29.12.2015 - Kreisklinik Trostberg
Übung für den Ernstfall
große Brandschutzübung in der Kreisklinik Trostberg
Leider kann es bei Bränden innerhalb kürzester Zeit zu größeren Personenschäden kommen. Gerade das Verhalten des Personales in den ersten Minuten beeinflusst die Zahl der geretteten Patienten. Der Brandrauch ist die größte Gefahr und entwickelt sich schneller als man allgemein annimmt. In den ersten 10-15 Minuten nach Alarmierung ist das Personal des Krankenhauses auf sich alleine gestellt, da externe Rettungskräfte anderweitig gebunden sind oder eine Vorlaufzeit haben. Komplexer wird es auch dadurch, dass die zu Rettenden Patienten sind und meist auf Hilfe angewiesen sind. Das Krankenhaus ist zudem für die Feuerwehr kein alltäglicher Einsatzort.
In der Übung sollten die unterschiedlichen Kenntnisse und Bedürfnisse aller Beteiligten erkannt und umgesetzt werden. Übungsziel war die Rettung von Patienten durch das Personal der dringlichen Hilfeleistung und Stationspflegekräfte vor Eintreffen externer Hilfe. Die dringliche Hilfeleistung in Trostberg ist eine Einrichtung mit der mittels Telefonanlage potentiell abkömmliches Personal rund um die Uhr zusammengeführt werden kann. Es sollte auch geübt werden, ohne Gefährdung des Personales Rettungsmaßnahmen durchzuführen, das Bilden der großen und kleinen Krankenhauseinsatzleitung sowie das Kennenlernen und die Kommunikation der Einsatzleitung von Krankenhaus zu externen Rettungskräften (Integrierte Leitstelle, Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei).
Die Übung lief so in dieser Form das erste Mal ab. „Die Sicherheit unserer Patienten und Mitarbeiter hat oberste Priorität“, erklärt die Verwaltungsdirektorin Eva Müller-Braunschweig bei Auslösung des Alarms.
Das gespielte Szenario begann um 01.30 Uhr (Realzeit war 17.30 Uhr). Es kamzu einem Brand in einem Patientenzimmer auf der Station 1B. Die Ursache ist Brandstiftung durch einen verwirrten Patienten (Raucher) in einem Einzelzimmer. Die Nachtpflegekraft richtet zu diesen Zeitpunkt Medikamente im Stützpunkt an und riecht erst mit Verzögerung den Brandrauch. Sie kontrolliert daraufhin den Flur und sieht aus den Fugen der Türe Rauch austreten. Sie geht zum betroffenen Zimmer und öffnet die Türe. Da sich mittlerweile im Zimmer viel Rauch angesammelt hat und eine größere Hitze entstand, kann sie das Zimmer nicht mehr betreten. Leider hat sich auch die Tür durch die Wärme verzogen und lässt sich nicht mehr schließen. Somit tritt permanent Rauch in den Flur aus. Da das Feuer nun zusätzlich Sauerstoff erhält, weitet sich der Brand aus. Löschmaßnahmen können nur mit Atemschutz durchgeführt werden und entfallen so für das Krankenhauspersonal.
Der Feuermelder wird von der Pflegekraft betätigt und es schließt sich die angrenzende Brandschutztür. Die anwesende Pflegekraft beginnt nun, die Patienten, die alle nicht gehfähig sind, mit den Betten zu evakuieren. Eine weitere Pflegekraft von der Nachbarstation trifft ein und hilft, die bettlägerigen Patienten auf die Nachbarstation zu bringen.
Eine Mitarbeiterin der Anmeldung Notaufnahme geht zur Pforte und simuliert die Öffnung der Pforte und Eingangstür. Das Funkgerät für Pforte und Einsatzleitung wird in Betrieb gesetzt. Auch muss eine aktuelle Patientenliste erstellt und ausgedruckt werden. Personal der dringlichen Hilfeleistung trifft an der Pforte ein. Es sind die drei Dienstärzte, eine radiologisch-technische Assistentin und zwei weitere Pflegekräfte im Haus. Einer der Ärzte übernimmt das Funkgerät, Überwurfweste und die Handlampe. Das Team begibt sich auf die betroffene Station und unterstützt die Räumung. Es erfolgt eine Rückmeldung an die Pforte, dass es tatsächlich brennt und die Pfortenkraft informiert telefonisch die Integrierte Leitstelle (in der Realität würde nach dieser Rückmeldung die Integrierte Leitstelle dann Großalarm auslösen). Danach wird die große Krankenhaus-Einsatzleitung durch die Pfortenkraft telefonisch laut Vorgabeanweisung alarmiert.
Fünf Minuten nach Auslösen des Alarms treffen drei weitere Kräfte der dringlichen Hilfeleistung an der Pforte ein und begeben sich ebenfalls auf die Station. 10 Minuten nach Alarmauslösung trifft ein Technikmitarbeiter, der leitende Notarzt Dr. Pilgram und Einsatzleiter des Rettungsdienstes an der Pforte ein, informieren sich und gehen auf die Station. Nun kommt es zum ersten Kontakt zwischen kleiner Krankenhauseinsatzleitung und externen Führungskräften. Der Rauch tritt weiter aus und es muss entschieden werden, wie weit die Station geräumt werden muss.
Ca.15 Minuten nach der Alarmierung treffen die Feuerwehren Trostberg und Oberfeldkirchen sowie die Besatzung des Rettungswagen Traunreut an der Pforte ein. Es erfolgt die Kontaktaufnahme des Feuerwehr-Einsatzleiters mit der Krankenhauseinsatzleitung. Es folgen Lageinformation für Feuerwehr und Besprechung des weiteren Vorgehens.
Die Feuerwehr rückt mit Atemschutzgeräten auf die Station vor, beginnt mit der Brandbekämpfung und sorgt für eine entsprechende Be- und Entlüftung, um den Rauch aus dem Gebäude zu bekommen. Schläuche werden gelegt und die Drehleiter an das brennende Patientenzimmer gefahren. Das Feuer ist nach wenigen Minuten gelöscht und die Station etwas später rauchfrei.
„Es ist wichtig, so eine Übung immer wieder durchzuführen um Erkenntnisse daraus zu gewinnen und um im Ernstfall vorbereitet zu sein – für die Sicherheit unserer Patienten“, so Dr. Michael Plank, Internist in der Kreisklinik Trostberg, der die Übung entworfen und organisiert hat.
Betrachte man alle deutschen Krankenhäuser, so ist ein Brand eines der häufigsten Schadensereignisse in Krankenhäusern. Obwohl es weitere Ausnahmesituationen in Krankenhäusern gibt, ist das Eintreten folgenreicher Ausnahmesituationen mit direkter Gefährdung größerer Patientenzahlen eine Seltenheit – betrachtet man nur ein einzelnes Krankenhaus. Aus diesem Grunde ist ein souveränes und komplikationsloses Abarbeiten solcher seltener Extremereignisse eine schwierig zu realisierende Herausforderung.
Auf jeden Fall bleibt das angestrebte Ziel primär eine Gemeinschaft von anwesendem Personal zu bilden, dann das Ereignis schnell am Schadensort ohne Eigengefährdung zu realisieren und wenn möglich die Menschenrettung durchzuführen. Der zweite wichtige Schritt ist die schnelle Kommunikation an die Pforte bzw. an die externen Rettungskräfte (Integrierte Leitstelle/Polizei). Größere Schadensereignisse erfordern viel Personal, welches auch seine Vorlaufzeit hat.
23.12.2015 - Kliniken SOB
Kliniken Südostbayern auf einem guten Weg
Verbund legt Grundstein für stabile Zukunft
Arbeitsplätze und kommunale Trägerschaft sicher
Dass Versorgungsqualität und Wirtschaftlichkeit Hand in Hand gehen, wurde zum Ende dieses Jahres mehr als einmal deutlich. Im November und Dezember sind sowohl die Mitarbeiter der verschiedenen Berufsgruppen als auch der Aufsichtsrat der Kliniken in verschiedenen Sitzungen zusammengekommen. Wie es zum Jahresende guter Brauch ist, wurde der Blick zurück und auch nach vorne gerichtet. „Ausgehend von einer kritischen Zahlungsfähigkeit unserer Kliniken zum Jahresanfang ist es uns allen gemeinsam gelungen, durch hartes Arbeiten, intensiven Dialog und teilweise herausfordernd zu vermittelnde Maßnahmen zum Jahresende feststellen zu können: Die Arbeitsplätze sind sicher, das Weihnachtsgeld ist sicher und die kommunale Trägerschaft ist sicher“, resümierte Dr. Uwe Gretscher. Erst jüngst wären dazu klare Zusagen und Signale aus der Aufsichtsratssitzung und den Treffen mit politischen Parteien gekommen. „Die Landkreise stehen zum Verbund, auch übergreifend, es gibt keine Standortdiskussion“, so Gretscher. Diese erfreuliche Bilanz sei eine gute Basis, das Erreichte nachhaltig und langfristig zu sichern. Dies bedürfe aber natürlich weiterer arbeitsintensiver Maßnahmen in den folgenden Jahren und die Bereitschaft, das eigene Handeln im Interesse der Patientenversorgung ständig zu hinterfragen, betont der Vorstandsvorsitzende.
„Was hilft dem Patienten?“
All dies sei nämlich wichtig, um eine zentrale Aufgabenstellung des Jahres 2016 zu bearbeiten: „Was hilft dem Patienten?“ Was dem Patienten keinen Nutzen bringe, solle in Zukunft weggelassen werden. Notwendig wäre daher das Überprüfen von „Klassikern“ wie zum Beispiel den bekannten Anti-Thrombose-Strümpfen. „Sie nutzen den Patienten nur in den seltensten Fällen und verursachen sogar Komplikationen, das ist aktuelle Datenlage“, sagt der Mediziner Uwe Gretscher. „Wenn wir sie in Zukunft weglassen, entlasten wir auch unsere Mitarbeiter in der Pflege, die relativ viel Zeit und Mühe mit dem An- und Ausziehen der auch häufig rutschenden Strümpfe haben. Und so besonders gut sehen diese auch nicht aus.“ Entlastet werden die Pflegekräfte seit Kurzem auch durch eine neue Berufsgruppe: Beginnend an der Kreisklinik Trostberg nehmen Servicekräfte der Pflege berufsfremde Arbeiten wie das Essenservieren ab und schaffen ihnen damit Raum für ihre qualifizierte Arbeit am Patienten. Dieser kommt dank der neuen Servicekräfte in den Genuss von noch mehr Serviceleistungen im Krankenhaus. Von der Aufnahme bis zur Entlassung unterstützt der Service ihn nach Bedarf. Diese andernorts langjährig bewährte Art von Arbeitsteilung kommt nicht nur bei den Patienten gut an.
Vorgehensweisen hinterfragen
Auch die Zusammenarbeit von Pflege, Therapie und Ärzten wird auf den Prüfstand kommen. Hintergrund ist hier - wie auch in anderen Bereichen des Krankenhausalltags - eine auf die modernen Arbeitsabläufe ausgerichtete Abstimmung und Koordinierung der Aufgaben. So könne vermieden werden, dass es zu Wartezeiten von Mitarbeitern und Patienten komme und Maßnahmen unabgestimmt oder mehrfach erfolgen. Dies komme den Mitarbeitern und dem Patienten zugute. Wenn dieser phasenweise weder Arzt, Pflege oder Therapie brauche, weil er gesund, im Urlaub oder Weihnachten feiernd gar nicht versorgt werden müsse, dann machen temporäre „Ferien“ nicht gebrauchter Bereiche beziehungsweise die Zusammenlegung mehrerer Sinn. „In der Wirtschaft gibt es Werksferien, damit ist diese Maßnahme gut vergleichbar“, so Dr. Gretscher. Er weiß, dass Themen wie diese sowohl den Menschen draußen als auch den Mitarbeitern in den Kliniken nicht immer ohne Sorgen auszulösen zu vermitteln sind. „Jede innovative und zukunftsausgerichtete Klinik in Deutschland hinterfragt und überprüft traditionelle und an der einen oder anderen Stelle sicher auch bewährte Vorgehensweisen, und optimiert oder erneuert sie bei Bedarf, das ist nichts Ungewöhnliches“, versichert der Vorstandsvorsitzende. Ihm liegt es am Herzen, diese Themen zu kommunizieren, für Transparenz zu sorgen, so Unsicherheiten zu nehmen - und dafür mit den Mitarbeitern im Dialog zu sein.
Veränderungen gemeinsam gehen
So war es jüngst auch bei der Leitungskonferenz des Pflegedienstes am Klinikum Traunstein. Dort wurden offene Fragen und die Mitarbeiter bewegende Themen angesprochen Bei der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass die Mitarbeiter ausreichende, zeitnahe Informationen über geplante Veränderungen ebenso benötigen wie sie für diese offen sein müssen und eingebunden werden. „Es ist wichtig, die Mitarbeiter bei dem Veränderungsprozess mitzunehmen“, so der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Hans Kern. „Das Wissen und die Kompetenz jedes einzelnen Mitarbeiters möchten wir nutzen, so dass in wertschätzender Weise gemeinsames Empfinden und Handeln entsteht“, betont Kern. Dass Weg und Wandel, Veränderungsprozesse und ihre Kommunikation nicht zum Selbstzweck geschähen, betont Dr. Uwe Gretscher: „Wir haben vielmehr einen klaren Auftrag, nämlich Patienten und Mitbürger in einer kritischen Phase ihres Lebens medizinisch professionell, aber auch sozial kompetent zu begleiten.“ Und dafür sei der Verbund bereits gut aufgestellt und rüste sich heute für die zukünftigen Herausforderungen.
11.12.2015 - Klinikum Traunstein
Zentralsterilisation für 8,5 Millionen Euro erweitert und modernisiert
Abteilung "Aufbereitungseinheit Medizinprodukte" - auch namentlich im neuen Look
Im Bereich der Sterilisation haben sich nicht nur die Anforderungen an das Personal, sondern auch an die Geräte extrem erhöht. Medizinische Instrumente wie beispielsweise für die Schlüssellochchirurgie sind immer kleiner geworden und halten hohen Temperaturen nicht stand. Traunstein gehört künftig in ganz Deutschland zu den wenigen Kliniken die hochempfindliches Gerät, welches zum Beispiel für die Ultraschalluntersuchung des Herzens benötigt wird, in einem speziellen Raum dekontaminieren kann. Personell ziehen die hohen Anforderungen als Konsequenz nach sich, dass es künftig eine eigene, dreijährige Ausbildung zur „Fachkraft für die Aufbereitung von Medizinprodukten“ geben wird.
