Aktuelle Pressemeldungen

25.05.2023 - Fachklinik Ruhpolding

Schmetterlinge im Hals

Der Welt-Schilddrüsentag am 25. Mai bringt eine krankhafte Schilddrüsenveränderung ins Bewusstsein

Eine gesunde Schilddrüse hat großen Einfluss auf die Lebensqualität
Eine gesunde Schilddrüse hat großen Einfluss auf die Lebensqualität

Schilddrüsenerkrankungen können in jedem Lebensalter auftreten. Beinahe jeder dritte Erwachsene in Deutschland hat mindestens eine krankhafte Schilddrüsenveränderung. Die Häufigkeit steigt mit zunehmendem Alter. mehr...

Der Welt-Schilddrüsentag am 25. Mai bringt eine Erkrankung ins Bewusstsein, die zeigt, welch wichtige Funktion das schmetterlingsförmige Organ im Hals hat. Der Chefarzt des Schilddrüsenzentrums in der Kreisklinik Trostberg, Dr. Joachim Deuble, zeigt auf, welche Vorteile die Patienten von einer hochqualitativen Behandlung haben.

Die Schilddrüse hat eine enorm wichtige Aufgabe, denn sie steuert fast alle wichtigen Körperfunktionen. Die Hormone wirken auf Herz und Kreislauf, erweitern die Blutgefäße, beschleunigen den Herzschlag und regeln den Blutdruck. Sie aktivieren aber auch den Fett- und Bindegewebsstoffwechsel, die Schweiß- und Talgdrüsen der Haut und die Nieren- und Darmtätigkeit. Außerdem sind die Schilddrüsenhormone wesentlich für viele Wachstumsprozesse verantwortlich und steigern den Grundumsatz und Energieverbrauch des gesamten Organismus.

Die Kreisklinik Trostberg verfügt seit 2021 über ein zertifiziertes „Deutsches Schilddrüsenzentrum“. Chefarzt Dr. Joachim Deuble erläutert die Verbesserung für die Versorgung der Patienten, die die Überarbeitung aller Prozesse im Schilddrüsenzentrum mit sich gebracht hat: „Sowohl Indikationen für Operationen, also auch Behandlungspfade und Behandlungsmanagement wurden überarbeitet, so dass unsere Patienten von einer Behandlung nach festgelegten Kriterien profitieren. Ein Vergleich unserer Klinik mit anderen zertifizierten Schilddrüsenzentren belegt unsere gleichbleibend hohe Qualität“.

Während der letzten Jahre wurden einige hundert Operationen im Schilddrüsenzentrum durchgeführt. Mittlerweile steigt die Zahl der geplanten Operationen weiter an, denn viele Patienten sehen die Steigerung ihrer Lebensqualität durch die hochqualitative Versorgung ihrer Schilddrüsenerkrankung.

Mit großer Expertise und neuen Operationsmethoden

Im Zuge der Zertifizierung als „Deutsches Schilddrüsenzentrum“ sind auch Neuerungen in der Kreisklinik Trostberg geplant. Chefarzt Dr. Joachim Deuble erläutert: „Eine wichtige Neuerung wird die Behandlung der Nebenschilddrüsen sein. Wir haben in diesem Bereich bereits eine große Expertise. Wir wollen bei jeder Schilddrüsenoperation die Nebenschilddrüsen-Körperchen gut durchblutet erhalten, um eine Unterfunktion, den sogenannten Hypoparathyreoidismus, zu vermeiden. Unser Ziel ist es, die sogenannte Überfunktion der Nebenschilddrüsen, den primären und sekundären Hyperparathyreoidismus, zu behandeln. Hierfür schaffen wir ein neues Laborgerät an, welches uns während der Operation die Möglichkeit bietet, innerhalb von 5 Minuten den Wert des Nebenschilddrüsenhormones zu bestimmen.“ Das ist eine großartige Qualitätssteigerung und bedeutet für den Patienten eine deutliche Verbesserung der operativen Behandlung der Überfunktion der Nebenschilddrüsen-Körperchen.“

20.05.2023 - Kliniken Südostbayern

Bayerische Krankenhäuser bündeln ihre Kräfte im IT-Bereich

Gründung der Klinik IT Genossenschaft

Am 15.05.2023 gründeten bayerische Krankenhausträger die Klinik IT Genossenschaft (Klinik IT eG) in München. Vorangegangen waren intensive Vorbereitungsarbeiten, die über die Bayerische Krankenhausgesellschaft e. V. (BKG) und die Klinik-Kompetenz-Bayern e. G. (KKB) koordiniert wurden. Die Kliniken Südostbayern AG ist Gründungsmitglied der Klinik IT eG.

Gemeinsame Pressemitteilung der BKG und der KKB

20.05.2023 - Fachklinik Ruhpolding

Chronische Schmerzen aktiv behandeln

Seit rund einem Jahr ist das überregionale Schmerzzentrum in der Fachklinik Ruhpolding in Betrieb

Rund 400 Interessierte wollten sich beim Tag der offenen Tür einen Überblick über die Angebote der Schmerz-Praxis, der Schmerztagesklinik und der stationären Schmerztherapie verschaffen. mehr...

Bei sonnigem Wetter konnten die Besucherinnen und Besucher die Klinik erkunden. Für das leibliche Wohl war ebenfalls gesorgt. Und so verbrachten die Gäste mit musikalischer Unterhaltung einen informativen Tag bei guter Stimmung.

Neben spannenden Vorträgen der Ärzte zu verschiedenen Themen, wurde ein Workshop zum Thema „Schmerz verstehen“ angeboten. In der anschließenden Fragerunde standen Ärzte, Psychotherapeuten, das Pflegepersonal und Physiotherapeuten für Antworten zur Verfügung. Auch die pflegerische Versorgung wurde vorgestellt.

In guten Händen von der Diagnose bis zur Behandlung

Die Fachklinik Ruhpolding bietet voll- und teilstationäre multimodale Therapie für Schmerzpatienten an. Ziel ist es zunächst, die Ursachen des Symptoms Schmerz zu klären und dann eine Behandlung nach den jeweiligen Schmerzmechanismen durchzuführen. Eine Besucherin, die als Schmerzpatientin in der Klinik in Behandlung ist, zeigte sich überzeugt von der hohen Qualität und der optimalen pflegerischen Versorgung: „Ich war schon in vielen Schmerzkliniken. Aber so gut wie in Ruhpolding hat es mir noch nirgends gefallen.“

Die an den Bedürfnissen der Patienten orientierten Angebote werden stetig weiterentwickelt. Mit dem Kompetenzzentrum für Schmerztherapie Ruhpolding ist die schmerztherapeutische Versorgung im Chiemgau gesichert.

19.05.2023 - Klinikum Traunstein

Einfach nur das sein - die Krankenhausseelsorge im Klinikum Traunstein

Aus der Reihe „Menschen der KSOB“

Angelina Sitzberger (katholische Gemeindereferentin), Thomas Seitz (evangelischer Pfarrer), Peter Förg (katholischer Pastoralreferent) und Konrad Maier (katholischer Diakon)
Angelina Sitzberger (katholische Gemeindereferentin), Thomas Seitz (evangelischer Pfarrer), Peter Förg (katholischer Pastoralreferent) und Konrad Maier (katholischer Diakon)

Sie gehen zu den Menschen, die sie brauchen. Sie hören ihnen zu oder sind einfach nur da. Sie reden, beten, segnen – und oft lachen sie auch miteinander. Krankenhausseelsorger bringen Licht in dunkle Stunden, lindern Angst und Verzweiflung. Im Klinikum Traunstein ist gleich ein vierköpfiges Seelsorgeteam für Patienten, Angehörige und Mitarbeiter da. mehr...

Angelina Sitzberger (katholische Gemeindereferentin), Peter Förg (katholischer Pastoralreferent), Thomas Seitz (evangelischer Pfarrer) und Konrad Maier (katholischer Diakon) haben ihr gemeinsames Büro im Erdgeschoss des Klinikum Traunsteins. Von hier sind es nur ein paar Schritte über den Flur bis zur Krankenhauskapelle. Es ist ein schlichter, heller Ort der Spiritualität „Es ist ein Raum der Geborgenheit“, weiß Diakon Konrad Maier. Denn auch nachts suchen Menschen die Kapelle auf – wenn ihnen Sorge und Angst den Schlaf rauben. Die Kapelle ist daher immer geöffnet, die Nachtbeleuchtung eingeschaltet. Sonntags wird hier ökumenischer Gottesdienst gefeiert. Für alle, egal welcher oder ohne Konfession. Das Seelsorgeteam ist für jeden da, einer von ihnen hat immer Dienst. „Ich war krank und ihr habt mich besucht.“ Diesem Wort Jesu entsprechend werden Patientinnen und Patienten auf den einzelnen Stationen aufgesucht und auf Wunsch auch intensiver begleitet.

Viele Patienten seien durch Krankheiten wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder durch einen Unfall ganz plötzlich aus ihrem Alltag, ihrem Leben gerissen worden, erzählt Angeline Sitzberger. „Die Patienten konnten vor ihrer Einlieferung nichts organisieren und jetzt quälen sie wichtige Fragen: Wird alles gut? Werde ich wieder gesund? Ist für die Familie gesorgt, für die Kinder? Läuft der Betrieb weiter? Diese Gedanken können Patienten sehr stressen. Wir versuchen dann Ruhe reinzubringen, damit sie ihre Kraft und Aufmerksamkeit auf sich selbst und ihren Heilungsprozess legen können“, so die Seelsorgerin.

Einfach nur da sein

Wenn sie zu einem Patienten kommen, wissen die Seelsorger nie, was sie erwartet – aber sie haben ein feines Gespür dafür, welchen Zuspruch die Menschen brauchen oder ob sie gerade ungelegen kommen. Pastoralreferent Peter Förg beschreibt es so: „Es sind Türen, durch die wir gehen. Die erste ist die reale Tür, die wir öffnen und fragen, ob es gerade passt. Dann gibt es Türöffner, um ins Gespräch zu kommen und die dritte Tür ist die, die uns tiefer einsteigen lässt.“ Aber nicht alle Patienten wollen reden, manchmal tut auch Schweigen gut. Andere wiederum können sich aufgrund ihrer Erkrankung sprachlich nicht äußern, etwa auf der Intensivstation. „Ich setze mich dann zu ihnen ans Bett, nehme ihre Hand in meine und bleibe eine Zeitlang so sitzen. Wenn ich das Gefühl habe es ist gut, sage ich das und verabschiede mich wieder. Nur weil Menschen sich nicht artikulieren können, bekommen sie durchaus Dinge mit, selbst im Koma“, weiß Angelina Sitzberger.

Humor macht vieles leichter

In ihrer Arbeit sind sie und ihre Kollegen mit Tod konfrontiert und begleiten auch Sterbende.

“ Was in vielen Situationen helfe – sowohl ihnen als auch den Patienten - sei Humor, so Seitz. „Einmal wurde ich auf die Palliativstation gerufen und stellte mich als evangelischer Pfarrer vor. Die Patientin sagte: Das tut mir leid, ich bin katholisch, Sie müssen wieder gehen. Ich kann leider nicht mit Ihnen reden. Ich wollte also wieder gehen und drehte mich schon um, da rief sie: Reingefallen!“. Humor macht Leid, Schmerz und Tod erträglicher, bestätigen alle vier Seelsorger. 

Vielfältige Aufgaben

Jeder von ihnen hat viele traurige Momente miterlebt, aber auch schöne. Peter Förg sagt: „In unserer Arbeit werden wir sogar oft beschenkt“. Er erinnert sich an eine besondere Begegnung: „Ich hatte ein langes, wundervolles Gespräch mit einem Patienten, dem ein Fuß amputiert werden musste. Der Mann war trotz seines Schicksals so positiv und im Reinen mit sich. Dafür habe ich ihn sehr bewundert.“ Und Konrad Maier erzählt, wie man ihn auf die Kinderstation rief, wo ein fünfjähriger Junge bereits reanimiert werden musste. Es ging um Leben und Tod. Die Eltern waren in höchster Angst, sie sprachen nicht gut Deutsch, konnten sich nicht verständigen. Sie wussten nicht wohin und was tun. Da hielt Konrad Maier als Zeichen seine Hände wie zum Gebet. Diese einfache Geste verstanden sie. Die Eltern begleiteten den Diakon in die ruhige Krankenhauskapelle, setzten sich nieder, beteten. Wochen später kam die Familien zur Nachuntersuchung. Der Junge sprang fröhlich und quietschfidel über den Flur.

Die Krankenhausseelsorge ist jederzeit für Patienten und deren Angehörige da, und auch für die Mitarbeiterschaft des Klinikum Traunsteins. Nicht nur in der Corona-Pandemie hat sie Ärzte und Pflegekräfte unterstützt, die an ihre Grenzen kamen und eigenen Ängste und Sorgen hatten. Angelina Sitzberger, Peter Förg, Thomas Seitz und Konrad Maier sind Angestellte der beiden großen Kirchen und wurden als Seelsorger ins Krankenhaus gesandt, dorthin wo Menschen sie brauchen.


Was die Klinikseelsorge leistet

Die Seelsorgemitarbeiter am Klinikum Traunstein sind täglich in der Klinik zu Krankenbesuchen unterwegs. Wer nicht von ihnen angetroffen wird aber ein Gespräch wünscht, kann sich selbst direkt an das Team wenden über die Krankenhauspforte oder die jeweilige Station um Besuch bitten. Dies gilt auch für Angehörige. Der ökumenische Gottesdienst wird sonntags um 9.15 Uhr in der Krankenhauskapelle gefeiert. Es sind ausdrücklich alle Menschen dazu eingeladen. Wer aufgrund seiner Erkrankung nicht teilnehmen kann, kann auf Wunsch alle Segenshandlungen und Sakramente auch auf seinem Zimmer empfangen. Die Klinikseelsorge ist in dringenden Fällen auch nachts oder am Wochenende für Patientinnen und Patienten und Angehörige erreichbar. Das Team wird zudem unterstützt von einem ehrenamtlichen Besuchsdienst, den die Patienten und Patientinnen ebenfalls in Anspruch nehmen können. Klinikseelsorge gibt es auch an anderen Standorten der Kliniken Südostbayern AG, in Bad Reichenhall, Berchtesgaden, Freilassing, Ruhpolding und Trostberg.

12.05.2023 - Kreisklinik Trostberg

Mir stehen alle Türen offen - eine Reportage aus der Reihe „Menschen der KSOB“

Nach dramatischem Bergunfall zurück in den Pflegeberuf

Am 6. Juli 2022 kann man den Sommer beinahe schmecken. Die Sonne strahlt von einem tiefblauen Himmel, es ist nicht zu heiß, nicht zu kalt, einfach perfekt für eine Bergtour. Elisabeth Zimmermann, Krankenschwester in der Kreisklinik Trostberg, und ihr Begleiter Florian, genannt Flo, wollen heute eigentlich nach Hause fahren, nach drei Tagen in den Ammergauer Bergen. Die Bergtour von Hütte zu Hütte war schon anspruchsvoll. Aber da lockt noch ein kleiner, leichter Klettersteig. mehr...

Nicht weit entfernt, oberhalb von Füssen, mit einem sensationellen Blick auf das Märchenschloss Neuschwanstein. „Ach komm, den leichten Klettersteig können wir noch mitnehmen, bevor wir heimfahren.“ Elisabeth und Flo beschließen, sich den Ausblick auf das Schloss nicht entgehen zu lassen, legen die Klettergurte an, seilen sich an und steigen ein: Flo im Vorstieg, Elisabeth im Nachstieg.  Der Klettersteig macht einfach Spaß und die beiden genießen die Tour.

 „Liesl, pass auf!“ schreit Flo gellend. Aber es ist zu spät, Elisabeth kann dem Steinschlag nicht mehr ausweichen. Einen Meter vom rettenden nächsten Sicherungspunkt entfernt, trifft ein großer Brocken mit voller Wucht Elisabeths linke Schulter und bringt sie aus dem Gleichgewicht. Ausgerechnet an dieser Stelle, zwischen zwei Sicherungsmöglichkeiten. Sie stürzt 15 Meter in die Tiefe und kommt auf einem kleinen Felsabsatz zum Liegen. „Vor einem Steinschlag ist man nie gefeit. Aber ich hatte Glück im Unglück“, sagt Elisabeth Zimmermann, „ansonsten wäre ich weiter in die Schlucht gestürzt.“

Flo sichert sich und klettert sofort zurück. „Liesl, was ist mit dir? Lebst du noch? Sag was!“ Er klettert so schnell er kann bis auf den Felsabsatz zu Elisabeth hinunter, will ihr helfen, wieder auf die Beine zu kommen. Aber sie kann nicht, jede Bewegung tut weh: „Die Krankenschwester in mir hat sofort gewusst, jetzt muss ich schauen, ob was mit der Wirbelsäule ist. Denn den Sturz habe ich mitbekommen, aber vom Aufprall weiß ich nichts mehr.“ Sie kann die Zehen bewegen, aber das Atmen fällt schwer. Aus ihrer Berufserfahrung schätzt sie ein, was passiert sein kann: Ist die Lunge kollabiert? Sind gebrochene Rippen in die Lunge eingedrungen? Jetzt, wo das Adrenalin nachlässt, kommt der ganze Schmerz durch: Elisabeth braucht dringend ärztliche Hilfe.

Eines ist klar, Elisabeth ist schwer verletzt

Flo hilft so gut wie möglich und bleibt dicht bei ihr. Mit zittrigen Händen greift er zum Telefon und alarmiert die Rettung. Er gibt den genauen Standort an und beschreibt, was passiert ist. Es ist viel los in den Bergen heute, aber binnen kurzem eilen zwei Ersthelfer von der Talstation der nahegelegenen Seilbahn zu Fuß herbei. Und kurz darauf dröhnt der Rotor des ersehnten Rettungshubschraubers über der Absturzstelle. Um den schwer zugänglichen Felsabsatz zu erreichen, seilen sich ein Notarzt und ein Rettungssanitäter zu Elisabeth ab. „So komisch es klingt, aber meine erste Frage an den Notarzt war, oh Gott, ich habe keine Versicherung über den Alpenverein, wird das teuer?“ Jetzt, ein dreiviertel Jahr später, kann Elisabeth über diesen ersten Gedanken lachen. Damals kann der Notarzt sie beruhigen, bei einem Unfall ist sie über ihre Krankenkasse versorgt. Aber aktuell hat der Arzt ganz andere Sorgen: Er gibt ein starkes Schmerzmittel und bereitet alles für eine Rettung über die Luft vor. Denn eines ist klar, Elisabeth muss sofort ins Krankenhaus.

Der Hubschrauberpilot hält die Maschine fast regungslos über dem Felsvorsprung. Der Notarzt legt Elisabeth zusammen mit dem Team vorsichtig in die Vakuum-Matratze, die aus dem Bauch des Helis abgelassen wurde. Immer mit dem Arzt fest an ihrer Seite, wird die Patientin direkt ins Krankenhaus nach Füssen transportiert – in den Schockraum. Elisabeth weiß noch: „In der Notaufnahme haben sich alle perfekt und hochprofessionell um mich gekümmert. Und ich habe buchstäblich am eigenen Leib gemerkt, wie es unseren Patienten in so einer Situation geht. Ich war so dankbar und habe mich gut aufgehoben gefühlt.“  Nach CT und Röntgen steht fest: Die Schulter ist komplett zertrümmert, der offene Bruch muss von einem Spezialisten operiert werden. Bei der Wirbelsäule sind die Querfortsätze von fünf Wirbeln im Brustwirbelbereich gebrochen – Elisabeth weiß aus ihrer Erfahrung, das heilt ohne OP.

Da geht die Tür auf und Flo steht im Raum, blass und immer noch geschockt. Er darf kurz zu ihr, dann ruft er ihre Familie an und berichtet, was passiert ist, wie es ihr geht und was weiter geschieht. Die Familie ist in heller Aufregung, und da ist es gut, dass auch Elisabeths Schwester als Krankenschwester in der Kreisklinik in Trostberg arbeitet und eine professionelle Sicht beiträgt.

In guten Händen bei Spezialisten

Elisabeth wird von Füssen in die Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik nach Murnau verlegt. Dort ist man spezialisiert auf die Akutversorgung Schwerverletzter. Die Ärzte entscheiden, dass erst Schwellung, Bluterguss und Emphysem, also eine unüblich große Luftmenge an der verletzten Stelle, zurückgehen müssen, bevor sie operieren. „Irgendwann war es von den Schmerzen gar nicht mehr so schlimm und meine Mama war jeden Tag da.“ erinnert sich Elisabeth, „Sie hat so oft gesagt, ich würde dir das gerne abnehmen, ich bin doch schon alt.“ Die Mutter weiß jetzt, wie es um ihre Tochter bestellt ist: Ob sie den Arm wieder voll bewegen können wird, ist mehr als ungewiss. Und damit auch, ob diese ihren geliebten Beruf als Krankenschwester wieder ausüben kann – irgendwann.

