Menschen der Kliniken Südostbayern

Mit unserer Reihe #KSOBFamilie stellen wir Ihnen Kolleginnen und Kollegen aus den unterschiedlichen Bereichen der Kliniken Südostbayern vor. Bei uns sind Sie in guten Händen. 

Wir stellen vor: Die KSOB-Familie

Daniela Allekotte, Unfallchirurgin Kreisklinik Trostberg

Hilft Menschen in Togo medizinisch zu versorgen

„Mein Herz schlägt für Afrika“, erklärt Daniela Allekotte. Bereits dreimal verbrachte die Unfallchirurgin der Kreisklinik Trostberg ihren Jahresurlaub in Krankenhäusern in Togo, um die Menschen in einem der kleinsten und ärmsten Länder Afrikas medizinisch zu versorgen. Denn für die rund sieben Millionen Einwohner Togos gibt es gerade mal 500 Ärztinnen und Ärzten, wovon ca. 80 Prozent in der Hauptstadt Lomé praktizieren. mehr...

Ihr erster Einsatz führte die Mitarbeiterin der Kliniken Südostbayern nach Lomé, der Hauptstadt Togos, wo sie gemeinsam mit ihrem Trostberger Kollegen Dr. Thomas Demhartner 15 Hüftprothesen einsetzte. „Viele Dinge, die in einem deutschen Krankenhaus selbstverständlich sind, müssen in Togo erst vorbereitet und an unsere Standards angepasst werden“, erinnert sich Daniela Allekotte. „Bei uns kommt man in einen bestens vorbereiteten OP, der Tisch ist sozusagen fertig gedeckt, aber in Togo müssen wir erst mal Kompressen abzählen, Instrumente reinigen und sterilisieren, bevor es losgehen kann.“

Doch diese einfachen Bedingungen schrecken die Unfallchirurgin nicht ab. Der nächste Einsatz in Togo führte die empathische Ärztin in eine ländliche Region Togos im Norden der Savanne, wo sie gemeinsam mit ihren Kollegen Dr. Joachim Deuble, Leitender Chefarzt an der Kreisklinik Trostberg, und Dr. Thomas Lipp, Chefarzt Anästhesie ebenfalls an der Kreisklinik Trostberg, Brüche operierte und Abszesse öffnete. Insgesamt konnten 341 chirurgische Operationen und 54 Eingriffe am Auge durch ein gemeinsames Team aus togolesischen und deutschen Ärzten vorgenommen werden. Das Augenmerk lag auf der Behandlung der Schilddrüse. Beim dritten Besuch in Togo konnte die Chirurgin im Partnerkrankenhaus in Lomé eine neue Sterilisationseinheit nach deutschen Standards in Betreib nehmen, die mit Spenden aus der Heimat finanziert wurde. „Die Not in Togo ist groß und mir liegen das Land und die Menschen sehr am Herzen. Für mich ist es eine Freude mithelfen zu können, die Gesundheitsversorgung in Togo zu verbessern“, erklärt die erfahrene Chirurgin und gesteht: „Darüber hinaus bekommt man so viel von den Menschen zurück.“

Jamal Schmölz, Auszubildender Pflegefachkraft

Team-Spirit ist wichtig, in der Schule und in der Praxis

Wenn Jamal Schmölz durch die Gänge seiner Schule geht, fällt er auf. Das liegt an seiner großen Statur, vor allem aber an seiner positiven Ausstrahlung: „Was mich auszeichnet, kann ich selbst nicht so sagen, aber viele meinen, es ist meine Art. Dass ich sehr sympathisch rüberkomme und dass ich wohl brutal nett zu den Leuten bin – seien es die Kollegen, Lehrer und Patienten. Ich versuche halt auch immer, dass ich so bissl Spaß mit reinbring – im Unterricht und in der Arbeit. Weil wenn jeder ein Gesicht zieht, macht mich das fertig und es macht den Arbeitsalltag auch nicht besser“, so der angehende Pflegefachmann. mehr...

Jamals Wunsch, die Ausbildung zum Pflegefachmann zu machen, entstand während seines „Bufdis“, dem Bundesfreiwilligendienst, den er 2015 in der Urologie in Traunstein absolvierte. Da es nicht auf Anhieb mit der dreijährigen Ausbildung klappte, machte Jamal zunächst die einjährige Ausbildung und arbeitete im Anschluss fünf Jahre als Krankenpflegefachhelfer.

