Klinikum Traunstein

Unsere Aufgaben

Sozialpädiatrisches Zentrum

Sozialpädiatrie, Neuropädiatrie

und Entwicklungsneurologie

Der Kinderarzt im Sozialpädiatrischen Zentrum untersucht Früh- und Neugeborene, Säuglinge, Kleinkinder, Kinder im Schulalter und Jugendliche unter Einbeziehung ihres jeweiligen Entwicklungsstandes. Auf der Grundlage der erhobenen Untersuchungen und weiteren Befunde kann frühzeitig eine Diagnose gestellt und eine Betreuung mit Kontrolle von Entwicklung und Therapie geplant werden, meist in Zusammenarbeit mit weiteren Berufsgruppen am SPZ.

Die kinderärztliche Untersuchung umfasst

  • die ausführliche Anamnese (Vorgeschichte) zu den aktuellen Problemen und Fragen
  • die spezielle kinder- oder entwicklungsneurologische Untersuchung einschließlich der Beobachtung des Verhaltens des Kindes, seiner Kontaktaufnahme und Kommunikation, der Bewegungsabläufe und Entwicklung von sprachlichen Fähigkeiten, Aufmerksamkeit und Wahrnehmung
  • die Beurteilung von neurophysiologischen Zusatzuntersuchungen (EEG, EMG, NLG, evozierte Potentiale)
  • ggf. weitere Befunderhebungen wie
    • Entwicklungsdiagnostik
    • Fragebogenverfahren und klinisch orientierte Erstdiagnostik, z.B. bei Teilleistungs- und Aufmerksamkeitsschwächen
    • Bewegungsanalyse, evtl. Video unterstützt
  • Planung notwendiger Zusatzuntersuchungen (z.B. Laboruntersuchungen, Kerns-pintomographie, Genetik)
  • Erhebung weiterer Informationen durch Austausch und Kooperation mit Haus-/Kinderarzt und anderen medizinischen, pädagogischen oder psychologischen Einrichtungen

Beratung und Therapie

  • Besprechung der diagnostischen Ergebnisse orientiert an die Bedürfnisse und Erwartungen der Familie
  • Klärung von Therapiebedarf und -möglichkeiten, wie z.B. medikamentöse Therapie und Verlaufsuntersuchungen
  • Erarbeitung und Begleitung eines individuellen Behandlungskonzepts zur bestmöglichen sozialen Integration des Kindes
  • Unterstützung und Therapieplanung unter Einbeziehung von
  • Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie
  • Pädagogisch-psychologischer Behandlung (Spieltherapie, Heilpädagogi-sche Behandlung,  Musiktherapie, Bewegungs-/Tanztherapie)
  • Psychotherapeutischer Behandlung
  • Psychosozialer und sozialrechtlicher Beratung

Diagnostik- und Therapieschwerpunkte

  • Frühdiagnostik und Therapie
    • bei Frühgeborenen und Risikokindern
    • bei Entwicklungsstörungen ab Geburt des Kindes
    • bei Schrei-, Fütter-, Schlaf- und Bindungsstörungen
  • Epilepsieambulanz
    • zur Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit häufig komplizierten Epilepsieverläufen
    • mit regelmäßigen Kontrolluntersuchungen, Kontrolle der antiepileptischen Medikation und Beratung der Familien
    • mit Möglichkeit zu Videometrie, Schlafentzugs-EEG und Nachtschlafablei-tung
    • in Kooperation mit epilepsiechirurgischen Zentren und der Epilepsieberatung Traunstein-München.
  • Ambulanz für Kinder und Jugendliche mit Bewegungsstörungen und Körperbehinderungen
    • bei infantiler Cerebralparese
    • bei Bewegungsstörungen nach Schädel-Hirntraumen und Querschnitts-lähmung
    • bei angeborenen Störungen oder Fehlbildungen
    • bei Neuromuskulären Erkrankungen (Muskelkrankheiten)
  • Ambulanz für Kinder-/ Jugendpsychiatrie und Psychotherapie
  • weitere Ärztlich-psychologische Behandlungseinheiten für
    • Aufmerksamkeits- und Teilleistungsstörungen
    • Schlafstörungen und Schmerzsyndrome
    • umschriebene und tiefgreifende Entwicklungsstörungen (Autismus)
  • Diagnostik, Beratung und Therapie bei
    • psychosomatischen Störungen
    • Emotionalen Störungen und Belastungsreaktionen
    • Angststörungen, Zwangssyndromen und Tics
    • Essstörungen
    • Depressiven Störungen, Sozialverhaltens- und Interaktionsstörungen
  • Möglichkeit zur qualifizierten Langzeitbegleitung bei chronischer Erkrankung

Psychologie

Die psychologische Arbeit am SPZ umfasst Diagnostik, Beratung und Therapie des Kindes, Jugendlichen und der Familie. Die Diagnostik beinhaltet das Erstgespräch mit den Eltern zur Anamneseerhebung und Beschreibung der Problemlage und je nach Vorstellungsgrund eine ausführliche Entwicklungs- oder Leistungsuntersuchung, Persönlichkeits- und Familiendiagnostik, sowie Spiel und Interaktionsbeobachtungen. Neben den Schwierigkeiten des Kindes finden auch dessen Ressourcen und Stärken Beachtung. Wir betrachten den diagnostischen Prozess als eine Begegnung, ein  Kennen lernen, in dem sich das Kind/der Jugendliche und die Familie angenommen und wertgeschätzt fühlen sollen.