In eineinhalbjähriger Bauzeit ist die 582 Quadratmeter große Einheit nicht nur räumlich, maschinell und EDV-technisch auf den neuesten Stand gebracht worden, sondern sie wurde auch mit einem modernen Energiekonzept versehen. Dazu gehört ein eigenes, 1,28 Millionen Euro teures Blockheizkraftwerk, welches 2014 fertiggestellt wurde.
Die Baumaßnahme stellte alle Beteiligten vor große Herausforderungen. Die Erweiterung der Räumlichkeiten wurde auf einen Pfahlbau über der Notaufnahme errichtet, die dafür verlegt werden musste. Ein gutes Dutzend Bohrpfähle wurde bis zu 20 Meter in die Tiefe getrieben. Die Baustelle lag in der Einflugschneise des Rettungshubschraubers „Christoph 14“. So mussten im Notfall immer wieder die Kräne zur Seite geschwenkt werden. Die provisorische Zentralsterilisation entstand im Bettenlager. Über die gesamte Bauphase war gewährleistet, dass es keinen Tag Stillstand im Klinikalltag gab.
Bis Ende April 2016 wird die Notaufnahme wieder zurückverlegt und dabei gleichzeitig verbessert werden. Für diese Maßnahme werden nochmals 1,285 Millionen Euro investiert.
02.12.2015 - Kreisklinik Trostberg
Chronische Schmerzen – ein Teufelskreis
Ab Januar 2016 in der Kreisklinik Ruhpolding eine Abteilung für stationäre multimodale Schmerztherapie
Chronischer Schmerz - also jeder, der mehr als ein halbes Jahr anhält - stellt inzwischen ein eigenes Krankheitsbild dar. Er eine sehr ernst zu nehmende Krankheit, die den Alltag der Betroffenen in großem Umfang beeinflusst: So vermindert der chronischen Schmerz die Schlafqualität, reduziert die sozialen Aktivitäten in gleichem Maße wie das Sozialgefüge des Betroffenen. Der Teufelskreis Schmerz hat ihn ergriffen: Der Schmerz verursacht Angst und Unsicherheit, Wut und Schuldzuweisung, Hilflosigkeit, die nicht selten in eine Depression endet. Dadurch bedingt kommt es zu Vermeidungsverhalten, Krankenständen, oftmals auch zur Invalidität. Der Schmerz dominiert das Leben des Betroffenen und beeinflusst seine soziale Kompetenz bei Familie, Freunden, Hobbies und Beruf.
Daher sind die Ziele der multimodalen Schmerztherapie die Steigerung der Mobilität und die Verbesserung der Lebensqualität. Dies geschieht vor allem durch eine Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit sowie der Körperwahrnehmung. Die Patienten lernen, sich wieder zu entspannen und achtsamer mit ihrem Körper umzugehen. Auf diesem Wege soll es ihnen ermöglicht werden, wieder ihre gewohnten Alltagstätigkeiten aufzunehmen, ihre Arbeitsfähigkeit wieder herzustellen beziehungswiese diese zu fördern.
Um diese Ziele zu erreichen, verfolgt die neue Abteilung den multimodalen Ansatz: Die Therapie erfolgt - nach einer genauen Abklärung des Krankheitsbildes - anhand eines auf jeden Patienten individuell zugeschnittenen Behandlungsplans. Diesen hat ein multiprofessionelles Team aus Arzt, Psychologe, Physiotherapeut und Ergotherapeut maßgeschneidert.
Mögliche Therapieoptionen sind medikamentöse Schmerztherapien, invasive Verfahren, Physiotherapie, Gerätetraining, Akupunktur, Homöopathie, Naturheilverfahren sowie das Erlernen von Schmerzbewältigungsstrategien. So soll der Patient befähigt werden, seinen Schmerz zu verstehen, ihn zu begrenzen und seine persönliche Fitness und Belastungsgrenze zu steigern.
Dr. Helga M. Schuckall und ihr Team wollen ihre Schmerzpatienten in ihrem Ganzen stärken. Neben der Behandlung der reinen Schmerzsymptome lindern sie auch die allgemeinen Symptome. Und auch, wenn eine Schmerzfreiheit nicht immer zu erlangen ist: „Der Patient kann während seines Aufenthalts gut lernen, mit den Schmerzen wieder eine hohe Lebensqualität zu erreichen. Hier soll auch der ganzheitliche Aspekt zum Tragen kommen“, sagt Dr. Schuckall.
Ihre „Leidenschaft für die ganzheitliche Betrachtungsweise des Menschen machte es schließlich zu meiner Berufung, Menschen mit Schmerzen nachhaltig zu behandeln“, sagt sie. 1961 in München geboren, studierte sie dort auch Medizin. Das Studium beendete sie in Berchtesgaden als Internistische Assistentin. Dort fand sie auch ihren beruflichen Einstieg im Bereich der Chirurgie. Nach einer Zwischenstation als Notärztin in München habe sie am Landeskrankenhaus Salzburg eine interdisziplinäre Schmerzambulanz aufbauen können, so die neue Chefärztin. Sie hat auch die universitäre Ausbildung der Medizinstudenten und die ärztliche Fortbildung in Sachen Schmerztherapie maßgeblich vorangetrieben. Von diesem geballten Wissen profitieren nun die Schmerzpatienten in den Landkreisen Berchtesgadener Land und Traunstein.
02.12.2015 - Kreisklinik Trostberg
Wieder Note „sehr gut“ für die Geriatrische Rehabilitation der Kreisklinik Trostberg
BKK-Patientenbefragung bestätigt erstklassige Arbeit
Die Patienten wurden bei der Aktion über die Bereiche Betreuung, Therapie, Organisation und Behandlungserfolg befragt. „Bei der Betreuung ging es um Kriterien wie ärztliche Betreuung und Beratung, Sorgfalt und Gründlichkeit der medizinischen Betreuung, psychologische und pflegerische Betreuung“, erläutert die geschäftsführende Oberärztin der Abteilung Dr. Mai Aumüller-Nguyen. „Bei der Therapie wollte die BKK Einzelheiten über die Anzahl und Art der therapeutischen Maßnahmen, die Wirkung der verordneten Maßnahmen, die Zuwendung und Unterstützung durch die Therapeuten, das Schulungsangebot zu Gesundheitsfragen sowie die Erreichbarkeit der Therapieeinrichtungen wissen“ so die Oberärztin.
Weiter stand auf dem Prüfstand auch die Organisation der Abteilung. Für die Bewertung waren die allgemeine Organisation der Verwaltung, die Terminabsprache und Terminvergabe, Service und Information, Ordnung und Sauberkeit, Verpflegung sowie die Abstimmung zwischen den Ärzten, dem Pflegepersonal, den Therapeuten und der Küche wichtig. Schließlich sollten die Befragten sich dazu äußern, wie sie mit dem Behandlungserfolg zufrieden waren, ob sie die Einrichtung weiterempfehlen können und wie ihr persönliches Befinden und Resümee nach der Rehabilitation ausschaut. Nahezu alle Befragten gaben an, dass sie mit der Geriatrischen Rehabilitation in Trostberg zufrieden waren. Ebenso alle würden sie auch uneingeschränkt weiterempfehlen.
„Das Ergebnis der BKK-eigenen Patientenbefragung zeigt uns, dass wir hervorragende Arbeit leisten und bestätigt uns in unserem Handeln“, so Dr. Marianne Gerusel-Bleck, der Geriatrischen Reha. Auch Vorstandsvorsitzender der Kliniken Südostbayern Dr. Uwe Gretscher ist sehr erfreut: „Eine derart hohe Patientenzufriedenheit ist nicht selbstverständlich und Ausdruck des überaus großen Engagements unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.“
01.12.2015 - Kreisklinik Bad Reichenhall
Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie in Reichenhall unter neuer Leitung
Dr. med Thomas Langwieler übernimmt Chefarztstelle
Seine medizinische Laufbahn führte ihn durch verschiedene Hamburger Kliniken. Bis Novmber 2015 war Dr. Langwieler Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie sowie Leiter des Darm- und Pankreaskrebszentrums am Klinikum Nordhausen (Südharz). Die Schwerpunkte seiner Tätigkeit sind die minimal-invasive Chirurgie, die Darmchirurgie sowie die Thoraxchirurgie.
01.12.2015 - Kreisklinik Bad Reichenhall
Urgestein legt das Skalpell aus der Hand
Chirurgischer Chefarzt Prof. Dr. Ekkehard Pratschke in den Ruhestand verabschiedet
Prof. Pratschke sei der Allround-Chirurg gewesen, der den Wandel der Medizin hin zur Spezialisierung mitgemacht habe, so Gretscher. Erfreut zeigte sich Gretscher darüber, dass Prof. Pratschke dem Klinikverbund Häuserübergreifend als Berater für das Thema Patientensicherheit erhalten bleibt.
Diese Freude teilte Landrat Georg Grabner, Aufsichtsratsvorsitzender der Kliniken Südostbayern AG. Er blickte dennoch ein wenig wehmütig auf die vielen Gespräche mit dem Scheidenden zurück. „Sie sind Arzt und Chirurg mit Leib und Seele gewesen, Ihr Beruf war Ihre Berufung, Sie waren für Ihre Patienten da, wenn diese sie gebraucht haben“, lobte der Landrat den scheidenden Chefarzt. Prof. Pratschke , unter dessen Leitung rund 50.000 Operationen durchgeführt worden sind, dankte seinerseits dem gesamten Klinikpersonal quer durch alle Bereiche für die vertrauensvolle Zusammenarbeit.
25.11.2015 - Klinikum Traunstein
Intensivmedizin von allen Seiten beleuchtet
17. Chiemgauer Intensivtag
Eine Intensivstation darf nicht Stillstand für den Patienten bedeuten. Peter Nydahl (Campus Kiel) führte vor Augen, dass neben Qualifikation der Pflegenden auch deren Wertschätzung eine große Rolle spielt. Ziehen alle an einem Stang, sind Dinge möglich, die noch vor nicht allzu langer Zeit undenkbar gewesen wären. So kann heute ein Patient, der noch beatmet werden muss, sehr früh erste kleine Schritt über den Gang machen. Ein Meilenstein im Genesungsprozess. Dies ist bei all den Kabeln, Schläuchen und Monitoren nicht einfach. Jeder, der schon einmal einen Patienten auf der Intensivstation gesehen hat, weiß das. Wie ein erweitertes Monitoring jedoch zum Nutzen des Patienten eingesetzt wird erläuterte Dr. Nicolas Kiefer.
Beatmungsexperte Prof. Dr. Thomas Bein aus Regensburg nahm die Zuhörer mit auf eine Reise in die Geschichte der Beatmung und eröffnete einen Ausblick auf aktuelle Entwicklungen. Prof. Bein gab außerdem Denkanstöße zur Therapiezielbestimmung im Rahmen des Multiorganversagens. Wo soll die Reise hingehen, was möchte der Patient und was ist in dieser speziellen Situation überhaupt möglich. Ein aktiver Informationsaustausch mit den Angehörigen über Behandlung und Zustand des Patienten gehört hier zu den Grundvoraussetzungen wie Jürgen Maier aus Zürich darlegte. Solche Grenzsituationen und die Möglichkeiten einer palliativen Betreuung von Patienten beleuchtete Frau Prof. Dr. Barbara Friesenecker aus Innsbruck in ihrem bewegenden Vortrag.
Künstlicher Schlaf spielt in der Intensivmedizin eine große Rolle. Durch die Schlafmedikamente verschwimmen aber oft für die Patienten Zeit und Situation. Dr. Alawi Lütz (Charite Berlin) erklärte, wie weniger Schlafmedikamente solche Unruhezustände vermeiden können und zeigte Alternativen auf. Vorträge zu neuen Entwicklungen in der Antibiotika-Therapie (Dr. Béatrice Grabein, München) und zu dem hepato-pulmonalen und kardio-renalen Syndrom sowie akutem Nierenversagen als Ursache einer Dialysepflichtigkeit nach dem Intensivaufenthalt (Prof. Dr. Wilfred Druml aus Wien) gaben den Zuhören weitere Denkanstöße.
Die Zeit nach einem Intensivaufenthalt interessierte Gisela Otrzonsek aus Traunstein. Sie stellte den Zuhörern vor, wie wichtig eine Verarbeitung dieser teils traumatischen Erlebnisse für die ehemaligen Intensivpatienten ist.
Der Chiemgauer Intensivtag hat sich seit über eineinhalb Jahrzehnten als die intensivmedizinische Fortbildungsveranstaltung der Ost-Oberbayerischen Kliniklandschaft etabliert. Auch dieses Jahr wurde er wieder zur Aktualisierung des Kenntnisstandes und zum interkollegialen Austausch von Ärzten und Pflegekräften sehr gut angenommen, die an sieben Tagen pro Woche und rund-um-die-Uhr ihre meist schwer erkrankten oder lebensbedrohlich verletzten Patienten auf den Intensivstationen behandeln.
24.11.2015 - Klinikum Traunstein
OP soll Patienten möglichst wenig belasten
Internationaler Kurs für Wirbelsäulenchirurgie fand im Klinikum Traunstein statt
Bei der Veranstaltung wurden ebenfalls standardisierte Operationstechniken und Entwicklungen moderner Implantate sowie anatomiegerechte Zugangswege für alle Wirbelsäulenabschnitte vorgestellt. Die Vorteile der minimalinvasiven und der endoskopischen Versorgung wurden eindrücklich dargestellt. Behandelt wurden zudem die operativen Möglichkeiten für Verletzungen, Erkrankungen und Verschleißerscheinungen der gesamten Wirbelsäule.
In Workshops konnten die Teilnehmer anschließend praktische Erfahrungen an verschiedenen Wirbelsäulenmodellen sammeln. Geübt wurden dabei alle modernen Stabilisationsverfahren bei traumabedingten Verletzungen und Operationstechniken zur Behandlung von Erkrankungen und Verschleißerscheinungen an der Wirbelsäule bis hin zur Implantation von künstlichen Wirbelkörpern oder Bandscheibenprothesen. Weitere Schwerpunkte waren die Vorstellung von Lagerungstechniken, die Darstellung von Richtlinien zur Einhaltung hygienischer Grundvoraussetzungen sowie die Vorgehensweise zur Aufbereitung von Wirbelsäuleninstrumentarien und Implantaten.
