergehende Knochendeckel-Entfernung behandelt. Im Klinikum Traunstein ist eine Knochenbank vorhanden, die die Lagerung des entfernten Knochens bis zur Reimplantation gewährleistet. Ist das Knochenteil jedoch in kleine Stücke zerbrochen, wird fünf bis sieben Wochen später ein computergefertigtes Knochenimplantat eingesetzt. 
 

Bilder

Entfernung des Knochendeckels

Konservative Behandlung mit einer Hirndrucksonde
Konservative Behandlung mit einer Hirndrucksonde
Operative Behandlung durch vorübergehende Knochendeckel Entfernung
Operative Behandlung durch vorübergehende Knochendeckel Entfernung

Versorgung bei Polytrauma

Da das SHT oft im Rahmen eines Polytraumas auftritt, müssen auch alle anderen Körperregionen sorgfältig untersucht werden. Eine Computertomographie (CT) des Kopfes und eventuell von Wirbelsäule und anderen Regionen des Körpers wird direkt bei der Aufnahme im Krankenhaus angefertigt. Mittels dieses Verfahrens kann festgestellt werden, ob und wo Blutungsherde, Gewebsschäden in anderen Regionen oder Hirndruckzeichen vorhanden sind. Bei Kindern kann oft die CT wegen der Strahlenbelastung durch ein Magnetresonanztomographie (MRT) ersetzt werden.

Die Versorgung von Polytrauma-Patienten wird in Zusammenarbeit mit der unfallchirurgischen Abteilung durchgeführt. Beim Auftreten von epileptischen Anfällen wird gemeinsam mit den Neurologen ein Elektroenzephalogramm (EEG) durchgeführt. Dabei werden die Hirnströme dargestellt. Auch zur Diagnose und Behandlung von Patienten mit Schäden in den Nervenbahnen werden die Neurologen hinzugezogen. Mit elektrophysiologischen Untersuchungen wird die Nervenbahnen-Integrität überprüft, besonders SSEP und AEP können Aussagen zur Prognose von Patienten mit schweren SHT liefern.
 
Im Rahmen des SHT können verschiedene Komplikationen auftreten, deren Therapien jeweils unter traumatischen Blutungen beschrieben werden.
 
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