Menschen der Kliniken Südostbayern

Mit unserer Reihe #KSOBFamilie stellen wir Ihnen Kolleginnen und Kollegen aus den unterschiedlichen Bereichen der Kliniken Südostbayern vor. Bei uns sind Sie in guten Händen. 

Wir stellen vor: Die KSOB-Familie

Christine Kern, Gesundheits- und Krankenpflegerin, Pflegepädagogin und Pflegewissenschaftlerin

Ein Leben für die Intensivpflege

„Mein Herzblut hängt an Intensiv“, erklärt Christine Kern, die seit 26 Jahren als Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Intensivstation an den Kliniken Südostbayern arbeitet, zuerst am Freilassinger Standort, später an der Kreisklinik Bad Reichenhall.

Nebenbei absolvierte die Mutter von mittlerweile drei erwachsenen Söhnen noch eine Fachweiterbildung zur Intensiv- und Anästhesiepflegerin und später Studiengänge wie Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft an Universitäten in Salzburg.  mehr...

Seit 2009 lehrt sie – neben ihrer Tätigkeit auf der Intensivstation – auch an der Fachhochschule Salzburg und bildet dort den Pflegenachwuchs aus. Ihr Schwerpunkt liegt auf Simulationstrainings, eine relativ neue Lehrmethode, bei der der berufliche Alltag im sicheren Umfeld des Skillslab erprobt werden kann. „Das Nachspielen realer Situationen aus der Pflegearbeit ermöglicht ein sehr reflektiertes Lernen bei dem vor allem das kritische Denken und die Reflexion geschult werden“, erklärt die erfahrene Ausbilderin.

Trotz der erfüllenden Lehrtätigkeit hängt ihr Herzblut auch weiterhin an der praktischen Intensivpflege. „Ich arbeite seit meiner Ausbildung auf Intensiv, das möchte ich auf keinen Fall aufgeben“, erklärt sie und ergänzt: „In Bad Reichenhall arbeite ich in einem tollen Team. Wir können sehr selbstständig arbeiten und unsere Meinung wird gerne gehört und auch ernst genommen. Außerdem brauche ich die praktische Erfahrung auch für meine Auslandseinsätze in Ghana.“

Seit 2016 arbeitet die umtriebige Krankenpflegerin auch als Entwicklungshelferin bei den German Rotary Volunteer Doctors (GRVD) in Ghana. Christine Kerns Wirkungsstätte liegt knapp 400 Kilometer von Ghanas Hauptstadt Accra entfernt in Techiman. Dort befindet sich das Holy Family Hospital. „Die theoretische Pflegeausbildung in Ghana ist vergleichbar mit der deutschen, aber es fehlen die praktischen Lehrmethoden wie beispielsweise das Simulationstraining, darum habe ich bei meinem letzten Einsatz im März 2024 vor allem Trainer ausgebildet, die ihr Wissen dann an die Kolleginnen und Kollegen weitergeben können.“

Wer sich für eine Mitarbeit in Ghana interessiert oder einfach Geld spenden möchte, um zu helfen, kann sich gerne an Christine Kern, E-Mail: wenden.

Andrei-Petru Dobra, Krankenpfleger an der Kreisklinik Trostberg

"Ich bin da, wo ich immer hin wollte!"

„Ich wollte schon immer in die Notaufnahme. Bereits während meiner Ausbildung in Rumänien habe ich alle Praktika in der Zentralen Notaufnahme (ZNA) gemacht“, beginnt Andrei-Petru Dobra fröhlich.

Er mag die Action und Abwechslung auf der ZNA, die unterschiedlichen Fälle, die verschiedenen Patientinnen und Patienten und vor allem auch die Kolleginnen und Kollegen. „Bei uns im Team läuft alles super, wir sind eine aufgeschlossene Gruppe und arbeiten vertrauensvoll zusammen. Auch nach der Arbeit gehen wir mal zusammen Squash spielen oder was essen“, freut sich der gebürtige Rumäne, der seine Ausbildung zum Krankenpfleger an einer Schule in Revita in Rumänien absolvierte und 2017 nach Deutschland kam, um in einem Pflegeheim in Nordhessen zu arbeiten. mehr...

2018 zog er nach Trostberg um, arbeitete in einem Altenheim in der Region und wechselte 2019 – als er seine Deutschkenntnisse perfektioniert hatte – an die Kliniken Südostbayern. Seit letztem Jahr ist er da, wo er immer hinwollte, in der Zentralen Notaufnahme (ZNA) an der Kreisklinik Trostberg.

Der 29-Jährige KSOB-Mitarbeiter fühlt sich in Deutschland sehr wohl und ist auch in seiner Freizeit – ebenso wie im Job – bestens integriert. Regelmäßig läuft er im Trikot des FA Trostberg auf und geht mit Freunden Rad- oder Skifahren.

Neben Trostberg ist auch Rumänien weiter seine Heimat: „Es ist schon cool, wenn man zwei Zuhause hat“, erklärt der aufgeschlossene junge Mann, der seine Eltern und seine Schwester so oft es geht in Rumänien besucht.

Sein Lebensmittelpunkt aber ist Trostberg: „Ich will auf jeden Fall hierbleiben und weiter in der ZNA arbeiten und in meiner Freizeit mit meinen Freunden sporteln und Spaß haben.“

Lisa Bäuml: Eine Leidenschaft für Pflege und Lehre

Seit Oktober 2022 unterrichtet Lisa Bäuml im Bildungszentrum...

Seit Oktober 2022 unterrichtet Lisa Bäuml im Bildungszentrum und liebt ihren Beruf als Lehrerin für Krankenpflegeberufe: „Es ist tatsächlich jeder Tag anders. Klar, manchmal haben wir reine Unterrichtsphasen, aber zwischendrin sind Tage, in denen man am Montag am Patientenbett auf Station ist, am Dienstag im ambulanten Pflegedienst steht, und am Mittwoch am Schreibtisch Schulaufgaben korrigiert“, erzählt sie begeistert.   mehr...

Mit den Kliniken Südostbayern ist die 31-jährige quasi aufgewachsen: Ihre Mutter arbeitet dort schon seit 1983. Und auch Lisa Bäuml schätzt ihren Arbeitgeber: „Ich finde unter anderem die Mitarbeiter Benefits toll – ich selbst profitiere am meisten von kostenlosen Zugfahrten – und nutze sie auch!“.

 

Lisa Bäuml war examinierte Altenpflegerin, bevor sie ihr Fernstudium „Berufspädagogik für Gesundheits- und Sozialberufe“ absolvierte. In Traunstein ist sie die einzige Lehrkraft, die aus der altenpflegerischen Richtung kommt: „Durch die Generalistik hat das nochmal anderen Stellenwert bekommen hat. Die anderen Lehrkräfte profitieren von mir, ebenso wie ich von ihnen.“ Kollege Alexander Nißlein ergänzt: „An Lisa Bäuml schätzen wir aber nicht nur ihren Werdegang: Sie ist sehr authentisch, man hört ihr gern zu, wenn sie etwas sagt. Sie ist reflektiert und fair. Und wir alle mögen ihr Lachen und ihren Humor.“

Außerhalb ihrer Arbeit schöpft die 31-jährige Kraft in ihrem Garten in Sankt Georgen, umgeben von ihren Haus- und Hoftieren.

Mit ihrer leidenschaftlichen Hingabe für die Pflege und Lehre und ihrem ansteckenden Enthusiasmus ist Lisa Bäuml nicht nur eine Lehrerin, sondern auch eine Inspirationsquelle für ihre Schüler und Kollegen.

Huluf Kahsay - Pflegefachhelfer an der Kreisklinik Trostberg

Von Eritrea auf die Innere Medizin der Kliniken Südostbayern.

Wie viele andere geflüchtete Menschen hat auch Huluf Kahsay den Sprung in den deutschen Arbeitsmarkt längst geschafft. Als Pflegefachhelfer an der Kreisklinik Trostberg verdient der junge Familienvater seinen Lebensunterhalt und leistet zudem einen unverzichtbaren Beitrag für die Schwächsten unserer Gesellschaft. „Es macht mich sehr glücklich, wenn ich den kranken Menschen helfen kann, und sie dann geheilt entlassen werden“, freut sich Huluf Kahsay über seine Arbeit.  mehr...

2014 floh der damals 21-Jährige vor der Militärdiktatur in seinem Heimatland und ließ seine Eltern und Geschwister zurück. Über den Sudan und die Sahara, kommt er nach Libyen und landet dort – wie so viele in einem der berüchtigten Flüchtlingslager. Von dort schafft er es auf ein Boot, das ihn nach Italien bringen soll. Doch das Schiff ist völlig überladen und sinkt.  Huluf Kahsay überlebt, dank des beherzten Einsatzes eines italienischen Schiffes, das ihn rettet. Von Sizilien kommt er schließlich nach Unna. In der Folge wird er immer wieder in andere deutsche Städte geschickt, bis er schließlich in Ruhpolding landet. „Ein großes Glück“, berichtet er. Endlich darf er arbeiten – er hilft beim Forst, fällt Bäume und übernimmt Schneidearbeiten – und lernt Familie Fischer kennen, die ihn seither unterstützt, motiviert und begleitet.