Die Ausbildung zum Pflegefachmann wollte Jamal weiterhin machen und 2023 klappte es auch mit der Bewerbung. Aktuell ist Jamal im ersten Ausbildungsjahr und drückt wieder die Schulbank: „Für mich war es natürlich gewöhnungsbedürftig, auf einmal wieder acht Stunden zu sitzen und zuzuhören. Aber ich erlebe das als sehr interessant. Der Unterricht ist gut und strukturiert gestaltet und es wird darauf geachtet, dass man langsam an die Themen herangeführt wird. Als wir neulich das Herz-Kreislauf-System durchgenommen haben, haben wir mit der Anatomie begonnen und sind dann immer tiefer in die Materie eingestiegen und haben so Schritt für Schritt unser Wissen aufgebaut.“

Jamal betont auch die tolle Klassengemeinschaft und den guten Zusammenhalt. Über eine WhatsApp-Gruppe sind die Schülerinnen und Schüler vernetzt und helfen sich dort bei Fragen gegenseitig. Der Team-Spirit ist Jamal auch während der Praxisblöcke auf den Stationen wichtig: „Man wird wirklich sehr gut ins Team eingebunden: Zum Beispiel war ich auf der 3.6, der Gefäßchirurgie, habe mich vorgestellt und es hat auf beiden Seiten gepasst. Ich darf allzeit um Hilfe bitten, aber auch schon eigenständig arbeiten, wenn ich mich sicher fühle.“

Den Praxisteil seiner Ausbildung empfindet Jamal als sehr abwechslungsreich: „Da merkt man, dass das, was man im Unterricht gelernt hat, auch wirklich passieren kann. Es macht also schon Sinn, was wir im Unterricht lernen. Vor allem wird von Anfang an darauf geachtet, dass die Auszubildenden nicht nur blöde Aufgaben bekommen, sondern auch wirklich etwas lernen. Im ersten Ausbildungsjahr lernen wir den Umgang mit den Patienten, bauen Berührungsängste ab, assistieren bei der Körperpflege, fahren die Patienten zu Untersuchungen und unterstützen das Team bei ihren Aufgaben – legen zum Beispiel Verbände an.“

Auf die Frage, was Jamal jungen Menschen mitgeben möchte, die erwägen, eine Ausbildung zum Pflegefachmann/zur Pflegefachfrau zu machen, muss Jamal nicht lange nachdenken: „Macht es auf alle Fälle! Vor allem habt ihr danach richtig viele Möglichkeiten. Stationsleitung, Standortleitung, Verwaltung: Dir stehen alle Wege offen.“ Auch Jamal denkt auch schon weiter. Nach seiner Ausbildung möchte er eine zweijährige Weiterbildung im Bereich der Notaufnahme machen.

Ruth Bierdimpfl, Tanz- und Bewegungstherapeutin

Seit 25 Jahren weckt sie die Körperenergie der ihr anvertrauten Kinder und Jugendlichen

Seit 25 Jahren gehört Ruth Bierdimpfl zum Team der Kinder- und Jugendpsychosomatik und des Sozialpädiatrischen Zentrums am Klinikum Traunstein. Die ausgebildete Tanz- und Ausdruckstherapeutin war eine der ersten Mitarbeiterinnen der Abteilung, die vor über 20 Jahren von Dr. Bodensohn aufgebaut wurde. Hier werden Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 18 Jahren behandelt, die an psychosomatischen Erkrankungen leiden, die häufig im Zusammenhang mit Depressionen, Angst- und Zwangsstörungen sowie emotionalen Störungen stehen. „Wir sehen bei unseren Patientinnen und Patienten eine Zunahme von Erkrankungen, die sich unter anderem durch schulvermeidendes Verhalten zeigen, soziale Phobien, somatoforme Störungen, aber auch Trennungsängste und  depressive Störungen“, erläutert Dr. Florian Gapp, leitender Arzt der Kinder- und Jugendpsychosomatik.  mehr...

„Gerade Jugendliche mit Depressionen haben oft Schwierigkeiten ihren Körper und die Energie, die darin wohnt, zu spüren“, erklärt Ruth Bierdimpfl. Hier setzt sie mit  ihrer Bewegungstherapie an, auch wenn diese bei den Jugendlichen zu Beginn der Therapie oft nicht so gut ankommt. „Sport ist Mord“, das hört die Körpertherapeutin oft und versucht dann ein individuelles Angebot für die Jungen und Mädchen zu finden. Neben Tanz können die Patientinnen und Patienten mit ihr auch Federball spielen, Bouldern oder Bogenschießen. „Mir geht es beim Bogenschießen nicht darum, dass die Jugendlichen möglichst gut treffen, sondern dass sie spüren, wie sich der Körper aufrichtet und voller Spannung ist. Man steht fokussiert und fest auf dem Boden, alle Muskeln sind angespannt, alleine diese aufrechte Haltung verändert unsere Gefühle“, ist sich die Therapeutin sicher.