Die Operation der Schulter findet am 12. Juli 2022 in Murnau statt, die Pfleger vor Ort versorgen Elisabeth mit großem Engagement. Trotzdem will sie schon zwei Tage danach einfach nur noch heim. Ihr erster Weg führt sie zu Dr. Martin Zeidler, Leitender Arzt Unfallchirurgie und Koordinator Endoprothetikzentrum an der Kreisklinik in Trostberg. Auch er dämpft ihre Hoffnungen auf eine Rückkehr in den geliebten Beruf, denn die Möglichkeit besteht, dass sie ihren Arm nicht mehr über Schulterhöhe wird heben können. Aber Dr. Zeidler setzt alles daran, Elisabeth zu helfen. Und sie arbeitet hart an sich. Nach neun Wochen, ausgefüllt mit Physiotherapie und einer stationären Rehabilitation, stellt sich eine wesentliche Besserung der Beweglichkeit des Armes ein. Für die Fahrten zur Physiotherapie und anderen Terminen bekommt Elisabeth so viele Angebote, sie erinnert sich dankbar daran. Doch die Kraftlosigkeit und die Krämpfe in der Schulter bleiben.

Der Weg zurück ins Leben

Es ist jetzt Ende September. Elisabeth gibt nicht auf, macht zweimal die Woche in ihrem Krankenhaus in Trostberg Reha-Übungen an Geräten und trainiert auch zuhause weiter. Aber etwas ist ihr wichtiger als alles andere: Sie will die zweijährige Fachweiterbildung für Notfallpflege in München weiterführen, die sie, gezahlt von den Kliniken Südostbayern (KSOB), ursprünglich im Oktober 2021 begonnen hatte. Ihre Pläne, die so harsch durch ihren Unfall durchkreuzt wurden, werden von Dr. Zeidler und Dunja Wondra, Pflegeleiterin der Kreisklinik Trostberg und der Fachklinik Ruhpolding, unterstützt. „Es stehen dir mehr Türen offen, wenn du den Abschluss hast“, so Dunja Wondra, wohl wissend, dass Elisabeth der Weg zurück in die geliebte Pflege vielleicht verschlossen bleibt. Denn noch immer sind alltägliche Arbeiten, oder auch nur das Zusammenbinden der Haare für einen Dutt nur mit Schmerzen möglich. Ab Ende September fährt Elisabeth zusammen mit zwei Kolleginnen einmal im Monat nach München in die Schule. Und die will sie auf jeden Fall abschließen im Oktober 2023.

Dr. Martin Zeidler und Dunja Wondra unterstützen Elisabeth in allen Bereichen. Den für die Weiterbildung notwendigen Außeneinsatz hatte sie eigentlich im Klinikum Traunstein geplant, aber ab Mitte Januar kann sie in der Kreisklinik Trostberg an der Information anfangen. Auch alle anderen Kolleginnen und Kollegen helfen ihr: „Dieses Miteinander in der Kreisklinik Trostberg weiß ich schon sehr zu schätzen.“

Das wichtigste Ziel

Im Mai 2023 macht Elisabeth Pläne für die nächsten Monate:  jetzt erst einmal zwei Monate Urlaub, der sich durch den Unfall aufgestaut hat. Was sie dann machen will? Elisabeth hat einen ganz klaren Schwerpunkt: „Mein wichtigstes Ziel ist es, die Fachweiterbildung für Notfallpflege im Oktober zu schaffen. Neben der mündlichen Prüfung gibt es da auch eine praktische Prüfung an einem lebensechten Dummy. Da läuft dann sogar Kunstblut aus den Wunden. Und du musst in der Prüfung entscheiden, was zu tun ist, du musst die Zeichen sehen und selbstständig handeln.“ Sie ergänzt: „Als ich in Füssen fast ohne Kleidung im Schockraum lag mit so vielen Menschen außenherum, habe ich gemerkt: Es ist wichtig, in Extremsituationen und im täglichen Arbeiten Rücksicht zu nehmen auf die Intimsphäre der Patienten. Das nehme ich mir zu Herzen.“

Ihr Fazit aus den letzten Monaten: „Mir macht die Pflege Spaß, für mich ist das mehr als ein Beruf. Ich wollte nie etwas anderes machen. Momentan fehlt mir der Kontakt zu den Patienten, die Pflege geht mir ab. Mit meiner Weiterbildung, die die KSOB finanziert hat, stehen mir alle Türen offen.“ Wie zur Bekräftigung holt Elisabeth mit beiden Armen aus und beschreibt einen großen Kreis in der Luft. Denn das geht wieder, wie früher.

Autorin: Gisela Bechmann

04.05.2023 - Bad Reichenhall

Gesunde Ernährung für gute Genesung

Neue Wege für nachhaltige Küche in den Kliniken Südostbayern

Ein wegweisendes neues Ernährungskonzept namens „Cook & Chill“ wurde im August 2022 in an den vier Standorten Bad Reichenhall, Freilassing, Berchtesgaden und Trostberg der Kliniken Südostbayern eingeführt. Welche Erfahrungen konnte das Küchenteam um Gesamtküchenleiter Andreas Rupp in dem halben Jahr seit der Einführung sammeln, was steckt hinter dem Schlagwort Cook & Chill und was ist für die Zukunft geplant? mehr...

Vier Standorte werden von Bad Reichenhall aus versorgt: In den vier KSOB-Kliniken in Bad Reichenhall, Freilassing, Berchtesgaden und Trostberg wollen täglich 750 hungrige Mägen gefüllt werden, und zwar mit Gerichten, die gut schmecken und gleichzeitig wichtige ernährungsphysiologische Kriterien erfüllen. Das Klinikum Traunstein dagegen verfügt über eine eigene Küche für die Versorgung der Patienten und Mitarbeitenden am Standort Traunstein. Die Gerichte sind aber die gleichen, wie an den anderen Standorten. Eine perfekte Planung, gesundes Essen, optimale Prozesse und Logistik sowie eine Produktion mit Mitarbeitern, die ihr Handwerk verstehen: das ist Aufgabe und Berufung von Andreas Rupp, Gesamtküchenleiter bei den Kliniken Südostbayern.

Die von ihm und dem stellvertretenden Küchenleiter, Manfred Linninger, entwickelten Rezepte werden von einem speziellen Fachteam von Köchen kreiert. Gekocht werden sie von den sechs Fachkräften und den insgesamt 23 Mitarbeitenden in der Produktionsküche in der Kreisklinik Bad Reichenhall von montags bis freitags, jeweils für die nächsten eineinhalb Tage. Die fertigen Gerichte kommen nach einem ausgeklügelten Plan rechtzeitig zum jeweiligen Verzehrtag am Standort an. Damit wird die durchgängige Versorgung an jedem Tag des Jahres, auch an Wochenenden oder Feiertagen, sichergestellt. Genau das ist der entscheidende Vorteil des Konzepts „Cook & Chill“:

Kochen und Kühlen – nicht einfrieren

„Kochen und Kühlen“, so heißt das Verfahren: Die Gerichte werden in der Küche in Bad Reichenhall gekocht und dann innerhalb von 90 Minuten von 65 Grad auf 2 – 3 Grad heruntergekühlt. Sie werden nicht eingefroren, wie ein lang gehegtes Vorurteil glauben machen will. Nach dem Transport zum Standort werden die Gerichte dann „regeneriert“, so der Fachausdruck. Das heißt, sie werden verzehrfertig erwärmt und mit dem optimalen Garpunkt serviert. Die Vorteile: Vitamine und Mineralstoffe bleiben bestmöglich erhalten und lange Warmhaltezeiten entfallen. Gleichzeitig wird eine hohe hygienische Sicherheit gewahrt. Das ist gerade für Patientinnen und Patienten von Bedeutung, die oft ein geschwächtes Immunsystem haben.

Ziel von Andreas Rupp ist es, vorverarbeitete Produkte, so genannte „Convenience-Produkte“, zu vermeiden: „Wir legen Wert darauf, möglichst viele Grundprodukte und Rohstoffe aus der Region Bayern und dem angrenzenden Bundesland Salzburg zu beziehen, die bei uns in der Küche frisch verarbeitet werden. Zurzeit liegt die Regional-Quote bei mehr als 60 %. Außerdem ist uns wichtig, die Portionsgrößen so zu berechnen, dass möglichst alles aufgegessen wird und keine Lebensmittel verschwendet werden. Ein weiterer Baustein des Cook & Chill-Konzepts für mehr Nachhaltigkeit ist die Lieferung in wiederverwendbaren Gastrobehältern. Die werden nach Gebrauch gereinigt und stehen wieder zur Verfügung.“

Ab Ende Mai gibt’s den Sommerspeiseplan

Mit dem „Sommerspeiseplan“ ab Ende Mai wird noch mehr Wert auf regionale und vegetarische Kost gelegt. Aktuell sind 84 verschiedene Gerichte in vier Menülinien im Angebot, um den Geschmack möglichst vieler Esser zu treffen. Dann werden von den insgesamt 28 Speisen pro Woche nur noch neun Gerichte mit Fleisch angeboten. Und während der Woche gibt es ein bis zwei vegane Angebote. Auch auf die Präsentation wird großer Wert gelegt. Andreas Rupp ergänzt: „Jeder von uns weiß, das Auge isst mit. Unser erklärtes Ziel ist es, dass es den Patienten und unseren Kolleginnen und Kollegen gut schmeckt!“ Der Winterspeiseplan wird dann ab Oktober geplant, um weiter regional, nachhaltig und schmackhaft zu kochen.

03.05.2023 - Kliniken Südostbayern

Großes Interesse am Boys‘ Day und Girls‘

Die Kliniken Südostbayern haben sich am diesjährigen Boys‘ Day und Girls‘ Day beteiligt, um Jugendlichen verschiedene Berufe vorzustellen.
Der jährlich stattfindende Aktionstag soll Jungen und Mädchen helfen, verschiedene Berufe – jenseits von Klischeevorstellungen – kennenzulernen. 

In der Kreisklinik Trostberg lernte eine Gruppe von Jungen die Pflegestation und in die Zentrale Notaufnahme kennen. Besonders angetan waren sie aber vom OP, in dem sie unter Anleitung ein Gummibärchen laparoskopisch aus einem Simulator „operieren" durften. Auch in der Fachklinik Berchtesgaden gab es erste Einblicke in den Pflegeberuf.

Neben Pflege und OP interessierten sich die Jugendlichen aber auch für weitere Berufsbereiche in unseren Kliniken: Vier Mädchen des Annette-Kolb-Gymnasiums in Traunstein besuchten den Geschäftsbereich Digitalisierung und Innovation im Klinikum Traunstein.
In der Großküche am Standort Bad Reichenhall informierten sich Mädchen über den Beruf der Köchin und halfen gleich engagiert mit. Schließlich werden pro Tag 750 Essen zubereitet.

Danke allen Kolleginnen und Kollegen, die an diesem Tag mitgeholfen haben. Die Jungen und Mädchen waren begeistert.

24.04.2023 - Klinikum Traunstein

Die perfekte Diagnose mit nur einem Röntgen-Bild

Verbesserung für Patienten bei der Strahlenbelastung durch neue konventionelle Röntgenanlagen im Klinikum Traunstein.

Der Chefarzt der Radiologie am Klinikum Traunstein, Dr. Wolfgang Weiß, und die Leitende MTRA, Juliane Bierl, freuen sich, dass die Patienten mit den neuen Röntgengeräten wesentlich komfortabler behandelt werden können
Der Chefarzt der Radiologie am Klinikum Traunstein, Dr. Wolfgang Weiß, und die Leitende MTRA, Juliane Bierl, freuen sich, dass die Patienten mit den neuen Röntgengeräten wesentlich komfortabler behandelt werden können

Für die Patienten der Abteilung Diagnostische und Interventionelle Radiologie des Klinikums Traunstein bedeutet eine notwendige Röntgenuntersuchung künftig eine verringerte Strahlendosis und eine schnellere Verfügbarkeit der Ergebnisse. Für die Medizinisch-Technischen Radiologieassistentinnen (MTRAs), die die Aufnahmen erstellen, wird die Bedienung der Geräte einfacher, fast wie bei einem Handy. Und das alles bei exzellenten Bildqualitäten, die die Diagnose der Ärzte vereinfachen. mehr...

Der Chefarzt der Radiologie am Klinikum Traunstein, Dr. Wolfgang Weiß, erläutert die Vorteile des neuen Systems, das die 12 Jahre alten Vorgängergeräte ersetzt: „Wir profitieren mit den neuen Geräten von einem Entwicklungssprung in der Röntgentechnologie und insbesondere in der Nachverarbeitung, den Sie vergleichen können mit dem von Handys. Stellen Sie sich ein Handy von vor zwölf Jahren und ein Smartphone von heute vor – daran können Sie ermessen, wie enorm der technologische Fortschritt ist. Für uns bedeutet das, wir bekommen perfekte Bilder – und das mit weniger Strahlung. Für unsere Patienten heißt das eine verringerte Strahlenbelastung. Neu ist außerdem: Nach der Aufnahme ist das Bild in Sekundenbruchteilen verfügbar. Außerdem können die Aufnahmen unterschiedlich ausgelesen werden, Fehlbelichtungen gibt es nicht mehr.

 

Die MTRAs, die die Aufnahmen anfertigen, arbeiten mit einer neuen Software und Touchscreens. Die Leitende MTRA, Juliane Bierl, ist begeistert: „Die komfortable Bedienung des neuen Röntgenarbeitsplatzes lässt sich mit der Bearbeitung von Handy-Bildern vergleichen. Es kann mit verschiedenen „Flavors“, also Bildberechnungen, nachbearbeitet werden. Dadurch kann eine einzige Aufnahme, in verschiedenen Auflösungen und „Belichtungen“, für eine genauere Diagnose sorgen. Früher mussten auch mal Bilder weggeworfen werden, die zu dunkel oder zu hell waren – heute genügt ein einziger „Schuss“. Vergrößern und drehen erfolgt mit den Fingern, dadurch sind wir schneller und erzielen perfekte Ergebnisse.“

 

Dipl.-Phys. Jörg Schneider, Strahlenschutzbevollmächtigter und Medizinphysiker, der das Projekt von der technischen Seite geleitet hat, freut sich über die optimale Umsetzung der Neuinstallation der beiden neuen konventionellen Röntgenarbeitsplätze bei laufendem Betrieb und ohne Kapazitätseinschränkungen. Auch Chefarzt Dr. Wolfgang Weiß bedankt sich bei allen Beteiligten im Haus, die die Installation so engagiert und professionell unterstützt haben.

Der Hersteller trug laut Jörg Schneider durch den termingerechten Abbau der alten Anlage und Installation der Neugeräte zur „geräuschlosen“ Umsetzung bei. Weitere anstehende Projekte sind der Austausch der Angiographie in der Radiologie und des Herzkatheterlabors in der Kardiologie.

06.04.2023 - Kliniken Südostbayern

Reanimation: Prüfen – Rufen – Drücken

Regelmäßige Reanimationsschulungen sind lebenswichtig

Ein Herzstillstand ist lebensbedrohlich. Schon nach wenigen Minuten ohne Sauerstoff wird das Gehirn enorm geschädigt. Für eine Rettung ist eine sofortige Herzdruckmassage notwendig. Alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Kreiskliniken Südostbayern (KSOB) werden regelmäßig in Reanimationsmaßnahmen geschult. Dass zahlt sich nicht nur an ihrem Arbeitsplatz aus. mehr...

Es ist ein sonniger Oktobertag im Berchtesgadener Land. Richard Stelzer und ein Freund sind im Auto unterwegs Richtung Oberau. Da sehen sie am Straßenrand einen Mann auf dem Boden liegen, zwei Menschen sind bei ihm. Richard Stelzer reagiert sofort, wendet und fährt zurück. Sein geschultes Auge erfasst die Situation in wenigen Sekunden: Der Mann ist bewusstlos und atmet nicht mehr. Er setzt einen Rettungsruf ab und beginnt mit den Reanimationsmaßnahmen. Dass das Leben des Mannes gerettet werden kann, ist auch seinem schnellen Handeln zu verdanken. Richard Stelzer ist Fachkrankenpfleger für Intensivpflege und Anästhesie an der Kreisklinik Bad Reichenhall. Er hat nicht nur professionelle Reanimationskenntnisse, sondern berufsbedingt auch privat stets einen Beatmungsbeutel und einen sogenannten „Guedel-Tubus“, das ist ein Hilfsmittel zum Freihalten der Atemwege, griffbereit in seinem Auto. Richard Stelzer richtet den Verunglückten in Rückenlage auf einen festen Untergrund, leitete die anderen Ersthelfer in Herzdruckmassage an und übernimmt selbst die Beatmung mittels „C-Griff“. Fünf Minuten dauert es, bis Notarzt und Rettungswagen am Unfallort eintreffen. Später ging es per Helikopter an die ECMO (Extrakorporale Membranoxygenierung) auf die Medizinische Intensivstation des Klinikums Traunstein.

 

 

Sofort mit Herzdruckmassage beginnen

Jedes Jahr erleiden mindestens 50.000 Menschen in Deutschland einen Herz-Kreislauf-Stillstand außerhalb eines Krankenhauses. Ihre Überlebenschance hängt an einem kurzen Zeitfenster: drei bis fünf Minuten. Dann beginnt das Gehirn ohne Blutfluss unwiederbringlich zu sterben. „Wenn klar ist, dass ein Herz länger als zehn Minuten stillstand, wird man nicht mehr reanimieren, das Gehirn ist dann zu stark geschädigt und der Patient verloren“, sagt Holger Liermann, Facharzt für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Notfallmedizin am Klinikum Traunstein. Er weiß: „Ein Herzstillstand kann verschiedene Ursachen haben. Oft tritt ein plötzlicher Herztod durch eine Rhythmusstörung auf, besser bekannt als Kammerflimmern. Das Herz hört dann von einer Sekunde auf die andere auf zu schlagen. Sobald das Herz nicht mehr pumpt, wird man bewusstlos und hört auf zu atmen. Bis zu diesem Zeitpunkt hat man aber noch ganz normal geatmet und die Lunge ist entsprechend voll mit Sauerstoff. Deswegen ist es in den ersten Minuten einer Reanimation bis zum Eintreffen des Rettungsteams ausreichend, aufs Herz zu drücken. Irgendwann ist der Sauerstoff aus der Lunge aber verbraucht und dann wäre es gut, den Patienten auch zu beatmen. Ein Herzdruckmassage ist auch notwendig, wenn jemand bewusstlos ist und eine Schnappatmung hat. Das ist der letzte Reflex des Körpers, an Sauerstoff zu kommen und ein Signal, dass der Mensch gerade stirbt. Vor ein paar Jahren hat eine Pflegerin aus unserem OP-Team bei einer Sportveranstaltung genau das bei einem Läufer erkannt und ihn sofort reanimiert, bis der Rettungswagen kam. Er hat überlebt.“

 

 

Der trainierte Notfall

Die wichtigsten drei Punkte bei einer Reanimation sind: Den Herz-Kreislauf-Stillstand feststellen. Schnell Hilfe rufen. Sofort mit der Herzdruckmassage beginnen. Alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Kliniken Südostbayern, die Kontakt zu Patienten haben, werden regelmäßig in Reanimation geschult. „Basic Life Support“ (BLS) nennt sich das. Es beinhaltet Erste-Hilfemaßnahmen ohne Hilfsmittel. Pflege- und Ärzteschaft, die auf Stationen mit schwerkranken Menschen arbeiten, also der Intensivstation, der Notfallambulanz oder im Operationsbereich, können sich darüber hinaus noch weiter fortbilden und am Simulationszentrum Traunstein einen zweitägigen ACLS-Kurs absolvieren. ACLS steht für „Advanced-(Cardiac)-Life-Support“, auf Deutsch „Fortgeschrittene (Herz)-Lebenserhaltung“. Dieses standardisierte Kursformat der „American Heart Association“ gilt international und arbeitet auf hohem Niveau. „Es ist ein sehr intensiver Kurs. Die Teilnehmer, die dort einen Platz bekommen, müssen sich schon im Vorfeld Fragen unterziehen und nachweisen, dass sie sich mit dem Thema auseinandergesetzt haben. Die Szenarien eines Herzstillstandes werden sehr intensiv geübt, mit Stoppuhr und Videoaufzeichnung, damit alle Handgriffe und Schritte verinnerlicht werden und man im Falle des Falles auf die Sekunde funktioniert. Am Ende des Kurses muss eine praktische und eine theoretische Prüfung bestanden werden. Da wird einem nichts geschenkt. Wir sind stolz, dass viele unserer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen den ACLS-Kurs schon absolviert haben. Es zeigt sich immer wieder, wie wichtig es ist, unsere Leute auszubilden, nicht nur für den Krankenhausbetrieb, sondern eben auch für draußen, wie der Fall von Herrn Stelzer wieder gezeigt hat“, so Oberarzt Liermann.