Nach mehreren Praktika beginnt Huluf Kahsay, der mittlerweile auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt –  die einjährige Ausbildung zum Pflegefachhelfer an den KSOB, die er 2019 erfolgreich abschließt. Seither arbeitet er an der Kreisklinik Trostberg auf der Station 3A. „Die Arbeit ist – neben meiner Familie – die größte Freude. Ich lerne jeden Tag etwas Neues dazu und komme mit vielen unterschiedlichen Menschen zusammen, das gefällt mir“, erzählt er begeistert. „Meine Kolleginnen und Kollegen sind sehr hilfsbereit und wir respektieren uns gegenseitig. Wenn es Probleme gibt, dann reden wir ehrlich und offen miteinander, um sie zu lösen“, beschreibt er den Zusammenhalt im Team. „Ich fühle mich hier sehr wohl und möchte gerne bleiben!“

Die schrecklichen Erlebnisse der Flucht hat Huluf Kahsay – dank seiner Frau, seinem zweijährigen Sohn und seiner Arbeit – endlich verarbeitet. Jetzt schaut er nach vorne und möchte bald auch noch die dreijährige Ausbildung zum Pflegefachmann absolvieren, was an den KSOB sehr unterstützt wird.

Im September startet das neue Ausbildungsjahr für Pflegefachkräfte an den Kliniken Südostbayern in Bad Reichenhall und Traunstein.  

Dr. Christian Stöberl - Leitender Oberarzt der Palliativmedizin an der Kreisklinik Bad Reichenhall, Internist, Onkologe, Notfallmediziner

"Wir schauen auf den ganzen Menschen."

Dr. Christian Stöberl ist einer der erfahrensten Palliativmediziner an den Kliniken Südostbayern. An der Kreisklinik Bad Reichenhall begleitet der 47-jährige Leitende Oberarzt der Station mit seinem Team Patientinnen und Patienten mit weit fortgeschrittenen oder unheilbaren Erkrankungen.  mehr...

„Bei uns auf der Palliativstation schauen wir nicht nur auf das Krankheitsbild, sondern auf den ganzen Menschen. Körperliche Schmerzen können wir meistens gut lindern, aber oft sind es unerledigte „Geschäfte“ oder ungelöste Konflikte, an denen unsere Patientinnen und Patienten seelisch leiden“, erklärt Dr. Stöberl, der seit seiner Jugend Arzt werden wollte, um Menschen zu helfen.

„Dieses seelische Leiden zu erkennen und dann einen Lösungsweg zu finden, dafür braucht es ganz unterschiedliche Sichtweisen und Blickwinkel“, erklärt der Onkologe, der mit einem multidisziplinären Team arbeitet. „Die Arbeit auf der Palliativstation ist nichts für Einzelkämpfer. Wir haben hier an der Kreisklinik Bad Reichenhall ein wunderbar buntes Team aus Pflegefachkräften, Ärzten, Therapeuten, Psychologen, Seelsorgern und dem Sozialdienst, die alle aus verschiedenen Perspektiven und mit unterschiedlichen Hintergründen auf die Patientinnen und Patienten schauen“, klärt der 47-jährige Oberarzt für Innere Medizin auf. So findet eigentlich fast immer einer der Kolleginnen oder Kollegen Zugang zu den Nöten der Patienten. Neben der täglichen Sorge um die Kranken, gibt es aber auch die Sorge um die Angehörigen, die Ehepartner, Mütter, Väter oder engste Freunde der Erkrankten. Sie werden in die Versorgung aktiv einbezogen.

Um mit den vielen Anforderungen zurechtzukommen braucht es neben einer professionellen Nähe auch individuelle Bewältigungsstrategien. Dr. Stöberl schöpft Kraft aus seiner Familie und aus der Bewegung in der Natur. Neben Bergwanderung fährt er – wann immer möglich – mit dem Fahrrad zur Arbeit. „Nach der Arbeit fahre ich immer an der Saalach entlang und in den Saalachauen lege ich die Gedanken, die mich noch beschäftigen ab und lasse sie vom Fluss forttragen“, beschreibt er bildhaft den Prozess, um den Kopf frei zu bekommen. Natürlich gelingt das nicht immer, es gibt immer wieder Schicksale, die ihn noch längerer Zeit bewegen.

So erzählt er von einem schwerkranken jungen Mann, einem Vater mit zwei kleinen Buben, der nur mit größter Anstrengung – mithilfe eines Unterarmgehwagens – ein paar Schritt gehen konnte. Seine beiden Söhne aber wünschten sich so sehr noch ein Fußballspiel mit dem Papa. Die Physiotherapeutin der Station organisierte daraufhin einen Ball aus Schaumstoff und die Buben flitzen aufgeregt in den Krankenhausgang. Dort kickte Dr. Stöberl mit den beiden Jungs während der Vater – der zwar nicht mehr selbst mitspielen konnte begeistert zusah. „Solche Momente und solche Schicksale gehen einem – noch dazu, wenn man selbst Vater ist – schon sehr nahe und bewegen einen immer wieder“, gesteht der Vater einer Tochter.

 

Die Palliativstation an der Kreisklinik Bad Reichenhall

Die Palliativstation in Bad Reichenhall verfügt über vier Einzelzimmer und ein Doppelzimmer, die sehr wohnlich und mit eigenem Sanitärbereich ausgestattet sind.

Für Patienten und Angehörige gibt es einen Aufenthaltsraum mit Küche, in dem man auch übernachten kann sowie einen Raum der Stille, in den sich Angehörige und Freunde zurückziehen können. Dr. Stöberl ist seit 2011 der Leitende Oberarzt der Station und engagiert sich zudem im Netzwerk Hospiz und im Hospizverein Berchtesgadener Land.

Dieter Struwe – Ltd. Gesundheits-u. Krankenpfleger Anästhesie, Bad Reichenhall

Von der Alm in die Krankenpflegeschule

„Meinen Zivildienst habe ich beim BRK gemacht. Menschen zu helfen, die akut Hilfe benötigen, habe ich als sehr sinnstiftend empfunden“, erklärt Dieter Struwe, mittlerweile Leitender Gesundheits- und Krankenpfleger in der Anästhesie in Bad Reichenhall.

Bevor sich Struwe jedoch für eine Ausbildung zum Krankenpfleger entschied, zog es ihn auf die Alm. Als Senner arbeitete er auf 1.300 Metern Höhe auf der Jochberg- Alm, bis er sich 1994 mit Mitte 20 für eine Ausbildung an der Krankenpflegeschule in Bad Reichenhall entschied und im Anschluss dort als Krankenpfleger anfing – bis ihn das Fernweh packte: „Ich habe dann im Jahr 2000 mit meiner jetzigen Frau eine halbjährliche Weltreise gemacht. Wir wollten vor der Familienplanung nochmal ein großes Erlebnis. Das war damals möglich, weil ich unbezahlten Urlaub genommen habe.“  mehr...

Zurück in Reichenhall machte Struwe 2008 bis 2010 eine Fachweiterbildung für Anästhesie und Intensiv: „Gefestigt als Krankenpfleger wollte ich in einen Fachbereich. Die Gerätekunde auf der Anästhesie hat mir immer Spaß gemacht. Ein paar Jahre später habe ich dann in Rosenheim einen Kurs zum Stationsleiter absolviert. Ich arbeite unheimlich gern im Team und eines leiten zu dürfen, ist eine tolle Herausforderung,“ erklärt der gebürtige Angerer.

Überhaupt sind es die abwechslungsreichen Tätigkeiten und das große Leistungsspektrum im OP, die Struwe seit mittlerweile 30 Jahren an die Kliniken binden: „Außerdem sehe ich jeden Tag auf’s Neue, wie dankbar die Patienten und Patientinnen sind, denen wir helfen können. Das ist sehr motivierend“, ergänzt der 55-Jährige, der in seiner Freizeit größtenteils in der Natur zu finden ist. „Mountainbiken, Klettern, Wandern, Joggen und im Winter Skitouren gehen – ich mach eigentlich alles gern. Viele Kolleginnen und Kollegen teilen meine Leidenschaft und wir sind oft zusammen unterwegs. Dieses Familiäre in Bad Reichenhall macht den Standort für mich schon ziemlich einzigartig.“

Nathalie Strell, Auszubildende im dritten Jahr

„In meiner Familie bin ich die allererste, die überhaupt etwas mit Medizin macht“

„In meiner Familie bin ich die allererste, die überhaupt etwas mit Medizin macht“, erzählt Nathalie Strell, Auszubildende im dritten Jahr. Pionierin ist sie auch an der Pflegeschule in Traunstein: Die 22-jährige wird im August 2024 als erste die Generalistische Pflegeausbildung Vertiefung Pädiatrie abschließen. mehr...

