Menschen der Kliniken Südostbayern

Mit unserer Reihe #MenschenderKSOB stellen wir Ihnen Kolleginnen und Kollegen aus den unterschiedlichen Bereichen der Kliniken Südostbayern vor. Bei uns sind Sie in guten Händen. 

Wir stellen vor: Die KSOB-Mannschaft

Anja Huber, Fachkraft für Gesundheits- und Krankenpflege,

... ist mit dem ganzen Herzen dabei.

Anja Huber
Anja Huber

Anja Huber fühlt sich sichtlich wohl bei ihrer Arbeit in der Fachklinik Ruhpolding. Seit 2019 ist die gelernte Fachkraft für Gesundheits- und Krankenpflege bei den Kliniken Südostbayern beschäftigt. „Das Wichtigste auf der Schmerzstation ist ein gutes, multiprofessionelles Team und die persönliche Einstellung. Man muss mit dem Herzen dabei sein“, erklärt die Pflegefachkraft und betont: „Bei uns geht es nur miteinander. Nur wenn alle ihre Fähigkeiten und Kenntnisse einbringen – vom Arzt über die Pflegekräfte bis zu den Therapeuten und Psychologen – nur dann erreichen wir das beste Ergebnis für unsere Patienten.“  

Wer in die Schmerzklinik in Ruhpolding kommt, hat oft einen sehr langen Leidensweg hinter sich. Viele ertragen bereits seit Jahren chronische Schmerzen. Sie leiden an Verletzungen der Wirbelsäule, an Fibromyalgie oder dem komplexen regionalen Schmerzsyndrom (CRPS). So unterschiedlich die Patienten auch sind, sie alle eint der Wunsch, dass ihre Schmerzen endlich gelindert werden, damit sie den Alltag wieder meistern können. „In der Regel gelingt uns das auch“, freut sich Huber.  

Um diese Linderung zu erreichen gehören neben den Medikamenten auch individuell angepasste psychische und physische Therapieformen zur Behandlung. „Wir verfolgen hier einen ganzheitlichen Ansatz, damit der Patient am Ende seine Schmerzen in den Griff bekommt. Dazu gehören auch alternative Methoden wie Schröpfen oder die Blutegel-Therapie“, bestätigt Anja Huber, die erst kürzlich eine Weiterbildung zur Algesiologischen Fachassistentin abgeschlossen hat. Die sogenannte „Pain Nurse“ nimmt sich Zeit für ihre Patienten, die oft – aufgrund der langen Krankheit – auch sozial isoliert sind. „Es ist ein Teufelskreis, mit den Schmerzen, kommt oft der soziale Rückzug und die Einsamkeit begünstigt wiederum Depressionen“, weiß die 43-Jährige. Daher genießt sie es sehr, dass auf „ihrer“ Station ausreichend Zeit ist, um mit den Patienten zu reden. Neben den Gesprächen kümmert sich die Fachkraft auch um die Schmerzdokumentation und bietet selbst Wärme- oder Kältetherapien an. Durch die Zusatzausbildung hat sie umfassende Kenntnisse und Fertigkeiten erworben, um Schmerzen adäquat zu verstehen und zu behandeln. 

In ihrer Jugend arbeitete Anja Huber ehrenamtlich als Rettungssanitäterin. In dieser Zeit entstand auch ihr Berufswunsch. Sie wollte wissen, was mit den Patienten passiert, die sie zum Krankenhaus brachte. Nach der Realschule absolvierte sie eine Ausbildung zur Fachkraft für Gesundheits- und Krankenpflege in München, wo sie im Anschluss auch arbeitete. Jahre später zog sie dann mit Mann und Kindern zurück in ihren Heimatort Inzell. Ihre Schwägerin, die bereits an den Kliniken Südostbayern arbeitete, holte sie an das Ruhpoldinger Krankenhaus. „Mir hat es hier von Anfang sehr gut gefallen, auch weil die Kliniken Südostbayern als einer der größten Arbeitgeber in der Region für Sicherheit und Stabilität stehen“, für die zweifache Mutter ein wichtiger Pluspunkt.

Gabriele Bauer-Will, Musikgeragogin

"Mit Musik kann man alle Menschen erreichen."

