Klinikum Traunstein

Operative Intensivstationen

Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie

Die Behandlung auf der Intensivstation hat stets die Heilung des Patienten zum Ziel. Der Wille des Kranken ist die Richtschnur unseres ärztlichen und intensivmedizinischen Handelns. Alle technischen Möglichkeiten sind nur Mittel um Leben, Gesundheit, aber auch das Selbstbestimmungsrecht unserer Patienten zu erhalten. Am Ende des Lebens haben unsere Patienten ein Recht auf ein würdiges und schmerzfreies Sterben und eine Begleitung durch ihnen liebgewordene Menschen. mehr...

Die operativen Intensivstationen verfügen über 23 operative Betten (davon neun Beatmungsbetten) mit invasiver und nichtinvasiver Beatmung. Sie werden unter anästhesiologischer Führung (Chefarzt PD Dr. med. T.-P. Zucker) mit den chirurgischen Fachdisziplinen des Klinikums und dem Intensivpflegeteam ca. 2.000 Patienten pro Jahr betreut.

Leistungsspektrum

Es werden vor allem Patienten nach großen Operationen der Visceral-, Unfall-, Hand- und Wirbelsäulenchirurgie, Gefäßchirurgie und Endovaskuläre Chirurgie, Neurochirurgie, Plastische Chirurgie, Urologie, Gynäkologie und HNO versorgt, aber auch Patienten mit Polytrauma oder Schädelhirntrauma, Beatmungsproblemen (ARDS), geburtshilflichen Erkrankungen, Sepsis und Multiorganversagen behandelt.

Täglich finden Visiten durch den Chefarzt der Abteilung, interdisziplinäre Visiten mit den leitenden Ärzten der operativen Abteilungen und eine Vorstellung der radiologischen Befunde statt. Zusätzlich sind Konsiliardienste für Neurologie, Kieferchirurgie, Augenheilkunde, Logopädie und der Abteilungen für Kardiologie, Gastroenterologie, Onkologie und Nephrologie eingerichtet.

Alle modernen intensivmedizinischen Verfahren der hämodynamischen Überwachung (PICCO, Vigileo mit Svo2, Rechtsherzkatheter und TEE), der Kreislauftherapie, des multimodalen Neuromonitorings kommen zur Anwendung. Die künstliche Beatmung wird so kurz wie möglich eingesetzt. Die modernen Konzepte der lungenprotektiven und nicht-invasiven Beatmung (Open-Lung-Konzept) einschließlich der Lagerungstherapie ermöglichen es uns, unsere Patienten schnell von der Beatmung abzutrainieren. Wichtige unterstützende Maßnahmen sind differenzierte Ernährungstherapie (nurse-driven), Gerinnungsüberwachung (Rotem) und –therapie, blutsparende Transfusionsmedizin, Hämodialyse, individuelle Schmerz- und Sedierungstherapie. Der rationale Einsatz von Antibiotika und eine moderne und humane Prävention nosokomialer Infektionen werden auf unserer Intensivstation durch regelmäßige infektiologische Fallbesprechungen mit der Abteilung für Klinische Infektiologie (Chefarzt Prof. Dr. med. Thomas Glück) und die hauseigene Bakteriologie erreicht und unter Beratung der Fachärztinnen für Krankenhaushygiene und Hygienefachkräfte umgesetzt. Es findet jeden Tag eine radiologische und neurologische Falldemonstration statt. Die Intensivstation ist mit modernsten Monitoring- und Therapiegeräten (Beatmung Evita XL) ausgestattet.

Behandlungspflege

Im Mittelpunkt der Behandlungspflege stehen die allgemeine und spezifische Pflege (Basale Stimulation, Kinästhetik und Validation) und die Betreuung und Begleitung von Patienten und Angehörigen.

Basale Stimulation als eine Form der spezifischen Pflege, schafft Orientierung in einer fremden Umgebung, in der unsere Wahrnehmung getrübt ist. In der Intensivpflege geht es darum, das Leben des betroffenen Menschen zu erhalten und seine Vital-Werte zu normalisieren. Nach überstandener Akutphase beginnt bereits auf der Intensivstation die Stabilisierungsphase. In dieser Phase versuchen Pflegende unter anderem, mit dem Konzept der Basalen Stimulation eine Frühförderung einzuleiten und so eine möglichst rasche Rehabilitation vorzubereiten. Angehörige werden dabei mit in die Pflege einbezogen.