23.11.2015 - Kreisklinik Bad Reichenhall
Volksmusikhoagascht und Palliativmedizin passen gut zusammen
Hochkarätig besetzter Volksmusik-Hoagascht in der Cafeteria der Kreisklinik Bad Reichenhall lockt hunderte Besucher an
Werner Bauregger - Text und Fotos (mit freundl. Genehmigung)
17. November 2015 - Bildungszentrum
Studiengang „Bachelor of Science Pflege“ begonnen
Schüler studieren Pflege im Bildungszentrum für Gesundheitsberufe der Kliniken Südostbayern AG in Traunstein
Durch die Verbindung von praktischer Ausbildung in den Abteilungen der Kliniken, theoretischem Unterricht im Bildungszentrum für Gesundheitsberufe der Kliniken Südostbayern AG und Vorlesungen an der Hochschule werden vor allem Kompetenzen in der Pflegewissenschaft und Pflegeforschung vermittelt, die dazu befähigen sollen, mehr Expertenwissen direkt in die Patientenbetreuung einzubringen.
Laut Auskunft von Evelyn Möhlenkamp, die seit Mai Generalbevollmächtigte für Pflege und Prozessmanagement ist, und von Rupert Übelherr, Leiter des Bildungszentrums für Gesundheitsberufe, sind dringend Pflegeexperten nötig, um den rasant wachsenden Herausforderungen durch zunehmend komplexere Pflegesituationen gewachsen sein zu können.
In der Versorgung und Betreuung alter und kranker Menschen besteht bereits jetzt und verstärkt in der Zukunft die große Herausforderung darin, die dank der medizinischen Möglichkeiten und der demografischen Entwicklung immer größer werdende Zahl hochbetagter Menschen mit vielen Erkrankungen weiterhin bedürfnisorientiert gut versorgen zu können. Gleichzeitig, das betont vor allem Übelherr, stehen durch den Rückgang der Geburtenzahlen immer weniger Bewerber für den Pflegeberuf zur Verfügung. „Es war dringend notwendig, unser Bildungsangebot in dieser Form zu erweitern, um der enorm hohen Zahl an Schulabgängern mit Hochschulreife ein attraktives Angebot im Bereich Pflege zu bieten. So können wir hoffentlich zusätzlich Menschen für die Pflege gewinnen, die sonst in andere Studienangebote abwandern würden.“
Von einem Akademisierungswahn könne dabei im Pflegebereich nicht gesprochen werden, da geplant sei, bundesweit maximal zehn bis 15 Prozent der Pflegekräfte mit einem akademischen Abschluss auszustatten. „Die Basis der Pflegequalifikation wird in Deutschland die dreijährige Grundausbildung bleiben“, prognostiziert Übelherr. „Die Kliniken-AG hat immer sehr viel in die Bildung von Pflegekräften investiert, auch immer schon in die Ausbildung von Pflegeexperten. In diesem Bereich erlebe ich vom Vorstandsvorsitzenden Dr. Uwe Gretscher, Vorstand Elisabeth Ulmer, der Generalbevollmächtigten Möhlenkamp und der Pflegedirektion einen zusätzlichen Schub, großes Interesse und Engagement. Wir bekommen für den Bildungsbereich vollste Unterstützung. Da wird sehr viel Gutes getan und geplant. Das muss bei der teilweise negativen öffentlichen Darstellung in Bezug auf die strukturellen Veränderungen im Pflegebereich auch einmal gesagt werden“, betont er. Der Bildungsbereich der Kliniken Südostbayern AG sei mit diesem neuen Studiengang, ergänzend zu den bewährten Angeboten, für die zukünftigen Herausforderungen bestens gerüstet“, so Übelherr.
02.11.2015 Kreisklinik Bad Reichenhall
Fünf Jahre Herzkatheterlabor an der Kreisklinik Bad Reichenhall
"Vom ersten Tag an bewährt"
„Das Herzkatheterlabor hat sich vom ersten Tag an bewährt und wurde von Patienten und niedergelassenen Ärzten sofort gut angenommen. Gerade am Anfang hatten wir etliche Fälle von akuten Herzinfarkten, die ohne das Labor wohl nicht überlebt hätten“, zieht Prof. Moshage nach fünf Jahren Herzkatheterlabor in Reichenhall Bilanz. Er ist Chefarzt der Kardiologie sowohl am Klinikum Traunstein als auch an der Kreisklinik Bad Reichenhall und hat beim Aufbau des Reichenhaller Herzkatheterlabors jahrzehntelange Erfahrung in seinem Fach eingebracht. „Wir haben in beiden Häusern die gleichen Geräte, die gleichen Ärzte und dadurch das gleiche Niveau“, erklärt Werner Moshage.
Rund 600 Patienten werden jährlich im Herzkatheterlabor der Kreisklinik Bad Reichenhall behandelt. „Bei rund der Hälfte diagnostizieren wir behandlungsbedürftige Befunde“, erläutert Oberarzt Dr. Robert Gradinger. mehr...
„Es liegt alles steril auf dem Herzkatheterlabortisch bereit“, erklärt Dr. Gradinger. Dass die Kardiologen in Reichenhall am Tisch für den Akutpatienten bereitstehen, macht die Telemetrie möglich. Im Rettungswagen kann der Notarzt bereits ein EKG schreiben und zur Zweitbefundung an die Intensiv-Station in Traunstein übertragen. Dort wird die weitere Planung und der Behandlungsort direkt mit der Rettungsleitstelle festgelegt. „Das gibt dem Notarzt Sicherheit und wir wissen gegebenenfalls, dass ein Infarkt kommt, so sparen wir Zeit“, ist Prof. Moshage froh über den Einsatz der Telemetrie.
Sollte ein Herz aus unklaren Gründen schwach sein, kann im Herzkatheterlabor auch eine kleine Gewebeprobe entnommen und an ein Labor der Universitätsklinik in Tübingen geschickt werden. Bei Herzrhythmusstörungen mit zu langsamen Schlägen setzen die Ärzte einen Herzschrittmacher ein, bei zu schnellen Schlägen wie Kammerflimmern auch einen implantierbaren Defibrillator. Wer jedoch über mehrere Minuten akute Druckschmerzen auf der Brust mit Ausstrahlung in den Arm sowie Schweißausbrüche bekommt und sich schlecht fühlt, sollte den Notarzt rufen - und nicht selbst in die Klinik fahren, rät Prof. Moshage dringend. „Die Hälfte der Infarktpatienten stirbt, bevor sie ins Krankenhaus kommen“, bedauert Dr. Gradinger. Denn jede Minute zählt und nach spätestens sechs Stunden kann der Herzmuskel irreversibel geschädigt sein.
29.10.2015 Klinikum Traunstein
Beitrag zur Völkerverständigung geleistet
Delegation aus Russland hospitierte im Klinikum Traunstein
Der Besuch erfolgte im Rahmen eines deutsch-russischen Dialogprogramms des Vereins „Deutsch-Russische Wissenschafts- und Kulturkooperation e. V.". Die angestrebte Zusammenarbeit konzentriert sich im wissenschaftlichen Bereich auf Universitäten, Hochschulen, Forschungsinstituten und andere akademische Einrichtungen.
Als Akademisches Lehrkrankenhaus der Ludwig-Maximilians-Universität München gewährte das Klinikum Traunstein den russischen Gästen einen Besuch mit der Möglichkeit zu Hospitationen in verschiedenen Fachabteilungen des Klinikums Traunstein.
Besonders gefallen hat den Gästen die gute Ausstattung und Infrastruktur des Klinikums Traunstein und des deutschen Rettungswesens. Im kommenden Jahr werden Traunsteiner Ärzte zum Gegenbesuch nach Russland fahren.
28.10.2015 Kreisklinik Ruhpolding
Kreisklinik Ruhpolding präsentiert Leistungsspektrum
Viele Besucher beim Tag der offenen Tür
Die Innere Medizin unter der Leitung von Dr. Herbert Bruckmayer wurde in den vergangenen Jahren mit Schwerpunkt Endoskopie weiter ausgebaut. In der Endoskopie wurde den Besuchern mit Filmen die Magen- und Darmspiegelung erklärt. Ebenso wurden Ultraschall- und EKG-Untersuchungen erläutert. Ebenso bestand die Gelegenheit, die Radiologiepraxis zu besichtigen.
Ein Schwerpunkt der Ruhpoldinger Kreisklinik ist die Akutgeriatrie unter der Leitung von Dr. Marianne Gerusel-Bleck. Hier werden ältere Menschen versorgt, um eine möglichst weitgehende Selbstständigkeit der Lebensführung zu erhalten bzw. wieder herzustellen. Die Leute hatten die Möglichkeit, sich durch die Räume führen zu lassen und durch Altersimulation die Einschränkungen im Alltag zu erleben. Zudem wurde eine große Auswahl von kleinen Helfern und Hilfsmitteln vorgestellt.
Die Abteilung für Physiotherapie versorgt die internistische und akutgeriatrische Abteilung mit ihren Anwendungen als Teil des Behandlungsplans. Daneben werden auch ambulante Behandlungen durchgeführt. Dass die Abteilung hervorragend ausgestattet ist, konnten die Besucher bei der Besichtigung der Behandlungsräume und des Bewegungsbads feststellen. Bei der Deutschen Rheuma-Liga erfuhren die Besucher, dass Rheuma der Sammelbegriff für mehr als 400 Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises ist. Die Deutsche Rheuma-Liga ist Selbsthilfeorganisation und Interessenvertretung rheumakranker Menschen und bietet rheumaspezifische Dienstleistungen an, so zum Beispiel auch in der Ruhpoldinger Physiotherapie.
In einem Raum wurden auf Wunsch der Blutzucker bestimmt und der Blutdruck gemessen. Dies ist wichtig, denn oft werden diese Werte von den Betroffenen nicht erkannt, weil eine krankhafte Veränderung meistens nicht zu spüren ist. Dass das richtige Händewaschen eine „Kunst“ ist, wenn man mit einer effektiven Händedesinfektion das Infektionsrisiko senken will, zeigte die Abteilung für Krankenhaushygiene. Außerdem informierte sie ganz allgemein über die Krankenhaushygiene. Ferner gab es die Möglichkeit, seine Reanimationskenntnisse aufzufrischen und an einer Puppe die Herz-Druck-Massage üben. Sie verdoppelt oder verdreifacht die Überlebenschance bei einem Herzstillstand.
Eine Diabetesberaterin zeigte, wie man sich richtig ernährt, um ernährungsbedingten Erkrankungen vorzubeugen. Über die Berufsausbildung in der Krankenpflege informierte die Berufsfachschule für Krankenpflege in Traunstein und stellte das Berufsbild der Gesundheits- und Krankenpflegekräfte vor.
Der Sozialdienst des Krankenhauses informiert, berät und unterstützt Patienten und Angehörige, zum Beispiel bei der Organisation und Koordination häuslicher Hilfen, bei Beantragung von Pflegehilfsmitteln und Leistungen der Pflegekassen oder bei der Einleitung von Rehabilitationsmaßnahmen. Alle ihre Dienste stellten Mitarbeiterinnen des Sozialdienstes vor. In einigen Bereichen werden sie vom Krankenhausbesuchsdienst unterstützt, dessen ehrenamtliche Mitglieder mit den Patienten Gespräche führen, kleinere Besorgungen erledigen usw. Der Krankenhausbesuchsdienst kann noch weitere Helfer gebrauchen. Interessenten sollen sich an der Pforte des Krankenhauses melden.
Bei Vorträgen, die so gut angenommen wurden, dass die Leute teilweise vor der Tür standen, konnten sich die Besucher über Erkrankungen im Alter informieren. Chefarzt Dr. Herbert Bruckmayer hielt einen Grundlagenvortrag über Geriatrie. „Ich bin vergesslich, bin ich dement“ war das Thema von Dr. Mai Aumüller-Nguyen, Oberärztin der Geriatrischen Rehabilitation Trostberg. Über die Themen „Osteoporose – Was kann ich tun?“ und „Alterstraumatologie aus internistischer Sicht“ referierte Dr. Marianne Gerusel-Bleck, Leitende Ärztin der Akutgeriatrie Ruhpolding und der Geriatrischen Rehabilitation Trostberg. Die „Alterstraumatologie aus chirurgischer Sicht“ schilderte Prof. Dr. Rupert Ketterl, Chefarzt der Unfallchirurgie und Orthopädischen Chirurgie, Zentrum für Hand- und Wirbelsäulenchirurgie im Klinikum Traunstein.
In der Cafeteria der Kreisklinik sorgte die Küche für die Verköstigung der Besucher des Tags der offenen Tür. Neben den Schmankerln aus der Küche erwartete die Gäste ein besonderer Kunstgenuss. Dort spielten nämlich Mulo Francel und Evelyn Huber von „Quadro Nuevo“ mit Saxophon und Harfe flotte Lieder.
7. bis. 11.10.2015 - Klinikum Traunstein
Klinikum Traunstein auf der TRUNA
Im Dienste Ihrer Gesundheit
Für Sie vor Ort in Halle 9
Täglich:
+ Pflegedienst und Bildungszentrum für Gesundheitsberufe
MI 07.10.:
+ Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie, Zentrum für Hand- und Wirbelsäulenchirurgie
+ Alterstraumatologie
DO 08.10.:
+ Allgemeinchirurgie
+ Gastroenterologie
+ Hämatologie
FR 09.10.:
+ Kardiologie
+ Sicherheit im Krankenhaus
SA 10.10.:
+ Kinderklinik
+ Frauenklinik
SO 11.10.:
+ Gefäßchirurgie
01.10.2015 Bildungszentrum
Erster OTA-Kurs in Traunstein erfolgreich abgeschlossen
Operationstechnische Assistenten (OTA) schafften einen Gesamtnotendurchschnitt von 2,2
„Wir brauchen gerade im OP-Bereich sehr zuverlässige, verantwortungsbewusste und verantwortungsbereite Mitarbeiter“, erklärte Ulmer. Mit ihren Leistungen in der Berufsausbildung hätten sie bewiesen, dass sie in der Lage seien, mit dem erworbenen Wissen und Können erfolgreich durchzustarten. Auch in Zukunft verlange die moderne Arbeitswelt vollen Einsatz. „Sie kennt keinen Stillstand, ist sehr komplex und stellt hohe Ansprüche, besonders im Gesundheitswesen“, so Ulmer. Die Kliniken Südostbayern AG und die in der Ausbildung kooperierenden Kliniken bauten gerade deshalb künftig auf sie.
Die Leiterin der OTA-Schule, Mariana Bilokapic, blickte auf die Gründung der Schule zurück. Die erste Herausforderung sei 2012 die Gewinnung von Kooperationspartnern gewesen, um synergetische Effekte nutzen zu können. Große Unterstützung habe sie dabei vom Leiter des Bildungszentrums, Rupert Übelherr, und dem Pflegedirektor der Kliniken Südostbayern AG, Jürgen Bacher, erfahren. „Im Oktober 2012 haben wir mit 14 OTA-Schülern und vier Kooperationspartnern begonnen. Heute haben wir 49 OTA-Schüler und sieben Kooperationspartner“, sagte Bilokapic. Dies seien die Kliniken Kreis Mühldorf, Rottal-Inn-Kliniken Eggenfelden, Schön Kliniken Vogtareuth, das Klinikum Passau, Helios-Amper-Klinikum Dachau, Ambulante OP-Centrum Rosenheim und Ambulante OP-Zentrum München-Giesung.