Nathalies Ausbildung unterscheidet sich nicht stark von der klassischen Generalistischen Ausbildung: „Unterschiede gibt es nur im praktischen Bereich. Da habe ich zwar genau wie meine Mitschülerinnen und Mitschüler Einsätze im Seniorenheim, im ambulanten Pflegedienst und in der Psychiatrie. Nur, wenn ich im Krankenhaus eingesetzt bin, bin ich ausschließlich auf den Kinderstationen. Schulisch lerne ich dasselbe wie meine Mitschüler in der Generalistik ohne Vertiefung. Wir sind eine Klasse.“

Als Älteste von sieben Geschwistern wusste Nathalie schon früh, was es bedeutet, Verantwortung zu übernehmen: „Eigentlich sind meine Geschwister Schuld, dass ich diesen Beruf gewählt habe“, erzählt die Prienerin. Schon ab der 7. Klasse engagierte sie sich im Schulsanitätsdienst und trat dem Roten Kreuz bzw. Jugend Rot Kreuz bei. Nach der Mittelschule und dem Abschluss der Mittleren Reife startete Nathalie 2021 eine Ausbildung als Medizinische Fachangestellte (MFA) bei einem Kinderarzt in Prien – und machte nebenbei die Ausbildung zur Sanitäterin.

Bereits mit dieser Ausbildung hätte sich Nathalie ihren Berufswunsch erfüllen und im Krankenhaus arbeiten können. Doch Büro und Verwaltung lockten die aktuell 22-Järige nicht: „Ich möchte am Patienten sein, das ist mir sehr wichtig. Deswegen habe ich mich für eine Ausbildung zur Pflegefachfrau entschieden. Als die Zusage kam, habe ich mich total gefreut und noch mehr, als mir angeboten wurde, die Vertiefung Pädiatrie zu machen.“

Nathalie ist durch ihre Vertiefung nicht auf die Kinderstationen festgelegt: „Ich kann mich auch für andere Stationen bewerben, wenn ich merke, dass das mein Weg ist. Aber für mich ist die Arbeit mit Kindern genau das, was ich möchte. Das hat mir meine Ausbildung als MFA gezeigt und das merke ich jetzt noch umso deutlicher.“  

Nichtsdestotrotz schätzt Nathalie in der Schule besonders den generalistischen Ansatz, der nicht nur Kinderpflege, sondern auch Aspekte der Erwachsenenpflege umfasst: „Das macht die Ausbildung besonders vielseitig“, reflektiert sie.  

Im August ist Nathalie fertig und hat bereits ein Angebot von den Kliniken Südostbayern erhalten: „Ich werde auf der Kinderintensivstation anfangen!“, freut sich die Prienerin. Gern möchte sie außerdem eine Fachweiterbildung für Neonatologie und Intensiv machen. „Außerdem finde ich die Weiterbildung zur Praxisanleitererin total interessant, um mein Wissen den Schüler:innen weiterzugeben“, erklärt sie.

Wir wünschen Nathalie für ihre Abschlussprüfungen alles Gute und freuen uns, dass sie nach ihrer Ausbildung bei uns an den Kliniken bleiben wird.

Die Ausbildung Pflegefachmann / -frau Vertiefung Pädiatrie kannst Du in Bad Reichenhall und Traunstein jeweils im September starten und in Traunstein sogar im April! Bei Interesse melde Dich gerne und bewirb Dich hier

Christina Bauer, Erzieherin auf der Kinderstation Traunstein

"Tiere tun der Seele gut!"

„Tiere tun der Seele gut“, erklärt Christina Bauer, die seit als Erzieherin auf der Kinderstation an der Kinderklinik Traunstein arbeitet.

Gemeinsam mit ihrer Kollegin Sabrina Helminger unterstützt die gebürtige Wonnebergerin Patient:innen zwischen 6 und 17 Jahren. mehr...

„Unsere Aufgabe ist es, den Aufenthalt in der Klinik für die jungen Patient:innen so angenehm und abwechslungsreich wie möglich zu gestalten und sie emotional zu stärken“, erklärt die junge Frau, die seit einem Jahr bei dieser verantwortungsvollen Arbeit von ihrem Begleithund Lotta, einem kleinen verspielten Pudel, unterstützt wird.   

„Lotta ist bei unserer Beziehungsarbeit der Türöffner. Sie hilft die Kinder und Jugendlichen zu beruhigen und lindert deren Ängste“, erklärt Tina Bauer, die auf der Kinderstation auch mit jungen Langzeitpatient:innen arbeitet, die oft in einer schweren psychischen Krise stecken, an Depressionen oder Essstörungen leiden.

Durch Lotta findet sie schneller Zugang zu den Jugendlichen und kann ihnen so helfen wieder in den Alltag zurückzufinden und neuen Lebensmut zu fassen. „Die Jugendlichen spüren, dass Lotta keine Vorurteile und Erwartungen hat, sondern einfach nur gestreichelt und geliebt werden will“, erklärt die erfahrene Pädagogin und ergänzt lächelnd: „Mit dem Satz „Lotta muss mal raus“, bekomme ich sogar richtige Bewegungsmuffel an die frische Luft“.

Christina Bauer liebt ihre Arbeit auf der Kinderstation sehr. „Es ist so toll, wenn wir sehen, wie die Jugendlichen Schritt für Schritt zurück in einen geregelten Alltag finden und wieder Pläne für die Zukunft schmieden“, freut sie sich.

Die beiden Erzieherinnen der Kinderstation am Klinikum Traunstein sind wochentags für die Kinder und Jugendlichen da. Im Team mit Psychologen, Ärzten, Pflegekräften und Physiotherapeuten besprechen sie, welche individuellen Angebote sie den kleinen Patient:innen machen können, um sie emotional zu stärken und zu unterstützen. „Für diese Arbeit braucht man viel Empathie und Kreativität, um die Kinder und Jugendlichen in dieser schwierigen Situation zu unterstützen“, so Tina Bauer, die unter anderem auch Ausflüge auf einen Bauernhof für Langzeitpatient:innen sowie Bastel- und Malaktionen für kleinere Kinder anbietet.

Denise Felber: Gerontologin an der Kreisklinik Trostberg

Pionierin auf der Akutgeriatrie

Die studierte Gerontologin Denise Felber ist eine Pionierin auf der Station 1C, der Akutgeriatrie, an der Kreisklinik Trostberg. Die 26-Jährige Mitarbeiterin der Kliniken Südostbayern hat sich – als eine der wenigen Gerontologinnen – für die Arbeit im klinischen Bereich entschieden. mehr...

Bereits während des Studiums an der Universität Nürnberg hat sich die Alterswissenschaftlerin für die Arbeit im Krankenhaus begeistert. Als sie nach dem Studium nach Traunstein zieht, bewirbt sie sich initiativ bei der Akutgeriatrie in Trostberg, von der sie bereits viel Gutes gehört hat. Nach einem Gespräch mit den Leitenden Ärzten, Dr. Herbert Bruckmayer und Dr. Marianne Gerusel-Bleck ist schnell klar, dass die Expertise einer Gerontologin das Team der Akutgeriatrie bereichern wird.   

Am 1. Januar 2022 tritt Denise Felber ihre Arbeit auf der Akutgeriatrie an. Sie hat den festen  Wunsch nach dem theoretischen Studium, möglichst direkt mit Menschen zu arbeiten. Ein Wunsch der ihr hier gerne erfüllt wird.

Heute – knapp zwei Jahre später – ist sie fester Bestandteil des interdisziplinären Teams der Akutgeriatrie und überprüft – in enger Abstimmung mit Psycholog:innen, Ergotherapeut:innen, Ärzt:innen und Pflegekräften – den kognitiven Zustand der Patient:innen. „In die Akutgeriatrie kommen ältere Menschen meist nach einer Operation oder mit akut auftretenden Erkrankungen. Oft sind sie dann bei der Einlieferung sehr gestresst und erhalten dann bei der kognitiven Erstbeurteilung einen auffälligen Befund“, erklärt die empathische Gerontologin. Um eine kognitive Beeinträchtigung einzugrenzen, führt Denise Felber nach ein paar Tagen weitere Test durch. „Demenz steht immer sehr schnell im Arztbrief, daher schauen wir uns den geistigen Zustand nach ein paar Tagen noch mal an. Meist sehen wir dann eine altersentsprechende Kognition“, so Denise Felber.

Neben den Evaluationen übernimmt sie auch administrative Tätigkeiten und unterstützt bei den Zertifizierungen für das Alterstraumazentrum Traunstein-Trostberg. Darüber hinaus bietet die Gerontologin ihren Patient:innen auch Gedächtnistrainings an, um Konzentration und Merkfähigkeit der älteren Menschen zu verbessern und den Verlauf einer Demenz zu verlangsamen. „Das Gehirn will gefüttert werden, um fit zu bleiben“, so Denise Felber.

Die Altersexpertin erfüllt ihr Beruf sehr. „Meine Patient:innen sind so dankbar, wenn ich mir Zeit für sie nehme und mit ihnen arbeite“, erklärt die junge Frau begeistert. „Diese Dankbarkeit und Wertschätzung ist herzerwärmend und der Grund, warum ich am liebsten mit älteren Menschen arbeite. Ältere Menschen durch schwierige Phasen in ihren Leben zu begleiten, ihnen zuzuhören, ihre Würde zu achten und sie anzunehmen macht mich sehr zufrieden und froh“.

Darüber hinaus lernt die Gerontologin auch viel von ihren Patient:innen. So hat sie schon oft beobachtet, dass Akzeptanz der Schlüssel zu Lebensfreude ist. „Patient:innen, die den Prozess des Älterwerdens akzeptieren, strahlen oft eine große Zufriedenheit und Lebensfreude aus, die unabhängig von ihrem körperlichen Zustand ist“, erklärt sie. 