Gefühle körperlich ausdrücken

„Kinder und Jugendlichen müssen erleben, dass sie mit ihrem Körper auch ihre Gefühle beeinflussen können und damit dann auch ihre Gedanken. Das lernt man durch unterschiedliche Bewegungen. Wenn wir alle unsere Gefühle – auch die negativen –  körperlich spüren können, dann kehrt die Lebensenergie zurück“, weiß Ruth Bierdimpfl. In einem geschützten Raum bietet sie ihren Patientinnen und Patienten die Möglichkeit diese Gefühle zu erleben und auszudrücken. Da dürfen auch mal Türen knallen und Wutschreie zu hören sein.

Aber auch Entspannungsübungen gehören dazu oder die Hängematte, die im Therapieraum von der Decke baumelt. Hier nimmt die Therapeutin die Kinder mit auf eine Bootstour. Gerade jüngere Kinder lieben ihre „Schüttelgeschichten“, wenn  das Boot erst sanft durch die Wellen patscht und später im Sturm ordentlich durchgeschüttelt wird. Neben der Hängematte gibt es auch eine „Hängeschaukel“, ein Tuch, in das man sich hineinhängt und so ein Gefühl des Getragenwerden bekommt.

 

Das multiprofessionelle Team der Kinder- und Jugendpsychosomatik

Die Bewegungstherapie ist eine von vielen Behandlungsmöglichkeiten der Kinder- und Jugendpsychosomatik. Zum Team um Dr. Florian Gapp gehören neben Ärzt:innen und Krankenpflegefachkräften auch Psycholog:innen, Psychotherapeut:innen, Logopäd:innen, Kunst-, Physio- und Ergotherapeut:innen sowie pädagogische Fachkräfte wie Erzieher:innen, Heilerziehungspfleger:innen, Lehrkräften oder Kindheitspädagog:innen.

Mit ihrem bindungs- und beziehungsorientierten Ansatz setzt das multiprofessionelle Team Maßstäbe in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und ist eng vernetzt mit der angeschlossenen Kinderklinik und dem Sozialpädiatrischen Zentrum sowie mit ambulanten Psychotherapeut:innen, Kinderärzt:innen, Beratungsstellen und Trägern der Jugendhilfe.

Zum Dienstjubiläum gratulieren wir Ruth Bierdimpfl herzlich. Vielen Dank für den unermüdlichen Einsatz.

Reinhold Frank, Leitung Qualitätsmanagement

Immer in Bewegung - beruflich und privat.

Reinhold Frank konnte bereits viel bewegen – in seiner Position als Leiter Qualitätsmanagement in Traunstein genauso wie durch sein ehrenamtliches Engagement.

Ausbildung am Klinikum Traunstein

Mit seiner Krankenpflegeausbildung und der anschließenden Fachweiterbildung für Anästhesie- und Intensivpflege wuchs auch die Liebe zum Chiemgau: „Am Standort Traunstein habe ich mich sehr wohlgefühlt. Es war ein großer Wunsch, nach meiner Zeit in München wieder dorthin zurückzukehren“, so Reinhold Frank, der in seiner Freizeit viel in den Bergen unterwegs ist. mehr...

Gesagt, getan – Leitung Qualitätsmanagement bei den Kliniken Südostbayern

Nach seinem berufsbegleitenden Studium zum Pflegemanager übernahm der gebürtige Bayer 2008 in Traunstein die Rolle des Qualitätsmanager für alle sechs Häuser. Anfangs noch ziemlich als Einzelkämpfer unterwegs baute er im Laufe der Jahre ein gutes Team auf und konnte viele Themen rund um Qualitäts-, Risiko- und Prozessmanagement umsetzen.

Doch nicht nur beruflich bewegte Reinhold Frank etwas…

Gemeinsam gegen den Krebs e.V.