Sehr hohe Bereitschaft, Ausdauer und Improvisationskraft seien die größten Eigenschaften und Merkmale von OP-Abteilungen. „Wie Sie alle wissen, ist die OP-Abteilung die treibende Kraft des Krankenhauses, aus wirtschaftlicher Sicht und ganz besonders wichtig für das Ansehen“, meinte sie. Sie sprach deshalb allen OP-Leitungen und Praxisanleitern in den Kooperationskrankenhäusern und in den Kliniken der Südostbayern AG ein großes Lob für die ausgezeichnete Arbeit aus. Eine weitere Herausforderung sei gewesen, den schulischen Unterricht und die Dozenten zu sichern. Ihre Bereitschaft sei von Anfang an sehr hoch gewesen. „Sie waren immer offen für neue Unterrichts- und Prüfungsmethoden. Und vor allem zuverlässig und pünktlich.“ Nachdem die Ausbildung sehr chirurgisch orientiert gewesen sei, seien die Dozenten überwiegend aus der Chirurgie gekommen.
Sie hätten es verdient, dass ihre Berufsgruppe endlich auch staatlich legitimiert werde. Aber da sei die Politik gefordert, betonte Pflegedirektor Bacher. In der Diskussion um die OTA-Ausbildung gingen die Meinungen auseinander: Die einen redeten von einer „Schmalspurausbildung“, die anderen hielten sie für einen besonderen Gesundheitsfachberuf. „Betrachtet man die Inhalte der Ausbildung näher, so stellt man fest, dass hier von einer „Schmalspurausbildung“ keine Rede sein kann. Sie erfüllt als einzige Ausbildung direkt die Anforderungen, die im OP-Dienst gestellt werden. Krankenpflegekräfte müssen dagegen erst zu OP-Fachkräften weitergebildet werden“, so Bacher. Die OTA-Ausbildung sei der der weitergebildeten OP-Fachkraft durchaus ebenbürtig.
Ralf Neiheiser, bei der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) Mitdenker für die OTA-Ausbildung, sagte, er habe beim OTA-Examen hervorragend vorbereitete Prüflinge vorgefunden. Die erste Abschlussprüfung in Traunstein sei hochwertig gewesen. Die OTA-Ausbildung gebe es seit den 1990er Jahren. Die DKG gebe im Auftrag des Bundes Standards und Qualitätsmaßstäbe vor. „Das Berufsbild der Operationstechnischen Assistenz ist aus den Kliniken nicht mehr wegzudenken“, machte Neiheiser deutlich. Die DKG unterstütze den Gesetzgeber daher derzeit bei Fassung eines Berufszulassungsgesetzes sowie einer Ausbildungs- und Prüfungsverordnung.
Die OTA-Prüfungsvorsitzende PD Dr. Rolf Schauer, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie im Klinikum Traunstein, sprach von einer sehr verantwortungsvollen Tätigkeit, da es um Menschenleben gehe. Ein OTA müsse daher sehr akkurat arbeiten, aber auch nicht vergessen, die Menschenwürde zu wahren. Alle Absolventen hätten eine Anstellung und müssten nicht auf Arbeitssuche gehen. Schauer hob zudem die hohe Motivation der Dozenten hervor. Sie seien vom Schulbetrieb bis zur Abschlussprüfung bestens vorbereitet gewesen.
Die erfolgreichen Teilnehmer waren Igor Abt (Kreisklinik Trostberg), Frank Blechschmidt (Kreisklinik Bad Reichenhall-Berchtesgaden) ,Pia Braun (Kreisklinik Bad Reichenhall-Berchtesgaden), Sabrina Häusler (Kliniken Kreis Mühldorf), Swetlana Kloos (Kliniken Kreis Mühldorf), Carina Kornacker (Klinikum Traunstein), Lena Mann (Schön Klinik, Vogtareuth), Katrin Niederhuber (Klinikum Eggenfelden), Christine Ober (Klinikum Traunstein), Adrian Palkowski (Klinikum Traunstein), Stefanie Schlarb (Kreisklinik Trostberg), Daniela Sonnleitner (Klinikum Passau) und Doris Zörner (Kreisklinik Bad Reichenhall-Berchtesgaden). Bjr
Foto 01: Prüfungsbeste war StefanieSchlarb (rechts) von der Kreisklinik Trostberg mit einem Notendurchschnitt von 1,4. Zu ihrem Erfolg gratulierten ihr die Schulleiterin Mariana Bilokapic und der Prüfungsvorsitzende PD Dr. Rolf Schauer mit einem Geschenk.
30.09.2015 Klinikum Traunstein
Behandlung von Herzerkrankungen
Über 160 Teilnehmer bei den „14. Chiemgauer Kardiologietagen“ auf Gut Ising
24.09.2015 - Klinikum Traunstein
„Menschen unglaublich dankbar für jede Hilfe“
Kinderklinik des Klinikums Traunstein täglich in Freilassinger Flüchtlingsnotunterkunft im Einsatz
„Eine Zahnärztin aus Aleppo, selbst Flüchtling, sprach sehr gut Englisch und hat uns beim Übersetzen geholfen“, freut sich der Mediziner über die unerwartete Hilfe. „Mit Hilfe von Dolmetschern konnten wir uns aus erster Hand ein Bild von dem Leid der Menschen machen“, berichtet Wolf. Er erinnert sich an ein junges Mädchen, das krank und schwer traumatisiert war. „Es stellte sich heraus dass ihre Mutter vor ihren Augen auf der Flucht gestorben ist.“ Glück im Unglück habe ein anderes Mädchen gehabt, das sich vor den Toren des Flüchtlingsheimes mit seinen Geschwistern den Kinderärzten vorstellte: „Eine Gruppe von Kindern kam in einem Privatauto, alle sahen recht krank und mitgenommen aus. In der Kinderklinik wurde bei dem Mädchen dann ein schwerer, aber behandelbarer Herzfehler diagnostiziert.“
Der Chefarzt ist beeindruckt vom unermüdlichen Einsatz für die Flüchtlinge in Freilassing: „Die Helfer vor Ort zeigten eine unglaubliche Geduld“, so Dr. Wolf. „Vielen Helfern, von der Bereitschaftspolizei bis zu Mitarbeitern der Caritas, der Wasserwacht und des Roten Kreuzes, war die Ermüdung und Anstrengung der letzten Tage deutlich anzusehen”, sagt er. „Dennoch haben in dieser schwierigen Situation alle zusammengeholfen. Und die Menschen waren unglaublich dankbar für jede Hilfe.“ Auch die Geschäftsführung des Klinikums habe mitgeholfen: „Wir sind sehr froh, dass uns unser Klinikvorstand mit unserem Anliegen, vor Ort zu helfen, sofort und großzügig unterstützt hat, so Dr. Wolf. „Medikamente und Personal für die Versorgung vor Ort werden vom Klinikum bereitgestellt.“
23.09.2015
Keine Hilfe für Patienten -
„Krankenhaus-Reform? – So nicht!“
Landräte und Vorstand der Kliniken Südostbayern erwarten von der Bundespolitik die klinische Versorgung nicht im Stich zu lassen
Anlässlich des bundesweiten Aktionstags „Krankenhaus-Reform – So nicht“ der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) am gestrigen Dienstag gegen die geplante Krankenhausreform mit einer zentralen Protestveranstaltung der Mitarbeiter von deutschen Krankenhäusern vor dem Brandenburger Tor in Berlin bezogen Vorstand und Aufsichtsratsvorsitzende der Kliniken Südostbayern AG in einem Pressegespräch im Traunsteiner Landratsamt zu den vorgesehenen Änderung kritisch Stellung. mehr...
Der Aufsichtsratsvorsitzende und Landrat des Landkreises Berchtesgadener Land, Georg Grabner, sah in der vorliegenden Form eine ganz große Belastung auf die Krankenhäuser gerade auf dem Land zukommen. Die Reform stehe zwar unter dem Motto, die Qualität zu fördern, aber es komme der Bundesregierung in Wirklichkeit darauf an, Strukturen zu verändern. „Es wird problematisch für die Krankenhäuser im ländlichen Raum“, stellte er fest. Deshalb habe er bereits Gespräche mit Politikern geführt, um diese vor den Beratungen im Bundestag noch einmal wach zu rütteln. Denn das Gesetz, so wie es jetzt da stehe, dürfe nicht kommen. „Es geht um das Überleben der Krankenhäuser im ländlichen Raum und den Erhalt der Qualität“, machte er deutlich.
Man wolle die Krankenhausreform nicht verhindern, betonte auch der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Uwe Gretscher, sondern die Tragfähigkeit der Krankenhausversorgung erhalten. Grundsätzlich war er zuversichtlich, dass es der Kliniken Südostbayern AG 2015/2016 gelinden werde, ihre Häuser wirtschaftlich auf Kurs zu bringen und im operativen Geschäft 2016 auf die „schwarze Null“ zu kommen.
Der vorgesehene Gesetzentwurf sehe aber die Kürzung des Versorgungszuschlags vor. Dadurch würden allein der Kliniken Südostbayern AG rund 1,6 Millionen Euro fehlen. Bundesweit treffe es die Krankenhäuser mit 500 000 Millionen Euro. „Das Gesetz dient dazu, ein Mehr an Leistungen zu verhindern“, sah Dr. Gretscher den wesentlichen Punkt der Gesetzesreform. Durch Zuzug und Demografie würden die Krankenhäuser der Klinik-AG jedoch vermehrt in Anspruch genommen. Mindestens 1000 Patienten würden pro Jahr dort mehr stationär behandelt. Schließlich hätten die Krankenhäuser einen Versorgungsauftrag. „Wir versorgen die Patienten der Region, die unsere Hilfe und Unterstützung brauchen“, betonte er. Er aber habe den Eindruck, die Bundesregierung glaube, dass man nur „Kasse durch Masse“ machen wolle. Patienten würden weder gezwungen, ins Krankenhaus zu gehen, oder sogar „herangekarrt“, meinte auch der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende, der Traunsteiner Landrat Siegfried Walch.
Das mit dem Mehraufkommen an Patienten verbundene Fallwachstum mit ca. 1000 CaseMix-Punkten führe zu einem Mehrleistungsabschlag und damit zu erheblichen Erlösverlusten, weil unter dem Strich weniger als zehn Prozent vergütet würden, erklärte Dr. Gretscher. Bisher verbleiben wenigstens 25 Prozent in den Kliniken. Von 2013 bis 2015 habe die Kliniken Südostbayern AG rund zehn Millionen Euro deshalb für erbrachte Leistungen an die Krankenkassen zurückzahlen müssen. Aber die vorgesehenen verbleibenden zehn Prozent seien nichts, so Dr. Gretscher. „Wenn wir die jährlichen Kostensteigerungen berücksichtigen, zahlen wir drauf.“ Dies könne aber nicht im Sinne des Gesetzes sein. Die Kliniken arbeiteten an der Kostensenkung. Dies könne aber nicht auf Kosten von den Mitarbeitern und Patienten geschehen. „Wir wollen gutes Personal haben, müssen aber unseren Mitarbeitern sagen, dass wir weniger Geld bekommen, um die Mitarbeiter zu bezahlen.“ So könne man sie nicht motivieren. Größere Kliniken in den Ballungszentren würden mehr Patienten finanziell besser „verdauen“.
Durch Zuwanderung, mehr Geburten und den demografischen Wandel brauche der ländliche Raum mehr Krankenversorgung. Das geplante Gesetz ziele jedoch darauf ab, dass die Krankenhäuser für jeden Patienten mehr bestraft würden. Die Zentren profitierten, weil sie leichte über diese Hürde springen würden, meinte auch Landrat Walch. „Den Krankenhäusern dort tut es nicht weh, wenn sie das Eine oder Andere abschmelzen müssen, denen im ländlichen Raum schon.“
Als weiteres Beispiel nannte Dr. Gretscher die ambulante Versorgung. Die Zahl der ambulanten Patienten steige sprunghaft an und habe sich in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt. Die niedergelassenen Arztpraxen würden nur ein Drittel der Zeit abdecken. „Außerhalb dieser Zeit landen die Patienten bei uns“, so Dr. Gretscher. Für jeden ambulanten Patienten bekomme das Krankenhaus von den Krankenkassen rund 30 Euro. Die tatsächlichen Aufwendungen betrügen aber um die 100 Euro. „Das ist eine massive finanzielle Unterversorgung und auf Dauer nicht zu finanzieren“, stellte er fest. Die Versorgung durch niedergelassene Ärzte sei in den Landkreisen Berchtesgadener Land und Traunstein noch gut. Ihre Zahl nehme aber ab. Das Durchschnittsalter der niedergelassenen Ärzte im Berchtesgadener Land bezifferte Landrat Grabner auf 58 Jahre. Künftig werde die ambulante Versorgung dadurch weiter zunehmen.
Die Kliniken in Deutschland bekämen seit Jahren die Lohn- und Tarifsteigerungen der Beschäftigten von den Krankenkassen nicht ersetzt, sagte Landrat Grabner. Es gehe ausschließlich zu Lasten der Krankenhäuser, wenn Leistungen nur teilweise von den Krankenkassen refinanziert würden.
Eine „Themaverfehlung“ nannte Landrat Walch das geplante Gesetz. Man stellte sich aber nicht gegen das ganze Gesetz, sondern gegen die eine oder andere Regelung. Das neue Gesetz habe nur die Zentren in den großen Städten im Auge und was diese leisten können. Für die kleinen Standorte werde es dadurch aber unheimlich schwierig. Eine Qualitätssteigerung sei nicht möglich, weil weniger Geld ins System gelange. Seit Jahren diskutiere die Politik, wie wichtig die medizinische Versorgung im ländlichen Raum sei. Jetzt tue sie so, als wenn diese Diskussion nicht stattgefunden habe, ereiferte sich Landrat Walch.
Der ländliche Raum kämpfe darum, dass er nicht ausblute und die Menschen nicht in die Zentren gingen. „Aber wer geht noch in eine Region, wenn die medizinische Versorgung nicht vorhanden ist“, befürchtete Walch. Die Kliniken Südostbayern AG ginge aktuell daran, ihre hauseigenen Probleme zu lösen. Deshalb sei es bedrückend, wenn alle Anstrengungen mit dem Gesetzesentwurf kontrakariert würden. Daher nannte Walch das geplante Gesetz einen „Frontalangriff gegen den ländlichen Raum“, denn es bedeute weniger Geld für mehr Leistung. Kein Industriebetrieb würde so arbeiten.