Auch für uns hat sie einen Rat: „Wir können den Prozess des Alterns verlangsamen, in dem wir auf körperliche und geistige Fitness achten und einen ausgewogenen Lebensstil mit gesunder Ernährung und wenig Stress führen. Wichtig ist, dass wir unsere Ressourcen kennen und diese stärken, dann kommen wir auch gut durch die schwierigen Lebensabschnitte.“

Kiflay Tesfamariam, Pflegefachmann in Ausbildung

"Ich liebe es auf Station zu arbeiten, dort werde ich akzeptiert wie ich bin."

Vor zehn Jahren floh Kiflay Tesfamariam aus Eritrea, einem Land, in dem nach wie vor eine Militärdiktatur herrscht, wo Männer jederzeit zum Militärdienst verpflichtet werden können und wo es keine Meinungsfreiheit gibt. Kiflay hat die Flucht überlebt, viele seiner Freunde nicht. Der junge Mann kam über Mailand an die deutsche Grenze und von dort in den Chiemgau. mehr...

Im Klinikum Traunstein startete Kiflay 2016 die Ausbildung zum Pflegefachhelfer. Währenddessen lernte er seine jetzige Frau kennen, die zu diesem Zeitpunkt in Berlin wohnte. Zusammenziehen durfte das Paar zunächst nicht, denn Kiflay war noch in der Ausbildung. Der junge Mann verschob sein Vorhaben, direkt mit der dreijährigen Ausbildung zu starten. Als Gesundheits- und Krankenpfleger bezahlte er die Schulden an seine Familie und durfte 2019 endlich seine Frau und mittlerweile halbjährige Tochter zu sich holen. Ein Meilenstein für die junge Familie!

Kiflay gefiel die Arbeit als Gesundheits- und Krankenpfleger. Er bekam Einblicke in verschiedene Stationen, wurde sprachlich und fachlich sicherer. 2021 bekam die Familie eine weitere Tochter – die beiden Schwestern gemeinsam unbeschwert lachen und spielen zu sehen, erfüllt Kiflay mit Freude. „Ich wollte nicht, dass meine Tochter die Einsamkeit verspüren muss, unter der ich litt, als ich in Deutschland ankam. Meine beiden Mädels sollen einfach Kinder sein dürfen. Auch mir hilft das: Das Lachen der Kinder nimmt mir viel Schmerz“.

In Traunwalchen, in ihrer Wohnung auf einem Hof, fühlt sich die junge Familie wohl: Die Vermieter nehmen die Rolle der Ersatz-Großeltern ein – die leiblichen Großeltern durften ihre Enkel noch nicht kennenlernen. "Ein aktuell nicht lösbares Problem", sagt Kiflay.

Eigene Motivation und viel Rückenwind von Kolleg:innen und Lehrer:innen ermutigten Kiflay 2021, die dreijährigen Ausbildungen zum Pflegefachmann zu beginnen. Aktuell ist der 29-jährige im letzten Jahr: „Ich liebe es, wenn ich auf der Station arbeite. Dafür schlägt mein Herz, da kann ich mein Wissen und meine Kompetenzen anwenden. Auf der Station werde ich akzeptiert als der, der ich bin.“

Auf die Frage, wie es ihm mittlerweile geht, antwortet Kiflay: „Als ich hier ankam und alleine in meinem Zimmer war, nicht arbeiten durfte, da hatte ich die Bilder der Flucht ständig vor Augen – wie hätte ich mich von dem Trauma ablenken können? Jetzt ist die Situation eine andere: Meine Lieben habe ich gefunden. Spielen mit den Kindern, Unterhaltungen mit meiner Frau und den Nachbarn, die Arbeit: Wir können uns rund um die Uhr ablenken. Das ist einigermaßen erleichternd. Mein Leben hier ist ok. Ich darf mich ja nicht beschweren. Ich bin froh, dass ich am Leben bin. Es gibt viele Leute, die nicht ihr Ziel erreicht haben, die erschossen wurden. Worüber sollte ich mich beschweren? Ich habe meine Familie, ich arbeite, ich kann erreichen, was ich will. Ich bin sehr froh!“

Nach der Ausbildung plant der junge Familienvater ein paar Jahre Berufserfahrung zu sammeln und weiter seine fachliche und sprachliche Kompetenz zu optimieren. Danach möchte er weitermachen: Die Weiterbildung zum Intensivpfleger kann er sich gut vorstellen. Eine Ausbildung bei den KSOB kann ich auf jeden Fall empfehlen. „Vor allem nach der 3-jährigen hast du so viele Weiterbildungsmöglichkeiten.“, resümiert Kiflay.

Veronika Hauptenbuchner, M. Eng., Abteilungsleiterin Digitalisierung

Jung, weiblich, Führungskraft!

Veronika Hauptenbuchner, 26 Jahre, leitet die Abteilung Digitalisierung im Geschäftsbereich Digitalisierung & Innovation der Kliniken Südostbayern (KSOB). 

Die studierte Managerin im Gesundheitswesen kommt auf Umwegen in den Bereich Digitalisierung der KSOB.

2015 – nach dem Abitur – absolviert sie erstmal eine einjährige Ausbildung zur Pflegehelferin an den Kliniken Südostbayern. „Die Pflege liegt mir einfach sehr am Herzen, auch weil meine gesamte Familie in dem Bereich arbeitet“, erklärt Veronika Hauptenbuchner und gesteht: „Noch heute überlege ich manchmal, ob ich nicht einen Tag in der Pflege arbeiten sollte. Die Arbeit mit Menschen ist einfach unglaublich wertvoll und sehr besonders“. mehr...

Aber auch der Wunsch zu studieren, war immer da. 2016 belegt sie den Studiengang  Management im Gesundheitswesen in Rosenheim und arbeitet nebenbei weiter in der Pflege.

Nach dem erfolgreichen Studium lockt die Ferne. Vroni will weg. In die Großstadt, mal was anderes sehen. Aber es kommt anders.

Der Chef ihres damaligen Freundes (und heutigen Ehemannes), Andreas Lange, holt die Berufsanfängerin an die KSOB ins Team Digitalisierung. Die vielfältigen Aufgaben und Projekte faszinieren sie. „Bei uns ist wirklich jeder Tag anders und oft weiß ich in der Früh nicht, was heute passieren wird. Mir gefällt, dass ich in meiner Arbeit Kontakt zu Pflegekräften und Ärzt:innen habe und mit ihnen gemeinsam nach den besten digitalen Lösungen suchen kann“, erklärt sie begeistert.

Mit dem neuen Job beginnt auch ihr Masterstudiengang in Ingenieurwissenschaften, den sie Ende 2022 erfolgreich beendet, auch dank der großen Unterstützung durch ihren Chef und ihre Kolleg:innen.  

Nur einige Monate später überträgt man ihr die Leitung für die Abteilung Digitalisierung im Geschäftsbereich Digitalisierung & Innovation. „Das war definitiv der aufregendste Tag im meinem KSOB-Leben“, erinnert sich Veronika. „Ich hatte überhaupt nicht damit gerechnet, dass ich so schnell und mit nur 26 Jahren eine Führungsrolle bekommen werde. Zum Glück hat mir mein Team den Wechsel von der Teamkollegin zur Chefin sehr einfach gemacht“, freut sich die Abteilungsleiterin und ergänzt: „Es macht einfach sehr, sehr viel Spaß in einem tollen Team Verantwortung zu übernehmen.“

Annemarie Emmer, Breast Care Nurse am Klinikum Traunstein

Wegbegleiterin durch schwierige Zeiten

Annemarie Emmer
Annemarie Emmer

Annemarie Emmer ist Krankenschwester und Breast Care Nurse. Zu ihr kommen Frauen, die bei der Mammografie einen auffälligen Befund erhalten. Seit 2010 ist sie – gemeinsam mit einer Kollegin – die erste Anlaufstelle für Brustkrebspatient:innen am zertifizierten Brustzentrum am Klinikum Traunstein.

„Die Frauen, die zu uns kommen, sind natürlich sehr aufgelöst. Viele hören Krebs und assoziieren damit ihren Tod“, bringt Annemarie Emmer die Angst vieler Frauen auf den Punkt. Aber Brustkrebs ist kein Todesurteil. „Mein Chef sagt immer, in 80 bis 90 Prozent der Fälle, ist Brustkrebs heilbar“, erklärt sie. Mit Fakten und Aufklärung, gelingt es ihr die Frauen zu beruhigen. Oft reicht es auch, wenn sie sich still zu den Frauen sitzt und einfach nur die Hand hält. Einfach nur Dasein und die Frauen emotional begleiten, ist eine wesentliche Aufgabe einer Breast Care Nurse.   mehr...

