Fachklinik Berchtesgaden

Leistungsspektrum

Anästhesie

Wir können Ihnen hier nur eine kurze Übersicht zum Thema Anästhesie geben. In einem gründlichen, vorbereitenden Gespräch mit Ihnen werden wir versuchen, Sie verständlich und kompetent über die für Sie bestmögliche Anästhesieform zu informieren. Wir wollen vor allem aber auch helfen, möglicherweise bestehende Ängste abzubauen. Bitte sprechen Sie offen Ihre Vorbehalte aus. Zeigen Sie uns aber auch vor und nach dem Eingriff, wenn situationsbezogen etwas nicht "passt", z.B. Schmerzen, jegliches Unwohlsein etc., auftreten.

Voruntersuchungen, Risiken feststellen, Aufklärung

  • Ca. 1-3 Wochen vor dem geplanten Eingriff lernen wir Sie in unserer Anästhesie-Sprechstunde kennen. Die hierzu notwendigen Voruntersuchungen zu Ihrem Gesundheitszustand werden in der Regel vom Hausarzt mit Angaben zu Krankheitsdiagnosen und ggf. Risiken, Medikamenteneinnahme, Laboruntersuchungen und EKG erbracht. Gelegentlich müssen von uns noch zu weiterer Abklärung spezielle Untersuchungen veranlasst werden.
  • In einem Fragebogen teilen Sie uns durch Ankreuzen wichtige gesundheitliche Probleme bzw. das Fehlen von Erkrankungen mit.
  • Aus den genannten Voruntersuchungen und Ihren Angaben zum Gesundheitszustand können nun in einem Gespräch mit der/dem Anästhesie-Ärztin/-Arzt ggf. vorhandene Risiken benannt und im Bezug zu möglichen Narkoseformen erörtert werden. Dabei legen wir hohen Wert auf Ihre persönliche Neigung und versuchen, das für Sie am besten geeignete Verfahren zur Schmerzausschaltung anzubieten. Sie werden gründlich über das notwendige Vorgehen sowie evtl. damit verbundene Vor- oder Nachteile bzw. Risiken aufgeklärt.

Unterschiedliche Verfahren zur Schmerzausschaltung

Allgemeinanästhesie oder Regionalanästhesie

  • Die Allgemeinanästhesie (= Vollnarkose) wird entweder ausschließlich durch intravenös gegebene oder durch eine Kombination von intravenösen und gasförmigen Medikamenten erzielt. Sie bewirkt eine zeitlich gesteuerte völlige Ausschaltung von Bewusstsein, Schmerzempfinden und Erinnerungsvermögen. Da zusätzlich meist die Eigenatmung aufgehoben ist, muß durch Hilfsmittel wie Kehlkopfmaske oder Trachealtubus eine maschinelle Beatmung gesichert werden. Durch ein umfangreiches und neuzeitliches Monitoring werden dabei alle lebensnotwendigen Funktionen ständig überwacht. Wegen guter Steuerbarkeit und Nebenwirkungsarmut der Medikamente können heute auch vielfach vorerkrankte oder hochbetagte Patienten relativ sicher einer Allgemeinanästhesie unterzogen werden.

    Gewisse Arten von Operationen lassen sich nur in Allgemeinanästhesie durchführen. Zu Risiken und möglichen Komplikationen einer Allgemeinanästhesie zählen Übelkeit/Erbrechen, Heiserkeit, Beschädigung der Frontzähne, allergische Reaktionen, Störungen des Herz-Kreislauf-Atmungssystems. Ernste Komplikationen sind sehr selten. Besondere Risiken, die sich evtl. für Sie aus Ihrem Gesundheitszustand ergeben, werden mit Ihnen von Anästhesie-Ärztin/-Arzt vorher genau besprochen.

  • Die Regionalanästhesie (= Teilnarkose) bewirkt eine auf eine bestimmte Körperregion begrenzte Ausschaltung des Empfindens, insbesondere der Schmerzwahrnehmung. Dies wird durch Injektion eines Lokalanästhetikums erzielt, entweder durch rückenmarknahe Anwendung (Spinalanästhesie, Periduralanästhesie) oder durch Wirkung an den Nervbündeln, die eine Extremität (Arm, Bein) versorgen. Solche Verfahren finden nicht nur Anwendung zur Ausschaltung des Operationsschmerzes, sondern zunehmend häufiger zur postoperativen Schmerztherapie.