Vorstand Elisabeth Ulmer sagte, dass Gesetz stehe für mehr Qualität. „Mehr Qualität bedeutet auch mehr Geld.“ Deshalb passten Qualität und Kürzungen nicht zusammen“, unterstrich sie. Es könne nicht angehen, dass gute Qualität bestraft werde.
Landrat Grabner erklärte, das Gesetzgebungsverfahren im Bundestag sei bereits auf den November verschoben worden. „Offensichtlich wird Nachbesserungsbedarf gesehen.“ Seine Erwartung an das Parlament daher war, dass es so nicht kommt. Schließlich seien die Parlamentarier in ihren Landkreisen verankert, betonte Landrat Grabner.
Im vergangenen Jahr wurden in den Häusern der Kliniken Südostbayern über 168 000 Patienten behandelt. Davon wurden rund 56 000 Patienten stationär behandelt. Fast 112 000 Menschen wurden ambulant versorgt. In den Geriatrischen Rehabilitationen Berchtesgaden und Trostberg wurden über 1000 Patienten nach Krankenhausaufenthalten wieder aktiviert. Die Versorgung dieser Patienten wurde mit über 3700 Mitarbeitern durchgeführt. Den ärztlichen Dienst versahen rund 460 Mediziner. In der Pflege waren fast 1750 Pflegekräfte tätig. Die sonstigen Dienste (Funktionsabteilungen, Verwaltung, Technik usw.) übernahmen über 1500 Mitarbeiter.
18.09.2015 - Bildungszentrum
45 Schüler schafften das staatliche Examen
Mit einem Notendurchschnitt von 1,98 wurde ein so gutes Ergebnis wie noch nie erreicht
Viele hätten mitgeholfen, dass sie diesen Weg gehen konnten, meinte der Leiter des Bildungszentrums für Gesundheitsberufe der Kliniken Südostbayern AG, Rupert Übelherr: die Lehrkräfte, Dozenten und Praxisanleiter, die sie während der Ausbildung angeleitet haben, die Eltern, Freunde und Partner, die sie begleitet haben und nicht zuletzt die Politik, die die Rahmenbedingungen geschaffen hat. Dabei wies Übelherr darauf hin, dass das Ausbildungsgebiet im Bildungszentrum durch die Krankenpflegehilfeschule, die Ausbildung zum Operationstechnischen Assistenten und das duale Studium in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Rosenheim erweitert worden sei.
In diesem Zusammenhang erinnerte er an den Beginn der Krankenpflegeschule vor 55 Jahren. Am 1. Oktober 1960 startete die Schule mit zwölf Schülerinnen im damaligen Prinz-Ludwigs-Heim. Schon damals sei der Grund ein extremer Fachkräftemangel gewesen, so Übelherr. Die Ausbildung mit 400 Theoriestunden dauerte zwei Jahre. Es folgte ein Anerkennungsjahr. Heute dauert die Ausbildung drei Jahre mit 2100 Stunden Theorie. In den vergangenen 55 Jahren wurden 1565 Schüler ausgebildet.
Ein gewissen Murren darüber, wie viele von der Kliniken Südostbayern AG, stellte der Vorstandsvorsitzende Dr. Uwe Gretscher fest. „Wir würden gerne jeden in unsere Einrichtung aufnehmen“, sagte er, denn es mache keinen Spaß zu sagen, dass man jemand nicht übernehmen kann. Aber die Kliniken bräuchten ein gewisses Maß an Wirtschaftlichkeit, um das Personal halten zu können. Man habe einen Gesamtblick auf das Unternehmen.
Man wolle die Pflegekräfte nicht mit Tätigkeiten belasten, die nicht ihrer Qualifikation entsprächen. „Dazu sind sie uns zu wertvoll“, so Dr. Gretscher. Ferner wies er darauf hin, dass die Kliniken Südostbayern AG die Ausbildung für zwei Landkreise mit allen Fragestellungen des Gesundheitswesen wahrnehmen würden. Alle Examinierten hätten eine Anstellung gefunden.
Es sei kein Schaden, in die Welt hinaus zu kommen. Trotzdem sollten sie den Kontakt und die regionale Bindung halten. „Gerne können Sie in den kommenden Jahren der Kliniken Südostbayern AG bei ihrem Versorgungsauftrag helfen“, erklärte Dr. Gretscher.
Sie hätten den Abschluss in einen unglaublich tollen Beruf geschafft, denn sie setzten sich für die Gesundheit anderer ein. Diesen Weg gehe nicht jeder. „Denken sie daran, dass sie es mit Menschen zu tun haben, die Zuwendung und Hilfe brauchen.“
Er wies auf die neue Gesundheitsreform hin, mit der mit einer Brachialität eine neue Kostendämpfung auf die Kliniken zurolle. Wenn sie das Versorgungsniveau halten wollten, gerieten sie an ihre Grenzen. Aktuell würden 20 Flüchtlingskinder im Klinikum Traunstein versorgt, bei denen niemand wisse, wie dies finanziert werde.
Die Glückwünsche des Landkreises zu dem traumhaften Ergebnis überbrachte die stellvertretende Landrätin Schmidhuber. Die Gesellschaft brauche qualifizierte Fachkräfte mit Herz und Verstand, die sich mit ihrem fachlichen Können und ihrer Menschlichkeit kompetent und einfühlsam um die Pflege der Kranken kümmerten. Krankheit gehöre zu unserem Leben und könne jeden in jedem Alter jederzeit meist unvorbereitet treffen. Dann sei er für schnelle und professionelle Hilfe dankbar.
Dem Landkreis sei es ein großes Anliegen, für eine gute berufliche Zukunft der Nachwuchskräfte zu sorgen, sagte Schmidhuber. Die Landkreispolitik werde sich deswegen gerade auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten des Konsolidierungsprozesses in der Kliniken Südostbayern AG für die Bildungszentrum für Gesundheitsberufe einsetzen.
Sie hätten die Grundlagen für eine erfolgreiche berufliche Laufbahn gelegt, meinte Oberbürgermeister Christian Kegel. Mit dieser Ausbildung hätten sie hervorragende Voraussetzungen für den weiteren beruflichen Werdegang. „Und mit Ihren Fachkenntnissen werden Sie dringend gebraucht“, so Kegel.
Traunstein sei das Gesundheitszentrum der Region, von dem auch die Absolventen profitierten. Das Klinikum Traunstein sei der größte Arbeitgeber in der Stadt. Außerdem gebe es zahlreiche Fach- und Hausarztpraxen, Apotheken, Sanitätshäuser und vieles mehr. „Die Berufsfachschule für Krankenpflege ist also in unserer Stadt bestens aufgehoben.“ Er wünschte ihnen, dass sie in Zukunft stets einen guten Arbeitsplatz hätten, den dem sie sich mit all ihren Fähigkeiten einbringen könnten und an dem sie erfolgreich seien. „Sie erbringen einen wichtigen Dienst für unsere Gesellschaft“, erklärte der Oberbürgermeister.
Der demografische Wandel werde erhebliche Veränderungen im Aufgaben- und Anforderungsprofil der Krankenpflege nach sich ziehen, stellte der Pflegedirektor der Kliniken Südostbayern AG, Jürgen Bacher, fest. Auf diese Veränderungen seien die Examinierten nach der dreijährigen Ausbildung bestens vorbereitet. „Als gefragte Arbeitskräfte haben Sie beste Chancen auf dem Arbeitsmarkt, auch wenn wir nur 14 Absolventen übernehmen konnten.“ Was auf ihren nicht zu finden sei, seinen die tatsächlich erworbenen Kompetenzen wie Probleme lösen, Pflege planen, Menschen begleiten und ganz besonders in Teams zu arbeiten.
Einen Rückblick auf die Schulzeit gaben schließlich die Klassenleitungen Manuela Nann und Christian Schuster sowie die Klassensprecher Viviane Hayer und Kilian Daxenberger.
17.09.2015 - Kliniken Südostbayern AG
Wir brauchen Ihre Hilfe
Übersetzer für Flüchtlinge in den Kliniken Südostbayern gesucht
Daher suchen die Kliniken nun Menschen, die bereit sind, freiwillig bei den Übersetzungen zu helfen.
Übersetzer und Übersetzerinnen für folgende Sprachen gesucht: Arabisch, Afghanisch und Kurdisch. Sie können sich rund um die Uhr unter der Telefonnummer 0861 705-1208 melden.
10.09.2015 - Klinikum Traunstein
Endlich wieder Hände zum Greifen
Medizinstudentin an der Kinderklinik des Klinikums Traunstein leistet enormen Einsatz
Diese Bitte verfolgte die Studentin der Medizin an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel mit Nachdruck. „Ich habe bei vielen großen Hilfsorganisationen nachgefragt“, so Sabahat Khan. Erhört worden sei ihre Bitte um Hilfe schließlich von Birgit Bode vom Förderverein
"Zahnärzte und Patienten helfen Kindern in Not" e.V . Und in Traunstein erklärte sich das Orthopädietechnik-Unternehmen Pohlig bereit, die herausfordernde Arbeit von Armprothesen für die junge Patientin aus Pakistan mit den sehr kurzen Armstümpfen zu übernehmen. Um nahe bei Zainab zu sein und sie unterstützen zu können, fragte Sabahat Khan bei Dr. Wolf nach einem Famulatur-Platz an. So konnte sie gleich nach der Arbeit zu Zainab eilen. „Die Ärzte hier waren toll, sie haben mich sehr unterstützt“, lobte die Famulantin das Team des Chefarztes. Der wiederum zeigte sich beeindruckt von der Tatkraft der angehenden Medizinerin. Diese brachte nicht nur in den sechs Wochen des Aufenthaltes von Zainab und ihren Eltern in Traunstein ihre Freizeit ein, sondern hatte zur Unterstützung auch gleich ihre Schwester Dua-Wahab mitgenommen
Während ihre Schwester auf ihrer Praktikumsstelle in der Kinderklinik im Traunsteiner Klinikum war, dolmetschte die Jurastudentin bei der Firma Pohlig und war so eine wichtige Schnittstelle zwischen der armamputierten Zainab und den Technikern der Orthopädietechnik. Dies war umso wertvoller, als schon rasch feststand, dass die junge Pakistanerin myoelektrisch gesteuerte Armprothesen erhalten sollte. „Bei dieser Hightech-Orthopädietechnik steuern die noch vorhandenen Muskelgruppen die Bewegungen“, erklärt Chefarzt Dr. Wolf. Und Sabahat Khan erläutert: „Je nachdem, wo Zainab ihre Schultermuskeln anspannt, öffnet oder schließt sich ihre Hand, auch das Tempo der Anspannung steuert die Geschwindigkeit der Handbewegung.“ Auf einem Video zeigt die Medizinstudentin den bewegenden Moment, in dem Zainab mit einer Gabel Apfelstückchen aufnimmt und isst. Fast ungläubig staunend sieht das Mädchen aus, das bislang nur mehr mit dem Mund schreiben konnte. Bevor sie in der zweiten Septemberwoche mit ihrer Familie und den Khan-Schwestern wieder nach Pakistan fliegt, wird sie mit Hilfe von Physiotherapeuten noch vieles dazu gelernt haben für ihren Alltag daheim.
Und weil Pakistan stark darin ist, Menschen mit Einschränkungen individuell bei ihrer Berufstätigkeit zu unterstützen und ihnen so einen Arbeitsplatz zu ermöglichen, bestehen gute Chancen auf eine glückliche Zukunft für Zainab. „Das ist Ihrem Einsatz zu verdanken, ohne Sie wäre das nicht möglich gewesen“, freute sich Dr. Wolf. So konnte Khan auch seinem Team mit eindrucksvollen Videos und Fotos von diesem tollen Erfolg berichten. „Ich bin total glücklich, solche Gefühle hatte ich in meinem ganzen Leben noch nicht“, so Sabahat Khan. Sie freue sich unendlich, dass sie für ihren Wunsch zu helfen, letztlich doch Mitstreiter gefunden habe. Auch im Klinikum Traunstein.
Ina Berwanger
01.09.2015 - Klinikum Traunstein
Traumazentrum: Schwerverletzte werden optimal versorgt
Die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie bestätigt dem überregionalen Traumazentrum im Klinikum Traunstein erneut die Qualifikation
In einem überregionalen Traumazentrum werden vor allem Hochrasanztraumata nach Verkehrunfällen, Verletzungen nach Stürzen aus großer Höhe und angefahrene Fußgänger behandelt. Unfallursachen waren 2013 61 Prozent durch Verkehrsunfall mit Auto, Motorrad oder Fahrrad sowie 21 Prozent Stürze aus großer Höhe. Fußgänger als Unfallopfer waren nur 3,4 Prozent. Im Traunsteiner Traumazentrum hat die Zahl der behandelten Patienten in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. 2013 waren es 158 Schwer- und Schwerstverletzte und im vergangenen Jahr 175. In diesem Jahr betrug ihre Zahl Mitte des Jahres bereits 151. Der Sinn einer Einrichtung von Traumanetzwerken zeigt sich in einer verbesserten Versorgungsqualität der betroffenen Patienten. Eine Statistik belegt nämlich, dass Kliniken mit mehr als 40 Polytraumen im Jahr Vorteile hinsichtlich der Überlebenswahrscheinlichkeit von Schwerverletzten zeigen. Dieser Effekt zeigt sich deutlich bei den in Traunstein behandelten Schwerstverletzten. Die aufgrund der Schwere der Verletzungen erwartete Sterblichkeitsrate konnte von 6,8 Prozent auf 5,2 Prozent eindrucksvoll gesenkt werden.
Die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie stellt hohe Anforderungen an ein überregionales Traumazentrum. Es hat eine ständige Aufnahmeverpflichtung rund um die Uhr. Das Zentrum muss in der Lage sein, gleichzeitig zwei Patienten mit Polytrauma (Mehrfachverletzungen) zu versorgen. Es muss Patienten von anderen Kliniken übernehmen, die diese nicht angemessen versorgen können. Zudem müssen ständig Intensivbetten frei sein. Und der Operationssaal muss rund um die Uhr in Bereitschaft sein.
