Allgemeinchirurgie und Viszeralchirurgie

ERAS-Programm

Perioperative Medizin

Der Begriff ERAS (enhanced recovery after surgery) steht übersetzt für „verbesserte Erholung nach chirurgischen Eingriffen“.

Perioperative Medizin beschäftigt sich mit den Einflussfaktoren auf den Verlauf einer Operation, welche den wichtigsten Einflussfaktor, die chirurgische Expertise, ergänzen. 

Strategien, die den postoperativen Heilungsprozess fördern werden im Konzept der ERAS gebündelt. Komplikationen treten dadurch nachweislich seltener auf.

Aus diesen Gründen bieten wir das ERAS-Programm in der Allgemein- und Viszeralchirurgie des Klinikums Traunstein an.

Die Komponenten des ERAS-Programms

Optimierung der Ausgangssituation vor der Operation
Der Ablauf der OP-Vorbereitungen, die Operation selber und die postoperativen Maßnahmen und Aktivitäten werden vor der Operation eingehend besprochen. So sind unsere Patienten gut auf den Aufenthalt vorbereitet und können eine aktive Rolle in jedem Abschnitt ihrer Genesung einnehmen.

Ernährungsstatus
Der Ernährungsstatus wird erfasst und bei Mangelernährung mit speziellen Therapien gegengesteuert. Generell wird aber unabhängig vom Ernährungsstatus jedem Patienten eine Vitamin- und Nährstoffreiche Kost vor der Operation empfohlen.

Anämie - Blutarmut
Eine Blutarmut wird durch eine rasch wirksame Eiseninfusion behandelt. So wird die Bildung neuer roter Blutkörperchen angeregt und eine Bluttransfusion (die verbunden ist mit einigen Nachteilen wie z.B. Belastung des Immunsystems) ist nur selten erforderlich.

Begleiterkrankungen
Die Begleiterkrankungen werden präoperativ optimal eingestellt. Ein Diabetes Mellitus ist beispielsweise bei schlechter Blutzuckereinstellung ein Risikofaktor für z.B. Wundinfektionen. Durch die Optimierung der Diabetestherapie wird dem effektiv vorgebeugt. Analoge Optionen  eröffnen sich  für Herz-Kreislauf- und Blutgefäßerkrankungen, für Nierenprobleme mit den damit verbundenen Stoffwechselbesonderheiten und für Autoimmunerkrankungen mit der damit oft einhergehenden Immunsuppression.

Psycho-Onkologie
Eine onkologische Diagnose führt immer zur Störung des körperlich-seelischen Gleichgewichts. Deshalb ist eine Verminderung des Stress-Levels in dieser belastenden Situation sowohl für die Seele als auch für den Körper hilfreich. Ängste und Sorgen können in eingehenden Gesprächen eingegrenzt und dadurch besser verarbeitet werden.  

Die Operations-Vorbereitung
Bei Dickdarmeingriffen führen wir eine schonende Darmlavage, kombiniert mit einer nicht resorbierbaren antibiotischen Therapie zur Elimination schädlicher Darmflora durch.

Zudem ist es wichtig, die Energiespeicher des Körpers gefüllt zu halten weil die Heilungsprozesse im Hungerzustand nicht  optimal ablaufen. Dies wird durch Kohlehydrat-reiche Trinklösungen am Vorabend der Operation und am OP-Tag selber bis 2 Stunden vor der Operation gewährleistet.

Intraoperative Maßnahmen
Das chirurgische Trauma wird minimiert durch schonende OP-Techniken wie die laparoskopische und die robotisch-assistierte laparoskopische Operation. Die minimal-invasive Operation hat auch den Vorteil, dass nach der Operation weniger müde machende Schmerzmittel erforderlich sind.

Der Verlauf nach der Operation
Aufstehen und kurze Strecken gehen ist bereits am OP-Tag erlaubt und ausdrücklich erwünscht.   Durch die körperliche Aktivität wird das Risiko für Lungenentzündungen und Pneumonien drastisch reduziert. Auch bei eingeschränkter Mobilität wird mit physiotherapeutischer Beübung das präoperativ bestehende Niveau der Mobilität rasch wieder erreicht.

Bei Operationen am Darm ist üblicherweise die normale Darmbewegung (Peristaltik) vorübergehend eingeschränkt, was zu Übelkeit und verzögerter Wiederherstellung eines normalen Stoffwechsels führt. Durch das Kauen von Kaugummis/ Kaubonbons, oder auch Trinken von Kaffee setzt die Peristaltik nachgewiesenermaßen schneller wieder ein. Damit wird oft am ersten oder zweiten postoperativen Tag bereits wieder eine Ernährung mit normaler Kost möglich.

Nach dem stationären Aufenthalt
Zur Befundkontrolle oder beispielsweise der Besprechung von bei Entlassung noch ausstehenden histologischen (feingeweblichen) Befunden wird bei Bedarf ein Termin in unserer Sprechstunde vereinbart.

Kontakt Sprechstunden
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Allgemeinchirurgie
Sekretariat
und Sprechstunde 
Montag bis Freitag
08:00 bis 16:00 Uhr

T 0049 861 705-1201
F 0049 861 705-1470

Sprechstunden

Sprechstunden

Montag 09:00 – 10:30 Uhr
Dienstag 09:00 – 11:00 Uhr und 
  13:30 – 15:15 Uhr
  Vormittags Proktologie: 
  Dr. med. M. Ewald
Mittwoch 08:15 – 10:30 Uhr und 
  13:30 – 15:15 Uhr
  Vormittags Proktologie: 
  Dr. med. P. Kanngießer
Donnerstag 09:00 – 11:00 Uhr
Freitag 13:30 – 15:15 Uhr

Sprechstunde Prof. Dr. med. Jurowich:
Dienstag und Freitag nach Vereinbarung.

Hinweis:
Es wird darauf hingewiesen, dass Patienten nicht vom gleichen Arzt operiert werden, bei dem sie zuvor ihre Sprechstunde hatten. Dies hilft, Interessenkonflikte zu vermeiden und die Objektivität der medizinischen Behandlung zu gewährleisten.