24.03.2025 - Kreisklinik Bad Reichenhall
Wenn nicht erholsam Schlafen krank macht
Hilfe für Betroffene aus dem erneut zertifizierten Schlaflabor in Bad Reichenhall

Viele Menschen leiden unter Schlafstörungen, ohne es zu wissen. Sie fühlen sich tagsüber erschöpft, haben Konzentrationsprobleme oder sind gereizt – oft über Jahre hinweg. „Gestörter Schlaf bleibt häufig lange unentdeckt, kann aber ernste Folgen für die körperliche und psychische Gesundheit haben“, erklärt Dr. Michaela Ritz, Oberärztin Pneumologie und Beatmungsmedizin und Leiterin des Schlaflabors an der Kreisklinik Bad Reichenhall. mehr...
Nächtliche Unruhe, Tagesmüdigkeit – auf diese Symptome sollten Sie achten
Nicht jeder, der schlecht schläft, benötigt eine Untersuchung, doch bestimmte Symptome sollten ernst genommen werden. Dazu gehören:
- Tagesmüdigkeit, trotz ausreichender Nachtruhe
- Atemaussetzer oder schwere Atmung im Schlaf
- Unruhige Beine (Restless-Legs-Syndrom)
- Schlaflosigkeit ohne erkennbare Ursache
- Schlafwandeln oder andere nächtliche Auffälligkeiten
- Plötzliche Einschlafattacken (Verdacht auf Narkolepsie)
„Unser Schlaflabor ist auf die Diagnose und Behandlung dieser Probleme spezialisiert“, so Dr. Ritz. „Wir können Betroffene dabei unterstützen, ihre Schlafqualität wiederherzustellen und gesundheitliche Risiken zu vermeiden.“
Modernste Diagnostik im zertifizierten Schlaflabor
Das Schlaflabor in der Kreisklinik Bad Reichenhall ist erneut von der Deutschen Gesellschaft für Schlafmedizin (DGSM) bis Ende 2026 zertifiziert worden. Diese Zertifizierung beinhaltet auch, dass die Experten vor Ort modernste Technologien nutzen, um Schlafstörungen umfassend zu untersuchen. „Wir können nicht nur Atemprobleme im Schlaf messen, sondern auch Bewegungen, Gehirnströme und andere Parameter erfassen“, erläutert Dr. Ritz. Auch Patienten mit Schlafapnoe, also Atemaussetzern in der Nacht, erhalten hier im Schlaflabor eine präzise Einstellung ihrer CPAP- oder BiPAP-Geräte, die für eine gesunde Atmung im Schlaf sorgen.
Besser schlafen – besser leben
Die Ursachen von Schlafstörungen können vielfältig sein – von internistischen Erkrankungen über neurologische Probleme bis hin zu psychischen Belastungen. Deshalb arbeitet das Schlaflabor eng mit den Expertinnen und Experten aus verschiedenen Fachbereichen zusammen, darunter Neurologie, Psychiatrie, HNO-Heilkunde oder der Zahnmedizin. „Weil wir unser gesamtes medizinisches Netzwerk in den Kliniken Südostbayern nutzen, können wir die bestmögliche Therapie für unsere Patienten finden“, betont Dr. Ritz.
18.03.2025 - Kreisklinik Trostberg
Aus dem Schmerz zurück ins Leben
Neuer Lebensmut nach Hilfe in der Multimodalen Schmerztherapie der Kreisklinik Trostberg

Früher war Helmut D. sehr sportlich – er hielt viel auf seine Fitness, schon in seiner Heimat in NRW. Aber im Alter von 15 Jahren fangen ständiges Nasenbluten, Schmerzen im Rücken und in der Schulter an – ohne Grund. Ab 1974 nimmt er Schmerzmittel. Immer mehr, immer höher dosiert, immer stärkere und rezeptpflichtige Medikamente. Einblutungen in Gelenken und Muskulatur, verursacht durch eine ererbte Hämophilie A, haben in fast allen Gelenken Arthrose zur Folge. mehr...
Die Schmerzen erträglicher machen über eine Dauer von 15 Jahren teilweise mehrere gleichzeitig applizierte Pflaster mit dem Wirkstoff Fentanyl 75 µg/h, ein Mittel mit einer 100-mal stärkeren Wirkung als Morphium.
Eigener Entzug endet in Suizidversuchen
Es ist nicht so, dass der 68-jährige sich früher nicht schon selbst auf Entzug gesetzt hätte – mit allen schlimmen Begleiterscheinungen: Er ist unruhig, die Knochen jucken im Körper, ihm ist immer übel bis hin zu stundenlangem Erbrechen. Und so beginnt Helmut D., sich selbst zu verletzen: „Ich habe mir immer wieder selbst Schmerzen zugefügt, um die Entzugserscheinungen auszuhalten. Der Entzug endete dann in Suizidversuchen, ich wurde dreimal von meiner Frau und meinem Sohn gerettet – von den Schmerzmitteln bin ich nicht runtergekommen.“ Auf richterlichen Beschluss wird Helmut D. in die geschlossene Abteilung eines Bezirksklinikums eingewiesen. Der einzige Halt sind seine Frau und sein Sohn. Mit 55 Jahren wird er frühverrentet, weil die Schmerzen seinen Tagesablauf bestimmen und ihm keiner helfen kann. Er erinnert sich: „Ich musste täglich 40 km zur Arbeit fahren und wusste nicht mehr, wie ich hingekommen war, weil ich Schmerzmittel wie Erdnüsse gegessen habe. Nach zwei Unfällen habe ich dann die Reißleine gezogen. Ich fahre seit Jahren nicht mehr selbst.“
Im Klinikum hört er von der Schmerztherapie in Trostberg
2019 ziehen die Eheleute D. in die Nähe von Ruhpolding, weil ihr Sohn dort aus beruflichen Gründen wohnt. Als Helmut D. an Pfingsten 2024 sich bei einem Sturz an der Wirbelsäule verletzt, wird er akut in das Klinikum Traunstein eingeliefert. Während seines Aufenthalts hört D. von Richard Strauss, dem Leitenden Arzt der Schmerztherapie der Kreisklinik Trostberg.
Wieder zuhause, nimmt Helmut D. Kontakt auf zu Richard Strauss. Der erfahrene Facharzt für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Spezielle Schmerztherapie, Notfallmedizin, ist Experte für interdisziplinäre multimodale Schmerztherapie und sorgt dafür, dass Helmut D. nach Trostberg kommt. Zu diesem Zeitpunkt nimmt D. noch immer Fentanyl 75 µg/h im Wechsel alle 3 Tage – und will endlich raus aus dem ewigen Kreislauf.
Völlig neue Perspektiven
In Trostberg macht D. im November 2024 neue Erfahrungen. Er weiß noch: „Ich wurde so gut aufgenommen, alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben sich von Anfang an super um mich gekümmert.“ Er ist in einer Gruppe zusammen mit sieben anderen Personen. Sie machen spezielle physiotherapeutische Übungen und haben psychotherapeutische Einzel- und Gruppengespräche. Helmut D. hat die Gemeinschaft mit anderen gefallen: „Psychisch hat es mir sehr gutgetan, mich mit anderen Leuten auszutauschen, die ähnliche Probleme haben.“
Richard Strauss erinnert sich, wie sich der Gesundheitszustand von Helmut D. entwickelt: „Der gemeinsam formulierte Behandlungsauftrag und das Behandlungsziel des Patienten war die Opioid-Reduktion. Anfänglich zeigten sich definitiv die zu erwartenden Symptome, wie erhebliche innere Unruhe, starkes Schwitzen, Zunahme der Schlafstörungen, erhöhte Anspannung mit anfänglicher Schmerzverstärkung. Auch war Angst und Unsicherheit bei Helmut D. zu verspüren. Wir haben daher entzugslindernde Bedarfsmedikation kombiniert mit vorbeugender psychisch stabilisierender Medikation. Besonders durch multimodale, interdisziplinäre Behandlungen mit geschultem Fachpersonal und Painnurses konnte die Fentanyl-Wirkstoff-Dosierung schrittweise im Laufe des 16-tägigen Aufenthalts reduziert werden. Überraschend war, dass sich die befürchtete starke Schmerzzunahme im Verlauf nicht bestätigte, im Gegenteil. Eine gänzliche Reduktion war während seines Aufenthaltes nicht möglich. Die Entlassung erfolgte mit 25 µg/h Fentanyl-Wirkstoff.“ Herr D. erhält die Aufgabe, die Medikation zuhause unter ärztlicher Kontrolle abzusetzen. Über die Praxis für Schmerztherapie des Fachärztezentrums am Standort Trostberg kann Strauss Helmut D. weiterbehandeln.
Auch die Ehefrau von D. ist begeistert, um wie viel besser es ihrem Mann in der Schmerztherapie geht: „Mein Mann hatte sofort Vertrauen zu Herrn Strauss, da hat die Chemie zwischen den Beiden gestimmt. Und die Gemeinschaft mit den anderen Patienten und der multimodale Behandlungsansatz hat ihm geholfen.“ Für Helmut D. selbst ist die Reduktion von 75 µg auf nur noch 25 µg Fentanyl pro Tag ein durchschlagender Erfolg: „Dass ich mich bei Herrn Strauss wahrgenommen gefühlt habe, dass er meine Schmerzen ernst genommen hat – das alles hat mir die Stärke gegeben, die Dosis in so kurzer Zeit so stark zu verringern.“ Mitte November wird er entlassen.
Die Betreuung wird weitergeführt
Nach dem Klinikaufenthalt muss Helmut D. zuhause wieder allein klarkommen. Er versucht, täglich zumindest ein paar Schritte zu gehen und die erlernten Übungen zu absolvieren, um in Bewegung zu bleiben.
Umso wichtiger ist für ihn, dass er weiter durch Richard Strauss von der Kreisklinik Trostberg betreut wird. Er kommt mindestens alle drei Monate zu ihm in die Schmerzpraxis. Zusätzlich wird er dort zur Aufrechterhaltung des Problembewusstseins weiter ambulant therapeutisch betreut durch den Leitenden Arzt Marc-Oliver Stückrath und die Oberärztin Madelien Hell.
D. versucht die Schmerzmittel weiter zu reduzieren
Helmut D.s neuester Erfolg: Seit Anfang Februar 2025 ist er auf null Fentanyl, denn er macht nach der Therapie selbstständig, wenn auch unter Schwierigkeiten, weiter mit dem Abbau der Schmerzmittel, das berichtet er an Richard Strauss. Der ist begeistert und schreibt ihm: „Klasse! Ich bin stolz auf Sie!“ Helmut D. fühlt sich bestärkt: „Seit meinem Aufenthalt in Trostberg bin ich wieder zuversichtlicher. Ich bin so froh, einen Arzt gefunden zu haben, dem Menschlichkeit allen Patienten gegenüber wichtig ist und sich Zeit nimmt. Und dass ich jetzt nur noch bei akutem Bedarf Schmerzmittel benötige. Ich bleibe jedenfalls dran, weil ich mit Herrn Strauss weiterarbeiten möchte, denn er hat mir den Mut wieder gegeben, mich nicht aufzugeben. Das ist für Menschen wie mich, mit einer langen Schmerzgeschichte, Gold wert. Die Schmerztherapie an der Kreisklinik Trostberg und Herr Strauss mit seinem Team haben mein Leben wieder etwas lebenswerter gemacht, das möchte ich allen Betroffenen mitteilen.“
13.03.2025
Auszeichnung für die individuelle Versorgung von Kindern mit frühkindlichen Entwicklungsstörungen
Sozialpädiatrisches Zentrum (SPZ) am Klinikum Traunstein erhält Zertifizierung

Das Sozialpädiatrische Zentrum (SPZ) am Klinikum Traunstein hat das bundesweite Qualitätssiegel „Wegweisend für die Entwicklung von Kindern“ erhalten. Diese Zertifizierung der Dt. Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin bestätigt die hohe fachliche Qualität und interdisziplinäre Arbeit des SPZ-Teams und gilt als bedeutende Anerkennung für die Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit komplexen Entwicklungs- und Gesundheitsproblemen. mehr...
„Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung“, sagt Dr. Anette Hasse-Wittmer, Leiterin des SPZ. „sie bestätigt, dass wir den Kindern und ihren Familien eine Versorgung auf höchstem Niveau bieten – individuell, umfassend und nach neuesten wissenschaftlichen Standards. Wir sind erst das dritte von insgesamt 22 SPZs in Bayern, das diese Auszeichnung erhält, “ Das Qualitätssiegel ist zwei Jahre gültig und unterstreicht die hohe fachliche Kompetenz des SPZ-Teams.
Hohe Anforderungen besonders an das Team
Das Qualitätssiegel basiert auf den strukturellen Anforderungen, die in den Grundlagenpapieren der Bundesarbeitsgemeinschaft und der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin festgelegt wurden. Ein zentrales Kriterium ist die personelle Ausstattung: „Ein zertifiziertes SPZ muss über ein großes multiprofessionelles Team verfügen, denn charakteristisch für unser Vorgehen ist die fachübergreifende Arbeitsweise auf medizinischem, psychologischem und therapeutischem Gebiet, die für jedes Kind einen ganzheitlichen, interdisziplinären Blick auf seine Entwicklung ermöglicht“, erklärt Dr. Hasse-Wittmer.
Komplexe Krankheitsbilder erfordern ein vernetztes Vorgehen
Das SPZ Traunstein betreut Kinder und Jugendliche ab der Geburt bis zum 18. Lebensjahr, die unter frühkindlichen Entwicklungsstörungen, Erkrankungen, wie Epilepsie, chronischen (Kopf-) Schmerzen inklusive Long-COVID, Adipositas oder Diabetes, sowie sozio-emotionalen Problemen und Schulschwierigkeiten leiden.
Ein besonderes Merkmal der Arbeit ist der bio-psycho-soziale Ansatz. Dabei wird in Diagnostik und Therapie, neben den medizinischen Faktoren einer Erkrankung, ein besonderes Augenmerk auf familiäre und soziale Einflüsse gelegt, welche die Entwicklung des Kindes mit beeinflussen. „Unser Ziel ist es, die Familien zu unterstützen und für deren Kinder stets die bestmögliche Entwicklung und maximale Teilhabe in der Gruppe der Gleichaltrigen sowie in unserer Gesellschaft zu erreichen“, betont Dr. Hasse-Wittmer.
12.03.2025 - Kliniken Südostbayern
Pflege im Nationalsozialismus
Kooperation zwischen Dokumentation Obersalzberg und Kliniken Südostbayern AG

Der neu konzipierte Workshop „Zwischen Hilfe und Mord. Medizin und Pflege im Nationalsozialismus“ der Dokumentation Obersalzberg wird fester Bestandteil der Pflegeausbildung der Kliniken Südostbayern AG. mehr...
Die neu gestartete Kooperation zwischen der Dokumentation Obersalzberg und den Kliniken Südostbayern AG setzt ein starkes Zeichen für politische Bildung: Ab sofort ist im Curriculum der Pflegeausbildung an den Kliniken Südostbayern AG ein Workshoptag in der Dokumentation Obersalzberg fest verankert. Jeder Jahrgang soll sich künftig einmal während der Ausbildung intensiv mit der Geschichte des Nationalsozialismus und der Rolle der Pflege während dieser Zeit befassen.
„Wir freuen uns, dass wir künftig allen Ausbildungsklassen einen solchen Workshop ermöglichen können“ sagt Steffen Köhler Geschäftsbereichsleiter Personal und Bildung der Kliniken Südostbayern AG. „‘Geschichte verstehen, Demokratie stärken, Zukunft gestalten‘ – mit diesem Leitgedanken freuen wir uns auf die intensive Zusammenarbeit mit der Dokumentation Obersalzberg.“ Dr. Sven Keller, Fachlicher Leiter der Dokumentation, betont: „Die Medizinverbrechen der Nationalsozialisten zeigen, wohin die Unmenschlichkeit einer völkisch-biologistischen Ideologie führt. Die Geschichte berührt viele ethische Fragen, die sich auch der Medizin und der Krankenpflege der Gegenwart stellen. Ein Ort wie der Obersalzberg eignet sich besonders gut, sie mit Pflegeschülerinnen und -schülern zu diskutieren.“
Im neu konzipierten Workshop der Dokumentation Obersalzberg „Zwischen Hilfe und Mord: Medizin und Pflege im Nationalsozialismus“ setzen sich die Auszubildenden mit Antisemitismus, Rassismus, Menschenversuchen und dem Massenmord an Menschen mit körperlichen und geistigen Behinderungen auseinander. Der aktuelle Bezug spielt dabei eine tragende Rolle; so werden Tendenzen, wie moderne „Eugenik“ oder die Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen thematisiert.
Während der NS-Zeit waren die Pflege und die Medizin tief in die Verbrechen des Regimes verwickelt. Im Jahr 1939 beauftragte Hitler enge Vertraute, das sogenannte „Euthanasieprogramm“ zu planen; am Obersalzberg diskutierten sie wochenlang über diese Frage. Das Programm war der erste staatlich organisierte Massenmord der Nationalsozialisten, bei dem rund 300.000 Menschen mit körperlichen und geistigen Behinderungen getötet wurden.
Bereits die ersten zwei Pilot-Workshops im November und Dezember 2024 hinterließen einen bleibenden Eindruck bei den Auszubildenen. Die Klassen der Berufsfachschulen für Pflege beschäftigten sich nicht nur mit Inhalten der Dauerausstellung „Idyll und Verbrechen“ der Dokumentation Obersalzberg. Ebenfalls im Fokus des Bildungsformats stand die Reflexion der jungen Erwachsenen über die Verbreitung rechtsextremer Ideologien in der digitalen Welt. Die Stärkung demokratischer Werte sowie der Einsatz für Respekt, Vielfalt und Solidarität – gerade in der Pflege, wo der Umgang mit Menschen im Mittelpunkt steht – sind Schwerpunkte des neuen Bildungsformats.
Weitere Informationen zum Bildungsprogramm der Dokumentation Obersalzberg finden sich unter www.obersalzberg.de
Informationen zum Ausbildungsprogramm der Kliniken Südostbayern AG finden sich unter hier.
12.03.2025 - Klinikum Traunstein
Sind Ihre Nieren ok?
Motto des Welt-Nieren-Tages am 13. März 2025

Am 13. März 2025 steht der Welt-Nieren-Tag unter dem Motto „Sind Ihre Nieren ok?“. Ziel ist es, das Bewusstsein für die Früherkennung chronischer Nierenerkrankungen (CKD) zu schärfen und präventive Maßnahmen zu fördern. Chronische Nierenerkrankungen bleiben oft lange unentdeckt, da Symptome erst in fortgeschrittenen Stadien auftreten. Dabei könnten frühzeitige Diagnosen das Fortschreiten der Erkrankung erheblich verlangsamen. Der Welt-Nieren-Tag 2025 ruft dazu auf, die „stillen Schaffer“ unseres Körpers nicht zu übersehen. Mit frühzeitiger Diagnose und Prävention können schwere Folgen wie Dialyse oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen verhindert werden. mehr...
Die Rolle der hausärztlichen Betreuung
Hausärzte spielen eine Schlüsselrolle bei der Früherkennung von CKD. Die aktualisierte S3-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin (DEGAM) sowie die Dt. Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) empfehlen regelmäßige Blut- und Urintests bei Risikogruppen, wie Patienten mit Diabetes, Bluthochdruck oder familiärer Vorbelastung. Tests wie die Bestimmung des Kreatininwerts im Blut, des Albumins und Kreatinins im Urin sowie die Kontrolle des Blutdrucks liefern entscheidende Hinweise. „Die Früherkennung chronischer Nierenerkrankungen liegt uns Hausärztinnen und Hausärzten sehr am Herzen, damit wir dazu beitragen, dass Nierenkranke nicht zur Dialyse müssen“, so Eva Greipel, Vorsitzende des Traunsteiner Hausärztevereins.
Wann zum Nephrologen, dem Experten für Nierenerkrankungen?
Patienten sollten in eine spezialisierte nephrologische Sprechstunde überwiesen werden, wenn:
- Der Kreatininwert stark erhöht ist.
- Eine dauerhaft bestehende Proteinurie (Eiweiß im Urin) oder zu viel Albumin im Urin festgestellt werden.
- Spätestens wenn die glomeruläre Filtrationsrate (GFR) unter 30 ml/min sinkt.
- Wenn der Blutdruck trotz aller Versuche nicht in den Zielbereich gesenkt werden kann. Dieser Zielbereich liegt in einem Korridor von 120-140 mmHg systolisch, wird aber individuell vom Spezialisten festgelegt.
- Wenn man nur eine Niere hat.
- Wenn wegen einer Harnabflussstörung eine urologische Betreuung erfolgt, sollte auch eine nephrologische Mitbetreuung erwogen werden.
- Komplexe Ursachen oder fortgeschrittene Stadien vorliegen.
Wenn in der Familie jemand nierenkrank oder gar dialysepflichtig ist, wird empfohlen, in der hausärztlichen Praxis Screening-Tests auf Nierenerkrankungen, wie Urinuntersuchung, Blutdruckmessung und Nierenultraschall durchführen zu lassen.
Vorsorge und Eigenverantwortung
„Eine Teilnahme der Bevölkerung an den Früherkennungsprogrammen in der hausärztlichen Praxis ist sehr wichtig, damit wir als Nephrologen in Zusammenarbeit mit Hausärzten und anderen Fachärzten rechtzeitig helfen können, Dialyse zu vermeiden“, so Prof. Dr. Carsten Böger, Chefarzt der Nephrologie am Klinikum Traunstein und Ärztlicher Leiter am KfH Nierenzentrum Traunstein.
Er ruft die Bevölkerung dazu auf, aktiv selbst zur Früherkennung beizutragen:
- Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wie den „Check-up 35“ in der hausärztlichen Praxis wahrnehmen.
- Auf Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes und Übergewicht achten.
- Einen gesunden Lebensstil mit ausgewogener Ernährung und Bewegung pflegen.
- Nierenschädigende Schmerzmittel wie Ibuprofen, Diclofenac oder Etoricoxib nur für kurze Dauer einnehmen
Hilfreich sind auch die Online-Risikorechner für Nierenversagen der DGfN sowie der Internationalen Gesellschaft für Nephrologie (ISN)
Wie sieht die Versorgung für Nierenkranke in unserer Region aus?
In unserer Region wird die sektorübergreifende, also ambulante und stationäre Betreuung von Patienten mit Nierenerkrankungen auf hohem Niveau gelebt. So besteht eine vertrauensvolle Kooperation zwischen hausärztlichen Praxen in Stadt und Landkreis Traunstein und der Nierensprechstunde am KfH Nierenzentrum Traunstein. In dieser mit zahlreichen Nephrologinnen und Nephrologen besetzten Sprechstunde wird alles dafür getan, Dialyse zu vermeiden. „Wir nennen das die „Dialysevermeidungssprechstunde“, in der wir bei vielen Patienten schon die Dialyse abgewendet oder sehr lange verzögert haben“, so Prof. Dr. Böger. Ähnlich ist die Zusammenarbeit zwischen Hausärzten in den Nachbarlandkreisen mit den dortigen Sprechstunden der nephrologischen Praxen.
Sollte eine stationäre Betreuung nötig werden, steht am Klinikum Traunstein die von der DGfN zertifizierte Nephrologische Schwerpunktklinik rund um die Uhr zur Verfügung, so dass die nahtlose Betreuung vor Ort möglich ist. Sie ist im Südostbayerischen Raum östlich von München die einzige Nierenklinik mit diesem hohen Qualitätsmaß und bietet das gesamte Spektrum nephrologischer Leistungen. Hier werden auf universitärem Niveau nephrologische Spezialleistungen erbracht, so dass Patienten in den südostbayerischen Landkreisen vor Ort bestens versorgt sind.
„Dialysevermeidung ist immer Teamwork. Hierbei arbeiten nicht nur Hausärzte und Nephrologen eng zusammen, sondern auch Diabetologen, Kardiologen und Urologen, die allesamt sehr gut in unserer Region vertreten sind“, so Eva Greipel und Prof. Dr. Carsten Böger.
07.03.2025 - Klinikum Traunstein
Vorsorge rettet Leben – auch das der Liebsten
Zum Darmkrebsmonat März: Die Geschichte des Ehepaars Marquardt über die Bedeutung von Darmkrebsfrüherkennung
Was wie eine Routinevorsorge begann, wird für das Ehepaar Marquardt zu einer lebensverändernden Erfahrung – und zu einem nachdrücklichen Appell für die Darmkrebsvorsorge. Alles beginnt mit Frau Marquardts Entscheidung, das Angebot zur Darmkrebsvorsorge ab 50 Jahren in ihrer hausärztlichen Praxis wahrzunehmen: Ein einfacher Stuhltest auf verborgenes Blut fällt auffällig aus – ein Alarmsignal, das dazu führt, dass sie zeitnah ins Klinikum Traunstein zur Darmspiegelung kommt. mehr...
Davor werden in einem Aufklärungsgespräch alle notwendigen Punkte besprochen. Auch mögliche Risiken, wie Vorerkrankungen oder die Einnahme von Medikamenten zur Blutverdünnung werden geprüft. "Die Abführmaßnahmen vorher waren das Unangenehmste an der ganzen Sache", erinnert sie sich, „Die eigentliche Untersuchung kriegt man ja durch die Schlafmittel gar nicht mit.“ Mehrere gutartige Polypen werden bei ihr entfernt, und der ärztliche Rat lautet: In drei Jahren zur Kontrolle wiederkommen.
Irrtum und bittere Wahrheit
Ihr Ehemann begleitet sie zum Aufklärungsgespräch. Auch er hat immer wieder Blut im Stuhl, schiebt dies aber auf Hämorrhoiden. Eine Koloskopie? „Ich habe keine Beschwerden, und Krebs gibt es in unserer Familie nicht“, meint er. Doch auf Anraten seiner Frau willigt er ein, ebenfalls eine Darmspiegelung machen zu lassen.
Was dann folgt, ist ein Schock: "Es war tatsächlich Darmkrebs", so Volker Marquardt. Der Hausarzt leitet sofort alle weiteren Maßnahmen ein und im Klinikum Traunstein werden eingehende Untersuchungen – Computertomografie, Kernspintomografie und Endosonografie – durchgeführt. Die bringen eine vergleichsweise gute Nachricht: Der Tumor ist auf die Schleimhaut des Enddarms begrenzt, das umgebende Gewebe, Lymphknoten oder andere Organe sind nicht betroffen. "Glück im Unglück", fasst Marquardt zusammen. „Gerade noch rechtzeitig erwischt.“
Kooperation und High-Tech
Im Klinikum Traunstein wird sein Fall in der interdisziplinären Tumorkonferenz vorgestellt, in der wöchentlich alle Fälle besprochen werden: Radiologen, Onkologen, Chirurgen und weitere Fachleute besprechen seinen Fall. Der Konsens der Expertinnen und Experten lautet: Eine direkte Operation ohne vorherige Chemo- oder Strahlentherapie sei die beste Wahl. "So viel wie nötig, so wenig wie möglich, das ist der Grundsatz jeder Behandlung." betont Dr. Björn Lewerenz, Chefarzt Innere Medizin/Gastroenterologie am Klinikum Traunstein.
Die Operation selbst wird kurze Zeit danach robotisch assistiert mit dem DaVinci-System durchgeführt. Der Leitende Oberarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie, Dr. André Prock erläutert: „Gerade beim männlichen Becken zeigt sich durch die Hilfe des Roboters eine deutliche Erleichterung für nervenschonende und trotzdem ausgedehnte Operationen zur Erzielung eines möglichst weitgehenden Heilerfolgs bei Patienten mit Enddarmkrebs.“ Nur vorübergehend erhält Volker Marquardt einen künstlichen Darmausgang, damit die Darmenden des Dickdarms in Ruhe ohne die Belastung durch Stuhl heilen können. "Die Anleitung zur Stoma-Versorgung war sehr hilfreich", berichtet Marquardt. Auch wird für ihn der Kontakt zum Sozialdienst hergestellt, da aufgrund der Tumorerkrankung zum Beispiel ein Antrag auf Schwerbehinderung gestellt werden kann. Nach etwas mehr als einer Woche ist er wieder auf den Beinen und kann die Klinik verlassen.
Alles fast wie vorher
Drei Monate später folgt die zweite Operation: Der Darmausgang wird erfolgreich zurückverlegt und der natürliche Darmausgang ist wiederhergestellt. "Alles fast wie vorher", freut sich Volker Marquardt. Nun geht er regelmäßig zu Nachsorgeuntersuchungen, um Rückfälle frühzeitig zu erkennen. In seinem Tumor-Nachsorgekalender werden die anstehenden Untersuchungen in den nächsten fünf Jahren dokumentiert.
Appell für die Darmkrebsvorsorge
Heute weiß Volker Marquardt: "Ohne meine Frau wäre der Krebs wohl zu spät entdeckt worden, das kann man wirklich verhindern." Ein Appell, den auch Chefarzt Dr. Björn Lewerenz teilt: "Darmkrebs ist heilbar – wenn er früh erkannt wird. Nutzen Sie die Vorsorgeangebote. Die Kosten übernehmen die Krankenkassen." Das Ehepaar Marquardt steht mit seiner Geschichte für eine wichtige Botschaft: Vorsorge rettet Leben – und manchmal auch das der Liebsten.
Darmkrebsvorsorge: Gesetzliche Regelungen angepasst
Anfang 2025 wurden die gesetzlichen Regelungen zur Darmkrebsvorsorge für Frauen und Männer vereinheitlicht: Alle ab 50 Jahren können im Abstand von 10 Jahren zweimal eine Darmspiegelung durchführen lassen. Alternativ zur Darmspiegelung können Frauen und Männer ab 50 Jahren alle zwei Jahre einen Stuhltest machen, um verborgenes Blut zu entdecken.
Darmkrebszentrum am Klinikum Traunstein
Das Klinikum Traunstein wurde 2007 von der Deutschen Krebsgesellschaft zum Darmkrebszentrum zertifiziert und ist seither eines der aktuell ca. 40 zertifizierten Darmkrebszentren Bayerns (ca. 310 in ganz Deutschland). 2021 wurde Traunstein auch als Pankreaskrebszentrum zertifiziert und darf sich seither „Viszeralonkologisches Zentrum“ nennen. Jährlich wird das Zentrum rezertifiziert und muss einen umfassenden Anforderungskatalog erfüllen (Mindestfallzahlen, Erfahrung der Operateure u.v.m.). Auch 2025 steht die jährliche Re-Zertifizierung an, mit im Jahr 2024 etwa 150 durchgeführten Darmkrebsoperationen werden die Mindestanforderungen dafür weit übertroffen (Mindestanforderungen: 20 Operationen am Enddarm, 30 am Dickdarm). Seit 2023 werden viele Darmoperationen robotisch assistiert mit dem DaVinci OP-Roboter durchgeführt. Im angegliederten Studienzentrum wird regelhaft geprüft, in welche aktuellen klinischen Studien geeignete Patienten eingeschlossen werden können, um die individuelle Prognose ggf. noch weiter zu verbessern und die Darmkrebstherapie insgesamt weiterzuentwickeln. Durch die enge Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Haus- und Facharztpraxen der Region und den Kooperationspartnern des Zentrums wird eine reibungslose Weiterbehandlung der Patienten gewährleistet. In Planung ist in Traunstein auch die Bildung eines ASV-Teams (ambulante spezialfachärztliche Versorgung), wodurch die ambulante Versorgung der Darmkrebspatienten am Klinikum noch weiter verbessert werden wird.
Geleitet wird das Viszeralonkologische Zentrum von Dr. Björn Lewerenz, Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin/Gastroenterologie. Stellvertretender Leiter des Zentrums ist seit Juni 2024 Prof. Dr. Christian Jurowich, Chefarzt der Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie. Dr. Birgit Reinisch aus der chirurgischen Abteilung und Dr. Helen Bauer aus der gastroenterologischen Abteilung fungieren weiterhin als Koordinatorinnen des Darmkrebszentrums und stehen den Patientinnen und Patienten als Ansprechpartnerinnen zur Verfügung.
03.03.2025 - Kreisklinik Bad Reichenhall
Darmgesundheit im Fokus – Darmkrebsmonat März
Sofortige, präzise Diagnose und sichere Vorsorge durch hochauflösende Endoskopie

Darmkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland – und eine der am besten vermeidbaren. Dank moderner Endoskopie können Ärzte Veränderungen der Darmschleimhaut immer präziser beurteilen. Doch wie genau funktioniert das heute, welche Rolle spielt künstliche Intelligenz, und wie profitieren Patienten im Landkreis Berchtesgadener Land von der engen Zusammenarbeit mit dem Darmkrebszentrum am Klinikum Traunstein? Wir haben mit PD Dr. Andrej Wagner, Chefarzt der Gastroenterologie und Diabetologie an der Kreisklinik Bad Reichenhall, darüber gesprochen. mehr...
Herr Dr. Wagner, wie zuverlässig können Sie bei einer Darmspiegelung heute beurteilen, ob eine Veränderung harmlos oder gefährlich ist?
PD Dr. Wagner: Die Endoskopie hat sich in den letzten Jahren enorm weiterentwickelt. Dank hochauflösender Optik und spezieller Färbemethoden können wir heutzutage die Darmschleimhaut bis ins kleinste Detail betrachten. So finden wir bereits bei der Hälfte unserer Vorsorgepatienten Polypen. In vielen Fällen reicht unser geschultes Auge bereits aus, um zu erkennen, ob es sich um eine harmlose oder eine potenziell bösartige Veränderung handelt.
Was bedeutet das für die Patientinnen und Patienten?
Die hochpräzise Diagnostik bedeutet vor allem, dass wir schneller und gezielter handeln können. Früher mussten wir oft Gewebeproben entnehmen und einige Tage auf die Laborergebnisse warten. Heute können wir bereits während der laufenden Untersuchung eine fundierte Diagnose abgeben und meist sogar direkt entscheiden, ob und wie eine Veränderung entfernt werden muss oder nicht. Das bedeutet mehr Sicherheit für die Patienten und in vielen Fällen können wir auf zusätzliche Eingriffe verzichten, da wir sofort behandeln können.
Welche Rolle spielt dabei die künstliche Intelligenz?
Künstliche Intelligenz ist eine echte Revolution in der Endoskopie und wird die Ärztinnen und Ärzte künftig unterstützen. Grund ist, dass KI-gestützte Systeme Veränderungen der Darmschleimhaut in Echtzeit analysieren können und diese mit optischen Markierungen kennzeichnen. Besonders hilfreich ist das bei sehr kleinen oder schwer erkennbaren Veränderungen, die dem menschlichen Auge möglicherweise entgehen könnten. Studien zeigen, dass die Trefferquote bei der Erkennung von Polypen durch den Einsatz von KI gesteigert werden kann. Dennoch ist weiterhin die minutiöse Untersuchung nach internationalen Standards durch erfahrene Endoskopiker bei guter Vorbereitungsqualität der Goldstandard.
Was passiert nach der Diagnose? Wie geht es für die Patientinnen und Patienten weiter?
Für Patientinnen und Patienten mit unauffälliger Darmspiegelung heißt es in der Regel: Entwarnung! Je nach persönlichem Risiko sollte die nächste Kontrolle nach fünf oder zehn Jahren erfolgen. Wer jedoch Polypen hatte oder ein erhöhtes familiäres Risiko besitzt, sollte öfter eine Darmspiegelung vornehmen lassen.
Patientinnen und Patienten, bei denen wir eine verdächtige Veränderung feststellen, erhalten eine fundierte Behandlungsempfehlung und engmaschige Betreuung. Viele, auch größere Polypen im Darm lassen sich mit modernen Methoden im Kreiskrankenhaus Bad Reichenhall endoskopisch sicher entfernen. Falls aufgrund des Befundes notwendig, erfolgt zudem eine weitere Abklärung oder Therapie im zertifizierten Darmkrebszentrum am Klinikum Traunstein unter der Leitung von Dr. Björn Lewerenz, Chefarzt der Gastroenterologie, und dem stellvertretenden Leiter Prof. Dr. Christian Jurowich, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie. Wir arbeiten eng mit den Kolleginnen und Kollegen dieses Bereichs zusammen, denn das Zentrum bietet modernste Behandlungsmöglichkeiten und interdisziplinäre Expertise. Jeder Fall wird dann unmittelbar persönlich mit dem Darmkrebszentrum besprochen und den Patientinnen und Patienten ein zeitnaher Vorstellungstermin angeboten. Hierbei können die Kolleginnen und Kollegen aus dem Klinikum Traunstein direkt auf unsere Befunde zugreifen. Patienten aus dem Landkreis Berchtesgadener Land werden damit optimal versorgt – ohne weite Wege auf sich nehmen zu müssen.
Welche Bedeutung hat die enge Zusammenarbeit mit dem Darmzentrum am Klinikum Traunstein?
Die Versorgung von Patienten mit Darmkrebs erfordert ein Zusammenspiel vieler Spezialisten. In unserem Klinikverbund arbeiten deshalb Gastroenterologen, Chirurgen, Onkologen und Radiologen Hand in Hand. Durch unsere regelmäßigen Fallkonferenzen stellen wir sicher, dass jeder Patient und jede Patientin die individuell beste Therapie erhält. Damit profitieren sie von den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und modernster Technik. Am wichtigsten ist uns jedoch, dass sich die Patienten nicht selbst um Anschlusstermine kümmern und Wartezeiten in Kauf nehmen müssen. Wir koordinieren die Therapie so, dass den Menschen unnötige Untersuchungen erspart, die Wartezeiten verkürzt und die Heilungschancen somit verbessert werden.
Zum Schluss: Wie wichtig ist eine regelmäßige Darmkrebsvorsorge?
Enorm wichtig! Darmkrebs ist eine der wenigen Krebsarten, die sich fast vollständig verhindern lässt. Früh entdeckte Polypen können wir unkompliziert entfernen, bevor sie sich zu Krebs entwickeln. Deshalb ist es so entscheidend, dass Menschen die Vorsorgeangebote wahrnehmen. Die moderne hochauflösende Endoskopie hat die Darmkrebsvorsorge sicherer, genauer und effizienter gemacht. Wer ab 50 zur Vorsorge-Darmspiegelung geht, kann sein Risiko für Darmkrebs drastisch senken – und das sollte wirklich jede und jeder wahrnehmen.
Vortrag im Rahmen der Reihe GesundheitAKTIV am 3. April von 16 - 17:30 Uhr in der Kreisklinik Bad Reichenhall
PD Dr. Andrej Wagner spricht zum Thema: „Von Darmpolypen und Magengeschwüren - wann Vorsorgeendoskopie Sinn macht und welche Therapiemöglichkeiten es gibt“
27.02.2025
Die KSOB ist jetzt Ausbildungsstätte für Kardiologen
Zusatzqualifikation durch die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie ermöglicht Weiterbildung in interventioneller Kardiologie

Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) hat der Kardiologischen Abteilung der Kliniken Südostbayern (KSOB) die Zusatzqualifikation als „Stätte Interventionelle Kardiologie“ zuerkannt. Ziel der neuen Qualifikation ist es, eine strukturierte interventionelle Ausbildung für Kardiologinnen und Kardiologen anzubieten. Die Berechtigung gilt sowohl für das Klinikum Traunstein als auch für die Kreisklinik Bad Reichenhall. mehr...
Die Zusatzqualifikation untermauert das breite Angebot der KSOB, die alle verfügbaren Verfahren der Koronarintervention vorhält, um eine optimale Patientenversorgung zu erreichen.
Leiter der neuen zertifizierten Stätte ist Prof. Dr. Michael Lehrke, Chefarzt der Kardiologie am Klinikum Traunstein und der Kreisklinik Bad Reichenhall. Die stellvertretende Leitung haben der Leitende Oberarzt PD Dr. Niklas Boeder sowie die Oberärztin Dr. Andrea Streicher und der Oberarzt Dr. Alexander Galland.
26.02.2025 - Kliniken Südostbayern
Fachlich stark, menschlich nah
Top-Ergebnis für die Ausbildung an den KSOB in aktueller Studie der DQGB

Die Kliniken Südostbayern (KSOB) gelten laut einer aktuellen Studie der Deutschen Qualitäts- & Bewertungsgesellschaft (DQGB) als eine der gefragtesten Ausbildungsstätten in den Landkreisen Berchtesgadener Land und Traunstein. mehr...
In Zeiten des Fachkräftemangels entscheiden sich junge Talente für Unternehmen, die ihnen mehr bieten als eine bloße Lehrstelle. Die KSOB hat dies erkannt: Wer eine Ausbildung beginnt, stellt sich nicht nur die Frage nach dem richtigen Beruf, sondern auch nach dem besten Ausbildungsbetrieb. Laut der aktuellen Studie „Deutschlands beliebteste Ausbildungsbetriebe 2025“ rangiert die KSOB mit an der Spitze der beliebtesten Ausbildungsstätten in der Region – und das aus gutem Grund.
Was macht die KSOB so beliebt? Junge Menschen erwarten heute mehr als nur eine solide Fachausbildung. Sie suchen eine Unternehmenskultur, die sie ernst nimmt, die Entwicklungsmöglichkeiten bietet und ein Umfeld schafft, in dem Arbeiten und Lernen Freude machen. Genau hier punktet die KSOB: Sie setzt auf moderne Ausbildungskonzepte, eine praxisnahe Wissensvermittlung und individuelle Förderung der Auszubildenden. Die Kliniken Südostbayern AG bietet ein breites Spektrum an Ausbildungsberufen und schafft damit Perspektiven für unterschiedlichste Interessen und Talente. Steffen Köhler, Leiter des Geschäftsbereich Personal und Bildung freut sich: „Wir sehen in dieser Bewertung eine starke und wertvolle Bestätigung unserer steten Bemühungen um eine gute und fundierte Ausbildung für alle unsere Azubis. Die Auszeichnung ist Ansporn für uns, auch weiterhin an der Entwicklung der Ausbildungsberufe zu arbeiten und damit beste Perspektiven zu bieten.“
Dass die KSOB damit den Nerv nicht nur der jungen Generation trifft, zeigt sich in der DQGB-Studie, die auf mehreren Säulen beruht: die Ergebnisse wurden erzielt durch eine breite Bevölkerungsbefragung, eine KI-gestützten Online-Analyse und eine Unternehmensbewertung per Fragebogen. In diesem umfassenden Verfahren konnte sich die KSOB gegen zahlreiche Mitbewerber durchsetzen.
Wer eine Ausbildung mit Zukunft sucht, sollte also nicht zögern: Die Kliniken Südostbayern AG bietet erstklassige Chancen, praxisnahe Erfahrung und eine sichere Perspektive für den Berufseinstieg als ersten Schritt in eine erfolgreiche Karriere.
25.02.2025 - Kreisklinik Bad Reichenhall
Kein Tabuthema: Beschwerden im Analbereich
Ursachen und Behandlungen – Gesundheit-AKTIV Vortrag

Beschwerden im Enddarm- und Afterbereich sind weit verbreitet, aber selten Gesprächsthema. Dabei betrifft das Thema nahezu jeden Erwachsenen im Laufe seines Lebens. Viele Betroffene zögern aus Scham, einen Arzt aufzusuchen. Dabei gibt es mittlerweile moderne und schonende Behandlungsmöglichkeiten, erklärt Dr. Steffi Lasch, Leitende Oberärztin der Abteilung Allgemein-, Viszeral- und Minimal-Invasive Chirurgie an der Kreisklinik Bad Reichenhall mehr...
Häufige Symptome sind Brennen, Jucken, Schmerzen oder auch Blutungen. Hierfür gibt es vielfältige Ursachen von Hämorrhoiden, Perianalvenenthrombosen, Abszesse, Fisteln, Ekzemen und vieles mehr. Aber auch Obstipation mit Stuhlentleerungsstörungen und Stuhlinkontinenz können sich so äußern.
Allen Erkrankungen des Enddarmes ist in der Behandlung gemeinsam, eine sogenannte Basistherapie mit einer korrekten Hygiene und Stuhlregulation. Einige der Erkrankungen bedürfen einer spezifischen ärztlichen und auch teils operativen Therapie. Die geplante Patientenveranstaltung soll Aufklären, nicht nur was es für Erkrankungen gibt und wie sie behandelt werden, sondern was man selbst tun kann und wann der Arzt nötig ist.
Hämorrhoiden und Co
Eine der häufigsten Ursachen für anale Beschwerden kann ein Hämorrhoidalleiden sein. „Jeder Mensch hat Hämorrhoiden – aber nicht jeder hat Probleme damit“, stellt Fr. Lasch klar. Beschwerden entstehen erst, wenn sich das Gefäßgeflecht im Analkanal stark vergrößert oder nach außen tritt. In vielen Fällen lassen sich krankhafte Hämorrhoiden anfänglich ohne Operation behandeln, etwa durch eine Stuhlregulation und eine lokale Salben- bzw. Zäpfchentherapie. Die Behandlung von vergrößerten Hämorrhoiden erfolgt nach einem Stufenkonzept in Abhängigkeit von der Größe und den Beschwerden von Stadium 1-4. In den Anfangsstadien kommen auch Verödungen und Gummibandligaturen zum Einsatz. Ab Stadium 3 ist der Chirurg gefragt. Wo früher vergrößerte Hämorrhoiden radikal entfernt wurden, setzt man an der Kreisklinik Bad Reichenhall auf schonendere Verfahren. „Wir haben unser Spektrum erweitert und bieten jetzt modernste Techniken an, darunter die Behandlung mit dem Diodenlaser. Dadurch können wir Hämorrhoiden viel schonender veröden, ohne dass die Schließmuskelfunktion beeinträchtigt wird“, erklärt Fr. Lasch. Durch die Lasertherapie bleibt die Funktion des Gefäßgeflechts erhalten, was insbesondere mit Blick auf die langfristige Kontinenz entscheidend ist.
Neben Hämorrhoiden gibt es viele weitere Erkrankungen im Afterbereich, die oft mit ihnen verwechselt werden – etwa die Perianalvenenthrombose. Dabei handelt es sich um ein schmerzhaftes Blutgerinnsel am Afterrand. „Es ist zwar ungefährlich, kann aber sehr schmerzhaft sein“, so Fr. Lasch. Die Behandlung umfasst in der Regel kühlende Maßnahmen und Schmerzmittel. Nur bei sehr großen Thrombosen kann ein kleiner chirurgischer Eingriff nötig sein.
Beckenbodenerkrankungen
Neben diesen meist harmlosen, aber unangenehmen Enddarmerkrankungen gibt es auch ernste Beckenbodenprobleme wie Stuhlinkontinenz oder Stuhlentleerungsstörungen. Viele Betroffene leiden still, dabei gibt es effektive Behandlungsmöglichkeiten. „Die ersten Anzeichen sind oft das unkontrollierte Entweichen von Luft oder Schwierigkeiten, flüssigen Stuhl zurückzuhalten“, erläutert Fr. Lasch. „Leider kommen viele Patienten erst in einem späten Stadium zu uns, wenn es bereits zu ungewolltem Stuhlabgang kommt.“ Ein zentraler Ansatz in der Therapie ist das gezielte Training des Beckenbodens. „Muskeln können trainiert werden – aber das braucht Zeit und Geduld. Ein Training bringt nichts, wenn man es nur zwei oder drei Wochen macht. Es muss kontinuierlich über Monate erfolgen“, erklärt Fr. Lasch. Biofeedbacktraining mit Elektrostimulation kann dabei helfen, den Schließmuskel gezielt zu stärken. „Diese Therapie wird von den Krankenkassen für eine Probezeit von drei Monaten übernommen. Bei Erfolg kann sie verlängert werden“, so die Expertin. In manchen Fällen reicht Training allein aber nicht aus. In diesen Fällen sind noch Optionen eines Schrittmachers oder eines Schließmuskelersatzes zu prüfen.
Bei starken Beckenbodensenkungen, die häufig mit Entleerungsstörungen einhergehen, kann ein chirurgischer Eingriff erforderlich sein. „Wenn sich der Enddarm nicht mehr in die richtige Position aufrichten kann oder sich nach außen ausstülpt, müssen wir operativ korrigieren. Dies betrifft überwiegend Frauen, die mal Kinder bekommen haben, oder Patienten mit schweren Muskelschwächen“, erklärt Fr. Lasch.
Große Wirkung: Flohsamenschalen
Ob Hämorrhoiden und Co., Beckenbodensenkung oder Stuhlinkontinenz – viele Beschwerden können mit gezielten Maßnahmen erheblich verbessert werden. Eine wichtige Rolle spielt die Ernährung. „Wir empfehlen Flohsamenschalen, um die Stuhlkonsistenz zu regulieren. Diese können sowohl bei Verstopfung als auch bei Durchfall helfen. Sie sind ein natürliches Mittel, das zu keiner Gewöhnung des Darmes führt“, rät Fr. Lasch. Die richtige Hygiene ist ebenfalls wichtig: Ideal ist die Bidet-Anwendung nach dem Stuhlgang, ein feuchter Waschlappen ist eine gute Alternative. Von feuchtem Toilettenpapier rät die Medizinerin dringend ab. Weichmacher und Duftstoffe gefährden die natürliche Immunbarriere der Haut.
Grundsätzlich gilt, eine frühzeitige Diagnose ermöglicht oft eine schonende Behandlung. Viele Patienten zögern jedoch aus Scham. „Wir haben daher in unserer Sprechstunde einen speziellen Fragebogen entwickelt, der es den Patienten erleichtert, ihre Beschwerden zu beschreiben, ohne sie direkt aussprechen zu müssen“, so Fr. Lasch. Dadurch können wiederum Ärzte gezielter nachfragen und schneller eine geeignete Therapie einleiten.
Das Fazit der Medizinerin: „Die meisten Beschwerden im After- und Beckenbodenbereich sind behandelbar – je früher, desto besser. Niemand sollte aus Scham auf eine bessere Lebensqualität verzichten.“
In dem Vortrag „Enddarm und Beckenbodenerkrankungen“, geben Steffi Lasch, Leitende Oberärztin und Oberarzt Diego Castro von der Abteilung Allgemein-, Viszeral- und Minimal-Invasive Chirurgie an der Kreisklinik Bad Reichenhall im ersten Teil einen Überblick über die häufigsten Erkrankungen im Afterbereich sowie modernste Behandlungskonzepte. Der zweite Teil des Vortrags behandelt die Probleme des Beckenbodens mit Stuhlentleerungsstörungen und Stuhlinkontinenz. Im Anschluss besteht die Möglichkeit für Fragen. Die Veranstaltung findet am 6. März von 16:00 bis 17:30 Uhr im Großen Seminarraum der Kreisklinik Bad Reichenhall statt und ist Teil der Reihe ‚Gesundheit Aktiv‘ der Kliniken Südostbayern (KSOB). Der Eintritt ist frei.
18.02.2025 - Klinikum Traunstein
Präziser, wirksamer, schonender: Die neue Generation der Krebstherapien gibt Hoffnung
Neueste Erkenntnisse vom Weltkrebstag 2025
Die Fortschritte in der Krebstherapie sind vielversprechend: Immer präzisere Diagnoseverfahren und personalisierte Behandlungsansätze erhöhen die Überlebenschancen von Krebspatienten deutlich. Dr. Thomas Kubin, Chefarzt der Onkologie / Hämatologie und Sprecher des Onkologischen Zentrums am Klinikum Traunstein, gibt einen Einblick in die neuesten Entwicklungen. mehr...
Wie hat sich die Diagnostik von Tumoren im Hinblick auf die Therapie in der letzten Zeit verändert?
Dr. Kubin: Die Diagnostik in der Krebstherapie hat sich grundlegend gewandelt. Wir können auf Basis von Gen-Tests der einzelnen Krebszelle immer präziser, personalisierter und zielgerichteter behandeln. Da geht es bereits in der Diagnostik um ganz bestimmte Untertypen von Krebserkrankungen und wir können sehen, welche Veränderung in der Erbinformation dieser Zellen stattgefunden hat. Auf dieser Basis wird eine Strategie entwickelt, wie diese krankhaften Änderungen blockiert und quasi abschaltet werden können. Für diese hochspezialisierte Diagnostik wurde im Onkologischen Zentrum am Klinikum Traunstein ein molekulares Tumorboard unter Mitwirkung von internistischen Onkologen, Molekularpathologen, Humangenetikern und Biologen etabliert. Um unsere Erfahrungen aus diesen Gen-Tests weiter zu entwickeln, sind wir, zusammen mit der TU München, einer der ausgewählten Partner in einem staatlich geförderten Projekt zur Entwicklung vernetzter molekularer Tumorboards in Bayern.
Welche neuen Therapieformen haben besondere Fortschritte gemacht?
Dr. Kubin: Während früher oft nur die Chemotherapie als Standardbehandlung galt, setzen wir heute verstärkt auf passgenaue, personalisierte Behandlungskonzepte. Dadurch können wir effektiver behandeln und Nebenwirkungen reduzieren. Die großen Säulen der Behandlungsmöglichkeiten von Krebserkrankungen sind weiterhin die Chirurgie, die Strahlentherapie und die internistisch-medikamentöse Therapie.
Operiert wird heute aber, wenn möglich, nur noch durch “Knopflochchirurgie”, also gewebeschonend durch kleine Schnitte mit Hilfe von Laparoskopen oder noch schonender mittels roboterassistierter Chirurgie.
Die Strahlentherapie kann heutzutage durch computergestützte 3D-Planung extrem genau ein Zielfeld definieren und dieses durch verschiedenste Techniken gewebeschonend millimetergenau bestrahlen und, wo gewünscht und sinnvoll, mit einer einzeitigen Bestrahlung zerstören (stereotaktische Bestrahlung oder Radiochirurgie).
Die Behandlung von Krebs durch Medikamente zeigt seit langen Jahren die größte Dynamik für innovative Neuerungen. Hierbei wird die klassische Chemotherapie immer seltener und kürzer eingesetzt und ist mittlerweile für manche Krebserkrankungen komplett verzichtbar. Im Gegenzug wird die Therapie immer mehr durch biologische Therapeutika wie Antikörper, zielgerichtete Substanzen und Immuntherapeutika erweitert.
Können Sie die Immuntherapie näher erläutern?
Dr. Kubin: Die Immuntherapie ist eine der spannendsten Entwicklungen der letzten Jahre und hat die Behandlung von Krebs de facto revolutioniert. Sie ist die neueste entwickelte Säule im Kampf gegen Tumoren. Hierbei wird das körpereigene Abwehrsystem mit Hilfe von speziellen Antikörpern stimuliert, selbst aggressiv gegen Tumorzellen im Körper vorzugehen. Sie ist in den Anfängen seit knapp 10 Jahren verfügbar und hat die Therapie vieler solider Tumoren deutlich verbessert. Durch den Einsatz kann nicht nur das Leben von vielen Patienten deutlich verlängert werden, sondern es kommt auch bei einem kleinen Teil der Patienten wahrscheinlich zu einer Ausheilung des Krebsleidens, auch schon im metastasierten Krankheitsstadium. Solche überraschend guten Verläufe haben wir früher nie gesehen, das stimmt uns sehr optimistisch. Zu diesem Gebiet läuft ganz viel Forschung, um die Immuntherapie noch weiter zu verbessern, damit der Körper sich eines Tages mit gezielter Lenkung selbst von seinem Krebs befreien kann – das ist das Ziel.
Wie sieht die Krebsbehandlung für den einzelnen Patienten denn aus?
Dr. Kubin: Heutzutage erfordert die Behandlung von Krebs ein Team aus Spezialisten verschiedener Fachrichtungen. In unserem Onkologischen Zentrum führen wir regelmäßig große Tumorkonferenzen durch, bei denen Onkologen, Chirurgen, Strahlentherapeuten, Radiologen und Pathologen sowie je nach Krankheitsbild auch Gastroenterologen, Urologen, Gynäkologen, Thoraxchirurgen, Neurochirurgen und andere Experten gemeinsam die beste Strategie für jeden einzelnen Patienten entwickeln. Wir haben spezialisierte Organzentren, die sich intensiv mit den jeweiligen Krebsarten befassen und dadurch eine hochspezialisierte individuelle Behandlung ermöglichen.
Wichtig ist uns auch, die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten durch verschiedenste Angebote deutlich zu steigern. Dazu gehören neben der Therapie gegen den Krebs selbst auch die intensive Behandlung von Beschwerden und die Stärkung der Restgesundheit sowie, wo nötig, eine palliativmedizinische Begleitung. Wir bieten auch eine Beratung für soziale Belange an und Unterstützung zu Hause bis hin zur psychologischen Gesprächstherapie. Für uns ist der ganze Mensch wichtig und wir möchten auf ganzer Linie helfen, die Angst erfolgreich zurückzudrängen und wieder gut ins Leben zurückzukommen. Hier hilft im ambulanten Bereich zusätzlich der Verein „Gemeinsam gegen den Krebs e.V.“ mit vielen guten Angeboten.
Können die Menschen in Zukunft eine noch bessere Heilungsrate erwarten?
Dr. Kubin: Die Fortschritte der letzten Jahre lassen uns optimistisch in die Zukunft blicken: Die Errungenschaften der modernen Medizin können nicht nur viele Krebserkrankungen in den verschiedensten Stadien teilweise sogar ausheilen, sondern können auch das Leben mit Krebs wenigstens um Monate oder um viele Jahre verlängern und die Lebensqualität deutlich steigern. Heute überleben bereits rund 60 % der Patienten ihre Krebserkrankung langfristig. Durch weitere Innovationen, eben insbesondere in der Immuntherapie und der personalisierten Medizin, wird diese Zahl in den kommenden Jahren weiter steigen. Unser langfristiges Ziel ist es, Krebs immer häufiger heilbar zu machen oder zumindest in eine chronische, gut kontrollierbare Krankheit zu verwandeln. Besser als einen Krebs zu behandeln ist aber, die Entstehung von Krebs zu verhindern.
Was können die Menschen selbst tun, um ihr Krebsrisiko zu senken?
Dr. Kubin: Krebs ist eine potenziell tödliche Erkrankung die jedem, den diese Diagnose ereilt, Angst macht. Angst ist aber der schlechteste Berater im Umgang mit einer Krebserkrankung. Daher sollte man unbedingt zu den empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen gehen, um Krebs frühzeitig zu erkennen und diesen damit gegebenenfalls deutlich besser behandeln zu können. In Deutschland gibt es daher ein gesetzliches Krebsfrüherkennungsprogramm gegen fünf verschiedene Krebsarten. Hierzu gehören die Vorsorge gegen Darmkrebs und Hautkrebs, für Frauen zusätzlich Brustkrebs und Gebärmutterhalskrebs, für Männer Prostatakrebs. In Anbetracht steigender Krankheitsraten kommt der Prävention, also der möglichen Verhinderung des Auftretens von Krebserkrankungen, eine immer größere Bedeutung zu. Man schätzt, dass rund 40 % aller Krebsfälle durch eine gesündere Lebensweise vermieden werden könnten. Dazu gehören der Verzicht auf Rauchen, geringer oder gar kein Alkoholkonsum, eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse sowie wenig rotes oder verarbeitetes Fleisch, regelmäßige Bewegung, besser noch regelmäßige sportliche Betätigung, und das Meiden von übermäßiger UV-Strahlung sowie Limitierung von Übergewicht.
14.02.2025 - Klinikum Traunstein
Neues Nierenkrebszentrum am Klinikum Traunstein
Angebot des Onkologischen Zentrums wird im Sommer erweitert

Mit der geplanten Eröffnung eines spezialisierten Nierenkrebszentrums im Sommer erweitern die Kliniken Südostbayern ihr onkologisches Leistungsspektrum. Unter der Leitung von Prof. Dirk Zaak, Chefarzt der Urologie und Leiter des Prostata- und Hodenkrebszentrums, wird das Zentrum modernste Diagnose- und Therapiemethoden anbieten, um Patientinnen und Patienten in der Region wohnortnah optimal zu versorgen. Die Zertifizierung nach höchsten medizinischen Standards ist in Vorbereitung. mehr...
Das neue Zentrum ergänzt die bestehenden spezialisierten Organzentren des Onkologischen Zentrums. „Mit dem Nierenkrebszentrum schließen wir eine wichtige Versorgungslücke und stärken die wohnortnahe onkologische Versorgung jetzt auch für Nierenkrebspatienten“, betont Reinhold Frank, Koordinator des Onkologischen Zentrums in Traunstein.
Nierenkrebs wird häufig zufällig bei Routineuntersuchungen durch niedergelassene Haus- oder Fachärzte entdeckt, da er in frühen Stadien oft keine Beschwerden verursacht. Die Therapie richtet sich individuell nach Größe, Lage und Ausbreitung des Tumors. „Jede Diagnose ist anders – unser Ziel ist es, für jeden Patienten individuell die beste und schonendste Behandlungsmethode zu finden“, erklärt Prof. Dirk Zaak.
13.02.2025 - Klinikum Traunstein
Ein zweites Leben
Eine Patientengeschichte über ärztliches Können, den Wert psychologischer Betreuung, hingebungsvolle Pflege und nicht nachlassenden Glauben an die Heilung

Es war ein schöner Abend bei der Hochzeitsfeier der Freunde Ende April 2024. Wieder zuhause, möchte Daniela Z. nur noch kurz etwas nachsehen und stürzt auf der Kellertreppe. Kurze Zeit später findet Herr Z. seine Frau auf dem Boden liegend, benommen, aber äußerlich unverletzt. Am nächsten Morgen fühlt sich die 42jährige so schlecht, dass sie beide ins Krankenhaus fahren. In der Kreisklinik Bad Reichenhall folgt die erschütternde Diagnose: schwere Blutungen im Schädel. Die Ainringerin wird sofort mit dem Rettungshubschrauber ins Klinikum Traunstein geflogen. Ankunft 12:41 Uhr, das interdisziplinäre Team der Intensivmedizin, Neurochirurgie und Neuroradiologie erwartet sie bereits. mehr...
„Ich erinnere mich genau: Frau Z. war leicht desorientiert, aber ansprechbar“, berichtet Dr. Andreas Mangold, Leitender Arzt der Neuroradiologie am Klinikum Traunstein. „Doch ihre Bewusstseinslage verschlechterte sich zusehends, und wir mussten sofort handeln.“ Die Patientin wird intubiert und beatmet, und erhält von Priv.-Doz. Dr. Jens Rachinger, Chefarzt der Neurochirurgie am Klinikum Traunstein, eine Drainage zur Ableitung des Nervenwassers, um den Hirndruck zu senken. Neben einem Bruch des zweiten Halswirbels bestätigt das CT eine Schädel-Hirnverletzung mit ausgedehnter Blutung im Schädelinneren. Die daraufhin eingeleitete Katheteruntersuchung der Gehirnarterien zeigt ein Aneurysma, also eine Gefäßaussackung, die durch einen Einriss der inneren Gehirnschlagader verursacht wurde.
Mutige Entscheidungen und interdisziplinäre Zusammenarbeit
Aufgrund der dramatischen Diagnose entscheidet sich Dr. Mangold zu einer ungewöhnlichen Behandlungs-Methode: Er setzt einen sog. Flow-Diverter ein, um das gerissene Gefäß von innen abzudichten. „Es ist ein Verfahren, das in derart seltenen Fällen keinen Routineeingriff darstellt – eine Art Stent für die Gehirnarterie. Ich wusste, dass es Risiken barg, aber es war ihre einzige Chance“, sagt er. Die ersten 48 Stunden nach der Operation sind entscheidend und der Zustand von Daniela bleibt kritisch. Im weiteren zeitlichen Verlauf wird er sich durch Krämpfe der Blutgefäße, sogenannte Vasospasmen, noch verschlechtern. Diese führen zu einer Minderdurchblutung des Gehirns, die schwerwiegende Infarkte auslösen kann. Dr. Mangold entscheidet sich erneut für eine unkonventionelle Behandlung: in weiteren fünf Katheteroperationen kann er die durch die Krämpfe verengten Gefäße medikamentös und mechanisch mit Ballons und Stents erfolgreich erweitern. „Wir haben mit unseren Entscheidungen alles darangesetzt, ihr Leben zu retten.“
Priv.-Doz. Dr. Rachinger und Dr. Mangold führen insgesamt zehn Operationen durch. „Es war eine enge Zusammenarbeit. Jeder Eingriff wurde im Team und gemeinsam mit ihrem Ehemann besprochen“, sagt Priv.-Doz. Dr. Rachinger. Und Dr. Mangold ergänzt: „Der Ehemann befürwortete unseren Plan offensiv und hatte volles Vertrauen in uns, obwohl damals niemand vorhersagen konnte, ob es funktioniert oder nicht. Das waren wirklich schicksalsbestimmende Operationen und ich bin sehr froh, dass wir immer wieder aufs Neue an den Erfolg geglaubt haben.“
Pflegerische und psychologische Unterstützung für die Patientin und ihre Angehörigen
Von Beginn an spielt die enge Beziehung zwischen der Betroffenen und ihrer Familie sowie dem Behandlerteam, bestehend aus Fachärzten, hochqualifizierten Pflegekräften und therapeutischen Mitarbeitern, eine Schlüsselrolle. Zum therapeutischen Team der Intensivstationen zählt am Klinikum Traunstein auch der Psychologische Dienst um Gisela Otrzonsek. Deren Wirken ist jedoch keine Regelleistung der Krankenkassen und kann nur aufgrund der finanziellen Unterstützung der Eva Mayr-Stihl-Stiftung angeboten werden.
„Die figurative Begleitung der Aufwachphase solch einer Patientin ist aufwendig aber unbedingt notwendig. Wir waren jeden Tag bei Frau Z., auch während sie im Koma lag“, erzählt Gisela Otrzonsek. „Gemeinsam mit der Pflege suchten wir nach kleinsten Zeichen von Bewusstsein, nach einer Regung im Gesicht oder einer Bewegung, um das Aufwachen und Re-Orientieren sanft unterstützen zu können. Um die vielen kleinen und großen Schritte der Genesung für sie festzuhalten, begann die Pflege, unter Einbeziehung von Familie und Freunden, ein Intensivtagebuch zu schreiben.“
Zum Behandlungsprozess gehört auch die Einbeziehung der Familie der Patientin. Ihr Ehemann ist von Anfang an in alles involviert. Für ihn ist es selbstverständlich, seinen Tagesablauf so anzupassen, dass er jede freie Minute bei seiner Frau verbringen kann. „Trotz aller Belastungen war Herr Z. in der Lage, die Situation mit seinen Kindern tapfer zu meistern. Durch die enge Begleitung des Teams wusste er, dass er uns zu jeder Zeit als Ansprechpartner hatte. Auf seinen Wunsch sprachen wir über Hoffnungen und Ängste in der Familie und darüber, mit welchen Einschränkungen seine Frau würde leben können und wollen.“, sagt Otrzonsek und fährt fort: „Es ging darum, den Themen der Angehörigen einen sicheren Raum anzubieten und deren eigene Bewältigungsstrategien zu stärken. Er war ja, besonders in kritischen Phasen, 24 Stunden am Stück bei ihr. Dann wurde er von den Pflegekräften aufgefangen und durch Gespräche unterstützt. Das kleine Angehörigenzimmer auf der Intensivstation bot in dieser Situation einen willkommenen Rückzugsort für ihn, um zur Ruhe zu finden und Kraft zu tanken.“ In einer „angehörigenfreundlichen Intensivstation“ wie der am Klinikum Traunstein geht das.
Danielas Weg zur Genesung
Nach zwei Monaten auf der Intensivstation wird Daniela in die Rehabilitationsklinik nach Bad Aibling verlegt. Sie benötigt weiterhin Unterstützung beim Atmen durch eine Kanüle, kann nicht sprechen, hat eine Hirnwasserdrainage und ist rechtsseitig gelähmt. Niemand weiß, ob sie jemals wieder laufen oder sprechen kann. „Sie zeigte einen unglaublichen Willen“, erinnert sich Gisela Otrzonsek. In der Reha durchläuft sie Lungentraining, Physio-, Logo- und Ergotherapie sowie neuropsychologische Unterstützung. Im November 2024 kehrt sie nach Hause zurück.
Dankbarkeit und neue Perspektiven
Nur wenige Wochen später, am 6. Dezember, besucht sie die Intensivstation am Klinikum Traunstein und überrascht alle: Sie kommt auf eigenen Beinen, nur gestützt auf eine Krücke und mit einer Fußheberschiene. „Ihr Anblick machte kurz sprachlos. Wir waren überwältigt, dass man sich von so einem Zustand so rasch erholen und körperlich verbessern kann“, sagt Otrzonsek. „Sie hat sich aus einer physisch und mental äußerst schwerwiegenden Situation herausgekämpft.“
Bis heute stellt das Intensivtagebuch für die Patientin eine Unterstützung bei der Verarbeitung des Erlebten dar. Darin sind Bilder, Berichte und Erinnerungen von allen Personen festgehalten, die Teil ihres langen Wegs waren. „Es half mir, die fehlenden Stücke zu verstehen. Dieses Buch zeigte mir, wie viele Menschen an mich geglaubt haben“, sagt Daniela gerührt.
Ein Beispiel für Hoffnung und Stärke
Dr. Mangold betont: „Es sind Momente wie diese, die unsere Arbeit so besonders machen und uns auch bei schwierigen Fällen Mut machen, nicht aufzugeben.“ Die Patientin kommt an Weihnachten ein weiteres Mal auf die Intensivstation, um sich bei dem Team zu bedanken und gibt dabei auch die Parole für ihre Zukunft aus: „Wenn Ängste oder Zweifel aufkommen, ob es noch Besserung für mich gibt, dann weiß ich heute ganz genau, auf wen ich zählen kann. Aufgeben war nie eine Option für mich. Ich bin mir sicher, dass ich mit allem umgehen kann, egal was kommt. Auf, in mein zweites Leben!“
12.02.2025 - Kreisklinik Bad Reichenhall
Besuch des Kindergartens Sankt Nikolaus in der Kreisklinik Bad Reichenhall
Es gab viel Spannendes zu sehen