Dass der Mann, den er damals mitgerettet hat, tatsächlich überlebt hat, freut den Intensivpfleger sehr, denn die Chance, dass jemand mit Herz-Kreislauf-Stillstand überlebt, liegt bei nur etwa 20 Prozent. „Als mich die Polizei anrief und mir sagte, dass der Mann mich gerne kennenlernen möchte, war das ein ganz emotionaler Moment für mich“, erinnert sich Richard Stelzer.

 

Damit jeder in der Bevölkerung in der Lage ist, eine Herzdruckmassage durchführen zu können, rät Notfallmediziner Holger Liermann dazu, seinen Erste-Hilfe-Schein regelmäßig aufzufrischen. „Viele befürchten, dass sie durch das Drücken den Patienten verletzen und ihm Rippen brechen. Dabei ist das bei älteren Patienten sogar nötig. Sie haben oft sehr steife Rippen, da könnte man sonst gar nicht reanimieren, weil der Massagedruck nicht ausreichen würde. Außerdem muss man sich vor Augen führen: Ohne etwas zu tun, würde der Patient in jedem Fall sterben.“

05.04.2023

Acht Pfoten für die Geriatrie

Tierische Hilfe bei den Kliniken Südostbayern

Die beiden „vierbeinigen Kollegen“, Carlo rechts mit Dr. Marianne Gerusel-Bleck und links Oskar mit seinem Frauchen Dr. Tanja Weidlich
Die beiden „vierbeinigen Kollegen“, Carlo rechts mit Dr. Marianne Gerusel-Bleck und links Oskar mit seinem Frauchen Dr. Tanja Weidlich

Die neuesten Mitarbeiter der Kreisklinik Trostberg heißen Oskar und Carlo. Die beiden Flat Coated Retriever sind ausgebildete Therapiehunde. Beide arbeiten auf der Akutgeriatrie. Einmal wöchentlich besuchen sie dort mit ihrem Frauchen Dr. Tanja Weidlich die Station - und zaubern nicht nur Patienten und Patientinnen ein Lächeln ins Gesicht. mehr...

Warmes Fell, weiche Schnauze, dunkle Kulleraugen, sanft bis in die Pfotenspitzen: Oskar und Carlo sind Herzensbrecher. Wo sie auftauchen, ändert sich die Atmosphäre schlagartig, selbst schwerkranke Menschen lächeln, Freude ist spürbar. „Die Patienten und Patientinnen sind so glücklich, wenn sie die Hunde nur sehen und wenn sie sie dann auch noch streicheln dürfen, ist das für sie ein wunderschönes Erlebnis“, weiß Dr. Tanja Weidlich, Betriebsärztin bei der Kliniken Südostbayern AG (KSOB). Oskar und Carlo sind ihre Hunde und es war ihre Idee, sie zu Therapiehunden ausbilden zu lassen. „Die beiden sind absolute Familienhunde und immer mit dabei, auch im Urlaub. Ich fand die Vorstellung schön, dass auch andere Menschen, ältere oder Kinder, die gleiche Freude an ihnen haben könnten, wie wir“, sagt die Fachärztin für Allgemeinmedizin und Zusatzbezeichnung Betriebsmedizin. Mit ihrem Vorhaben lief sie bei der leitenden Ärztin der Akutgeriatrie an der Kreisklinik Trostberg, Dr. Marianne Gerusel-Bleck, offene Türen ein. Die Akutgeriatrie, also die Altersheilkunde, befasst sich mit der Diagnostik und Therapie von Krankheiten älterer Menschen. Der Schwerpunkt liegt auf der Behandlung von akuten und chronischen inneren und chirurgischen Erkrankungen sowie akut erkrankter Demenzpatienten.

Immer mit der Ruhe

Rund ein Jahr dauerte die Ausbildung von Oskar und Carlo in der „Chiemgauer Hundeschule“. Die beiden Rüden lernten keine Angst vor Kindern, vor vielen Menschen, vor Lärm, vor schnellen Bewegungen, anderen Tieren, vor Gegenständen und vorm Anfassen zu haben und in jeder Situation stets entspannt zu bleiben. „Mit seinen sechs Jahren ist Oskar sowieso ziemlich gechilled und strahlt eine wahnsinnige Ruhe aus, während Carlo noch ein verspielter Jungspund ist, der entsprechend gefordert werden will. Aber beide sind von Haus aus absolut gutmütige Tiere und haben sich mit der Ausbildung leichtgetan“, erzählt Dr. Weidlich.

Ihre ersten Arbeitsstunden in der Akutgeriatrie haben Oskar und Carlos ebenfalls bereits mit Bravour bestanden. In enger Absprache mit den medizinischen Kollegen vor Ort bekommt Dr. Tanja Weidlich vor den Besuchen mit ihren Hunden eine Liste der Patienten, die besucht werden können. Die warten dann entweder im Aufenthaltsraum oder, wenn sie nicht mobil sind, in ihren Zimmern. „Es ist wundervoll zu erleben, wieviel die Hunde den Patienten geben. Sie wirken beruhigend oder belebend, sie schenken ihnen innere Ruhe oder nehmen die Schwere. Es ist unglaublich, welches Gespür die Tiere haben, die wissen genau, für was jemand empfänglich ist. Es gibt Patienten, die wollen erst nicht so richtig, aber die Hunde gehen grad zu denen immer wieder hin, sie setzen sich dazu, sie bleiben hartnäckig. Und dann beginnen diese Menschen plötzlich doch, den Hund zu streicheln und man kann sehen, wie unglaublich gut es ihnen tut“, erzählt Dr. Weidlich. Auch die leitende Ärztin der Akutgeriatrie Trostberg, Dr. Marianne Gerusel-Bleck kann bestätigen: „Wir haben erlebt, dass sich verschlossene Patienten, die mit den Tieren in Kontakt waren, endlich geöffnet haben und wir dadurch an Informationen gelangen konnten, die uns in Diagnostik und Behandlung ein ganzes Stück weitergebracht haben.“

Dass bei den Krankenhausbesuchen von Oskar und Carlos auf Hygiene geachtet wird, ist selbstverständlich, das ist nicht nur für die Patienten, sondern auch für die Hunde wichtig, die sich schnell mit Keimen infizieren können. Und weil die Tiere einen empfindlichen Magen haben, dürfen die Patienten nur Leckerlis verfüttern, die sie vorher von Dr. Weidlich bekommen haben. „Die beiden würden sonst alles fressen. Da haben sie leider in der Prüfung auch nicht gut abgeschnitten. Sie hätten zu jemandem hinlaufen und ohne das Leckerli von ihm zu nehmen, wieder zurückkommen sollen. Aber sie konnten leider nicht widerstehen.“

Bereicherung fürs Team

Auch im Krankenhausteam haben Oskar und Carlo auf Anhieb alle Herzen erobert und ihren festen Platz. „Schon bei ihrem ersten Besuch wurden die Hunde so herzlich von allen empfangen und es ist klar, dass auch von ihnen ein Bild an die Mitarbeiter-Wand muss“, freut sich die leitende Ärztin Dr. Gerusel-Bleck. „Die Tiere geben nicht nur den Patienten viel, sondern auch uns, da herrscht gleich ein ganz anderes Arbeitsklima, wenn sie da sind. Und es haben sich auch sofort Paten gefunden, die die Besuche der Hunde bei den Patienten vorbereiten.“

Was von außen nach Spaß und Kuscheln ausschaut, ist für Oskar und Carlo trotzdem Arbeit. Sich von Fremden anfassen lassen, aufmerksam zu sein, alle Kommandos zu hören und die vielen fremden Gerüche sind für die Tiere anstrengend. Deswegen bleibt Dr. Tanja Weidlich meist nicht länger als eine halbe bis eine dreiviertel Stunde. „Danach sind die beiden fix und fertig und schlafen im Auto sofort ein“, sagt sie. Neben der Akutgeriatrie besucht die Ärztin mit ihren Hunden auch die anderen Häuser der Kliniken Südostbayern, wenn sie dort gebraucht wird, etwa die Kinderklinik in Traunstein oder die Palliativstation in Bad Reichenhall und Traunstein. Sie macht das ehrenamtlich. Und Oskar und Carlo erhalten ihren Lohn in Form von gesunden Leckerlis.

30.03.2023 - Klinikum Traunstein

Gut gerüstet in die berufliche Zukunft

Erste Klasse der Generalistischen Pflegeausbildung in Traunstein feiert ihren Abschluss

Abschlussklasse 20a
Abschlussklasse 20a

Die Prüfungen sind vorbei und unsere Absolventinnen und Absolventen können ihren Abschluss gebührend feiern! Begleitet durch einen Festakt, an dem viele Gäste aus Politik und Klinikleitung teilnahmen, bekamen die Schülerinnen und Schüler der ersten Klasse der Generalistischen Pflegeausbildung der Berufsfachschule für Pflege in Traunstein ihre Zeugnisse überreicht.  mehr...

Vor drei Jahren startete die Klasse 20a an unserer Berufsfachschule für Pflege in Traunstein. Was diese Klasse so besonders macht: Sie starteten als erste Klasse in der Generalistischen Pflegeausbildung. Das neue Pflegeberufegesetz wurde am 1. Januar 2020 eingeführt und die erste Klasse startete bereits im April. Der erste Schultag der Aprilklasse 2020 mit der neuen Ausbildung war gut geplant, um so ungeplanter kam die Pandemie mit den ersten Regelungen und Lockdown bereits am 16. März 2020.

Die Klassenleitung Caroline Schiroky erzählte "Wer hätte zum Start der Ausbildung gedacht, dass uns die Maske fast durchweg in der 3-jährigen Ausbildung begleitet und wir diese fast bis zum Schluss getragen haben. Wir sehnten uns so nach einem normalen Klassenausflug".

Doch die Klasse 20a ließ sich nicht unterkriegen, die Klassengemeinschaft war durchweg zu spüren und die Begeisterung füreinander. Jede und jeder, der sein Zeugnis entgegennahm wurde von Jubel und Klatschen seiner Kolleginnen und Kollegen begleitet.

Die stellvertretende Schulleitung Bernhard Wendl begrüßte die Klasse und die Teilnehmenden der Abschlussfeier auf insgesamt 7 Sprachen! Denn eine weitere Besonderheit der Klasse 20a ist, dass sie ein Vorbild für Diversität ist! Insgesamt 7 Nationalitäten waren in der Klasse vertreten, was auch besonders die politischen Vertreter Josef Konhäuser, Stellv. Landrat Landkreis Traunstein, Burgi Mörtl-Körner, Zweite Bürgermeisterin Traunstein, Marianne Penn, Zweite Bürgermeisterin Trostberg, Reinhold Schroll, Zweiter Bürgermeister Traunreut und Herbert Strauch, Bürgermeister Übersee, sehr beeindruckte und auch noch spontan in deren Reden mit eingeflossen ist.

Trotz allem Neuen, was die generalistische Pflegeausbildung mit sich gebracht hat, trotzten unsere Absolventinnen und Absolventen entgegen. Insgesamt erhielten vier Absolventinnen und Absolventen eine Urkunde der Regierung von Oberbayern und wurden für ihre hervorragende Leistungen ausgezeichnet.

Rednerinnen und Redner betonten die Schlüsselfunktion der Pflege für unsere Gesellschaft und dass die Pflege aktuell das größte Entwicklungspotential aufweist und sich stets im Wandel befindet. Die Pflegeleitung des Klinikums Traunstein, Gertrud Wyhs, betonte auch die neue Qualität der generalistischen Pflegeausbildung unserer Absolventinnen und Absolventen. "Das Wissen, was da ist, ist enorm und vielfältig. Sie sind nun Teil einer wunderbaren Berufsgruppe", so Wyhs.

Während die Absolventinnen und Absolventen gefeiert wurden, wurde in den einzelnen Reden auch auf alle Beteiligten eingegangen, die für diesen Erfolg mit verantwortlich sind: Das gesamte Schulteam der Berufsfachschule für Pflege, das Sekretariat, das Schulleitungsteam, die Lehrkräfte oder die Zentrale Praxisanleitung. Auch dem Ausbildungsverbund Pflege gehört an dieser Stelle ein Dank ausgesprochen, da er aufgrund des neuen Pflegeberufegesetzes die Kooperationen mit den externen Einsatzträgern für den praktischen Ausbildsteil organisiert hat. Stefan Köhler, Geschäftsbereichsleiter Personal und Bildung der KSOB, lobte die hochwertige Ausbildung, die an der Berufsfachschule für Pflege der Kliniken Südostbayern angeboten wird.

Natürlich ließen es sich die Schülerinnen und Schüler der Klasse 20a es sich nicht nehmen, ein paar Worte an ihre Klassenlehrerin Caroline Schiroky und an das Lehrkräfteteam zu richten, was sie in Form eines Gedichts taten, welches so manchen Lacher hervorlockte! Eine Bildpräsentation der Klasse 20a rundete die Veranstaltung ab.

Gut gerüstet gehen die Absolventinnen und Absolventen nun ihren beruflichen Weg, für den wir alles erdenklich Gute wünschen.

24.03.2023 - Klinikum Traunstein

OP-Roboter „da Vinci“ hilft bei heiklen Eingriffen

Das Klinikum Traunstein setzt ab April eines der weltweit modernsten Systeme ein

Der neue vierarmige Kollege steht bereits im Traunsteiner Op.
Der neue vierarmige Kollege steht bereits im Traunsteiner Op.

Eines der international modernsten Robotiksysteme wird künftig die Arbeit der Chirurgen im Klinikum Traunstein ergänzen. Die neue Operationstechnik mit Hilfe des vierarmigen „daVinci Xi“-Systems bringt für Ärzte wie Patienten eine ganze Reihe von Vorteilen mit sich. Der Hersteller Intuitive Surgical ist mit aktuell 6.700 eingesetzten Geräten und 15 Millionen Engriffen weltweit Marktführer. mehr...

In Traunstein wird das Robotiksystem mit dem Namen des berühmten Künstlers und Wissenschaftlers aus der Renaissance ab 1. April das Angebotsspektrum in den Bereichen Urologie, Gynäkologie, Viszeralchirurgie und perspektivisch in der Thoraxchirurgie ergänzen. Mit Prof. Dr. Boris Schlenker wird zudem einer der renommiertesten Operateure auf diesem Gebiet das Chefärzte-Team der Urologie in Traunstein ergänzen. Mit rund 2.000 durchgeführten Operationen mit dem daVinci-System verfügt er über sehr große Erfahrung.

Die Neueinführung folgt der im letzten Jahr verabschiedeten Unternehmensstrategie der Kliniken Südostbayern, „KSOB 2.0“. Sie sieht die Weiterentwicklung des Klinikums Traunstein zum spezialisierten Schwerpunktversorger vor. Aktuell werden in den KSOB mit Ihren sechs Standorten und über 1.200 Planbetten pro Jahr rund 160.000 Patienten ambulant und stationär versorgt. Im Zuge der Neuausrichtung hat sich die Klinikführung mit der zunehmenden Bedeutung der roboterassistierten Chirurgie auseinandergesetzt und sich für den Einsatz des hochspezialisierten daVinci-Robotiksystems für bestimmte Operationen entschieden.

Es setzt sich aus einem Instrumententurm mit dem vierarmigen Roboter und einer Steuerungskonsole zusammen, mit welcher der Operateur die Roboterarme und OP-Instrumente bedient. Der Zugang zum Operationsfeld in der Körperhöhle mit einem daVinci-System erfolgt wie bei der konventionellen laparoskopischen Operation mit der sogenannten Schlüssellochtechnik mittels mehrerer millimeterlanger Schnitte. Über diese Zugänge werden dann die verschiedenen Hochpräzisions-Instrumente eingeführt.

Die Instrumente des daVinci-Systems verfügen über eine geringe Größe und sind in verschiedene Richtung drehbar. Für den Patienten bringt diese Operationstechnik verschiedene Vorteile mit sich. Dazu gehört eine präzisere Präparationstechnik bei Tumoroperationen, geringerer Blutverlust, geringe Gewebeschädigungen, niedrigere Verweildauer und schnellere Genesung nach dem Eingriff.

Des Weiteren stellt die KSOB mit dem neuen OP-Roboter eines der modernsten medizintechnischen Systeme zur Verfügung. Um die hohen Qualitätsstandards der KSOB zu erfüllen, werden die Mitarbeiter durch den Hersteller entsprechend aus- und weitergebildet.

„Nach einer gut einjährigen Planungsphase und einer großartigen Teamleistung ist es gelungen, eines der modernsten Medizintechniksysteme am Standort Traunstein zu implementieren. Es steht als Alleinstellungsmerkmal in der Region für die hohe Versorgungskompetenz unserer Kliniken“, erklärte Vorstandsvorsitzender Dr. Uwe Gretscher anlässlich der baldigen Neueinführung. 

„Es freut uns sehr, dass unseren Patienten mit dem daVinci Xi-OP-Robotiksystem die bestmögliche und schonendste OP-Technik speziell für komplexe und onkologische Eingriffe zur Verfügung steht“, erläuterte Dr. Stefan Paech, Medizinischer Leiter der KSOB.  „Dies stellt eine wichtige Ergänzung unseres umfassenden Leistungsspektrums dar.“  

Vorständin Elisabeth Ulmer freute sich, dass die Mitarbeitenden der Kliniken Südostbayern in einem modernen Arbeitsumfeld tätig sein dürfen. Durch eine Kooperation mit dem Hersteller und einem internen Weiter- und Ausbildungskonzept werden die Mitarbeiter optimal auf den Einsatz und die Zusammenarbeit mit dem daVinci-System vorbereitet.   Die Praxiserfahrung mit der neuen Technologie in Traunstein werden im Rahmen eines Folgeartikels beleuchtet.

03.03.2023

Bewährtes Vorstandsteam der Kliniken Südostbayern macht weiter

Aufsichtsrat der Kliniken Südostbayern AG verlängert Vorstandsverträge - Dr. Uwe Gretscher und Elisabeth Ulmer erneut zum Vorstand berufen

Von links: Aufsichtsratsvorsitzender und Landrat Traunstein Siegfried Walch, Vorstand Elisabeth Ulmer, Vorstandsvorsitzender Dr. Uwe Gretscher, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender und Landrat Berchtesgadener Land Bernhard Kern.
Von links: Aufsichtsratsvorsitzender und Landrat Traunstein Siegfried Walch, Vorstand Elisabeth Ulmer, Vorstandsvorsitzender Dr. Uwe Gretscher, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender und Landrat Berchtesgadener Land Bernhard Kern.

Einstimmig hat der Aufsichtsrat der Kliniken Südostbayern AG (KSOB) Dr. Uwe Gretscher für weitere fünf Jahre erneut zum Vorstandsvorsitzenden bestellt. Elisabeth Ulmer konnte für ein weiteres Jahr, bis zu ihrem wohlverdienten Ruhestand Ende 2024, gewonnen werden und wurde ebenfalls wieder zum Vorstand bestellt. Damit setzt der Aufsichtsrat weiter auf das erfolgreiche Team, auf die bewährte Zusammenarbeit und auf Kontinuität. mehr...

Siegfried Walch, Landrat des Landkreises Traunstein und Aufsichtsratsvorsitzende, begründet die Wiederbestellung der beiden Vorstände mit den Worten „Belegschaft, Betriebsräte, Aufsichtsrat und Vorstandschaft haben die Kliniken in den letzten Jahren stark aufgestellt. Jeder arbeitet mit großem Engagement. Die Kliniken Südostbayern AG steht trotz der Herausforderungen sehr gut da. Deswegen wollen wir am bewährten Team festhalten und sind sehr froh, dass die Vorstandschaft die Kliniken weiterhin leiten wird.“

Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Bernhard Kern, Landrat des Landkreises Berchtesgadener Land, betont: „Wir wollen auch in Zukunft eine wohnortnahe, hochwertige und bezahlbare Gesundheitsversorgung für alle Menschen in unserer Region und die Kliniken in kommunaler Trägerschaft erhalten. Dr. Uwe Gretscher und Elisabeth Ulmer leisten dazu mit ihrem Wirken an der Spitze der KSOB einen entscheidenden Beitrag. Deshalb freut es mich, dass wir unsere erfolgreiche Zusammenarbeit fortsetzen.“ 

Mit der Wiederbestellung bekräftigt der Aufsichtsrat das Vertrauen in die Leistungen der gesamten Führungsmannschaft und ist sicher, dass das Vorstandsteam, gemeinsam mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der KSOB, die bevorstehenden großen Herausforderungen des Gesundheitswesens im Interesse der Versorgungsqualität in der Region stemmen wird.

24. Februar 2023

Seltene Krankheiten erkennen

Anlaufstelle für „Pulmonalarterielle Hypertonie“ an der Kreisklinik Bad Reichenhall

PD Dr. Tobias Lange
PD Dr. Tobias Lange

Auf der ganzen Welt wird jedes Jahr am letzten Tag im Februar der „Tag der seltenen Erkrankungen“ begangen. Allein in Deutschland sind rund vier Millionen Menschen von seltenen Erkrankungen betroffen. Eine davon ist die „Pulmonalarterielle Hypertonie“, eine spezielle Form von Lungenhochdruck. Dr. Tobias Lange, Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin, Pneumologie und Beatmungsmedizin an der Kreisklinik Bad Reichenhall hat trotz der Seltenheit viel Erfahrung mit diesem Krankheitsbild. mehr...