Die Musikgeragogin Gabriele Bauer-Will arbeitet mit älteren Menschen, die oft an mehreren Krankheiten oder an Demenz leiden. Regelmäßig besucht sie die Patienten der Akutgeriatrie in der Kreisklinik Trostberg, singt und musiziert mit ihnen.

Die diplomierte Musikpädagogin nimmt sich Zeit. Sehr behutsam nähert sie sich den Kranken, um herauszufinden, welche persönliche Bedeutung die Musik für den jeweiligen Patienten hat. „Mit Musik verbinden die Menschen meist schöne Erinnerungen und die damit verbundenen Gefühle wollen wir bei den alten Menschen wieder aufleben lassen“, erklärt die empathische Therapeutin. Diese positiven Erinnerungen helfen negative Gefühle, wie beispielsweise bei Depressionen, aufzuhellen und neue Lebensfreude zu aktivieren. „Patienten, die vorher still nebeneinander liegen, finden über die Musik Gesprächsthemen und kommen so ins Reden. Auch nach der Entlassung aus dem Krankenhaus musizieren viele weiter. Sie singen begeistert zur Radiomusik mit oder machen wieder gemeinsam mit der Familie oder Freunden Musik“, freut sich Bauer-Will über die neu gewonnene Teilhabe ihrer ehemaligen Patienten am sozialen Leben.

Positive Wirkung von Musik

Die positiven Auswirkungen von Musik auf den Menschen bestätigt auch Dr. Marianne Gerusel-Bleck, Leitende Ärztin der Akutgeriatrie an der Kreisklinik Trostberg. Singen stärkt die Lungenfunktion und hat eine schleimlösende Wirkung, was zur Heilung, beispielsweise bei einer Lungenentzündung, beiträgt. Die ausgeschütteten Glückshormone helfen bei Depression und Menschen mit Sprachstörungen beispielsweise nach einem Schlaganfall können sich mit Musik oft an die Bedeutung von Worten wieder erinnern“, erklärt die erfahrene Internistin. „Darüber hinaus aktiviert Musik beide Gehirnhälften, was bei Schlaganfall-Patienten enorm hilfreich sein kann. Wir hatten einmal eine Patientin mit einer Hirnschädigung, die ihren linken Arm nicht bewegen konnte. Frau Bauer-Will besuchte die ältere Dame mit ihrem Roll-Piano und eines Tages begann die Patientin ganz zaghaft mit den Fingern der rechten Hand zu spielen. Nach und nach – verstärkt durch das Summen unserer Musikgeragogin – folgten dann auch der linke Arm und die Finger der linken Hand“, erzählt Dr. Gerusel-Bleck begeistert. „So ein Fortschritt ist für das ganze Team eine unglaubliche Motivation und für mich persönlich eine großartige Bestätigung, was Musik leisten kann“, bestätigt Bauer-Will und bekräftigt leidenschaftlich: „Singen hat eine ganzheitlich stimulierende Wirkung. Das Gehirn wird wacher. Die Menschen spüren wie selbstwirksam sie sind. Sie erkennen, dass sie auch im hohen Alter noch Vieles können. Aus dieser Erkenntnis speist sich oft eine neue Lebensenergie. Musik macht glücklich.“

Neben den Patienten profitieren aber auch die Kollegen im Krankenhaus von der Musik. „Uns tut das auch gut, wenn wir über die Station gehen und die Musik hören. Die stimulierende Wirkung gilt schließlich für uns alle“, betont Dr. Gerusel-Bleck. 

Erfüllung in der Arbeit

Die Begeisterung für ihren Beruf sieht man Gabriele Bauer-Will sofort an. Strahlend berichtet sie von ihrer Arbeit und auch von den vielen Glücksmomenten, die sie in den letzten vier Jahren erlebte. Vor zwei Jahren besuchte sie am Heiligabend eine Patientin in der Fachklinik Ruhpolding. Die Frau musste über Weihnachten in der Klinik bleiben, wegen Corona waren Besuche nicht möglich. Gabriele sang mit der Patientin, die kaum Deutsch sprach, bekannte Weihnachtslieder. Über die Musik entstand eine weihnachtliche, friedvolle Atmosphäre. „Meine Musikarbeit auf der Akutgeriatrie erfüllt mich sehr und schenkt mir immer wieder Glücksmomente“, bekennt Bauer-Will, die auch noch als Musiklehrerin und als freiberufliche Künstlerin arbeitet.