Klinikum Traunstein und Kreisklinik Bad Reichenhall

Schwerpunkte und Untersuchungsablauf

Kardiologie und Internistische Intensivmedizin

Wir möchten Ihnen im folgenden unsere klinischen Schwerpunkte vorstellen.

Herzkatheteruntersuchung

Das Klinikum Traunstein und die Kreisklinik Bad Reichenhall sind zertifizierte Ausbildungsstätte für interventionelle Kardiologie der DGK und verfügen über moderne Herzkatheteranlagen mit allen diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten für eine optimale Behandlung.
Eine Herzkatheternotfallversorgung ist rund um die Uhr gewährleistet. Die große und langjährige Erfahrung sowie die hohe Kompetenz unseres Herzkatheterteams bietet Ihnen allerhöchste Sicherheit. 

Linksherzkatheteruntersuchungen werden in der Regel über einen Zugang am rechten Handgelenk durchgeführt (radialer Zugangsweg). Dies bietet den Vorteil, dass der Patient unmittelbar nach dem Eingriff wieder aufstehen und bereits nach kurzer Zeit die Klinik verlassen kann. Sollte ein radialer Zugangsweg nicht möglich sein, erfolgt die Herzkatheteruntersuchung über einen Zugang im Bereich der Leistengefäße (femoraler Zugang).

Zeigen sich bei der Diagnostik Verengungen des Herzgefäße, kann im Zweifelsfall über die Verwendung eines speziellen Druckdrahtes entschieden werden, ob ein Stent gesetzt werden muss, was durch intravaskulärer Ultraschall (IVUS) als auch eine optische Kohärenztomographie (OCT) unterstützt werden kann. Dies wird durch eine mikrovaskuläre Funktionsdiagnostik ergänzt. Bei besonders schwer verkalkten Engstellen steht uns sowohl die Rotablation als auch das Shock-Wave-Verfahren zur Vorbereitung einer Stentimplantation zu Verfügung. Über spezielle Drahttechniken und Mikrokatheter können wir chronisch verschlossene Gefäße wieder öffnen, um eine normale Durchblutung wieder herzustellen.

Die Anmeldeformulare für Zuweiser (zum Downloaden):

Minimalinvasive Verfahren bei Mitral- oder Trikuspidalklappeninsuffizienz

Mitralklappeninsuffizienz
Die Undichtigkeit der Mitralklappe ist der zweithäufigste erworbene Klappenfehler, der sowohl mit einer Einschränkung der Lebenserwartung als auch mit einer erheblichen Abnahme der alltäglichen Belastbarkeit – meist aufgrund von Luftnot – einhergeht. Obwohl die Operation der Mitralklappe das Standardverfahren darstellt, kann eine Operation bei knapp der Hälfte aller Patienten mit Mitralklappeninsuffizienz wegen eines hohen Operationsrisikos (schwere Begleiterkrankungen, hohes Alters oder eine hochgradige Einschränkung der Pumpfunktion des Herzens) nicht angewendet werden.

Für diese Patienten stellt die kathetergestützte Mitralklappenrekonstruktion mit einem MitraClip eine mögliche und sinnvolle Therapieoption dar. Dieses Verfahren ist die derzeit am besten etablierte und am weitesten verbreitete Technik der interventionellen Therapie bei relevanter Mitralklappeninsuffizienz. Für den Eingriff, der unter Vollnarkose erfolgt, wird der MitraClip mithilfe eines Kathetersystems über die Leistenvene zum Herzen vorgeführt. Nach Punktion der Herzscheidewand erfolgt die Positionierung Befestigung des Clips (Klammer) an den beiden Segeln der Mitralklappe, wobei eine Doppelöffnung der Klappe erzielt wird. Die Klammer reduziert die Klappenundichtigkeit in der Regel deutlich, wobei in der Mehrzahl der Fälle ein oder zwei Clips und selten drei Clips verwendet werden.