Nach Abschluss der Diagnostik findet ein ausführliches Beratungsgespräch statt und bei gegebener Indikation therapeutische Hilfen in Form von weiteren Beratungsgesprächen, Einzel, Gruppen oder Familientherapie. Ergänzt werden unsere therapeutischen Möglichkeiten durch die Angebote des Musiktherapeuten, der Tanztherapeutin, der Kunsttherapeutin, des Heilpädagogen und der Montessoritherapeutinnen. Bei manchen Kindern ist auch eine längere Begleitung sinnvoll.

 Indikationen zur psychologischen Diagnostik und Therapie:

  • Entwicklungsverzögerungen
  • Ergänzende neuropsychologische Diagnostik bei Sprach, und Wahrnehmungsstörungen
  • Störungen Im Zusammenhang mit der Sauberkeitserziehung
  • Teilleistungsstörungen (Lese/Rechtschreibstörungen, Rechenstörungen)
  • Aufmerksamkeits- und Lernstörungen
  • Bindungsstörungen
  • Angststörungen
  • Zwangsstörungen
  • Depressive Störungen
  • Anpassungsstörungen nach traumatischen Erlebnissen
  • Schulphobie
  • Ticstörungen
  • Störungen des Sozialverhaltens
  • Kopfschmerzen und andere somatoforme Störungen
  • Emotionale Beeinträchtigung bei Behinderung oder chronischen Erkrankungen
  • Tiefgreifende Entwicklungsstörungen wie z.B. Autismus, Asperger Syndrom
  • Essstörungen (Anorexie, Bullimie, Adipositas)
  • Kriseninterventionen

Da wir für die große Altersspanne von 0-18 Jahren zuständig sind, gibt es diese umfassende Bandbreite an Vorstellungsgründen.
Als besondere Angebote kann auf das Adipositasprogramm BAHLU  (PDF 438KB) und auf unsere Ambulanz für Schrei/Schlaf und Fütterstörungen verwiesen werden. Bei ambulant schwierig zu behandelnden Patienten besteht die Möglichkeit, diesen Hilfe in der psychosomatischen Station anzubieten.

Ergotherapie

In der Ergotherapie werden Kinder und Jugendlich nach einer ärztliche Verordnung behandelt.

Medizinische Diagnosen sind:

  • Entwicklungsverzögerungen,
  • Teilleistungsstörungen,
  • Störungen der sensorischen Integration (Aufnahme und Verarbeitung von Sinnesreizen) und der Perzeption,
  • cerebrale und neurologische Bewegungsstörungen,
  • Anfallsleiden
  • angeborene Fehlbildungen
  • oder angeborene und erworbene Behinderungen

Im Anschluss erfolgt eine diagnostische Phase mit ergotherapie-spezifischen Testungen, Beobachtungen und Befunderhebungsbögen, die sich am Kind und seinem sozialen Umfeld orientieren. Innerhalb der Therapien steht die Förderung von Wahrnehmung, Körper- und Handmotorik, Handlungsplanung, Aufmerksamkeitssteuerung und Spielentwicklung im Vordergrund.

Vorrangige Ziele der ergotherapeutischen Behandlung liegen

  • in der größtmöglichen Selbständigkeit im Alltag, in der Familie, im Kindergarten, in der Schule und dem weiteren Umfeld des Kindes
  • in der Verbesserung der Handlungsplanung, des Aufgabenverständnisses und der Ausdauer
  • in der Entwicklung und Verbesserung der Motorik, Koordination, Wahrnehmung und Kommunikation
  • in der Unterstützung der Spielentwicklung
  • und der Vermeidung von Folgeschäden und Entwicklungsverzögerungen

Folgende hauptsächliche Maßnahmen werden in der Ergotherapie unterschieden:

  • ergotherapeutische Behandlung bei motorisch funktionellen Störungen
  • ergotherapeutische Behandlung bei sensomotorischen/ perzeptiven Störungen
  • ergotherapeutische neuropsychologisch orientierte Behandlung
  • Beratung zur Integration in das häusliche und soziale Umfeld

Die Behandlung erfolgt in Form von Einzel- und Gruppentherapie. Zu den Aufgaben der Ergotherapeutin gehört ebenfalls die Beratung der Eltern im Gespräch und die Begleitung zur Übertragung (Transfer) von fördernden Ansätzen in den Alltag. Der intensive Austausch mit anderen betreuenden Personen, Institutionen und den Mitgliedern des interdisziplinären Teams am SPZ zählen ebenfalls zum Aufgabengebiet.