„Beim Aufbau des onkologischen Zentrums fiel uns die Behandlungslücke auf, in die die Erkrankten fallen, wenn sie stationär entlassen werden“. Auf ehrenamtlicher Basis gründete er gemeinsam mit Prof. Dr. Dirk Zaak den Verein „Gemeinsam gegen den Krebs e.V.“.  „Wir beginnen schon in der Klinik damit, Erkrankte und Angehörige zu begleiten – im Rahmen einer Familiensprechstunde und Psychoonkologie und Sozialberatung – und fangen sie nach ihrer Entlassung auf.“

Ehrenamtliches Engagement bei der Bergwacht Bergen

„Die Arbeit am und mit Patienten ist mir nach wie vor sehr wichtig. Über den Rettungsdienst verliere ich den Kontakt zum Patienten nicht“, so Reinhold Frank. Die Nähe zum Klinikgeschehen kommt auch seiner Position als Leiter des Qualitätsmanagements zugute: „Viele Leute, die im Krankenhaus arbeiten, kenne ich schon sehr lange, bei vielen habe ich den Werdegang miterlebt. Für meine Arbeit ist ein gutes Netzwerk wichtig – das öffnet Türen und man kann Themen umsetzen.“

Wirksam sein, Sachen umsetzen können und dürfen

„Wenn Du siehst, dass wirklich realisiert wird, was Du angestoßen hast, ist das eine tolle Motivation“, freut sich der dreifache Familienvater. Als Beispiel nennt er die Simulation des Bauabschnitts 1 vom Klinikum Traunstein. „Vom Pappmodell zum fertigen Bau – da sieht man, dass wirklich etwas passiert.“

Wir sagen Dankeschön, Reinhold Frank, für 25 Jahre und freuen uns auf viele weitere!

Moritz Strasser und Lukas Klaus, Physiotherapeuten

Jeder Patient, jede Patientin ist einzigartig

Um unsere Patientinnen und Patienten umfassend zu versorgen, arbeiten bei uns an den #Kliniken Südostbayern viele verschiedene Berufsgruppen zusammen. In unserer Reihe #MenschenderKSOB stellen wir euch heute Moritz Strasser und Lukas Klaus vor. Die beiden Physiotherapeuten arbeiten in der #Fachklinik Berchtesgaden. mehr...

Für Moritz Strasser stand schon früh fest, dass er Physiotherapeut werden möchte.   „Ich war schon als Junge sehr sportlich und hab mich beim Fußball oder beim Turnen öfter mal verletzt. Dadurch habe ich schon als kleiner Bub die Arbeit von Physiotherapeuten kennengelernt“, erinnert sich der 26-jährige Salzburger und ergänzt: „Mich hat begeistert, dass sie mir immer geholfen haben.“ 

Am Sportgymnasium in Salzburg wählte er zwar in der Oberstufe noch Wirtschaft, merkte aber schnell, dass das nicht das Richtige für ihn war. Er wollte mit Menschen arbeiten. Nach der Matura (Abitur) und dem Zivildienst begann er dann auch sofort mit der Ausbildung zum Physiotherapeuten an der Chiemseeschule in Traunstein, die er nach drei Jahren erfolgreich beendete.  

Jede Behandlung ist einzigartig, so wie jeder Patient!

„Mich reizt es sehr, herauszufinden, wie ich unsere Patienten am besten behandeln kann. Jeder Mensch reagiert anders auf Operationen oder Verletzungen, und jeder Mensch hat eine andere Ausgangslage“, erklärt Moritz. „Wir behandeln Gymnastiklehrerinnen, die extrem beweglich sind, genauso wie Bauarbeiter oder Büroangestellte. Damit ich für jeden Patienten die richtige Therapie finde, muss ich mich ganz auf sie einlassen und auch Alter, Vorerkrankungen und die allgemeine Konstitution bedenken“. Ein anspruchsvoller wie abwechslungsreicher Beruf.

Die Abwechslung fasziniert auch Lukas Klaus. Der 30-jährige Berchtesgadener arbeitet in der Reha-Abteilung der Fachklinik Berchtesgaden. Auch er wollte nach dem Abitur mit Menschen arbeiten und etwas mit seinen Händen machen. Als Physiotherapeut kann er beides gut miteinander verbinden. Nach seiner dreijährigen Ausbildung in Traunstein ist er direkt in der Klinik in Berchtesgaden eingestiegen. Er schätzt die Arbeit in der Orthopädischen Reha sehr. „Neben der Einzeltherapie biete ich auch Wassergymnastik oder Nordic Walking-Kurse in unserer schönen Bergregion an“, freut sich der sportliche Berchtesgadener. Ihm ist es wichtig, Freude an Bewegung und Sport zu vermitteln, damit die Patienten auch nach der Entlassung weiter üben. Schließlich dauert es gut fünf bis sechs Wochen, bis Muskeln aufgebaut werden. „Es ist schon ein großartiges Gefühl, wenn ich die Fortschritte der Patienten sehe und merke, dass sie Spaß an der Bewegung haben“, erklärt Lukas leidenschaftlich.   