Das ist auch der Knackpunkt, warum ein Traumazentrum höhere Kosten verursacht: während in einem Krankenhaus mit einbestellten Patienten der OP-Saal während der Woche an fünf Tagen für acht Stunden besetzt ist, ist die OP-Mannschaft eines Traumazentrums das ganze Jahr über an sieben Tagen für 24 Stunden in Bereitschaft. Ein Schockraumteam setzt sich aus zwei Unfallchirurgen, einem Anästhesisten, einem Röntgenarzt, zwei Ambulanzpflegekräften, einem Anästhesiepfleger und einem radiologisch-technischem Assistenten zusammen. Bei Bedarf wird dieses Team noch erweitert, zum Beispiel um einen Neurochirurgen, Neurologen, HNO-Arzt, Kardiologen, Kinderchirurgen, Kinderarzt oder Augenarzt. „Die angemessene Akutbehandlung von Verletzten, die Durchführung von wiederherstellenden, korrigierenden oder Körperteil ersetzenden Eingriffen sowie eine effektive Rehabilitation mit dem Ziel der sozialen und beruflichen Wiedereingliederung der Betroffenen sind große humanitäre, gesellschaftliche und volkswirtschaftliche Aufgaben“, rechtfertigt Prof. Ketterl den Aufwand.
Zum 1. Januar 2014 hat die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung eine Neuordnung der Behandlung von Verletzten mit Arbeitsunfällen und Arbeitswegeunfällen eingeführt. Neben den bereits bestehenden Regelungen und Zulassungen zur Behandlung von Arbeitsunfällen wurde ein neues Verfahren zur Versorgung von Schwerst- und Komplexfällen, das Schwerstverletztenverfahren, eingeführt. Dies bedeutet, dass Patienten mit bestimmten, festgelegten Erkrankungen und Verletzungen nur an bestimmten Kliniken behandelt werden können. In Bayern wurden für diese Versorgungen zwölf Kliniken zugelassen. Ausgesprochen wurde eine Zulassung auch dem Klinikum Traunstein mit seinem überregionalen Traumazentrum. Die Verantwortlichen des Landesverbands Südost der Berufsgenossenschaften sahen die Ansprüche in der Versorgungsqualität und der Versorgungskapazität im Klinikum Traunstein gegeben. Die Zulassung wurde für fünf Jahre ausgesprochen. Für das Klinikum Traunstein bedeutet dies, dass Patienten mit Arbeitsunfällen uneingeschränkt bezüglich ihrer Verletzungsart und -schwere behandelt werden können. Auch besteht eine Verpflichtung zur Mit- oder Weiterbehandlung von Patienten mit bestimmten Verletzungsmustern, die in anderen Kliniken ohne entsprechende Zulassung eingeliefert werden.
24.08.2015 - Klinikum Traunstein
Durch Nervenfeldstimulation chronische Schmerzen vermindern
Erweitertes Therapiespektrum in der Schmerztherapie durch Zusammenarbeit der Schmerztagesklinik mit der Neurochirurgie
Jede dieser Ursachen und Krankheitsmechanismen erfordert laut Dr. Göhmann eine spezifische Behandlung. Die Schmerztagesklinik im Klinikum Traunstein bietet in verschiedenen Therapiezyklen Übungen an, um Stress, psychische Belastungen sowie eigene Belastungsgrenzen besser einzuschätzen und Überforderungen frühzeitig zu erkennen und abzuwehren. Ziel ist es, die Schmerzhemmung des zentralen Nervensystems durch geeignete Entspannungsübungen und Stressbewältigung zu verbessern und die Beweglichkeit und Belastungsfähigkeit des Körpers mit Bewegungsübungen zu fördern. Ein Teil der Patienten kann allein durch diese Maßnahmen die ständigen Schmerzen reduzieren oder zumindest eine schubartige Verschlimmerung eingrenzen, so dass Schmerzmedikamente reduziert oder sogar abgesetzt werden können.
Dennoch gibt es verzweifelte Patienten mit Rückenschmerzen, die sich durch diese Maßnahmen, die immer die Grundlage jeder Schmerzbehandlung sein sollten, nicht entscheidend eingrenzen lassen. Durch eine Neuentwicklung in der Medizin kann mittels peripherer Nervenfeldstimulation eine Reduzierung der Schmerzen erreicht werden. Ein bis vier Elektroden werden, die entlang eines dünnen Kabels ringförmig angeordnet sind, ohne belastenden chirurgischen Eingriff durch einen Stich unter die Haut geschoben. In einer Beobachtungsstudie mit 100 Fällen, die neben therapieresistenten Rückenschmerzen auch entsprechende Schmerzen im Nacken- und Kopf-Brustwirbel- sowie Bauch-, Becken- und Leistenbereich umfasste, wurden keine langfristigen Komplikationen berichtet. Voraussetzung sind umschriebene Schmerzareale, die eine brennende Überempfindlichkeit aufweisen.
In der Studie ging die Schmerzintensität auf der Schmerzskala von null bis zehn von durchschnittlich 7,4 auf 3,2 zurück, wobei ein angenehmes leichtes Kribbeln im Schmerzbereich empfunden wird. Ein besonderer Vorteil des Verfahrens ist, dass unmittelbar im Anschluss getestet werden kann, ob eine Linderung der chronischen Schmerzen zu erreichen ist. Während einer Testphase von fünf bis sieben Tagen ragen die Elektroden an den Punktionsstellen noch aus der Haut und sind mit einem Stimulationsgerät verbunden, das der Patient bei sich trägt und selbst regeln kann. Ist der Schmerzpatient mit der erreichten Schmerzlinderung nicht zufrieden, lassen sich die Elektroden ohne weiteren Aufwand jederzeit wieder herausziehen. „Wenn der Patient jedoch eine ausreichende und für ihn zufriedenstellende Schmerzlinderung feststellt, kann das mit den Elektroden verbundene Stimulationsgerät, ähnlich einem Herzschrittmacher, in eine Hauttasche implantiert werden“, so PD Dr. Mario Carvi y Nievas, Chefarzt der Neurochirurgie. Mit einem Zusatzgerät lässt sich die implantierte Stimulationseinheit weiterhin durch die Haut ansteuern und nach den Bedürfnissen des Patienten regeln. Ein noch komplexeres Verfahren zu Linderung von Schmerzen ist die Implantation eines „spinal cord stimulator“. Stimulationselektroden werden in den Wirbelkanal vorgeschoben, um hauptsächlich bei Ischiasschmerzen oder Durchblutungsstörungen in den Beinen durch eine Rückenmarkstimulation die Schmerzweiterleitung zum Gehirn zu hemmen.
15.08.2015 - Kreisklinik Trostberg
Versorgung der älteren Bevölkerung weiter verbessert
Dr. Marianne Gerusel-Bleck übernimmt die Leitung der Geriatrischen Rehabilitation Trostberg und der Akutgeriatrie Ruhpolding
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Dr. Gerusel-Bleck begann ihre berufliche Laufbahn mit einer Ausbildung zur Krankenschwester und machte auf dem zweiten Bildungsweg das Abitur. Es folgte das Medizinstudium an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München. Während des Studiums arbeitete sie als Forschungs- und Studienassistentin. Durch ihre Tätigkeit in der Hauskrankenpflege lernte sie zudem „die andere Seite“, wie sie sagt, kennen. Sie könne sich dadurch gut vorstellen, was die Angehörigen nach der Entlassung zuhause leisten müssten. Nach dem Studium arbeitete sie in den Kliniken Neuperlach und Agatharied. Dort schloss sie die Ausbildung zur Internistin und Geriaterin ab. Als Oberärztin baute sie in Agatharied die Alterstraumatologie auf.
Das reizvolle an der neuen Aufgabe sei, dass mit der Akutgeriatrie in Ruhpolding und der Geriatrischen Rehabilitation in Trostberg ein weites Spektrum der Altersmedizin angeboten werden könne, sagte Dr. Gerusel-Bleck. Außerdem habe sie die Möglichkeit, das Angebot noch auszubauen. Untere anderem sei der Ausbau verbesserter interdisziplinärer Strukturen, zum Beispiel mit der Chirurgie, geplant.
Dr. Aumüller-Nguyen ist in Trostberg keine Unbekannte. Seit 2006 ist sie mit einer Unterbrechung – von 2011 bis 2013 arbeitete sie in einer niedergelassenen Praxis für Allgemeinmedizin – in der Geriatrischen Rehabilitation Trostberg tätig. Aufgewachsen ist sie in Bonn. Sie studierte in Mainz und war anschließend als Studienärztin am Institut für Forschung und Entwicklung in Mainz tätig. Vor kurzem hat sie die Prüfung zur Geriaterin erfolgreich abgelegt.
03.08.2015 - Klinikum Traunstein
Notfälle bei der Geburt und bei Neugeborenen trainiert
Geburtshelfer, Hebammen, Kinderärzte und Pflegekräfte beim „Perinatologischen Symposium Südostbayern“
Über 80 Frauenärzte, Kinderärzte, Hebammen und Pflegekräfte informeirten sich über aktuelle Entwicklungen in der Geburtshilfe und in der Versorgung Neugeborener. Themen waren unter anderem Neuentwicklungen in der Pränataldiagnostik, vorgeburtliche Entwicklungsstörungen der Lungen und des Zwerchfells, Infektionserkrankungen in der Schwangerschaft und bei Neugeborenen, kindliche Herzrhythmusstörungen sowie die Ernährung von Frühgeborenen.
Die Teilnehmer hatten die Gelegenheit, an einem geburtshilflichen bzw. neonatologischen Simulationstraining teilzunehmen. In Gruppen wurden an elektronisch steuerbaren Simulationspuppen Notfälle während der Geburt sowie beim Neugeborenen trainiert. Was zum Beispiel in der Luftfahrt seit vielen Jahren üblich ist, findet dank moderner Simulatoren mit der Möglichkeit von Echtzeit-Interventionsmöglichkeiten, Videoanalysen und Anleitung durch erfahrene Tutoren zunehmend auch Eingang in die moderne Medizin. Ziel des Trainings ist die Standardisierung von fachübergreifenden (interdisziplinären) Abläufen, die Erlangung von Routine und die Erhöhung der Sicherheit in kritischen Situationen, die im Alltag meist nur selten auftreten. Das Bildungszentrum für Gesundheitsberufe der Kliniken Südostbayern AG bietet mit dem neuen Simulationszentrum optimale Voraussetzungen.
Die Organisatoren um Privatdozent Dr. Christian Schindlbeck, Chefarzt der Frauenklinik, und Privatdozent Dr. Gerhard Wolf, Chefarzt der Kinderabteilung im Klinikum Traunstein, sowie die Kollegen aus Rosenheim zeigten sich mit der Teilnahme sehr zufrieden und wollen derartige Simulationstrainings zukünftig regelmäßig abhalten.
01.08.2015 - Bildungszentrum
Zweimal die Traumnote 1,0
22 erfolgreiche Absolventen an der Krankenpflegehilfeschule
Eine professionelle Kommunikation sei besonders in Ausübung eines Pflegeberuf neben der beruflichen Fachlichkeit eine der wichtigsten Sozialkompetenzen, die man möglichst in jungen Jahren erlernen sollte, so Raufeisen. In der Pflege und Betreuung kranker Menschen sei es oft eine viel höhere Anforderung, einer persönlichen, einfühlsamen, wertschätzenden, respektierenden und ehrlichen Kommunikation gerecht zu werden. „Aber nicht nur das Wort zählt, sondern auch das Verhalten dem Gegenüber in Form entsprechender Mimik und Gestik“, sagte er und zählte Beispiele wie Zeit haben, zuhören können, Meinungen einholen, andere Ansichten gelten lassen, Kompromisse eingehen, Dinge zu organisieren und Krisen bewältigen auf. „Das Sprechen miteinander wird, genauso wie eine individuelle, ganzheitliche Krankenpflege zur Kunst“, meinte er.
Häufig würden jedoch die kommunikativen Fähigkeiten überschätzt. Was die Gesellschaft den Kindern und Jugendlichen als Erziehung, die immer häufiger und früher durch Fremdpersonen erfolge, und „artgerechter“ Kommunikation mit Stöpsel am Ohr und Handy in der Hand vorlebe, vermittele und zulasse, müsse kritisch hinterfragt werden. Erziehung und Förderung gesellschaftlicher Grunddisziplinen wie das Vermitteln von Respekt, Wertschätzung, Loyalität, Teamfähigkeit, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit usw. gehörten an der Berufsfachschule sicherlich zum Lehrinhalt. Dies sollte jedoch bei der Vermittlung des notwendigen Fachwissens der Krankenpflege hinten anstehen und eigentlich für eine Berufsausbildung als Grundlage vorhanden sein, so der Schulleiter.
Aus den verschiedensten Beweggründen hätten sie die Ausbildung zum examinierten Krankenpflegehelfer begonnen und grundlegende Kenntnisse und Fertigkeiten erlernt, die zur Mithilfe bei der qualifizierten Pflege kranker Menschen befähigten, sagte der stellvertretende Landrat Sepp Konhäuser. Hinter ihnen lägen mindestens 1000 Stunden praktischer Ausbildung, davon mindestens 120 in der Altenpflege. In diesem Jahr hätten sie in eine für sie völlig fremde Welt Einblick bekommen und in der Realität erlebt, was Krankheit und körperliches Gebrechen mit sich bringen, nämlich Hilfsbedürftigkeit und auf grundlegende Handgriffe und seelischen Beistand angewiesen zu sein.
Nach diesem intensiven Einstiegsjahr könnten sie aus eigener Erfahrung heraus entscheiden, ob sie für den einen oder anderen Beruf im Pflegebereich oder des Gesundheitswesens geeignet seien. „Mit dieser beruflichen Erstausbildung stehen Euch viele Türen offen: in der Gesundheits- und Krankenpflege sowie der Alten- und Behindertenhilfe.“ Viele nutzten auch die Möglichkeit einer weiteren Ausbildung im Gesundheitswesen. Pflegekräfte würden dringend gebraucht für Menschen, die betreut werden müssten und die aufgrund widriger Umstände in ihrer Krankheit nicht mehr dazu fähig seien, rational zu handeln. In diesem Zusammenhang werde das Thema „Demenz“ immer mehr auf uns zukommen.
Um die Krankenpflege auf Dauer leisten zu können, sei eine gute und fundierte Ausbildung sehr wichtig. Mit dem Bildungszentrum für Gesundheit und Soziales habe der Landkreis im ehemaligen Annette-Kolb-Gymnasium moderne Räume und eine ideale Bündelung von Kompetenz und Fachwissen geschaffen. Der Aufsichtsrat der Kliniken Südostbayern AG werde an der Ausbildung festhalten, sicherte Konhäuser zu.