Rundumkümmerin für Frauen

Nach dem ersten Gespräch folgen die nächsten Schritte. Annemarie Emmer und ihre Kollegin terminieren und koordinieren weitere Staging-Untersuchungen. Bei der Stadienbestimmung werden Verfahren wie Sonografie, Röntgen, Knochenszinitigraphie und ggf. ach CT und MRT sowie Labortests eingesetzt, um nachzuweisen, ob der Krebs bereits gestreut hat und wenn ja, welche Organe betroffen sind. Wenn alle Ergebnisse vorliegen, organisieren die beiden Frauen, die Tumorkonferenzen, in der Arzt und Patient, die Therapiemöglichkeiten besprechen. „Wir sind Rundumkümmerer und begleiten die Frauen während der gesamten Therapie oder vermitteln sie an Praxen in der Region“, erklärt Annemarie Emmer. Zwischen 180 und 220 Patientinnen betreuen sie pro Jahr im Brustzentrum Traunstein.

Krankenschwester mit Herz und Seele

2013 gründete die Krankenschwester die „Wohlfühlwerkstatt“, ein Hilfsangebot für Frauen mit Krebs, und mietete zwei Räume am Traunsteiner Stadtplatz an. Hier entstand ein Ort, an dem sich betroffene Frauen austauschen, unterstützen oder auch von einer Kosmetikerin verwöhnen konnten. Als sie 2019 aus den Räumen ausziehen muss, bleibt die Gruppe weiter bestehen. Bis heute treffen sie sich regelmäßig – jeden ersten Mittwoch im Monat – zum Essen oder auch privat bei Annemarie Emmer.  

Ins zertifizierte Brustzentrum kam die ausgebildete Krankenschwester 2010. Die damalige Oberärztin holte sie ins Team. 2018 entscheidet sich Annemarie Emmer für einen Wechsel und nimmt eine Stelle in München an. Als sie 2020 wieder zurück ans Klinikum Traunstein will, wird sie mit offenen Armen empfangen und kehrt zurück ins Brustzentrum. „Für mich war es wie heimkommen“, erinnert sie sich.

Jetzt ist sie wieder da, wo sie hingehört!

Daniela Allekotte, Unfallchirurgin Kreisklinik Trostberg

Hilft Menschen in Togo medizinisch zu versorgen

„Mein Herz schlägt für Afrika“, erklärt Daniela Allekotte. Bereits dreimal verbrachte die Unfallchirurgin der Kreisklinik Trostberg ihren Jahresurlaub in Krankenhäusern in Togo, um die Menschen in einem der kleinsten und ärmsten Länder Afrikas medizinisch zu versorgen. Denn für die rund sieben Millionen Einwohner Togos gibt es gerade mal 500 Ärztinnen und Ärzten, wovon ca. 80 Prozent in der Hauptstadt Lomé praktizieren. mehr...

Ihr erster Einsatz führte die Mitarbeiterin der Kliniken Südostbayern nach Lomé, der Hauptstadt Togos, wo sie gemeinsam mit ihrem Trostberger Kollegen Dr. Thomas Demhartner 15 Hüftprothesen einsetzte. „Viele Dinge, die in einem deutschen Krankenhaus selbstverständlich sind, müssen in Togo erst vorbereitet und an unsere Standards angepasst werden“, erinnert sich Daniela Allekotte. „Bei uns kommt man in einen bestens vorbereiteten OP, der Tisch ist sozusagen fertig gedeckt, aber in Togo müssen wir erst mal Kompressen abzählen, Instrumente reinigen und sterilisieren, bevor es losgehen kann.“

Doch diese einfachen Bedingungen schrecken die Unfallchirurgin nicht ab. Der nächste Einsatz in Togo führte die empathische Ärztin in eine ländliche Region Togos im Norden der Savanne, wo sie gemeinsam mit ihren Kollegen Dr. Joachim Deuble, Leitender Chefarzt an der Kreisklinik Trostberg, und Dr. Thomas Lipp, Chefarzt Anästhesie ebenfalls an der Kreisklinik Trostberg, Brüche operierte und Abszesse öffnete. Insgesamt konnten 341 chirurgische Operationen und 54 Eingriffe am Auge durch ein gemeinsames Team aus togolesischen und deutschen Ärzten vorgenommen werden. Das Augenmerk lag auf der Behandlung der Schilddrüse. Beim dritten Besuch in Togo konnte die Chirurgin im Partnerkrankenhaus in Lomé eine neue Sterilisationseinheit nach deutschen Standards in Betreib nehmen, die mit Spenden aus der Heimat finanziert wurde. „Die Not in Togo ist groß und mir liegen das Land und die Menschen sehr am Herzen. Für mich ist es eine Freude mithelfen zu können, die Gesundheitsversorgung in Togo zu verbessern“, erklärt die erfahrene Chirurgin und gesteht: „Darüber hinaus bekommt man so viel von den Menschen zurück.“

Jamal Schmölz, Auszubildender Pflegefachkraft

Team-Spirit ist wichtig, in der Schule und in der Praxis

Wenn Jamal Schmölz durch die Gänge seiner Schule geht, fällt er auf. Das liegt an seiner großen Statur, vor allem aber an seiner positiven Ausstrahlung: „Was mich auszeichnet, kann ich selbst nicht so sagen, aber viele meinen, es ist meine Art. Dass ich sehr sympathisch rüberkomme und dass ich wohl brutal nett zu den Leuten bin – seien es die Kollegen, Lehrer und Patienten. Ich versuche halt auch immer, dass ich so bissl Spaß mit reinbring – im Unterricht und in der Arbeit. Weil wenn jeder ein Gesicht zieht, macht mich das fertig und es macht den Arbeitsalltag auch nicht besser“, so der angehende Pflegefachmann. mehr...

Jamals Wunsch, die Ausbildung zum Pflegefachmann zu machen, entstand während seines „Bufdis“, dem Bundesfreiwilligendienst, den er 2015 in der Urologie in Traunstein absolvierte. Da es nicht auf Anhieb mit der dreijährigen Ausbildung klappte, machte Jamal zunächst die einjährige Ausbildung und arbeitete im Anschluss fünf Jahre als Krankenpflegefachhelfer.

Die Ausbildung zum Pflegefachmann wollte Jamal weiterhin machen und 2023 klappte es auch mit der Bewerbung. Aktuell ist Jamal im ersten Ausbildungsjahr und drückt wieder die Schulbank: „Für mich war es natürlich gewöhnungsbedürftig, auf einmal wieder acht Stunden zu sitzen und zuzuhören. Aber ich erlebe das als sehr interessant. Der Unterricht ist gut und strukturiert gestaltet und es wird darauf geachtet, dass man langsam an die Themen herangeführt wird. Als wir neulich das Herz-Kreislauf-System durchgenommen haben, haben wir mit der Anatomie begonnen und sind dann immer tiefer in die Materie eingestiegen und haben so Schritt für Schritt unser Wissen aufgebaut.“

Jamal betont auch die tolle Klassengemeinschaft und den guten Zusammenhalt. Über eine WhatsApp-Gruppe sind die Schülerinnen und Schüler vernetzt und helfen sich dort bei Fragen gegenseitig. Der Team-Spirit ist Jamal auch während der Praxisblöcke auf den Stationen wichtig: „Man wird wirklich sehr gut ins Team eingebunden: Zum Beispiel war ich auf der 3.6, der Gefäßchirurgie, habe mich vorgestellt und es hat auf beiden Seiten gepasst. Ich darf allzeit um Hilfe bitten, aber auch schon eigenständig arbeiten, wenn ich mich sicher fühle.“

Den Praxisteil seiner Ausbildung empfindet Jamal als sehr abwechslungsreich: „Da merkt man, dass das, was man im Unterricht gelernt hat, auch wirklich passieren kann. Es macht also schon Sinn, was wir im Unterricht lernen. Vor allem wird von Anfang an darauf geachtet, dass die Auszubildenden nicht nur blöde Aufgaben bekommen, sondern auch wirklich etwas lernen. Im ersten Ausbildungsjahr lernen wir den Umgang mit den Patienten, bauen Berührungsängste ab, assistieren bei der Körperpflege, fahren die Patienten zu Untersuchungen und unterstützen das Team bei ihren Aufgaben – legen zum Beispiel Verbände an.“

Auf die Frage, was Jamal jungen Menschen mitgeben möchte, die erwägen, eine Ausbildung zum Pflegefachmann/zur Pflegefachfrau zu machen, muss Jamal nicht lange nachdenken: „Macht es auf alle Fälle! Vor allem habt ihr danach richtig viele Möglichkeiten. Stationsleitung, Standortleitung, Verwaltung: Dir stehen alle Wege offen.“ Auch Jamal denkt auch schon weiter. Nach seiner Ausbildung möchte er eine zweijährige Weiterbildung im Bereich der Notaufnahme machen.

Ruth Bierdimpfl, Tanz- und Bewegungstherapeutin

Seit 25 Jahren weckt sie die Körperenergie der ihr anvertrauten Kinder und Jugendlichen

Seit 25 Jahren gehört Ruth Bierdimpfl zum Team der Kinder- und Jugendpsychosomatik und des Sozialpädiatrischen Zentrums am Klinikum Traunstein. Die ausgebildete Tanz- und Ausdruckstherapeutin war eine der ersten Mitarbeiterinnen der Abteilung, die vor über 20 Jahren von Dr. Bodensohn aufgebaut wurde. Hier werden Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 18 Jahren behandelt, die an psychosomatischen Erkrankungen leiden, die häufig im Zusammenhang mit Depressionen, Angst- und Zwangsstörungen sowie emotionalen Störungen stehen. „Wir sehen bei unseren Patientinnen und Patienten eine Zunahme von Erkrankungen, die sich unter anderem durch schulvermeidendes Verhalten zeigen, soziale Phobien, somatoforme Störungen, aber auch Trennungsängste und  depressive Störungen“, erläutert Dr. Florian Gapp, leitender Arzt der Kinder- und Jugendpsychosomatik.  mehr...