Trikuspidalklappeninsuffizienz
In Analogie kann auch eine Undichtigkeit der Trikuspidalklappe mit einem Clip (TriClip) behandelt werden.

Für den Patienten ist der Eingriff wenig belastend. Er kann am Folgetag des Eingriffs mobilisiert werden und nach nur wenigen Tagen das Krankenhaus verlassen. Die Patienten berichten unmittelbar nach dem Eingriff bereits über eine Verminderung Ihrer Luftnot und eine verbesserte Leistungsfähigkeit.
Der Eingriff wird im Wesentlichen durch Ultraschall (Schluckechokardiographie) gesteuert. Die Gabe von Kontrastmittel ist nicht erforderlich. Nach dem Eingriff kommen die Patienten, meist bereits in wachem Zustand, für eine Nacht auf eine Überwachungsstation. Der gesamte Kliniksaufenthalt liegt bei unkompliziertem Verlauf bei 3 Tagen.

Die Indikation zur kathetergestützten Klappenrekonstruktion wird im Herz-Team in Absprache zwischen Kardiologie, der Herzchirurgie der LMU München und der Anästhestesiologie des Klinikum Traunstein gestellt. Vor dem Eingriff findet ein gemeinsames Planungsgespräch statt, bei dem alle Disziplinen mit dem Patienten das beste Vorgehen besprechen.

Interventionelle Behandlung der Aortenklappenstenose (TAVI)

Die Verengung der Aortenklappe ist der häufigste erworbene Klappenfehler und kann seit mehreren Jahren katheterinterventionell über die Leistenarterie behandelt werden. Der Eingriff ist wenig belastend und wird ohne Vollnarkose durchgeführt, so dass er bis ins hohe Alter angeboten werden kann. Die Vorbereitung für den Eingriff findet in der kardiologischen Abteilung des Klinikums Traunstein oder der Kreisklinik Bad Reichenhall statt und erfolgt in Zusammenarbeit mit der LMU-München am Klinikum Großhadern.

Vorhofseptumdefekten (PFO) und Implantation von Vorhofohrverschlusssystemen zur Prophylaxe von Schlaganfällen 


Vorhofohrverschluss

Bis zu 2 Millionen Menschen in Deutschland leiden an Vorhofflimmern. Vorhofflimmern erhöht das Risiko für einen Schlaganfall. Schätzungsweise jeder fünfte Schlaganfall lässt sich auf diese Herzrhythmusstörung zurückführen.

Der Schlaganfall ist in diesen Fällen auf Blutgerinnsel zurückzuführen, die im linken „Herzohr“ entstehen können und ins Gehirn geschwämmt werden. Das „Herzohr“ ist eine Ausstülpung in der Wand des linken Vorhofs. Hier entstehen die Gerinnsel aufgrund eines verlangsamten Blutstroms, der bei Vorhofflimmern zu beobachten ist.

Das Schlaganfallrisiko kann mit einer Reihe von Behandlungsmöglichkeiten reduziert werden. Dazu zählt in erster Linie die Gabe von blutverdünnenden Medikamente (orale Antikoagulation).

In ausgewählten Fällen kann auch der kathetergestützte Vorhofohrverschluss in Erwägung gezogen werden. Hierbei wird ein Implantat in das Vorhofohr eingebracht und verankert, um es dauerhaft zu verschließen. Wir bieten dies bei Patienten mit hohem Blutungsrisiko an, die eine orale Antikoagulation nicht vertragen haben. Die Behandlungsmöglichkeiten und Indikation zum Vorhofohrverschluss wird individuell und ausführlich mit Ihnen besprochen.


Vorbereitung
Folgende vorbereitende Untersuchungen sind notwendig: Herzultraschall über die Speiseröhre (transoesophageale Echokardiographie) oder Computertomographie des Herzens zum Ausschluss von Blutgerinnseln im Vorhofohr.