    Zu Risiken und möglichen Komplikationen einer Regionalanästhesie, die insgesamt sehr selten sind, zählen Infektion an der Punktionsstelle, Blutungen, Nervenschäden sowie unerwünschte Nebenwirkungen des Lokalanästhetikums. In Abhängigkeit vom geplanten Verfahren werden Sie dazu von Anästhesie-Ärztin/-Arzt vorher genau informiert.

Zum Ablauf der Anästhesie

  • Am Vorabend und am Morgen des OP-Tages erhalten Sie die von Anästhesie-Ärztin/-Arzt verordneten Medikamente, insbesondere auch ein Beruhigungsmittel.
  • Am OP-Tag ist eine seit Mitternacht vorher eingehaltene Nüchternheit in Essen, Trinken und Rauchen notwendig. Entfernbare künstliche Zähne, Hörgeräte, Schmuck (Piercing) sollen im Patientenzimmer abgenommen und aufbewahrt werden.
  • Vor dem Eingriff werden im sog. Einleitraum durch die/den Anästhesie- Ärztin/-Arzt sowie eine speziell ausgebildete Pflegekraft alle Maßnahmen getroffen, die zu Vorbereitung und Einleitung der gewählten Anästhesieform gehören. Dazu zählen die richtige Lagerung des Patienten, das Anlegen einer i.v.-Kanüle mit Infusion sowie das Monitoring von Herz, Kreislauf, Atmung und Flüssigkeitshaushalt. Sollten in Abhängigkeit von Umfang der Operation und/oder Alter und/oder Gesundheitszustand des Patienten weitere Maßnahmen notwendig sein, wurden diese im Einzelfall vorher mit dem Patienten genau abgesprochen.
  • Bei geplanter Allgemeinanästhesie wird danach durch i.v.-Gabe mehrerer Medikamente das Einschlafen herbeigeführt. Bei Regionalanästhesie wird unter dem Schutz einer örtlichen Betäubung und bei Wunsch des Patienten häufig auch unter Sedierung die Injektion des Lokalanästhetikums vorgenommen.
  • Während des danach folgenden operativen Eingriffs werden von Anästhesie-Ärztin/-Arzt lückenlos alle wichtigen Parameter für Herz-, Kreislauf-, Atemfunktion sowie Flüssigkeits- und Wärmehaushalt überwacht und ggf. korrigiert. Hierzu gehört das Einstellen und Überwachen von Geräten sowie die Gabe von Medikamenten und Infusionen, ggf. auch Eigen- oder Fremdbluttransfusion.
  • Nach Ende des Eingriffs wird der Patient im Regelfall noch im Aufwachraum weiter überwacht, um die Normalität wichtiger körperlicher Funktionen zu gewährleisten. Dazu gehört insbesondere auch das Einleiten oder Weiterführen einer angemessenen Schmerzbehandlung. Nach ausgedehnten Eingriffen oder bei Zuständen mit erhöhtem körperlichen Risiko wird der Patient für die weitere Betreuung/Behandlung zur Intensivüberwachungseinheit verlegt.
  • Bei postoperativ erwartet schweren Schmerzzuständen kann auch auf Station entweder intravenös oder nach Regionalanästhesie über einen dünnen Katheter weiterhin medikamentös sehr effektiv Schmerztherapie durchgeführt werden. Dies wird durch den täglich zweimaligen Besuch einer/eines Anästhesie-Ärztin/Arztes gewährleistet und überwacht.
  • Kleinere Eingriffe werden häufig auch in ambulanter Behandlung durchgeführt. Voraussetzung hierfür ist ein unproblematischer Allgemeinzustand des Patienten sowie dessen lückenlose Betreuung im häuslichen Umfeld für die ersten 24 Stunden nach dem Eingriff. Alle organisatorischen Fragen werden im Vorgespräch mit Anästhesie-Ärztin/Arzt und Operateur genau erörtert.
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