Zusammenspiel verschiedener Professionen

Sowohl in der orthopädischen Abteilung als auch auf der Reha-Station arbeiten verschiedene Berufsgruppen Hand in Hand. „Dieses Zusammenspiel von Ärzten, Pflegekräften und Therapeuten reizt mich an der Arbeit im Krankenhaus“, bestätigt Moritz. Dazu kommt eine hohe Flexibilität. „Wir entscheiden hier im Team, wann und wie lange man einen Patienten besucht und behandelt. Oft brauchen die Patienten beispielsweise nach einer Operation erst mal mehr Behandlungen und nach und nach kann man dann die Behandlungsdauer deutlich reduzieren“, erläutert Lukas. „Wir haben hier die Möglichkeit, diese Dinge selbst zu bestimmen und können unsere Zeit frei einteilen“.  Diese Freiheit und die Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit Ärzten und Pflegekräften sind für alle eine Bereicherung, sowohl für die Physiotherapeuten als auch für die Patienten, die dadurch bestmöglich betreut werden können. 

Angelika Aicher, Hebamme

42 Jahre im Dienst für Frauen und Neugeborene

Rund 3000 Geburten hat Angelika Aicher als Hebamme an der Kreisklinik Bad Reichenhall begleitet. Jetzt geht sie in den wohlverdienten Ruhestand.

Seit sie denken kann, wollte Angelika Aicher mit Babys arbeiten. Allerdings hatten ihre Eltern andere Vorstellungen. Sie wollten, dass die Tochter im Ort bleibt, in dem sie aufgewachsen ist, in Weißbach an der Alpenstraße. Die Berufsmöglichkeiten im Dorf waren eher überschaubar, so machte sie zuerst eine Ausbildung zur Bürokauffrau. Glücklich war sie dabei nicht. Sie fieberte ihrem 18. Geburtstag entgegen, an dem sie endlich selbst über ihr Leben entscheiden konnte. Fest entschlossen doch noch ihren Traumjob ergreifen zu können, machte sie sich am Tag der Volljährigkeit auf den Weg zum Arbeitsamt. Dort empfahl man ihr eine Ausbildung zur Hebamme. mehr...

Die nächste Ausbildungsmöglichkeit war in München. An der Frauenklinik in der Maistraße wurde sie vorstellig und hatte „riesiges Glück“. Sie bekam einen der begehrten Ausbildungsplätze. Drei Jahre durchlief sie die Hebammenausbildung an der Uniklinik und lebte im angrenzenden Wohnheim. Sie genoss die fundierte und praxisbezogene Ausbildung, für die es damals keine Vergütung gab. „Da wir direkt neben der Klinik gewohnt haben, wurden wir an unseren freien Tagen oder in der Nacht sofort gerufen, wenn besondere Vorkommnisse bei der Geburt auftraten. Dadurch haben wir schon in der Ausbildung alle Besonderheiten, die es bei einer Geburt geben kann, kennengelernt“, erinnert sich die Hebamme an diese aufregende Zeit.

1980 beendete sie die Ausbildung in der Landeshauptstadt und möchte unbedingt wieder nach Hause. Nach vier Monaten im Ebersberger Krankenhaus, wechselte sie am 1. Januar 1981 an die Klinik in Bad Reichenhall. 

„Ich liebe meinen Beruf“

Von nun an arbeitete sie als Hebamme im Kreißsaal der Geburtsklinik in Bad Reichenhall. Sie heiratete, baute ein Haus und bekam zwei Kinder, aber ihren Beruf gab sie nie auf. Sie arbeitete immer in Vollzeit. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf war zu dieser Zeit alles andere als einfach, aber ihr Mann und ihre Schwiegermutter unterstützten sie nach Kräften. Sie wissen, dass Angelika ihren Beruf liebt und darin Erfüllung findet. Als sich 2004 die Klinik Bad Reichenhall mit den Kliniken Südostbayern zusammentut, wechselt die Hebamme vom Kreißsaal auf die Wochenbettstation in der Geburtsklinik. „Diesen Wechsel habe ich keine Minute bereut. Jetzt war ich da, wo ich immer hinwollte, bei den Babys“, bekennt sie und erklärt: „Das Schöne an meinem Beruf ist, dass man die ersten Lebenstage eines Neugeborenen mit der Familie hautnah mitbekommt und, dass man sein Wissen weitergeben kann. Es ist ja unglaublich, welches Vertrauen man bekommt: Die Eltern vertrauen einem ja das Wertvollste an, das eigene Kind. Ich finde, eine Hebamme ist auf der Wochenstation unerlässlich, schließlich geht es ja explizit um die Bedürfnisse von Mutter und Kind.“