„Gerade Jugendliche mit Depressionen haben oft Schwierigkeiten ihren Körper und die Energie, die darin wohnt, zu spüren“, erklärt Ruth Bierdimpfl. Hier setzt sie mit  ihrer Bewegungstherapie an, auch wenn diese bei den Jugendlichen zu Beginn der Therapie oft nicht so gut ankommt. „Sport ist Mord“, das hört die Körpertherapeutin oft und versucht dann ein individuelles Angebot für die Jungen und Mädchen zu finden. Neben Tanz können die Patientinnen und Patienten mit ihr auch Federball spielen, Bouldern oder Bogenschießen. „Mir geht es beim Bogenschießen nicht darum, dass die Jugendlichen möglichst gut treffen, sondern dass sie spüren, wie sich der Körper aufrichtet und voller Spannung ist. Man steht fokussiert und fest auf dem Boden, alle Muskeln sind angespannt, alleine diese aufrechte Haltung verändert unsere Gefühle“, ist sich die Therapeutin sicher.


Gefühle körperlich ausdrücken

„Kinder und Jugendlichen müssen erleben, dass sie mit ihrem Körper auch ihre Gefühle beeinflussen können und damit dann auch ihre Gedanken. Das lernt man durch unterschiedliche Bewegungen. Wenn wir alle unsere Gefühle – auch die negativen –  körperlich spüren können, dann kehrt die Lebensenergie zurück“, weiß Ruth Bierdimpfl. In einem geschützten Raum bietet sie ihren Patientinnen und Patienten die Möglichkeit diese Gefühle zu erleben und auszudrücken. Da dürfen auch mal Türen knallen und Wutschreie zu hören sein.

Aber auch Entspannungsübungen gehören dazu oder die Hängematte, die im Therapieraum von der Decke baumelt. Hier nimmt die Therapeutin die Kinder mit auf eine Bootstour. Gerade jüngere Kinder lieben ihre „Schüttelgeschichten“, wenn  das Boot erst sanft durch die Wellen patscht und später im Sturm ordentlich durchgeschüttelt wird. Neben der Hängematte gibt es auch eine „Hängeschaukel“, ein Tuch, in das man sich hineinhängt und so ein Gefühl des Getragenwerden bekommt.

 

Das multiprofessionelle Team der Kinder- und Jugendpsychosomatik

Die Bewegungstherapie ist eine von vielen Behandlungsmöglichkeiten der Kinder- und Jugendpsychosomatik. Zum Team um Dr. Florian Gapp gehören neben Ärzt:innen und Krankenpflegefachkräften auch Psycholog:innen, Psychotherapeut:innen, Logopäd:innen, Kunst-, Physio- und Ergotherapeut:innen sowie pädagogische Fachkräfte wie Erzieher:innen, Heilerziehungspfleger:innen, Lehrkräften oder Kindheitspädagog:innen.

Mit ihrem bindungs- und beziehungsorientierten Ansatz setzt das multiprofessionelle Team Maßstäbe in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und ist eng vernetzt mit der angeschlossenen Kinderklinik und dem Sozialpädiatrischen Zentrum sowie mit ambulanten Psychotherapeut:innen, Kinderärzt:innen, Beratungsstellen und Trägern der Jugendhilfe.

Zum Dienstjubiläum gratulieren wir Ruth Bierdimpfl herzlich. Vielen Dank für den unermüdlichen Einsatz.

Reinhold Frank, Leitung Qualitätsmanagement

Immer in Bewegung - beruflich und privat.

Reinhold Frank konnte bereits viel bewegen – in seiner Position als Leiter Qualitätsmanagement in Traunstein genauso wie durch sein ehrenamtliches Engagement.

Ausbildung am Klinikum Traunstein

Mit seiner Krankenpflegeausbildung und der anschließenden Fachweiterbildung für Anästhesie- und Intensivpflege wuchs auch die Liebe zum Chiemgau: „Am Standort Traunstein habe ich mich sehr wohlgefühlt. Es war ein großer Wunsch, nach meiner Zeit in München wieder dorthin zurückzukehren“, so Reinhold Frank, der in seiner Freizeit viel in den Bergen unterwegs ist. mehr...

Gesagt, getan – Leitung Qualitätsmanagement bei den Kliniken Südostbayern

Nach seinem berufsbegleitenden Studium zum Pflegemanager übernahm der gebürtige Bayer 2008 in Traunstein die Rolle des Qualitätsmanager für alle sechs Häuser. Anfangs noch ziemlich als Einzelkämpfer unterwegs baute er im Laufe der Jahre ein gutes Team auf und konnte viele Themen rund um Qualitäts-, Risiko- und Prozessmanagement umsetzen.

Doch nicht nur beruflich bewegte Reinhold Frank etwas…

Gemeinsam gegen den Krebs e.V.

„Beim Aufbau des onkologischen Zentrums fiel uns die Behandlungslücke auf, in die die Erkrankten fallen, wenn sie stationär entlassen werden“. Auf ehrenamtlicher Basis gründete er gemeinsam mit Prof. Dr. Dirk Zaak den Verein „Gemeinsam gegen den Krebs e.V.“.  „Wir beginnen schon in der Klinik damit, Erkrankte und Angehörige zu begleiten – im Rahmen einer Familiensprechstunde und Psychoonkologie und Sozialberatung – und fangen sie nach ihrer Entlassung auf.“

Ehrenamtliches Engagement bei der Bergwacht Bergen

„Die Arbeit am und mit Patienten ist mir nach wie vor sehr wichtig. Über den Rettungsdienst verliere ich den Kontakt zum Patienten nicht“, so Reinhold Frank. Die Nähe zum Klinikgeschehen kommt auch seiner Position als Leiter des Qualitätsmanagements zugute: „Viele Leute, die im Krankenhaus arbeiten, kenne ich schon sehr lange, bei vielen habe ich den Werdegang miterlebt. Für meine Arbeit ist ein gutes Netzwerk wichtig – das öffnet Türen und man kann Themen umsetzen.“

Wirksam sein, Sachen umsetzen können und dürfen

„Wenn Du siehst, dass wirklich realisiert wird, was Du angestoßen hast, ist das eine tolle Motivation“, freut sich der dreifache Familienvater. Als Beispiel nennt er die Simulation des Bauabschnitts 1 vom Klinikum Traunstein. „Vom Pappmodell zum fertigen Bau – da sieht man, dass wirklich etwas passiert.“

Wir sagen Dankeschön, Reinhold Frank, für 25 Jahre und freuen uns auf viele weitere!

Moritz Strasser und Lukas Klaus, Physiotherapeuten

Jeder Patient, jede Patientin ist einzigartig

Um unsere Patientinnen und Patienten umfassend zu versorgen, arbeiten bei uns an den #Kliniken Südostbayern viele verschiedene Berufsgruppen zusammen. In unserer Reihe #MenschenderKSOB stellen wir euch heute Moritz Strasser und Lukas Klaus vor. Die beiden Physiotherapeuten arbeiten in der #Fachklinik Berchtesgaden. mehr...

Für Moritz Strasser stand schon früh fest, dass er Physiotherapeut werden möchte.   „Ich war schon als Junge sehr sportlich und hab mich beim Fußball oder beim Turnen öfter mal verletzt. Dadurch habe ich schon als kleiner Bub die Arbeit von Physiotherapeuten kennengelernt“, erinnert sich der 26-jährige Salzburger und ergänzt: „Mich hat begeistert, dass sie mir immer geholfen haben.“ 

Am Sportgymnasium in Salzburg wählte er zwar in der Oberstufe noch Wirtschaft, merkte aber schnell, dass das nicht das Richtige für ihn war. Er wollte mit Menschen arbeiten. Nach der Matura (Abitur) und dem Zivildienst begann er dann auch sofort mit der Ausbildung zum Physiotherapeuten an der Chiemseeschule in Traunstein, die er nach drei Jahren erfolgreich beendete.  

Jede Behandlung ist einzigartig, so wie jeder Patient!

„Mich reizt es sehr, herauszufinden, wie ich unsere Patienten am besten behandeln kann. Jeder Mensch reagiert anders auf Operationen oder Verletzungen, und jeder Mensch hat eine andere Ausgangslage“, erklärt Moritz. „Wir behandeln Gymnastiklehrerinnen, die extrem beweglich sind, genauso wie Bauarbeiter oder Büroangestellte. Damit ich für jeden Patienten die richtige Therapie finde, muss ich mich ganz auf sie einlassen und auch Alter, Vorerkrankungen und die allgemeine Konstitution bedenken“. Ein anspruchsvoller wie abwechslungsreicher Beruf.