Ablauf
Der Eingriff erfolgt in Vollnarkose und hauptsächlich unter Ultraschallführung. Ein Kathetersystem wird über die Vene in der Leiste und die Vorhofscheidewand im linken Herzohr positioniert und verankert. Anschließend wird das Kathetersystem entfernt. Das Implantat verbleibt lebenslang im Herzohr. Die Punktionsstelle in der Leiste wird mit einem Druckverband versorgt.

Nachsorge
Nach dem Eingriff erfolgt eine engmaschige Überwachung. Es besteht Bettruhe. Insgesamt muss mit einem stationären Aufenthalt von zwei Nächten gerechnet werden.

 



Vorhofseptumdefekten (PFO)

Das Herz besteht aus insgesamt vier Kammern (2 Vorhöfe und 2 Hauptkammern). Die Vorhorscheidewand (Vorhofseptum) trennt dabei den linken vom rechten Vorhof. Ein Defekt in der Vorhofscheidewannd ist überwiegend angeboren. So auch ein offenes Foramen ovale (PFO). Es stellt grundsätzlich einen wichtigen Bestandteil des embryonalen Blutkreislaufs vor der Geburt bei allen Menschen dar. Die kleine Verbindung durch das PFO zwischen dem linken und rechten Herzen bedarf häufig keiner Therapie, nicht zuletzt, weil sie sich nach der Geburt bei vielen Menschen im Rahmen von Anpassungsprozessen durch den Beginn der kindlichen Lungenatmung verschließt. Dennoch kann sie nach der Geburt bei bis zu jedem vierten Menschen weiterhin beobachtet werden. Das Vorhandensein per se hat aber in den meisten Fällen keinen Krankheitswert.

In einigen Fällen kann es zu einer Verschleppung von Blutgerinnseln aus den Beinvenen in das Gefäßsystem des Gehirns kommen und eine akute Durchblutungsstörung – einen Schlaganfall – hervorrufen. Tritt der Schlaganfall infolge dieser Verbindung auf, kann der Verschluss eine therapeutische Option sein, um weitere Schlaganfälle zu verhindern. Der Defekt in der Vorhofscheidewand kann durch eine Herz-Ultraschalluntersuchung über die Speißeröhre (sog. TEE-Untersuchung) festgestellt werden und bei entsprechender Indikation nach einem ausführlichen Beratungsgespräch minimal-invasiv durch eine Herzkatheteruntersuchung verschlossen werden. Der Verschluss ist einer alleinigen medikamentösen Therapie überlegen. Die PatientInnen können bereits am Tag des Eingriffs wieder aufstehen und meistens am Folgetag nach Hause entlassen werden.

Interventionelle Therapie der akuten Lungenarterienembolie

Nach Herzinfarkt und Schlaganfall stellt die akute Lungenarterienembolie die dritthäufigste kardiovaskuläre Todesursache dar.

Die europäische Leitlinie zur Behandlung der Lungenarterienembolie empfiehlt je nach Risikokonstellation üblicherweise eine Blutverdünnung mit Antikoagulation oder eine systemische Lysetherapie. Bei manchen Patienten reicht die rein medikamentöse Therapie mittels Antikoagulation nicht aus oder eine systemische Lystherapie ist aufgrund von Kontraindikationen zu riskant. In diesen Fällen kann eine Indikation für eine interventionelle kathetergestütze Therapie der Lungenarterienembolie vorliegen. Mittels Katheterverfahren wird über einen Leistenzugang das Thrombusmaterial in den Lungengefäßen abgesaugt. Die Therapie der akuten Lungenarterienembolie wird bei uns interdisziplinäre besprochen und individuell festgelegt.

Echokardiographie

Kardiale Bildgebung

Transösophageale Echokardiographie (TEE)

Bei der Transösophagealen Echokardiographie (TEE) wird eine Sonde durch die Speiseröhre eingeführt, an deren Spitze sich ein multiplaner TEE-Ultraschallkopf befindet. Klinische Indikationen für die TEE sind insbesondere Untersuchungen der Vorhöfe und der Herzklappen (Thrombensuche, Klappenmorphologie und Ausmaß einer Klappenstenose oder -insuffizienz, Frage nach Emboliequellen und Endokarditis) sowie der thorakalen Aorta (Aortendissektion, Plaques, Aneurysmata).