Um den Müttern bestmöglich zur Seite zu stehen, begann sie 2005 eine Weiterbildung zur Still- und Laktationsberaterin. Eineinhalb Jahre dauerte die umfassende Ausbildung, die von den Kliniken Südostbayern finanziert wurde. „Ich wollte nie woanders arbeiten, als hier in Bad Reichenhall. Gerade auch während der Pandemie habe ich gemerkt, dass man sich an der KSOB um uns kümmert, dass man auf uns Mitarbeitende schaut. Das ist so wichtig, dass wir aufeinander schauen“, bekräftigt sie eindringlich.

Demut vor dem Leben

Rund 3.000 Geburten hat Angelika Aicher in ihrem Arbeitsleben begleitet. „Ich habe wirklich alles erlebt, was bei einer Geburt passieren kann. Obwohl ich nicht übermäßig gläubig bin, bin ich mir sicher, dass es ohne Beistand von oben nicht so gut gelaufen wäre“, bekennt die Geburtshelferin.  

Wir wünschen Angelika Aicher einen wunderbaren Ruhestand, viel Gesundheit und Zeit für sich und ihre eigene Familie.

Laura Eder, Auszubildende Pflegefachhelferin

Ja zur Pflege!

Laura Eder befindet sich in der einjährigen Ausbildung zur Pflegefachhelferin in der Krankenpflege an der Berufsfachschule für Krankenpflegehilfe der Kliniken Südostbayern AG Traunstein. Die 18-Jährige, die mit vier Geschwistern im nördlichen Landkreis Traunstein auf einem Bauernhof aufgewachsen ist, kommt früh zur Pflege. Ihr Großvater leidet an Parkinson und für die Mittelschülerin war von Anfang an klar, dass sie ihren Großvater pflegen wird. Nach seinem Tod im Jahr 2021 steht ihr Berufswunsch fest.   

Ja zur Pflege!

Laura möchte Menschen pflegen und ihnen helfen. Am 1. September 2022 beginnt sie an der Berufsfachschule für Krankenpflegehilfe in Traunstein die einjährige Ausbildung zur Pflegefachhelferin. „Die Ausbildung ist einzigartig und sehr abwechslungsreich“, erklärt die junge Frau, die sich sehr für die unterschiedlichen Krankheiten und deren Behandlungsmethoden interessiert.    

Auch den Wechsel von Theorie und Praxis während der Ausbildung findet Laura gut. Auf vier Wochen Schulunterricht folgen Praxiseinsätze in den KSOB-Kliniken und einem Kooperationspartner für ambulante Pflege. Dort lernt sie den Pflegealltag in der Chirurgie, in der Inneren Medizin und in der ambulanten Pflege kennen. „Die Kolleginnen und Kollegen auf den Stationen unterstützen uns Auszubildende sehr, aber man muss auch aktiv nachfragen und sich Hilfe holen“, erklärt Laura Eder, der diese selbstständige Arbeitsweise und der intensive Kontakt mit den unterschiedlichen Patientinnen und Patienten sehr gefallen.   

Preisträgerin

Beim Präventionsprogramm der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung Landesverband Südostbayern hat sich Laura Eder intensiv mit dem Thema Arbeitssicherheit auseinandergesetzt und beim Quizwettbewerb einen Schülerpreis gewonnen. „Laura ist eine äußerst kommunikative und zugewandte Schülerin“, lobt auch Schulleiter Wolfgang Raufeisen und erklärt, dass Kommunikation, Toleranz und Empathie Schlüsselkompetenzen für den Beruf des Pflegefachhelfers (w,m,d) sind.

 

Was macht ein Pflegefachhelfer (w,m,d) in der Krankenpflege?

Als Pflegefachhelfer (w,m,d) ist man die rechte Hand der Pflegefachkräfte und unterstützt diese bei ihren Arbeiten. Außerdem ist man eine wichtige Bezugsperson für die Patientinnen und Patienten, die man pflegt. Pflegefachhelfer (w,m,d) unterstützen in der Grundpflege inklusive eventueller Prophylaxen, sind erste Ansprechpartner für die Nöte und Sorgen der Patienten und führen außerdem kleinere medizinische Maßnahmen, wie z. B. einen Verbandswechsel, durch.