Bildung und Erfahrung sei die ideale Grundlage für Motivation und Erfolg auch im Beruf, meinte Elisabeth Ulmer, Vorstand der Kliniken Südostbayern AG. „Mit Ihren Leistungen in der Berufsausbildung haben Sie bewiesen, dass Sie in der Lage sind, mit dem erworbenen Wissen und Können erfolgreich durchzustarten. Die Gesundheitsdienstleister in den Landkreisen Berchtesgadener Land und Traunstein bauten künftig auf sie. Die Kliniken Südostbayern AG bilde nicht nur für den eigenen Bedarf aus, sondern auch für Alten- und Pflegeheime, den ambulanten Pflegedienst und den sonstigen Bedarf an Pflegefachkräften in den Landkreisen.
„Sie haben einen in der Öffentlichkeit äußerst geschätzten Beruf gewählt, der Ihnen alle Möglichkeiten für die berufliche Entwicklung beschert“, stellte der Pflegedirektor der Kliniken Südostbayern AG, Jürgen Bacher, fest. Gerade in der ambulanten und in der Altenpflege gebe es eine Vielzahl interessanter Betätigungsfelder. Mit einem enormen Wissen ausgestattet würden sie nun ins Berufsleben oder in eine weitere Berufsausbildung entlassen. Sein Rat lautete, die fachliche und menschliche Kompetenz zu vertiefen, sich weitere berufliche Ziele zu setzen und sich nicht mit dem Erreichten zufrieden zu geben. „Bildungshunger und Wissensdurst sind Dickmacher, aber sie machen Sie zu Schwergewichten des Wissens“, sagte Bacher.
Die erfolgreichen Absolventen der Berufsfachschule für Krankenpflegehilfe waren Zeynep Demirdag (Rosenheim), Magdalena Eglauer (Saaldorf), Hannah Füchsl (Altenmarkt), Christina Gerasimow (Trostberg), Philipp Grundwald (Bischofswiesen), Jennifer Gruß (Traunstein), Stephanie Hammerer (Bayrisch Gmain), Sandra Hartl (Bernau), Saskia Kalinke (Bad Reichenhall), Tanja Keller (Traunstein), Ventura Mafuiane (Traunstein), Tina Mämpel (Trostberg), Rafael Marincat (Schönau am Königssee), Helena Marker (Trostberg), Lisa Niedermaier (Pittenhart), Burhan Özkan (Fridolfing), Sabrina Pereda-Krall (Traunstein), Sandra Poschner (Surheim), Lorina Schäfer (Aßlav), Pirmin Schindler (Ainring), Martin Schoel (Palling), Andrea Stockinger (Lacken am Mattsee) und Christina Weckerle (Traunreut).
30. Juli 2015 - Kliniken SOB
Klinikdefizit in 2014 um 2 Millionen Euro reduziert
Vorstand bestätigt weiteren Defizitabbau auch für das
laufende Jahr 2015
„Als Momentaufnahme sind diese Zahlen durchaus positiv zu bewerten, das Ergebnis zeigt, dass alle Beteiligten wissen, wohin die Reise gehen soll. Dennoch warten in diesem und den folgenden Jahren noch viele Herausforderungen auf uns“, sagte Dr. Gretscher. Der Verbund habe auch weiterhin einen hohen Sanierungsbedarf zu bewältigen und müsse sich zugleich zukunftsfähig aufstellen. „Wir gehen fest davon aus, auch in 2015 eine deutliche Ergebnisverbesserung zu erreichen“.
Leicht gestiegen ist im vergangenen Jahr die Zahl der DRG-Fälle - von 57.016 (2013) auf jetzt 57.870 Fälle (2014). Ebenso stiegen die Erlöse aus den Krankenhausleistungen an. Dazu haben auch die 2014 eingeleiteten medizinischen Maßnahmen beigetragen. So wurde etwa die Behandlung Schwerstverletzter von der gesetzlichen Unfallversicherung neu geregelt - und Traunstein als eine von zwölf Kliniken in Bayern für die Behandlung bestimmter Fälle ausgewählt.
In Berchtesgaden wurde 2014 der dritte und damit letzte Bauabschnitt abgeschlossen. Unter anderem wurde in den vergangenen drei Jahren der Hauptzugang barrierefrei gestaltet, Behandlungsräume umgebaut und der OP-Bereich einer Komplettrenovierung unterzogen. „Sichtbare und für Patienten weniger sichtbare Veränderungen werden dazu beitragen, die Patientenversorgung insgesamt deutlich zu verbessern“, sagte Elisabeth Ulmer, Vorstand der Kliniken Südostbayern AG. In diesem Jahr sollen die baulichen Maßnahmen an der Zentralen Sterilgutversorgung in Traunstein abgeschlossen werden. Noch in diesem Jahr soll die Notfallambulanz in Traunstein umgebaut werden. Ziel ist hier eine Verbesserung und Beschleunigung der Prozesse rund um die Versorgung von Notfallpatienten. Darüber hinaus wurde die Gefäßchirurgie in Reichenhall ausgebaut und wird das Lungenzentrum Südostbayern dort neu positioniert.
Der neue Vorstandsvorsitzende Dr. Uwe Gretscher sagte, der Verbund mit seinen sechs Standorten erfülle seinen Versorgungsauftrag für die Bevölkerung bereits heute sehr gut - dennoch müsse der wirtschaftliche Konsolidierungskurs unter Berücksichtigung der medizinischen und gesellschaftlichen Herausforderungen durchgehalten werden. „Wir verfügen an allen sechs Standorten über Potenziale, die wir fördern, ausbauen und deutlich stärker vernetzen müssen. Wir sind bereit, zu investieren - und dort wo sinnvoll und notwendig auch neue Wege einzuschlagen“, betonte Dr. Stefan Paech, der seit dem 1. Januar 2015 als Medizinischer Direktor für die Kliniken tätig ist. Hier werde das Stichwort „Vernetzung“ eine immer größere Bedeutung bekommen. „Wir sind ja als Krankenhaus ein wichtiger Teil der Gesundheitsversorgung in den Landkreisen und wollen die bereits bestehenden engen Kooperationen mit anderen Akteuren noch intensivieren“. Konkret nannte Dr. Paech die Altersmedizin als Beispiel. Hier gebe es angesichts des demographischen Wandels und vor dem Hintergrund der vorhandenen Möglichkeiten in den Kliniken viele Chancen für eine Weiterentwicklung der medizinischen Leistungen und eine erweiterte Kooperation mit anderen Partnern aus dem Gesundheitswesen der Region.
Siegfried Walch, Aufsichtsratsvorsitzender der Kliniken Südostbayern AG und Landrat des Kreises Traunstein lobt mit Blick auf die Entwicklungen im vergangenen Jahr das Engagement der Mitarbeiter. Es sei auch ihr Verdienst, dass die Kliniken den Weg der wirtschaftlichen Konsolidierung unbeirrt weitergingen. „Um aus der Verlustzone zu kommen, müssen wir neue Versorgungskonzepte entwickeln und Schwerpunkte setzen. Auch hier sind wir auf die Mithilfe der Mitarbeiter, der Patienten und aller anderen Akteure in unseren Landkreisen angewiesen. Ich bin mir sicher, dass in dieser Frage Einigkeit besteht und der nötige Schwung vorhanden ist, um diese Aufgabe gemeinsam zu bewältigen. Natürlich ist uns bewusst, dass die Belastung für die Mitarbeiter hoch ist. Wir wollen aber unsere Kliniken in kommunaler Trägerschaft halten und müssen fest zusammenstehen, um sie auch wirtschaftlich wieder in die Spur zu bekommen. Nur so sichern wir langfristig eine derart hochwertige medizinische Versorgung in der ganzen Region.“
Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Georg Grabner, Landrat des Berchtesgadener Landes äußerte sich überzeugt, dass es der Führungsmannschaft um Dr. Gretscher gelingen werde, die wohnortnahe medizinische Versorgung in der Region langfristig sicherzustellen und die Wirtschaftlichkeit der sechs Standorte nachhaltig zu verbessern - und dies trotz des Umstandes, dass die Rahmenbedingungen auf Bundesebene dafür nach wie vor schwierig seien.
10.07.2015 - Klinikum Traunstein, Gstaad
Kinder mit Diabetes Typ 1 für Alltag fit machen
Zweites Diabetes–Detektivwochenende der Kinderklinik Traunstein im Irmengardhof
Detektiv-Handbuch als Leitfaden zur Selbstständigkeit
Ziel des von Dr. Sindichakis und ihrem Diabetesteam entwickelten Konzeptes ist es, die Kinder, die zum Beginn der Erkrankung zu jung waren, um geschult zu werden, fit genug zu machen, um ohne die Eltern bei Freunden übernachten sowie an schulischen Veranstaltungen, wie Wandertage oder Schullandaufenthalte, teilnehmen zu können.
Man konnte eine Stecknadel fallen hören, als sich die Kinder untereinander vorstellten und eines nach dem anderen erzählte, wann es Diabetes bekam. Niki und Nik, die zwei Diabetes-Detektive aus dem speziell für dieses Wochenende konzipierten Diabetes-Detektiv-Handbuch, zeigen den Kindern, wie sie auf einer Nachtwanderung im Wald Spuren nachgehen und Schmuggler verfolgen, Diebe dingfest machen und Schmugglerware sicherstellen. Der Bezug zum Diabetes ist schnell hergestellt. Gelernt wird den Kindern, wie sich Sport bzw. eine Nachtwanderung auf den Blutzucker auswirken und was sie daher bei einem Schulausflug beachten müssen.
Es gab eine D-Detektiv-Party mit Süßigkeiten und Lagerfeuer, gemeinsames Kochen und Baden. Gemeinsam Blutzucker zu messen, Kohlenhydrate zu berechnen und Insulin zu spritzen, war eine wertvolle Erfahrung. Über die selbst gemachte Pizza sagte Frederick (acht Jahre) voller Begeisterung: „Die schmeckt ja besser als bei unserem Italiener“. „Vielen Dank, dass ich mitkommen durfte“, sagte Constantin. Der achtjährige Emilio, der im Alter von drei Jahren an Diabetes erkrankte, war zum ersten Mal ohne die Eltern unterwegs. Er versteckte sich bei der Abreise, da er noch länger bleiben wollte. „Können wir das jetzt jeden Monat machen“, fragte Georgia. „Bleiben wir jetzt hier für immer“, wollte Kay-Ludwig voller Begeisterung wissen. Auch Patryck wollte gerne in Zukunft jede Ferien im Irmengardhof verbringen. Anna, acht Jahre alt, fand alles „sehr, sehr spannend“.
Teamarbeit und finanzielle Unterstützung ist Basis für den Erfolg
Ein Blick in die glücklichen Gesichter der Kinder ließ die 13 Betreuer die viele Arbeit und Organisation im Vorfeld und den wenigen Schlaf an diesem Wochenende vergessen. „Ohne ein gutes Team und finanzielle Unterstützung lässt sich so ein Projekt nicht verwirklichen. Mein ganz besonderer Dank gilt deshalb meinem hiesigen Team mit den Kinderärzten Anton Berger, Leonie Ruhnau, Sr. Lisa Freutsmiedl und der Diabetesberaterin Andrea Kipfelsberger sowie meinem ehemaligen Team aus der Kinderklinik 3.Orden.“, sagte Dr. Sindichakis. Der Bunte Kreis Traunstein stellte Getränke und Semmeln zur Verfügung, die Aloisia-Schmidt-Stiftung kam für die Betreuung der Münchner Kinder auf und die Björn-Schulz-Stiftung und Moni und Jochen Frank, den Hauseltern des Irmengardhofs unterstützten die Aktion. Dr. Sindichakis und ihr Diabetesteam hoffen, auch im nächsten Jahr die Diabetes-Detektivfreizeit im Irmengardhof abhalten zu können. „Es gibt auch viele neue Ideen. Wir würden zum Beispiel auch Jugendlichen mit Diabetes die Möglichkeit zum Austausch bieten. Der Bedarf wäre da“, erklärt Dr. Sindichakis.
09.07.2015 - Kreisklinik Trostberg
Auf dem Laufband die Sturzangst überwinden
Geriatrische Rehabilitation der Kreisklinik Trostberg hat zusätzliche Therapieoptionen
Gute Behandlungsergebnisse bestätigen Therapieansatz
Einen großen Vorteil bietet die breite Lauffläche. Man kann dadurch einen Rollstuhl direkt auf das Laufband schieben. Durch die Rollstuhlführung bleibt dieser immer in der richtigen Spur und Position. Für Bergauf- und Bergabtraining kann die Lauffläche höhenverstellt werden. Handläufe und Armstützen rechts und links sowie ein Gewichtsentlastungssystem mittels Brustgeschirr sorgen für zusätzliche Sicherheit, wenn sich Patienten unsicher fühlen oder Angst vor einem Sturz haben. Funktionen wie Laufleistung, Blutdruck, Puls usw. werden elektronisch überwacht. Das Laufband kann somit auf allen Gebieten der Medizin, zum Beispiel bei orthopädischen oder neurologischen Patienten, angewendet werden.
Auf die guten Behandlungsergebnisse weist Physiotherapeut Gernot Pichler hin. „Wir haben bis jetzt keinen Patient gehabt, der das Laufband nicht mag oder sich fürchtet. Wir hatten eine Patientin, die nach mehreren komplikationsreichen Operationen nach einem Sturz acht Wochen nur im Bett lag. Es grenzt fast an ein Wunder, dass sie am Ende des Reha-Aufenthalts und nach intensivem Gehtraining auf dem Laufband wieder selbständig gehen konnte“, berichtet Pichler von diesem Therapieerfolg.
Jede Minute stellt einen Schritt zur Gesundung dar
Das Laufband ermöglicht ein angstfreies Training mit Handstützen, Handläufen und Ge-wichtsentlastungssystem. Die ist ein wichtiger Punkt bei älteren Patienten, die gestürzt sind. Wenn man ihnen in der Geriatrie die Angst vor Stürzen nehmen könne, dann sei dies ein großer Therapieerfolg. „Jede Minute ohne Rollstuhl stellt für jeden Patient einen Schritt zur Ge-sundung dar,“ freut sich ebenfalls Oberärztin Dr. Mai Aumüller-Nguyen über eine „menschlich intensive und individuelle Betreuung“ durch die Trostberger Geriatrische Rehabilitation. Der Patient könne früher anfangen zu üben, ohne lange liegen zu müssen. Dadurch werde die Gefahr von Thrombosen oder Embolien verringert.
Es handelt sich um ein „intelligentes Laufband“, das dokumentiere, wie lange und wie weit der Patient gegangen sei. Das Laufband habe zudem eine Bergauf-Funktion, die in ihrer Drehrichtung umkehrbar sei, sodass der Patient auch bergab gehen könne. Man könne dabei verschiedene Profile hinterlegen. Ein Cardio-Modus erlaube die Steuerung von Geschwindigkeit und Bergauf-Funktion zum Beispiel über die Herzfrequenz. Werden die vorgegebenen Frequenzen über- oder unterschritten, reagiert das Laufband dementsprechend und stellt die Ge-schwindigkeit und Steigung über die Herzfrequenz ein.