Die Untersuchung läuft nach ausgiebiger Betäubung des Rachens und unter einer zusätzlichen Sedierung ab, so dass sie möglichst schonend für den Patienten ist. In der Regel dauert sie 10 bis 15 Minuten und kann ambulant durchgeführt werden. Voraussetzung ist allerdings, dass man ca. 6 Stunden vorher nüchtern ist. Nach der Untersuchung darf der Patient wegen der Medikamente allerdings nicht selbst Auto fahren.

 

Stress-Echokardiographie

Bei der Stress-Echokardiographie wird mittels einer Dobutamin-Infusion in steigernder Dosierung eine Belastungssituation (mit resultierendem Herzfrequenz- und Blutdruckanstieg) für den Patienten simuliert. Neue auftretende oder sich verschlechternde Wandbewegungsstörungen deuten auf eine hämodynamisch relevante, stenosierende Koronare Herzkrankheit (KHK) hin.

Indikationen für eine Stress-Echokardiographie sind der Verdacht auf eine KHK bei unklaren klinischen oder elektrokardiographischen Ergebnissen, die Evaluierung der hämodynamischen Relevanz einer bekannter Koronararterienstenose, die Risikostratifizierung von Patienten mit bekannter KHK und/oder Zustand nach Myokardinfarkt sowie die Vitalitätsdiagnostik bei ischämischer Kardiomyopathie zur Prüfung der Indikation einer Revaskularisierung.

Koronar-Computertomographie (Herz-CT)

Kardiale Bildgebung

Bei einem Herz-CT können die Herzkranzgefäße auf Engstellen (Koronarstenosen) und das Ausmaß der Herzkranzgefäßverkalkung untersucht werden. Sie wird auch als CT-Koronarangiographie oder „Kardio-CT“ bezeichnet.

Gemäß der aktuellen Leitlinie der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie ist bei PatientInnen mit einer Vortestwahrscheinlichkeit für eine Koronare Herzerkrankung (KHK) von 5 bis 50 Prozent die CT-Koronarangiographie das diagnostische Mittel der Wahl, um eine Verengung der Herzkrankgefäße auszuschließen. So kann eine Herzkatheteruntersuchung über die Leiste oder den Arm (invasive Koronarangiographie) oft vermieden werden.

Wann ist die Untersuchung sinnvoll?

Diese Untersuchung kann in zwei Fällen sinnvoll sein:

  • Es liegt der Verdacht auf eine Koronare Herzerkrankung (KHK) vor. Sie leiden also typischerweise unter wiederkehrenden belastungsabhängigen Beschwerden in der Brust oder Oberbauch  (in diesem Fall unter bestimmten Voraussetzungen GKV Leistung).
  • Sie sind beschwerdefrei, möchten aber Ihr Risiko für einen späteren Herzinfarkt genauer untersuchen lassen (Selbstzahler- bzw. IGEL-Leistung, bei PKV erstattungsfähig).

Im Klinikum Traunstein führen wir diese Untersuchung seit über zwei Jahrzehnten mit hoher Expertise und Erfahrung durch. Wir sind zertifizierte Ausbildungsstätte der Deutsche Gesellschaft für Kardiologie. Die Untersuchung erfolgt in enger Kooperation mit der radiologischen Abteilung.

Sollten Sie Interesse an der Durchführung eines Herz-CTs haben, so sprechen Sie bitte mit Ihrer HausärztIn oder Ihrer KardiologIn.

Herz-CT zur Früherkennung der Koronaren Herzkrankheit

Das Herz-CT erlaubt eine detaillierte anatomische Darstellung der Herzkranzgefäße. Es ist damit die einzige nicht invasive Untersuchungsform, mit der hochauflösend alle Krankheitsstadien, so auch Frühformen, der Koronaren Herzkrankheit erkannt werden können.