Die Kinder des Kindergartens Sankt Nikolaus hatten kürzlich einen aufregenden und lehrreichen Ausflug in die Kreisklinik Bad Reichenhall unternommen. Dort durften sie in der Notaufnahme das "Orchester des Körpers" kennenlernen – ein spannendes Projekt, bei dem sie spielerisch erfuhren, wie der menschliche Körper funktioniert und zusammenarbeitet. Besonders begeistert waren die Kinder von den verschiedenen Geräuschen, die der Körper erzeugt, und konnten dabei viel über die faszinierenden Abläufe im Inneren des Körpers lernen.
Ein weiterer Höhepunkt war die Besichtigung der Rettungswägen des BRK. Sie waren beeindruckt von den Geräten und Fahrzeugen, die bei Notfällen zum Einsatz kommen, und durften sogar einige der Geräte selbst ausprobieren.
11.02.2025 - Klinikum Traunstein
Über 40.000 Notfallpatienten in der Zentralen Notaufnahme am Klinikum Traunstein
Neuer Rekord im Jahr 2024

Zum ersten Mal in der Geschichte des Traunsteiner Klinikums hat die Zentrale Notaufnahme mehr als 40.000 Notfallpatienten in einem Jahr behandelt. Dies zeugt für die hohe Leistungsfähigkeit des Klinikums in der Rund-um-die-Uhr-Notfallversorgung der Bürgerinnen und Bürger im Landkreis und deren großes Vertrauen, hier Hilfe zu bekommen und gut versorgt zu werden. Allerdings stellt der gestiegene Versorgungsbedarf das Klinikum vor immer neue personelle und strukturelle Herausforderungen. mehr...
Exakt 40.315 Notfallpatienten mit Verletzungen und Erkrankungen aller Art im Alter zwischen 0 und 105 Jahren wurden in der Zentralen Notaufnahme (ZNA) des Traunsteiner Klinikums im Jahr 2024 behandelt. Dabei wurde zum ersten Mal in der Geschichte des Krankenhauses die Marke von 40.000 Notfallpatienten überschritten und damit ein neuer Rekord aufgestellt. Rechnet man die Patienten dazu, die sich mit geringfügigen Erkrankungen am gemeinsamen Tresen der Zentralen Notaufnahme und der Bereitschaftspraxis der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) vorgestellt haben und zu den entsprechenden Öffnungszeiten vom KVB-Bereitschaftsarzt (siehe Infokasten) behandelt wurden, wurden im vergangenen Jahr in den Räumlichkeiten der ZNA 47.500 Bürgerinnen und Bürger medizinisch versorgt. Dies entspricht einer jährlichen Steigerung der Notfallpatienten zwischen 5 und 8%, was äquivalent zum bundeseinheitlichen Durchschnitt ist.
Dr. Maximilian Wiedemann, Chefarzt der Abteilung für Akut- und Notfallmedizin und damit auch der Zentralen Notaufnahme am Klinikum Traunstein, sieht diese hohen Patientenzahlen von zwei Seiten: „Egal ob am Heiligabend, in der Silvesternacht oder am Ostersonntag, wir sind immer für die Menschen da. So bezeugen die Zahlen das Vertrauen unserer Patientinnen und Patienten in die exzellente medizinische Versorgung und hohe Leistungsfähigkeit des Klinikums und zeigen, welch wichtige Rolle die Zentrale Notaufnahme in der Versorgung der Einwohner des Landkreise Traunstein und teilweise auch der umliegenden Landkreise spielt. Gleichzeitig wird die Abteilung aber vor immer größere Herausforderungen gestellt, die Patientinnen und Patienten umfassend zu versorgen.“
Die Notaufnahme des Klinikums Traunstein erfüllt die Kriterien einer so genannten „umfassenden Notfallversorgung“. Dies bedeutet, dass sämtliche lebensbedrohliche Erkrankungen, wie ein akuter Herzinfarkt oder ein Schlaganfall, ebenso wie schwerstverletzte Patienten behandelt werden können. Kliniken, die an der Notfallversorgung teilnehmen, müssen u.a. definierte Kriterien bezüglich fachlicher Qualifikation des eingesetzten Personals, vorgehaltener Strukturen, diagnostischer Mittel und Fachabteilungen erfüllen.
Aber woher kommen diese hohen Patientenzahlen in den Notaufnahmen? „Das ist tatsächlich die häufigste Frage, die mir als Chefarzt gestellt wird!“ berichtet Dr. Wiedemann. Die genaue Antwort kenne er nicht, die Gründe seien sicherlich vielfältig. Ein wesentlicher Punkt sei die demographische Entwicklung mit zunehmend älter werdender Bevölkerung und damit auch der Zunahme an Krankheitsfällen.
Aber natürlich hat sich auch das Verhalten der Bürgerinnen und Bürger selbst verändert. So besteht in unserer modernen Gesellschaft teilweise der Anspruch, auch bei leichten, nicht lebensbedrohlichen Erkrankungen nicht auf die Sprechstunde des Hausarztes am nächsten Werktag warten zu wollen, sondern sich unmittelbar an die Notaufnahme zu wenden. Patienten, die sich nach Rückkehr aus dem Urlaub noch in der Nacht mit einem Sonnenbrand vorstellen, gehören inzwischen ebenso zum Alltagsbild einer Notaufnahme, wie Patienten, welche nach einer Schmerztablette verlangen, weil ihnen der Weg zur Notdienstapotheke zu weit ist.
Durch Arbeitskreise und regelmäßige Treffen besteht im Landkreis Traunstein eine sehr gute Zusammenarbeit zwischen den Ärztinnen und Ärzten der ambulanten Versorgung und der Klinik. Beide Seiten haben den Anspruch, sich stets gegenseitig zu unterstützen. „Und nicht zuletzt ist es meinem Team und mir ein großes Anliegen, unseren Patientinnen und Patienten in Notfällen zu helfen und sie medizinisch gut zu versorgen. Bei geringfügigen Erkrankungen bitten wir jedoch, die Sprechstunden der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte wahrzunehmen oder den ärztlichen Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung unter der Telefonnummer 116 117 in Anspruch zu nehmen.“, so Dr. Wiedemann.
05.02.2025 - Kreisklinik Trostberg
Frostige Zeiten für Schmerzpatienten
Interview mit Richard Strauss, Leitender Arzt der Stationären Schmerztherapie an der Kreisklinik Trostberg und Experte für interdisziplinäre multimodale Schmerztherapie.

Wenn Kälte weh tut: Winterzeit ist für viele Menschen mit chronischen Schmerzen eine besonders herausfordernde Zeit. Doch warum nehmen Schmerzen bei Kälte und Dunkelheit oft zu? Ein Interview mit Richard Strauss, Leitender Arzt der Stationären Schmerztherapie an der Kreisklinik Trostberg. Der Facharzt für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Spezielle Schmerztherapie, Notfallmedizin, ist Experte für interdisziplinäre multimodale Schmerztherapie. Er erklärt die Zusammenhänge und gibt wertvolle Tipps. mehr...
Viele Schmerzpatienten klagen im Winter über verstärkte Beschwerden. Woran liegt das?
Einer der Hauptfaktoren ist natürlich die Kälte. Niedrige Temperaturen führen dazu, dass sich die Blutgefäße verengen. Dadurch wird die Durchblutung in Muskeln und Gelenken reduziert, was wiederum die Schmerzempfindlichkeit erhöhen kann. Zudem spannen sich viele Menschen bei Kälte unbewusst an, was Muskelverspannungen und damit Schmerzen begünstigt.
Spielt auch der Lichtmangel eine Rolle?
Weniger Tageslicht im Winter bedeutet, dass der Körper weniger Serotonin produziert – das sogenannte Glückshormon. Ein niedriger Serotoninspiegel kann wiederum die Schmerzverarbeitung im Gehirn beeinflussen und das Schmerzempfinden verstärken. Zudem kann Lichtmangel zu einer verstärkten Ausschüttung von Melatonin führen, was zu Müdigkeit und Antriebslosigkeit beiträgt. Deswegen empfehle ich, unbedingt auch gerade im Winter spazieren zu gehen, wenn die Sonne scheint – das hilft dem Körper, Vitamin D zu produzieren. Und das wiederum hebt die Laune.
Gibt es auch psychologische Faktoren, die Schmerzen im Winter verstärken?
Viele Patienten leiden in der dunklen Jahreszeit unter saisonalen Stimmungstiefs oder sogar Depressionen. Diese psychische Belastung kann Schmerzen intensiver erscheinen lassen. Auch weniger Bewegung im Winter, etwa weil Spaziergänge bei Schnee und Regen unangenehmer sind, trägt dazu bei. Bewegung, am besten bei Sonnenschein, ist jedoch essenziell für Menschen mit chronischen Schmerzen.
Gibt es bestimmte Patientengruppen, die besonders betroffen sind?
Ja, vor allem Menschen mit rheumatischen Erkrankungen, Arthrose oder Fibromyalgie berichten über verstärkte Schmerzen in den Wintermonaten. Aber auch Patienten mit chronischen Rückenschmerzen oder Migräne sind oft stärker betroffen, da Wetterumschwünge und Luftdruckveränderungen eine Rolle spielen können.
Was können Betroffene tun, um die Beschwerden zu lindern?
Es gibt einige hilfreiche Maßnahmen. Wärmetherapie, wie Wärmepflaster oder warme Bäder, kann Verspannungen lösen und die Durchblutung fördern. Auch Bewegung – trotz der Kälte – ist wichtig, da sie den Stoffwechsel anregt und Endorphine freisetzt, die als natürliche Schmerzhemmer wirken. Zudem empfehle ich Tageslichtlampen oder eben regelmäßige Spaziergänge, um den Serotoninspiegel zu steigern. Wer zu depressiven Verstimmungen neigt, sollte außerdem nicht zögern, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Gibt es Möglichkeiten für die Patientinnen und Patienten, sich schon vorab auf den Winter vorzubereiten?
Eine gesunde Lebensweise mit regelmäßiger Bewegung, einer ausgewogenen Ernährung und ausreichend Schlaf kann helfen, den Körper besser auf den Winter einzustellen. Auch Achtsamkeitsübungen oder Entspannungstechniken, wie Yoga oder Meditation, können helfen mit Stress und Schmerzen besser umzugehen. Zudem kann eine frühzeitige Anpassung der Medikation in Absprache mit dem Arzt sinnvoll sein.
Wie kann die interdisziplinäre multimodale Schmerztherapie den Menschen helfen?
Wir in der Kreisklinik Trostberg verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz. Die interdisziplinäre multimodale Schmerztherapie ist weiterhin der Goldstandard in der Behandlung chronischer Schmerzen. Sie kombiniert verschiedene Therapieformen, um den Patienten individuell zu helfen. Unsere Zielsetzung ist, einen besseren Umgang mit der chronischen Schmerzerkrankung mit all ihren Facetten, sowohl auf physischer als auch auf psychischer Ebene, zu erlangen. Dazu zählen gezielte medizinische Behandlungen sowie komplementär therapeutische Verfahren, wie z. B. Akupunktur und Neuraltherapie. Durch Bewegungstherapie und aktivierende Maßnahmen wird sowohl die Beweglichkeit als auch die Kraft-Ausdauer gefördert und Bewegungsangst abgebaut. Zusätzlich werden in der Psychotherapie schmerzverstärkende Gedanken, Gefühle und/oder Verhaltensweisen identifiziert und ein bio-psycho-soziales Schmerzverständnis vermittelt. Davon ausgehend können dann individuelle Bewältigungsstrategien erarbeitet werden, z. B. für den Umgang mit Grübelgedanken oder für die Verbesserung der Selbstfürsorge. Das Lernen eines Entspannungsverfahrens kann darüber hinaus helfen Stressfaktoren auszubalancieren. Durch diesen umfassenden Ansatz können wir die Lebensqualität der Betroffenen deutlich steigern und ihnen helfen, den Winter zu überstehen.
31.01.2025 - Kreisklinik Bad Reichenhall
Zertifiziertes Hernienzentrum Berchtesgadener Land
Medizinische Expertise mit Zertifikat in der Kreisklinik Bad Reichenhall

Seit 1. Januar 2025 ist die Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Minimal Invasive Chirurgie der Kreisklinik Bad Reichenhall als Kompetenzzentrum für Hernienchirurgie zertifiziert. Die Auszeichnung durch die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) unterstreicht die hohe medizinische Qualität und die langjährige Expertise in der Kreisklinik Bad Reichenhall. Patientinnen und Patienten im Berchtesgadener Land profitieren von modernsten Behandlungsmethoden und einem interdisziplinären Team, das individuelle Therapieansätze ermöglicht. mehr...
Langjährige Erfahrung und stetige Weiterentwicklung
Unter der Leitung von Chefarzt Dr. Thomas E. Langwieler wurde die Hernienchirurgie in der Kreisklinik Bad Reichenhall seit 2015 kontinuierlich weiterentwickelt und die Therapiemöglichkeiten verfeinert. Seit Mai 2021 beteiligt sich die Abteilung an der Qualitätssicherungsstudie „Herniamed“ und erhielt in diesem Rahmen das Qualitätssiegel der Deutschen Hernien Gesellschaft, das 2023 erneuert wurde. Diese fortlaufenden Verbesserungen führten zur Gründung des spezialisierten Hernienzentrums unter der Leitung von Oberarzt Stefan Buchholz und zur anschließenden Zertifizierung durch die DGAV.
Umfassende Behandlungsmethoden für Hernien
Im Hernienzentrum Berchtesgadener Land werden diverse Hernienarten behandelt, darunter Leisten-, Schenkel-, Narben-, Nabel- und Bauchwandbrüche sowie Zwerchfellbrüche, die oft mit chronischem Sodbrennen einhergehen. Dabei stehen sowohl minimalinvasive als auch konventionelle Operationsverfahren zur Verfügung und es wird für jeden Patienten ein individuell abgestimmtes Behandlungskonzept erstellt. Besonders hervorzuheben ist die spezialisierte Therapie für Zwerchfellbrüche, die in enger Zusammenarbeit mit der Abteilung für Gastroenterologie und Diabetologie unter Leitung von Chefarzt PD Dr. Andrej Wagner erfolgt.
Individuelle Patientenbetreuung in der Herniensprechstunde
Das Zentrum bietet eine Herniensprechstunde an, in der die Patientinnen und Patienten individuell untersucht und beraten werden. Nach einer ausführlichen Anamnese und körperlichen Untersuchung erfolgt eine weiterführende Diagnostik mittels Sonographie. Im Anschluss werden die gegebenenfalls notwendigen operativen Behandlungsoptionen detailliert erklärt und auf das jeweilige Krankheitsbild abgestimmt.
Mit der Zertifizierung als Kompetenzzentrum für Hernienchirurgie setzt die Kreisklinik Bad Reichenhall ein starkes Zeichen für medizinische Qualität und Patientenorientierung. Das Hernienzentrum Berchtesgadener Land ist damit eine wichtige Anlaufstelle für Patientinnen und Patienten in Stadt und Umland.
30.01.2025 - Klinikum Traunstein
Wenn die Leber streikt
Warum eine frühe Diagnose und die Behandlung in zertifizierten Zentren wichtig sind

Leberkrebs ist eine stille Gefahr. Oft bleibt er lange unentdeckt, da Symptome wie Müdigkeit, Appetitlosigkeit oder Druckgefühl im Oberbauch unspezifisch sind. Anlässlich des Weltkrebstags am 4. Februar haben wir mit dem und Chefarzt der Hämatologie und Leiter des Onkologischen Zentrums am Klinikum Traunstein, Dr. Thomas Kubin, und dem Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie am Klinikum Traunstein, Prof. Dr. Christian Jurowich, über Ursachen, Behandlungsmöglichkeiten und Prävention dieser weit verbreiteten Krebsart gesprochen. mehr...
Ursachen und Risiken
„Die häufigste Ursache für Leberkrebs ist eine Leberzirrhose“, erklärt Dr. Kubin, der Leiter des Onkologischen Zentrums. „Diese wiederum entsteht meist durch chronischen Alkoholmissbrauch oder Infektionen mit Hepatitis B und C.“ Auch die sogenannte nicht-alkoholische Fettlebererkrankung, häufig ausgelöst durch Übergewicht und Diabetes, spielt eine wachsende Rolle. Alkohol aber steht bei den Ursachen, die die Leber nachhaltig schädigen, ganz oben auf der Liste. „Das eine Glas Wein am Abend wird oft in seiner Wirkung unterschätzt“, so die beiden Experten. „Denn langfristig sind es genau diese kleinen Mengen, die in Summe die Leber schädigen und letztlich Leberkrebs begünstigen können.“
Behandlung und Therapie
Der Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie, Prof. Dr. Christian Jurowich, betont, wie wichtig eine individuelle Therapie ist: „Die Behandlung von Leberkrebs hängt von der Größe des Tumors, seiner Ausbreitung und dem Allgemein-Zustand der Leber ab. In vielen Fällen ist eine Operation die beste Option, bei der wir den Tumor und das geschädigte Gewebe entfernen. Wir können im Klinikum Traunstein alle Behandlungsoptionen anbieten, außer einer Lebertransplantation.“ Zusätzlich kommen Methoden wie lokale Abtragung durch Radiofrequenztherapie oder ein Verschluss der Tumorgefäße über Katheter (TACE) zum Einsatz. Seit wenigen Jahren hat auch die medikamentöse Therapie einen festen Stellenwert. „So können wir heute mit modernen Immuntherapien oder der Kombination von Immuntherapie und Mitteln gegen die Blutgefäßentwicklung von Tumoren (Antiangiogenese) auch Patienten in fortgeschrittenen Stadien deutlich besser helfen und die Erkrankung manchmal jahrelang stoppen“, fügt Dr. Kubin hinzu.
Warum ein zertifiziertes Zentrum wählen?
„Zertifizierte Zentren wie unseres bieten den Vorteil, dass Spezialisten verschiedener Disziplinen eng zusammenarbeiten“, erklärt Dr. Kubin. „Um die beste Therapie für jeden einzelnen Patienten zu ermitteln, sprechen in der interdisziplinären Tumorkonferenz des Onkologischen Zentrums die Kolleginnen und Kollegen der Hämatologie und internistischen Onkologie, der Gastroenterologie, der Chirurgie, der Gynäkologie, der Urologie, der Radiologie, der Strahlentherapie und der Pathologie regelmäßig miteinander. Außerdem gibt es interdisziplinäre Arbeitsgruppen. So stellen wir von der Diagnostik bis zur Therapie gemeinsam sicher, dass jeder Patient die bestmögliche individuelle Behandlung erhält.“
Prävention: Wie Sie sich schützen können
Vorbeugung beginnt mit einem gesunden Lebensstil. Weniger oder besser gar kein Alkohol, eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung entlasten die Leber und wirken auch gegen die Entstehung vieler weiterer Krebserkrankungen. Zudem sollten Risikofaktoren wie Übergewicht, Diabetes und Hepatitis-Infektionen ernst genommen werden. Impfungen gegen Hepatitis B und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen können Leben retten.
29.01.2025 - Kreisklinik Bad Reichenhall
Unfallchirurgische Expertise für die Kreisklinik Bad Reichenhall

Zum 1. Dezember 2024 hat Dr. Florian Zoffl die Position des Leitenden Arztes der Unfallchirurgie / orthopädische Chirurgie an der Kreisklinik Bad Reichenhall übernommen. Zuvor war er langjährig als Leitender Oberarzt im Klinikum Traunstein tätig. mehr...
Prof. Dr. Kolja Gelse, Chefarzt Unfallchirurgie / Orthopädische Chirurgie am Klinikum Traunstein, freut sich darüber, dass Dr. Florian Zoffl die Leitung der Unfallchirurgie in Bad Reichenhall übernimmt und die Position somit aus den eigenen Reihen besetzt werden konnte: „Mit Dr. Zoffl bekommt das Haus in Bad Reichenhall einen ausgesprochen erfahrenen Unfallchirurgen als Leitenden Arzt. Wir pflegen – nicht zuletzt durch unsere gemeinsame Zeit hier in Traunstein – eine sehr enge Zusammenarbeit.“ Und Dr. Zoffl ergänzt: „Die gute Kooperation mit Prof. Dr. Gelse und seinem Team ist auch deswegen so wertvoll, weil die Unfallchirurgie in Bad Reichenhall sehr eng mit dem Klinikum Traunstein als zugelassene SAV-Klinik für die Behandlung von Arbeitsunfällen mit schwersten Verletzungen zusammenarbeitet. Besonders im Bereich meines Schwerpunktes, der Wirbelsäulenchirurgie, kann ich auf eine optimale Kooperation mit dem Wirbelsäulenzentrum von Prof. Dr. Gelse zurückgreifen.“
Nach seinem Studium an der Ludwig-Maximilians-Universität absolvierte der gebürtige Münchener seine Ausbildung zum Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie am Krankenhaus in Landshut-Achdorf. Seine Promotion im Fachgebiet Neuroradiologie erlangte er an der TU München. In Landshut-Achdorf wurde er zum Oberarzt berufen und wechselte im April 2020 als Oberarzt in das Klinikum Traunstein in die Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie unter der Leitung von Chefarzt Prof. Dr. Kolja Gelse. Im November 2022 wurde er zum Leitenden Oberarzt ernannt.
An seiner neuen Wirkungsstätte in Bad Reichenhall liegt dem Vater von drei Kindern die Versorgung von akuten Verletzungen bei Kindern und Erwachsenen sowie insbesondere die Revisionsendoprothetik bei betagten Patientinnen und Patienten am Herzen. Dr. Zoffl erklärt: „Durch die steigende Lebenserwartung, aber auch durch andere Faktoren kommt es gehäuft zu Frakturen im Bereich der Prothese, welche eine große Herausforderung für den Unfallchirurgen darstellen. Mit operativen Eingriffen kann ich diesen Patientinnen und Patienten wieder zu mehr Lebensqualität verhelfen.“
28.01.2025 - Kreisklinik Bad Reichenhall
Bewegung statt Schmerz - Ursachen und Behandlung von Rückenschmerzen
Vortrag im Rahmen der Reihe Gesundheit AKTIV

Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten gesundheitlichen Beschwerden in Deutschland. Sie beeinträchtigen Menschen aller Altersstufen. Doch warum sind sie so weit verbreitet, und wie kann man sie wirksam behandeln? Dr. Florian Zoffl, Leitender Arzt der Unfallchirurgie und Orthopädischen Chirurgie der Kreisklinik Bad Reichenhall, erklärt Hintergründe und gibt Hinweise zur Prävention und Therapie. mehr...
„Es gibt gesellschaftliche und berufliche Trends, die zur Verbreitung von Rückenschmerzen beitragen“, sagt Dr. Florian Zoffl. „Rückenschmerzen entstehen nicht, wie häufig angenommen, durch körperlich schwere Arbeit, sondern durch Fehlhaltungen. Unser Körper ist nicht für langes Sitzen gemacht, sondern benötigt einen Ausgleich durch Bewegung. Ansonsten kommt es zu Verspannungen und muskulären Dysbalancen. Nehmen sie Treppen statt Aufzüge, bauen Sie kurze Spaziergänge in den Alltag ein und lassen Sie das Auto häufiger stehen – all das kann helfen, Rückenschmerzen vorzubeugen“, so der Mediziner.
Unterschiedliche Ursachen je nach Alter
Die Ursachen von Rückenschmerzen variieren stark mit dem Lebensalter. Zwischen 30 und 45 Jahren sind häufig Bandscheibenvorfälle und funktionelle Rückenschmerzen verantwortlich. Funktionelle Rückenschmerzen treten ohne Schmerzausstrahlung in die Beine auf, und oft ist in bildgebenden Verfahren keine klare Ursache erkennbar. Bei älteren Menschen ab 60 Jahren stehen altersbedingte Veränderungen im Vordergrund, wie die Verengung des Wirbelkanals (Spinalkanalstenose) oder osteoporotische Wirbelkörperfrakturen, das sind Brüche, die auf einer Osteoporose basieren. Letztere können zunächst mit Schmerzmedikamenten behandelt werden, mit dem Versuch die Mobilität zu erhalten. Denn, so Dr. Zoffl: „Wenn ältere Menschen nur noch liegen können, ist das Gift. Wer nicht mehr aus dem Bett kommt, baut sehr schnell ab, das kann im schlimmsten Fall lebensbedrohlich werden.“ Doch sollte eine Schmerzmedikation nicht ausreichen, könne für diese Patienten eine minimalinvasive Operation wie die Kyphoplastie sinnvoll sein. Dabei wird In einer kurzen Narkose mit einem Ballon der zusammengedrückte Wirbelkörper wieder aufgerichtet und in den entstandenen Hohlraum spezieller Knochenzement eingebracht.
Konservative Therapie als Grundlage
Wenn keine eindeutige Ursache für Rückenschmerzen erkennbar ist, setzt die Behandlung oft auf konservative Maßnahmen. Physiotherapie und Rückenschule sind zentrale Bestandteile, begleitet von vorübergehender Schmerztherapie. Diese kann helfen, Verspannungen zu lösen und den Schmerz zu lindern. „Es geht darum den Schmerzkreislauf mit Medikamenten und Physiotherapie zu durchbrechen“, so Dr. Florian Zoffl. Wichtig sei, dass Beschwerden und Befunde übereinstimmen, bevor invasive Verfahren wie Injektionen oder Operationen in Betracht gezogen werden. „Man sollte niemals einen Patienten nur auf der Basis seiner Kernspin- oder Röntgenbilder operieren, sondern immer den Menschen in seiner Gesamtheit betrachten, mit all seinen Beschwerden und Begleiterkrankungen.“ Grundsätzlich habe die Wirbelsäulenchirurgie in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht. Minimalinvasive Verfahren ermöglichen es, über kleine Schnitte effektiv zu operieren, die Patienten schneller zu mobilisieren und aus dem Krankenhaus zu entlassen.
Sofort handeln
Es gibt Rückenschmerzen, die umgehend ärztlich abgeklärt werden sollten, da sie auf ernsthafte Erkrankungen hinweisen können, etwa wenn die Rückenschmerzen von einer ausgeprägten Ausstrahlung in ein Bein begleitet werden. Das ist ein typisches Anzeichen für einen Bandscheibenvorfall, bei dem eine Nervenwurzel abgedrückt wird. Ein absoluter Notfall ist gegeben, wenn akute Blasen- oder Mastdarmstörungen auftreten, etwa, wenn Wasser oder Stuhl nicht mehr gehalten werden können. „Das deutet auf einen großen Bandscheibenvorfall hin, der massiv auf das Rückenmark drückt. Das muss sofort operativ behandelt werden“, so Dr. Zoffl. Ansonsten gilt: „Bleiben Sie aktiv, bewegen Sie sich – ein Leben lang, in jedem Alter“. Rückenschmerzen seien in den meisten Fällen gut behandelbar, vor allem, wenn frühzeitig reagiert werde. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit, wie sie zwischen Kreisklinik Bad Reichenhall und dem KSOB-Wirbelsäulenzentrum am Klinikum Traunstein unter Leitung von Chefarzt Professor Dr. Kolja Gelse gelebt werde, sei entscheidend. „So ermöglichen wir jedem Patienten die beste Therapie“.
In dem Vortrag „Rückenschmerzen! – wie werde ich sie wieder los?“, informiert Dr. Florian Zoffl, Leitender Arzt der Unfallchirurgie und Orthopädischen Chirurgie der Kreisklinik Bad Reichenhall über Ursachen in allen Altersstufen, stellt konservative und operative Therapieoptionen und -möglichkeiten vor und wird anhand von Fallbeispielen verschiedene Diagnosen und deren Behandlungsstrategien besprechen. Im Anschluss besteht die Möglichkeit für Fragen.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe „GesundheitAktiv“ der Kliniken Südostbayern am 6. Februar von 16 bis 17.30 Uhr im Großen Seminarraum der Kreisklinik Bad Reichenhall statt. Der Eintritt ist frei.
17.01.2025 - Klinikum Traunstein
Klinikum Traunstein hat herausgehobene Stellung im Schlaganfallnetzwerk TEMPiS Südostbayern
Schnelligkeit und Erfahrung

Im Jahresbericht 2024 des Schlaganfallnetzwerks TEMPiS Südostbayern wird das Klinikum Traunstein besonders hervorgehoben: Das Klinikum ist nicht nur eine von 25 Partnerkliniken im Schlaganfallnetzwerk, sondern ist auch als einer von nur zwei Standorten im gesamten südostbayerischen Raum zertifiziert für die Durchführung von Thrombektomien. Die mechanische Entfernung eines Blutgerinnsels, gilt, neben der medikamentösen Therapie, mittlerweile als Behandlung der Wahl. mehr...
Schnelligkeit und Erfahrung
Prof. Dr. Thorleif Etgen, Chefarzt der Neurologie am Klinikum Traunstein, ist überzeugt, dass nicht nur die Schnelligkeit in der Versorgung, sondern auch die Expertise der Ärztinnen und Ärzte Leben rettet: „Zeit ist Gehirn, so sagt man, aber nicht nur, sondern auch Erfahrung ist für die erfolgreiche Behandlung von Schlaganfällen von größter Bedeutung. Als Thrombektomie-Standort im TEMPiS-Schlaganfallnetzwerk haben wir in Traunstein sowohl erfahrene Neurologinnen und Neurologen als auch, mit dem Team um den Leitenden Arzt Dr. Andreas Mangold, Neuroradiologen vor Ort, die die anspruchsvolle Methodik der endovaskulären Schlaganfall-Therapie beherrschen. Einen weiteren Vorteil haben die Patientinnen und Patienten unseres Klinikums dadurch, dass wir die einzige überregionale Stroke-Unit im weiten Umkreis im Haus haben. Dort sind Schlaganfall-Patientinnen und -Patienten in den ersten Stunden und Tagen einfach am besten aufgehoben, denn dort werden sie rund um die Uhr engmaschig betreut.“
Bei großen Gerinnseln überlegen
Besonders im Fall von Verschlüssen großer, hirnversorgender Gefäße durch große Gerinnsel ist die mechanische Entfernung der medikamentösen Auflösung überlegen, denn dadurch kann die Entstehung eines großen Hirninfarkts verhindert werden. Dies wiederum kommt besonders Patienten mit schweren Schlaganfällen zugute, die sonst zu Behinderung, Pflegebedürftigkeit oder zum Tod führen können. Mit der endovaskulären Schlaganfall-Behandlung kann in über 90 Prozent der Fälle das Gefäß wiedereröffnet werden.
In spezialisierten Schlaganfallzentren, wie dem am Klinikum Traunstein, ist die Thrombektomie als Therapiestandard schon seit mittlerweile acht Jahren fest etabliert. Im Jahr 2024 wurden erstmals über 100 Thrombektomien im Klinikum Traunstein durchgeführt. Die Bevölkerung profitiert also von Schnelligkeit UND Erfahrung – wohnortnah.
14.01.2025 - Kreisklinik Bad Reichenhall
Positive Entwicklung der Geburtenzahlen in der Kreisklinik Bad Reichenhall
„Born im BGL“ setzt Ausrufezeichen entgegen bundesweitem Trend

Die Kreisklinik Bad Reichenhall blickt auf ein erfreuliches Jahr 2024 zurück: Insgesamt erblickten 443 Babys das Licht der Welt. Dies bedeutet einen Anstieg um 13 Geburten bzw. um 3 % im Vergleich zum Vorjahr. Mit diesem Ergebnis schwimmt die Kreisklinik gegen den überregionalen und bundesweiten Trend, der vielerorts einen deutlichen Rückgang der Geburtenzahlen zeigt. mehr...
Die Zunahme an Geburten wird als positives Signal für die Attraktivität und das Vertrauen in die Geburtsstation der Kreisklinik Bad Reichenhall gewertet. „Wir freuen uns sehr über diesen Zuwachs und sehen darin eine Bestätigung unserer kontinuierlichen Bemühungen, werdenden Eltern eine hochwertige Betreuung und ein sicheres Umfeld für die Geburt zu bieten“, erklärt Stefan Prawda, KSOB-Standortleiter an der Kreisklinik Bad Reichenhall.
Das Team der Reichenhaller Geburtsstation – bestehend aus Ärztinnen und Ärzten, Hebammen sowie Pflegekräften – steht für eine familiäre Atmosphäre und eine individuelle Betreuung. Die Ausstattung der Klinik sowie moderne medizinische Standards tragen ebenfalls dazu bei, dass sich viele Familien für die Kreisklinik Bad Reichenhall entscheiden.
Das Statistische Landesamt hat bisher noch keine Gesamtzahlen zu den Geburten im Landkreis Berchtesgadener Land für das Jahr 2024 veröffentlicht. Die Kreisklinik Bad Reichenhall wird aber natürlich alles daransetzen, werdenden Eltern und Neugeborenen auch künftig die bestmögliche Versorgung zu bieten – mit Herz, Kompetenz und Engagement.
10.01.2025 - Kliniken Südostbayern
15 Jahre Engagement für Familienfreundlichkeit
Kliniken Südostbayern feiern Mitgliedschaft im Netzwerk „Erfolgsfaktor Familie“

Die Kliniken Südostbayern (KSOB) blicken auf 15 Jahre Mitgliedschaft im Unternehmensnetzwerk „Erfolgsfaktor Familie“ zurück. Dieses Jubiläum unterstreicht das langjährige Engagement der KSOB für eine familienorientierte Personalpolitik, die sowohl Mitarbeitenden als auch deren Familien zugutekommt. mehr...
Als einer der größten Arbeitgeber in der Region setzen die KSOB auf eine nachhaltige Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Dies zeigt sich in vielfältigen Maßnahmen wie der Optimierung von Arbeitszeitmodellen, Kinderbetreuungsangeboten (auch in Ferienzeiten), Programmen zur Führungskräfteentwicklung (auch in Teilzeit), wertschätzende Aktionen für Beschäftigte in Elternzeit oder über individuelle Lösungen für pflegende Angehörige. Ziel ist es, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das den unterschiedlichen Lebensrealitäten der Mitarbeitenden gerecht wird.
Vor diesem Hintergrund ist Familienfreundlichkeit an den KSOB ein zentraler Bestandteil der Unternehmenskultur und ein wichtiger Beitrag für die Zukunft der Region. Mit der Mitgliedschaft im Netzwerk „Erfolgsfaktor Familie“ fördern die Kliniken aber nicht nur ihre eigene Attraktivität als Arbeitgeber, sondern leisten auch einen wertvollen Beitrag dazu, Familienbewusstsein als Markenzeichen in der Wirtschaft zu etablieren.
Die KSOB danken allen Beschäftigten und Partnern, die diese Entwicklung möglich gemacht haben.
03.01.2025 - Kreisklinik Bad Reichenhall
Husten, Schnupfen, Heiserkeit: gesund durch den Winter
Vortrag im Rahmen der Reihe Gesundheit AKTIV