Patienten mit seltenen Krankheiten haben oft einen langen Leidensweg. Nicht selten werden sie jahrelang falsch behandelt oder ihre Beschwerden als psychosomatisch abgetan. Sie rennen von Arzt zu Arzt, bis endlich die richtige Diagnose gestellt wird. Da seltene Erkrankungen eine Gruppe von sehr unterschiedlichen und zumeist komplexen Krankheitsbildern bilden können, ist es für Mediziner nicht leicht, sie sofort zu erkennen. Viele seltene Erkrankungen beginnen schleichend und verlaufen chronisch. Rund 80 Prozent sind genetisch bedingt. Auch wenn die einzelnen Erkrankungen jeweils für sich selten sind, die Zahl der Betroffenen ist wegen der Fülle solcher Erkrankungen insgesamt hoch und liegt allein in Deutschland bei rund vier Millionen.

Einer dieser seltenen Krankheiten ist die „Pulmonalarterielle Hypertonie“ (PAH). Sie ist eine Unterform der „Pulmonalen Hypertonie“ (PH), auch als Lungenhochdruck bekannt. Bei der „Pulmonalarteriellen Hypertonie“ werden die ersten Krankheitsanzeichen wie Luftnot bei Belastung und Müdigkeit von den Patienten oft selbst kaum wahrgenommen. Die Betroffenen sind meist zwischen 20 und 40 Jahre alt. Frauen erkranken doppelt so oft wie Männer.

 

Dauerbelastung des rechten Herzens

„Bei der PAH bauen sich die Lungengefäße aus einem noch nicht vollständig erforschten Grund um. Das rechte Herz muss infolgedessen einen immer höheren Druck pumpen, um das Blut durch die Lunge zu transportieren. Weil die Ausbreitung der Krankheit langsam geschieht, gewöhnt sich das rechte Herz zunächst daran, das heißt es wird Muskelkräftiger und kann diesen hohen Druck anfangs noch pumpen“, erklärt Dr. Tobias Lange, Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin, Pneumologie und Beatmungsmedizin an der Kreisklinik Bad Reichenhall. Erst wenn es zu Wassereinlagerungen in den Beinen komme, zu einem niedrigen Blutdruck - insbesondere nach Anstrengung -, zu gestauten Halsvenen, einem schnellen Völlegefühl, Druck im Oberbauch und einer vergrößerten Leber, würden die Zeichen für eine fortgeschrittene Rechtsherz-Belastung eindeutiger. Das sei meist der Zeitpunkt, so Dr. Tobias Lange, an dem die Erkrankung festgestellt werde.

 

In seiner Zeit als Oberarzt am Universitätsklinikum Regensburg hat der Pneumologe rund 80 PAH-Patienten betreut und klinische Studien durchgeführt. Er erklärt: „Bei einer jungen Frau Anfang 40, die ohne erkennbaren Grund immer schlechter Luft bekommt, mehrere Ärzte aufsucht, von denen niemand etwas findet oder vielleicht erstmal auf Asthma getippt wird, weil die Lungenfunktion leicht beeinträchtig ist, können von den ersten Beschwerden bis zur endgültigen Diagnose, die nur mit einem Rechtsherz-Katheter gestellt werden kann, zwischen zwei und drei Jahre vergehen. Das ist eine sehr lange Zeit. Aber diese Erkrankung ist so selten, man kann natürlich nicht jeden, der mal schlecht Luft bekommt gleich zum Kardiologen oder Pneumologen schicken“. Die aktuellen Leitlinien für Pulmonale Hypertonie setzten daher bei den Hausärzten an und geben Empfehlungen, die ihnen die Schritte in Richtung der Diagnosefindung erleichtern sollen, von der gründlichen Anamnese über die Erhebung der Sauerstoffsättigung bis zur Durchführung eines EKGs und eines Markers für Herzbelastung im Blut.

 

Diagnostik und Behandlung an der Kreisklinik Bad Reichenhall

Noch vor Jahren lag die statistische mittlere Lebenserwartung mit „Pulmonalarterieller Hypertonie“ nach der Diagnose und unbehandelt bei 2,8 Jahren. Mittlerweile sei es aber eine gut zu behandelnde chronische Erkrankung geworden, so Chefarzt Dr. Lange, und zwar auch an der Kreisklinik Bad Reichenhall. „Wir können bei uns die Patienten abklären und diagnostizieren. Das bedeutet im ersten Schritt viele Erkrankungen des linken Herzens und der Lunge auszuschließen und im zweiten einen Rechtsherz-Katheter durchzuführen. Wir arbeiten hier auch in Kooperation mit den niedergelassenen kardiologischen und pneumologischen Kollegen“. Ein längerfristiges Ziel könnte die Etablierung eines kleinen Zentrums sein, ähnlich dessen am Uniklinikum Regensburg. „Dann müssten Patienten nicht mehrmals im Jahr nach München geschickt werden, sondern könnten bei uns betreut und behandelt werden“, sagt Pneumologe Dr. Lange.

22. Februar 2023

Mit kleinstem Schnitt zur schnellen Genesung

Chirurgie in der Kreisklinik Bad Reichenhall vervollständigt ihr Team

Dr. Karsten Wachtel, Leitender Oberarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie Bad Reichenhall
Dr. Karsten Wachtel, Leitender Oberarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie Bad Reichenhall

Dr. Karsten Wachtel ist seit Dezember neuer leitender Oberarzt der Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie an der Kreisklinik Bad Reichenhall. Er ist unter anderem spezialisiert auf Minimalinvasive Chirurgie und will künftig die Abdominalchirurgie am Reichenhaller Standort forcieren. mehr...

„Wir haben uns für den Besten entschieden“, freut sich Chefarzt Dr. Thomas E. Langwieler über den chirurgischen Neuzugang an der Kreisklinik Bad Reichenhall. Langwieler, der auch die Traunsteiner Allgemein-, Viszeral- und Minimalinvasive Chirurgie leitet. Er sieht in Dr. Wachtel nicht nur einen Kollegen, auf den er sich 100-prozentig verlassen kann, sondern schätzt auch dessen Expertise, vor allem, was die Minimalinvasive Chirurgie, auch „Schlüsselloch-Chirurgie“ genannt, betrifft. Die Minimalinvasive Chirurgie wird seit September 2015 in verstärktem Maße in der Reichenhaller Kreisklinik eingesetzt. Damals übernahm Dr. Langwieler als Chefarzt die Chirurgische Abteilung in der Kreisklink. „Wir wollen die Patienten nicht mehr von oben bis unten aufschneiden“, so Dr. Langwieler. Anders als bei der „offenen Technik“ wird bei minimalinvasiven Eingriffen die Verletzung von Gewebe durch möglichst kleine Zugangswege so gering wie möglich gehalten. Außerdem werden andere Instrumente als in der konventionellen Chirurgie benutzt. Der Operateur sieht das zu behandelnde Gebiet über ein Endoskop und kann die Operation mit Hilfe der in den Körper eingeführten Instrumente vornehmen.

 

Dr. Karsten Wachtel war zuletzt Chefarzt eines Kreiskrankenhauses in der Nähe von Zwickau. Davor konnte er an verschiedenen Stationen viel Fachwissen sammeln, auch in der Reflux- und Stroma- sowie in der Adipositas-Chirurgie. Man versteht darunter eine Vielzahl von Eingriffen, die an Menschen mit krankhaftem Übergewicht und dessen Folgeerkrankungen durchgeführt werden. Sie stellt medizinisch zwar das invasivste Mittel dar, ist allerdings bei ausgeprägtem krankhaftem Übergewicht die einzig nachhaltig wirksame Therapie. Chefarzt Dr. Langwieler sieht daher entsprechende Einsatzmöglichkeiten und Bedarf in der Region. 

 

Was die Chirurgie für Dr. Wachtel interessant macht? „Wir versuchen mit unserer Art der Medizin den Patienten zu heilen. Er kann nach der Behandlung wieder alles machen, ohne dass er dafür Medikamente benötigt. Die Laparoskopische Chirurgie, bei der mit einem optischen Instrument und weiteren Werkzeugen Eingriffe in der Bauchhöhle durchgeführt werden, ist sehr schonend. Patienten haben mit dieser Methode weniger Schmerzen, sie sind viel schneller fit und zurück im häuslichen Umfeld. Früher wären sie erst zwei Tage auf der Intensivstation gelegen, heute lächeln sie einen schon bei der ersten Visite an. Das motiviert sehr.“

 

Mit der Einstellung von Dr. Karsten Wachtel ist die Chirurgie an der Kreisklinik Bad Reichenhall wieder voll besetzt und die Rundumversorgung der Patienten aus dem ganzen Berchtesgadener Land an 24 Stunden und sieben Tagen gewährleistet. In der Abteilung für Allgemein-, Viszeral-, Thoraxchirurgie werden Erkrankungen der Eingeweide, der Bauchwand, der Lunge und des Brustkorbs operativ behandelt. Die Lungen-Chirurgie am Standort Bad Reichenhall ist das Zentrum für alle Häuser der Kliniken Südostbayern. Aufgrund der Corona-Pandemie mussten die vergangenen zwei Jahre viele chirurgische Eingriffe verschoben werden. Personal wurde umstrukturiert, um Intensivstationen zu verstärken. Auch der enge Kontakt mit den niedergelassenen Hausärzten hat hierunter leider gelitten. Umso wichtiger für Dr. Karsten Wachtel sich in den kommenden Wochen persönlich bei den Kollegen vorzustellen. Chefarzt Dr. Thomas E. Langwieler wird ihn dabei begleitend unterstützen. Auf was sich der neue Oberarzt außerdem freut? Auf warmes, schönes Flugwetter, denn Dr. Wachtel ist leidenschaftlicher Gleitschirmpilot.

16. Februar 2023

Kinderkriegen ist auch Männersache

Familienzimmer in der Kreisklinik Bad Reichenhall werden gut genutzt

Vater Jan Reinoß im Familienzimmer mit Sohn Elias
Vater Jan Reinoß im Familienzimmer mit Sohn Elias

Väter spielen bei einer Geburt längst keine Nebenrolle mehr. Sie sind für die Frauen ein wichtiger Begleiter. Ihre Anwesenheit gibt ihnen Sicherheit und Halt. Deswegen werden im Kreißsaal der Kreisklinik Bad Reichenhall die werdenden Väter von Anfang an mit eingebunden. mehr...

Dass Männer ihre Partnerinnen schon während der Schwangerschaft begleiten und bei der Geburt ihrer Kinder dabei sind, ist für das Hebammenteam der Kreisklinik Bad Reichenhall völlig normal. „Die Männer gehören dazu, von Anfang an. Sie gehen mit ihren Partnerinnen spazieren, kümmern sich um sie, wir leiten sie an, welche Massage sie machen können oder wie sie die Frauen in der Geburtsposition unterstützen können“, sagt Hebamme Sindy Kienberger. Sie weiß: Eine Geburt kann sich hinziehen, über Stunden, manchmal sogar über Tage. Da tut es den Frauen gut, wenn die vertraute Person die ganze Zeit bei ihnen ist. Außerdem ist der Mann ein wichtiger Vermittler zwischen Klinikpersonal und ihnen. Er kann sicherstellen, dass ihre Wünsche und Bedürfnisse berücksichtig werden, vor allem wenn die werdende Mutter selbst gerade nicht die Kraft hat, sich entsprechend zu äußern. „Über die Väter finden wir sehr gut Kontakt zu den Frauen. Sie kennen ihre Partnerinnen in und auswendig und wissen, was sie brauchen“, bestätigt auch Hebamme und Stationsleiterin Verena Hellmann.

Rund 600 Frauen entbinden pro Jahr in der Kreisklinik Bad Reichenhall. Es gibt drei Kreißsäle und eine Gebärwanne mit 1,5 Metern Durchmesser. Hier kann sich die Frau frei bewegen und die Position einnehmen, die ihr guttut – immer unterstützt vom Partner an ihrer Seite. Sie kann ihr Kind in der Wanne zur Welt bringen oder das warme Wasser zwischendurch zur Entspannung nutzen.

Eine enge Verbindung aufbauen

Seit den 1970er Jahren hat sich die Geburtshilfe in Deutschland sehr gewandelt, die Frauen gebären nur noch selten daheim und zu 98% im Krankenhaus, und die werdenden Väter sind zunehmend im Kreißsaal anwesend. Mittlerweile begleiten über 90 Prozent ihre Partnerin zur Geburt. „Die Männer sind sehr informiert und waren meist schon beim Geburtsvorbereitungskurs dabei. Wahrscheinlich schauen sie sich sogar entsprechende YouTube-Videos an. Kinderkriegen ist nicht mehr nur Frauensache“, erzählt Sindy Kienberger. Verena Hellmann ergänzt: „Männer haben ein anderes Selbstverständnis, da klappt niemand mehr während der Geburt zusammen“. Ganz im Gegenteil, die Väter halten Hand, reichen ein Glas Wasser oder stützen die Frauen körperlich bei bestimmten Gebärpositionen. Ist das Kind da, dürfen die Männer die Nabelschnur durchschneiden - wenn sie das möchten - und ihrer Frau das Kind auf den Bauch legen. Auch bei der ersten Untersuchung, der sogenannten U1, direkt nach der Geburt dürfen die Männer sofort mitanpacken: halten, wickeln, anziehen - die Hebammen zeigen, wie alles geht.

War die Entbindung ein Kaiserschnitt, fällt den Männern eine wichtige Aufgabe zu: „Bonding“, auf Deutsch „Verbindung“. Während die Mutter noch im Operationssaal versorgt wird, bekommen sie das Neugeborene auf die nackte Brust gelegt. „Diese direkte Kontaktaufnahme, das Beschnuppern und sich vertraut machen mit dem Duft der Eltern in den ersten Minuten nach der Geburt, baut Vertrauen und Geborgenheit auf. Schutz, Wärme, Liebe und Zuwendung sind das, was jedes Baby braucht. Und auch die Eltern knüpfen durch das Bonding ein enges Band zu ihren Kindern“, erklärt Verena Hellmann.

Zu einer Familie werden

Nach einer Geburt brauchen frischgebackene Eltern und ihr Neugeborenes vor allem Ruhe. Nicht nur, um sich von der Anstrengung zu erholen. Es ist auch wichtig, Zeit zu Dritt verbringen zu können, um als Familie zusammenzuwachsen. Deshalb gibt es an der Kreisklinik Bad Reichenhall zwei Familienzimmer. Hier zieht der Vater mit ein, kann Tag und Nacht im Krankenhaus bleiben und bekommt als Selbstzahler ebenfalls volle Verpflegung. Sogar Geschwisterkinder können mituntergebracht werden. Die hellen Zimmer strahlen gemütliche Wärme aus. Sie sind mit einem großen Doppel- sowie einem Beistellbett für das Neugeborene, mit Tisch, Stühlen und Sessel, einem eigenen Bad sowie einem Balkon ausgestattet. Eines von ihnen hat gerade Jan Reinoß mit Säugling Elias bezogen. Seine Frau braucht noch viel Ruhe und Schlaf, umso mehr weiß Jan Reinoß das Familienzimmer in den ersten Tagen zu schätzen. „So kann ich Elias versorgen und er hat trotzdem die Nähe zu seiner Mutter“, sagt er. Elias ist das zweite Kind des jungen Ehepaars. Auch bei der ersten Geburt war der Vater im Kreißsaal dabei. „Wir können unseren Partnerinnen nichts abnehmen. Das ist für viele Männer vielleicht ungewohnt, wir sind ja sonst eher die Macher. Aber wir können sie unterstützen und dabei leiten einen die Hebammen sehr hilfreich an. Als ich meiner Frau unser Kind in den Arm legen durfte, habe ich trotzdem kurz kalte Füße bekommen“, erzählt er.

Sanft und sicher

„Mit einer Geburt werden aus Frauen Mütter und aus Männern Väter, in diese neuen Rollen müssen sie erstmal hineinfinden“, weiß Hebamme Sindy Kienberger und dabei helfen sie und ihre Kolleginnen der frischgebackenen Familie. Durchschnittlich drei Tage bleiben Mütter und Neugeborene im Krankenhaus, egal ob in einem Zweibett- oder Familienzimmer. Selbst Frauen mit Kaiserschnitten können oft schon nach drei bis vier Tagen entlassen werden. „In der Zeit, die sie bei uns sind, ist es unsere Aufgabe, den Eltern so viel wie möglich zu vermitteln und sie auf zuhause vorzubereiten“, sagt Verena Hellmann. Dass die Besuchszeit aufgrund der Corona-Pandemie noch auf 14 bis 17 Uhr eingeschränkt ist, wirkt sich hierbei positiv aus. Wenn sich Verwandte und Freunde nämlich die Klinke in die Hand geben, bleibt die Erholung oftmals auf der Strecke. „Wir haben die letzten Monate sehr gut beobachten können, dass die Mütter besser stillen und dass sie und das Baby wesentlich besser schlafen, wenn sie wenig Besuch haben. Sie können sich ganz auf sich konzentrieren und wir können die Frauen – und Väter - ungestört in allem anleiten“, sagt Stationsleiterin Verena Hellmann.

14.02.2023

Kooperation mit der Salzachklinik Fridolfing

Medizinischer Betreuung des neuen CTs durch die Radiologische Praxis im Fachärztezentrum Südostbayern GmbH

Während einer Feierstunde zur Einweihung des neuen CT, von links: Pflegedienstleiterin Johanna Hummelberger, Dr. Michael Hüller, Dr. Oliver Greil, Klinikleiterin Elisabeth Sinzinger, Landrat Siegfried Walch, Dr. Clemens Ketterl, Dr. Uwe Gretscher, Dr. Stefan Paech und 3. Bürgermeister Wolfgang Grösch.
Dr. Clemens Ketterl betreibt mit seinen Kollegen Katharina Atzenberger und Dr. Stefan Haslinger, Filialpraxis abwechselnd vor Ort

Das Fachärztezentrum Südostbayern GmbH (FÄZ) betreibt im Rahmen einer Zweigniederlassung in Kooperation das neu angeschaffte CT an der Salzachklinik Fridolfing mehr...

Das neue CT-Gerät in der Radiologie der Salzachklinik ermöglicht eine hochauflösende Bildgebung bei gleichzeitig deutlich reduzierter Strahlendosis.“ Deutlich bedeute in diesem Fall eine Reduktion um 40 Prozent bei gleichzeitig exzellenter Bildqualität, so Radiologe Dr. Clemens Ketterl. Ein spezieller „low dose scan“, der bei Aufnahmen der Lunge oder der Nasennebenhöhlen genutzt werde, reduziere die Strahlenbelastung sogar um unglaubliche 95 Prozent. Diese reduzierte Strahlendosis sei vor allem bei onkologischen Patienten mit wiederholenden Untersuchungen ein enormer Vorteil, weiß der Mediziner. Und dank der neuen Tablet-Steuerung könnten die Röntgenassistenten sogar während der gesamten Scan-Vorbereitung nahe beim Patienten bleiben, was die Untersuchung besonders für Kinder sehr viel angenehmer mache.

Dr. Ketterl und seine Kollegen Katharina Atzenberger und Dr. Stefan Haslinger, die ebenso wie er als Partner vom Fachärztezentrum der Kliniken Südostbayern GmbH mit einer Filialpraxis abwechselnd vor Ort sein werden, würden in Zukunft die Betreuung der Radiologie-Patienten übernehmen. Durch das ultramoderne Gerät sei es nun möglich, Ganzkörperaufnahmen in bis zu 64 Schichten aufzunehmen, so Ketterl. Dies sei unter anderem bei der Unfalldiagnostik oder der Erstdiagnostik bei Verdacht auf Schlaganfall oder Hirnblutungen enorm wichtig: „In kürzester Zeit können wir nun hochauflösende 3D-Aufnahmen erstellen und sie für eine sichere Diagnose nutzen.“ Er freue sich, dass damit künftig die behandelnden Ärzte vor Ort die umliegenden Hausarztpraxen unterstützen können. Zudem könnten durch die direkte Anbindung an das Fachärztezentrum Traunstein die Radiologen schnellen und direkten Zugriff auf eine Zweitmeinung ihrer Kollegen und Chirurgen der Salzachklinik oder der Kliniken Südostbayern erhalten.


10.02.2023 - Klinikum Traunstein

Großes Potenzial unter einem Dach

Die enge Zusammenarbeit der Abteilung für Strahlentherapie und des Druckkammerzentrums im Klinikum Traunstein bietet große Chancen für Patienten.