Frühstadien der Erkrankung können bereits vor dem Auftreten von Beschwerden vorhanden sein. Dies Frühstadien zu erkennen ist bedeutsam, da sie das Risiko für einen späteren Herzinfarkt oder gar Herztod beeinflussen.


Wie wird die Untersuchung durchgeführt?

Für das Herz-CT ist es nicht notwendig, dass Sie nüchtern sind. Sie sollten daher Ihre Medikamente (Tabletten) ganz normal einnehmen. Die Untersuchung erfordert die Gabe von jodhaltigem Kontrastmittel über einen Venenzugang in der Ellenbeuge. Wir benötigen hiervor am Untersuchungstag aktuelle Laborwerte (Kreatinin und TSH). Die Laborwerte können vorab zum Beispiel von Ihrer HausärztIn beziehungsweise der überweisenden ÄrztIn mit einer Blutuntersuchung bestimmt werden.

Die Untersuchung selbst dauert lediglich 20-25 Minuten. Bitte planen Sie dennoch insgesamt 1,5 Stunden Zeit ein, damit die notwendigen Vorbereitungen reibungslos durchgeführt werden können und so optimale Voraussetzungen für Ihre Untersuchung garantiert sind. Vor der Untersuchung werden die Herzkranzgefäße mit einem Medikamentenspray (Nitro-Spray) „weit gestellt“ und die Herzfrequenz durch einen Beta-Blocker gesenkt. Während der Untersuchung liegen Sie auf dem Untersuchungstisch und halten die Arme über den Kopf. Das Gerät gibt Anweisungen zum Anhalten des Atems. Das im Kontrastmittel kann ein vorübergehendes Wärmegefühl in Brust und Rücken verursachen. Eine Schwester und ein Arzt begleiten Sie jederzeit bei der Untersuchung.

Die Untersuchung wird mit einem modernen Dual-Source CT erstellt, sodass wir eine hervorragende Untersuchungsqualität erreichen. Gleichzeitig ist die Strahlendosis oft geringer als bei einer Herzkatheteruntersuchung. Sie liegt meist zwischen 1-3 mSv. Zum Vergleich: die natürliche Strahlenbelastung/Jahr in Deutschland liegt bei 2-3 mSv. 


Wer ist nicht geeignet für eine Herz-CT Untersuchung?

Patienten mit

  • Schilddrüsenüberfunktion
  • schwerer Nierenschwäche
  • bekannter Koronarer Herzkrankheit
  • Vorhofflimmern oder anderen ausgeprägten Herzrhythmusstörungen
  • schnellem Herzschlag (Ruhe-Puls > 90/Min.)
  • wenn Sie nicht die Luft anhalten können für 4-6 Sekunden
  • ausgeprägtem Übergewicht (BMI >35)
  • ausgeprägter Platzangst


Nach der Untersuchung

Sie können ganz normal am Alltag teilnehmen. Die CT-Untersuchung wird von speziell geschultem und zertifiziertem Personal ausgewertet. Der abschließende Befund wird in der Regel noch am selben Tag erstellt und Ihrem behandelnden Arzt mit den Bilddaten auf CD postalisch zugesandt.

Kardio-Magnetresonanztomographie (Herz-MRT)

Kardiale Bildgebung

Die Kardio-MRT ist eine röntgenstrahlenfreie Bildgebungsmethode des Herzens die im Regel zum Einsatz kommt, wenn nach einer echokardiographischen Diagnostik Fragen offen bleiben. Sie kardiale MRT ermöglicht sowohl eine Beurteilung der myokardialen Textur (Zusammensetzung des Gewebes) als auch der Gewebeperfusion (Durchblutung) und eignet sich somit u.a. für die Diagnostik von Endokarditiden (Entzündungen des Herzmuskels), Kardiomyopathien (Erkrankungen des Herzmuskels) als auch von Durchblutungsstörungen (Stress-MRT). 