Saisontypisch breitet sich in Deutschland eine Welle von Erkältungskrankheiten aus. Während Rhinoviren und Influenza zunehmen, sind Corona-Infektionen derzeit leicht rückläufig. Prof. Dr. Tobias Lange, Pneumologe und Chefarzt der Kreisklinik Bad Reichenhall, erklärt, wie sich Infektionen vermeiden lassen, warum die Influenza keine Lappalie ist und welche Maßnahmen bei ersten Krankheitsanzeichen helfen. mehr...
Die Erkältungslage in Deutschland ist nicht ungewöhnlich für die Jahreszeit, erklärt Prof. Dr. Tobias Lange, Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin, Pneumologie und Beatmungsmedizin an der Kreisklinik Bad Reichenhall. „Im Moment ist knapp jeder zehnte Bundesbürger erkrankt, die Zahl steigt weiter an, bewegt sich aber im normalen Bereich“, so der Experte. Rhinoviren, die meistens einen „banalen grippalen Infekt“ auslösen, dominieren noch, jedoch nehmen auch die Fälle von Influenza – der „echten“ Grippe - langsam zu. RSV-Viren, die Säuglinge und Kleinkinder, aber auch Erwachsene betreffen können, sind ebenfalls auf dem Vormarsch. Dagegen scheinen Corona-Infektionen derzeit „eher auf dem Rückzug“ zu sein.
Grippale Infekte nehmen alljährlich bis kurz vor Weihnachten zu und erreichen ihren Höhepunkt erfahrungsgemäß in der 51. Kalenderwoche. „Ein zweiter Peak lässt sich dann meist in den ersten fünf, sechs Wochen des neuen Jahres erkennen“, sagt Dr. Lange. Dieser Verlauf könnte mit dem Verhalten der Menschen und der Anzahl der Kontakte zusammenhängen: „Viele haben über Weihnachten und den Jahreswechsel Urlaub und Anfang Januar steigen die Begegnungen auch im Berufsleben wieder an und Viren können in einem größeren Kreis weitergegeben werden.“ In der Vergangenheit habe die Covid-Pandemie jedoch diesen typischen Verlauf verändert: „Im Winter 2020/2021 gab es viel weniger grippale Infekte, weil die Menschen zu Hause geblieben sind oder Masken getragen haben.“ Auffällig sei auch, dass sich die Influenza-Saison stetig weiter nach hinten verschoben hat: „Mittlerweile treten die meisten Fälle in der Zeit nach Weihnachten bis Ostern auf, früher waren November und Dezember die Hauptmonate“, so der Pneumologe.
Prävention, Impfungen und ärztliche Abklärung
Um Erkältungen vorzubeugen oder erste Anzeichen abzumildern, empfiehlt Prof. Dr. Lange gesunde Lebensgewohnheiten. „Zur Vorbeugung und wenn man merkt, es ist was im Busch, der Hals kratzt und man muss ständig niesen, sollte man sich gesundheitsbewusst verhalten: einfach mal früher ins Bett gehen, warmen Tee trinken, Gemüse und Obst essen, auf Alkohol verzichten, Bewegung an der frischen Luft – und sich häufiger die Hände waschen.“ Bei schwereren Erkrankungen wie Influenza oder Corona stehen mittlerweile Medikamente zur Verfügung. Eine Impfung gegen Influenza wird ab 60 Jahren empfohlen, da die Grippe schwerwiegende Verläufe nehmen kann. „Eine Influenza ist keine Lappalie, das ist eine ernsthafte Erkrankung, bei der auch junge, gesunde Menschen ins Krankenhaus und sogar auf die Intensivstation und ans Beatmungsgerät kommen können.“ Er betont die Wichtigkeit der regelmäßigen Auffrischung: „Es gibt keine dauerhafte Immunisierung. Der Impfstoff wird jedes Jahr angepasst, weil sich die Viren ständig verändern.“
Wer an einer schweren Virusinfektion erkrankt, sollte unbedingt den Arzt aufsuchen. „Bei einer Influenza hat man hohes Fieber, und zwar über Tage, das kann bis 39, 40 Grad hochgehen. Da sollte man medizinisch abklären lassen, worum es sich handelt.“ Dies sei auch deshalb wichtig, da im Zuge einer Virusinfektion oft bakterielle Sekundärinfektionen auftreten können.
Erkältungen im Alltag
Die Frage, ob man mit einer Erkältung arbeiten oder Sport treiben sollte, beantwortet Prof. Lange differenziert. „Grundsätzlich ist es möglich, zur Arbeit zu gehen, wenn man sich nicht schlecht fühlt, allerdings besteht das Risiko, andere anzustecken. Wir bitten unsere Mitarbeiter im Krankenhaus, einen Mundschutz zu tragen, bis die Erkältungssymptome weg sind.“ Bei sportlicher Aktivität gelte: „Definitiv keinen Sport machen, wenn man Fieber hat und sich abgeschlagen fühlt – das sollte einem eigentlich schon der gesunde Menschenverstand sagen.“ Andernfalls könne eine Herzmuskelentzündung drohen, die schwerwiegende Folgen haben kann.
Mit diesen Hinweisen betont Prof. Lange die Bedeutung von Prävention, verantwortungsbewusstem Verhalten, der rechtzeitigen Abklärung schwerer Symptome sowie der Impfung. „Wer mal eine echte Influenza gehabt hat, der weiß, dass sie um ein Vielfaches schwerer ist als ein grippaler Infekt.“
In dem Vortrag „Husten, Schnupfen, Heiserkeit – was kann ich tun“, informiert Pneumologe Prof. Dr. Tobias Lange über verschiedene virale Atemwegserkrankungen, wie man ihnen vorbeugen und wie man sie behandeln kann. Im Anschluss besteht die Möglichkeit für Fragen.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe „GesundheitAktiv“ der Kliniken Südostbayern am 9. Januar von 16 bis 17.30 Uhr im Großen Seminarraum der Kreisklinik Bad Reichenhall statt. Der Eintritt ist frei.
02.01.2025 - Kreisklinik Bad Reichenhall
Neue Dioden-Laser-Technologie für schonende Hämorrhoiden- und Fistel-Operationen
Minimal-invasive Eingriffe verbessern Lebensqualität

Mit der Anschaffung eines innovativen „LEONARDO®“-Diodenlasers können in der Allgemein- und Viszeralchirurgie der Kreisklinik Bad Reichenhall unter der Leitung von Dr. med. Thomas E. Langwieler nun minimal-invasive Eingriffe bei Hämorrhoiden, Analfisteln und Steißbeinfisteln durchgeführt werden – und das mit entscheidenden Vorteilen für die Patientinnen und Patienten. Die Einsatzmöglichkeiten für die individuelle Behandlung von Patientinnen und Patienten werden dabei im Rahmen der Proktologischen Sprechstunde durch die Leitende Oberärztin Steffi Lasch und Oberarzt Diego Castro geprüft. mehr...
Schonende Behandlung von Hämorrhoiden
Hämorrhoiden sind ein weit verbreitetes, aber oft tabuisiertes Leiden, das viele Menschen betrifft. Mit der neuen Laserhämorrhoidoplastie bietet die Kreisklinik Bad Reichenhall eine hochmoderne und minimal-invasive Lösung an. Anstatt das empfindliche Gewebe um die Hämorrhoiden chirurgisch zu entfernen, wird dieses durch gezielte Laserenergie geschrumpft. Diese Methode erhält die natürliche Funktion der Hämorrhoidenpolster und schont die empfindliche Analhaut.
Vorteile für die Patientinnen und Patienten:
- Kein Gewebeverlust, winzige Schnitte
- Minimale Wundfläche und dadurch reduzierte Schmerzen
- Schnelle Erholung und kurze Arbeitsunfähigkeit
- Bestmöglicher Erhalt der Kontinenz
Effektive Lasertherapie bei Analfisteln
Analfisteln, die oft durch entzündete Drüsen entstehen und häufig wieder auftreten, sind ein weiteres Anwendungsgebiet des neuen Lasers. Hier bietet die Klinik eine nahezu schmerzfreie Alternative zu herkömmlichen chirurgischen Eingriffen. Die Lasersonde wird in den Fistelgang eingeführt, um das entzündete Gewebe gezielt zu veröden und den Gang zu verschließen.
Die Vorteile der Laserbehandlung:
- Maximale Schonung des Schließmuskels und somit Erhalt der Kontinenz
- Keine Spaltung oder Entfernung des Fistelgangs nötig
- Deutlich schnellere Wundheilung
- Kombinierbarkeit mit anderen Behandlungsmethoden
- Reduktion von Rezidivfisteln
Minimal-invasive Behandlung von Steißbeinfisteln
Steißbeinfisteln können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen und erfordern oft aufwendige chirurgische Eingriffe. Mit der Lasertherapie wird das entzündete Gewebe durch eine präzise Verödung entfernt, ohne das umliegende Gewebe zu schädigen.
Die Vorteile für die Patientinnen und Patienten:
- Minimaler Eingriff mit geringer Belastung
- Keine großflächige Entfernung von Gewebe
- Schnelle Rückkehr zu alltäglichen Aktivitäten
- Deutlich geringeres Risiko für Rückfälle (Rezidive)
- Verbesserte Lebensqualität durch modernste Technik
„Der neue Laser ermöglicht es uns, unseren Patientinnen und Patienten hochmoderne, schonende und effektive Behandlungen anzubieten“, erklärt der Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie, Dr. med. Thomas E. Langwieler. „Wir setzen auf minimal-invasive Verfahren, die nicht nur die Heilung beschleunigen, sondern auch die Lebensqualität nachhaltig verbessern.“
Die Kreisklinik Bad Reichenhall unterstreicht damit ihren Anspruch, medizinische Innovationen für eine schnellere Genesung, geringere Schmerzen und eine deutlich verbesserte Lebensqualität der Patientinnen und Patienten einzusetzen.
02.01.2025 - Kreisklinik Bad Reichenhall
Molkerei Berchtesgadener Land spendet 23.800 Euro für die Notaufnahme der Kreisklinik Bad Reichenhall
Neues Videolaryngoskop zur schnelleren und sichereren Intubation von Notfallpatienten finanziert
Die Milchwerke Berchtesgadener Land Chiemgau eG haben eine großzügige Spende in Höhe von 23.800 Euro an die Notaufnahme der Kreisklinik Bad Reichenhall übergeben. Zur offiziellen Übergabe war der Geschäftsführer der Molkerei, Bernhard Pointner in die Kreisklinik gekommen, wo er von Philipp Hämmerle, Vorstand der Kliniken Südostbayern, sowie von der Chefärztin der Notaufnahme, Dr. Verena Kollmann-Fakler und Standortleiter Stefan Prawda, herzlich empfangen wurde. mehr...
Im Mittelpunkt des Termins stand die Präsentation eines neuen Videolaryngoskops, das durch die Spende finanziert werden konnte. Dieses Gerät ermöglicht eine sichere und schonende Intubation bei Patienten, die nicht mehr selbständig atmen können. Es erleichtert die Atemwegssicherung und erhöht somit auch die Patientensicherheit.
Bernhard Pointner begrüßte die Anschaffung und erklärte seine Motivation zu einer Spende für die Notfallversorgung in der Region mit den gelebten Werten der Molkerei: „Gemeinschaft hat in unserer Genossenschaft einen hohen Stellenwert. Darum leisten wir sehr gerne einen Beitrag zum Wohl unserer Region. Ernährung und Gesundheit sind eng verbunden, und wenn wir zur Notfallversorgung auch etwas beitragen können, dann machen wir das sehr gerne“.
Phillip Hämmerle, Vorstand der Kliniken Südostbayern sprach seinen Dank aus: „Das wissen wir wirklich sehr zu schätzen und im Namen der Kliniken Südostbayern bedanke ich mich ganz herzlich. Wir freuen uns sehr über die Verbundenheit und die großzügige Spende, mit der wir unser engagiertes Team in der Notaufnahme in ihrem wertvollen Dienst unterstützen können.“
Zur konkreten Bedeutung des neuen Geräts äußerte sich die Chefärztin Dr. Verena Kollmann-Fakler: „Das neue Gerät kommt uns und unseren Patienten besonders dann zugute, wenn die Intubation in einer schwierigen Lage durchgeführt werden muss. Weiterhin können wir mit diesem Gerät auch unsere jungen Mitarbeiter leichter schulen und damit mehr Mitarbeiter befähigen, in einer Notsituation schnell und sicher zu intubieren.“
Die Molkerei Berchtesgadener Land befindet sich im Besitz von rund 1.600 Landwirt:innen, deren Betriebe im Durchschnitt 27 Kühe halten. Soziale Verantwortung und nachhaltiges Handeln sind Werte, denen sich das heimische Unternehmen schon lange verpflichtet fühlt. Dies zeigt sich nicht nur im Engagement für die Region, sondern auch in ihrem Bekenntnis zu fairen Arbeitsbedingungen, Gesundheit und Sicherheit, Umwelt- und Geschäftsethik.
Mit der aktuellen Spende unterstreichen die Milchwerke einmal mehr ihr Engagement für die Heimat und das Gemeinwohl. Als bedeutender Arbeitgeber in der Region ist die enge Verbundenheit mit der Heimat und das Ziel, die Lebensqualität der Menschen vor Ort zu fördern, ein unverrückbarer Kern der Unternehmensphilosophie.
01.01.2025 - Kreisklinik Bad Reichenhall
Zwei Neujahrsbabys in Reichenhall
Herzlichen Glückwunsch

Zwei Neujahrsbabys wurden in der Kreisklinik Bad Reichenhall geboren. Um 12:12 Uhr erblickte Severin Simon Stöckl mit einem Geburtsgewicht von 3525 Gramm und 53 Zentimetern das Licht der Welt. Für seine Eltern Theresa Katharina und Korbinian Stöckl aus Bischofswiesen ist es das zweite Kind.
Isabella Ostermaier wurde um 13:42 Uhr geboren. Sie war 3170 Gramm schwer und 48 Zentimeter groß. Die Eltern Magdalena und Christian Ostermaier aus Anger freuen sich über ihr erstes Kind.
01.01.2025 - Klinikum Traunstein
"Franz und Lia" heißen die Neujahrsbabys in Traunstein
Herzlichen Glückwunsch

Um 1:40 Uhr am Neujahrstag erblickte das erste Kind im Klinikum Traunstein das Licht der Welt. Die stolzen Eltern Regina Bliemel und Michael Dolzer aus Amerang freuen sich über ihr erstes Kind. Der kleine Franz brachte bei der Entbindung 3404 Gramm auf die Waage und ist 52 Zentimeter groß.
Lia Fischer ist ebenfalls an Neujahr zur Welt gekommen. Bei der Entbindung wog sie 3066 Gramm ist 51,5 cm groß.
Wir gratulieren den Eltern ganz herzlich.
19.12.2024 - Kliniken Südostbayern
Abschied für eine verdiente Klinikmanagerin
KSOB-Vorständin Elisabeth Ulmer geht in den Ruhestand
Nach weit mehr als einem Jahrzehnt im Dienst der Kliniken Südostbayern AG (KSOB) wurde Frau Elisabeth Ulmer, ab 2012 stellvertretendes und seit 2014 ordentliches Mitglied des KSOB-Vorstands, in einer bewegenden Veranstaltung in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Über 70 Gäste – darunter Aufsichtsratsmitglieder, Familienangehörige, Freunde, langjährige Kolleginnen und Kollegen sowie ehemalige Weggefährten – nahmen an der feierlichen Veranstaltung im Klostergasthof Maria Eck in Siegsdorf teil. mehr...
Für die musikalische Umrahmung der Feier sorgte die Band mit Dr. Markus Ewald (Klavier), Oberarzt der Allgemeinchirurgie am KSOB-Standort Traunstein, seinem Sohn Benedikt (Schlagzeug) sowie dessen Freunden Luka Klećina (Melodiegitarre) und Dominik Spiegel (Bassgitarre).
„Ich darf mit großer Dankbarkeit auf eine Zeit zurückblicken, die von vielen wichtigen Ereignissen und Entwicklungen, aber auch von unzähligen bewegenden und sehr menschlichen Erlebnissen geprägt war“, erklärte Ulmer sichtlich gerührt. „Es war für mich eine Ehre, in unseren Kliniken arbeiten und wirken zu dürfen. Von Beginn an war ich begeistert von unserem Klinikverbund mit dem großgefächerten medizinischen Angebot und dies auf sehr hohem Niveau. Was mich dabei neben der sehr guten und professionellen Versorgung unserer Patienten immer angetrieben hat, war vor allem eines: das Wohl unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denen ich allen sehr herzlich danke für ihren unermüdlichen und enorm engagieren Einsatz. Es war mir stets ein Herzensanliegen, unter den oft nicht einfachen Rahmenbedingungen das Beste zu ermöglichen. Die damit verbundenen Begegnungen sind es auch, die mich jetzt mit einem gefüllten Erinnerungsschatz in meinen Neuanfang gehen lassen. Es ist nun sozusagen der Wind in meinen Segeln, der mich jetzt zu neuen Aufgaben und Erlebnissen trägt und ich darf die Segel setzen, wie und wohin ich möchte ... und darauf freue ich mich!“
Die Glückwünsche vom Landkreis Berchtesgadener Land überbrachte Landrat und KSOB-Aufsichtsratsvorsitzender Bernhard Kern: „Sie, verehrte Frau Ulmer, haben die Kliniken Südostbayern mit Ihrem unermüdlichen Einsatz, Ihren Visionen und Ihrem Herzblut geprägt. Dabei hatten Sie stets das Wohl der Kliniken, der Mitarbeiter und der Patienten im Blick und dafür gesorgt, dass wir auch in schwierigen Zeiten handlungsfähig bleiben. Wir werden Ihre offene und besonnene Art, Ihre Empathie und Ihre Fähigkeit, Menschen zu motivieren, sehr vermissen. Sie haben nicht nur als Vorständin, sondern auch als Mentorin, Kollegin und „gute Seele“ viele von uns inspiriert. Ich danke Ihnen für ihre herausragende Arbeit und Ihr unermüdliches Engagement für die KSOB-Familie und die Gesundheitsversorgung in unseren beiden Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land.“
Für den Landkreis Traunstein und in Stellvertretung von Landrat Siegfried Walch betonte Herr Josef Konhäuser: „Ihnen, liebe Frau Ulmer, ist es während Ihrer gesamten Zeit an den Kliniken Südostbayern auf herausragende Weise gelungen, Wirtschaftlichkeit einerseits und die sozialen Belange der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter andererseits in Einklang zu bringen. Dafür gebührt Ihnen Dank und unsere Anerkennung. Ich wünsche Ihnen vor diesem Hintergrund viele neue und, da bin ich mir sicher, interessante Aufgaben in Ihrem „Unruhestand“.“
Der KSOB-Vorstandsvorsitzende Dr. Uwe Gretscher rückte die Zusammenarbeit mit Ulmer in den Mittelpunkt: „Unsere Zeit an der Spitze der Kliniken war geprägt von Herausforderungen – und wir haben diese immer gemeinsam und mit Bravour gemeistert. Liebe Frau Ulmer, mit Ihrer Fähigkeit, Klammern zu bilden, Ihrem Engagement und enormen Fleiß haben Sie dafür gesorgt, dass wir heute als Kliniken mit unseren Beschäftigten gestärkt in die Zukunft blicken können, trotz aller wirtschaftlichen Herausforderungen. Sie hinterlassen große Fußstapfen und eine prägende Zeit. Sie haben nicht nur Kliniken geführt, sondern Menschen inspiriert und motiviert. Dafür gebührt Ihnen unser aller Dank.“
Die emotionale Veranstaltung, bei der auch die beiden Altlandräte Georg Grabner und Hermann Steinmaßl anwesend waren und die zudem von zahlreichen Anekdoten und Dankesreden geprägt war, bot den Gästen auch einen Einblick in die vielfältige Persönlichkeit der scheidenden Vorständin. Die Kliniken Südostbayern verabschieden eine Führungspersönlichkeit, die nicht nur die Entwicklung des Unternehmens, sondern auch die Gesundheitsversorgung in der Region nachhaltig vorangebracht hat.
16.12.2024 - Fachklinik Berchtesgaden
Weihnachtsvisite in der Fachklinik Berchtesgaden
Ein Lichtblick in der besinnlichen Zeit
Die Weihnachtszeit ist für viele Menschen eine Zeit der Freude, des Zusammenseins und der Besinnung. Doch für Patienten in einem Krankenhaus kann diese Zeit oft mit Einsamkeit und Sorgen verbunden sein. Eine Weihnachtsvisite im Krankenhaus bietet deshalb die Möglichkeit, ein wenig Licht und Wärme in den Krankenhausalltag zu bringen. Die Freunde der Fachklinik Berchtesgaden e.V. haben es sich auch dieses Jahr nicht nehmen lassen, die Vorbereitungen für die schon traditionelle Weihnachtsvisite schon Wochen im Voraus zu beginnen. mehr...
So wurden für die Patienten liebevolle kleine Geschenke gebastelt. Die Dekoration der Stationen mit Lichtern, Weihnachtsbäumen und festlichen Kränzen trägt dazu bei, eine fröhliche Atmosphäre zu schaffen. Es ist wichtig, dass die Patienten spüren, dass sie in dieser besonderen Zeit nicht vergessen werden.
Am vergangenen Mittwoch machten sich nun Mitglieder des Fördervereins der Freunde der Fachklinik Berchtesgaden e.V., begleitet vom Chor unter Leitung von Christa Hemetsberger, drei Engeln, den Bürgermeistern der umliegenden Gemeinden, Geistlichkeiten, Standortleitung Stefan Prawda, Pflegeleitung Eugen Siegle sowie Chefärztin Dr. Kornelia Zenker-Wendlinger mit den Ärzten der Fachklinik auf den Weg durch die Klinikflure. Mit einem Lächeln und einem offenen Ohr besuchten sie die Patienten in ihren Zimmern und Aufenthaltsräumen. Die Freude in den Augen der Patienten, als sie ein kleines Geschenk und eine liebevolle Karte von den Engeln erhielten, ist unbezahlbar. Weihnachtslieder, gesungen vom Chor, weckten Erinnerungen an frühere Feste.
Die Weihnachtsvisite hat eine tiefere Bedeutung, als es auf den ersten Blick scheint. Sie zeigt den Patienten, dass sie nicht allein sind und dass es Menschen gibt, die an sie denken. Für viele ist es ein Moment der Ablenkung von Schmerzen und Sorgen. Die Gespräche, das Lachen und die kleinen Gesten der Zuneigung können Trost spenden und Hoffnung geben.
Die Weihnachtsvisite in der Fachklinik Berchtesgaden ist deshalb mehr als nur eine langjährige Tradition; sie ist ein Zeichen der Menschlichkeit und des Mitgefühls. In einer Zeit, in der viele Menschen mit Herausforderungen kämpfen, bringt diese besondere Geste ein Stück Freude und Wärme in die Herzen der Patienten und ihrer Angehörigen. Es erinnert uns daran, dass die wahre Bedeutung von Weihnachten nicht nur im Schenken, sondern auch im Geben von Zeit und Liebe liegt.
13.12.2024 - Klinikum Traunstein
Liebgewonnene Tradition jährt sich zum 24. Mal
Chiemgauer Intensivtag des Klinikums Traunstein wieder spannend und gut besucht
Alle Jahre wieder veranstalten die Intensivstationen des Klinikums Traunstein den Chiemgauer Intensivtag, eine liebgewonnene Tradition, die dieses Jahr zum 24. Mal stattfand. Es ist ein Angebot an Fachpersonal aus Medizin und Pflege, Erfahrungen mit anderen Kliniken auszutauschen und an Erkenntnissen aus diversen Forschungsprojekten teilzuhaben. Über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer informierten sich auf dieser Fortbildungsveranstaltung über aktuelle Themen rund um die Versorgung von Patienten auf der Intensivstation. mehr...
Neben fachspezifischen medizinischen Themen wie beispielsweise Fallstricke der Blutdruckmessung, Diagnostik und Therapie des postoperativen Rechtsherzversagens, konnte man auch erfahren, warum es für Kinder wichtig ist, kranke Angehörige auf der Intensivstation zu besuchen und wie man trotz eines herausfordernden Berufsumfeldes gut schlafen kann.
In zwei Vortragsräumen fanden sieben Vorträge sowie Workshops statt. Durch die Veranstaltung führten die beiden Oberärzte und Intensivmediziner Dr. Markus Barth und Holger Liermann, sowie Gisela Otrzonsek vom Psychologischen Dienst der Intensivstationen am Klinikum Traunstein. Sechs externe Referenten waren dazu angereist aus Bern, Jena, München, Passau, Reutlingen und Bad Tölz. „Der Chiemgauer Intensivtag hat bereits Tradition bei uns und ich bin auch dieses Jahr dem Organisationsteam wieder sehr dankbar, für das spannende Programm und die hohe Qualität dieser Fortbildungsveranstaltung, so PD Dr. Tom-Phillip Zucker, Ärztlicher Direktor am Klinikum Traunstein.
Über ein äußerst sensibles Thema - Kinderbesuch auf der Intensivstation - referierte Dr. Teresa Deffner, Psychologin vom Universitätsklinikum Jena. Sie berichtete von ihren langjährigen positiven Erfahrungen und den Leitgedanken dahinter. „Das Unglück, das den Angehörigen auf die Intensivstation gebracht hat, können wir nicht rückgängig machen, aber wir können Kinder und Familien dabei begleiten, damit umzugehen. Es ergibt keinen Sinn, Kinder dabei auszuschließen. Die Kinder sind ohnehin betroffen und dann ist es wichtig, die Eltern darin zu ermutigen, sie dabei sein zu lassen“, so Teresa Deffner. Wie man Kinder und Familien gut begleitet, stellte sie dann an ganz praktischen Beispielen für die Teilnehmer dar und das Wissen konnte im anschließenden partizipativen Workshop noch gemeinsam erweitert werden.
Dr. Marie-Madlen Jeitziner, Leiterin des Bereichs der Pflegeforschung im Universitätsspital Bern, lenkte den Blick auf die Zeit nach der Intensivstation und die möglichen körperlichen, kognitiven und psychischen Langzeitfolgen einer intensivstationären Behandlung. Dafür gibt es mittlerweile eine Bezeichnung: das Post-Intensive-Care-Syndrom (PICS), aber wenig Behandlungsangebote. Eine davon ist die PICS-Ambulanz in der Charité in Berlin. „Die Betroffenen profitieren von angefertigten Intensivtagebüchern und Besuchen der Intensivstation nach einem Aufenthalt, weil sie sich oftmals beim Personal bedanken wollen. Dies sollte nach Möglichkeit kompetent begleitet werden.“, so Jeitziner im Vortrag. „Dass es in Traunstein fest auf der Intensivstation angestellte Psychologinnen gibt, sei ein echter Trumpf für das Krankenhaus“, lobte Dr. Jeitziner zudem. Möglich gemacht wird das durch die Förderung der Eva Mayr-Stihl Stiftung, die auch den Intensivtag unterstützt.
PD Dr. Andrea Meidert von der LMU München stellte die Ergebnisse ihrer Forschung vor. Sie überraschte das Publikum mit der Erkenntnis, dass die Messung des Blutdrucks durch eine klassische Armmanschette an Genauigkeit abnimmt, je mehr die Werte sich vom Normalwert entfernten. „Ein niedriger Blutdruck werden falsch zu hoch und ein zu hoher Blutdruck falsch zu niedrig gemessen. Interessanterweise kann man mit der Armmanschette gerade die schlechten Werte nicht richtig messen, die auf der Intensivstation behandelt werden müssen, legte Dr. Meidert überzeugend dar. Gut, dass es bereits genauere und vor allem kontinuierliche innovative Messmethoden gibt, auf die man zurückgreifen kann und die am Klinikum Traunstein auch bereits zur Verfügung stehen. Weitere interessante Neuheiten befinden sich noch in der Entwicklung.
Prof. Dr. Michael Lehrke referierte als Chefarzt der Kardiologie in Traunstein und Bad Reichenhall und sensibilisierte das Fachpublikum zur Diagnose und Behandlung des akuten Rechtsherzversagens nach Operationen. „Unbehandelt kann diese seltene Komplikation zum Tod führen. Sie muss darum zeitig erkannt werden, dann kann das Überleben mit einer gut abgestimmten multidisziplinären Therapie gut gesichert werden.“, so der Experte Professor Lehrke.
Oliver Coolens, B.A., M.A. kam aus der Akademie für Pflegekräfte in Reutlingen nach Traunstein und fasste in seinem Referat die neuesten Forschungsergebnisse über Methoden für optimale Hygienemaßnahmen im Mund-Rachenraum und der Zähne bei beatmeten Patienten zusammen. Damit könne man erheblich dazu beigetragen, die Häufigkeit von Lungenentzündungen und auch Beatmungstagen zu reduzieren.
Über das „Phantom“ der durch Kontrastmittelgabe verursachten Nierenschädigung sprach Prof. Dr. Carsten Böger, Chefarzt der Nephrologie, Rheumatologie und Diabetologie am Klinikum Traunstein. „Es ist eine noch immer viel gefürchtete Komplikation, die sich aber als viel unbedeutender herausgestellt, als man früher angenommen hat. Sozusagen ein Phantom, flüchtig und ohne nennenswerte Substanz.“, beschrieb Böger die allgemeine Sorge. Angst vor solchen Nierenschädigungen müsse man heute nur noch in seltenen Fällen haben. So muss auch auf wichtige Untersuchungen mit Kontrastmittel in der Regel nicht mehr verzichtet werden.
Besonderen Anklang fanden die Schilderungen von Andreas Amberger aus dem Klinikum Passau, wie die Kolleginnen und Kollegen es dort auf der Intensivstation schaffen, schwerkranke Patienten mit Beatmung und Herzlungenmaschinen aus dem Bett zu mobilisieren und ihnen in ausgewählten Fällen sogar einen Ausflug in den Garten oder auf den Balkon zu ermöglichen. Dies bestätigt die Bedeutung der Frühmobilisation und die Wichtigkeit einer guten personellen Besetzung, ohne die so eine Betreuung nicht möglich wäre.
Mit der Aussage „Den Wecker nicht morgens, sondern abends klingeln lassen!“, hatte Dr. Martin Schlott, die Aufmerksamkeit des Publikums sofort auf seiner Seite. Der Chefarzt der Anästhesiologie in Bad Tölz sowie Schlaf- und Mentalcoach beendete den Chiemgauer Intensivtag mit seinem Vortrag über das Geheimnis der außerordentlichen Leistungsfähigkeit. „Wer sich morgens mit dem Wecker aus dem Schlaf reißt, hat nicht zu Ende geschlafen und startet unausgeruht in den Tag.“, so Schlott. Damit bliebe das Potential der möglichen Leistungsbereitschaft unausgeschöpft. Mit einem Abendwecker könnte man aber eine „Zubettgeh-Routine“ einläuten und zumindest eine ausreichende Anzahl an Stunden für den Schlaf sicherstellen. „Menschen, die auf Intensivstationen arbeiten, stehen immer wieder vor körperlichen und psychischen Herausforderungen. Gut, wenn dann die Batterien aufgeladen sind, selbst wenn der Schichtdienst immer wieder droht, den Biorhythmus durcheinander zu bringen“, räumt er ein und begeistert anschließend sein Publikum noch mit praktischem Achtsamkeitstraining und einem Einblick in die Suggestion und Imaginationskräfte.
12.12.2024 - Klinikum Traunstein
Kommt ein Unfallchirurg nach einem Unfall ins Krankenhaus…

Dr. Jens B., niedergelassener Facharzt für Chirurgie, Unfallchirurgie, Schulter- und Ellenbogenchirurgie in Norddeutschland, ist für eine Fortbildung im Chiemgau – und verletzt sich schwer an der Hand, so dass er notfallmäßig ins Krankenhaus muss. Er geht nach Traunstein ins Klinikum und wird dort in der Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Zentrum für Handchirurgie operiert, um die Funktion der Hand wiederherzustellen und optimal zu versorgen. mehr...
„Wir waren gerade am Veranstaltungsort der Fortbildung angekommen, setzten uns an einen Tisch und wollten sehen, ob wir Bekannte treffen.“, erinnert sich Dr. B., „Kurz darauf kam ein Kollege mit zwei Gläsern in der Hand bei uns vorbei und stellte sie auf dem Tisch ab, um uns zu begrüßen. Aus dem Augenwinkel bemerkte ich, dass eines der Gläser umkippte und wollte es festhalten. Dabei habe ich mir den Stiel des Glases in die Hand gestochen, da dieser wohl bereits abgebrochen war. Mir war sofort klar, dass ich den Nerv erwischt hatte.“
Auf Empfehlung einer ortsansässigen Mitarbeiterin des Veranstalters lässt sich Dr. B. mit einem provisorischen Verband um die Hand nach Traunstein ins Klinikum fahren. Dort in der Zentralen Notaufnahme angekommen, wird er vom diensthabenden Arzt untersucht, der angesichts der Verletzung noch einen versierten Oberarzt der Plastischen Chirurgie, Handchirurgie hinzuruft.
Mikrochirurgische Versorgung der Hand
Der Chefarzt der Plastischen Chirurgie, Handchirurgie, Prof. Dr. Rahmanian-Schwarz erinnert sich sehr gut an den komplexen Fall: „In der klinischen Untersuchung der Hand von Herrn Dr. B. zeigte sich eine isolierte Hypästhesie des ulnaren Mittelfingernervens. In Abstimmung mit Herrn Dr. B. vereinbarten wir nach der initialen Wundversorgung in der Notaufnahme eine Wiedervorstellung am nächsten Tag zur Re-Evaluation des Befundes. Da sich bei diesem Termin weiterhin ein gestörtes Gefühlsempfinden am Mittelfinger ulnar zeigte, trafen wir die Entscheidung zur Operation. Intraoperativ zeigte sich der gemeinsame Nerv des Ring- und Mittelfingers radial verletzt, so dass die mikrochirurgische Versorgung erfolgte. Gerade für solche komplexen handchirurgischen Fälle haben wir in den letzten acht Jahren mit Unterstützung der Unternehmensleitung eine hochspezialisierte Abteilung in den Kliniken Südostbayern aufgebaut. Dank unserer mikrochirurgischen Expertise und Exzellenz können wir sämtliche Verletzungen und Krankheitsbilder der Hand in höchster Qualität behandeln. Darüber hinaus sind wir in der Lage, an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr einen Replantationsdienst für die regionale und überregionale Notfallversorgung bereitzustellen.“
Patient kann die Hand wieder wie gewohnt nutzen
Patient Dr. B. ist auch in der Nachschau noch begeistert über die gesamte Herangehensweise im Klinikum Traunstein sowie über das Vorgehen und das perfekte Ergebnis der Operation: „Jetzt, einige Wochen später, darf ich zusammenfassen, die Wundheilung war reizlos, die Narbe ist perfekt, mit dem Ergebnis bin ich mehr als zufrieden. Beim Tischtennisspielen finde ich langsam zu alter Form zurück und meinen Beruf als Chirurg kann ich wieder problemlos ausüben. Ich bin wirklich froh, dass ich im Klinikum in Traunstein war nach meinem Unfall. Ich darf sagen, der Aufenthalt im Klinikum war für mich als Patient absolut top mit guten, strukturierten Abläufen. Von der Notaufnahme über den OP bis zu Anästhesie und Aufwachraum, alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren freundlich und kompetent und haben mich ausgesprochen gut betreut. Ich bin extrem dankbar für die herausragende Arbeit der Abteilung für Handchirurgie. Aber auch allen anderen Beteiligten gilt mein herzliches Dankeschön. Viele Grüße aus dem hohen Norden in den schönen Chiemgau.“
10.10.2024 - Klinikum Traunstein
Welcome to the next level
Erfolgreicher Ultraschall-Aufbaukurs Abdomen gemäß DEGUM und KBV-Richtlinien