Stefan Pahler (links) und PD Dr. med. Matthias Hautmann gemeinsam in der Druckkammer
Stefan Pahler (links) und PD Dr. med. Matthias Hautmann gemeinsam in der Druckkammer

Die meisten Menschen verbinden das Druckkammerzentrum für hyperbare Sauerstofftherapie (HBO) unter anderem mit der Akutbehandlung von Tauchunfällen, der Behandlung chronischen, nicht heilenden Wunden oder neuerdings auch mit der Behandlung von Post-COVID-Symptomen. Auf den ersten Blick scheint sich deshalb kein direkter Zusammenhang mit der strahlentherapeutischen Behandlung von Tumorpatienten zu ergeben. mehr...

„Dem ist allerdings mitnichten so“, sagt Stefan Pahler, Facharzt für Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin, sowie leitender Druckkammerarzt des Druckkammerzentrums Traunstein. „Ein nicht unerheblicher Teil unserer Patienten hat entweder eine Strahlentherapie hinter sich oder bekommt parallel eine Strahlentherapie. Einen großen Teil dieser Patienten machen schlecht heilende Wunden nach Strahlentherapie aus.“

„Auch wenn die meisten dieser Patienten ursprünglich natürlich nicht bei uns im Haus behandelt wurden“, fügt er schmunzelnd hinzu.

„Auch die Kombination der hyperbaren Sauerstofftherapie unter laufender Bestrahlung bietet eine große Chance“, erklärt Privatdozent Dr. med. Matthias Hautmann, Chefarzt der Abteilung für Strahlentherapie am Klinikum Traunstein. „Diese Kombination hat schon eine lange Tradition. Allerdings ist sie mit einem gewissen Aufwand verbunden und es gibt sehr wenige Institutionen, an denen beide Optionen zur Verfügung stehen“, fügt er hinzu. Umso mehr freut er sich, dass diese Möglichkeit im Klinikum Traunstein angeboten werden kann.

Schon seit vielen Jahren ist bekannt, dass Tumore, die gut mit Sauerstoff versorgt sind, besser auf eine Strahlentherapie ansprechen als Tumore, die eine schlechte Sauerstoffversorgung aufweisen. Aufgrund des raschen Wachstums einiger Tumore und der mangelnden Blutgefäßversorgung im Rahmen dieses raschen Wachstums ist es nicht selten, dass Tumore eine verminderte Sauerstoffsättigung aufweisen. Ursächlich für das bessere Ansprechen und die bessere Prognose von Tumoren, die ausreichend mit Sauerstoff versorgt sind, ist die Wirkweise der Strahlentherapie. Sie führt unter anderem zur Bildung radikaler Sauerstoffmetabolite, die wiederum ihre Wirkung in Tumorzellen entfalten können.

Bereits Mitte des letzten Jahrhunderts gab es viele Versuche, die Wirkung der Strahlentherapie durch eine Aufsättigung des Tumorgewebes mit Sauerstoff zu verbessern. Nach wie vor existieren hierzu einige vielversprechende kleinere Studien. Im großen Maßstab konnte diese Therapie allerdings nicht umgesetzt werden. Hintergrund ist nicht, dass die Ergebnisse nicht ermutigend gewesen wären, sondern der erhöhte logistische Aufwand. Zudem gibt es nur sehr wenige Zentren in Deutschland, an denen zum einen ein sehr großes Spektrum der Strahlentherapie angeboten werden kann und zum anderen ein Druckkammerzentrum zur Verfügung steht.

„Es gibt immer wieder Patienten, die wir auf diese Art und Weise behandeln“, sagt Dr. Hautmann. „Insbesondere bei Gehirntumoren haben wir regelmäßig Anfragen“. Der Leiter des Druckkammerzentrums Stefan Pahler ergänzt: „Wir würden diese Therapieform gerne häufiger anbieten, allerdings müssen wir jeden Fall einzeln im Vorfeld beantragen“. Insgesamt besteht allerdings eine sehr gute Kooperation zwischen beiden Institutionen, es finden regelmäßige Absprachen zwischen den Ärzten statt. Für Patienten, die sich in der Abteilung für Strahlentherapie vorstellen und für die diese Therapieoption infrage kommt, wird zeitnah das Gespräch mit den Kollegen aus dem Druckkammerzentrum gesucht. Als erster Schritt wird die Tauglichkeit für eine Druckkammerbehandlung untersucht und mit dem Patienten die hyperbare Sauerstofftherapie besprochen. Ist der Patient für die Therapie geeignet und möchte diese durchführen lassen, wird das gesamte Konzept zwischen den Ärzten nochmals überprüft und endgültig festgelegt und es erfolgt die Unterstützung der Patienten bei der Antragsstellung. Es ist zudem geplant, im Lauf des nächsten Jahres eine Registerstudie aufzulegen, um die Ergebnisse noch besser zu erfassen und auch weitere Erkenntnisse gewinnen zu können.

Es gibt zwischen der hyperbaren Sauerstofftherapie und der Strahlentherapie nicht nur für die Verbesserung der Behandlungsergebnisse eine Überschneidung, die HBO kann auch bei den seltenen Fällen schwer heilender Wunden nach Strahlentherapie eine wichtige Rolle spielen.

„Auch wenn schwere Spätnebenwirkungen nach Strahlentherapie heutzutage sehr selten geworden sind“, erklärt Dr. Hautmann, „gibt es doch einige wenige Patienten, die solche Nebenwirkungen erleiden“. Mit den modernen Bestrahlungstechniken und den Möglichkeiten, die heute zur Verfügung stehen, ist zu erwarten, dass diese Nebenwirkungen auch in Zukunft weiter abnehmen und im Alltag nur noch eine sehr untergeordnete Rolle spielen werden. Dies war vor 10 bzw. 20 Jahren noch ganz anders – „und das sind die Patienten, die wir heutzutage im Druckkammerzentrum zumeist sehen“ ergänzt Stefan Pahler. „Früher gab es zum Beispiel nach Bestrahlung eines Prostatakarzinoms gelegentlich schwer heilende Darmgeschwüre oder anhaltende Blutungen aus der Blase“, erklärt Dr. Hautmann. Diese Erkrankungen eignen sich hervorragend für die hyperbare Sauerstofftherapie und heilen damit oftmals komplikationslos ab.

Das massiv erhöhte Sauerstoffangebot im Wundgrund oder der Blasenschleimhaut sorgt für eine erheblich bessere Wundheilung.

„Auch wenn es eine aufwendige und teils längere Behandlung für die Patienten bedeutet, lohnt sich dies in solchen Fällen, da die HBO die Ursache der Probleme dauerhaft beseitigen kann. Unsere Patienten kommen aus dem gesamten süddeutschen Raum“ erklärt Stefan Pahler. Wenn es Fälle aus der Abteilung für Strahlentherapie am Klinikum Traunstein sind, erfolgt auch hier eine gemeinsame Behandlung der Patienten. „Wie sich die schweren Spätnebenwirkungszahlen in Zukunft entwickeln, ist schwierig vorherzusagen“ ergänzt Dr. Hautmann. „Auf der einen Seite nehmen sie deutlich ab und stellen mittlerweile eine Seltenheit dar. Auf der anderen Seite sind wir durch die inzwischen deutlich bessere Prognose der Tumorerkrankungen auch häufiger mit der Notwendigkeit einer erneuten Bestrahlung konfrontiert. Wenn ein Patient tatsächlich zweimal an derselben Stelle bestrahlt werden muss, besteht natürlich ein erhöhtes Risiko für relevante Spätfolgen“.

„Sie sehen, uns wird die Arbeit nicht ausgehen“ resümiert Stefan Pahler. „Ich glaube, dass ich für meinen Kollegen spreche, wenn ich sage, dass uns die gemeinsame Behandlung der Patienten große Freude bereitet und dass wir uns sicher sind, dass mit dieser Kombination unter einem Dach ein Alleinstellungsmerkmal im süddeutschen Raum zu haben.“

02.02.2023

Unfallchirurgie Klinikum Traunstein betreut die deutschen Biathleten bei der offenen Europameisterschaft

Ende Januar fanden die Europameisterschaften mit weltweiter Beteiligung im schweizerischen Lenzerheide statt. 

Wie auch schon beim vorbereitenden IBU-Cup in Pokljuka Mitte Januar übernahm Christoph Knie die ärztliche Betreuung des Teams des deutschen Skiverbandes. Der ehemalige Biathlet und jetzige Assistenzarzt der Unfallchirurgie in Traunstein ist – dank Unterstützung von Prof. Dr. Gelse und der Klinikleitung - seit Mitte 2022 Teamarzt beim DSV. Zu seinen Aufgaben zählen unter anderem die akute Versorgung und Betreuung bei Unfällen, Behandlungen von Krankheiten, Verletzungs- und Infektprävention, sowie die Umsetzung der Antidoping-Richtlinien. „Wir hatten bei den vergangenen Events diesmal keine größeren medizinischen Vorfälle und sind insgesamt gesund durch die Rennen gekommen“, war sein Fazit zur bisherigen Saison. Die Wettkämpfe verliefen dabei äußerst erfreulich für das deutsche Team. Insgesamt gewannen die Athleten*innen zweimal Gold, einmal Silber und dreimal Bronze.

Das restliche Jahr wird Christoph Knie im Klinikum Traunstein dem DSV-Team beratend zur Seite stehen. Aufgrund der Standortnähe zum Biathlon–Bundesleistungszentrum Ruhpolding können Athleten in den Kliniken Südostbayern optimal saisonübergreifend und interdisziplinär betreut werden.

„Für die Sportler hier vor Ort ist es optimal auch einen Teamarzt aus der Region zu haben. Zumal wir im Klinikum Traunstein bei Bedarf sämtliche diagnostischen und medizinischen Möglichkeiten haben. Da sind ein kurzer Draht und der persönliche Bezug immens wichtig“, so Knie.

23.01.2023 - Kliniken Südostbayern

Ein starker Beckenboden

Spezialisten verschiedener Fachbereiche schließen sich im Beckenbodenzentrum der Kliniken Südostbayern zusammen

Es sind Tabuthemen, über die nicht gerne geredet wird: ungewollter Urin- oder Stuhlabgang, Senkung der Gebärmutter, Erkrankung der Hämorrhoiden. Allein in Deutschland leiden mehr als fünf Millionen Menschen aller Altersklassen unter Inkontinenz. Jede vierte Frau ist von Harninkontinenz betroffen. Im Beckenbodenzentrum der Kliniken Südostbayern haben sich deshalb Spezialisten verschiedener Fachbereiche zusammengeschlossen, um Patienten und Patientinnen die bestmögliche Therapie zu bieten. mehr...

Gynäkologin Dr. Yvonne Winkler ist leitende Oberärztin der Frauenklinik in der Kreisklinik Bad Reichenhall und koordiniert das Beckenbodenzentrum Südostbayern. Es vereint neben der Gynäkologie noch die Fachdisziplinen Urologie, Neurologie und die Koloproktologie, denn der Einfluss eines erkrankten Beckenbodens kann auch auf Dick- und Enddarm vielschichtig sein. „Häufig treten Beschwerden nicht isoliert, sondern in Kombination auf, das macht eine gemeinsame Betrachtung aus interdisziplinärer Sicht sinnvoll, so können wir eine optimale Therapie für die Patienten ableiten“, erklärt Dr. Yvonne Winkler.

Beim Beckenboden handelt es sich um eine dünne, schalenförmige Muskelgruppe, die sich im unteren Teil der Bauch-Becken-Höhle befindet. Der Beckenboden verschließt das Becken nach unten, stützt die inneren Organe und ermöglicht eine aufrechte Haltung. Und er sorgt dafür, dass die Schließmuskeln von Blase und Darm funktionieren. „Ein intakter Beckenboden ist wichtig, weil er die Lage der Organe im kleinen Becken sichert und ihre Funktionen gewährleistet“, erklärt die Oberärztin. Umgekehrt könne ein defekter Beckenboden zu Symptomen unterschiedlicher Art führen: Urin- und Stuhlhaltestörungen, Entleerungsstörungen oder Senkung und Vorfall von Organen sind nur einige Beispiele, die Patientinnen und Patienten viel Lebensqualität nehmen. Auch bei vielen neurologischen Erkrankungen wie etwa dem Parkinson-Syndrom, der Multiplen Sklerose oder einer Demenz komme es zu einer Blasen- und manchmal auch Darmentleerungsstörung, so Dr. Winkler.

Risiko Geburt

Nach einer Geburt leiden viele Frauen unter einer allgemeinem Harninkontinenz, vor allem wenn sie schwer verlaufen ist oder das Kind sehr groß war. Insgesamt sind etwa 25 Prozent, also ein Viertel der Frauen, betroffen, so die Medizinerin. Ungefähr bei der Hälfte der Patientinnen handle es sich um eine Stressharn- oder Belastungsinkontinenz, also ein Urinabgang beim Husten, Lachen oder Niesen. „Bei den restlichen ist es entweder eine Dranginkontinenz, das heißt man schafft es so gerade eben auf die Toilette oder hat einen ständigen Harndrang, oder es ist eine Kombination aus beiden.“

Die Beckenbodenmuskulatur arbeitet sowohl mit den Bauch- und Rückenmuskeln als auch mit der Atemmuskulatur zusammen. Sie erfüllt ihre Aufgaben automatisch, ohne dass man sich dessen bewusst ist. Man kann seine Muskeln aber auch bewusst anspannen und wieder loslassen, was bedeutet: Der Beckenboden lässt sich trainieren und dazu rät Dr. Winkler unbedingt, denn wie jeder andere Muskel kann auch der Beckenboden einfach mit der Zeit schwächer werden, unabhängig von Alter und Geschlecht. „Ein Training beugt dem vor und kann auch im Erkrankungsfall viel bewirken, vor allem bei jungen Patientinnen. Nach einer Geburt sollte man allerdings neun Monate damit durchhalten“.

Informationsveranstaltung Beckenboden

Am 3. Februar 2023 veranstaltet das Beckenbodenzentrum Südostbayern in der Klosterkirche Traunstein, Ludwigstraße 10, einen Informationstag. Weitere Informationen hier.

01.01.2023 - Kreisklinik Bad Reichenhall

Das "Neujahrsbaby"

der Kreisklinik Bad Reichenhall

Richmond heißt das erste Baby, das am 01.01. um 19:19 in der Kreisklinik Bad Reichenhall das Licht der Welt erblickt hat. Über die Geburt des 52cm großen und 3.515 Gramm schweren Babys freuen sich nicht nur die überglücklichen Eltern und der 4jährige Bruder, sondern auch das Team der Geburtshilfe an der Kreisklinik Bad Reichenhall.
Unser Bild zeigt Mutter Bridget Osaddebamwen mit dem kleinen Richmond, die in der Ramsau zuhause sind

02.01.2023 - Klinikum Traunstein

Die ersten beiden Babys 2023

im Klinikum Traunstein

Linda Marie (links im Bild) heißt das erste Baby, das zwar um 7.17 Uhr im neuen Jahr im Klinikum Traunstein zur Welt kam, Über die Geburt des 53 Zentimeter großen und 2540 Gramm schweren Babys freuen sich nicht nur die überglücklichen Eltern, sondern auch die größeren Geschwister, eine Schwester.

Am Abend, kurz vor 20 Uhr kam das zweite Neujahrsbaby, die kleine Maya (rechts) mit 2805 Gramm und 49 Zentimetern Größe zu Welt. Die Siegsdorfer Eltern Stephanie und Sead freuen sich unheimlich, vor allem auch der siebenjährige Bruder, über das neue Familienmitglied.

22.12.2022 - Kreisklinik Bad Reichenhall

Notaufnahme: räumlich, ärztlich, pflegerisch erweitert

Neues Monitoring für die Notaufnahme der Kreisklinik Bad Reichenhall

Die Umbaumaßnahmen laufen auf Hochtouren in der Zentralen Notaufnahme der Kreisklinik Bad Reichenhall. Stationsleitung Arthur Sautner, Chefärztin Dr. Verena Kollmann-Fakler und Bereichsleitung Dominik Denk freuen sich auf die Erweiterung und Sanierung der Notaufnahme.
Die Umbaumaßnahmen laufen auf Hochtouren in der Zentralen Notaufnahme der Kreisklinik Bad Reichenhall. Stationsleitung Arthur Sautner, Chefärztin Dr. Verena Kollmann-Fakler und Bereichsleitung Dominik Denk freuen sich auf die Erweiterung und Sanierung der Notaufnahme.

Die Baumaßnahmen für die zentrale Notaufnahme (ZNA) der Kreisklinik Bad Reichenhall schreiten wie geplant voran. Neue Behandlungszimmer gehen noch heuer in Betrieb. Im Sommer 2023 sollen alle Struktur- und Modernisierungsarbeiten abgeschlossen sein. Dann stehen mehr Kapazitäten und Liegeplätze zur Verfügung. Mehr Ärzte und Pfleger wurden bereits eingestellt. mehr...

Notaufnahme Kreisklinik Bad Reichenhall, der hintere Teil des Flures ist abgesperrt, auf einem Schild steht: „Achtung Baustelle, Betreten verboten. Kein Durchgang.“ Es riecht nach Farbe und Estrich. Aus ehemals zwei Behandlungszimmern sind hier in den vergangenen Wochen drei neue Räume entstanden, darunter auch der Aufenthaltsbereich fürs Personal, der weiter nach hinten gerückt wurde. Nach Weihnachten sollen die Räumlichkeiten in Betrieb genommen werden.

Wenn alle Umbaumaßnahmen im kommenden Sommer abgeschlossen sein werden, verdoppeln sich die Liegeplätze sogar von ehemals sechs auf zwölf. Zu Stoßzeiten lassen sie sich provisorisch um bis zu sieben Plätze erweitern. Dafür werden dann der Vorraum und der während der Corona-Pandemie eigens geschaffene Isolationsbereich miteinbezogen. Die Krux einer Notaufnahme besteht nämlich genau darin, dass das Patientenaufkommen nicht planbar ist und es jederzeit vorübergehend zur Überschreitung von Behandlungskapazitäten kommen kann – und darauf muss man vorbereitet sein.

Dringlichkeit geht vor

„Auch wenn es für Außenstehende nicht sichtbar ist, die Abläufe in der Notaufnahme sind immer klar strukturiert und getaktet. In jeder Schicht gibt es eine Triage-Kraft, die speziell in der Anwendung des Manchester Triage Systems (MTS) ausgebildet ist. Damit kann zuverlässig entschieden werden, wer schnell gesehen und behandelt werden muss und wer warten kann. Entsprechend koordiniert die Triagekraft die Ärzte- und Pflegschaft“, erklärt Dominik Denk, Bereichsleitung der Kreisklinik Bad Reichenhall. So wird beispielsweise der Arzt bei einem Herzinfarkt sofort hinzugezogen und die Behandlung eingeleitet und ein Patient mit Rückenschmerzen, dessen Behandlungsdringlichkeit nach Ersteinschätzung als nicht dringend eingestuft wurde, nach hinten gestellt. Für ihn kann die Wartezeit schon mal einige Stunden dauern, denn Herzinfarkt, Schlaganfall oder Unfall gehen immer vor. Zeit vergeht auch, wenn Patienten in der Notaufnahme mehrere Untersuchungen durchlaufen müssen, bis die Diagnose feststeht. Ein klassisches Beispiel ist hier der Brustschmerz, vom lebensbedrohlichen Herzinfarkt bis zum unangenehmen Muskelschmerz muss hier alles abgeklärt werden. Zu Stoßzeiten werden in der ZNA Bad Reichenhall bis zu 30 und mehr Patienten gleichzeitig versorgt, was für eine Notaufnahme aber nicht unüblich ist. Bei langen Wartezeiten werden den Betroffenen kalte und heiße Getränke und Sandwiches angeboten.

Dr. Verena Kollmann-Fakler, die seit dem Sommer als neue Chefärztin der Zentralen Notaufnahme in der Kreisklinik Bad Reichenhall den Umbau begleitet, erklärt: „Das Gesetz gibt zwar klar vor, dass eine Notaufnahme für die Versorgung stationärer Notfallpatienten zuständig ist, aber in der Realität ist das gar nicht umsetzbar und vielen so auch gar nicht bekannt. Stationäre Notfallpatienten sind demnach nur solche, die entweder eine Einweisung vom Haus- oder Facharzt haben oder uns mit dem Rettungsdienst zugewiesen werden. Alle anderen Patienten, die fußläufig selbst zu uns in die Notaufnahme kommen, sind ambulante Notfälle und eigentlich gar nicht fürs Krankenhaus gedacht. Diese ambulanten Notfälle sollten nach Vorstellung der Politik von den Notfallpraxen der Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) und den niedergelassenen Kollegen versorgt werden, was aber über 24 Stunden an sieben Tagen die Woche gar nicht leistbar ist. Hier brauchen wir eine gemeinsame Lösung zwischen den Krankenhäusern und den niedergelassenen Kollegen – sozusagen Hilfe zur Selbsthilfe“. Die Chefärztin betont aber auch, dass niemand in der Zentralen Notaufnahme abgelehnt werde, denn sobald jemand über die Schwelle trete, sei man verpflichtet, den Patienten zu triagieren, ärztlich zu sehen und zu dokumentieren.

