Unser Gesundheitsthema

Durchblutungsstörungen

Kleine Warnzeichen ernst nehmen

„Es wird leider häufig übersehen, dass eine Geschwürsbildung am Fuß oder ein sich schwarz verfärbender Zeh Symptome für eine ganz schlechte Durchblutung und damit für die periphere arterielle Verschlusskrankheit, kurz pAVK, sind“, sagt Dr. Volker Kiechle, Chefarzt der Gefäßchirurgie an der Kreisklinik Bad Reichenhall und am Klinikum Traunstein. Eine nicht ernst genommene, auch eventuell nur kleine, offene Stelle am Fuß kann in letzter Konsequenz eine Amputationsgefahr für das ganze Bein bedeuten.

Was ist eine periphere Arterielle Verschlusskrankheit?

Dr. Kiechle: Wir sprechen dann von einer pAVK, wenn Schlagadern im Becken oder am Bein aufgrund einer Arteriosklerose, also Verkalkung oder Ablagerung an den Gefäßwänden, verengt oder gar verschlossen sind. Dies ist ein chronischer Prozess.

In seinem Verlauf lagern sich weitere sogenannte Plaques an den Gefäßwänden ab und schränken den Blutfluss ein. Die Durchblutung an Beinen und Füßen kann zunehmend schlechter werden.

Äußern sich die Durchblutungsstörungen mit Schmerzen?

Dr. Kiechle: Nicht unbedingt, das ist individuell verschieden. Symptome sind oft Wadenschmerzen, die beim Gehen immer wieder zum Stehen zwingen. Teilweise kommt es nachts zum Ruheschmerz im Fuß, der erst etwas besser wird, wenn der Betroffene das Bein aus dem Bett hängen lässt und so für eine bessere Durchblutung des Beins sorgt. Noch häufiger sind offene Stellen, also Geschwüre, am Fuß oder Unterschenkel.

Wie sollten Betroffene mit diesen Beschwerden umgehen?

Dr. Kiechle: Wenn eine noch so kleine offene Stelle nicht binnen drei Monaten zuheilt oder zumindest Anzeichen eines Heilungsprozesses zeigt, müssen die Betroffenen unbedingt weiter hinsichtlich ihrer Durchblutungssituation abgeklärt werden.

Nur eine Salbe aufzutragen und die offene Stelle nicht als ein mögliches Symptom für eine schwere Durchblutungsstörung wahrzunehmen, bedeutet die Verschwendung wertvoller Zeit, die besser zur Wiederherstellung einer guten Durchblutung genutzt werden sollte.

Warum ist eine pAVK so gefährlich?

Dr. Kiechle: Wenn mittels einer Ultraschalluntersuchung oder mit Hilfe einer Kontrastmitteluntersuchung eine pAVK diagnostiziert worden ist, sollte diese zügig behandelt werden.

Denn es besteht zum einen ja die chronische Mangeldurchblutung der Extremität und eventuell das Problem einer chronischen Wunde mit all ihren Risiken, zum anderen aber auch die Gefahr, dass die Plaques aufbrechen, sich dort Blutplättchen anlagern und so ein Blutgerinnsel, ein so genannter Thrombus, entsteht.

Dieser kann dann die Arterie schlagartig verstopfen, man spricht von einem akuten Gefäßverschluss, der in der Regel ein Notfall ist.

Wie lässt sich einer pAVK vorbeugen?

Dr. Kiechle: Rauchen, Diabetes mellitus, erhöhte Blutfettwerte und Bluthochdruck gehören zu den Risikofaktoren. Obwohl Alter, Geschlecht und Vererbung eine gewisse Rolle spielen, ist ein gesunder, also bewegter Lebensstil für den Erhalt der Gefäßgesundheit auf jeden Fall sehr empfehlenswert.

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