Ultraschallkurse haben seit 20 Jahren Tradition in der Gastroenterologie am Klinikum Traunstein. Im November wurde durch das Chef- und Oberarztteam & friends unter der Leitung von Dr. Götzberger (Klinikum Neuperlach) der Aufbaukurs Abdomen, Retroperitoneum und Niere durchgeführt.
Insgesamt nahmen 30 Teilnehmer an diesem Kurs teil. Neben Theorieteilen sowie video-cases zu sonographischen Interventionen war der Kurs von praktischen Übungen an Patienten geprägt, die in kleinen Gruppen von jeweils fünf Personen plus Tutor durchgeführt wurden. Durch die direkte Anwendung an den Geräten konnten alle Teilnehmer ihre Fähigkeiten weiterentwickeln und pathologische Befunde live unter Anleitung erarbeiten.
Die Rückmeldungen der Teilnehmer waren wieder sehr erfreulich:
„Unglaublich guter, abwechslungsreicher Kurs, 1°!!“
„top absolut reibungslos, keine Verbesserungsverschläge“
„super organisiert“
„Tolle Vorträge, Top Organisation“
Weitere Kursmodule sind 2025 geplant. Die Kurstermine werden zeitnah über das DEGUM-Kursportal mitgeteilt oder können über das abgefragt werden.
07.12.2024
Bestnoten beim Hygiene-Audit
Hoher Hygiene- und Reinigungsstandard in den Kliniken Südostbayern
Die Klinik Gebäudeservice Traunstein GmbH (KGT), ein Tochterunternehmen der Kliniken Südostbayern, konnte erneut hervorragende Ergebnisse beim unabhängigen Hygiene-Audit der Firma HYSYST erzielen. Die Leistungsqualifikationen an allen vier Klinikstandorten Traunstein, Trostberg, Berchtesgaden und Bad Reichenhall bestätigen das hohe Niveau der desinfizierenden Reinigung im Patientenumfeld und verdeutlichen die konsequente Qualitätsorientierung der Kliniken. mehr...
Gabriele Hentschlofsky, Bereichsleiterin und Prokuristin der KGT, zeigt sich hoch erfreut: „Diese Audits sind für unser Unternehmen von zentraler Bedeutung und tragen zu einer kontinuierlichen Verbesserung bei. Die unabhängigen Auditoren haben uns ein Top-Niveau bescheinigt, worauf ich äußerst stolz bin. Besonders hervorheben möchte ich die großartige Arbeit unserer Führungskräfte und Teams, die diese Leistungen unter oft schwierigen Bedingungen ermöglichen.“
Auch kleinste Details werden geprüft
Die Ergebnisse der Audits spiegeln den hohen Stellenwert der Basishygiene in den Kliniken Südostbayern wider, wie die Auditoren von HYSYST betonten. In die Bewertung der Prüfer flossen Beobachtungen und Messungen aus jeweils sechs operativen Kernprozessüberwachungen der Hygiene im Bereich der Zimmer- und Badreinigung sowie aus der Aufbereitung von Betten, Nachtschränken und Patientenplätzen ein. Hinzu kommt die Überwachung und Bewertung der Qualität der unterstützenden Prozesse, wie der textilen Wäsche, dem Gebrauch chemischer Lösungen und auch dem Ausbildungs- und Schulungsstand aller Mitarbeitenden. Dabei werden auch kleinste Details der Reinigungsqualität an Hand- und Hautkontaktstellen geprüft, wie z. B. die Sauberkeit der Griffleiste des Fußteils eines Patientenbetts oder die der Türklinken aller Türen in den Zimmern.
Alle Standorte überzeugen
Am Standort Traunstein zeigte sich das Audit-Team beeindruckt von der Leistung der Reinigungsfachkräfte, die trotz erstmaliger Teilnahme an einer Leistungsqualifikation ein exzellentes Ergebnis erzielten. Die Auditoren lobten das vorbildliche Engagement in Schulung und Überwachung der Arbeitsstandards. Der Schutz der Patientinnen und Patienten stehe hier klar im Fokus.
Die Reinigungsfachkräfte der Bettenzentrale am Standort Trostberg konnten ihre konstant hohe Leistung durch hervorragende Messergebnisse erneut unter Beweis stellen. Ein besonderer Dank galt allen beteiligten Fachkräften für ihren Einsatz.
Mit einem Ergebnis, das nahtlos an die bisherigen Spitzenleistungen anschließt, hob das Audit-Team auch am Standort Berchtesgaden die stringente Umsetzung des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses hervor. Besonders gelobt wurde der professionelle Einsatz der Standardarbeitsanweisung „HyPlanGo II“.
Bei der elften Leistungsqualifikation für Hygiene über alle Klinikstandorte der Kliniken Südostbayern hinweg überzeugte auch der Standort Bad Reichenhall mit einem hervorragenden Ergebnis. Die Auditoren betonten die exzellente Einarbeitung neuer Kolleginnen und Kollegen sowie die hohe Motivation des gesamten Teams.
„Wenn bei unangekündigten Audits solche Ergebnisse erzielt werden, zeigt das die exzellente Arbeit aller Mitarbeitenden“, so Gabriele Hentschlofsky abschließend. Die KGT werde auch weiterhin alles daransetzen, die vom Robert Koch Institut (RKI) geforderten hohen Basishygiene-Standards in den Kliniken Südostbayern zu halten und auszubauen.
06.12.2024 - Klinikum Traunstein
Der Nikolaus zu Besuch auf den Kinderstationen
Auch dieses Jahr war der Nikolaus wieder auf den Kinderstationen im Klinikum Traunstein unterwegs. Im Gepäck hatte er Säckchen mit allerlei Leckereien für die kleinen Patientinnen und Patienten.
Gespendet wurden die Säckchen vom Förderverein Rettungszentrum Traunstein – Christoph 14. Herr Robert Portenkirchner, Leitender TC-HEMS am BRK - Luftrettungszentrum Traunstein, übergab die Säckchen an den Nikolaus, der sie dann zur Freude seiner jungen Gastgeber in den Stationszimmern verteilte.
05.12.2024 - Klinikum Traunstein
In Traunstein ist der himmlische Schlitten orangefarben
Der Nikolaus landet mit dem Rettungshubschrauber „Christoph 14“ auf dem Dach des Klinikums Traunstein

Rund 50 Kinder erhielten am Dienstag, 3. Dezember, auf dem Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach des Klinikums Traunstein schon vor dem offiziellen Termin Besuch vom Nikolaus. Der himmlische Vertreter schwebte mit dem Rettungshubschrauber „Christoph 14“ ein. mehr...
Ganz so leise wie ein Rentierschlitten ist ein Hubschrauber nicht – eher mit Getöse als mit Geklingel kündigte sich der Nikolaus-Besuch an. Aber spektakulär war der Anflug in der hereinbrechenden Dämmerung allemal. Auch dieses Jahr waren Kinder zu diesem Besuch eingeladen worden, die im abgelaufenen Jahr wegen eines medizinischen Notfalls den Hubschrauber gebraucht hatten.
Und deren Augen leuchteten, als der Heilige Mann mit hoher Mütze und Stab aus dem Helikopter stieg! Der Nikolaus begrüßte alle, die auf ihn gewartet hatten, sehr freundlich und für jede und jeden hatte er ein kleines Geschenk dabei, das von regionalen Unternehmen gesponsert worden war. Die eingeladenen Kinder konnten dann mit ihren Geschwistern, Eltern und Großeltern bei Plätzchen und Punsch nicht nur den Nikolaus, sondern auch den Helikopter aus nächster Nähe anschauen und bestaunen.
Zusammen mit Robert Portenkirchner hießen Markus Rieder von der BRK-Landesgeschäftsstelle und der Vorstand der KSOB, Elisabeth Ulmer, Dr. Uwe Gretscher und Philipp Hämmerle, die Familien im festlich geschmückten Hubschrauberhangar des Klinikums Traunstein willkommen.
Seit über 15 Jahren besucht der Nikolaus in der Vorweihnachtszeit das Klinikum Traunstein mit dem Rettungshubschrauber „Christoph 14“. Unter dem roten Mantel und dem Bart steckt von Anfang an Dr. Markus Ewald, Oberarzt der Allgemeinchirurgie am Klinikum Traunstein, der sich für das Gelingen des himmlischen Termins sehr einsetzt: „Für uns ist es jedes Jahr eine Riesenfreude, diesen Termin für die Kinder zu organisieren. Wir können ihnen damit vielleicht ein bisschen helfen, das Erlebte zu verarbeiten.“ Robert Portenkirchner vom Bayerischen Roten Kreuz, Leitender TC-HEMS (Technical Crew-Helicopter Emergency Medical Service), ist der Organisator des Nikolausflugs: „Auch wir hoffen, dass die Kinder den Hubschrauber dann wieder mit etwas Positivem verbinden. Und wenn ich mir die leuchtenden Augen und die roten Bäckchen so anschaue, glaube ich, das ist uns gelungen.“
Der orangefarbene Rettungshubschrauber Christoph 14 ist am Klinikum Traunstein stationiert und gehört dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Die Notfallsanitäter werden dabei von der Landesgeschäftsstelle des Bayerischen Roten Kreuzes gestellt. Die Notärzte kommen von der Notarztgemeinschaft Traunstein, die Piloten von der Bundespolizei der Fliegerstaffel Oberschleißheim.
30.11.2024 - Kliniken Südostbayern
Wenn Kollege Roboter assistiert
Männerkrankheiten im Fokus - Teil 3

Zum Abschluss des „Movember“, einer internationalen Aktion, die den Monat November ganz in das Zeichen der Männergesundheit stellt, beleuchten wir den Einsatz zukunftsfähiger Technologie in der Urologie am Klinikum Traunstein. Unser letzter Beitrag der „Movember-Trilogie“ informiert über roboter-assistierte Operationsmethoden. mehr...
Modernste Schlüsselloch-Technik mit hochauflösender 4K-Kamera und hochpräziser Instrumentenführung für ein Minimum an Gewebebeeinträchtigung – das ist das „da Vinci Xi“ System, ein vierarmiges, roboterassistiertes System, das dem Chirurgen ganz neue Möglichkeiten für komplexe Operationen bietet. Es bedeutet für die Patienten weniger Schmerzen und eine raschere Erholung. Über die Vorzüge des roboter-assistierten Operierens sprechen wir mit Prof. Dr. Boris Schlenker, Chefarzt der Urologie am Klinikum Traunstein, und langjährig erfahrener Spezialist für robotische Operationen.
Können Sie uns etwas über das da Vinci Xi Roboter-Operationssystem erzählen und welche Vorteile es für Patienten bietet?
Schlenker: Das da Vinci Xi Operationssystem, welches wir hier am Klinikum Traunstein einsetzen, ist eines der weltweit modernsten Robotik-Systeme. Es ermöglicht uns, minimal-invasive und komplexe urologische Eingriffe mit einer einzigartigen Präzision durchzuführen. Die Instrumente des Systems sind klein und drehbar, was einen millimetergenauen medizinischen Eingriff bei Tumoroperationen ermöglicht.
Die Vorteile für die Patienten sind vielfältig: Durch die geringeren Schnitte im Vergleich zu herkömmlichen Operationen haben die Patienten weniger Schmerzen nach dem Eingriff und ein besseres kosmetisches Ergebnis aufgrund kleinerer Narben. Sie profitieren außerdem von einem geringeren Blutverlust sowie einer schnelleren Genesung. Viele unserer Patienten können bereits nach kurzer Zeit wieder ihren gewohnten Aktivitäten nachgehen.
Wie funktioniert das da Vinci System genau?
Schlenker: Das da Vinci-Operationssystem besteht aus drei Hauptkomponenten. Zum einen die Operationskonsole: Hier sitzt der Operateur während des Eingriffs. Er hat einen hochauflösenden 3D-Monitor vor sich, auf dem er das Operationsfeld mit bis zu 10-facher Vergrößerung sieht. Mit Joysticks steuert er die Instrumente präzise. Dazu kommt die zentrale Recheneinheit: Diese verarbeitet die Bewegungen des Operateurs und übersetzt sie in zitterfreie, präzise Bewegungen der chirurgischen Instrumente. Wichtig zu wissen ist jedoch, dass ich als Operateur dank spezieller Sicherheitsfeatures und der Möglichkeit zum Einspielen wichtiger Patientendaten beim Operieren während des gesamten Eingriffs die komplette Kontrolle über das Geschehen behalte.
Die Umsetzung erfolgt dann über den mechanischen mehrarmigen Operationsturm: Dieser führt die Bewegungen der Instrumente aus und ermöglicht so eine exakte Durchführung des Eingriffs. Ein wesentlicher Vorteil ist, dass das Arbeiten mit dem Roboter die körperlichen Belastungen für den Chirurgen reduziert und so eine hochkonzentrierte Durchführung auch längerdauernder Eingriffe ermöglicht.
In welchen spezifischen Bereichen der Urologie wird das da Vinci System eingesetzt?
Schlenker: Das da Vinci-System findet in verschiedenen Bereichen der Urologie Anwendung:
- Radikale Prostatektomie bei Prostatakarzinom: Hierbei entfernen wir die Prostata samt umliegendem Gewebe, was durch die Präzision des Systems deutlich schonender erfolgt. Der Schließmuskel kann besonders gut geschont werden, auch die Erektionsfähigkeit kann – je nach Tumorstadium – häufig erhalten werden.
- Nierenbeckenplastik bei Nierenbeckenabgangs-Enge: Diese Operation korrigiert Engstellen am Harnleiter und erhält somit die Nierenfunktion.
- Teil- oder komplette Nierenentfernung bei Nierenkarzinom: Auch hier ermöglicht das System eine gezielte Entfernung von kleinen Tumoren mit Organerhalt oder die komplette Entfernung der Niere über einen kleinen Bergeschnitt.
Wie geht es nach der Operation für den Patienten weiter?
Schlenker: Wie schon bereits vor der Operation, stehen wir auch nach Entlassung unserer Patientinnen und Patienten aus der Klinik in engem Kontakt mit den zuweisenden Ärztinnen und Ärzten. Diese Zusammenarbeit zwischen Krankenhaus und ambulanter Versorgung stellt die engmaschige Betreuung bis zum Abschluss der gesamten Behandlung sicher und ist somit entscheidend für das Behandlungsergebnis. Nach dem Eingriff halten wir die niedergelassenen Ärzte stets informiert über den Verlauf der Behandlung und etwaige Nachsorgeuntersuchungen. Diese enge Kooperation sorgt dafür, dass unsere Patienten umfassend und wohnortnah betreut werden – von der ersten Diagnose bis zur High-Tech Operation bei uns im Klinikum Traunstein.
Abschließend zu unserer kleinen Reihe zum Männermonat November, gibt es noch Informationen und Ratschläge?
Schlenker: Wir haben letztes Jahr erfolgreich das roboter-assistierte Operieren im Klinikum Traunstein eingeführt und als Routine-Eingriff etabliert. Das hat für die Patienten in den Landkreisen Berchtesgadener Land und Traunstein den Vorteil, dass sie nicht mehr nach München oder Salzburg fahren müssen, um eine High-Tech Operation nach modernsten Standards zu erhalten. Ich möchte abschließend zusammen mit meinen Kollegen Dr. Weidlich und Prof. Dr. Zaak auch meinerseits nochmals auf die Wichtigkeit regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen bei den entsprechenden Fachärzten hinweisen. Je besser Männer (und selbstverständlich auch Frauen) informiert sind und konsequent zur Vorsorge gehen, desto besser können wir gemeinsam ihre Gesundheit schützen!
28.11.2024 - Kreisklinik Bad Reichenhall
Kreisklinik Bad Reichenhall ausgezeichnet als Top Regionales Krankenhaus in der Focus Klinik-Liste

In seiner Klinikliste 2025 bescheinigt der Focus der Kreisklinik Bad Reichenhall zum wiederholten Male höchste Qualität. In die Bewertung der Redaktion von FOCUS-Gesundheit gingen unter anderem ein die Angaben zu den fach- und abteilungsspezifischen Zahlen, ärztliche Leistung, Pflege und Hygiene sowie Qualitätsmanagement.
27.11.2024 - Kreisklinik Bad Reichenhall
Tabuthema Harninkontinenz
Ursachen, Behandlung und Prävention

Weibliche Harninkontinenz und Beckenbodensenkung sind zwei eng miteinander verbundene und oft tabuisierte Gesundheitsprobleme, die viele Frauen im Laufe ihres Lebens betreffen. Gynäkologin Dr. Yvonne Winkler, Leitende Oberärztin der Frauenklinik in der Kreisklinik Bad Reichenhall, erklärt, welche Therapiemöglichkeiten es gibt und wie man vorbeugen kann. mehr...
Es ist meist ein schleichender Prozess, wenn Frauen bemerken, dass ihr Alltag von einem unangenehmen und oft peinlichen Problem beeinflusst wird: Sie leiden unter Harninkontinenz, die häufig in Zusammenhang mit einer Schwächung der Beckenbodenmuskulatur oder einer Beckenbodensenkung auftritt. Schwangerschaft, Geburt, hormonelle Veränderungen in den Wechseljahren oder altersbedingte Degeneration des Bindegewebes sind häufige Ursachen.
„Man kann sagen, dass in Deutschland circa 25 Prozent der Frauen in der zweiten Lebenshälfte von Inkontinenz betroffen sind. Bei der Hälfte von ihnen handelt es sich um eine Belastungsinkontinenz, bei der Urin beim Husten, Lachen, Niesen oder schweren Heben austritt. Etwa 14 Prozent haben eine Dranginkontinenz – das heißt, sie verlieren Urin ohne Belastung und haben ständigen Harndrang. Dann gibt es eine Kombination aus beidem, die sogenannte Mischinkontinenz, worunter 32 Prozent der Frauen leiden. Bei rund vier Prozent der Patientinnen liegen andere Ursachen vor, beispielsweise neurologische Erkrankungen“, erklärt Dr. Yvonne Winkler, Leitende Oberärztin Gynäkologie an der Kreisklinik Bad Reichenhall.
Moderne Therapien
Die Medizinerin kennt den großen Leidensdruck der Frauen. Oft benötigen sie lange Bedenkzeit, bevor sie sich zu einer Behandlung entschließen. „Harninkontinenz und Beckenbodensenkungen sind keine bösartigen Erkrankungen, an denen man stirbt. Aber sie schränken die Lebensqualität erheblich ein. Viele Frauen ziehen sich zurück, verzichten auf Sport, Treffen mit Freunden oder das Spielen mit Kindern.“ Dabei gäbe es moderne Behandlungsmöglichkeiten – von physiotherapeutischen und muskelkräftigenden Maßnahmen über medikamentöse Therapien bis hin zu operativen Eingriffen. „Bei der Behandlung von Beckenbodensenkungen mit Harninkontinenz gibt es kein Standardverfahren. Deshalb lasse ich mich vom biologischen Alter der Frauen leiten, das rund 15 Jahre vom kalendarischen abweichen kann. Möchte die Patientin weiterhin sehr aktiv sein und ihrem Körper sportlich noch viel abverlangen, würde ich beispielsweise eine laparoskopische Operation mit Netzimplantat empfehlen. Dieser Eingriff ist zwar aufwendiger und dauert länger, ist aber schonend und ermöglicht weiterhin eine unbeschwerte Sexualität. Patientinnen, die kein Fremdmaterial möchten, würde ich eher eine vaginale Operationsmethode empfehlen - wobei es dabei auch die Option auf schmale Netzbänder gibt.“
Was vorbeugend hilft
Beckenbodensenkung und Inkontinenz können, müssen aber nicht zusammen auftreten. „Bei einer isolierten Dranginkontinenz kann man die Blase medikamentös ruhigstellen. Bei einer eindeutigen Belastungsinkontinenz bieten sich Schlingenoperationen oder Injektionsbehandlungen an, bei denen Gel-Depots in die Harnröhrenschleimhaut eingespritzt werden. Bei diesen Eingriffen gibt die Körperanatomie die Wahl der Methode vor. Entscheidend ist, ob die Harnröhre beweglich oder starr ist“, erklärt Dr. Winkler. Auch eine Botox-Injektion in den Blasenmuskel könne bei einer überaktiven Blase helfen. Die Wirkung des Nervengiftes halte etwa fünf Monate an und werde am Beckenbodenzentrum der Kliniken Südostbayern ebenfalls angeboten. Aus Erfahrung weiß Gynäkologin Winkler, wie viel besser es den meisten Frauen nach einer Behandlung geht: „Die Resonanz ist sehr positiv. Rund 90 Prozent der Patientinnen geht es deutlich besser. Wenn man beispielsweise jahrelang nicht mehr joggen konnte, bekommt man Lebensqualität zurück.“ Vorbeugend rät die Expertin Frauen, Übergewicht zu vermeiden, weil es auf den Beckenboden drückt. Auch aufs Rauchen sollte verzichtet werden, denn chronischer Husten wirke enorm belastend auf den Beckenboden, ebenso wie jahrelanges starkes Pressen auf der Toilette.
22.11.2024 - Kliniken Südostbayern
Früher erkennen heißt länger leben
Männerkrankheiten im Fokus - Teil 2

Im Rahmen des international den Männerkrankheiten gewidmeten Monats November, bekannt unter dem Namen „Movember“ (ein Kunstwort aus dem französischen Wort für Schnurrbart – moustache – und November), möchten wir auf die Gefahren von Prostata- und Hodenkrebs aufmerksam machen. Ein Gespräch zu Diagnostik und Therapie mit dem Leiter des Urogenitalen Krebszentrums, Prof. Dr. Dirk Zaak, Chefarzt der Urologie am Klinikum Traunstein. mehr...
Herr Prof. Dr. Zaak, warum ist es so wichtig, dass Männer regelmäßig zur Vorsorge gehen?
Zaak: Viele urologische Erkrankungen, einschließlich Hoden- und Prostatakrebs, bleiben oft lange unentdeckt, da sie keine Beschwerden verursachen oder sich erst in fortgeschrittenen Stadien Symptome zeigen. Früherkennung kann da den Unterschied zwischen einer erfolgreichen Behandlung und einer schlechten Prognose ausmachen. Leider zögern viele Männer, zum Arzt zu gehen, was zu späten Diagnosen führt.
Wohin können Männer sich denn wenden für einen Vorsorgetermin?
Zaak: Die Vorsorge kann beim niedergelassenen Urologen oder beim Hausarzt durchgeführt werden und ist für die erfolgreiche Behandlung von Hoden- oder Prostatakrebs von großer Bedeutung. Denn der Patient hat dort den vertrauten Ansprechpartner. Erkrankungen, wie der Prostatakrebs, können durch gezielte Tests, wie z. B. den PSA-Test (Prostata-spezifisches Antigen), potenziell früher erkannt werden.
Was können Sie für die Männer im Urogenitalen Krebszentrum leisten, wenn die Diagnose Hoden- oder Prostatakrebs lautet?
Zaak: Jeder Patient erhält einen individuell abgestimmten Behandlungsplan. Die onkologische Tumorchirurgie spielt dabei eine zentrale Rolle. Wir setzen dafür modernste Techniken ein, u. a. auch minimalinvasive Operationen, wie roboterassistierte Verfahren. Diese Methoden ermöglichen hochpräzise Eingriffe mit weniger Komplikationen bei schnelleren Genesungszeiten.
Die niedergelassenen Ärzte bleiben dabei stets informiert über den Verlauf der Therapie und die etwaige Nachsorge. Diese enge Kooperation sorgt dafür, dass unsere Patienten auch nach der Entlassung eine nahtlose Versorgung wohnortnah und vor Ort erhalten. Damit erzielen wir den maximal möglichen Behandlungserfolg.
Welche Vorteile hat denn der Patient, wenn er sich in einem Onkologischen Zentrum, wie dem am Klinikum Traunstein, behandeln lässt?
Zaak: In einem onkologischen Krebszentrum, das nach den Richtlinien der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert ist, werden Patienten nach genauen Vorgaben behandelt. Da ist zum einen die wöchentliche Tumorkonferenz, an der auch die Kolleginnen und Kollegen aus den anderen onkologischen Fachbereichen teilnehmen. Dort wird jeder Fall explizit besprochen und eine individuelle Behandlungsstrategie abgestimmt. Es gibt mittlerweile Studien, die gezeigt haben, dass die Behandlungsergebnisse in zertifizierten Krebszentren sich gegenüber nicht-zertifizierten Krankenhäusern nachhaltig unterscheiden und sich letztlich in einer besseren Prognose der Patienten widerspiegeln.
Außerdem bekommen die Patienten innerhalb von 72 Stunden einen Beratungstermin bei unseren Experten. Das ist gerade in einer belastenden Situation, wie es eine Krebsdiagnose nun mal darstellt, ein wichtiger Faktor. Und eben auch, dass der Patient wohnortnah auf unsere Expertise zurückgreifen kann.
Was würden Sie Männern raten, um vorzubeugen?
Zaak: Mein wichtigster Appell wäre: Gehen Sie regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung – ab dem 45. Lebensjahr sollten sich Männer jährlich bei einem Urologen oder in ihrer hausärztlichen Praxis untersuchen lassen. Achten Sie auf Veränderungen in Ihrem Körper und scheuen Sie sich nicht, Fragen zu stellen oder Bedenken anzusprechen.
Ich hoffe einfach, dass die Männer nicht nur während des „Movember“ auf ihre Gesundheit achten – je mehr Männer informiert sind und handeln, desto besser können wir gemeinsam ihre Gesundheit schützen!
19.11.2024 - Klinikum Traunstein
Behandlung komplexer Wunden im Fokus
Fünfte Chiemgauer Wundtage in Traunstein

Die Klinik für plastische, rekonstruktive und ästhetische Chirurgie, Handchirurgie am Klinikum Traunstein präsentierte zum fünften Mal die Chiemgauer Wundtage. Mit über 80 Teilnehmenden unterstrich die Veranstaltung damit erneut ihren Stellenwert als bedeutendes Fachforum für das Thema Wundbehandlung. mehr...
Im Bildungszentrum der Kliniken Südostbayern (KSOB) tauschten sich Expertinnen und Experten über die neuesten Erkenntnisse zur Prävention und Behandlung von Druckwunden aus. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Team des Chefarztes Prof. Dr. Rahmanian-Schwarz, der die Bedeutung interdisziplinärer Zusammenarbeit betonte: „Unser Publikum erhält wertvolle Erfahrungen aus Theorie und Praxis für den beruflichen Alltag in der Behandlung komplexer Wunden.“
Vorträge und praktische Tipps mit unmittelbarem Nutzen
Das zweitägige Programm vereinte Beiträge namhafter Fachleute aus der KSOB sowie von Partnerkliniken, wie dem InnKlinikum und dem Universitätsklinikum Mainz. Im Mittelpunkt standen Innovationen zur Prävention sowie konservative und operative Behandlungsmöglichkeiten von Druckwunden. Neben Vorträgen bot die Veranstaltung auch Raum für den Austausch praktischer Tipps und Strategien, die sowohl für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte und Klinikärzte als auch für Pflegepersonal, Wundmanager und Wundexperten von unmittelbarem Nutzen sind.
Die Chiemgauer Wundtage verdeutlichten, wie wichtig spezialisierte Expertise in der Behandlung komplexer Wunden ist. Besonders hervorgehoben wurde der präventive Ansatz, der im medizinischen und pflegerischen Alltag eine immer größere Rolle spielt. Der Austausch praxisnaher Ansätze stärkte die Teilnehmer für ihre tägliche Arbeit.
Mit einem Blick in die Zukunft der Wundbehandlung kündigte Prof. Dr. Rahmanian-Schwarz bereits die nächsten Chiemgauer Wundtage für November 2025 an. Ziel bleibt es, die Fachwelt zusammenzubringen, um die Wundversorgung auf höchstem Niveau weiterzuentwickeln. Die Veranstaltung wird auch künftig den Anspruch der Klinik als Kompetenzzentrum für plastische Chirurgie und Wundmanagement unterstreichen.
14.11.2024 - Klinikum Traunstein
Knapp drei Kilo und schon ein Held
Eine Drillingsgeschichte aus der Kinderintensivstation am Klinikum Traunstein

Die Geschichte der Familie B. und ihrer Drillinge zeigt eine Reihe komplexer Herausforderungen, die in der Versorgung von Frühgeborenen auftreten können. Besonders der kleinste Drilling, Ivan, stellte dem interdisziplinären Team des Klinikums Traunstein einige Aufgaben, darunter eine Operation im Inkubator an seinem zweiten Lebenstag und die Vorbereitung einer Operation am offenen Herzen. mehr...
Sind es Zwillinge oder doch Drillinge?
Laila B. und Mouhamad A. hatten mit ihren zwei Kindern, der achtjährigen Tochter Elaf und dem sechsjährigen Adam, schon einen langen steinigen Weg hinter sich, bevor sie ins Klinikum Traunstein kamen. Zuerst entdeckt wurde Lailas dritte Schwangerschaft in Bulgarien. Dort sprach der Arzt von Drillingen. Laila, selbst ein Drilling, hatte die Geburt damals als einzige überlebt. Bei einer weiteren ärztlichen Untersuchung auf der Reise zeigten sich aber nur zwei Kinder und alles schien normal zu verlaufen. Ein Pränatalgespräch im Klinikum Traunstein schaffte Gewissheit: Es handelt sich um Drillinge. Bei den folgenden umfänglichen Untersuchungen wird bei einem der Kinder noch eine Zwerchfellhernie gesehen. Das ist eine Öffnung im Zwerchfell, die eine Verlagerung der Bauchorgane in den Brustraum zur Folge hat.
„Somit musste das Team der Kinderintensivstation damit rechnen, dass sich die Lunge nicht richtig entwickeln kann und man sich bei der Geburt zudem auf eine sehr schwierige Beatmungssituation einstellen musste“, erinnert sich Prof. Dr. med. Gerhard Wolf, Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin. Er fügt noch hinzu, dass die Drillingsgeburt in der Region nur in Traunstein durchgeführt werden kann, weil es hier ein Perinatalzentrum Level 1 gibt - die höchstmögliche Stufe. Die Situation erforderte, den Geburtstermin bis ins Detail genauestens zu planen. Alle drei Kinder sollten so lang wie möglich wachsen, aber so früh wie nötig geholt werden, um das Leben des Kleinsten nicht zu gefährden.
Eine kleine logistische Meisterleistung
Am 16.Juli 2024 kamen Arian mit 1740g, Ayan mit 1490g und der kleine Ivan mit 1245g zur Welt. „Die Versorgung von Frühgeborenen in den ersten Lebensminuten erfordert höchste Sorgfalt und ein professionell eingespieltes Team, die dem Kind zur Seite stehen, bis es vollkommen stabil ist. Im Fall von Drillingen ist dafür eine medizinische und logistische Meisterleistung notwendig, die tagelang interdisziplinär von den Abteilungen Gynäkologie, Anästhesie und Neonatologie vorbreitet wird“, erklärt Dr. med. Virginia Toth, Neonatologin und Oberärztin der Kinderintensivstation. Vier Neonatologen, drei Assistenzärzte der Abteilung und vier Intensivfachkräfte sicherten dann den drei neuen Erdenbürgern ein sicheres und sanftes Willkommen im Klinikum Traunstein.
„Die beiden „Großen“ waren schnell außer Gefahr, aber der kleine Ivan hielt uns alle auf Trab. Im Erstversorgungraum haben wir ihn mit der Hochfrequenz-Oszillations-Beatmung (HFO) und der inhalativen Stickstoffmonoxid (NO) Therapie unterstützt - effektive aber schonenden Beatmungsmethoden in kritischen Situationen.“, so Dr. Toth. HFO bedeutet, dass das Volumen und der Druck der Beatmung gesenkt und die Frequenz der Atemzüge so erhöht wird, dass die Sauerstoffversorgung trotzdem sichergestellt werden kann. So können Verletzungen der noch sehr zarten Lunge vermieden werden. Zusätzlich wurde mit der Gabe von Stickstoffmonoxid das Gefäßsystem der Lunge erweitert und die Sauerstoffversorgung durch gezieltes Verbessern des Blutflusses zu den gesunden Lungenteilen erhöht. Der Kinderkardiologe Dr. med. Ulrich Römer kümmerte sich um die entsprechende Herz-Kreislaufunterstützung und Ivan konnte so zügig stabilisiert werden. „Dem Team war klar, dass die Zeit knapp war und man sich, sobald die Konstitution von Ivan es erlaubte, sofort um den Zwerchfelldurchbruch kümmern musste. Die linke Lunge konnte sich ja kaum entwickeln. Das ist auch für das Herz-Kreislaufsystem ein erhebliches Risiko.“, so Dr. Römer.
Erste Operation noch im Inkubator
Das Team der Kinderchirurgie Südostbayern stand schon bereit und so konnte Ivan gleich am nächsten Tag operiert werden. Es operierten die Oberärzte Dr. Andreas Hofbauer und Christian Blume. „Operiert haben wir Ivan in seinem Inkubator auf der Kinderintensivstation. Ein Transport in die OP-Säle wäre eine zusätzliche Belastung gewesen und der Inkubator sicherte auch, dass Ivan es schön warm hatte. Frühchen kühlen sonst sehr schnell aus und das muss man verhindern.“, so Christian Blume. Er berichtet, wie sich herausstellte, dass das Zwerchfell auf der linken Seite bei Ivan weitestgehend fehlte. Es musste ein Patch, also ein Kunstzwerchfell eingenäht werden, das die in den Brustraum verlagerten Bauchorgane in der richtigen Position hält. „Das erforderte ein erhebliches Maß an Kreativität und Geschick“, ergänzt Dr. Toth anerkennend. „Bei einem so kleinen kranken Frühchen operieren wir mit speziellen Lupen. Die Schwierigkeit besteht darin, dass man in sehr kleinen Verhältnissen operiert in einem Gebiet neben Herz und Lunge, das permanent in Bewegung ist.“, erklärt Dr. Hofbauer und fügt noch hinzu „Um so einen Eingriff durchführen zu können, ist neben der chirurgischen Kompetenz auch eine hervorragende Betreuung durch das Team der Kinderärzte und Expertise im Bereich der Kinderanästhesie Voraussetzung, in diesem Fall vertreten durch Ulf van Schwartzenberg. Es ist eine Teamleistung. Diese Kompetenzen sind am Klinikum Traunstein nur vorhanden aufgrund des Perinatalzentrums mit Level 1. Davon gibt es nicht viele in Bayern.“
Nach der Operation entwickelt sich Ivan besser. Engmaschig wird er vom gesamten Team der Kinderklinik überwacht, kardiologisch gerade auch von Dr. Römer, denn angeborene Herzfehler können erst einige Tage nach der Geburt entdeckt werden. Tatsächlich wird bei einem regelhaften Screening ein Ductus abhängiger Herzfehler entdeckt. Das Blut kann bei Ivan aufgrund einer kritischen Verengung in der Körperschlagader nur auf dem Umweg über den Ductus Arteriosus in den Körper gelangen. Der Ductus ist jedoch ein Gefäß, das sich einige Zeit nach der Geburt in der Regel verschießt, da es nur zur Versorgung des Kindes im Mutterleib dient. Beim Verschluss des Ductus wäre dann bei Ivan die untere Hälfte des Körpers mit lebenswichtigen Organen nicht mehr ausreichend versorgt worden – eine lebensbedrohliche Situation!
Vorbereitung auf die Operation am offenen Herzen in Großhadern
Eine OP ist aber erst ab einem Gewicht von 2000 g möglich. Ivan ist noch zu klein. Also wird sein Ductus im Klinikum Traunstein medikamentös offengehalten. Erst am 28. August erreicht Ivan das nötige Gewicht. Er wird in die Herzchirurgische Klinik der LMU verlegt, wo eine komplizierte Operation am offenen Herzen stattfindet. Ivan hält sich tapfer und kommt am 3. September zurück – noch immer beatmet. Bei Ankunft wird eine Sepsis festgestellt und dank der guten Beratung von Dr. Bianca Vogel vom Team der Infektiologie am Klinikum gut bewältigt. Am 12. Oktober wird auch die Beatmung eingestellt. Nach vielen Höhen und Tiefen geht es endlich stetig aufwärts. Noch einmal fällt Ivan mit einer Herzrhythmusstörung auf, die das Team der Kinderintensivstation aber in den Griff bekommt.
Während dieser Zeit schaffte es Familie B. unter schwersten Bedingungen allen Kindern gerecht zu werden und auch den kleinen Ivan so viel wie möglich zu besuchen. Sie haben kein Auto und alle Kinder brauchen viel Zeit und Zuwendung. „Es war bewundernswert zu sehen, wie liebevoll sich die Familie um alles kümmerte, wie dankbar die Eltern waren und wie sie auch mit den Rückschlägen und immer wieder neuen Schwierigkeiten umgingen. Wir alle haben größten Respekt vor dieser Leistung.“, erzählt Dorothee Springer, Kinderintensivpflegekraft und Stationsleitung der Kinderintensivstation.
Ivan darf nach Hause
Am 18. Oktober wird Ivans Entlassung geplant. Seine Brüder sind schon lange zu Hause. Die Familie, Ärzte, Kinderintensivpflegekräfte, die Nachsorge vom Bunten Kreis und der Sozialdienst besprechen gemeinsam einen sicheren Weg für Ivan in die häusliche Umgebung. Er bekommt noch immer acht Medikamente, die in der richtigen Reihenfolge und zur richtigen Zeit gegeben werden müssen. Vieles muss beachtet und beobachtet werden. Zum Einlernen wird Ivan gemeinsam mit seiner Mutter auf die Normalstation verlegt. Dort übt sie angeleitet vom Fachpersonal den Tagesablauf und lernt, worauf sie achten muss.
Am 23.Oktober darf Ivan dann endlich heim. Von nun an wird er vom Bunten Kreis betreut, der Nachsorgeeinrichtung am Klinikum Traunstein. Tina Rücker, Nachsorgefachkraft besucht die Familie regelmäßig. „Es ist nicht einfach für die Familie, aber sie meistern das vorbildlich. Die acht Medikamente sind mit verschiedenen Farben versehen und mit Uhrzeiten gekennzeichnet. Ivan ist zu Hause offensichtlich sehr glücklich und nimmt jetzt auch gut an Gewicht zu. Er ist jetzt knapp vier Monate alt und eben drei Kilo schwer. Seine Brüder hingegen wiegen schon fast fünf Kilo. Trotz der fünf Kinder haben die Eltern für alle viel Zeit, Geduld und Zuwendung.“, berichtet Tina Rücker. Sie wird die Familie noch länger begleiten.
Die größeren Geschwister Elaf und Adam lieben die Drillinge. Elaf geht schon zur Schule und Adam noch in den Kindergarten. Dort gefällt es ihnen sehr. Ein bisschen traurig ist Elaf nur, weil es drei Jungs sind. Sie hätte sich nämlich eine Schwester gewünscht. Mouhamad und Laila, die beiden Eltern, haben viel erlebt und viele Ängste ausgestanden. Sie sind sehr dankbar für die gute Versorgung und wünschen sich nun, dass ihre fünf Kinder gesund aufwachsen können. Später sollen sie eine gute Ausbildung machen. „Ein ganz normales erfülltes Leben sollen sie führen und zur Gemeinschaft beitragen.“, so Laila B. In der Zwei-Zimmer-Wohnung ist es jetzt ziemlich turbulent und auch ein wenig beengt.
12.11.2024 - Kliniken Südostbayern
Zu spät und zu selten zum Arzt
Männerkrankheiten im Fokus - Teil 1