Notfallmedizin ist Teamarbeit

In der Notaufnahme der Kreisklinik Bad Reichenhall ist man für die künftigen Herausforderungen gut vorbereitet. „Das Pflegeteam wurde in den letzten Jahren auf 40 Stellen aufgestockt. Wir besetzen die Schichten anders und sind fachlich breiter aufgestellt, mit Notfallpflegekräften und Notfallsanitätern, deren Ausbildung stark auf das Notfallmanagement fokussiert ist und mit Medizinischen Fachangestellten, die den Ablauf einer Diagnostik genau kennen“, sagt Arthur Sautner, Stationsleitung Zentrale Notaufnahme. Auch auf Ärzteseite wurde mehr Personal eingestellt. „Die ZNA hat ab Januar ein eigenes, beständiges Ärzteteam und ein eigenes Schichtsystem, so kommt Kontinuität rein. Wir haben das ärztliche Team in der ZNA bereits aufgestockt, um zusätzliche Schichten abzudecken, weitere Stellen sind bereits freigegeben“, sagt Chefärztin Dr. Verena Kollmann-Fakler. Denn laut dem Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) von 2018 müssen bis 2025 alle Notaufnahmen in deutschen Kliniken rund um die Uhr einen qualifizierten Akut- und Notfallmediziner verfügbar haben. „Diese Kollegen und Kolleginnen werden derzeit überall händeringend gesucht. Wir sind in Gespräch mit unseren eigenen Fachärzten und angehenden Fachärzten der Kliniken Südostbayern, um hier Interessenten für die zweijährige Weiterbildung zu akquirieren“, so Dr. Kollmann-Fakler.

Die gesamte Zentrale Notaufnahme der Kreisklinik Bad Reichenhall wird im Zuge der Umbaumaßnahmen auch optisch modernisiert, die Technik wird erneuert und der Brandschutz angepasst. „Außerdem bekommen wir ein zentrales Monitoring, so dass jeder Patientenplatz in die Triage und den Aufenthaltsraum zugeschaltet und Blutdruck, Herzfrequenz, Sauerstoffsättigung und Atmung ständig visuell überwacht werden können“, freut sich die Chefärztin. Was für sie die Notfallmedizin so spannend macht? „Die Versorgung von Notfällen, wenn man in kurzer Zeit die passenden Puzzlestückchen zusammenfinden muss, um schnellstmöglich die Diagnose zu stellen und die entsprechende Behandlung einzuleiten. Die Klinische Notfallmedizin ist für mich noch der Bereich in einer Klinik, der neben den spezialisierten Fachabteilungen die breite interdisziplinäre Medizin abdeckt. Man muss konzentriert, stressresistent, entscheidungsfreudig sein - und teamfähig. Eine Notaufnahme funktioniert und lebt nur im Team.“

22.12.2022 - Klinikum Traunstein

Auch im Krankenhaus wird gespielt

Bau der neuen Kinderklinik am Klinikum Traunstein hat begonnen

Ein Zimmer in der neuen Kinderklinik aus Sicht der sechs-jährigen Elisa Utz
Ein Zimmer in der neuen Kinderklinik aus Sicht der sechs-jährigen Elisa Utz

Wenn ein Kind ins Krankenhaus muss, ist das zunächst einmal für die ganze Familie mit vielen Ängsten und Sorgen verbunden. Die kleinen Patienten fürchten sich vor der Behandlung, der unbekannten Umgebung und einer Trennung von den Eltern. Umso wichtiger ist es, den Kindern und ihren Familien während ihres Krankenhausaufenthaltes eine angenehme Atmosphäre zu bereiten, denn neben der bestmöglichen medizinischen Versorgung spielen Wohlfühlen und Vertrauen eine wichtige Rolle für ihre Genesung. In der neuen Kinderklinik wird es dafür noch mehr Raum und Farbe geben und nicht zuletzt kommt das auch allen Mitarbeitenden zugute. mehr...

Klinikum Traunstein, 3 Stock: Im Gang parkt ein himmelblaues Bobbycar zwischen zwei kleinen Trettraktoren samt Anhängern. Die Wand darüber schmücken selbstgemalte Bilder. Eine sternenklare, helle Winternacht, ein Mädchen beim Angeln, ein freundlich dreinschauender Elefant. Auf einem großen Papier mit grün-rosafarbenem Untergrund steht in großen Buchstaben „BE HAPPY“, „Sei glücklich“. Und genau darum geht es dem gesamten Krankenhauspersonal der Kinderklinik: dass es den kleinen Patienten während ihres Aufenthaltes an nichts fehlt, dass sie sich trotz ihrer Erkrankung in den Räumen der Kinderklinik wohl und behütet fühlen. Die Ärzteschaft und das Pflegeteam sind rund um die Uhr für die Kinder und Jugendlichen da, vom kleinsten Frühgeborenen mit wenigen hundert Gramm Gewicht über schwer chronisch an Körper oder Seele erkrankten bis hin zu verletzten und verunfallten kleinen Patientinnen und Patienten. 

Eine besondere Rolle kommt da auch den beiden Erzieherinnen Sabrina Helminger und Christina Bauer zu. Sie dekorieren die Station gemeinsam mit all den jungen Helfern, die das Bett verlassen können, spielen, basteln und lesen vor, entweder im stationseigenen Spielraum oder in den Patientenzimmern. „Wir versuchen unseren Schützlingen ein Stück Normalität im Klinikalltag zu geben. Dabei orientieren wir unser Angebot immer an den individuellen Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen und an ihrem Behandlungsplan“, sagt Sabrina Helminger. Auch für die größeren Patienten mit psychosomatischen Erkrankungen sind die beiden Erzieherinnen eine wichtige Bezugsperson. „Wir bieten ihnen das Gespräch, wir gehen mit ihnen raus zum Spazieren, wir bringen sie auf andere Gedanken. Das ist bei diesen Krankheitsbildern wichtig, besonders die Möglichkeit zu Bewegung und sinnschaffender Beschäftigung.“, weiß Christina Bauer.

Ganzheitliche heimatnahe Versorgung

Die pädagogische Arbeit von Sabrina und Christina ist ein wichtiger Teil des ganzheitlichen Kinderklinikkonzepts am Klinikums Traunstein. Sie geht Hand in Hand mit einem hohen medizinischen und pflegerischen Standard und Anspruch des Teams der Kinderklinik.

Nicht nur zu Zeiten wie diesen, in denen der RS-Virus grassiert, ist das multiprofessionelle und interdisziplinäre Team der Kinderklinik mit 60 Betten auf drei Stationen voll ausgelastet. Chefarzt Prof. Dr. Gerhard Wolf und sein Team sowie auch die drei Stationsleitungen Julia Thalhammer, Pamela Becker und Anette Hoof freuen sich deshalb über den Neubau der Kinderklinik, der ihnen räumlich und medizinisch noch mehr Möglichkeiten bieten wird.

Vorarbeiten für den Neubau haben begonnen

Im Oktober wurde damit begonnen die Baugrube für die neue Kinderklinik auszuheben. Diese Arbeiten sollen noch bis März 2023 dauern, bevor es an den Rohbau geht. Eine Inbetriebnahme des Gebäudes ist Ende 2025 vorgesehen. „Das bestehende Gebäude stammt aus den 1960er und 1980er Jahren, es kann die heutigen Anforderungen eines modernen Krankenhauses nicht mehr erfüllen. Eine großflächige Sanierung wäre nicht möglich gewesen, da keine Flächenreserven zur Verfügung stehen“, erklärt Andreas Hahnemann, von der Bauverwaltung und Liegenschaftsentwicklung der Kliniken Südostbayern AG. Die neue Kinderklinik ist als moderner, viergeschossiger Baukörper mit kleinen, familiären Zimmern für Kinder und Eltern geplant. Im Erdgeschoss wird die Station für psychosomatisch erkrankte Kinder untergebracht. Die dritte Etage wird für die allgemeine Kinder- und Jugendmedizin vorgehalten. Die Neonatologie (Frühgeborenstation) und Kinderintensivstation wird im vierten Obergeschoss mit direkter Nähe zur geplanten Entbindungs- und Wöchnerinnenstation realisiert.

Die bis zum Bauende im Jahre 2025 prognostizierten Projektkosten für die neue Kinderklinik am Klinikum Traunstein werden sich nun aufgrund des erheblich gestiegenen Baupreisindex auf gut 30 Millionen Euro belaufen, davon fördert der Freistaat rund 70 Prozent. „Es wäre schön, wenn wir in der Neuen Kinderklinik eine warme Wohlfühlatmosphäre mit wertvollen kleinen Extras gestalten können. Damit machen wir nicht nur unseren jungen Patienten und ihren Familien eine große Freude, sondern können vielleicht auch noch mehr zukünftige Kolleginnen und Kollegen für uns begeistern, so Julia Thalhammer, Stationsleitung in der Kinderklinik.  Chefarzt Professor Wolf kann das auch bestätigen. Er freut sich seinerseits auf Behandlungszimmer, in denen die Kinder viele interessante Dinge zum Anschauen haben und damit gleich eine positive angstfreie Stimmung entsteht.

Die Erzieherinnen Sabrina Helminger und Christina Bauer würden sich für ihre kleinen und größeren Langzeitpatienten neben mehr Platzangebot einen Werkraum wünschen, wo sie sich kreativ ausleben können und wo es auch mal stauben darf und Holzspäne fallen.

Da vieles nicht Teil der öffentlichen Krankenhausfinanzierung sein kann, bemühen sich die Kliniken Südostbayern um Förderungen durch Stiftungen sowie auch privaten Zuwendungen und danken den vielen Spendern, die schon dazu beigetragen haben.


05.12.2022 - Klinikum Traunstein

Strahlentherapie - Tragende Säule in der Behandlung bösartiger Tumore

Die strahlentherapeutische Tagesklinik der Kliniken Südostbayern kann oftmals helfen stationäre Aufenthalte zu vermeiden

Die Strahlentagesklinik im Klinikum Traunstein wird von Dr. Ingrid Jacob (re.) und PD. Dr. Matthias Hautmann (zweiter von li.) geleitet.
Die Strahlentagesklinik im Klinikum Traunstein wird von Dr. Ingrid Jacob (re.) und PD. Dr. Matthias Hautmann (zweiter von li.) geleitet.

Die Strahlentherapie stellt neben der Operation, der Chemotherapie und der Immuntherapie eine der tragenden Säulen in der Behandlung bösartiger Tumore dar. Dabei werden auch viele Patienten behandelt, die entweder bedingt durch ihren Tumor oder auch durch ihre Therapie Nebenwirkungen erleiden. Diese Nebenwirkungen bedürfen oftmals einer supportiven Therapie (Therapie der tumorbedingten oder therapiebedingten Beschwerden). In einigen Fällen kann diese Supportive-Therapie nicht vollständig ambulant erfolgen und dementsprechend wird dann oftmals ein stationärer Aufenthalt notwendig. Auch einige Patienten, die eine Strahlentherapie erhalten, werden somit stationär aufgenommen. mehr...

Als Alternative zur stationären Versorgung kommt für viele Patienten eine teilstationäre Versorgung in Betracht. Das bedeutet, dass die Patienten tagsüber über mehrere Stunden in einer Tagesklinik betreut werden, den Rest des Tages und die Nacht allerdings zuhause verbringen können. Für die Lebensqualität der Patienten, insbesondere im Hinblick auf ihre soziale Einbindung, stellt dies einen erheblichen Gewinn dar.

Im Klinikum Traunstein ist die strahlentherapeutische Tagesklinik seit vielen Jahren etabliert. Dr. Ingrid Jacob, die seit vielen Jahre als Oberärztin in der Abteilung für Strahlentherapie am Klinikum Traunstein tätig ist, war maßgeblich am Aufbau der Tagesklinik beteiligt. „Über die vielen Jahre, die ich die Tagesklinik betreut habe, konnten wir durch die teilstationäre Behandlung bei etlichen Patienten einen stationären Aufenthalt vermeiden und die Therapienebenwirkung erfolgreich reduzieren. Die Patienten sind und waren uns dafür sehr dankbar. In der klinischen Versorgung stellt das zwar gelegentlich eine Herausforderung dar, aber genau das ist es, was mich seit vielen Jahren reizt. Es ist für mich jedes Mal eine ganz besondere Danksagung, wenn Patienten auch von weiter her ihren Weg nach Traunstein finden um hier die Therapie ambulant bzw. teilstationär durchführen zu können.“

Auch PD Dr. Matthias Hautmann, seit 01.04.2022 Chefarzt der Abteilung für Strahlentherapie, sieht in der Tagesklinik eine ungemein wichtige Institution: „Im bayerischen Raum ist die strahlentherapeutische Tagesklinik nahezu ein Alleinstellungsmerkmal für unsere Abteilung“, so der Mediziner, der zuvor am Universitätsklinikum Regensburg als geschäftsführender Oberarzt tätig war. „Ich komme aus einer Universitätsklinik, wo ich ebenfalls die Möglichkeit einer teilstationären Versorgung im Rahmen einer strahlentherapeutischen Tagesklinik hatte. Dort habe ich diese Möglichkeiten schätzen gelernt. Ich halte eine strahlentherapeutische Tagesklinik auch vor dem Aspekt des häufigen Wechsels zwischen ambulanter, teilstationärer und stationärer Versorgung der strahlentherapeutischen Patienten für zukunftsträchtig. Außer einigen der Universitätskliniker ist mir keine strahlentherapeutische Institution bekannt, die Patienten regelmäßig teilstationär versorgt.“

Viele Therapien in der Strahlentherapie werden über mehrere Wochen mit arbeitstäglicher Bestrahlung durchgeführt. Oft wechseln Patienten zwischen ambulanter Behandlung, teilstationärer Behandlung und falls erforderlich auch stationärer Therapie hin und her. Speziell in diesem Bereich bietet die strahlentherapeutische Tagesklinik nicht nur die Möglichkeit, den ein oder anderen stationären Aufenthalt zu vermeiden, sondern auch Patienten im Anschluss an einen stationären Aufenthaltes einige Tage teilstationär weiter zu behandeln und den Übergang in die ambulante Versorgung zu erleichtern. Teilweise können stationäre Aufenthalte verkürzt werden. Ein Beispiel ist hier die hyperfraktioniert-akzelerierte Bestrahlung. Das heißt, dass bei einigen Tumoren (zum Bespiel Kopf-/Halstumore oder sogenannter kleinzelliger Lungenkrebs) die Bestrahlung zweimal täglich durchgeführt wird. Zwischen diesen beiden Bestrahlungssitzungen müssen mindestens sechs Stunden Zeitdifferenz liegen. Ohne eine strahlentherapeutische Tagesklinik ist hier in aller Regel eine durchgängige stationäre Versorgung der Patienten erforderlich. Die Tagesklinik bietet die Möglichkeit, die Therapie zumindest anteilig von zu Hause aus zu absolvieren.

Neben den klassischen teilstationären Behandlungen wie Infusionstherapie, Ernährungstherapie, Transfusionen, Wundversorgung, Stomaversorgung und pflegerischer Versorgung stehen in der strahlentherapeutischen Tagesklinik am Klinikum Traunstein auch eine Low-Level-Laser Therapie zur Reduktion strahlentherapeutischer Toxizitäten sowie ein psychoonkologischer Dienst zur Verfügung. Seit Mai 2022 findet für den Großteil der strahlentherapeutisch behandelten Patienten auch eine spezielle Pflegeberatung in der strahlentherapeutischen Tagesklinik statt. Hier werden die Patienten zu Beginn der Strahlentherapie durch die Mitarbeiterinnen der Tagesklinik intensiv geschult, wie sie sich unter der strahlentherapeutischen Behandlung verhalten sollen und welche Pflegemaßnahmen sie selbstständig durchführen können und sollen.

„Die strahlentherapeutische Pflegeberatung dient nicht nur der Information der Patienten“ bemerkt Herr PD Dr. Matthias Hautmann „vielmehr haben die Patienten zusätzliche Ansprechpartner, die sie jederzeit kontaktieren können und die ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Auch für die Mitarbeiter in der Tagesklinik ist es sehr gut, frühzeitig mit den Patienten, die im Verlauf ihrer Therapie voraussichtlich pflegerische Unterstützung benötigen, in Kontakt zu treten bzw. diese kennenzulernen. Somit hat man die Möglichkeit auch sehr zeitnah mit den pflegerischen Interventionen zu beginnen und höhergradige Nebenwirkungen können eventuell vermieden werden.

„Wir haben eine hohe Patientenzufriedenheit bei der Pflegeberatung und unseren teilstationären Behandlungen, hier erhalten wir regelmäßig positive Rückmeldungen“, ergänzt Dr. Jacob.

„In enger Absprache mit den onkologischen Institutionen der Region bieten wir in Einzelfällen auch die Applikation von Systemtherapeutika z.B. Bisphosphonaten (Knochenschutz) an, um zusätzliche Wege für die Patienten zu vermeiden. Viele Patienten nehmen in unserer ländlich geprägten Region doch einen nicht unerheblichen täglichen Weg zur Strahlentherapie in Kauf. Hier können wir zusätzliche Termine während des Zeitraums der Strahlentherapie vermeiden“.

12.12.2022 - Kreisklinik Bad Reichenhall / Freilassing

Von Herz zu Herz

Selbsthilfegruppe näht Herzkissen für Brustkrebspatientinnen

Inge Polak, Gruppenleiterin der Selbsthilfegruppe Freilassing, übergibt das 500. Herzkissen an Verena Hellmann, Stationsleitung 1a
Inge Polak, Gruppenleiterin der Selbsthilfegruppe Freilassing, übergibt das 500. Herzkissen an Verena Hellmann, Stationsleitung 1a

Die Diagnose Brustkrebs ist ein emotionaler Schock, rund jede zehnte Frau in Deutschland ist im Laufe des Lebens davon betroffen. In der Kreisklinik Bad Reichenhall erhält jede Patientin nach der Operation ein „Herzkissen“. Genäht werden diese speziellen Kissen schon seit über zehn Jahren von der Selbsthilfegruppe Freilassing. Jetzt konnte das 500. Herzkissen übergeben werden. mehr...

Der Schrank auf der Station 1a in der Kreisklinik Bad Reichenhall ist immer gefüllt. Hier lagern lauter bunte Herzkissen, geblümte, karierte, gemusterte. Neigt sich der Vorrat doch mal dem Ende zu, greift Stationsleiterin Verena Hellmann zum Hörer. Bei Inge Polak in Freilassing klingelt dann das Telefon. „Wenn ich einen Schwung Kissen brauche, gebe ich bei ihr Bescheid und weiß, dass ich ganz schnell neue bekomme“, freut sich Verena Hellmann.

Inge Polak ist Gruppenleiterin der Selbsthilfegruppe Freilassing der Bayerischen Krebsgesellschaft e.V., die es schon seit 1988 im Berchtesgadener Land gibt. Betroffene aus dem ganzen Landkreis können an den Treffen in Freilassing teilnehmen. Es ist eine Gruppe von Menschen, die mit der Diagnose Krebs leben und umgehen müssen und sich einmal im Monat treffen. Inge Polak ist selbst zwei Mal an Brustkrebs erkrankt. Sie und alle in der Gruppe wissen um die Ängste und Sorgen, die eine Krebsdiagnose mit sich bringt. „Miteinander zu reden, Erfahrungen auszutauschen und füreinander da zu sein, kann so viel bewirken, man fühlt sich nicht allein. Es ist etwas ganz anderes mit ebenfalls Betroffenen zu sprechen, denn es gibt Dinge, die kann man nicht mal dem Partner und der Familie erzählen“, sagt die 83-Jährige.

Vor elf Jahren hat sie die Herzkissen-Aktion in der Selbsthilfegruppe angeregt. Ursprünglich stammt diese Idee aus den USA. Eine dänische Krankenschwester brachte sie von dort aus nach Europa und gründete das Heart Pillow Project: „Herzkissen für Brustkrebspatientinnen – verschenkt von Herz zu Herz“. Inge Polak stieß in der Selbsthilfegruppe auf Begeisterung und seitdem nähen Teilnehmerinnen mit Unterstützung von Freunden und Bekannten ehrenamtlich fleißig Kissenhüllen bei sich daheim. Die Stoffe bekommen sie meist gespendet. Wichtig ist, dass nur reine, weiche Baumwolle verarbeitet wird, keine Synthetik und auch keine Seide. Befüllt und zugenäht werden die Kissen dann gemeinsam in großer Runde im Gruppenraum der Selbsthilfekontaktstelle Freilassing. Dazu wird hochwertiges Füllmaterial verwendet, finanziert oft aus eigenen Mitteln.

