Kreisklinik Bad Reichenhall

Komplikationen und Nebenwirkungen

Anästhesie und Intensivmedizin

Komplikationen der Allgemeinanästhesie

Eine schwerwiegende Komplikation ist die sogenannte Aspiration. Bei nicht nüchternen Patienten kommt es durch einen vollen Magen häufiger zu Übelkeit und Erbrechen, als bei nüchternen Patienten. Während der Narkose oder in der Aufwachphase werden Schutzreflexe unterdrückt. Dadurch wird Eintritt von Erbrochenem in die Lunge ermöglicht. Dieser Vorgang nennt sich Aspiration. Eine Aspiration kann durch den sauren Magensaft eine Lungenentzündung oder sogar schwere Schäden am Lungengewebe verursachen. Dies kann eine längere Beatmung erforderlich machen. Es können auch dauerhafte Schäden an der Lunge zurückbleiben. Sie sollten daher unbedingt das Nüchternheitsgebot beachten.

Weitere Risiken der Vollnarkose können sein: Zahnschädigungen (insbesondere bei lockeren Zähnen), Halsschmerz und Heiserkeit durch das Plazieren der Larynxmaske oder des Tubus. Kreislaufreaktionen, insbesondere Blutdruckabfall durch das jeweilige Narkosemittel, sind häufig, werden aber durch Infusion von Flüssigkeiten oder Blutdruck steigernden Medikamenten sicher beherrscht.

Komplikationen der Regionalanästhesie

  • Komplikationen bei der Plexus-/Leitungsanästhesie
    Ähnlich, wie bei der Peridural- oder Spinalanästhesie können auch bei der peripheren Leitungsnarkose sehr selten Komplikationen auftreten. Es handelt sich hierbei z.B. um Infektionen oder Blutungen, Nervenschädigungen oder Nervenverletzungen mit bleibenden Lähmungen sind dabei extrem selten, Einzelfallberichte darüber existieren jedoch.

  • Komplikationen bei rückenmarknaher Regionalanästhesie
    Jede ärztliche Behandlung birgt ein gewisses Risiko. Bei der Peridural- und Spinalanästhesie ist ein Blutdruckabfall möglich, welcher mittels Infusionen behandelt wird. Gefährliche Komplikationen wie Nervenschädigungen, Lähmungen durch Infektion oder Blutungen mit entsprechender Nervenverletzung sind extrem selten, es gibt jedoch immer wieder Einzelfallberichte darüber.

    Spinaler Kopfschmerz nach rückenmarnaher Regionalanästhesie
    Wenn die Spinalnadel bei der Punktion die harte Rückenmarkhaut durchdringt, entsteht ein kleines Loch in der Rückenmarkhaut, aus welchem der Liquor (Rückenmarkflüssigkeit) austreten kann. Dies verursacht bei ganz wenigen Patienten mehrere Tage andauernde Kopfschmerzen. Diese Komplikation ist sehr selten geworden, da heute sehr dünne und gewebeschonende Spinalnadeln verwendet werden. Sollten Sie nach einer Spinal- oder Periduralanästhesie Kopfschmerzen bekommen, setzen Sie sich bitte mit dem Stationspersonal oder dem Stationsarzt in Verbindung, dieser wird sodann einen Narkosearzt informieren.

Nebenwirkungen der Patienten kontrollierten Analgesie (PCA)

Kein Medikament ist völlig frei von Nebenwirkungen. So können auch Medikamente, welche über eine PCA-Pumpe verabreicht werden, Nebenwirkungen zeigen, diese sind allerdings vergleichsweise selten. Gelegentlich können als Nebenwirkungen Übelkeit oder Müdigkeit auftreten.

Komplikationen bei der geburtshilflichen Periduralanästhesie

Jede ärztliche Therapiemaßnahme birgt ein gewisses Risiko. Die Risiken der geburtshilflichen Periduralanästhesie für Mutter und Kind sind aber sehr gering. Schwerwiegende Zwischenfälle, z.B. durch allergische Reaktionen und Nervenschädigungen infolge von Infektion, Blutung oder Nervenverletzungen sind so extrem selten, dass es nicht ausreichendes Zahlenmaterial gibt. Es existieren aber Fallberichte. Da die geburtshilfliche Periduralanästhesie unterhalb des Rückenmarks angelegt wird, ist eine unmittelbare Verletzung des Rückenmarks praktisch ausgeschlossen.

Nach der Periduralanästhesie können bei technisch schwieriger Punktion mit Verletzung der Dura (Rückenmarkhaut) Kopfschmerzen auftreten     (1 bis 2 % der Patientinnen). Es handelt sich um den "postspinalen Kopfschmerz". Eventuell ist dann vorübergehende Bettruhe erforderlich. Viel häufiger sind jedoch Kopfschmerzen, die nicht im Zusammenhang mit der PDA stehen. Wenn Sie auch sonst manchmal unter Kopfschmerzen (Spannungskopfschmerz oder Migräne) leiden, können diese Beschwerden auch durch die Anstrengungen der Entbindung ausgelöst werden.

Insgesamt bedeutet die Durchführung der Geburt in Periduralanästhesie nach heutigen Erfahrungen kein erhöhtes Risiko für Sie und Ihr Kind. Es ist ein aufwändiges aber schonendes und effektives Verfahren zur Schmerzlinderung während der Geburt, von dem Sie und Ihr Kind profitieren.

An wen wende ich mich bei Problemen nach der Operation?

Wenn Sie eine Schmerzbehandlung mittels eines Periduralkatheters oder einer PCA-Pumpe erhalten, werden Sie täglich von einem Mitarbeiter der Anästhesieabteilung besucht. Dieser erkundigt sich nach Ihrem Befinden und nach der Wirksamkeit der Schmerztherapie sowie nach möglichen Nebenwirkungen. Außerdem ist ein Arzt der Anästhesieabteilung jederzeit über Funk erreichbar. Wenn Sie Fragen zu Ihrer Schmerzbehandlung haben, wenden Sie sich bitte zunächst an das Stationspersonal und die Stationsärzte bzw. fragen Sie den Narkosearzt bei dem Aufklärungsgespräch vor der Operation.
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