Der November ist international den Männerkrankheiten gewidmet und wurde dazu unter dem Kunstnamen „Movember“ bekannt, zusammengesetzt aus dem französischen Wort für Schnurrbart (moustache) und November. Symbol dafür ist, dass Männer, die in dieser Bewegung engagiert sind, sich einen Schnurrbart wachsen lassen, um darauf aufmerksam zu machen. Ziel der Aktion ist, dass Männer sich verstärkt um ihre Gesundheit kümmern und eben nicht die Augen vor Veränderungen verschließen – insbesondere vor dem Hintergrund der um durchschnittlich sechs Jahre geringeren Lebenserwartung von Männern gegenüber Frauen. mehr...
Aus der Perspektive der Chefärzte der Urologie am Klinikum Traunstein, Prof. Dr. Boris Schlenker, Dr. Patrick Weidlich und Prof. Dr. Dirk Zaak, werden nicht nur gutartige männerspezifische Krankheiten, sondern auch Tumoren an Hoden oder Prostata häufig zu spät erkannt. Daher geben sie Einblicke in Therapieformen und operative Behandlungen – auch roboterassistiert – für die häufigsten Erkrankungen. Unser erstes Gespräch mit Dr. Patrick Weidlich handelt von der Behandlung gutartiger Prostatavergrößerungen und Therapien gegen Nierensteine.
Herr Dr. Weidlich, ein sehr häufiges Problem ist die gutartige Prostatavergrößerung. Können Sie uns mehr darüber erzählen?
Weidlich: Die gutartige Prostatavergrößerung, auch benigne Prostatahyperplasie (BPH) genannt, ist wirklich weit verbreitet bei älteren Männern. Sie kann zu verschiedenen Symptomen führen, wie häufigem Wasserlassen, nächtlichem Harndrang und Schwierigkeiten beim Wasserlassen. Dies alles kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Aber diese vermeintlich harmlosen Symptome können auch Zeichen einer dringend therapiebedürftigen Erkrankung sein.
Was sollten die Männer tun, wenn sie diese Veränderungen an sich bemerken?
Weidlich: Viele Männer zögern, einen Spezialisten aufzusuchen, weil sie denken, das sei normal oder nicht behandlungsbedürftig. Hier spielen Hausärzte und niedergelassene Urologen eine wichtige Rolle: Sie können frühzeitig auf Symptome einer Prostataveränderung hinweisen und die ersten Schritte einleiten. Zunächst können Änderungen des Lebensstils oder medikamentöse Therapien helfen, die eng durch die niedergelassenen Praxen begleitet werden. Ist eine weitergehende Behandlung notwendig, können sie die Patienten direkt an uns überweisen. Wir haben dann schon die Daten der Ärztinnen und Ärzte als Grundlage und können so auf einer validen Basis überlegen, ob operative Behandlungen in Betracht kommen. Eine der gängigsten Methoden ist die transurethrale Resektion der Prostata (TUR-P), bei der Gewebe entfernt wird, das die Harnröhre einengt, um so den Harnfluss zu verbessern. Wir setzen auch verstärkt auf minimalinvasive Techniken, wie die Lasertherapie (XPS-Laser), die weniger invasiv sind und daher oft mit kürzeren Erholungszeiten einhergehen. Wichtig ist uns, eine für jeden Patienten individuell zugeschnittene Therapie zu finden. Es ist von großem Vorteil, dass wir uns optimal ergänzen, denn das Team der Urologie im Klinikum Traunstein hat unterschiedliche Schwerpunkte: Prof. Dr. Zaak ist Spezialist für onkologische Tumortherapie und Prof. Dr. Schlenker ist der Experte für roboter-assistierte Operationen in der Urologie. Das stellt sicher, dass unsere Patienten die bestmögliche Versorgung erhalten.
Ein weiteres Thema sind Nierensteine und deren Behandlung, wie sieht es hier aus?
Weidlich: Die minimalinvasive endoskopische Steintherapie ist ein sehr effektives Verfahren zur Behandlung von Nierensteinen und Steinen im Harnleiter. Bei dieser Methode wird ein dünnes Endoskop durch die Harnröhre in den Harnleiter eingeführt. Mit speziellen Instrumenten können wir die Steine direkt erreichen und entweder zertrümmern oder im Ganzen entfernen. Diese Technik hat viele Vorteile: Sie ist weniger invasiv als offene Operationen, führt zu geringeren Schmerzen und einer schnelleren Genesung für den Patienten. Viele Patienten können noch am selben Tag nach Hause gehen.
Je nach Größe und Lokalisation des Steines können wir seit etwa einem Jahr nun auch die „Perkutane Nephrolitholapaxie“ durchführen. Bei diesem Eingriff wird ein Gerät von außen durch die Haut in die Niere eingebracht, der Stein so auf direktem Weg minimalinvasiv zertrümmert und dessen Fragmente geborgen. Diese Technik eignet sich vor allem für größere Steine in der Niere.
Was können Männer tun, um vorzubeugen?
Weidlich: Prävention spielt eine entscheidende Rolle in der Männergesundheit, sie sollten sich gut um sich selbst kümmern. Grundsätzlich wichtig sind eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und das Vermeiden von Alkohol und Tabak. Ausreichend Trinken kann helfen Nierensteinen vorzubeugen. Männer sollten auch auf Veränderungen beim Wasserlassen achten – dazu gehören häufiges Wasserlassen, Schmerzen oder Blut im Urin – und diese ernst nehmen. Außerdem wichtig sind die regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen für Männer ab dem 45. Lebensjahr, insbesondere wenn familiäre Vorbelastungen bestehen, auch bei gutartigen Veränderungen.
Eine positive Familienanamnese gehört zu den wenigen gesicherten Risikofaktoren für ein Prostatakarzinom. Männer mit Verwandten ersten Grades, die an einem Prostatakarzinom erkrankt sind (Vater oder Bruder) haben laut Studien ein erhöhtes Risiko, selbst auch an einem Prostatakarzinom zu erkranken. Wir empfehlen dann bereits 5-10 Jahre früher mit der regelmäßigen Vorsorge zu beginnen.
Es gibt aber auch bösartige Veränderungen an Hoden oder Prostata?
Weidlich: Ja, leider. Informationen zur onkologischen Tumorchirurgie bei uns im Urogenitalen Krebszentrum folgen demnächst von Prof. Dr. Zaak. Über roboter-assistierte Operationen wird mein Kollege Prof. Dr. Schlenker hier im Laufe der nächsten Wochen berichten. Aber abschließend möchte ich mehr Männer dazu ermutigen, regelmäßig zum Arzt zu gehen und ihre Gesundheit ernst zu nehmen – nicht nur während des „Movember“!
30.10.2024 - Klinikum Traunstein
Artistin ist auf einem guten Weg
Nach ihrem Unfall mit schwersten Verletzungen ist die Artistin des Circus Krone dank erfolgreicher Behandlung im Klinikum Traunstein auf dem Weg der Besserung

Die Besucherinnen und Besucher der Abend-Vorstellung des Circus Krone in Burghausen freuten sich auf die Darbietung des Duos „Flash of Splash“, ausgezeichnet mit dem Bronzenen Clown auf dem Internationalen Circus-Festival von Monte Carlo. Doch dann erlebten sie hautnah einen furchtbaren Unfall: Die Artistin Amalia Avanesian rutschte bei einem Kunststück an von der Decke hängenden Bändern ab, prallte aus sechs Metern Höhe auf den Kopf und verletzte sich lebensgefährlich. mehr...
Noch vor Ort wurde die bewusstlose 29-Jährige von im Publikum anwesenden Ärzten erstversorgt. Mit dem alarmierten Rettungshubschrauber „Christoph 14“ wurde sie direkt in das Klinikum Traunstein gebracht, das als Überregionales Traumazentrum und zugelassene SAV-Klinik (Behandlung von Arbeitsunfällen mit schwersten Verletzungen) zu jedem Zeitpunkt auf eine umfassende Infrastruktur für die Behandlung solch schwerer Unfallverletzungen zurückgreifen kann. Nach dem kurzen Flug von Burghausen nach Traunstein unter intensiver Betreuung kümmerte sich sofort ein interdisziplinäres Ärzte-Team in der Notaufnahme des Klinikums um sie und legten die Artistin in ein künstliches Koma. Die erschütternde Diagnose nach den umgehend eingeleiteten Untersuchungen lautete „schwere Verletzungen im Bereich des Kopfes und des Beckens“.
Eine Notoperation war unabdingbar und wurde auch sofort von einem eingespielten interdisziplinären Team aus Neurochirurgen, Unfallchirurgen und Intensivmedizinern durchgeführt. Der Chefarzt der Unfallchirurgie und Orthopädischen Chirurgie, Prof. Dr. Kolja Gelse weiß noch: „Zu Beginn war die Prognose für Frau Avanesian äußerst kritisch.“ Und der Chefarzt der Neurochirurgie, PD Dr. Jens Rachinger ergänzt: „Durch den schweren Sturz war ihre Gehirnfunktion deutlich beeinträchtigt.“
Welche Herausforderungen sich den Ärzten stellten, skizzieren die beiden erfahrenen Chirurgen. PD Dr. Rachinger schildert: „Bei der Patientin lag eine diffuse Hirnverletzung vor. Zunächst war es notwendig, eine kleine Öffnung in der Schädeldecke zu schaffen, über die in das Hirngewebe eine Sonde zur Messung des Druckes im Schädelinneren eingelegt wurde. Anhand dieser Werte konnte dann eine optimale Therapiesteuerung erfolgen." Prof. Dr. Gelse fügt hinzu: „Da das Gehirn immer Vorrang vor jedem Knochenbruch hat, musste wir der Patientin vor Versorgung der Beckenfraktur zunächst einige Tage absolute Ruhe gewähren. Jedwede weitere invasive Maßnahme musste zunächst aufgeschoben werden, sonst wäre der Hirndruck wieder kritisch angestiegen. Doch nach einigen Tagen kehrte die Gehirnfunktion langsam wieder zurück und die Patientin konnte aus dem künstlichen Koma erwachen. Um die Patientin auch wieder mobilisieren zu können, führten wir dann eine weitere Operation zur Stabilisation des gebrochenen hinteren Beckenrings mit einer minimal-invasiven Technik durch.“
Nach den erfolgreichen Operationen besserte sich der Zustand der jungen Ukrainerin schrittweise. Während der gesamten Zeit fest an ihrer Seite war ihr Circus-Partner und Lebensgefährte Yefgen Abakumov, der die junge Frau täglich besuchte und immer für sie da war. Nach einigen weiteren Tagen konnte sie bereits von der Intensivstation auf die Normalstation verlegt werden. Priv.-Doz. Dr. Jens Rachinger zeigt sich beeindruckt: „Sie hatte wirklich eine enorme Willenskraft. Bei der Visite traf man sie schon wieder fleißig Vokabeln lernend an.“ Auch die Heilung der Verletzungen am Becken machte große Fortschritte, so Prof. Dr. Kolja Gelse: „Nach der operativen Stabilisation der Beckenfraktur konnte sie unter Anleitung der Physiotherapeuten sehr gut mobilisiert werden und konnte bei ihrer Entlassung aus unserer Klinik sogar wieder ohne Hilfsmittel laufen.“
Beim Entlassungsgespräch, so berichten die Ärzte, war die drängendste Frage der jungen Artistin, ab wann sie wieder richtig trainieren könne. Aber so schnell wird es wohl doch nicht gehen, ist die einhellige Meinung der beiden Chefärzte, zunächst folge eine weitere Phase in einer Rehabilitationsklinik.
„Die Direktion des Circus Krone, Jana Mandana Lacey-Krone und Martin Lacey jr., und das gesamte Circus Krone Team stehen Amalia Avanesian in dieser schwierigen Zeit bei und hoffen auf schnelle und vollständige Genesung“, so schreibt das Unternehmen auf seiner Facebook-Seite, und dankt der Luftrettung und den Ärzten für die hochprofessionelle Versorgung der Artistin. Wir von den Kliniken Südostbayern können uns den guten Wünschen des Circus Krone nur anschließen und freuen uns schon jetzt, das preisgekrönte Duo „Flash of Splash“ wieder in der Manege bejubeln zu dürfen.
27.10.2024 - Kliniken Südostbayern
Herzschwäche erkennen und behandeln
Ein Gespräch mit dem Chefarzt der Kardiologie Prof. Dr. Michael Lehrke

Bei Herzschwäche, auch als Herzinsuffizienz bezeichnet, ist das Herz nicht in der Lage, den Bedarf des Körpers an zirkulierendem Blut zu decken. Dabei kann das Herz entweder nicht genug Blut pumpen (systolische Insuffizienz) oder es kann sich nicht richtig entspannen und füllen (diastolische Insuffizienz). Ein Gespräch mit dem Chefarzt der Kardiologie am Klinikum Traunstein und der Kreisklinik Bad Reichenhall, Prof. Dr. Michael Lehrke, über Ursachen, weitere Schritte und allgemeine Verhaltensregeln bei Herzschwäche. mehr...
Herr Prof. Dr. Lehrke, was sind denn die häufigsten Ursachen der Herzschwäche?
Lehrke: Zu den häufigsten Auslösern gehört hoher Bluthochdruck, der langfristig zu einer Belastung des Herzens führt. Des Weiteren ist die koronare Herzerkrankung eine häufige Ursache, die zu einer Minderversorgung mit Blut und zu einem Herzinfarkt führen kann. Außerdem sind Erkrankungen des Herzmuskels, wie z. B. eine Entzündung und Erkrankungen der Herzklappen oder die Aortenklappenstenose, zu nennen. Als weitere Ursache sind auch Störungen des Herz-Rhythmus wie z. B. Vorhofflimmern, möglich.
Wer ist am meisten davon betroffen?
Lehrke: Eine Herzschwäche kann Menschen jeden Alters betreffen, wobei ältere Erwachsene über 65 Jahre durch altersbedingte Veränderungen des Herzmuskels und der Blutversorgung häufiger betroffen sind.
Des Weiteren sind insbesondere Personen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen gefährdet, die z. B. durch einen Diabetes, Übergewicht oder chronische Niereninsuffizienz, oder aber auch durch Rauchen belastet sind.
Wie wird denn eine Herzschwäche erkannt?
Lehrke: Eine Herzschwäche äußert sich häufig durch Luftnot und kann mit Wassereinlagerungen im Körper einhergehen. In der weiteren Diagnostik wird ein Elektrokardiogramm (EKG) und eine Blutuntersuchung sowie im Weiteren eine Ultraschalluntersuchung am Herzen durchgeführt. Dies kann sowohl hausärztlich als auch in der internistischen oder der kardiologischen Facharztpraxis erfolgen.
Und was sollte man bei erkannter Herzschwäche tun?
Lehrke: Die Behandlung einer Herzschwäche erfordert zunächst die Klärung der Ursache, die – wie vorhin genannt – vielfältig sein kann. Bei eingeschränkter Pumpfunktion gehört hierzu eine Untersuchung der Herzdurchblutung sowie – bei bestimmten Fragestellungen – eine MRT-Untersuchung des Herzens. Bei Patientinnen und Patienten mit signifikanten Verengungen der Herzkranzgefäße kann eine Aufweitung der Gefäße mit Implantierung von Stents oder eine Bypass-Operation notwendig sein, um den Blutfluss zum Herzen wieder zu verbessern. Liegt eine Erkrankung der Herzklappen vor, bestehen verschiedene Möglichkeiten zu Klappenreparatur oder -ersatz. Entsprechend wird für jede Patientin oder jeden Patienten ein maßgeschneiderter Ansatz in der Therapie gewählt. Bei eingeschränkter Pumpfunktion erfolgt die medikamentöse Therapie in der Regel durch eine Kombination aus ACE-Hemmern, Betablockern, Aldosteron-Antagonisten und SGLT2-Inhibitoren. Sollte sich hierunter keine ausreichende Verbesserung der Herzfunktion erreichen lassen, bestehen weitere therapeutische Optionen, jeweils in Abhängigkeit der Ursache mit speziellen Herzschrittmachern sowie minimal invasiver Klappentherapie.
Wir haben in unseren Häusern in Traunstein und in Bad Reichenhall sowohl die Spezialisierung als auch technische Ausstattung, um eine optimale Therapie der Herzschwäche zu erreichen. Dies schließt eine hochmoderne, nicht-invasive und invasive Bildgebung mit allen Möglichkeiten der Intervention an den Herzgefäßen sowie Clip-Verfahren bei Undichtigkeit von Mitral- oder Trikuspidalklappe mit ein. So sind wir in Traunstein erst im Juli als nur eine von 30 Kliniken in ganz Deutschland für die kardiologische Bildgebung ausgezeichnet und zertifiziert worden. Weiters können wir bei akut einsetzender und schwerer Herzschwäche den Kreislauf über spezielle Pumpen stabilisieren. Entsprechend bieten wir hochspezialisierte Behandlungen wohnortnah an, was sehr vorteilhaft für die Patientinnen und Patienten ist.
Gibt es Einschränkungen im Alltag, wenn man an Herzschwäche leidet?
Lehrke: Sportliche Aktivitäten sollten individuell angepasst werden. Leichte bis moderate Übungen, wie Gehen oder Radfahren, sind zu empfehlen. Sportarten mit hoher Intensität sollten vermieden werden.
Aber eigentlich kann man doch selbst einiges tun für sein Herz, oder?
Lehrke: Eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und das Vermeiden von Rauchen und übermäßigem Alkoholkonsum beugen Herzerkrankungen vor. Wenn die Herzschwäche schon da ist, sollten regelmäßige Untersuchungen beim Haus- und Facharzt erfolgen, um den Verlauf der Erkrankung zu überwachen und die Therapie anzupassen. Hierbei ist es wichtig, eng mit der behandelnden Ärztin oder dem Arzt zusammenzuarbeiten.
25.10.2024 - Kreisklinik Bad Reichenhall
Mit Herz und Hand Hebamme
30-jähriges Jubiläum als freiberufliche Hebamme an der Kreisklinik Bad Reichenhall – mit Christine Müller im Gespräch
Christine Müller ist seit 30 Jahren als freiberufliche Hebamme in der Geburtshilfe der Kreisklinik in Bad Reichenhall tätig. Dieses Jubiläum wollte sich auch KSOB-Vorständin Elisabeth Ulmer nicht entgehen lassen und gratulierte herzlich: „Gerade in einem so wichtigen und entscheidenden Moment im Leben einer Frau ist es so wertvoll, jemanden an seiner Seite zu haben, der hilft, der unterstützt und dabei kompetent und unaufgeregt ist. Mit Christine Müller arbeitet eine langjährig erfahrene Hebamme bei uns in der Geburtshilfe. Sie hilft, zusammen mit dem gesamten Hebammenteam der Kreisklinik Bad Reichenhall, täglich mit großer Empathie und auch nach 30 Jahren jedes Mal mit Enthusiasmus, das Wunder des Lebens auf die Welt zu bringen.“ mehr...
Wir haben Christine Müller gefragt, warum sie vor 30 Jahren genau diesen Beruf ergriffen hat und warum sie von Anfang an bis heute sehr gerne an der Kreisklinik Bad Reichenhall arbeitet.
Frau Müller, warum haben Sie sich vor 30 Jahren entschieden den Beruf der Hebamme zu ergreifen?
Müller: Ich habe damals eigentlich gar nicht geplant, Hebamme zu werden, es ist einfach passiert. Meine Schulfreundin hatte damals im Rahmen der Berufsinformation in der Schule ein Heftchen in der Hand gehabt, in der der Hebammenberuf vorgestellt wurde. Dann habe ich erst die Schwesternhelferinnen-Ausbildung gemacht auf einer Wöchnerinnenstation. Eine damalige, sehr liebe Kollegin dort hat mich herangeführt an das Arbeiten mit Menschen und da hat es bei mir klick gemacht. Das war damals mein gedanklicher Start als Hebamme. Der Rest ist 30 Jahre erfüllender Beruf.
Ich würde diesen Beruf auch immer wieder ergreifen, denn ich bin damals wie heute fest überzeugt, es ist ein Schatz, ein Leben hervorzubringen. Und man ist von Anfang an mit der Frau in Verbindung: Beratend und begleitend während der Schwangerschaft in Zusammenarbeit mit der Gynäkologin oder dem Gynäkologen, als Hebamme im Krankenhaus bei der Geburt und als auch als Begleiterin in der Zeit des Wochenbetts. Außerdem ist es mit der entsprechenden Fortbildung möglich Kurse anzubieten, zum Beispiel zur Vorbereitung oder Rückbildung. Der Beruf ist einfach sehr vielfältig.
Wie hat sich Ihr Beruf in dieser Zeit verändert?
Müller: Die Veränderung betrifft vor allem die Ausbildung: Heute ist das über einen europaweit einheitlichen Studiengang möglich, es gibt also keinen Ausbildungsberuf mehr wie vor 30 Jahren. Und was auch lange Zeit durch die Medien geisterte, war die Anhebung der Haftpflicht für freiberufliche Hebammen. Das hat sich mittlerweile stark verbessert durch den so genannten Sicherstellungs-Zuschlag, der beim GKV-Spitzenverband beantragbar ist. Damit ist der Beruf wieder sicher ausübbar.
Der Vorgang der Geburt selbst hat sich ja nicht verändert. Aber die Rahmenbedingungen für die Frauen sind anders. Zum Beispiel sind die Vorsorgeuntersuchungen beim Gynäkologen mehr geworden, wobei Hebammen einen Teil davon übernehmen können: Drei Termine für Ultraschall und die Blutuntersuchungen können beim Arzt stattfinden. Alle anderen Untersuchungen kann die Hebamme machen. Dabei entsteht auch eine Verbindung zwischen der Hebamme und der Frau. Deswegen haben wir in der Kreisklinik Bad Reichenhall auch eine Hebammenpraxis installiert, die diese Untersuchungen durchführt.
Wie ist die Situation in der Kreisklinik Bad Reichenhall?
Müller: Als Teil des Hebammenstudiums bieten wir auch die Praxisanleitung für Studentinnen an, die aus Salzburg und München kommen – und die bleiben dann teilweise bei uns. Denn in der Geburtshilfe Bad Reichenhall ist die Frau keine Nummer, sondern uns ist wichtig, die persönliche Betreuung in einer besonderen Lebenssituation zu gewährleisten. Uns Hebammen liegt viel daran, diesen Schatz der 1:1 Betreuung der Frauen bei uns in der Kreisklinik zu erhalten. Das versuchen wir, soweit möglich, jeder Frau anzubieten. Wir Hebammen kennen dann die Frauen und kennen ihre Geschichte. So müssen sie nicht jedes Mal neu erklären, was für sie wichtig ist, wie es in einer großen Klinik der Fall ist. Und unser Chefarzt, Prof. Dr. Christian Schindlbeck, zieht mit uns Hebammen am gleichen Strang.
Das Wichtigste ist, wir haben Zeit für die Frauen – jede Frau kann zu uns kommen und im Rahmen der Geburtsplanung schauen wir uns dann an, wo sie am besten aufgehoben ist – wenn also beispielsweise eine Risikoschwangerschaft besteht, kann die Frau innerhalb der Kliniken Südostbayern nach Traunstein gehen. Prof. Dr. Schindlbeck ist gleichermaßen der Chefarzt im Klinikum Traunstein, die Frauen sind also auch hier sehr gut aufgehoben.
Aber man muss ganz ehrlich sagen, dass wir Hebammen natürlich Werbung machen für unsere Geburtshilfe in der Kreisklinik Bad Reichenhall, denn nur, wenn wir mehr als 50 % der Geburten im Landkreis Berchtesgadener Land bei uns im Haus haben, kann diese wunderbare Abteilung erhalten bleiben und nur dann können die Kinder auch künftig von sich sagen „Born im Berchtesgadener Land“. Bei den Vorbereitungskursen, die eine freiberufliche Hebamme wie ich anbieten kann, können wir die Frauen ganz oft für Bad Reichenhall begeistern. Während Corona hatte sich das auf Online-Kurse verlagert, aber persönlich ist das einfach eine ganz andere Stimmung. Die Schwangeren tauschen sich aus und sehen, dass auch andere Frauen die gleichen Probleme haben – das beruhigt.
Was bietet die Geburtshilfe bei Ihnen an, was an anderen Kliniken nicht geboten wird?
Müller: Jede Frau hat schon von negativen Geburtsgeschichten gehört oder ist durch das Internet darauf gestoßen, das löst häufig große Ängste aus. Deswegen bieten wir den Frauen in unseren Räumlichkeiten ein vertrauliches Einzelgespräch an, in dem wir Klarheit schaffen und Ängste nehmen. Wichtige Punkte, worauf das geburtshilfliche Team bei der Geburt besonders sensibel reagieren und achten sollte, werden in diesem Gespräch thematisiert; eben die Themen, die der Schwangeren am Herzen liegen. Auch ein detaillierter Geburtsplan wird gemeinsam erstellt: möchte die Frau den Partner dabeihaben, zieht sie eine Wassergeburt vor, möchte sie oder ihr Partner das Baby nach der Geburt selbst auf den Bauch legen oder soll man ihnen den Mutterkuchen zeigen und erklären? Ziel ist, jeder Frau zuzuhören – und dafür geben wir Raum und Zeit.
Im Fall von sprachlichen Barrieren kann die Frau auch einen Dolmetscher mitbringen. Die Frau soll sich verstanden und sicher betreut fühlen, denn Ängste behindern hormonelle Prozesse, die wichtig sind für eine unkomplizierte Geburt. Wichtig ist: Jede Frau kann anrufen, auch wenn sie nicht in der Kreisklinik Bad Reichenhall angemeldet ist. Diese „ganz besondere“ Hebammensprechstunde bieten wir an zwei Terminen im Monat an.
Warum würden Sie jungen Menschen empfehlen, den Beruf der Hebamme zu ergreifen?
Müller: Wer mit Menschen arbeiten möchte, der findet keinen besseren und erfüllenderen Beruf. Aber man sollte durchaus Bodenhaftung und Gefühl haben, denn es ist kein Beruf wie jeder andere. Ein wichtiges Persönlichkeitsmerkmal ist, man muss warten können. Warten, um zu beobachten, wie es der Gebärenden geht, dann wird man jedes Mal belohnt mit wunderbaren Erlebnissen. Weil: Die Geburt macht die Frau selbst, das machen ja nicht wir. Wir geben den Frauen das Vertrauen, dass jede Frau alles in sich hat, was sie braucht. Die Frau vollbringt dieses Wunder, niemand ist besser ausgestattet. Wir Hebammen sind auf dem Weg die Begleiterinnen, wir geben ihnen das Vertrauen in ihren Körper. Wir strahlen Ruhe und Sicherheit aus.
Ich kann nur jeder Frau empfehlen, den Beruf zu ergreifen, für den sie sich begeistern kann; dem Gefühl nachzugeben, was man machen möchte. Der Hebammenberuf ist auf jeden Fall niemals langweilig und den Arbeitsaufwand kann man an die persönlichen Bedürfnisse angleichen. Die vielzitierte Work-Life-Balance ist bei uns also durchaus möglich. Vielleicht kann man es so sagen: Wir sind von Berufs wegen immer guter Hoffnung…
Hebammenpraxis in der Geburtshilfe der Kreisklinik Bad Reichenhall
Öffnungszeiten: montags bis freitags von 8 - 16 Uhr
Kontakt: Tel. 08651 772-11022 oder per E-Mail:
Infos auf der Homepage der Kliniken Südostbayern:
www.kliniken-suedostbayern.de
Individuelle Geburtsvorbereitungs-Gespräche
Ansprechpartnerin: Hebamme Johanna Menges
Kontakt: Tel. 08651 772-625
Der Termin kann individuell vereinbart werden, die Wünsche der Frau werden dabei schriftlich festgehalten. Diejenige Hebamme der Klinik, die bei der Geburt letztendlich dabei ist, kann dann direkt nachlesen, was besprochen wurde und kann während der Geburt darauf eingehen.
23.10.2024 - Kliniken Südostbayern
Das Klinikum Traunstein erneut zertifiziert als „Nephrologische Schwerpunktklinik“
Hoher Versorgungsstandard in der Nierenheilkunde auch im Bundes-Klinik-Atlas nachgewiesen
Die Abteilung für Nephrologie, Diabetologie, Rheumatologie und das KfH Nierenzentrum Traunstein unter der Leitung von Chefarzt Prof. Dr. Carsten Böger haben erneut mit Bestnoten die Zertifizierung der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) als „Nephrologische Schwerpunktklinik“ erhalten. mehr...
Dieses Qualitäts-Zertifikat der DGfN ist besonders hochwertig: damit erfüllt die Abteilung von Chefarzt Prof. Dr. Carsten Böger alle 17 Prüfkriterien des Institutes für Qualitätssicherung und Transparanz im Gesundheitswesen (IQTiG) für die dauerhafte Aufnahme der Schwerpunktklinik in den Bundes-Klinik-Atlas. Diese Bewertung bestätigt den hohen Stellenwert der Qualitätssicherung in der Nephrologie und die Wertigkeit der Zertifikate der DGfN. Mit dem Tragen des Zertifikates „Nephrologische Schwerpunktklinik“ weist die Traunsteiner Nephrologie auch im Bundes-Klinik-Atlas (www.bundes-klinik-atlas.de) ihren hohen Versorgungsstandard nach.
Vorbildlich organisiert mit gut durchdachtem Diagnostik- und Therapieangebot
In ihrem Auditbericht hoben die von der DGfN beauftragten Prüfer um den Leitenden Fachexperten Prof. Burkhard Kreft besonders hervor, dass es sich dabei um eine vorbildlich organisierte nephrologische Klinik handele mit einem vollständigen, gut durchdachten nephrologischen Diagnostik- und Therapieangebot. Sie betonten neben der sehr guten personellen Ausstattung auch die sehr enge Verzahnung mit dem KfH Nierenzentrum, welches eine Versorgung von Nierenpatienten auch im ambulanten Bereich „aus einer Hand“ ermöglicht.
Beim Prüfungsaudit im Juli 2024 lobten die Prüfer, wie schon 2021, die außergewöhnlich gut organisierten Behandlungsabläufe und Standards sowie die Dokumentation, und konstatierten, dass die Abteilung sich durch eine hohe Zahl erbrachter Leistungen in einem breiten Spektrum von Nierenerkrankungen hervorhebt, wodurch die große Erfahrung in der Behandlung belegt sei. Als einen weiteren wichtigen Pluspunkt sahen die Zertifizierer die hohe ärztliche und pflegerische Weiterbildungsaktivität zur Förderung des Nachwuchses in der Region. Abgerundet wurde das Lob durch die Feststellung einer „überall spürbaren guten Stimmung in einem gut eingespielten Team“. Mit diesen Faktoren weist die Traunsteiner Nephrologie in der Region Südostbayern ein Alleinstellungsmerkmal auf.
Behandlung aller Formen der Nierenerkrankung
In der Nephrologie werden alle Formen der Nierenerkrankung diagnostiziert und behandelt. Unterschieden wird in akute und chronische Formen der Nierenschädigung. Chronische Nierenerkrankungen werden in Deutschland am häufigsten durch Diabetes oder Bluthochdruck verursacht und bleiben häufig lange unerkannt.
Nierenerkrankungen entstehen auch z. B. durch Autoimmunerkrankungen, bestimmte Medikamente, Nierensteine, genetische Erkrankungen oder Herzkreislauferkrankungen. Im schlimmsten Fall droht die Dialyse in Form von Blutwäsche oder Bauchfelldialyse, die die Nephrologie dann auch durchführt. „Oberstes Ziel der Nephrologie ist es, die Dialyse durch Früherkennung und optimale Therapie zu verzögern oder, besser, zu vermeiden, sie dann aber im Fall der Fälle in bester Qualität anzubieten“, so Prof. Dr. Böger. „Wir arbeiten dabei eng mit den betreuenden Hausärztinnen und Hausärzten zusammen, und – wenn angezeigt – mit anderen Fachdisziplinen in unserem Haus, wie der Kardiologie, der Gefäßchirurgie, der Radiologie und der Urologie. Die Traunsteiner Nephrologie versteht sich als nephrologischer Vollversorger im ambulanten und stationären Bereich für die Bevölkerung der umgebenden Landkreise mit nun erneut bestätigter und bundesweit sichtbarer Spitzenqualität“, summiert Prof. Dr. Böger.
15.10.2024 - Kreisklinik Trostberg
Prävention für ältere Menschen
Die Polizei informiert an der Kreisklinik Trostberg über betrügerische Tricks