Die Abwechslung fasziniert auch Lukas Klaus. Der 30-jährige Berchtesgadener arbeitet in der Reha-Abteilung der Fachklinik Berchtesgaden. Auch er wollte nach dem Abitur mit Menschen arbeiten und etwas mit seinen Händen machen. Als Physiotherapeut kann er beides gut miteinander verbinden. Nach seiner dreijährigen Ausbildung in Traunstein ist er direkt in der Klinik in Berchtesgaden eingestiegen. Er schätzt die Arbeit in der Orthopädischen Reha sehr. „Neben der Einzeltherapie biete ich auch Wassergymnastik oder Nordic Walking-Kurse in unserer schönen Bergregion an“, freut sich der sportliche Berchtesgadener. Ihm ist es wichtig, Freude an Bewegung und Sport zu vermitteln, damit die Patienten auch nach der Entlassung weiter üben. Schließlich dauert es gut fünf bis sechs Wochen, bis Muskeln aufgebaut werden. „Es ist schon ein großartiges Gefühl, wenn ich die Fortschritte der Patienten sehe und merke, dass sie Spaß an der Bewegung haben“, erklärt Lukas leidenschaftlich.   

Zusammenspiel verschiedener Professionen

Sowohl in der orthopädischen Abteilung als auch auf der Reha-Station arbeiten verschiedene Berufsgruppen Hand in Hand. „Dieses Zusammenspiel von Ärzten, Pflegekräften und Therapeuten reizt mich an der Arbeit im Krankenhaus“, bestätigt Moritz. Dazu kommt eine hohe Flexibilität. „Wir entscheiden hier im Team, wann und wie lange man einen Patienten besucht und behandelt. Oft brauchen die Patienten beispielsweise nach einer Operation erst mal mehr Behandlungen und nach und nach kann man dann die Behandlungsdauer deutlich reduzieren“, erläutert Lukas. „Wir haben hier die Möglichkeit, diese Dinge selbst zu bestimmen und können unsere Zeit frei einteilen“.  Diese Freiheit und die Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit Ärzten und Pflegekräften sind für alle eine Bereicherung, sowohl für die Physiotherapeuten als auch für die Patienten, die dadurch bestmöglich betreut werden können. 

Angelika Aicher, Hebamme

42 Jahre im Dienst für Frauen und Neugeborene

Rund 3000 Geburten hat Angelika Aicher als Hebamme an der Kreisklinik Bad Reichenhall begleitet. Jetzt geht sie in den wohlverdienten Ruhestand.

Seit sie denken kann, wollte Angelika Aicher mit Babys arbeiten. Allerdings hatten ihre Eltern andere Vorstellungen. Sie wollten, dass die Tochter im Ort bleibt, in dem sie aufgewachsen ist, in Weißbach an der Alpenstraße. Die Berufsmöglichkeiten im Dorf waren eher überschaubar, so machte sie zuerst eine Ausbildung zur Bürokauffrau. Glücklich war sie dabei nicht. Sie fieberte ihrem 18. Geburtstag entgegen, an dem sie endlich selbst über ihr Leben entscheiden konnte. Fest entschlossen doch noch ihren Traumjob ergreifen zu können, machte sie sich am Tag der Volljährigkeit auf den Weg zum Arbeitsamt. Dort empfahl man ihr eine Ausbildung zur Hebamme. mehr...

Die nächste Ausbildungsmöglichkeit war in München. An der Frauenklinik in der Maistraße wurde sie vorstellig und hatte „riesiges Glück“. Sie bekam einen der begehrten Ausbildungsplätze. Drei Jahre durchlief sie die Hebammenausbildung an der Uniklinik und lebte im angrenzenden Wohnheim. Sie genoss die fundierte und praxisbezogene Ausbildung, für die es damals keine Vergütung gab. „Da wir direkt neben der Klinik gewohnt haben, wurden wir an unseren freien Tagen oder in der Nacht sofort gerufen, wenn besondere Vorkommnisse bei der Geburt auftraten. Dadurch haben wir schon in der Ausbildung alle Besonderheiten, die es bei einer Geburt geben kann, kennengelernt“, erinnert sich die Hebamme an diese aufregende Zeit.

1980 beendete sie die Ausbildung in der Landeshauptstadt und möchte unbedingt wieder nach Hause. Nach vier Monaten im Ebersberger Krankenhaus, wechselte sie am 1. Januar 1981 an die Klinik in Bad Reichenhall. 

„Ich liebe meinen Beruf“

Von nun an arbeitete sie als Hebamme im Kreißsaal der Geburtsklinik in Bad Reichenhall. Sie heiratete, baute ein Haus und bekam zwei Kinder, aber ihren Beruf gab sie nie auf. Sie arbeitete immer in Vollzeit. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf war zu dieser Zeit alles andere als einfach, aber ihr Mann und ihre Schwiegermutter unterstützten sie nach Kräften. Sie wissen, dass Angelika ihren Beruf liebt und darin Erfüllung findet. Als sich 2004 die Klinik Bad Reichenhall mit den Kliniken Südostbayern zusammentut, wechselt die Hebamme vom Kreißsaal auf die Wochenbettstation in der Geburtsklinik. „Diesen Wechsel habe ich keine Minute bereut. Jetzt war ich da, wo ich immer hinwollte, bei den Babys“, bekennt sie und erklärt: „Das Schöne an meinem Beruf ist, dass man die ersten Lebenstage eines Neugeborenen mit der Familie hautnah mitbekommt und, dass man sein Wissen weitergeben kann. Es ist ja unglaublich, welches Vertrauen man bekommt: Die Eltern vertrauen einem ja das Wertvollste an, das eigene Kind. Ich finde, eine Hebamme ist auf der Wochenstation unerlässlich, schließlich geht es ja explizit um die Bedürfnisse von Mutter und Kind.“

Um den Müttern bestmöglich zur Seite zu stehen, begann sie 2005 eine Weiterbildung zur Still- und Laktationsberaterin. Eineinhalb Jahre dauerte die umfassende Ausbildung, die von den Kliniken Südostbayern finanziert wurde. „Ich wollte nie woanders arbeiten, als hier in Bad Reichenhall. Gerade auch während der Pandemie habe ich gemerkt, dass man sich an der KSOB um uns kümmert, dass man auf uns Mitarbeitende schaut. Das ist so wichtig, dass wir aufeinander schauen“, bekräftigt sie eindringlich.

Demut vor dem Leben

Rund 3.000 Geburten hat Angelika Aicher in ihrem Arbeitsleben begleitet. „Ich habe wirklich alles erlebt, was bei einer Geburt passieren kann. Obwohl ich nicht übermäßig gläubig bin, bin ich mir sicher, dass es ohne Beistand von oben nicht so gut gelaufen wäre“, bekennt die Geburtshelferin.  

Wir wünschen Angelika Aicher einen wunderbaren Ruhestand, viel Gesundheit und Zeit für sich und ihre eigene Familie.

Laura Eder, Auszubildende Pflegefachhelferin

Ja zur Pflege!

Laura Eder befindet sich in der einjährigen Ausbildung zur Pflegefachhelferin in der Krankenpflege an der Berufsfachschule für Krankenpflegehilfe der Kliniken Südostbayern AG Traunstein. Die 18-Jährige, die mit vier Geschwistern im nördlichen Landkreis Traunstein auf einem Bauernhof aufgewachsen ist, kommt früh zur Pflege. Ihr Großvater leidet an Parkinson und für die Mittelschülerin war von Anfang an klar, dass sie ihren Großvater pflegen wird. Nach seinem Tod im Jahr 2021 steht ihr Berufswunsch fest.   

Ja zur Pflege!

Laura möchte Menschen pflegen und ihnen helfen. Am 1. September 2022 beginnt sie an der Berufsfachschule für Krankenpflegehilfe in Traunstein die einjährige Ausbildung zur Pflegefachhelferin. „Die Ausbildung ist einzigartig und sehr abwechslungsreich“, erklärt die junge Frau, die sich sehr für die unterschiedlichen Krankheiten und deren Behandlungsmethoden interessiert.    

Auch den Wechsel von Theorie und Praxis während der Ausbildung findet Laura gut. Auf vier Wochen Schulunterricht folgen Praxiseinsätze in den KSOB-Kliniken und einem Kooperationspartner für ambulante Pflege. Dort lernt sie den Pflegealltag in der Chirurgie, in der Inneren Medizin und in der ambulanten Pflege kennen. „Die Kolleginnen und Kollegen auf den Stationen unterstützen uns Auszubildende sehr, aber man muss auch aktiv nachfragen und sich Hilfe holen“, erklärt Laura Eder, der diese selbstständige Arbeitsweise und der intensive Kontakt mit den unterschiedlichen Patientinnen und Patienten sehr gefallen.   

Preisträgerin

Beim Präventionsprogramm der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung Landesverband Südostbayern hat sich Laura Eder intensiv mit dem Thema Arbeitssicherheit auseinandergesetzt und beim Quizwettbewerb einen Schülerpreis gewonnen. „Laura ist eine äußerst kommunikative und zugewandte Schülerin“, lobt auch Schulleiter Wolfgang Raufeisen und erklärt, dass Kommunikation, Toleranz und Empathie Schlüsselkompetenzen für den Beruf des Pflegefachhelfers (w,m,d) sind.

 

Was macht ein Pflegefachhelfer (w,m,d) in der Krankenpflege?