Kontinuierliche Weiterbildungen (Chiemgauer Intensivtag) ermöglichen die Anwendung aktueller medizinischer und pflegerischer Erkenntnisse. Immer ist eine Pflegekraft an der Seite des Patienten, die auf Grund ihrer Fachweiterbildung Intensivpflege sehr schnell auf Probleme reagieren kann.

Besuchszeiten

Die Besuche von Angehörigen sind für den Heilungsverlauf von schwer kranken Patienten sehr wichtig. Sie schaffen Orientierung in einer für den Patienten fremden Umgebung. Angehörigenbesuche können, nach Rücksprache mit der betreuenden Pflegekraft, jederzeit stattfinden, sollen sich aber am Heilungsverlauf und den Bedürfnissen des Patienten orientieren.
Die Vereinbarung individueller Besuchszeiten ist nach Rücksprache jederzeit möglich.
Die Beste Zeit für Ihre Besuche ist zwischen 14:30 und 19:00 Uhr.

Bei Aufnahme von Patienten, die mehr als eine Nacht auf der Intensivstation behandelt werden, findet ein Erstgespräch mit den nächsten Angehörigen und dem ärztlichen und pflegerischen Team statt. Wir versuchen, Sie über alle wichtigen Fragen aktuell zu informieren. Persönlich bekannte Angehörige können, nach der Visite, zwischen 9 und 10 Uhr auch telefonisch Auskünfte erhalten. Bitte haben Sie Verständnis, dass schwierige Fragen nicht telefonisch geklärt werden können.

Weiterbildung

Durch die Arbeit und Weiterbildung auf unserer Operativen Intensivstation können Fachärzte die Zusatzspezialisierung „Intensivmedizin“ erwerben. Zusätzlich bilden wir Krankenschwestern und –pfleger zu Fachpflegekräften für Anästhesie- und Intensivpflege aus.

Chefarzt

Facharzt für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Spezielle Schmerztherapie, Notfallmedizin und Suchtmedizinische Grundversorgung

Fachgebiete
Anästhesiologie, Intensivmedizin, Spezielle Schmerztherapie, Notfallmedizin und Suchtmedizinische Grundversorgung

Lebenslauf
Priv.-Doz. Dr. med. Dr. med. habil. Tom-Philipp Zucker wurde 1961 in München geboren, absolvierte seine Schulzeit in Mödling bei Wien (Österreich) und in München. Das Abitur legte er 1981 in München ab. Den Grundwehrdienst in Calw und Nagold unterbrach er 1981 zur Aufnahme des Humanmedizinstudiums an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München. Er famulierte u.a. in Transkei (Südafrika) und war Co-Assistent am Institut für Anatomie der LMU. Nach dem Medizinischen Staatsexamen und Erhalt der Approbation 1987 leistete er den Rest seines Wehrdienstes als Stabsarzt ab. Er erhielt eine Ausbildung in hyperbarer Medizin am Schiffahrtsmedizinischen Institut der Bundesmarine in Kiel-Kronshagen und fuhr als Schiffsarzt einer Fregatte der Bundesmarine (Heimathafen Wilhelmshaven) 12 Monate zur See. 1988 promovierte er mit der am Institut für Rechtsmedizin der LMU München erstellten Dissertation „Serotonin im Liquor cerebrospinalis von Suizidopfern“. Seit 1989 war Dr. Zucker wissenschaftlicher Mitarbeiter der Klinik für Anästhesiologie (Direktor: Prof. Dr. J. Tarnow) am Universitätsklinikum der Heinrich-Heine-Universität (HHU) Düsseldorf. Seine klinische Weiterbildung unterbrach Dr. Zucker u.a. zu Forschungsaufenthalten an der Medical University of South Carolina in Charleston, USA, Division of Clinical Pharmacology (mit einem Stipendium des Boehringer Ingelheim Fonds) und am Smith College, Northampton, MA, USA, sowie als Oberstabsarzt d. R. an Bord von Schiffen der Bundesmarine. 1996 erfolgte die Anerkennung als Facharzt für Anästhesiologie durch die Ärztekammer Nordrhein, im Jahr 2000 die Anerkennung der Fakultativen Weiterbildung „Spezielle Anästhesiologische Intensivmedizin“ und 2003 die Anerkennung der Zusatzbezeichnung „Spezielle Schmerztherapie“, 2004 die Anerkennung der Zusatzbezeichnung „Notfallmedizin“ und 2005 die Übernahme der Zusatzbezeichnung „Suchtmedizinische Grundversorgung“.  2011 bis 2015 hat er die berufsbegleitende qualifizierte Fortbildung „Spezielle Kinderanästhesie“ und „Anästhesie Fokussierte Sonographie (I-V)“ (DGAI) absolviert und sich als Peer Reviewer Intensivmedizin (Bayerische Landesärztekammer, seit 2018 auch IQM) qualifiziert.