Mehr als 40 Patienten und Mitarbeiter der Kreisklinik Trostberg kamen Anfang Oktober auf der Akutgeriatrie zusammen, um sich über aktuelle Betrugsmaschen zu informieren. Bereits zum zweiten Mal organisierte die Leitende Ärztin Dr. Marianne Gerusel-Bleck in Kooperation mit der Kriminalinspektion Traunstein einen Vortrag für Senioren, um auf die Gefahren durch Schockanrufe, Enkeltricks und weitere Betrugsvarianten hinzuweisen. mehr...
„Unsere Aufgabe auf der Akutgeriatrie ist es, unsere Patienten zu stärken, damit sie auch im Alter ein selbstständiges und erfülltes Leben führen können. Dabei haben wir neben der körperlichen und geistigen Gesundheit auch das soziale Wohl der uns anvertrauten Menschen im Blick“, erklärt Dr. Gerusel-Bleck das Engagement ihres Teams. „Es ist mir ein großes Anliegen, sowohl unsere Patienten als auch unsere Mitarbeiter für diese perfiden Tricks zu sensibilisieren und sie so vor Betrügern besser zu schützen.“
Wie im letzten Jahr informierte Kriminalhauptkommissar Karl-Heinz Busch, kriminalpolizeilicher Fachberater Einbruchschutz und Prävention, die vorwiegend älteren Teilnehmer über die häufigsten Betrugsmaschen und die Vorgehensweise der Täter und gab wertvolle Tipps zur Prävention.
Schockanrufe und falsche Amtsträger: Betrügerische Maschen auf dem Vormarsch
Busch schilderte, dass die Polizei vor allem im August 2024 eine erhebliche Zunahme an Betrugsversuchen und leider auch -erfolgen verzeichnen musste. Besonders die Methode des Schockanrufs wurde und wird von den Tätern häufig eingesetzt. Dabei geben sich Betrüger am Telefon als Polizisten, Staatsanwälte oder andere Amtsträger aus und berichten von einem schweren Unfall eines nahen Angehörigen.
Um eine angebliche Kaution zu stellen, wird das Opfer aufgefordert, hohe Geldbeträge oder Wertsachen zu übergeben – oftmals vor Rathäusern oder Gerichten, um den Anschein der Echtheit zu verstärken.
Eine weitere verbreitete Betrugsmasche ist der Messengerbetrug. Hierbei melden sich die Täter per WhatsApp oder SMS und geben sich als Familienmitglied aus, dessen Handy defekt sei. Im weiteren Verlauf wird das Opfer aufgefordert, finanzielle Unterstützung zu leisten, um vermeintliche Rechnungen zu begleichen.
Aber auch das so genannte Love- oder Romance-Scamming, bei dem Betrüger Dating-Plattformen nutzen, um ihre Opfer zu täuschen, ist auf dem Vormarsch. Dabei wird zu den Opfern eine emotionale Bindung aufgebaut, oft begleitet von der Geschichte einer großen Liebe. Sobald das Vertrauen gewonnen ist, folgen erfundene Notfälle, bei denen das Opfer um finanzielle Hilfe gebeten wird.
Tipps zur Prävention
Abschließend gab Karl-Heinz Busch den Zuhörern konkrete Handlungsempfehlungen, um sich vor solchen Betrugsmaschen schützen zu können. „Es ist sinnvoll, im Familienkreis ein Kennwort auszumachen, das nur echte Angehörige kennen, so kann man Betrüger sehr schnell entlarven“, rät der erfahrene Polizist. Grundsätzlich sollte man bei verdächtigen Anrufen sofort auflegen und die Angehörigen unter der bekannten Nummer direkt selbst kontaktieren. Bei persönlicher Kontaktaufnahme ist es wichtig, um Vorlage des Dienstausweises zu bitten und bei Unsicherheit kann immer die 110 gewählt werden.
„Die Polizei holt nie Geld, Gold oder Schmuck als Kaution ab oder bittet telefonisch um eine Überweisung“, stellte Karl-Heinz Busch am Ende klar.
10.10.2024 - Kliniken Südostbayern
Oktober ist Brustkrebsmonat - Vorsorge nicht vergessen
Pink Ribbon als Zeichen der Solidarität

Spontan haben sich rund 40 Kolleginnen und Kollegen aus allen Bereichen vor dem Klinikum Traunstein zu einer Menschenschleife versammelt, um ihre Solidarität mit den Patientinnen zu zeigen und auf dieses wichtige Thema aufmerksam zu machen. mehr...
Jede zehnte Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Damit gehört Brustkrebs zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen. Die gute Nachricht: Dank moderner Früherkennung und fortschrittlicher Therapien sind die Heilungschancen bei Brustkrebs heute besser denn je. Eine frühzeitige Diagnose spielt dabei eine entscheidende Rolle.
„Darum stehen Prävention und Aufklärung für mich an erster Stelle“, betont Annemarie Emmer, Krankenschwester und Breast Care Nurse im zertifizierten Brustkrebszentrum der Kliniken Südostbayern, die mit ihren Kolleginnen und Kollegen diese Aktion maßgeblich unterstützt hat. „Mir ist es wichtig, dass alle Frauen mögliche Risikofaktoren kennen. Dazu gehören beispielsweise ein früher Beginn der Regelblutung, ein spätes Einsetzen der Wechseljahre sowie familiäre Vorbelastungen“, zählt die erfahrene Krankenschwester auf.
Prof. Dr. Christian Schindlbeck, Chefarzt der Frauenklinik, erläutert: „Frauen, die nie schwanger waren und nie gestillt haben, haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko. Darüber hinaus können Übergewicht und langjährige Hormoneinnahme die Wahrscheinlichkeit einer Brustkrebserkrankung erhöhen.“
Natürlich schützt Vorsorge nicht vor Brustkrebs, aber je früher die Erkrankung erkannt wird, desto besser sind die Behandlungsmöglichkeiten. Prof. Dr. Schindlbeck appelliert an alle Frauen: „Bitte gehen Sie regelmäßig zur Vorsorge!“
02.10.2024 - Klinikum Traunstein
Dramatische Rettung in Traunstein
Patient aus Berlin erfolgreich behandelt
Eine beinahe fatale Infektion, die in einer großen Klinik in Berlin nicht erfolgreich behandelt werden konnte, fand im Klinikum Traunstein ein glückliches Ende. Dank der Expertise des Teams für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie unter der Leitung von Chefarzt Prof. Dr. Afshin Rahmanian-Schwarz konnte ein schwer erkrankter Patient aus Berlin erfolgreich gerettet werden. mehr...
Christian S., ein Berliner im fortgeschrittenen Alter, zog sich Ende Oktober 2023 eine zunächst harmlos erscheinende Verletzung am Fuß zu. Doch die Situation eskalierte: Nach einem Klinikaufenthalt in Berlin entwickelte sich eine lebensbedrohliche Blutvergiftung. Die Wunde, die sich bis zur Wade ausbreitete, bedrohte nicht nur die Gesundheit des Patienten, sondern stellte sogar sein Überleben in Frage. Trotz mehrwöchiger Behandlung in der Berliner Klinik verschlechterte sich der Zustand zusehends, und eine Amputation des Beins schien die letzte Möglichkeit zu sein.
In dieser kritischen Lage entschlossen sich die Tochter und der Schwiegersohn von Christian S., die beide in Traunstein leben, eine zweite Meinung einzuholen. Sie wandten sich an das renommierte Team der Plastischen und Rekonstruktiven Chirurgie am Klinikum Traunstein. Unter der Leitung von Prof. Dr. Afshin Rahmanian-Schwarz wurde – gemeinsam mit seinem Leitenden Oberarzt Dr. Thomas Fuchsberger – ein umfassender Behandlungsplan erarbeitet, um das Bein des Patienten zu retten und seine Lebensqualität zu erhalten.
Nach der Verlegung des Patienten nach Traunstein führten die Spezialisten eine Reihe von aufeinander abgestimmten Operationen durch. Ziel war es, die fortgeschrittene Infektion einzudämmen und das geschädigte Gewebe zu rekonstruieren. Der ganzheitliche Therapieansatz umfasste neben den chirurgischen Eingriffen eine intensive und spezielle pflegerische Behandlung sowie eine umfassende physiotherapeutische Betreuung, um die Beweglichkeit des Patienten zu erhalten.
Die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen dem plastisch-chirurgischen Team und weiteren Abteilungen der Kliniken Südostbayern, unter anderem der Akutgeriatrie an der Kreisklinik Trostberg unter der Leitung von Dr. Marianne Gerusel-Bleck, trug maßgeblich zur vollständigen Genesung von Christian S. bei. Fünf Monate nach der dramatischen Situation in Berlin ist der Patient nun wieder auf dem Weg der Besserung.
„Das Leben kann weitergehen“, so der geheilte Patient, der sich ausdrücklich bei allen Beteiligten im Klinikum Traunstein und in der Kreisklinik Trostberg mit folgenden Worten in einem Schreiben bedankt: „Mit diesem Schreiben möchte ich mich bei Ihnen für die gute Versorgung und Pflege in der Abteilung für Plastische Chirurgie Ihres Hauses bedanken. Herr Dr. Fuchsberger hat mir meinen linken Fuß gerettet. Auch die Ärzte, Krankenpfleger und Physiotherapeuten in der Akutgeriatrie in der Kreisklinik Trostberg waren alle sehr engagiert und haben viel Geduld aufgebracht. Nochmals herzlichen Dank für die erstklassige Betreuung und erfolgreiche Behandlung in Ihren Häusern. Nur weil sich alle Menschen bei Ihnen in den Kliniken so um mich bemüht haben, kann ich heute wieder laufen. Meine Frau und ich sind sogar schon wieder mit dem Zug zu Freunden gefahren, um gemeinsam Geburtstag zu feiern. Ich danke Ihnen allen!“
20.09.2024 - Kliniken Südostbayern
Asthma und Allergie – Woher kommt’s und was kann man dagegen tun?
Ein Gespräch mit unserem Lungenexperten

Anlässlich des Deutschen Lungentags sprechen wir mit Prof. Dr. Tobias Lange, Chefarzt der Pneumologie und Beatmungsmedizin der Kreisklinik Bad Reichenhall, darüber, dass das Thema Asthma zunehmend mehr Menschen betrifft. Auslöser sind Umweltfaktoren und Allergene. Zudem führen ein ungesunder Lebensstil, Stress und eine steigende Neigung zu Allergien zu einer höheren Erkrankungsrate. Und wir erfahren, dass eine frühzeitige Diagnose und effektive Präventionsstrategien entscheidend sind, um die Situation für die Patientinnen und Patienten zu verbessern. mehr...
Herr Prof. Dr. Lange, können Sie uns zunächst einen Überblick über die verschiedenen Erscheinungsformen von Asthma geben?
Prof. Dr. Lange: Asthma ist eine chronische Erkrankung der Atemwege, die durch Entzündungen und eine Überempfindlichkeit der Bronchien gekennzeichnet ist. Es gibt verschiedene Erscheinungsformen von Asthma:
- Allergisches Asthma: Dies ist die häufigste Form und wird durch Allergene wie Pollen, Hausstaubmilben oder Tierhaare ausgelöst.
- Nicht-allergisches Asthma: Hierbei handelt es sich um Asthma, das nicht auf Allergene zurückzuführen ist, sondern durch Faktoren wie Luftverschmutzung, körperliche Anstrengung oder Stress ausgelöst werden kann.
- Berufsbedingtes Asthma: Diese Form tritt bei Menschen auf, die in bestimmten Berufen arbeiten und dort schädlichen Substanzen ausgesetzt oder gegen gewisse Stoffe allergisch sind, z.B. eine Mehlallergie beim „Bäcker-Asthma“.
- Asthma bei Kindern: Kinder können ebenfalls an Asthma leiden, wobei die Symptome oft anders ausgeprägt sind als bei Erwachsenen.
Das klingt nach einer Vielzahl von Auslösern und Formen. Welche Therapien stehen zur Verfügung?
Prof Dr. Lange: Bei allergischem Asthma gibt es mehrere Therapieansätze. Da wäre zum einen – und das ist einer der wichtigsten Punkte – die Vermeidung von Allergenen: Der erste Schritt besteht darin, die eigene Exposition gegenüber bekannten Allergenen zu minimieren. Dazu gehört beispielsweise für Haustierbesitzer das regelmäßige Reinigen der Wohnung oder, bei einer Allergie gegen Hausstaubmilben, das Verwenden von speziellen Matratzen- und Kissenbezügen.
Mit einer medikamentösen Therapie, zum Beispiel mit inhalativen Kortikosteroiden (ICS), kann man vielen Patienten mit allergischem Asthma dabei helfen, die Entzündung in den Atemwegen zu reduzieren. Diese Medikamente sind die Basistherapie. Es gibt weitere Medikamente zur schnellen Linderung akuter Schübe und zur besseren Kontrolle der Symptome. Bei Vorliegen einer relevanten Allergie aber fehlendem oder nur mildem Asthma kann eine spezifische Immuntherapie („Allergieimpfung“) in Betracht gezogen werden, um die Empfindlichkeit gegenüber bestimmten Allergenen zu verringern und damit die Wahrscheinlichkeit des Auftretens oder einer Verschlechterung des Asthmas zu reduzieren.
Bei schwerem Asthma, welches sich auch durch eine intensive inhalative Therapie nicht kontrollieren lässt oder wenn die dauerhafte Einnahme von Kortison-Tabletten erforderlich ist, stehen heute bereits zahlreiche sogenannte „Biologika“ zur Verfügung. Dies sind Antikörper, die gegen bestimmte Allergie-vermittelnde Stoffe im Körper gerichtet sind und oft eine sehr gute Wirkung haben. Der Nachteil ist, dass diese Medikamente in regelmäßigen Abständen gespritzt oder als Infusion verabreicht und dauerhaft angewendet werden müssen.
Und was können Patienten tun, um Asthma vorzubeugen?
Prof. Dr. Lange: Prävention spielt eine entscheidende Rolle im Umgang mit Asthma, denn man muss wissen, dass Asthma trotz intensiver Forschung bis heute nicht heilbar ist. Umso wichtiger ist es, dass die Patienten sich selbst beobachten und lernen, ihre individuellen Auslöser zu erkennen, hier ist natürlich auch das Thema Kreuzallergien zu nennen. Wenn jemand allergische Reaktionen hat, wie z. B. eine ständig laufende Nase oder hartnäckigen Husten, sollte er einen Arzt aufsuchen und sich auf mögliche Allergien testen lassen. Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und das Vermeiden von Tabakrauch können dazu beitragen, das Risiko für Atemwegserkrankungen zu senken. Weiters kann die Reduzierung von Umweltbelastungen, wie Luftverschmutzung, ebenfalls hilfreich sein, während der Kontakt mit natürlichen Allergenen im Kindesalter eher hilft, die Entwicklung von Allergien zu vermeiden.
Wenn die Patientinnen und Patienten schon wissen, dass sie Asthma haben, helfen regelmäßige ärztliche Kontrollen in der hausärztlichen oder lungenfachärztlichen Praxis dabei, den Krankheitsverlauf zu überwachen und gegebenenfalls Anpassungen in der Therapie vorzunehmen.
Ab wann sollten Patienten zum Hausarzt gehen?
Prof. Dr. Lange: Ein Besuch beim Hausarzt ist dann ratsam, wenn Symptome wie Husten, Atemnot oder pfeifendes Atmen neu auftreten oder sich verschlimmern. Der Hausarzt kann dann erste Tests durchführen, eine Behandlung einleiten und gegebenenfalls eine Überweisung an eine lungenfachärztliche Praxis vornehmen. Dort wird der Arzt oder die Ärztin weitere spezifische Untersuchungen vornehmen und auf der Basis der zusätzlichen Diagnosen die passende Therapie für den Patienten oder die Patientin anbieten, besonders, wenn sich das Asthma mit der üblichen Basistherapie nicht ausreichend kontrollieren lässt oder es sogar zu schweren Asthmaanfällen kommt. Die Hyposensibilisierung oder die Gabe von Biologika sind dann in der Regel Sache der Fachärztinnen und Fachärzte.
Und ab wann ist eine Therapie in der Klinik sinnvoll?
Prof. Dr. Lange: Eine klinische Therapie wird notwendig, wenn die Symptome so schwerwiegend sind, dass sie nicht mehr mit ambulanten Mitteln kontrolliert werden können oder wenn es zu einer sogenannten Asthma-Exazerbation oder gar zum schweren Asthmaanfall kommt. Dann ist eine intensive Therapie und Überwachung erforderlich, um den Zustand des Patienten zu stabilisieren. Wir in der Kreisklinik in Bad Reichenhall haben mit unserem LungenZentrum Südost alle Einrichtungen und Voraussetzungen für eine engmaschige und maßgeschneiderte Therapie vor Ort. Außerdem pflegen wir eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit verschiedensten Spezialisten – allen voran mit den niedergelassenen Lungenfachärzten. Wir sind aber auch gut vernetzt mit Hausärztinnen und Hausärzten, anderen Fachärzten sowie Selbsthilfegruppen, Lungensportgruppen, Krankengymnasten und Physiotherapeuten, um die Patientinnen und Patienten umfassend zu betreuen. Und natürlich stehen wir auch mit anderen Zentren in Verbindung, welche in die Entwicklung neuer Therapieverfahren involviert sind, so dass wir immer auf dem neuesten Stand der Wissenschaft sind.
Gibt es abschließend noch etwas, das Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben möchten?
Prof. Dr. Lange: Ich möchte darauf hinweisen, wie wichtig es ist, dass die Patientinnen und Patienten aktiv an ihrer Gesundheit arbeiten – sei es durch regelmäßige Arztbesuche zur Überwachung ihrer Symptome und Therapieanpassung, oder ganz grundlegend, Rauchentwöhnung, einen gesunden Lebensstil und viel Bewegung an der frischen Luft. Gerade wir hier mit unserer wundervollen Umgebung im Berchtesgadener Land und dem Landkreis Traunstein haben ja wirklich die allerbesten Voraussetzungen, unserer Lunge Gutes zu tun.
18.09.2024 - Kliniken Südostbayern
Hand in Hand für eine schnelle Heilung
Erfolgreiche gemeinsame Behandlung einer Patientin mit Lungenkarzinom durch das InnKlinikum und die Kliniken Südostbayern

Als Hildegard S. Mitte Juli dieses Jahres bei ihrem Arzt in Altötting untersucht wird, ist sie eigentlich wegen eines anderen Themas da. Durch einen Zufall wird entdeckt, dass sie ein zwei Zentimeter großes Karzinom in der Lunge hat, welches ihr keinerlei Beschwerden macht. Vom Zufall zur gesicherten Diagnose. mehr...
„Ich hatte keinen Husten, keinen Schleim, gar nichts, also keinerlei Hinweise auf einen Lungenkrebs“, wundert sich die Mittsiebzigerin, die bis zu diesem Zeitpunkt geraucht hatte. Aufgrund der Auffälligkeiten in der Lunge der Patientin schickt ihr Arzt Hildegard S. zur weiteren Abklärung ins Klinikum Mühldorf. Dort wird die Burghauserin von dem pneumologischen Team um Chefarzt PD Dr. Arno Mohr eingehend untersucht: „Zunächst haben wir eine Lungenspiegelung durchgeführt, deren Ergebnisse aber aufgrund des geringen Durchmessers des Karzinoms noch durch eine CT-gesteuerte Punktion des linken und rechten Lungenflügels verifiziert. Wir wollten ganz sicher gehen.“ Mit dieser feingeweblichen Diagnosesicherung, der Ausbreitungsdiagnostik und den Ergebnissen der Lungenfunktion stellte Chefarzt PD Dr. Mohr den Fall von Hildegard S. in der Tumorkonferenz und somit auch dem Sektionsleiter der Thoraxchirurgie des InnKlinikum Mühldorf, Dr. Lutz Woldrich, vor.
Enge Zusammenarbeit der beiden Klinik-Verbünde
Dort entscheiden die beteiligten Ärzte der verschiedenen Fachrichtungen, dass die Patientin am besten primär, d. h. ohne eine medikamentöse Vorbehandlung operiert werden kann. Dr. Woldrich leitet die weiteren Schritte ein. Er ist – als Teil der Kooperation der Klinik-Verbünde InnKlinikum und Kliniken Südostbayern – auch am Klinikum Traunstein als Leitender Oberarzt der Thoraxchirurgie tätig. Hildegard S. wird nach einem ausführlichen Aufklärungsgespräch über die Diagnose und die mögliche Operation im Klinikum Traunstein aufgenommen und dort nur knapp vier Wochen nach der Diagnosestellung operiert. Dr. Woldrich resümiert: „Der Kollege in Altötting hat genau richtig reagiert, indem er Frau S. direkt weiter ans InnKlinikum Mühldorf überwiesen hat. Und durch die Zusammenarbeit zwischen dem InnKlinikum und den Kliniken Südostbayern konnte sie direkt die richtige Weiterbehandlung erfahren, ohne sich nochmals erneut in einer anderen Klinik vorstellen zu müssen. Ich habe sie quasi einfach mitgenommen von Mühldorf nach Traunstein, denn eine Operation war in diesem Fall die beste Option – da waren sich alle in der Tumorkonferenz einig.“
Erfolgreiche Operation im Klinikum Traunstein
Nach letzten Vorbereitungen wird Hildegard S. am Freitag, 30. August, erfolgreich operiert. „Ich hatte natürlich schon eine enorme Angst, aber ich habe mich immer gut aufgehoben gefühlt“, stellt die Burghauserin im Gespräch erleichtert fest. „Die onkologische Operation verlief komplikationslos, so wie wir uns das vorgestellt hatten; die Patientin wird keine Nachbehandlung brauchen”, erklärt Dr. Woldrich. „Die chirurgische Therapie war bei dieser Patientin das Mittel der Wahl, da die Untersuchungen keine Metastasen in anderen Organen zeigten. Wir haben hier in Traunstein ein leistungsfähiges Chirurgie-Team mit Dr. Steffen Decker an der Spitze und sind technologisch optimal ausgestattet für alle Operationen im Brustkorbbereich”, lobt er die gute Befundung der Kolleginnen und Kollegen aus Altötting und Mühldorf: „Durch die exzellente Diagnostik konnte das Karzinom in einem frühen Entwicklungsstadium gefunden und entfernt werden.“
Schnell in die Reha
Direkt nach der Operation kümmert sich eine Mitarbeiterin des Sozialdienstes des Klinikums Traunstein um eine nahtlose Anschlussbehandlung für die Patientin. Denn am besten wirkt eine erfolgreiche Rehabilitation, die den Behandlungserfolg nachhaltig sichern soll, wenn sie gleich an die Operation anschließt. „Wir arbeiten hier alle Hand in Hand, damit unsere Patientinnen und Patienten die optimale Behandlung erfahren“ betont Dr. Woldrich. Eine Woche nach dem Eingriff wird die Patientin aus dem Klinikum Traunstein entlassen und darf vor Beginn der Reha noch kurz nach Hause. „Mein Dank geht an Herrn Dr. Woldrich und alle weiteren Beteiligten – ich hatte wirklich großes Glück“, betont Hildegard S..
10.09.2024 - Kliniken Südostbayern
Unerwünschtes Mitbringsel aus dem Urlaub - Infizierte Wunde mit einer Made
Prof. Thomas Glück, Chefarzt der Klinischen Infektiologie der Kliniken Südostbayern informiert

Wie ist das Prozedere, wenn ein Patient nach einem Auslandsaufenthalt mit einer Wunde mit Made etc. in die Klinik kommt? Was versteht man unter der furunkoloiden Myiasis, wie entsteht sie, wie lässt sie sich verhindern und was sind mögliche Folgen? Unser Experte Prof. Thomas Glück, Chefarzt der Klinischen Infektiologie der Kliniken Südostbayern beantwortet Fragen zu exotischen Infektionen. mehr...
Glück: Bei der Myiasis sticht eine größere Stechfliege (ähnlich wie eine „Bremse“, die aber bei uns NICHT vorkommt, sondern nur in Afrika) in die Haut und legt dabei ein Ei ein, aus dem sich eine Made entwickelt, die unter der Haut wächst und eine „Atemöffnung“ in der Haut hat. Die Behandlung in der Kreisklinik Bad Reichenhall war korrekt mit dem Verschluss der Öffnung, so dass die Made an die Oberfläche kommt und herausgezogen werden kann.
Die Lokalreaktion des Körpers auf den Parasiten macht eine Art Abszess (daher furunkuloide Myiasis). Die Prognose ist gut, wenn die Made entfernt worden ist, dann heilt das ab. In extremen Fällen, wenn eine Superinfektion der Maden-Höhle durch Bakterien eintritt, muss ggf. lokal chirurgisch nachgeholfen werden.
Unter welchen Voraussetzungen können die KSOB die Behandlung übernehmen? Wie arbeiten sie mit Tropenmedizinern zusammen? Um welche Art von Parasiten, Bakterien, Pilzen oder Viren handelt es sich hierbei, welche sind besonders häufig und wie gut ist man darauf vorbereitet?
Glück: Die Myiasis und auch andere Tropenkrankheiten können wir an den Kliniken Südostbayern gut diagnostizieren und behandeln. Wir halten z.B. für die Malaria sämtliche Medikamente an allen Standorten vor. Dazu gibt es in den KSOB die Abteilung für Klinische Infektiologie (Prof. Dr. Glück, Oberärztin Dr. Bianca Vogel und Funktionsoberarzt Dr. Jan Ramming), die üblicherweise in solche Fälle involviert sind. Speziell Dr. Bianca Vogel besitzt eine tropenmedizinische Ausbildung und hat selbst lange Zeit in den Tropen ärztlich gearbeitet.
Hat die Anzahl an Patienten, die sich mit exotischen Infektionen bzw. Krankheiten an die KSOB wenden, in den letzten Jahren zugenommen?
Glück: Ja, mit der zunehmenden Reisetätigkeit der Bevölkerung in tropische Regionen sehen wir unangenehme Reisemitbringsel in letzter Zeit immer wieder, glücklicherweise nicht allzu oft.
04.09.2024 - Klinikum Traunstein
Im Doppelpack zur runden Zahl
Die 1000. Geburt des Jahres 2024 im Klinikum Traunstein war gleich ein doppelter Grund zur Freude: Die Zwillinge Elena und Malina erblickten am frühen Morgen des 4. September im Klinikum Traunstein das Licht der Welt. Der Mutter Nadine Michl und ihren beiden Mädels geht es gut und alle sind wohlauf. mehr...
Die beiden waren etwas zu früh dran: In der 36. Schwangerschaftswoche kam zuerst Elena um 2.28 Uhr mit einem Geburtsgewicht von 2.640 Gramm zur Welt. Um 2.40 Uhr folgte dann ihre Zwillingsschwester Malina mit 2.610 Gramm.
Auf die drei warten zuhause in Lauter schon Papa Dominik Michl und der dreieinhalbjährige Bruder Samuel.
Nachdem im Mutter-Kind-Zentrum des Klinikums Traunstein häufiger Zwillinge und auch Drillinge zur Welt kommen, beträgt die Gesamtzahl der im Klinikum Traunstein geborenen Kinder im Jahr 2024 schon 1029.
02.09.2024 - Kreisklinik Bad Reichenhall
Brustkrebs ist kein Todesurteil
KSOB-Vortragsreihe „Gesundheit AKTIV“ zum Thema Brustkrebs

In Deutschland erkrankt mittlerweile rund jede zehnte Frau an einem Mammakarzinom, wie Brustkrebs medizinisch genannt wird. Gleichzeitig waren die Heilungschancen nie besser, die Behandlungsmethoden sind deutlich effizienter und schonender geworden. Professor Dr. Christian Schindlbeck, Chefarzt der Frauenklinik Bad Reichenhall und Traunstein, über Risikofaktoren, Diagnose und Therapien. mehr...
Jedes Jahr erhalten rund 70.000 Frauen in Deutschland die Diagnose Brustkrebs, damit ist dies bei weitem die häufigste Tumorerkrankung von Frauen. Die Fünf- und Zehn-Jahres-Überlebensraten liegen inzwischen bei 88 beziehungsweise 83 Prozent. „Brustkrebs betrifft statistisch gesehen jede zehnte Frau im Laufe ihres Lebens. In unserem zertifizierten Brustkrebszentrum der Kliniken Südostbayern haben wir pro Jahr etwa 250 Neudiagnosen. Diese ist natürlich für jede Frau erstmal ein Schock. Aber die Chance auf Heilung war noch nie so gut wie heutzutage“, bestätigt Chefarzt Prof. Dr. Christian Schindlbeck.
Risikofaktoren
Als ein Hauptrisiko für Brustkrebs gilt - wie bei vielen anderen Krebsarten auch - eine genetische Vorbelastung. Wenn Großmutter, Mutter, Schwester oder Tanten Brustkrebs hatten, ist das eigene Risiko erhöht. „Je häufiger der Krebs familiär auftritt, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, selbst daran zu erkranken. Um das abzuklären, kann man diese Gene bestimmen und sein individuelles Risiko berechnen lassen“, empfiehlt Chefarzt Schindlbeck und führt ein weiteres Risiko an: zunehmendes Alter. „Unsere Gesellschaft wird immer älter, die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt bei Frauen aktuell 83 Jahre. Das ist sehr erfreulich und es gibt viele typische Alterserkrankungen, die die Medizin gut im Griff hat, dank Blutdruck- und Cholesterinsenkern, Antibiotika oder Impfungen. Gleichzeitig steigt statistisch gesehen aber die Wahrscheinlichkeit für Krebserkrankungen in dieser Lebensphase“. Was allerdings nicht bedeute, dass Brustkrebs nur im fortgeschrittenen Alter auftrete, so der Gynäkologe. Vielmehr sei die Spanne sehr groß, Brustkrebs könne gelegentlich schon junge Frauen betreffen genauso wie 95-Jährige, der Altersgipfel liege bei 65 bis 70 Jahren. Auch der Einfluss des Hormons Östrogen und die Anzahl der Schwangerschaften können Einfluss auf eine Brustkrebserkrankung haben. „Wenn eine Frau Kinder bekommt und lange stillt, ist ihr individuelles Risiko geringer als bei kinderlosen Frauen. Ein absoluter Schutz ist es aber nicht“, weiß Chefarzt Dr. Schindlbeck.
Brustkrebs ist nicht gleich Brustkrebs
Je früher ein Mammakarzinom erkannt wird, desto größer ist die Heilungschance. Liefern Ultraschall oder Mammographie einen auffälligen Befund, ist eine Stanzbiopsie üblich. Dabei wird in örtlicher Betäubung aus dem Tumor eine kleine Gewebeprobe entnommen und genau analysiert. Es sind verschiedene Typen von Brustkrebs bekannt, einige Tumore sind eher gutmütig, wachsen langsam und bilden kaum Metastasen. Sie lassen sich relativ schonend operativ und antihormonell behandeln, wohingegen bei aggressiveren, häufiger metastasierenden Typen meist eine Chemotherapie angewendet wird. Medizinier Dr. Schindlbeck erklärt: „Brustkrebs ist nicht gleich Brustkrebs und deshalb ist keine Behandlung wie die andere. Wir haben heutzutage sehr gute Diagnosemöglichkeiten, so dass wir viel zielgenauer, individueller und nebenwirkungsärmer therapieren können als früher. Radikale Operationen wie das Entfernen der ganzen Brust und der Lymphknoten waren vor Jahrzehnten noch üblich, seitdem hat sich viel getan. Je nach Diagnose wird heute zum Beispiel erstmal eine medikamentöse Therapie durchgeführt, um zu schauen, wie der Tumor reagiert. Auch Metastasen sind kein automatisches Todesurteil. Ferner gibt es neue Substanzen wie die Immuntherapie. Dabei wird das Immunsystem sozusagen scharf geschaltet, so dass der Körper selbst die Tumorzellen angreifen kann. Und uns stehen Chemotherapien zur Verfügung, die an Antikörper gekoppelt sind und sehr spezifisch nur Tumorzellen bekämpfen und nicht alle übrigen Zellen im Körper.“
Was man selbst vorbeugend gegen Brustkrebs tun kann? „Sein familiäres Risiko kennen, gesund leben und regelmäßig zur Vorsorge gehen“, so der Chefarzt. „Dafür, dass Deos, Bügel-BHs oder Piercings zu Brustkrebs führen, gibt es übrigens keine Hinweise.“
Der Vortrag „Brustkrebs“ findet im Rahmen der monatlichen „Gesund AKTIV“-Reihe der Kliniken Südostbayern (KSOB) am 5. September 2024 von 16 bis 17.30 Uhr im Großen Seminarraum der Kreisklinik Bad Reichenhall statt. Der Eintritt ist frei.
04.09.2024 - Bildungszentrum Traunstein
Neue Schulleitung an der Pflegeschule in Traunstein
Lisa-Marie Eisenberger übernimmt von Wolfgang Raufeisen