Als Pflegefachhelfer (w,m,d) ist man die rechte Hand der Pflegefachkräfte und unterstützt diese bei ihren Arbeiten. Außerdem ist man eine wichtige Bezugsperson für die Patientinnen und Patienten, die man pflegt. Pflegefachhelfer (w,m,d) unterstützen in der Grundpflege inklusive eventueller Prophylaxen, sind erste Ansprechpartner für die Nöte und Sorgen der Patienten und führen außerdem kleinere medizinische Maßnahmen, wie z. B. einen Verbandswechsel, durch.

Für das Ausbildungsjahr 2023/2024 sind an den Berufsfachschulen der Kliniken Südostbayern in Traunstein und Bad Reichenhall noch Ausbildungsplätze frei. Weitere Infos gibt es hier: 

https://www.kliniken-suedostbayern.de/de/bildung/bildungszentrum-traunstein/ausbildung-pflegefachfrau-pflegefachmann.htm#haid9793

Gabriele Bauer-Will, Musikgeragogin

"Mit Musik kann man alle Menschen erreichen"

„Mit Musik kann man alle Menschen erreichen, egal, ob krank oder gesund“, erklärt Gabriele Bauer-Will. Die Musikgeragogin arbeitet mit älteren Menschen, die oft an mehreren Krankheiten oder an Demenz leiden. Regelmäßig besucht sie die Patienten der Akutgeriatrie in der Kreisklinik Trostberg, singt und musiziert mit ihnen.

Die diplomierte Musikpädagogin nimmt sich Zeit. Sehr behutsam nähert sie sich den Kranken, um herauszufinden, welche persönliche Bedeutung die Musik für den jeweiligen Patienten hat. „Mit Musik verbinden die Menschen meist schöne Erinnerungen und die damit verbundenen Gefühle wollen wir bei den alten Menschen wieder aufleben lassen“, erklärt die empathische Therapeutin. Diese positiven Erinnerungen helfen negative Gefühle, wie beispielsweise bei Depressionen, aufzuhellen und neue Lebensfreude zu aktivieren. „Patienten, die vorher still nebeneinander liegen, finden über die Musik Gesprächsthemen und kommen so ins Reden. Auch nach der Entlassung aus dem Krankenhaus musizieren viele weiter. Sie singen begeistert zur Radiomusik mit oder machen wieder gemeinsam mit der Familie oder Freunden Musik“, freut sich Bauer-Will über die neu gewonnene Teilhabe ihrer ehemaligen Patienten am sozialen Leben. mehr...

Positive Wirkung von Musik

Die positiven Auswirkungen von Musik auf den Menschen bestätigt auch Dr. Marianne Gerusel-Bleck, Leitende Ärztin der Akutgeriatrie an der Kreisklinik Trostberg. Singen stärkt die Lungenfunktion und hat eine schleimlösende Wirkung, was zur Heilung, beispielsweise bei einer Lungenentzündung, beiträgt. Die ausgeschütteten Glückshormone helfen bei Depression und Menschen mit Sprachstörungen beispielsweise nach einem Schlaganfall können sich mit Musik oft an die Bedeutung von Worten wieder erinnern“, erklärt die erfahrene Internistin. „Darüber hinaus aktiviert Musik beide Gehirnhälften, was bei Schlaganfall-Patienten enorm hilfreich sein kann. Wir hatten einmal eine Patientin mit einer Hirnschädigung, die ihren linken Arm nicht bewegen konnte. Frau Bauer-Will besuchte die ältere Dame mit ihrem Roll-Piano und eines Tages begann die Patientin ganz zaghaft mit den Fingern der rechten Hand zu spielen. Nach und nach – verstärkt durch das Summen unserer Musikgeragogin – folgten dann auch der linke Arm und die Finger der linken Hand“, erzählt Dr. Gerusel-Bleck begeistert. „So ein Fortschritt ist für das ganze Team eine unglaubliche Motivation und für mich persönlich eine großartige Bestätigung, was Musik leisten kann“, bestätigt Bauer-Will und bekräftigt leidenschaftlich: „Singen hat eine ganzheitlich stimulierende Wirkung. Das Gehirn wird wacher. Die Menschen spüren wie selbstwirksam sie sind. Sie erkennen, dass sie auch im hohen Alter noch Vieles können. Aus dieser Erkenntnis speist sich oft eine neue Lebensenergie. Musik macht glücklich.“

Neben den Patienten profitieren aber auch die Kollegen im Krankenhaus von der Musik. „Uns tut das auch gut, wenn wir über die Station gehen und die Musik hören. Die stimulierende Wirkung gilt schließlich für uns alle“, betont Dr. Gerusel-Bleck. 

Erfüllung in der Arbeit

Die Begeisterung für ihren Beruf sieht man Gabriele Bauer-Will sofort an. Strahlend berichtet sie von ihrer Arbeit und auch von den vielen Glücksmomenten, die sie in den letzten vier Jahren erlebte. Vor zwei Jahren besuchte sie am Heiligabend eine Patientin in der Fachklinik Ruhpolding. Die Frau musste über Weihnachten in der Klinik bleiben, wegen Corona waren Besuche nicht möglich. Gabriele sang mit der Patientin, die kaum Deutsch sprach, bekannte Weihnachtslieder. Über die Musik entstand eine weihnachtliche, friedvolle Atmosphäre. „Meine Musikarbeit auf der Akutgeriatrie befriedigt mich sehr und schenkt mir immer wieder Glücksmomente“, bekennt Bauer-Will, die auch noch als Musiklehrerin und als freiberufliche Künstlerin arbeitet.

Anja Huber, Fachkraft für Gesundheits- und Krankenpflege,

... ist mit dem ganzen Herzen dabei.

Anja Huber
Anja Huber

Anja Huber fühlt sich sichtlich wohl bei ihrer Arbeit in der Fachklinik Ruhpolding. Seit 2019 ist die gelernte Fachkraft für Gesundheits- und Krankenpflege bei den Kliniken Südostbayern beschäftigt. „Das Wichtigste auf der Schmerzstation ist ein gutes, multiprofessionelles Team und die persönliche Einstellung. Man muss mit dem Herzen dabei sein“, erklärt die Pflegefachkraft und betont: „Bei uns geht es nur miteinander. Nur wenn alle ihre Fähigkeiten und Kenntnisse einbringen – vom Arzt über die Pflegekräfte bis zu den Therapeuten und Psychologen – nur dann erreichen wir das beste Ergebnis für unsere Patienten.“  

Wer in die Schmerzklinik in Ruhpolding kommt, hat oft einen sehr langen Leidensweg hinter sich. Viele ertragen bereits seit Jahren chronische Schmerzen. Sie leiden an Verletzungen der Wirbelsäule, an Fibromyalgie oder dem komplexen regionalen Schmerzsyndrom (CRPS). So unterschiedlich die Patienten auch sind, sie alle eint der Wunsch, dass ihre Schmerzen endlich gelindert werden, damit sie den Alltag wieder meistern können. „In der Regel gelingt uns das auch“, freut sich Huber.  

Um diese Linderung zu erreichen gehören neben den Medikamenten auch individuell angepasste psychische und physische Therapieformen zur Behandlung. „Wir verfolgen hier einen ganzheitlichen Ansatz, damit der Patient am Ende seine Schmerzen in den Griff bekommt. Dazu gehören auch alternative Methoden wie Schröpfen oder die Blutegel-Therapie“, bestätigt Anja Huber, die erst kürzlich eine Weiterbildung zur Algesiologischen Fachassistentin abgeschlossen hat. Die sogenannte „Pain Nurse“ nimmt sich Zeit für ihre Patienten, die oft – aufgrund der langen Krankheit – auch sozial isoliert sind. „Es ist ein Teufelskreis, mit den Schmerzen, kommt oft der soziale Rückzug und die Einsamkeit begünstigt wiederum Depressionen“, weiß die 43-Jährige. Daher genießt sie es sehr, dass auf „ihrer“ Station ausreichend Zeit ist, um mit den Patienten zu reden. Neben den Gesprächen kümmert sich die Fachkraft auch um die Schmerzdokumentation und bietet selbst Wärme- oder Kältetherapien an. Durch die Zusatzausbildung hat sie umfassende Kenntnisse und Fertigkeiten erworben, um Schmerzen adäquat zu verstehen und zu behandeln. 

In ihrer Jugend arbeitete Anja Huber ehrenamtlich als Rettungssanitäterin. In dieser Zeit entstand auch ihr Berufswunsch. Sie wollte wissen, was mit den Patienten passiert, die sie zum Krankenhaus brachte. Nach der Realschule absolvierte sie eine Ausbildung zur Fachkraft für Gesundheits- und Krankenpflege in München, wo sie im Anschluss auch arbeitete. Jahre später zog sie dann mit Mann und Kindern zurück in ihren Heimatort Inzell. Ihre Schwägerin, die bereits an den Kliniken Südostbayern arbeitete, holte sie an das Ruhpoldinger Krankenhaus. „Mir hat es hier von Anfang sehr gut gefallen, auch weil die Kliniken Südostbayern als einer der größten Arbeitgeber in der Region für Sicherheit und Stabilität stehen“, für die zweifache Mutter ein wichtiger Pluspunkt.