Die Herzkissen sehen nicht nur fröhlich aus, sie haben auch einen großen Nutzen. Ihre Herz-Form verdanken sie den extralangen „Ohrwascheln“. Brustkrebspatientinnen können sich das Kissen so bequem unter die Achsel klemmen und dort nach einer Operation Narbenschmerzen und Lymphschwellungen lindern. Außerdem entlastet das Kissen das Gewebe beim Liegen und kann aber auch beim Autofahren zum Schutz der Druckstelle unter dem Gurt verwendet werden. Das Kissen hält Stöße und Reibungen ab. Und es spendet Zuwendung und Trost, es ist ein Zeichen der Solidarität mit jeder Brustkrebspatientin. Die Näherinnen der Selbsthilfegruppe Freilassing verzieren auch noch alle Kissen mit kleinen Sprüchlein. „Wer Vertrauen hat, erlebt jeden Tag ein Wunder“, steht beispielsweise auf einem kleinen Anhänger handgeschrieben. Stationsleiterin Verena Hellmann kann bestätigen, wie sehr sich die Frauen über ein Herzkissen freuen. Das 500. Kissen der Selbsthilfegruppe wurde ihr nun persönlich von Inge Polak überreicht.

Brustkrebs: Immer öfter heilbar

Auch wenn Brustkrebs die häufigste Krebsart bei Frauen ist, die gefährlichste ist sie nicht, nicht mehr. Aufgrund der immer besser werdenden Früherkennung und der Verfügbarkeit von fortschrittlichen Therapien ist Brustkrebs heute in der Mehrzahl der Fälle heilbar. Bei frühen Tumorstadien gilt nach wie vor die Operation als die wirksamste Therapie. Durch die guten Kontrollmöglichkeiten des Krankheitsverlaufs ist es in den meisten Fällen möglich, die Brust dabei zu erhalten und den Tumor ganz gezielt zu entfernen. Sollten dennoch Anteile der Brust oder die ganze Brust entfernt werden müssen, gibt es sehr gute Möglichkeiten, die Brust plastisch wieder aufzubauen. Als Schwerpunktzentrum in der Region bietet das „Brustkrebszentrum Traunstein-Bad Reichenhall“ der Kliniken Südostbayern (KSOB) sämtliche moderne Verfahren zur Behandlung des Mammakarzinoms. Neben der Operation sind dies rekonstruktive Eingriffe, Bestrahlung, Chemo- und Hormontherapie sowie die Immuntherapie. Ein enges Netzwerk an niedergelassenen Fachärzten und regelmäßige fachübergreifende Tumorkonferenzen gewährleisten eine optimale Vor- und Nachsorge für die betroffenen Patientinnen.

Infos zur Selbsthilfegruppe:
Von Krebs betroffene Menschen können sich jederzeit unter Telefon 08654 9197 informieren oder bei der Selbsthilfekontaktstelle BGL unter Telefon: 08654-770 44 73.

07.12.2022 - Klinikum Traunstein

Der beste Blick in kleinste Augen

Neue spezielle Augenkamera für die Neonatologie der Kliniken Südostbayern

Dr. med. Virgina Toth, Oberärztin der Kinderintensivstation am Klinikum Traunstein
Dr. med. Virgina Toth, Oberärztin der Kinderintensivstation am Klinikum Traunstein

Die neue „RetCam“ macht Augenuntersuchungen auf höchstem Niveau möglich. Sie entspricht einer Ausstattung, wie sie an großen Universitätskliniken zu finden ist. Dank einer freizügigen Spende konnte dieses hochkomplexe Gerät nun auch für die Kinderklinik am Klinikum Traunstein angeschafft werden. Die Kamera stellt beginnende Sehbehinderungen von Frühgeborenen hochauflösend dar und die Untersuchung und Früherkennung ist wesentlich einfacher und sanfter. mehr...

Extrem unreife Frühgeborene, die nicht selten weit weniger als 1.500 Gramm wiegen, sind sehr sensibel und verletzlich. Ihre ersten Lebenswochen verbringen sie in der geschützten Umgebung einer neonatologisch-pädiatrischen Intensivstation. Dort werden sie in speziellen Inkubatoren sorgsam gepflegt und engmaschig medizinisch versorgt. Im Fokus steht dabei auch die eingehende Beobachtung der kleinen „noch unfertigen“ Augen, denn durch die frühe Geburt kann es bei der Reifung der Augen außerhalb des Mutterleibs zu einer übermäßigen Entwicklung von Blutgefäßwucherungen auf der Netzhaut kommen. Diese sogenannte Frühgeborenen-Retinopathie kann sogar zur Erblindung führen. „Werden hohe Sauerstoffgaben und viele Bluttransfusionen nötig, verstärken diese das Risiko einer ungünstigen Gefäßentwicklung“, erklärt Dr. Virgina Toth, Oberärztin der Neonatologie. Die Augen der Frühgeborenen müssen deshalb bis mindestens zur 40. Schwangerschaftswoche regelmäßig kontrolliert werden.

Mit der neuen RetCam, die die Kinderklinik Traunstein mit einer hochherzigen Spende angeschafft hat, ist diese Untersuchung der Frühchen-Augen nun wesentlich angenehmer für die Kinder. Denn üblicherweise ist die Diagnose ein aufwändigerer Prozess. Frühgeborene sollten aber so viel Ruhe wie möglich haben, damit viel Kraft für das gesunde Wachstum zur Verfügung steht. Die Kamera ist also ein echter Segen.

Die extrem teure Spezialkamera macht es möglich, den Augenhintergrund in bester Qualität zu fotografieren und eine objektive Bilddokumentation der Netzhaut abzugeben. Das macht die Befunde vergleichbar. „Mit der RetCam kann der Hintergrund des kindlichen Auges exakt, zuverlässig und schonend abgebildet und die Entwicklung krankhafter Veränderungen von Blutgefäßen am Augenhintergrund in Sekundenschnelle erfasst werden", so Dr. Virgina Toth. Mithilfe dieser Bilddokumentation ist dann im Anschluss an die Untersuchung eine genaue Analyse des Krankheitsstadiums möglich, ohne dass das Kind zusätzlich belastet werden muss. „Bei weiteren Kontrollen können wir mit den so dokumentierten Befunden den Krankheitsverlauf präziser bewerten. In kritischen Fällen, bei denen es um die Entscheidung für eine Therapie geht, können mehrere Augenärzte die gespeicherten Bilder zeitnah mitbeurteilen. Das erspart den Frühchen Mehrfachuntersuchungen“, so Dr. Toth.

Die gängigen Methoden, um die Augen von Frühgeborenen zu untersuchen, sind um ein Vielfaches aufwendiger und können nur von spezialisierten Augenärzten durchgeführt werden. Die Kinderklinik Traunstein arbeitet hier seit Jahren mit einem externen Spezialisten zusammen, der dafür mehrmals im Jahr in die Kinderklinik kam. Die neue RetCam ist in der Anwendung sehr viel einfacher, so dass sie Oberärztin Toth und ihre Kollegen auch selbst bedienen können.

Angenehmes Ambiente für kleine Kinderseelen

In der Kinderklinik Traunstein werden jährlich ca. 120 – 140 Frühchen betreut, durchschnittlich 40 bis 60 davon mit einem Geburtsgewicht unter 1.500 Gramm, also solche bei denen die augenärztliche Kontrolle erforderlich ist. Die neue RetCam verbessert die Versorgung der Frühgeborenen erheblich. „Die Medizintechnik entwickelt sich rasant und da wollen wir natürlich immer ganz vorne mit dabei sein. Spendengelder helfen uns, Spezialgeräte, die sonst nur an großen Unikliniken vorgehalten werden, zu erwerben. Damit können wir heimatnah eine Behandlung auf exzellentem Niveau anbieten. Gerade auch solche Geräte, die für die Telemedizin ausgerüstet sind, sehen wir als sehr förderlich. Schnell und einfach können wir dann auch Spezialwissen hinzuziehen oder uns in einem interdisziplinären Kreis austauschen und gemeinsam gute Entscheidungen treffen“, erklärt Professor Dr. Gerhard Wolf, Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Traunstein. Sein Team und er freuen sich über das neue Gerät und auch über jede neue Entwicklung, die den Start der Frühchen ins Leben wieder etwas sanfter und sicherer macht. Für den Neubau der Kinderklinik stehen noch andere Dinge auf ihrer Wunschliste, darunter auch viele, die ein beruhigendes und wohltuendes Umfeld für die kleinen Patienten und ihre Eltern schaffen, aber nicht Teil der öffentlichen Krankenhausfinanzierung sind.

Wenn Sie gerne mithelfen wollen, stehen Ihnen Mitarbeiter der KSOB gerne unter
Telefon: +49 (0)861 705 1534 oder per E-Mail: für Fragen zur Verfügung. Spendenkonto: DE23 7109 0000 0000 201480, Verwendung: Neue Kinderklinik - TS 373223

02.12.2022 - Kreisklinik Bad Reichenhall

„Cook&Chill“ - Kliniken kochen mit neuem Verfahren noch frischer und gesünder

Rund 800 Essen pro Tag – andere Klinikstandorte werden mitversorgt

Für Patientinnen und Patienten im Kranken­haus ist es besonders wichtig, ausgewogen, gesund und gut zu essen. Die Kreisklinik Bad Reichenhall hat dementsprechend das Küchenkonzept auf ein „Cook&Chill“-Verfahren, zu Deutsch „Kochen und Kühlen“, umgestellt. Die Vorteile: Vitamine und Mineralstoffe bleiben bestmöglich erhalten und lange Warmhaltezeiten entfallen. mehr...

Bunte Nudeln mit Wurzelgemüse-Käsesoße, dazu frischer Blattsalat mit einem leichten Frenchdressing, vorweg eine herbstliche Blumenkohlsuppe. Oder - für Fleischliebhaber – Hähnchenkeule mit Kräutern der Provence, Geflügelsoße, gelben Möhren und Reis. Bei den Kliniken Südostbayern (KSOB) gibt es keine langweilige Krankenhauskost, dafür sorgen in Bad Reichenhall Gesamtküchenleiter Andreas Rupp und sein Küchenteam. Wo es geht, kaufen sie regional und saisonal ein, zu jedem Gericht gibt es eine Gemüsebeilage oder Salat.

Allein Kartoffeln werden pro Jahr rund 30 Tonnen verarbeitet

Jetzt wurde auch noch auf eine schonendere Zubereitungsart namens „Cook&Chill“ umgestellt. Sie macht möglich, dass die Gerichte frischer und knackiger bei den Patienten und Patientinnen ankommen. Denn üblicherweise werden Speisen aus Großküchen zunächst gekocht und dann bis zum Verzehr warmgehalten. Das schadet nicht nur ihrem Geschmack, sondern auch den Vitaminen und Nährstoffen. Mit „Cook&Chill“ werden die Gerichte auf dem den  Garpunkt zubereitet und innerhalb von 90 Minuten auf rund 3°Grad Celsius herabgekühlt. Man nennt dies Schnellkühlung. Dadurch geht den Mahlzeiten weniger an wichtigen Inhaltstoffen verloren und gleichzeitig wird eine hohe hygienische Sicherheit gewahrt. Das ist in Krankenhäusern von großer Bedeutung, da die Patientinnen und Patienten oft ein geschwächtes Immunsystem haben.

Frisch zubereiten, statt fertig dazukaufen

Seit Ende August kommt bei den Kliniken Südostbayern (KSOB) das „Cook&Chill“-Verfahren zum Einsatz. Die Küche an der Kreisklinik Bad Reichenhall wurde entsprechend technisch ausgestattet. Von hier aus sollen künftig rund 800 Patientinnen und Patienten an den fünf Standorten Bad Reichenhall, Freilassing, Berchtesgaden, Ruhpolding und Trostberg versorgt werden. Nur das Klinikum Traunstein bleibt aufgrund der Größe noch autark, kocht aber den identischen Speiseplan. „Wir sind stolz darauf, dass wir mit diesem Verfahren frisch kochen können und unsere Kreativität und Kochkunst gefragt sind“, sagt Andreas Rupp. Sein Team hat die vergangenen Wochen über 60 Menüs mit verschiedenen Komponenten erstellt, so dass für das neue „Cook&Chill“-Verfahren insgesamt mehr als 300 Rezepte zur Verfügung stehen. Das Motto: Was frisch zubereitet werden kann, wird auch frisch zubereitet. Das gilt für Suppen genauso wie für Knödel aller Art, Blaukraut, Wirsinggemüse, Soßen und vieles mehr. Für die Küchen-Außenstellen in den einzelnen Kliniken wurde außerdem ein praktisches Handbuch verfasst. Es enthält Ideen und Vorschläge für das optisch ansprechende Anrichten vor Ort, denn das Auge isst mit.

Beim „Cook&Chill“ Verfahren ist es wichtig, während des Transportes die Kühlketten lückenlos einzuhalten, die Mahlzeiten so schonend wie möglich zuzubereiten und den Patienten punktgenau zum Verzehr mit der richtigen Temperatur zu servieren. „Das ist schon eine logistische Meisterleistung“, weiß Gesamtküchenleiter Andreas Rupp. „Dafür haben wir sogenannte Regenerierwägen angeschafft. In ihnen werden die Speisen schonend auf eine Kerntemperatur von 72 Grad erhitzt, Salat und Nachspeise bleiben kühl. Anschließend werden die Tabletts sofort in den Krankenzimmern verteilt und die Hauptspeise kommt frisch und heiß auf den Tisch.“ So schmecken Pasta, Karottengemüse, Hähnchenkeule & Co am besten.

Vom Delir bis zu aktuellen Covid-19-Strategien

Chiemgauer Intensivtag in Traunstein informierte über aktuelle Themen der Intensivmedizin

Gerade im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie standen die Intensivstationen bundesweiter Kliniken immer wieder im Brennpunkt des öffentlichen Interesses. Dass dort aber noch eine Vielzahl weiterer Themen eine wichtige Rolle spielen, machte der diesjährige Chiemgauer Intensivtag für Ärzte und Pflegekräfte im Kulturforum Klosterkirche in Traunstein deutlich. Organisiert worden war die Veranstaltung mit rund 100 Teilnehmern von den Leitern und Oberärzten der beiden Intensivstationen des Klinikums Traunstein, Holger Liermann und Dr. Markus Barth. mehr...

Immer wieder kann es bei Patienten auf der Intensivstation beim Aufwachen aus der Narkose oder nach der Gabe starker Schmerzmittel zu Bewusstseinseintrübungen mit folgenden Verwirrtheitszuständen, dem sogenannten Delir, kommen. Dies gilt umso mehr, wenn Wahrnehmungs- und Orientierungsstörungen sowie Ängste infolge einer Seh- oder Hörschwäche auftreten. Der studierte Intensivpfleger, Autor, Dozent und Trainer Carsten Hermes machte in seinem Vortrag deutlich, dass die frühe Erkennung und schnelle Reaktion auf die ersten Anzeichen von Wahrnehmungsstörungen oder Verwirrtheit einen positiven Einfluss auf die Vermeidung schwerer Delir-Zustände haben können.

Nicht nur auf der Intensivstation und im Klinikalltag, sondern auch gesamtgesellschaftlich spielen zunehmende Antibiotikaresistenzen eine wichtige Rolle. Eine zentrale Waffe gegen Keime und Bakterien droht stupf zu werden. Gründe sind nicht zuletzt der vorbeugende Antibiotikaeinsatz in der Tiermast und falsche Verschreibungspraxis. Über die Entwicklung neuer „Reserve-Antibiotika“ und deren Wirkmechanismen berichtete Dr. Beatrice Grabein, Leiterin der Klinischen Mikrobiologie und Krankenhaushygiene am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München.

Auf den aktuellen Stand der Covid-19-Therapie ging Dr. Jan Ramming von der Abteilung Infektiologie am Klinikum Traunstein ein. Zu beobachten ist, dass die Zahl der an Covid-19 erkrankten Patienten auf der Intensivstation zwar insgesamt zurückgegangen ist. Aktuell werden deshalb Erkrankte allein nicht wegen, sondern vermehrt zusätzlich mit dem Corona-Virus eingeliefert. Im Vergleich zu Intensiv-Patienten ohne Covid-19 fällt allerdings die deutlich erhöhte Sterberate auf. Risikopatienten über 60 Jahre sollten deshalb den Selbstschutz besonders im Auge haben. Es ergab sich eine rege Diskussion mit dem Publikum.

Die komplexen Wirkungszusammenhänge des Themas Hyponatriämie, also einer Elektrolytstörung im Blut durch zu geringe Konzentration von Natriumionen, beleuchtete Dr. Matthias Janneck, Leiter der Sektion Nephrologie am Albertinen-Krankenhaus in Hamburg.  Zur Sprache kamen dabei Regulationsstörungen im Wasserhaushalt des Körpers oder hormonelle Hintergründe. Dazu passte auch der Beitrag von Prof. Dr. Wolfgang Hartl,  Leiter der Operativen Intensivmedizin an der Münchner LMU und Mit-Autor der „Leitlinie zur klinischen Ernährung in der Intensivmedizin“ der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin. Er zeigte auf, wie wichtig individualisierte und auf den einzelnen Patienten zugeschnittene Ernährungskonzepte für den Heilerfolg sind und präsentierte dazu einfache und praxisorientierte Vorgehensweisen.

Einen weiteren Fokus setzte der Chiemgauer Intensivtag beim Thema Organspende. Erst im Sommer hat das Klinikum Traunstein zusammen mit dem Krankenhaus Kaufbeuren den Bayerischen Organspendepreis erhalten. Als Transplantationsbeauftragter des Klinikums stellte Oberarzt Holger Liermann die Besonderheiten der Behandlung von Intensiv-Patienten vor, bei denen wegen schwerster Hirnschädigung zum einen ein irreversibler Hirnfunktionsausfall  vorliegt und zum zweiten deshalb die Möglichkeit zur Organspende vorliegt. In Zusammenhang damit wurde auch die Frage diskutiert, „wieviel Intensivmedizin am Lebensende in diesen Situationen ethisch vertretbar ist“, so Liermann.

Die große Freude, dass nach zwei Jahren Pandemie der traditionsreiche Chiemgauer Intensivtag wieder als Präsenzveranstaltung stattfinden konnte, war den Zuhörern in der Klosterkirche deutlich anzumerken.

Zwischen den Vorträgen konnten Teilnehmer das neue ECMO-Mobil des Klinikums Traunstein besichtigen. Mit dessen Hilfe kann ein speziell geschultes Ärzteteam bei besonderen Notfällen auch außerhalb des Krankenhauses eine Herz-Lungen-Maschine anlegen. Die Industrie-Ausstellung der Sponsorenfirmen umfasste 16 Stände, an denen die Teilnehmer sich über neue Medikamente und Hilfsmittel für die Intensivmedizin informieren konnten.

Text: Axel Effner

25.11.2022 - Klinikum Traunstein

Vom Randgebiet an die Innovationsspitze

Interdisziplinäres Netzwerk: Die Klinik für Neurologie am Klinikum Traunstein feiert ihr 25-jähriges Bestehen

Chefarzt Prof. Dr. Thorleif Etgen (2.v.links) und sein Team der Neurologie am Klinikum Traunstein
Chefarzt Prof. Dr. Thorleif Etgen (2.v.links) und sein Team der Neurologie am Klinikum Traunstein

Nach einer Studie der European Academy of Neurology (EAN) gehören neurologische Störungen mittlerweile zu den häufigsten Ursachen für Behinderungen und Todesfälle. Schlaganfälle, Demenz und neurodegenerative Erkrankungen sowie Kopfschmerzen sind die häufigsten Leiden. Laut Prognosen ist ebenso von einer Zunahme neurologischer Erkrankungen im Alter auszugehen. mehr...

Von daher ist es nicht verwunderlich, dass bahnbrechende Fortschritte in Diagnostik und Therapie das Fachgebiet der Neurologie oder Nervenheilkunde in den letzten Jahrzehnten von einem Randgebiet der Medizin an die Spitze innovativer Behandlungsmöglichkeiten gebracht haben. Exemplarisch dafür steht auch die Klinik für Neurologie der Kliniken Südostbayern AG. Sie feierte dieser Tage ihr 25-jähriges Bestehen.

Mit der Neueröffnung 1997 unter dem damaligen Chefarzt Dr. Thomas Freudenberger wurde vor einem Vierteljahrhundert eine wichtige Versorgungslücke für neurologische Patienten in Südostbayern geschlossen und echte Pionierarbeit geleistet. Im Rahmen eines Informationstags für Ärzte und einer neu vorgestellten Broschüre wurden jetzt Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Neurologie der Kliniken Südostbayern AG beleuchtet.