Stress-MRT
Zur Beurteilung der Herzkranzgefäße (Koronararterien) wird in der Kardio-MRT die Durchblutung des Herzmuskels in Ruhe und unter medikamentöser Belastung (Stress) analysiert. Hierbei wird während der Untersuchung ein Belastungs-Medikament in die Vene appliziert. Anschließend wird nach Gabe eines MRT-Kontrastmittels die Durchblutung des Herzmuskels unter Belastung analysiert. Dies ermöglicht eine genaue Beurteilung der Funktion der Herzkranzgefäße und die sichere Detektion von relevanten Engstellen. Sollte der Stresstest auffällig sein, wird der weiterbehandelnde Kardiologe gegebenenfalls eine Herzkatheteruntersuchung veranlassen. Die Stress-MRT wird immer mit einer Analyse der Herzmuskelstruktur (Herzinfarktnarbendarstellung) kombiniert, um eine umfassende Beurteilung der Herzfunktion unter Belastung zu ermöglichen.


Beurteilung von Herzklappen und Shuntverbindungen

(angeborene Herzfehler)
Mittels spezieller Sequenzen kann der Blutfluss im Herzen und in Gefäßen präzise beurteilt werden. Dies ist insbesondere wichtig, wenn ein Herzklappenfehler mittels Echokardiographie nicht sicher beurteilt werden kann. Dann kann die Kardio-MRT bei der genauen Einordnung des Schweregrades sowie bei der Verlaufsbeurteilung helfen.


Vorbereitung auf die Kardio-MRT-Untersuchung

Wir bitten Sie darum, am Untersuchungstag 3-4 Stunden vor dem Termin nichts zu essen oder zu trinken. Für Stressuntersuchungen ist es zwingend erforderlich, dass Sie am Untersuchungstag auf koffein- oder teein-haltige Getränke verzichten (z.B. Kaffee, Cola, Energy drink, schwarzen oder grünen Tee, Nikotin). Ihre Medikamente können Sie mit einem Glas Wasser einnehmen, sie müssen nicht pausiert werden.


Klaustrophobie (Platzangst)

Ein MRT-Scanner ist technisch bedingt eng gebaut. Das Klinikum Traunstein besitzt jedoch einen Scanner mit großer Öffnung. Falls Sie unter Klaustrophobie (Platzangst) leiden oder vor der Untersuchung nervös sind, bieten wir an, Ihnen für die Untersuchung ein Beruhigungsmittel zu geben. Dieses wird individuell so dosiert, dass Sie die Untersuchung entspannt bewältigen ohne zu schlafen. Im Anschluss dürfen Sie dann nicht mehr aktiv am Straßenverkehr teilnehmen. Daher bitten wir Sie darum, eine Begleitperson zur Untersuchung mitzubringen.


Untersuchungsablauf

Eine Kardio-MRT Untersuchung dauert zwischen 25 und 45 Minuten. Vor der Untersuchung haben Sie ein Aufklärungsgespräch mit dem Arzt, in dem Ihnen die Untersuchung und der Ablauf genau erklärt werden. Anschließend ziehen Sie sich für die Untersuchung um. Während der Untersuchung liegen Sie bequem auf dem Rücken. Unsere MTRAs sprechen während der Untersuchung über Kopfhörer mit Ihnen und führen Sie so durch den Untersuchungsablauf. Für eine gute Bildqualität bekommen Sie für die einzelnen Aufnahmen Atemkommandos.

Akute und chronische Herzschwäche

Die Herzinsuffizienz (Herzschwäche) ist die häufigste Ursache für eine stationäre Krankenhauseinweisung. Diese kann akut z.B. im Rahmen eines Herzinfarktes auftreten oder ist Ausdruck einer chronischen Herzmuskelschädigung, bei der das Herz nicht mehr in der Lage ist, den Körper ausreichend mit Blut und Sauerstoff zu versorgen. Die Ursachen der Herzschwäche sind vielfältig und bedarf einer echokardiographischen Diagnostik, die durch weitere Untersuchungen ergänzt werden kann, um die geeignete Therapie einzuleiten.