Stationen als Oberarzt waren seit 1996 neben dem anästhesiologischen Bereitschafts- und Hintergrunddienst für das Universitätsklinikum Düsseldorf (inkl. z. B. der Bereiche Herz-Thoraxchirurgie, Gefäß-, Neuro- und Kinderchirurgie) die interdisziplinäre Schmerzambulanz und die chirurgische Intensivstation, sowie die Leitung der Anästhesiebereiche in den Kliniken für HNO, Urologie, Gynäkologie und Geburtshilfe. Zuletzt vertrat Dr. Zucker die Anästhesie oberärztlich in der Chirurgie und war für die OP-Organisation seiner Abteilung mit fast 80 Ärztinnen und Ärzten verantwortlich.
Seit 1.4.2003 leitet Dr. Zucker die Abteilung für Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie am Klinikum Traunstein. 2004 erhielt er die volle Weiterbildungsbefugnis für das Fach Anästhesiologie und für die Spezielle Anästhesiologische Intensivmedizin (WO 1993 u. 2004).
Neben den Forschungsschwerpunkten klinische Schmerztherapie und präklinische Notfallmedizin war Dr. Zucker von 1995 bis 1998 Projektleiter eines Sonderforschungsbereiches der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) am Institut für Pharmakologie und klinische Pharmakologie der HHU und habilitierte sich im Jahr 2000 für das Fach Anästhesiologie mit der Habilitationsschrift: „Über den Einfluß des Eicosanoidsystems auf die Mitogenese koronarer Myozyten“. Er erhielt die Lehrbefugnis und prüft als Hochschuldozent im Medizinischen Staatsexamen an der HHU Düsseldorf, seit der Umhabilitation im Jahr 2006 an der LMU München, zudem ist er seit 2008 als Facharztprüfer bei der Bayerischen Landesärztekammer bestellt.

Dr. Zucker beteiligte sich seit 1991 an den Notarztdiensten des Kreises Mettmann / Nordrhein-Westfalen, dann der Stadt Düsseldorf und zur Zeit – auch als Mitglied der Leitenden Notarztgruppe - des Kreises Traunstein. Neben der Qualifikation zum Leitenden Notarzt und dem Kurs Intensivtransport, hat er die Fachkunde Strahlenschutz erworben, die Qualifikation zum Transfusionsverantwortlichen und als Qualitätsbeauftragter Hämotherapie, zudem das Curriculum Medizinethik der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK) absolviert. Er ist ATLS (DGU)-, EPALSund NLS (ERC)-Provider. Als Gutachter ist er u. a. für die Gutachterstelle für Ärztliche Behandlungsfehler der BLÄK tätig. Seit 2006 ist er Vorsitzender des Ethikkomitees des Klinikum Traunstein und der Kreiskliniken Trostberg, 2007 wurde er zum 2. stellvertretenden und 2017 zum Ärztlichen Direktor ernannt.

Oberarzt Operative Intensivstation

Facharzt für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Notfallmedizin

  • Qualifizierte Fortbildung in der Transösophagealen Echokardiographie (TEE) in der Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI)
  • Transplantationsbeauftragter
  • Antibiotic Stewartship