Klinikum Traunstein

Gut- und bösartige Tumoren des Gehirns, der Hirnhäute, des Rückenmarks und der Nervenwurzeln

Neurochirurgie

Therapie eines Schwannoms

Ein Schwannom (auch Neurinom genannt) ist ein gutartiger und meist langsam wachsender Tumor des peripheren Nervensystems, der von Zellen ausgeht, deren Aufgabe das Umhüllen von Nervenfasern ist. Mit zunehmendem Wachstum kann es zu lokalen Schmerzen und zu Lähmungen der betroffenen Nerven führen. Der Tumor kann auch intrakraniell (innerhalb der Schädelhöhle) sowie im Spinalkanal wachsen.

Die Therapie besteht in der vollständigen mikrochirurgischen Entfernung des Tumors. Obwohl der Tumor eine ungewöhnliche Größe erreichen kann (siehe rote Pfeile Bild 1), ist eine zusätzliche Stabilisierung der Wirbel mittels Implantaten und Schrauben nicht immer nötig. Der Eingriff ist ohne weitere Abtragung oder Beeinträchtigung von Wirbelknochen möglich (siehe Bild 2).

Das folgende Video zeigt eine operative minimalinvasive Ausräumung eines Riesen-Schwannoms im Bereich des kraniozervikalen Übergangs. Die Patientin erlitt vor der Operation eine zunehmende Querschnittsymptomatik, die durch eine Rückenmarkskompression (gelbe Pfeile) verursacht war.


Bilder Schwannom

Bild 1
Bild 1
Bild 2
Bild 2

Therapie eines Teratoms

Ein Teratom ist eine angeborene Mischgeschwulst, die sich aus Stammzellen entwickelt. Das Teratom ist ein Keimzelltumor, der Gewebe wie Haare oder Zähne enthalten können. Meist liegt es in einer gekapselten Form vor. Teratome haben häufig einen zystischen Hohlraum, der mit talgartigem Material gefüllt ist. Die Zystenauskleidung gleicht einer Haut. 
 
An folgenden Beispiel wird die Therapie erläutert: Bei einer Patientin tritt eine ausgeprägte und rasch zunehmende Lähmung der Arme und Beine mit Gangbeeinträchtigung auf. Zum Zeitpunkt der Vorstellung war sie seit einigen Wochen bettlägerig und konnte kaum selbständig essen.
 
Entscheidend für den langfristigen Erfolg sind die vollständige Ausräumung des Tumors sowie die feingewebliche Bestätigung seiner Gutartigkeit. Bösartige Tumorvariationen werden zusätzlich chemotherapeutisch von Onkologen behandelt.

Therapie eines Meningeoms

Ein Meningeom ist ein meistens benigner (gutartiger) Tumor, der intrakraniell sowie auch in Spinalkanal wachsen kann. Der Tumor entsteht durch die Entartung von Zellen der Arachnoidea-Membrane (mittlere Gehirnhaut). Charakteristisch zeigt sich ein langsames Wachstum. Maligne (bösartige) Entartungen sind selten. Fast 20 bis 25 Prozent aller primären Tumoren des Zentralnervensystems sind Meningeome.

Frauen werden häufiger betroffen als Männer. Multiples Auftreten von Meningeomen ist charakteristisch für Erkrankungen wie die Neurofibromatose Typ 2. Ein einzelner Tumor wird in über 95 Prozent der Fälle diagnostiziert. Schädelbestrahlungen und rezidivierende Kopftraumen in der Vorgeschichte erhöhen das Risiko, an einem Meningeom zu erkranken. Zu auftretenden Beschwerden gehören Kopfschmerzen und neurologische Ausfälle. Bei zufällig entdeckten Meningeomen, je nach Lokalisation und Größe, wird eine Therapie individuell und patientenbezogen festgelegt.

Spinale Meningeome können durch Kompression des Rückenmarks zu rascher Querschnittsymptomatik führen. Folgend zwei Bilddarstellungen, bei denen die mikrochirurgische Ausräumung des Tumors eine Rückbildung der neurologischen Ausfälle beim betroffenen Patienten bewirkt.


Bilder Meningeom

Therapie eines Glioms

Gliom ist ein Sammelbegriff für Hirntumore des Zentralnervensystems, die aus Gliazellen entstehen. Gliome werden nach dem glialen Zelltyp benannt. Häufig auftretende Tumore wie z. B. Astrozytome, Oligodendrogliome und Ependymome werden nach ihrer pathologischen Wertigkeit entsprechend der WHO-Klassifikation der Tumore des Nervensystems in vier Grade eingeteilt.

Die Sicherung der Diagnose und Vervollständigung der Therapie erfolgt je nach Lage und Größe des Tumors sowie des klinischen Zustandes des Patienten, häufig durch eine primäre operative Gewebeentnahme (Stereotaktische oder mit Neuronavigation gesteuerte Biopsie). Bei der mikrochirurgischen Ausräumung eines Hirnglioms wird der Operateur durch den Einsatz eines modernen Operationsmikroskops, das mit fluoreszenzgestützten Filtern ausgerüstet ist, unterstützt. Der Tumor wird damit als gefärbter Bezirk deutlich von normalem Gehirn intraoperativ dargestellt.

In der Annimation unten ein Beispiel eines diffusen Hirnstammglioms bei der operativen navigationsgesteuerten Biopsie. Der Zielpunkt der Biopsie wurde intrakraniell in 126 mm Tiefe erreicht.

Bei der mikrochirurgischen Ausräumung eines Hirnglioms wird der Operateur durch den Einsatz eines modernen Operationsmikroskops, das mit fluoreszenzgestützten Filtern ausgerüstet ist, unterstützt. Der Tumor wird damit als gefärbter Bezirk deutlich von normalem Gehirn intraoperativ dargestellt.


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