Seit 1. September haben die Berufsfachschulen für Pflege und Pflegefachhilfe nun eine neue Schulleitung: Lisa-Marie Eisenberger freut sich sehr auf die neue Aufgabe und möchte durch innovative Lehrmethoden und die Integration moderner Unterrichtstechnologien eine dynamische Lernumgebung schaffen. mehr...
“Wir als Berufsfachschule für Pflege nutzen wichtige Netzwerke innerhalb der KSOB und pflegen auch eine enge Partnerschaft im Ausbildungsverbund, um eine praxisnahe Ausbildung zu gewährleisten und Traunstein als attraktiven Ausbildungs- und Arbeitsplatz in der Pflege zu positionieren. Durch die generalistische Pflegeausbildung und die Ausbildung in der Krankenpflegehilfe leisten wir einen großen Beitrag, dass die Menschen in unseren Kliniken und den Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen in unseren Landkreisen weiterhin gut betreut werden und sich gut aufgehoben fühlen. In der Ausbildung werden nicht nur Fachwissen und praktische Fertigkeiten erworben, sondern auch die Kunst, Menschen in den schwierigsten Momenten ihres Lebens beizustehen. Diese Arbeit ist von unschätzbarem Wert und greift tief in das Leben unzähliger Menschen ein.“
Unterstützung durch Manuela Püttner-Nann
Zuvor war Lisa-Marie Eisenberger bereits als Lehrkraft an der Berufsfachschule für Pflege in Traunstein tätig. Unterstützt wird sie in ihrer neuen Funktion als Schulleiterin von Manuela Püttner-Nann, die bereits projektspezifisch als erweiterte Schulleitung in Traunstein tätig war und nun in Teilzeit als erweiterte Schulleitung zurückkehrt.
Wolfgang Raufeisen, der die Schulleitung bis dato innehatte, wird der Schule weiterhin als Lehrkraft erhalten bleiben.
29.08.2024 - Kreisklinik Bad Reichenhall
Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie in der Kreisklinik Bad Reichenhall unter neuer Leitung
Seit 1. September 2024 hat die Abteilung für Unfallchirurgie, orthopädische Chirurgie und Sporttraumatologie der Kreisklinik Bad Reichenhall einen neuen Leiter: Prof. Dr. med. habil. Carsten Englert übernimmt die Abteilung von PD Dr. Reiner Hente, der im Mai nach seiner langjährigen Tätigkeit an den KSOB in den Ruhestand ging. mehr...
Mit Prof. Dr. Carsten Englert verstärkt ein erfahrener Facharzt für Chirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie die Kliniken Südostbayern am Standort Bad Reichenhall. KSOB-Vorstandsvorsitzender Dr. Uwe Gretscher freut sich: „Mit Prof. Dr. Englert konnten wir einen ausgewiesenen Experten für unsere Klinik in Bad Reichenhall gewinnen, der mit seiner langjährigen Erfahrung und universitären Fachexpertise als Schulter- und Ellbogenspezialist die Abteilung Unfallchirurgie und Orthopädie in Bad Reichenhall zukunftsfähig ausrichten wird.“ Vorständin Elisabeth Ulmer ist sich sicher: „Herr Prof. Dr. Englert wird in enger Zusammenarbeit mit Frau Dr. Kollmann-Fakler, die Leiterin der Zentralen Notaufnahme, die optimale Versorgung von Unfall-Patienten sicherstellen. Im Zusammenwirken mit der Unfallchirurgie und Orthopädie am Standort Traunstein unter der Leitung von Dr. Kolja Gelse profitieren die Patienten auch vom Verbund hochspezialisierter Bereiche innerhalb der Kliniken Südostbayern.“
Prof. Dr. Englert ist sehr gerne nach Bad Reichenhall gekommen: „Ich konnte hier in Bad Reichenhall ein sehr gut eingespieltes und hochprofessionelles Team von meinem Vorgänger PD Dr. Reiner Hente übernehmen und freue mich auf eine gute Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen, die mich ausgesprochen herzlich begrüßt haben. Und natürlich ist Bad Reichenhall auch eine wunderbare Stadt mit sehr hoher Lebensqualität.“
Zur Person
Prof. Dr. Englert ist ein langjährig erfahrener Unfallchirurg und Orthopäde. Nach dem Abschluss seines Studiums in Hamburg 1996 und mehreren Auslandsaufenthalten legte er in der Klinischen Ausbildung 2002 die Prüfung zum Facharzt für Chirurgie, 2006 für den Facharzt für Unfallchirurgie und Spezielle Unfallchirurgie sowie 2008 für den Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie Teilradiologie Skelett ab. Er habilitierte 2007 und wurde im April 2024 zum Professor der Medizinischen Fakultät der Universität Regensburg berufen. Prof. Dr. med habil. Carsten Englert ist im Verband Leitender KH-Ärzte und fungiert auch als Durchgangsarzt für Unfälle am Arbeitsplatz oder auf dem Arbeitsweg. Er ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder.
14.08.2024 - Klinikum Traunstein
Magazin „Stern“ zeichnet das Klinikum Traunstein aus
Neurologie und Unfallchirurgie besonders hervorgehoben

In der Stern-Liste „Deutschlands ausgezeichnete regionale Kliniken 2024/25“ wird das Klinikum Traunstein gelistet. Das Klinikum punktet auch heuer wieder in den Bereichen „Schlaganfall (Neurologie)“ und „Unfallchirurgie“.
Im Artikel in der Printausgabe Nr. 33/24 des Magazins „Stern“ wird die Wichtigkeit der regionalen Kliniken besprochen. Und es wird deutlich, wie hoch die Qualität der Versorgung in den so genannten „Ländlichen Krankenhäusern“ ist. mehr...
Die „Stroke Unit“ am Klinikum Traunstein ist rund um die Uhr für Notfälle da
Bei einem Schlaganfall gilt die Formel „Time is brain“, will heißen, je schneller der Patient in der Klinik eintrifft, desto höher ist die Chance, einen Schlaganfall gut zu behandeln. Prof. Dr. Thorleif Etgen, Chefarzt der Neurologie am Klinikum Traunstein: „In vielen Fällen, in denen ein Patient oder eine Patientin innerhalb der ersten sechs Stunden, selten bis zu 24 Stunden, nach Auftreten der ersten Symptome bei uns eintrifft, können wir mit speziellen Therapien helfen, wie z.B. der Thrombektomie durch unsere Neuroradiologie unter Leitung von Dr. Andreas Mangold. Kommen weitere Faktoren hinzu, stehen am Klinikum Traunstein sofort alle notwendigen Fachbereiche zur Verfügung: Im Fall einer Hirnblutung stehen Neurochirurgen bereit, die Gefäßchirurgie hilft im Fall von Verengungen der Halsschlagader und bei Herzerkrankungen sind Kardiologen vor Ort.“
Das Klinikum Traunstein verfügt zwischen München und Salzburg über die einzige „Überregionale Stroke Unit“, in der das komplette Spektrum dieser Therapien rund um die Uhr vorgehalten wird. Auch die Bewohner angrenzender Landkreise, und hier besonders die Patientinnen und Patienten aus dem Berchtesgadener Land profitieren: Die telemedizinische, vernetzte Stroke Unit der Kreisklinik Bad Reichenhall kooperiert sehr eng mit der im Klinikum Traunstein. Und mit dem Leitenden Arzt Dr. Markus Schwahn steht in der Kreisklinik Bad Reichenhall ein erfahrener Neurologe bereit.
Schwere Arbeits- und Wegeunfälle sind ein Schwerpunkt
Auch wenn große Namen und Spitzensportler Hilfe bei Chefarzt Prof. Dr. Kolja Gelse und dem Team der Unfall- und Orthopädischen Chirurgie finden, so erfährt grundsätzlich jeder Patient die gleiche umfassende Versorgung im Klinikum Traunstein. Neben Sport- und Freizeitunfällen liegt ein Hauptschwerpunkt der Unfall- und Orthopädischen Chirurgie auf der Behandlung von Patienten, die während ihrer Arbeit oder auf ihrem Arbeitsweg Unfälle hatten. Nur besonders geeignete Kliniken, die die Kriterien des sogenannten Schwerstverletzungsartenverfahren (SAV) der Berufsgenossenschaften erfüllen, dürfen Arbeitsunfälle aller Schweregrade behandeln. Das Klinikum Traunstein ist dabei ein Schwerpunktkrankenhaus in der bayerischen Berufsgenossenschafts-Liste und als überregionales Traumazentrum zertifiziert.
Das Klinikum Traunstein ist auch Kompetenzzentrum Becken und Hüfte. Prof. Dr. Kolja Gelse erläutert: „Die Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie am Klinikum Traunstein kann damit als Kompetenzzentrum für Frakturen des Beckens und der Hüfte sowie für Hüft-Endoprothetik angesehen werden. Bei der immer älter werdenden Bevölkerung mit vielen internistischen Begleiterkrankungen ist auch ein eng abgestimmtes, interdisziplinäres Vorgehen mit entsprechender Infrastruktur erforderlich. Dafür haben wir hier optimale Voraussetzungen mit umfassender Versorgung aller begleitenden Fachgebiete und einer großen Intensivstation. Zudem ermöglicht das Klinikum Traunstein als zertifiziertes Zentrum für Alterstraumatologie die nahtlose Weiterversorgung der geriatrischen Patienten auf höchstem Niveau innerhalb der Kliniken Südostbayern.“
06.08.2024 - Kliniken Südostbayern
Eine bedeutende Auszeichnung: KSOB sind rezertifiziert
Beleg für herausragendes Management an den Kliniken

Die Kliniken Südostbayern (KSOB) freuen sich über eine wichtige Auszeichnung: Mit der Rezertifizierung nach DIN EN ISO 9001:2015 wurde in der vergangenen Woche das herausragende Qualitäts- und Risikomanagement, die exzellente medizinische und pflegerische Patientenversorgung sowie die beeindruckende Prozessqualität erneut bestätigt. Das Audit-Ergebnis unterstreicht das gelebte Qualitätsmanagement an den KSOB und stellt eine klare Empfehlung für das Qualitätszertifikat in den kommenden Jahren dar. mehr...
„Wir können mehr als stolz auf dieses Ergebnis sein. Es zeigt eindrucksvoll, dass die KSOB höchsten Anforderungen gerecht werden und internationale Standards erfüllen“, betont Dr. Uwe Gretscher, Vorstandsvorsitzender der KSOB. „Ich danke allen beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr großes Engagement – allen voran dem Team Qualität um Herrn Reinhold Frank.“
In der heutigen Zeit gewinnt der objektive Nachweis für qualitätsbewusstes Handeln in allen Einrichtungen des Gesundheitswesens zunehmend an Bedeutung. Geregelte und klar strukturierte Routinen, ein freundlicher und kompetenter Umgang mit Patienten sowie eine hohe Qualität der diagnostischen und therapeutischen Dienstleistungen sind unerlässlich. Zur Überprüfung der Qualität im Gesundheitswesen stehen unterschiedliche Qualitätsmanagementsysteme zur Verfügung. Das Zertifikat nach DIN EN ISO 9001:2015 stellt dabei die höchsten Anforderungen an ein umfassendes Qualitätsmanagementsystem.
Die Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001:2015 in Organisationen mit mehreren Standorten ist durch eine sogenannte Multisite-Zertifizierung möglich. Dieser Herausforderung haben sich die KSOB gestellt und im Rahmen der Rezertifizierung aller Standorte auf das Multisite-Verfahren umgestellt. An den Standorten Bad Reichenhall, Berchtesgaden, Traunstein und Trostberg wurden über sieben Audittage verteilt – innerhalb von drei Wochen – verschiedene Strukturen und Prozesse überprüft. Vier externe Auditoren sprachen in der vergangenen Woche lediglich einzelne Empfehlungen aus und lobten ausdrücklich den hohen Reifegrad des Managementsystems und die Qualität der Patientenversorgung in den einzelnen Bereichen.
Das DIN EN ISO 9001:2015 Zertifikat ist eine international anerkannte Norm, die hohe Anforderungen an die Prozesse und Strukturen von Unternehmen im Allgemeinen und Krankenhäusern im Speziellen definiert. Für die Zertifizierung müssen in einem Krankenhaus neben einem wirksamen Qualitätsmanagementsystem alle Kernprozesse von der Patientenaufnahme bis zur Entlassung nach modernsten Standards und Leitlinien geregelt sein. Während in Deutschland seit dem Jahr 2000 die Einführung eines internen Qualitätsmanagementsystems für Krankenhäuser gesetzlich vorgeschrieben ist, erfolgt die ISO-Zertifizierung auf freiwilliger Basis. Eine regelmäßige Überprüfung durch unabhängige Fachleute ist eine hervorragende Möglichkeit, um eigene Qualitätsansprüche objektiv messbar zu machen.
01.08.2024 - Kliniken Südostbayern
35 neue Pflegekräfte starten in ihre berufliche Zukunft
Erfolgreicher Abschlussjahrgang an den Pflegeschulen der Kliniken Südostbayern
Im September 2021, mitten in der Corona-Pandemie, starteten an den Standorten Traunstein und Bad Reichenhall die Auszubildenden des „Jahrgang 21b und 21-24“ ihre Pflegeausbildung. Sie haben während dieser Zeit eine zukunftsgerechte Pflegeausbildung durchlaufen, denn sie waren der zweite Jahrgang im Rahmen der „Generalistischen Pflegeausbildung“. mehr...
Jetzt feiern sie voller Stolz den erfolgreichen Abschluss. Die Auszubildenden haben mit großem Einsatz und Durchhaltevermögen ihre Prüfungen bestanden und nun sind 35 Absolventinnen und Absolventen bereit, ihre berufliche Laufbahn im Pflegebereich zu beginnen. Fast zwanzig von ihnen werden die Kliniken Südostbayern als examinierte Pflegekräfte verstärken.
Die Abschlussfeier war geprägt von bewegenden Reden, herzlichen Glückwünschen und der Anerkennung der großen Leistungen der Absolventinnen und Absolventen. „Wir sind außerordentlich stolz auf unsere Absolventinnen und Absolventen“, betonte Wolfgang Raufeisen, der Traunsteiner Schulleiter, im Rahmen der Abschlussfeier. „Die letzten Jahre waren geprägt von intensiver Ausbildung, lehrreichen praktischen Erfahrungen und großen Herausforderungen. Die Auszubildenden dieses Jahrgangs haben mit ihrer Beharrlichkeit und ihrem Engagement gezeigt, dass sie die hohen Anforderungen des Pflegeberufs nicht nur erfüllen, sondern übertreffen können.“
Die Pflege hat eine Schlüsselposition für die Gesellschaft
Wolfgang Raufeisen sprach auch über die Schlüsselfunktion der Pflege – nicht nur im Krankenhaus selbst, sondern auch für die Gesellschaft: „Sie alle haben diese schwierige Zeit mit sehr viel persönlichem Engagement gemeistert und gelernt, dass Menschlichkeit, Empathie und Einfühlungsvermögen in herausfordernden Zeiten wie diesen einen großen Stellenwert haben. Speziell in Ihrem Beruf gehören hohes Fachwissen und menschliche Zuwendung untrennbar zusammen. Und hier, wie so oft im Leben, wird heute nicht das Beginnen belohnt, sondern das Durchhalten bis zum Ende der Ausbildung.“
Bei der Abschlussfeier in Bad Reichenhall hob die Schulleiterin Dajana Riske hervor, dass der Lernerfolg das Ergebnis der Zusammenarbeit Vieler ist. „Die Lehrkräfte der Berufsfachschule für Pflege, die Schulleitung, das Sekretariat, die Zentrale Praxisanleitung sowie die verantwortlichen Pflegefachkräfte in der Praxis tun alles, um die jungen Menschen gut durch die Ausbildung zu begleiten. Sie bringen Ihnen alles Wichtige bei, um einen guten Weg zu ebnen für die Pflegepraxis als Pflegefachfrau/Pflegefachmann.“ Landrat Bernhard Kern beglückwünschte die frisch gebackenen Pflegekräfte.
In Traunstein übermittelten die stellvertretende Landrätin Resi Schmidhuber und die 2. Bürgermeisterin, Burgi Mörtl-Körner, die Glückwünsche des Landkreises und der Stadt Traunstein.
Die Pflege leistet einen wichtigen Beitrag
Von Seiten der Kliniken Südostbayern wandte sich Steffen Köhler, Geschäftsbereichsleiter Personal und Bildung, direkt an die Auszubildenden: „Die Kliniken Südostbayern legen großen Wert auf eine qualitativ hochwertige Ausbildung und die Förderung junger Talente. Beide Pflegeschulen sind bekannt für ihre praxisnahe Ausbildung und die individuelle Betreuung der Lernenden. Ihnen stehen nach diesem Abschluss nun viele Karrierewege offen, die Ihnen eine kontinuierliche Weiterentwicklung ermöglichen.“ Johannes Schreiber, Pflegeleitung Standort Traunstein, ergänzte: „Unsere neuen Pflegekräfte werden für die Kliniken Südostbayern eine wertvolle Bereicherung sein. Wir sind stolz auf Ihre Leistungen und freuen uns, Sie auf ihrem weiteren beruflichen Weg zu begleiten. Sie haben sich für einen Beruf entschieden – oder vielleicht sogar für eine Berufung – der einen äußerst wertvollen Beitrag für unsere Gesellschaft leistet, denn die Arbeit mit unseren Patientinnen und Patienten ist und bleibt der wichtigste Baustein in der modernen Pflege. Wenn mich heute jemand nach meinem Beruf fragt, antworte ich noch immer voller Stolz, dass ich Krankenpfleger bin. Und ab heute dürfen auch Sie stolz verkünden, dass Sie Pflegefachfrau oder Pflegefachmann sind.“
Mit der neuen „Generalistischen Pflegeausbildung“ bekommen die Auszubildenden ihr Rüstzeug für die gestiegenen Anforderungen in der Pflege. Die neue Ausbildungsform verbindet die bisherigen Ausbildungen der Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege. Somit erhalten die Auszubildenden nun ein umfassendes und professionelles Pflegeverständnis in allen Altersstufen und praktischen Einsatzgebieten. Als zukünftige Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner sind sie jetzt bestens vorbereitet und ihnen stehen alle Türen offen.
Lisa-Marie Eisenberger, die neue Schulleiterin in Traunstein, schloss mit den Worten: „Dies ist ein besonderer Moment, für Sie alle und auch für mich. Ihr Engagement und Einfühlungsvermögen machen den Unterschied im Leben der Menschen, die Ihre Hilfe brauchen. Jedes neue Wissen, jede neue Fähigkeit können Sie zum Wohle unserer Patientinnen und Patienten einsetzen. Denn die Welt braucht Menschen wie Sie, die bereit sind, einen Unterschied zu machen.“
Das Schlusswort gebührte den Klassensprecher:innen: „ Des hamma scho immer so gemacht, war definitiv nicht unser Leitthema. Wir haben viele schöne Momente erlebt, aber auch Schicksalsschläge mitbekommen. Und das hat uns geprägt. Die Pflege ist nicht der leichteste Beruf, aber vielseitig und schön. Und ich finde, wir können mächtig stolz auf uns sein!“
25.07.2024 - Klinikum Traunstein
Auszeichnung für die Expertise in der kardiologischen Bildgebung
Die Kardiologie am Klinikum Traunstein ist als „Kardiale Computertomographie-Stätte“ anerkannt
Nur mit einem Team aus besonders erfahrenen Kardiologen kann sich eine Klinik um die Zertifizierung als „Kardiale Computertomographie-Stätte“ bewerben. Chefarzt Prof. Dr. Michael Lehrke hat mit dem Oberarzt Dr. Stefan Mang einen solchen Experten im Team, sodass das Klinikum Traunstein nun als Ausbildungsstätte für die Kardiale Computertomographie zertifiziert wurde. mehr...
Das Klinikum Traunstein ist damit eine von nur 30 Kliniken in ganz Deutschland, die diese Zertifizierung besitzt. In Österreich hat die Universitätsklinik in Wien diese Zulassung.
Wir fragen Prof. Dr. Michael Lehrke, Chefarzt der Kardiologie, welche Vorteile die Patientinnen und Patienten haben und wer von der Expertise über das Herz-CT profitiert.
Was zeichnet die Untersuchung mit dem Herz-CT aus?
Prof. Dr. Lehrke: Das Herz-CT bietet die Möglichkeit, Erkrankungen der Herzkranzgefäße mit hoher Genauigkeit zu erfassen. Hierbei können auch frühe Veränderungen gesehen werden, die in einer Herzkatheteruntersuchung nicht auffallen, was insbesondere für eine optimale Vorbeugung von Herzerkrankungen entscheidend ist. Entsprechend muss bei Patienten mit einem unauffälligen Herz-CT-Befund kein Herzkatheter durchgeführt werden. Lassen sich Verengungen der Herzgefäße im CT nachweisen, so wird eine Herzkatheteruntersuchung zur Aufdehnung der Engstelle und Stentimplantation angeschlossen.
Was sind die großen Vorteile für die Patienten?
Prof. Dr. Lehrke: Wir haben im Klinikum Traunstein mit den Kollegen der Radiologie einen exzellenten CT-Scanner der letzten Generation zur Verfügung, der eine sehr schnelle und genaue Untersuchung ermöglicht, sodass die Untersuchung nach 15 Minuten abgeschlossen ist, was mit einer reduzierten Strahlenbelastung einhergeht. Bei Verwendung des so genannten Turbo-Flash-Modus lässt sich die Strahlenexposition noch einmal reduzieren, was bei Patienten mit niedriger Herzfrequenz durchgeführt werden kann.
Ein weiterer großer Vorteil ist, dass das Herz-CT ambulant durchgeführt werden kann, sodass die Patienten nach der Untersuchung wieder nach Hause gehen können. Das Ergebnis der Untersuchung wird im Anschluss direkt mitgeteilt, der endgültige Befund erreicht den behandelnden Arzt zumeist schon am nächsten Tag.
Während die Untersuchung bisher nicht von den Krankenkassen übernommen wurde, hat der gemeinsame Bundesausschluss angekündigt, dass eine Kostenübernahme im Laufe dieses Jahres erfolgen soll, sodass die Leistung dann einer breiteren Patientengruppe angeboten werden kann.
Für wen ist das Herz-CT geeignet?
Prof. Dr. Lehrke: Ein Herz-CT kommt primär für Patientinnen und Patienten in Frage, die Symptome einer koronaren Herzerkrankung und ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko aufweisen. Das kardiovaskuläre Risiko wird zum Beispiel durch Nikotinkonsum, ein hohes Cholesterin, hohe Blutdruckwerte, familiäre Belastung oder eine Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) gesteigert. Sinnvoll kann die Untersuchung auch sein, wenn andere Untersuchungen, wie z. B. ein Belastungs-EKG oder eine Herz-Szintigraphie, einen unklaren Befund ergeben haben. Ein weiteres Einsatzgebiet ist die Kontrolle von Bypässen nach einer Herz-Operation.
Generell nimmt das Herz-CT einen immer größeren Anteil in der kardiovaskulären Diagnostik ein. Durch die Expertise von Oberarzt Dr. Stefan Mang und seiner Kollegen kann diese wichtige Untersuchungsmethode eine breite Anwendung in der Patientenversorgung und klinischen Ausbildung finden, was in enger und sehr guter Zusammenarbeit mit den Kollegen der Radiologie des Klinikums Traunstein unter der Leitung von Dr. Wolfgang Weiß erfolgt.
Zum Team der „Kardialen Computertomographie Stätte“ gehören der Leitende Oberarzt Dr. Stefan Mang, Chefarzt Kardiologie Prof. Dr. Michael Lehrke, Oberarzt Priv.-Doz. Dr. Niklas Boeder, Chefarzt Radiologie Dr. Wolfgang Weiß, Funktionsoberarzt Dr. Jan Vilém Fuchs, Facharzt Dr. Stefan Haslinger, Leitender Oberarzt Dr. Oliver Greil und Oberarzt Dr. Christoph Janssen.
19.07.2024 - Klinikum Traunstein
Spitzenleistung in der Handchirurgie
Klinikum Traunstein erhält hohe Auszeichnung

Die Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie am Klinikum Traunstein, unter der Leitung von Prof. Dr. Afshin Rahmanian-Schwarz, wurde vom Verband der Europäischen Gesellschaft für Handchirurgie (FESSH) als Trauma- und Replantationszentrum akkreditiert. mehr...
Diese renommierte Auszeichnung würdigt die herausragende Expertise des Teams in der Behandlung komplexer Handverletzungen, Rekonstruktionen und Replantationen. Das hochqualifizierte Team bietet an mehreren Standorten das gesamte Spektrum der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgie und Handchirurgie an. Der Schwerpunkt der Klinik liegt auf komplexen Rekonstruktionen und Revaskularisationen sowie auf dem freien Gewebetransfer unter Anwendung modernster mikrochirurgischer Techniken.
Mit dieser Akkreditierung gehört das Klinikum Traunstein zu einem exklusiven Kreis: Nur 30 Kliniken in Deutschland sowie lediglich 100 Kliniken europaweit können eine derartige Anerkennung vorweisen. Diese Auszeichnung unterstreicht die überregionale Bedeutung der komplexen Handchirurgie in Traunstein.
24-Stunden-Versorgung durch hochqualifizierte Hand- und Mikrochirurgen
Prof. Dr. Rahmanian-Schwarz hebt die außergewöhnliche Qualifikation seines Teams hervor: „In den letzten acht Jahren haben wir in Traunstein ein starkes Team von Hand- und Mikrochirurgen aufgebaut. So können wir der Bevölkerung eine hochqualitative Versorgung bieten und einen 24-Stunden-Replantationsdienst für Notfälle gewährleisten. Zudem sind wir eines der wenigen Krankenhäuser im Schwerstverletzungsartenverfahren, das als Spezialzentrum für Arbeitsunfälle gelistet ist. In Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Kolja Gelse, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie am Klinikum Traunstein, bieten wir umfassende Versorgung für Schwerverletzte.“
Die herausragenden Qualifikationen des Teams sind ein weiterer Garant für die Qualität der Versorgung: Dr. Thomas Fuchsberger, Leitender Oberarzt, hat von der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie das Expertenzertifikat verliehen bekommen, welches ergänzend zur Zusatzbezeichnung Handchirurgie weitere vertiefende praktische und theoretische Weiterbildungen sowie Vortragstätigkeiten und wissenschaftliche Publikationen erfordert. Der geschäftsführende Oberarzt Sebastian Leuschner wurde ebenso ergänzend zur Zusatzbezeichnung als europäisch zertifizierter Handchirurg von der FESSH akkreditiert.
Prof. Dr. Rahmanian-Schwarz erläutert die anspruchsvollen Anforderungen der FESSH und die Leistungen der Handchirurgie in Traunstein: „Wir führen höchstkomplexe Revaskularisationen, Replantationen traumatisch amputierter Finger und freie mikrovaskuläre Lappenplastiken, die höchste Stufe des Gewebetransfers, durch. Auch die Wiederherstellung von peripheren Nervenverletzungen mittels mikrochirurgischer Techniken sowie die durch Oberarzt Dr. Thomas Riha initiierte moderne Endoprothetik an der Hand sind fest im Portfolio verankert.“
Diese Auszeichnung bestätigt die exzellente Arbeit des Teams und festigt den Ruf des Klinikums Traunstein als führendes Zentrum für Handchirurgie nach europäischen Kriterien.
16.07.2024 - Kreisklinik Bad Reichenhall
Mehr Zeit und Verständnis in einer ganz besonderen Lebenssituation
Hebamme Johanna Menges von der Geburtshilfe der Kreisklinik Bad Reichenhall bietet maßgeschneiderte Einzelgespräche für jede Schwangere an
Jede Schwangerschaft ist anders, jede Frau empfindet diese Zeit individuell und jede Frau macht sich Gedanken, hat Ängste und Wünsche für die Geburt. Um auf diese Ängste und Wünsche individuell einzugehen, haben die Hebammen der Kreisklinik Bad Reichenhall jetzt einen neuen Service für Schwangere: Ein Geburtsvorgespräch unter vier Augen, oder auch unter sechs, wenn Partner oder Partnerin mit dabei sein wollen oder sollen: ganz maßgeschneidert für jede einzelne Frau. mehr...
Johanna Menges ist im Bereich „Geburtsangst – verstehen und begleiten“ fortgebildet. Sie ist eine der neun Hebammen in der Kreisklinik Bad Reichenhall und beschreibt die Idee hinter dem Geburtsvorgespräch so: „Jede Frau hat schon von negativen Geburtsgeschichten gehört oder ist durch das Internet darauf gestoßen, das löst häufig große Ängste aus. Und das merken wir Hebammen. Um Verunsicherungen aufzulösen, bieten wir den Frauen in unseren Räumlichkeiten ein vertrauliches Einzelgespräch an, in dem wir Klarheit schaffen und Ängste nehmen. Wichtige Punkte, worauf das geburtshilfliche Team bei der Geburt besonders sensibel reagieren und achten sollte, werden in diesem Gespräch thematisiert; Themen, die der Schwangeren am Herzen liegen. Auch ein Geburtsplan wird gemeinsam erstellt: möchte die Frau den Partner dabeihaben, zieht sie eine Wassergeburt vor, möchte sie oder ihr Partner das Baby nach der Geburt selbst auf den Bauch legen oder soll man ihnen den Mutterkuchen zeigen und erklären? Ziel ist, jeder Frau zuhören zu können – dafür muss Raum und Zeit gegeben sein!“
Einfach anrufen
Dieses Gespräch kann die Frau zu jedem Zeitpunkt in der Schwangerschaft bei den Hebammen anfragen, ob ganz am Anfang oder noch kurz vor dem Geburtstermin. Wichtig: Jede Frau kann anrufen, auch wenn sie nicht in der Kreisklinik angemeldet ist. Einfach zum Telefon greifen und 08651 772 625 wählen. Diese "ganz besondere" Hebammensprechstunde bietet die Kreisklinik Bad Reichenhall an zwei Terminen im Monat an. Der Termin kann individuell vereinbart werden. Dabei kann die Frau die Menschen vor Ort kennenlernen und die Örtlichkeit einschätzen. Das Besondere ist, dass diejenige Hebamme der Klinik, die bei der Geburt letztendlich dabei ist, direkt nachlesen kann, worauf sie achten muss, und was besprochen wurde. Auch das gibt Sicherheit.
Sich sicher und verstanden fühlen
Johanna Menges ergänzt: „Wir hier in der Kreisklinik Bad Reichenhall haben noch Zeit für die Frau. Sie kann im Fall von sprachlichen Barrieren auch einen Dolmetscher mitbringen. Ergänzend zum Gespräch tasten wir auch gerne den Bauch ab und hören nach den Herztönen des Kindes. Die Frau soll sich verstanden und sicher betreut fühlen, denn Ängste behindern hormonelle Prozesse, die wichtig sind für eine unkomplizierte Geburt. Auch während der Geburt legen wir höchsten Wert auf Kommunikation mit der Gebärenden. Wir wollen, dass die Frauen nicht nur physisch, sondern auch psychisch gut betreut werden, damit sie auch nach der Geburt fit und stark sind, das ist unser Ziel.“
01.07.2024 - Kliniken Südostbayern
Kontinuität für die Leitung der KSOB gesichert
Philipp Hämmerle tritt sein Amt als Vorstand der Kliniken Südostbayern AG an

Mit seinem Amtsantritt als Vorstand am 1. Juli 2024 wird Philipp Hämmerle die Kontinuität in der Leitung der KSOB sicherstellen. Er tritt damit die Nachfolge der langjährigen und verdienten Vorständin Elisabeth Ulmer an. Ulmer wird zum Ende des Jahres 2024 auf eigenen Wunsch in den wohlverdienten Ruhestand gehen. mehr...
Der Vorstandsvorsitzende der KSOB, Dr. Uwe Gretscher, ist sich sicher: „Mit Philipp Hämmerle setzen wir ein klares Signal für die Zukunft der Kliniken Südostbayern AG, denn wir begrüßen mit ihm einen erfahrenen Klinikmanager und Betriebswirtschaftler. Durch seine Verwurzelung in der Region bringt er ein tiefes Verständnis für die hiesige Gesundheitslandschaft mit. Seine vielfältigen Erfahrungen machen Philipp Hämmerle zu einem kompetenten Manager für die aktuellen Herausforderungen im Gesundheitswesen. Herr Hämmerle wird dazu beitragen, dass wir erfolgreich die laufenden Transformationsprozesse an den KSOB vorantreiben und standortübergreifend effizient zusammenarbeiten."
„Ich freue mich, dass wir in Philipp Hämmerle einen überaus kompetenten Kollegen für die Tätigkeit im Vorstand der KSOB gefunden haben“, betont Vorständin Elisabeth Ulmer. „Durch seine umfangreichen Kenntnisse im Gesundheitsmanagement und seine Verbundenheit mit unserer Region wird er wichtige Impulse für unsere Kliniken setzen können – und dies in einer für unsere Kliniken sehr herausfordernden Zeit.“
Philipp Hämmerle freut sich: „Wieder in meiner Heimat tätig zu sein, ist für meine Familie und mich wunderbar. Es ist mir daher ein besonderes Anliegen, die Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung in der Region durch einen zukunftsfähigen Klinikverbund auf Dauer sicherzustellen. Gerade in herausfordernden Zeiten wie diesen ist der Maßstab meines Handelns, den bisher eingeschlagenen Weg der KSOB mitzugestalten und fortzuschreiben, um die hohe Qualität der medizinischen Behandlung und die Attraktivität des Arbeitsumfelds weiter zu erhöhen.“
Der gebürtige Pidinger Hämmerle, 43, hat sein Studium der Gesundheitsökonomie in Nürnberg absolviert. Er bringt langjährige Erfahrung in unterschiedlichen Leitungspositionen im Krankenhausmanagement mit. So leitete er von 2013 bis 2019 die Schön Klinik Berchtesgadener Land. Zuletzt war Hämmerle bei der Oberberg Gruppe als Regionalleiter Süd für zehn Einrichtungen der klinischen und ambulanten Versorgung tätig und ist somit bestens mit den Möglichkeiten einer sinnvollen Vernetzung in der Gesundheitsversorgung sowie mit der Nutzung von Synergien zwischen verschiedenen Standorten vertraut.
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