Unser Gesundheitsthema

Stillen

Fundament für eine nachhaltige Entwicklung

„Stillen – Fundament für nachhaltige Entwicklung“ lautet das Motto der diesjährigen Weltstillwoche. Dies wissen auch Marlene Pape und Manuela Richter, Kinderkrankenschwestern sowie Still- und Laktationsberaterinnen (IBCLC) im Klinikum Traunstein. Im Interview erklären sie die hohe Bedeutung des Stillens.

Warum ist das Stillen für die Kinder und auch die Mütter so wichtig?

Vom Stillen profitieren in erster Linie Mutter und Kind. Gestillte Kinder sind widerstandsfähiger gegen Infektionskrankheiten, Muttermilch stärkt das Immunsystem des Kindes, Muttermilch verringert das Risiko für chronische Krankheiten, wie zum Beispiel hoher Bluthochdruck, Diabetes, entzündliche Darmerkrankungen, Asthma, Krebserkrankungen im Kindesalter und noch einige mehr.

Außerdem fördert Stillen die geistige und körperliche Entwicklung des Kindes. Frauen, die ihre Kinder gestillt haben, erkranken später weniger häufig an Brust- und Eierstockkrebs, Osteoporose, Diabetes Typ Il, Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Langfristig gesehen bringt Stillen ökonomische und soziale Vorteile für die Familie und das Gesundheitssystem. Weniger Arztbesuche, Krankenhausaufenthalte, keine Kosten für teure Babynahrung - die Eltern sparen einige hundert Euro.

Ist der hohe Stellenwert des Stillens heutzutage noch im Bewusstsein der Menschen?

Mittlerweile wird der Stellenwert des Stillens wieder besser. Wir stellen fest, dass fast jede Frau stillen möchte. Es ist ihnen schon bewusst, welche Vorteile sich für sie selbst und ihr Baby ergeben.

Leider erhalten sie bei Schwierigkeiten nicht immer die Unterstützung, die sie individuell brauchen, um eine erfolgreiche Stillbeziehung mit ihren Babys zu erreichen. Wünschenswert wäre mehr geschultes Fachpersonal im Bereich Klinik, Nachsorge (Hebammen), Frauenärzte und Kinderärzte.

Welches sind Ihre Aufgaben als Stillberaterinnen?

Stillberaterinnen haben meistens einen medizinischen Grundberuf und erhalten durch eine zusätzliche Ausbildung mit abschließender, bestandener Prüfung vor einem internationalen Gremium die Qualifizierung und Spezialisierung zur Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC. Diese Qualifikation muss alle fünf Jahre erneuert werden, anhand von Fortbildungspunkten und nach zehn Jahren mit einer Wiederholung des Examens.

Die wesentliche Aufgabe ist die Begleitung der werdenden Eltern in allen Fragen rund um die Ernährung des Kindes. Insbesondere natürlich das Thema stillen. Allerdings berät eine IBCLC auch Frauen, die nicht stillen möchten oder können, wie sie trotzdem eine gute Bindung zu ihrem Kind aufbauen.

Welches sind die häufigsten Fragen der jungen Mütter?

Zum Beispiel: Kann ich stillen? Im Prinzip können alle Frauen stillen, die es gerne möchten. Es gibt da wenige Ausnahmen, die auf Grund einer Erkrankung oder Medikamenteneinnahme nicht stillen dürfen.

Außerdem: Habe ich genug Milch? Ein gesundes, am Termin geborenes Baby ohne nachgeburtliche Probleme kann von Anfang an mit dem Kolostrum (erste Milch) zufrieden sein. Häufiges Stillen von Anfang an macht, dass die Milch schneller einschießt und das Baby satt wird. Die Nachfrage regelt das Angebot so wie in einem gut gehenden Geschäft.

Auch: Wird mein Baby satt? Kolostrum ist ab der 16. Schwangerschaftswoche verfügbar. Wird ein gesundes Neugeborenes von Anfang ausreichend gestillt, kommt die Milch schneller in Gang.

Was raten Sie berufstätigen Müttern in Sachen Stillen?

Stillen und Beruf schließen sich nicht aus! Eine stillende Frau, die in den Beruf zurückkehren möchte, kann auf jeden Fall weiter stillen. Dabei gibt es mehrere Möglichkeiten, sich zu organisieren. So kann die betreuende Person die abgepumpte Muttermilch füttern. Oder das Baby wird zur Mama gebracht und gestillt. Oder die Mutter fährt kurz heim und stillt oder sie pumpt in der Arbeit ab. Das kann jede Frau nach Situation entscheiden.

Im Mutterschutzgesetz ist unter Paragraph 7 festgelegt, wie viel Zeit einer Frau zum Stillen oder Abpumpen während der Arbeitszeit zusteht.

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