„Das Spektrum neurologischer Erkrankungen umfasst alle Altersklassen und Geschlechter, alle Organsysteme und häufig auch die Psyche“, erläutert der jetzige Chefarzt Prof. Dr. Thorleif Etgen im Gespräch. Von daher gesehen stelle sein Fachgebiet auch eine Art „ganzheitliche Medizin“ dar, das mit vielen anderen Bereichen eng kooperiere. Nicht zuletzt berühre die Beschäftigung mit der Neurologie und speziell mit Erkrankungen des Gehirns schnell auch „Fragen nach unserem Ich und was uns als Persönlichkeit ausmacht.“

Rund 90 Prozent der in der Neurologie in Traunstein behandelten Patienten kommen inzwischen über die Zentrale Notaufnahme des Klinikenverbundes, eine spezialisierte Abteilung mit Ärzten verschiedener Fachrichtungen. Dies unterstreicht die Bedeutung des Fachgebiets in der Akutmedizin. Speziell bei Schlaganfall-Patienten, die etwa ein Drittel der Versorgungsfälle ausmachen, ist man in Traunstein als bayernweit erstes, europaweit zertifiziertes Zentrum mit einer hochtechnisierten Schlaganfallstation (ESO Stroke Centre) und sechs Monitoreinheiten bestens aufgestellt.

Speziell durch die im November 2016 neu eröffnete Abteilung für Neuroradiologie unter dem Leitenden Arzt Dr. Andreas Mangold wurde ergänzend die Möglichkeit der interventionellen Schlaganfalltherapie geschaffen. Dadurch wird etwa die zeitsparende Behandlung von gefährlichen Blutgerinnseln in den Adern oder im Gehirn (z.B. durch Thrombektomie oder Aneurysmaversorgung) ermöglicht. Sie verschafft Traunstein ein Alleinstellungsmerkmal zwischen München und Salzburg. Im Sinne einer bestmöglichen Diagnostik und Therapie arbeitet die Abteilung bei der interdisziplinären Fallbesprechung im Neurozentrum Traunstein eng mit den Experten aus der Neurologie, der Neurochirurgie sowie der interventionellen Neuroradiologie zusammen.

Wie Prof. Thorleif Etgen betont, versorgt ein Team von 16 Ärztinnen und Ärzten mitsamt Pflegekräften sowie Therapeutinnen und Therapeuten im Jahresdurchschnitt 2.000 Patienten mit neurologischen Erkrankungen. Die Spanne reicht dabei von neurodegenerativen Krankheiten wie Parkinson, Bewegungsstörungen, Restless-Legs- und Tremor-Syndrom über Demenz bis hin zu neuroimmunologischen Krankheitsbildern wie etwa Multipler Sklerose. Dazu kommt die Behandlung von epileptischen Anfällen und anderen Bewusstseinsstörungen, von degenerativen Erkrankungen der Wirbelsäule sowie des Muskel- und Skelettsystems. Ebenso behandelt werden neuromuskuläre Erkrankungen und Neuropathien des zentralen und peripheren Nervensystems. Einen Schwerpunkt bildet ergänzend das Thema Kopfschmerzen. Im Bereich Psychiatrie gibt es einen Konsildienst mit dem kbo-Inn-Salzach-Klinikum Wasserburg.

Dank eines sehr breit aufgestellten Repertoires an Untersuchungen zur Funktions- und Spezialdiagnostik, an unterschiedlichen Therapieangeboten sowie eines umfassenden Pflegekonzepts sind die Kliniken auch im Bereich Nachsorge nach der Akutphase gut aufgestellt.  Dazu bei trägt ebenfalls die enge Vernetzung mit niedergelassenen Fach- und Hausärzten, Selbsthilfegruppen, Universitätskliniken und Fachgesellschaften.

Ermutigend ist nach den Worten von Chefarzt Prof. Dr. Etgen die Entwicklung neuer Medikamente sowie Diagnostik- und Behandlungsverfahren im Bereich der Neurologie. So kann dank der Neuroradiologie ein Hirnaneurysma oder eine Hirnblutung heute schonender und gezielter als noch vor wenigen Jahren behandelt werden. Dank neuer Medikamente, darunter auch der Einsatz von monoklonalen Antikörpern, lässt sich Multiple Sklerose besser als noch vor wenigen Jahren behandeln. Neuartige Pumpverfahren über die Haut oder den Darm sorgen im Fall einer Parkinson-Erkrankung dafür, helfende Wirkstoffe zielgenauer einsetzen zu können. Im Bereich von Muskelerkrankungen erhofft man sich neue Erkenntnisse durch Genanalysen.

15.11.2022 - Klinikum Traunstein

Kinderintensivstation am Klinikum Traunstein: Blitzstart ins Leben

Familie Ramelsberger
Familie Ramelsberger

Frühchen sind Winzlinge, eine Hand voll Menschlein, die viel zu früh das Licht der Welt erblickt haben. Für ihren plötzlichen Start ins Leben, brauchen sie viel medizinische und pflegerische Hilfe. Die Kinderintensivstation der Traunsteiner Kinderklinik ist spezialisiert auf die Behandlung von Frühgeborenen. Hier weiß man auch um die Sorgen und Ängste der Eltern. Man gibt ihnen Halt und Kraft, um die schwierige Anfangszeit zu überstehen und auch Nachsorgeangebote. Damit aus Frühchen fröhliche, aufgeweckte und ganz normale Kinder werden. mehr...

Die beiden Schwestern Lina und Lotta sprudeln nur so vor Lebensfreude. Lina ist 19 Jahre alt, hat das Abitur in der Tasche und absolviert gerade ein soziales Jahr in Spanien. Demnächst will sie mit zwei Freundinnen nach Nicaragua reisen. Die 14-jährige Lotta spielt Schlagzeug, reitet gerne und möchte mal Grundschullehrerin werden. Dass die beiden Mädchen elf Wochen zu früh auf die Welt kamen und nicht mal eineinhalb Kilogramm wogen, sieht man ihnen längst nicht mehr an. Aber Mama Andrea Hochhäusler kann sich noch sehr gut an die schwere erste Zeit nach den beiden Geburten erinnern, die sich frischgebackene Eltern so ganz anders erträumen. Statt ihr Neugeborenes stolz in den Armen zu halten, lag sowohl Lina als auch Lotta unter Schläuchen und an Sensoren verkabelt im Inkubator, dem Brutkasten. Monitore überwachten permanent ihre wichtigsten Körperfunktionen.

Deutschlandweit werden pro Jahr ca. 60.000 Kinder zu früh geboren. Eins von zehn Neugeborenen ist ein Frühchen. Jedes Jahr am 17. November macht der Welt-Frühgeborenentag auf sie aufmerksam. Auf der Kinderintensivstation der Traunsteiner Kinderklinik mit dem Schwerpunkt Neonatologie ist man spezialisiert auf ihre Behandlung und typische Erkrankungen von Neugeborenen. „Wir entwickeln ständig neue Konzepte, um unsere Versorgung nach neuesten Erkenntnissen und Modellen weiter auszubauen. Dieses Jahr haben wir beispielsweise die Telemedizin eingerichtet, damit wir als Neonatologen bei unvorhersehbaren Komplikationen jetzt auch die Geburtsstation der Kreisklinik Bad Reichenhall von Traunstein aus mitbetreuen können“, sagt Professor Gerhard Wolf, Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Traunstein. Auch eine innovative RetCAM für die schonende Untersuchung der sensiblen kleinen Augen wird pünktlich zum Frühgeborenentag in Betrieb genommen. So ein Gerät findet man fast nur an großen Universitätskliniken. „Der Wunsch nach einem ebenso seltenen neuartigen Erstversorgungstisch bleibt noch offen. Dieser Tisch kann in den OP gefahren werden und die Erstversorgung des frühgeborenen Kindes findet dann ganz nah bei der Mutter und noch an der Nabelschnur statt. Den Start ins Leben so sanft wie möglich zu gestalten, ist uns einfach ein großes Anliegen“, fügt die leitende Oberärztin Dr. Virginia Toth hinzu. 

 

Kuscheln wie ein Känguru

Frühgeborene müssen nicht nur einige Tage, sondern Wochen und Monate auf der Kinderintensivstation versorgt werden. Eine Zeit, die den Eltern extrem viel abverlangt, die Sorgen um ihren Nachwuchs sind groß. In der Kinderklinik Traunstein werden sie deshalb von Beginn an in die Pflege eingebunden. Sie können jederzeit zu ihrem Kind, es streicheln und liebkosen. „Känguruhen“ nennt man den engen Körperkontakt zwischen Frühchen und Eltern, bei dem das Baby nur mit einer Windel bekleidet und zugedeckt auf der nackten Brust von Mama oder Papa liegt und Liebe und Wärme tanken kann. „Als Lina beim Känguruhen anfing an mir hochzukrabbeln, habe ich gleich Angst bekommen, aber es war ein schönes Gefühl“, weiß Andrea Hochhäusler noch. Sie und ihr Mann haben sich in der Krankenhauszeit abgewechselt, so dass tagsüber fast immer jemand bei den Töchtern im Krankenhaus war. „Die Mädchen waren beide nicht viel größer als eine Handpuppe. Aber die Kinderintensivpflegekräfte auf der Frühchenstation waren uns eine riesengroße Hilfe“, erzählt Andrea Hochhäusler, die selbst ausgebildete Intensivpflegerin ist und größten Respekt vor der Arbeit der Kolleginnen hat. „Das ist gigantisch, was sie leisten“.

Ihre größere Tochter Lina entwickelte sich damals rasch. „Als sie stabil genug war, dass wir sie mit nach Hause nehmen konnten, wollte ich sie unbedingt stillen. Die ersten zwei Wochen waren nicht einfach, aber schließlich hat es geklappt“, macht Andrea Hochhäusler anderen Frühchen-Mamas Mut. Ihre jüngste Tochter Lotta musste hingegen auch daheim während ihres ersten Lebensjahres vom Monitor überwacht werden, anfangs rund um die Uhr, später nur nachts. „Lottas Lungen waren nicht richtig mitgewachsen, sie musste die erste Woche nach der Geburt beatmet werden. Natürlich machen einen so eine Überwachungsmaschine und das Gepiepse erstmal nervös. Aber man gewöhnt sich daran und lernt sein Kind immer besser kennen.“

 

Umsorgen und Nachsorgen

Auf der Kinderintensiv- und der Neugeborenenstation Traunstein kümmert sich ein ganzes Team ums Frühchen und alle haben stets auch ein offenes Ohr für die Sorgen der Eltern. Das wusste auch Mama Janina Ramelsberger sehr zu schätzen. Ihre Tochter Leonie ist heute ein knappes Jahr alt. Ein quietschvergnügtes Mädchen, das gerade mit dem Laufen beginnt und die Welt erkundet. Dabei kam sie in der 27. Woche zur Welt, sie wog nur 410 Gramm. „Ich kann mir gar nicht mehr vorstellen, wie klein sie mal war“, sagt Janina Ramelsberger. Drei Monate war Leonie in der Klinik, eine herausfordernde Zeit, die vor allem Mama Janina viel Kraft kostete. „Ich war zehn bis zwölf Stunden täglich dort und habe sogar das Essen vergessen. Irgendwann haben mich die Ärzte und Schwestern regelrecht nach Hause geschickt, um mal zu entspannen und etwas Schönes mit meinem Mann zu unternehmen.“ Bevor Leonie entlassen wurde, durften die Eltern mit ihrer Tochter noch ein paar Tage auf die Mutter-Kind-Station, als sanften Übergang zum Daheimsein. Denn auch wenn Frühchen-Eltern den Zeitpunkt der Entlassung herbeisehnen, plagt sie ein Gefühl der Überforderung. Nach einer „intensiven“ Zeit der „High-Tech“-Überwachung und „Rund-um-die-Uhr“ Betreuung sind sie zuhause plötzlich allein und auf sich gestellt. „Es war eine Umstellung die Vitalwerte von Leonie nicht mehr zu sehen aber wir haben uns sehr schnell daran gewöhnt und uns super zuhause eingelebt“, erzählt Janina Ramelsberger.

Am Klinikum Traunstein bieten zwei Nachsorgeorganisationen Begleitung durch die erste Zeit in der häuslichen Umgebung an: „Der Bunte Kreis“ bietet Nachsorge, im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe an. „Wir unterstützen Familien mit Frühgeborenen unter der 32. Schwangerschaftswoche oder mit kranken Neugeborenen. Eine persönliche Nachsorgeschwester bietet den Eltern in den ersten Monaten zuhause ihre Hilfe mit Hausbesuchen an und vernetzt zu passenden Hilfs- und Therapieangeboten.“, so Anita Wimmer, Pflegerische Leitung und Case Managerin des Bunten Kreises am Klinikum.  Zusätzlich gibt es auch die Harl.e.kin Nachsorge, die vom Diakonischen Werk getragen wird. „Wir begleiten und beraten Familien mit früh- und risikogeborenen Kindern nach der 32 Woche ganz individuell unter anderem in Fragen der Pflege, der Entwicklung oder auch bei Problemen mit häufigem Schreien“, erklärt Rebecca Seidler, die Koordinatorin von Harl.e.kin.

Auch Andrea Hochhäusler und ihr Mann haben damals Unterstützung in Anspruch genommen. Was sich seitdem aber nicht geändert hat: Ihre beiden mittlerweile großen Töchter halten sie noch immer voll auf Trab.

07.11.2022 - Kreisklinik Bad Reichenhall

Neuer Chefarzt der Pneumologie

Privatdozent Dr. Tobias Lange ist neuer Chefarzt in der Kreisklinik Bad Reichenhall

Die Zahl der Lungenerkrankten weltweit nimmt zu. Atemwegserkrankungen zählen mit zu den häufigsten Erkrankungen überhaupt. Unter den fünf am häufigsten zum Tode führenden Krankheiten finden sich mittlerweile drei Lungenerkrankungen: das Lungenkarzinom, die Lungenentzündung und COPD, eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung bei der die Atemwege dauerhaft eng und entzündet sind. In der Kreisklinik Bad Reichenhall bildet die Pneumologie einen festen Schwerpunkt. Neuer Chefarzt der Abteilung ist Privatdozent Dr. Tobias Lange. mehr...

Der 48-Jährige begann seinen beruflichen Werdegang nach dem Medizinstudium als „Arzt im Praktikum“ an der Universität Leipzig im Bereich Internistische Intensivmedizin. Es folgte eine zweijährige Zwischenstation an der Uniklinik Münster in der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Pneumologie. Die letzten 17 Jahre verbrachte Dr. Tobias Lange in Regensburg, wo er am Universitätsklinikum als Oberarzt der Klinik für Innere Medizin II, Bereiche Pneumologie und Intensivmedizin, tätig war. Vor knapp vier Wochen trat er die Position des Chefarztes, Abteilung für Innere Medizin II, Pneumologie und Beatmungsmedizin, in der Kreisklinik Bad Reichenhall an. „Seitdem ging es erstmal hauptsächlich darum, alles kennenzulernen, es stehen viele Besprechungen und Schulungen auf der Tagesordnung“, sagt Dr. Tobias Lange. Aber natürlich bringt der Mediziner Visionen mit, die er am Standort Bad Reichenhall langfristig umsetzen möchte. Neben der im Vordergrund stehenden, guten allgemeinen pneumologischen Versorgung der Region, gehört dazu die Intensivierung der Versorgung von Lungenkrebspatienten, in Kooperation mit den bereits etablierten Partnern vor Ort. Auf lange Sicht soll ein „Lungenkrebszentrum“ entstehen. „Außerdem möchte ich eine spezialisierte Weaning-Einheit aufbauen, wo es darum geht, Patienten und Patientinnen nach einer längeren Beatmungsdauer auf der Intensivstation wieder von der invasiven Beatmung zu entwöhnen“, so Dr. Lange. Auch die Einrichtung einer Spezialsprechstunde für Patientinnen mit pulmonaler Hypertonie - das umfasst seltene und lebensbedrohliche Formen der Druckerhöhung im Lungenkreislauf, unter anderem als Folgeerkrankung einer Lungenembolie - oder mit Belastungs-Atemnot, die auch nach fachärztlicher Abklärung weiter ungeklärt bleibt, steht auf Dr. Langes Agenda. „Daneben sollen am Standort etablierte Verfahren wie die endoskopische Lungenvolumenreduktion und die Behandlung von Patienten mit schwerem Asthma fortgeführt werden. Auch unser Schlaflabor ist erfreulicherweise aus der „Corona-Pause“ zurück, so dass auch Patienten und Patientinnen mit schlafbezogenen Atmungsstörungen, sogenannter „Schlafapnoe,“ wieder gut versorgt werden können“, so der neue Chefarzt. Dr. Tobias Lange ist verheiratet und Vater dreier Kinder. Den größten Teil seiner Freizeit widmet er seiner Familie. Neben sportlichen Aktivitäten ist er auch leidenschaftlicher Chorsänger.

30.10.2022 - Klinikum Traunstein

Klinikum Traunstein mit Organspendepreis ausgezeichnet

Vier Transplantationsbeauftragte kümmern sich um Fortbildung des Personals und Gespräche mit Angehörigen

Mit dem Bayerischen Organspendepreis in Form eines Löwen sind jetzt die vier Transplantationsbeauftragten des Klinikums Traunstein ausgezeichnet worden. Staatsminister Klaus Holetschek überreichte den Preis im Beisein von Landtagspräsidentin Ilse Aigner und Dr. Angelika Eder, Geschäftsführende Ärztin der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO), in der Münchner Residenz. Die Preisverleihung fand im Rahmen der 20. Jahrestagung der bayerischen Transplantationsbeauftragten im Landtag statt. Die DSO ist die bundesweite Koordinierungsstelle für die postmortale Organspende und unterstützt die rund 1.200 Entnahmekrankenhäuser. mehr...

Gesundheitsminister Holetschek hob die Organspende und Transplantation als wichtige Bereiche der medizinischen Versorgung hervor. Patientinnen und Patienten, deren Organe versagen oder denen auf andere Weise nicht geholfen werden kann, erhielten so eine Perspektive zu überleben oder ihre Lebensbedingungen deutlich zu verbessern. Unverzichtbar sei dabei die Aufgabe der Transplantationsbeauftragten in den Kliniken, die Organspender erkennen und die Frage nach einer möglichen Organentnahme stellen müssen.

Dr. Angelika Eder unterstrich die gute Zusammenarbeit zwischen der DSO und den Transplantationsbeauftragten. „Wir sind darauf angewiesen, dass die Kliniken sich bei uns melden, wenn die Möglichkeit zu einer Organspende besteht.“ Wie sie erklärte, seien die Angehörigen möglicher Organspender oft nicht darauf vorbereitet, dass sie zu einer Organentnahme befragt werden. Deshalb sei es wichtig, „sich bereits zu Lebzeiten damit zu befassen, eine Entscheidung zu treffen, diese zu dokumentieren und mit der Familie darüber zu sprechen.“

In der DSO-Region Bayern warten derzeit etwa 1.200 Menschen auf eine dringend notwendige Transplantation. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres gab es im Freistaat 61 Organspender. Im Vergleichszeitraum 2021 waren es 59. Im gesamten letzten Jahr spendeten in Bayern 110 Menschen nach ihrem Tod ihre Organe. 2020 lag diese Zahl bei 131. Im Klinikum Traunstein gab es im vergangenen Jahr drei Organspender (2020: 8, 2019: 5).

Im Klinikum Traunstein gibt es auf jeder Intensiveinheit einen Transplantationsbeauftragten: Prof. Dr. Gerhard Wolf, Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin, Dr. Markus Barth, Oberarzt in der Kardiologie, sowie Dr. Josef Hinterberger und Holger Liermann, Oberärzte in der Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie. Sie haben die Unterstützung der Klinikleitung und werden für ihre Aufgaben freigestellt. Dazu gehören die Teilnahme an Aus- und Fortbildungen, die Information der Mitarbeiter auf den Intensivstationen sowie die Einführung klinikinternen Richtlinien für den Ablauf einer Organspende.

Für ihr besonderes Engagement als Transplantationsbeauftragte bekamen Chefarzt Prof. Dr. Gerhard Wolf (3. von rechts) und Oberarzt Holger Liermann (4. von rechts) stellvertretend für das Klinikum Traunstein den Bayerischen Organspendepreis überreicht. Die Auszeichnung in der Münchner Residenz erfolgte im Beisein von Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (von rechts), Dr. Stefan Paech, Leiter Medizin Verbund der Kliniken Südostbayern, Resi Schmidhuber, Landratsstellvertreterin im Landkreis Traunstein, Helmut Fürle, Landratsstellvertreter im Landkreis BGL, Landtagspräsidentin Ilse Aigner und Dr. Angelika Eder, Geschäftsführende Ärztin der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO).  Foto: Andreas Steeger
Für ihr besonderes Engagement als Transplantationsbeauftragte bekamen Chefarzt Prof. Dr. Gerhard Wolf (3. von rechts) und Oberarzt Holger Liermann (4. von rechts) stellvertretend für das Klinikum Traunstein den Bayerischen Organspendepreis überreicht. Die Auszeichnung in der Münchner Residenz erfolgte im Beisein von Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (von rechts), Dr. Stefan Paech, Leiter Medizin Verbund der Kliniken Südostbayern, Resi Schmidhuber, Landratsstellvertreterin im Landkreis Traunstein, Helmut Fürle, Landratsstellvertreter im Landkreis BGL, Landtagspräsidentin Ilse Aigner und Dr. Angelika Eder, Geschäftsführende Ärztin der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO). Foto: Andreas Steeger
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