Präventive Kardiologie zur Vermeidung zukünftiger Gefäßereignisse

Optimale Einstellung kardiovaskulärer Risikofaktoren

Ein Herzinfarkt entsteht durch atherosklerotische Ablagerungen in der Gefäßwand, die zu einer kritischen Verengung des Gefäßlumens oder zu einem akuten Gefäßverschluss führen können. Ziel der präventiven Kardiologie ist es, die Entstehung und den Progress der Atherosklerose zu verhindern, was wir individuell mit dem einzelnen Patienten erreichen möchten.

Als Basis dient eine gesunde Lebensführung mit Nikotinverzicht und einer mediteranen Diät. Der Blutdruck sollte systolische zwischen 120-130 mmHg eingestellt werden. Das schlechte LDL-Cholesterin risikoadaptiert (bei bestehenden Gefäßerkrankungen < 55 mg/dl) gesenkt werden, was über eine medikamentöse Therapie mit Statinen, Ezetimib, Bempedoinsäure und PCSK9-Inhibitoren erreicht wird. Bei bestehenden kardiovaskulären Erkrankungen erfolgt eine Blutverdünnung mit Aspirin. In der Behandlung des Diabetes mit hohem kardiovaskulären Risiko kommen SGLT2-Inhibitoren und GLP-1 Rezeptor Agonisten zur Anwendung.

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Sprechstunden

Kardiologische Ambulanzen

Privatambulanz:
Prof. Dr. med. M. Lehrke
Alle Krankheitsbilder ohne Einschränkung aus den Bereichen Kardiologie, Herz- und Kreislauferkrankungen

Prästationäre Rhythmusambulanz:
Ltd. Arzt PD Dr. Dr. H.-R. Neuberger
Prästationäre Beratung bei schwierigen Rhythmusproblemen, Indikationsstellung zur elektrophysiologischen Untersuchung und Ablationsbehandlung, ausführliches Beratungsgespräch bei Vorhofflimmern und evtl. geplanter Ablationsbehandlung.
Beratung vor geplanter ICD-Implantation.
Kardiologische Beratung bei differentialdiagnostisch schwierigen Herzerkrankungen.

Kassenambulanzen:

ICD - und Schrittmacherambulanz:
Dr.med. M. Mundel
Regelmäßige Herzschrittmacherkontrollen der Firmen Boston (früher Guidant), St. Jude (früher Pacesetter, Intermedics), Vitatron, Sorin (früher Ela); auf Überweisung durch Vertragsärzte.

Regelmäßige Kontrollen antitachykarder Herzschrittmacher und Defibrillatoren (ICD) der Firmen Biotronik, Medtronic, Boston (früher Guidant), St. Jude; auf Überweisung durch Vertragsärzte .
Regelmäßige Kontrollen biventrikulärer Herzschrittmacher und ICD der Firmen Biotronik, Medtronic, Boston (früher Guidant), St. Jude; auf Überweisung durch Vertragsärzte .

Kassenambulanz
OA Dr. med. A. Galland
medikamentöse Stressechokardiographie (auf Überweisung durch Vertragsärzte)

Ergospirometrie (auf Überweisung durch Vertragsärzte)
Schulungszentrum für Gerinnungsselbstkontrolle

Stationen

Klinikum Traunstein

Station 1.3
T 0861 705-1547
Ärztezimmer
T 0861 705-1548
T 0861 705-1549

Station 1.4
T 0861 705-1326
Ärztezimmer
T 0861 705-1264

Station 5.2
T 0861 705-1332
Ärztezimmer
T 0861 705-1343

Konservative Tagesklinik
T 0861 705-1055
F 0861 705-1655

Konservative Intensivstation
T 0861 705-1278

Intensivüberwachung
T 0861 705-1396

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Kreisklinik Bad Reichenhall

Station 4A
T 0049 8651 772-324

Für Zuweiser

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