Innerhalb der Therapie, die einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt, werden folgende Therapiemethoden und –Konzepte angewandt:

  • Affolter- Konzept
  • Bobath-Konzept
  • Psychomotorik (n. Kiphard)
  • Sensorische Integrationstherapie
  • Tätigkeiten in alltagsrelevanten und entwicklungs- fördernden Handlungen
  • handwerkliche, spielerische Tätigkeiten unter Berücksichtigung der verschiedenen Therapieansätze und -methoden
  • Aufmerksamkeitstraining für Schul- und Vorschulkinder
  • Grafomotorisches Training
  • Methoden zur Förderung der sozialen Kompetenz, des kommunikativen und interaktiven Verhaltens

Logopädie, Sprachtherapie

Nicht die Schwierigkeiten, die Kinder haben, sondern vielmehr das, was sie gut können, ist Ausgangspunkt unserer logopädischen Arbeit. Im SPZ arbeiten aktuell 4 Logopädinn/en. Die Therapien finden meist 1-mal pro Woche ambulant statt, als Einzelkontakt, Gruppentherapie und in Elterngesprächen. Konsiliarisch sind wir ebenso auf der Kinderstation und auf der psychosomatischen Station tätig.

Folgende Störungsbilder werden im SPZ behandelt:

  • Sprachentwicklungsverzögerungen/ -störungen
  • Artikulationsstörungen/ phonologische Störung
  • Störungen des Redeflusses (Stottern/ Poltern)
  • Störungen des Stimmklangs ( Näseln/ Stimme/Dysarthrie)
  • Periphere Hörstörungen/ auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung (AVWS)
  • Myofunktionelle Störung (falsches Schluckmuster)
  • Verbale Entwicklungsdyspraxie (Problem der Sprechbewegungsplanung)
  • Orofaziale Dysfunktionen (Mundfunktionsstörung)
  • Störungen der Nahrungsaufnahme / Beratung bei
    Fütterschwierigkeiten
  • Kindliche Aphasie (z.B. bei SHT)
  • Anarthrie (Sprechunvermögen bei schweren geistigen und/oder körperlichen Behinderungen)

Am SPZ werden Kinder ab dem Säuglingsalter bis zum Alter von ca 18 Jahren logopädisch betreut. Die Therapiedauer variiert je nach Therapieziel und richtet sich nach dem jeweiligen Störungsbild, sowie individuellen Bedürfnissen, Wünschen und Möglichkeiten des Kindes und der Eltern. Logopädie bezieht andere Bereiche wie Motorik, Wahrnehmung, emotionale Bedürfnisse, Sprechfreude, Selbstvertrauen etc. mit ein.
Die Diagnostik umfasst meist mehrere Termine und beinhaltet ein Anamnesegespräch, Kommunikationsbeobachtung innerhalb einer Spielsequenz und je nach Fragestellung verschiedene logopädische Tests. Zum Teil werden die Kinder an ortsnahe Therapeuten verwiesen oder am SPZ logopädisch weiter behandelt. Falls erforderlich wird in Absprache mit den Eltern Kontakt zu Ärzten, Schule, Kindergarten oder anderen betreuenden Stellen aufgenommen.

Spezielle Therapiekonzepte und –methoden, die die klassische logopädische Therapie ergänzen:

  • Orofaziale Regulationstherapie nach Castillo-Morales
  • Zollinger
  • Bobath
  • Unterstützte Kommunikation (nonverbale und elektr. Kommunikationshilfen)
  • Direkte Stottertherapie nach Sandrieser und Schneider
  • Phonologische Therapie nach A. Fox
  • Training der auditiven Wahrnehmung nach A.Nickisch
  • Würzburger Trainingsprogramm/ Audiolog bei AVWS
  • Heidelberger Elterntrainig zur frühen Sprachförderung (für Eltern sprachauffälliger zweijähriger Kinder)

Physiotherapie

Entwicklungsorientiert - alltagsorientiert - mit allen Sinnen

Das physiotherapeutische Team am SPZ Traunstein besteht aus drei Therapeuten, die Säuglinge ab den ersten Lebenswochen bis hin zu Kindern im jugendlichen Alter betreuen.

Indikationen für eine physiotherapeutische Behandlung:

  • Verzögerungen und Störungen in der Bewegungsentwicklung
    (Auffälligkeiten und Schwierigkeiten in den Bereichen:
     Gleichgewicht, Körperkoordination, Kraftdosierung, Muskel-
     spannung, Körpergeschicklichkeit, Haltung)
  • Angeborene und/oder erworbene Störungen des zentralen Nervensystems (Zerebralparese)  mit sensomotorischen
    und / oder kognitiven Beeinträchtigungen
    (z.B. Hemiparese = Halbseitenlähmung)
  • Neuromuskuläre und andere neurologische  Erkrankungen
    (z. B. Muskeldystrophie)
  • Motorische Auffälligkeiten bei Syndromen
    ( z.B. Down-Syndrom)
  • Orthopädische Fragestellungen (z.B. Hüftdysplasie, Skoliose, Fehlstellungen der Füße und anderer Gelenke, Asymmetrien,…)
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