Für das Ausbildungsjahr 2023/2024 sind an den Berufsfachschulen der Kliniken Südostbayern in Traunstein und Bad Reichenhall noch Ausbildungsplätze frei. Weitere Infos gibt es hier: 

https://www.kliniken-suedostbayern.de/de/bildung/bildungszentrum-traunstein/ausbildung-pflegefachfrau-pflegefachmann.htm#haid9793

Gabriele Bauer-Will, Musikgeragogin

"Mit Musik kann man alle Menschen erreichen."

Die Musikgeragogin Gabriele Bauer-Will arbeitet mit älteren Menschen, die oft an mehreren Krankheiten oder an Demenz leiden. Regelmäßig besucht sie die Patienten der Akutgeriatrie in der Kreisklinik Trostberg, singt und musiziert mit ihnen.

Die diplomierte Musikpädagogin nimmt sich Zeit. Sehr behutsam nähert sie sich den Kranken, um herauszufinden, welche persönliche Bedeutung die Musik für den jeweiligen Patienten hat. „Mit Musik verbinden die Menschen meist schöne Erinnerungen und die damit verbundenen Gefühle wollen wir bei den alten Menschen wieder aufleben lassen“, erklärt die empathische Therapeutin. Diese positiven Erinnerungen helfen negative Gefühle, wie beispielsweise bei Depressionen, aufzuhellen und neue Lebensfreude zu aktivieren. „Patienten, die vorher still nebeneinander liegen, finden über die Musik Gesprächsthemen und kommen so ins Reden. Auch nach der Entlassung aus dem Krankenhaus musizieren viele weiter. Sie singen begeistert zur Radiomusik mit oder machen wieder gemeinsam mit der Familie oder Freunden Musik“, freut sich Bauer-Will über die neu gewonnene Teilhabe ihrer ehemaligen Patienten am sozialen Leben.

Positive Wirkung von Musik

Die positiven Auswirkungen von Musik auf den Menschen bestätigt auch Dr. Marianne Gerusel-Bleck, Leitende Ärztin der Akutgeriatrie an der Kreisklinik Trostberg. Singen stärkt die Lungenfunktion und hat eine schleimlösende Wirkung, was zur Heilung, beispielsweise bei einer Lungenentzündung, beiträgt. Die ausgeschütteten Glückshormone helfen bei Depression und Menschen mit Sprachstörungen beispielsweise nach einem Schlaganfall können sich mit Musik oft an die Bedeutung von Worten wieder erinnern“, erklärt die erfahrene Internistin. „Darüber hinaus aktiviert Musik beide Gehirnhälften, was bei Schlaganfall-Patienten enorm hilfreich sein kann. Wir hatten einmal eine Patientin mit einer Hirnschädigung, die ihren linken Arm nicht bewegen konnte. Frau Bauer-Will besuchte die ältere Dame mit ihrem Roll-Piano und eines Tages begann die Patientin ganz zaghaft mit den Fingern der rechten Hand zu spielen. Nach und nach – verstärkt durch das Summen unserer Musikgeragogin – folgten dann auch der linke Arm und die Finger der linken Hand“, erzählt Dr. Gerusel-Bleck begeistert. „So ein Fortschritt ist für das ganze Team eine unglaubliche Motivation und für mich persönlich eine großartige Bestätigung, was Musik leisten kann“, bestätigt Bauer-Will und bekräftigt leidenschaftlich: „Singen hat eine ganzheitlich stimulierende Wirkung. Das Gehirn wird wacher. Die Menschen spüren wie selbstwirksam sie sind. Sie erkennen, dass sie auch im hohen Alter noch Vieles können. Aus dieser Erkenntnis speist sich oft eine neue Lebensenergie. Musik macht glücklich.“

Neben den Patienten profitieren aber auch die Kollegen im Krankenhaus von der Musik. „Uns tut das auch gut, wenn wir über die Station gehen und die Musik hören. Die stimulierende Wirkung gilt schließlich für uns alle“, betont Dr. Gerusel-Bleck. 

Erfüllung in der Arbeit

Die Begeisterung für ihren Beruf sieht man Gabriele Bauer-Will sofort an. Strahlend berichtet sie von ihrer Arbeit und auch von den vielen Glücksmomenten, die sie in den letzten vier Jahren erlebte. Vor zwei Jahren besuchte sie am Heiligabend eine Patientin in der Fachklinik Ruhpolding. Die Frau musste über Weihnachten in der Klinik bleiben, wegen Corona waren Besuche nicht möglich. Gabriele sang mit der Patientin, die kaum Deutsch sprach, bekannte Weihnachtslieder. Über die Musik entstand eine weihnachtliche, friedvolle Atmosphäre. „Meine Musikarbeit auf der Akutgeriatrie erfüllt mich sehr und schenkt mir immer wieder Glücksmomente“, bekennt Bauer-Will, die auch noch als Musiklehrerin und als freiberufliche Künstlerin arbeitet.

Anja Huber, Fachkraft für Gesundheits- und Krankenpflege,

... ist mit dem ganzen Herzen dabei.

Anja Huber
Anja Huber

Anja Huber fühlt sich sichtlich wohl bei ihrer Arbeit in der Fachklinik Ruhpolding. Seit 2019 ist die gelernte Fachkraft für Gesundheits- und Krankenpflege bei den Kliniken Südostbayern beschäftigt. „Das Wichtigste auf der Schmerzstation ist ein gutes, multiprofessionelles Team und die persönliche Einstellung. Man muss mit dem Herzen dabei sein“, erklärt die Pflegefachkraft und betont: „Bei uns geht es nur miteinander. Nur wenn alle ihre Fähigkeiten und Kenntnisse einbringen – vom Arzt über die Pflegekräfte bis zu den Therapeuten und Psychologen – nur dann erreichen wir das beste Ergebnis für unsere Patienten.“  

Wer in die Schmerzklinik in Ruhpolding kommt, hat oft einen sehr langen Leidensweg hinter sich. Viele ertragen bereits seit Jahren chronische Schmerzen. Sie leiden an Verletzungen der Wirbelsäule, an Fibromyalgie oder dem komplexen regionalen Schmerzsyndrom (CRPS). So unterschiedlich die Patienten auch sind, sie alle eint der Wunsch, dass ihre Schmerzen endlich gelindert werden, damit sie den Alltag wieder meistern können. „In der Regel gelingt uns das auch“, freut sich Huber.  

Um diese Linderung zu erreichen gehören neben den Medikamenten auch individuell angepasste psychische und physische Therapieformen zur Behandlung. „Wir verfolgen hier einen ganzheitlichen Ansatz, damit der Patient am Ende seine Schmerzen in den Griff bekommt. Dazu gehören auch alternative Methoden wie Schröpfen oder die Blutegel-Therapie“, bestätigt Anja Huber, die erst kürzlich eine Weiterbildung zur Algesiologischen Fachassistentin abgeschlossen hat. Die sogenannte „Pain Nurse“ nimmt sich Zeit für ihre Patienten, die oft – aufgrund der langen Krankheit – auch sozial isoliert sind. „Es ist ein Teufelskreis, mit den Schmerzen, kommt oft der soziale Rückzug und die Einsamkeit begünstigt wiederum Depressionen“, weiß die 43-Jährige. Daher genießt sie es sehr, dass auf „ihrer“ Station ausreichend Zeit ist, um mit den Patienten zu reden. Neben den Gesprächen kümmert sich die Fachkraft auch um die Schmerzdokumentation und bietet selbst Wärme- oder Kältetherapien an. Durch die Zusatzausbildung hat sie umfassende Kenntnisse und Fertigkeiten erworben, um Schmerzen adäquat zu verstehen und zu behandeln. 

In ihrer Jugend arbeitete Anja Huber ehrenamtlich als Rettungssanitäterin. In dieser Zeit entstand auch ihr Berufswunsch. Sie wollte wissen, was mit den Patienten passiert, die sie zum Krankenhaus brachte. Nach der Realschule absolvierte sie eine Ausbildung zur Fachkraft für Gesundheits- und Krankenpflege in München, wo sie im Anschluss auch arbeitete. Jahre später zog sie dann mit Mann und Kindern zurück in ihren Heimatort Inzell. Ihre Schwägerin, die bereits an den Kliniken Südostbayern arbeitete, holte sie an das Ruhpoldinger Krankenhaus. „Mir hat es hier von Anfang sehr gut gefallen, auch weil die Kliniken Südostbayern als einer der größten Arbeitgeber in der Region für Sicherheit und Stabilität stehen“, für die zweifache Mutter ein wichtiger Pluspunkt.