06.07.2015 - Klinikum Traunstein
Ärzte erörterten Behandlungsstrategien
Beim 22. Traunsteiner Unfallchirurgischen Symposium ging es um Weichteildefekte und Weichteilinfekten
Die Notwendigkeit einer Behandlung von Weichteilen entsteht zum Beispiel nach Unfallverletzungen, Tumorentfernungen, Bestrahlungen oder nach großen operativen Eingriffen. Nach den Worten von Prof. Ketterl steht und fällt der Erfolg einer Heilung nach solchen Operationen damit, ob die Weichteile geschlossen sind. Das Problem müsse daher fachübergreifend (interdisziplinär) durch Unfallchirurgen, Orthopäden und plastische Chirurgen angegangen werden. Es gibt verschiedene Möglichkeiten einer Weichteilbehandlung: das Einbringen von Gewebe aus der unmittelbaren Umgebung in den Defekt, die Entnahme von ortständigen Haut- und Muskellappen zur Deckung der Knochen oder eine freie Gewebeübertragung mit Gefäßanschluss. Letzteres geschieht bei gequetschten Weichteilen ohne Durchblutung. Dadurch könne oft der Unterschenkel oder der Fuß erhalten werden, so Prof. Ketterl. Die Amputationsrate sei damit deutlich gesunken. mehr...
Eine frühe Erkennung von Durchblutungsproblemen sei beim diabetischen Fuß (Charcot Fuß) notwendig, um Infektionen durch Wundlaufen oder Fisteln zu vermeiden, sagte Prof. Dr. Markus Walter von der Schön Klinik München-Harlaching. Die Anzahl der Patienten mit einem diabetischen Krankheitsbild nehme zu. Eine richtige Schuhversorgung sei nötig, um Defekte und bei Fortschreiten Amputationen zu vermeiden. Durch die zunehmend älteren und pflegebedürftigeren Patienten würden auch Liegegeschwüre (Decubitus ulcerus) zunehmen, so Prof. Dr. Axel-Mario Feller, der sich im Chiemgau niedergelassen hat und nun im Klinikum Traunstein als plastischer Chirurg tätig ist. Typische Liegegeschwüre träten am Kreuzbein auf, so Prof. Feller. Er machte auf verschiedene Versorgungsmöglichkeiten von der Prophylaxe bis zur Verschließung aufmerksam. Mit dem komplexen regionalen Schmerzsyndrom (CRPS = Complex regional pain syndrome) befasste sich Dr. Christina Valle vom Medical Park Chiemsee in Felden. Die Krankheit ist dadurch gekennzeichnet, dass es nach Verletzungen zu ausgeprägten Störungen und Veränderungen in den betroffenen Gliedmaßenabschnitten kommt. Als Symptome treten Durchblutungsstörungen, Ödeme, Hautveränderungen, Schmerzen und schließlich Funktionseinschränkungen auf. Sie riet, diese Patienten ernst zu nehmen und zum Beispiel mit einer effektiven Schmerztherapie den Symptomen frühzeitig entgegen zu wirken.
07.07.2015 - Kliniken SOB
Hochleistungsmedizin lernen, wo andere Urlaub machen
Akademische Lehrkrankenhäuser Traunstein und Bad Reichenhall vermitteln kompetent Wissen und praktische Fertigkeiten an Medizinstudenten
Rudi Fuchs hat sich bewusst für das Klinikum Traunstein entschieden. „Ich kenne die Kliniken Südostbayern schon von einem Praktikum während meiner Studienzeit sowie von Empfehlungen von Mitstudenten. Das kollegiale Miteinander, die kompetente Lehre und das Einbinden der Studenten in den Abteilungsalltag haben mich in meiner Entscheidung für dieses Lehrkrankenhaus bestätigt.“
Lernen unter Kompetenter Anleitung.
„Die Studierenden werden bei uns in die Abteilungen und deren Abläufe integriert und unter fachärztlicher Anleitung auf das nach der Ausbildung erforderliche selbstständige Arbeiten vorbereitet“, erklärt der Chefarzt der Allgemein- u. Thoraxchirurgie Prof. Dr. Ekkehard Pratschke, PJ-Koordinator in der Kreisklinik Bad Reichenhall. Ob in der Klinik in Traunstein oder in Bad Reichenhall, mindestens einmal pro Woche kommen alle jungen Ärztinnen und Ärzte in spe zum Unterricht in ihrem Fach zusammen Dabei stehen dann das Besprechen von Fallbeispielen, Gips-, Naht- oder EKG-Kurse auf dem Stundenplan. Letztlich werden die Studenten hier auf ihr abschließendes Staatsexamen vorbereitet.
Das praktische Jahr findet nämlich im letzten Jahr des Medizinstudiums statt. Es gliedert sich in drei Ausbildungsabschnitte von jeweils vier Monaten – „Tertialen“. Die Studenten müssen je ein sogenanntes Pflichttertial im Fach Chirurgie und Innerer Medizin wählen. Ein weiteres Drittel können sie frei nach ihnen Wünschen bestimmen. So stehen im Klinikum Traunstein beispielweise die Bereiche Anästhesie, Gynäkologie, Pädiatrie, Neurologie, Orthopädie und Urologie als Wahlfächer zur Verfügung.
Junge Ärztinnen und Ärzte gefragt
Gerade in ländlichen Regionen wie dem Chiemgau und dem Berchtesgadener Land sind junge Ärztinnen und Ärzte gefragt. Um Jungmediziner frühzeitig zu binden, engagiert sich die Kliniken Südostbayern AG bereits seit vielen Jahren mit seinen akademischen Lehrkrankenhäusern für eine fundierte praktische Ausbildung der Medizinstudenten.
Im Juni fand an der Medizinischen Fakultät der LMU München eine Informationsmesse für Studierende, die vor dem Praktischen Jahr stehen, statt. Privatdozent Dr. Christian Schindlbeck (Chefarzt der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe), Privatdozent Dr. Gerhard Wolf (Chefarzt der Abteilung für Pädiatrie) und Privatdozent Dr. Tom-Philipp Zucker haben das Klinikum Traunstein und seine Studentenausbildung an einem eigenen Stand und Postern vorgestellt. Unter dem Motto „Hochleistungsmedizin. Lernen, wo andere Urlaub machen“ konnten die Chefärzte des Klinikums Traunstein Studentinnen und Studenten für ihr Klinikum interessieren und im persönlichen Gespräch begeistern. Dies ist wichtig, weil damit zukünftige Ärztinnen und Ärzte für unsere Region gewonnen werden. “Viele Studierende, die ihr PJ in Traunstein absolvieren, beginnen nämlich später ihre Facharztweiterbildung am Klinikum Traunstein und den anderen Häusern der Kliniken Südostbayern AG. Viele bleiben dann dauerhaft in unserer Region“, so Dr. Zucker.
Im größten unabhängigen Internet-Bewertungsportal für die Qualität der Ausbildung von PJ-Studierenden (www.pj-ranking.de) belegt das Klinikum Traunstein bundesweit einen Platz unter den besten 20 Prozent der Unikliniken und akademischen Lehrkrankenhäuser. Die Abteilung für Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie am Klinikum Traunstein erhält sogar die beste Bewertung aller anästhesiologischen Abteilungen bundesweit.
03.07.2015 - Kreisklinik Berchtesgaden
Bestmögliche Behandlung für ältere Patienten
Ab Juli steht in der Kreisklinik Berchtesgaden eine Akutgeriatrie mit 20 Betten zur Verfügung
In Verbindung mit der bereits seit September 2010 bestehenden Geriatrischen Rehabilitationsabteilung bietet die Kreisklinik Berchtesgaden nun die bestmöglichen Therapiemöglichkeiten für ältere Patienten. In den vergangenen Jahrzehnten haben die großen Fortschritte in der Medizin und der hohe Lebensstandard dazu geführt, dass die Lebenserwartung gestiegen ist. „Die Notwendigkeit und das Bedürfnis einer gezielten Behandlung älterer Patienten werden aufgrund dieser Entwicklung immer größer“, erklärt Dr. Zenker-Wendlinger. Mit der Einrichtung der Akutgeriatrie in Berchtesgaden werde dieser Entwicklung Rechnung getragen. Sie stehe vor allem älteren Patienten aus dem umliegenden Einzugsgebiet, also wohnortnah, zur Verfügung.
Die Akutgeriatrie (Altersheilkunde) befasst sich mit der Diagnostik und Therapie von Krankheiten älterer und gebrechlicher Menschen, die häufig an mehreren Krankheiten gleichzeitig leiden und deshalb eine dem entsprechend umfangreiche Behandlung brauchen. Ihre Selbstständigkeit und Selbstbestimmtheit werden durch Probleme in verschiedenen Bereichen bedroht. Ihre Lebensführung und Selbsthilfefähigkeit im gewohnten Umfang werden gefährdet. Dem soll der Aufenthalt in der Akutgeriatrie entgegen wirken.
Daher wird die Akutgeriatrie ein sehr breites medizinisches Spektrum sowohl akuter als auch chronischer Erkrankungen umfassen, wie die große Palette internistischer Krankheitsbilder, aber auch neurologische Erkrankungen (Beispielsweise: Parkinson, Schlaganfall, Verminderung der kognitiven Leistung) bis hin zu Wundheilungsstörungen und Weiterbehandlung nach Unfällen oder anderen chirurgischen Eingriffen. Besonderes Augenmerk wird dabei auf wesentlich Themen wie Ernährung, Mobilität und Förderung der geistigen Leistungsfähigkeit liegen." „Mit einem umfassenden Behandlungsansatz werden körperliche, funktionelle, geistige, psychische und soziale Aspekte der Patienten berücksichtigt. Die Angehörigen werden dabei in die Behandlung mit einbezogen“, betont Dr. Zenker-Wendlinger.
In der Regel werden Patienten über 70 Jahre in die Akutgeriatrie aufgenommen. Neben der Abklärung der medizinischen Vorgeschichte werden klinische Tests durchgeführt, um die körperlichen, geistigen und emotionalen Fähigkeiten für den Behandlungserfolg einschätzen zu können. Die Ziele der akutgeriatrischen Versorgung sind die umfassende akutmedizinische und fachübergreifende (interdisziplinäre) Betreuung, die frührehabilitative Behandlung sowie der Erhalt einer selbstständigen Lebensführung bzw. Minderung der Pflegebedürftigkeit. Herausforderungen sind dabei insbesondere die Wiederherstellung der Eigenständigkeit nach Verletzungen und Operationen sowie die Unterstützung und Behandlung im Rahmen von Demenzerkrankungen. Die Senioren werden aktiviert und trainiert, um verlorene Fähigkeiten wiederzuerlangen. Die Einweisung bzw. Übernahme in die Akutgeriatrie erfolgt über den Hausarzt, aus anderen Kliniken und aus
02.07.2015 - Kliniken SOB
Stichwort: vernetzte Medizin
Krankenhäuser stehen unter großem Druck – deshalb sind zukunftsfähige Lösungen gefordert - Interview mit Dr. Stefan Paech, Medizinischer Direktor der Kliniken Südostbayern
Insgesamt umfasst der im Sommer 2009 gegründete Klinikverbund in den beiden benachbarten Landkreisen Berchtesgadener Land und Traunstein sechs Krankenhäuser: die Kreiskliniken Bad Reichenhall, Berchtesgaden, Freilassing, Traunstein, Trostberg und Vizentinum Ruhpolding. Mit rund 3.700 Mitarbeitern und 1.300 Betten gehört die Kliniken Südostbayern AG zu den größten Arbeitgebern der Region, sie versorgt jährlich über 56.000 Patienten. Die kommunale Trägerschaft durch zwei Landkreise in einer gemeinnützigen Aktiengesellschaft sei bundesweit eine Seltenheit, sagt Dr. Stefan Paech. „Mit einem Umsatz von fast 250 Millionen Euro im Jahr gehören wir zu den größeren kommunalen Klinikverbünden in Deutschland“, so der Medizinische Direktor der Kliniken Südostbayern AG. Der Facharzt für Chirurgie hat Zusatzausbildungen in Controlling, Betriebswirtschaftslehre und Medizininformatik, scheut also den Umgang mit Zahlen nicht, hat aber stets zugleich Arbeit und Aufgaben der Medizin im Fokus. „Bis auf wenige hochspezialisierte, nur an Universitätskliniken angesiedelte Themen wie etwa die Transplantationsmedizin oder Herzchirurgie haben wir in beiden Landkreisen eine sehr hohe Marktabdeckung, wir erreichen also sehr viele Patienten“, so Paech.
Die Gründe dafür seien vielfältig und lägen in der Stärke eines Klinikverbundes. „Alle sechs Kliniken sind unter einer organisatorischen Leitung, so können wir im Sinne der Patienten zum Beispiel einheitliche Behandlungsprinzipien umsetzen.“ Hier habe der Klinikverbund in den letzten Jahres schon einiges auf den Weg gebracht. Als Beispiel nennt Paech die Herzmedizin. „Von Traunstein ausgehend haben wir große Technologien wie ein Herzkathederlabor, die normalerweise wirtschaftlich als stand-alone-Lösung nicht möglich sind, in einem weiteren Haus, der Kreisklinik Bad Reichenhall, installieren können“, erklärt Dr. Stefan Paech. „Die Ärzte rotieren über die einzelnen Standorte, dadurch profitieren unsere Patienten von einer hohen Qualität. So führt der Traunsteiner Chefarzt Prof. Dr. Werner Moshage sowohl in Traunstein als auch in Reichenhall kardiologische Interventionen durch. Gerade bei der Herzmedizin käme für die Patienten ein weiterer wichtiger Faktor hinzu: die Zeit. Sie wird bis zur Behandlung durch die kurzen Wege einer wohnortnahen Versorgung erheblich verkürzt, nicht für Herzinfarkt-Patienten ein unschätzbarer Vorteil. Der Faktor Zeit kann auch bei Gefäßpatienten eine wichtige Rolle spielen. Deswegen hat der Klinikverbund die bislang in die allgemeine Chirurgie integrierte Gefäßchirurgie in eine eigene Abteilung umgewandelt. „Ich bin sicher, dass durch die neuen Strukturen die Versorgung von Gefäßpatienten im Landkreis Berchtesgadener Land deutlich verbessert wird“, sagt Chefarzt Dr. Volker Kiechle, der mit seinem leistungsfähigen Kompetenzteam aus erfahrenen Oberärzten sämtliche diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen entsprechend den modernen und bewährten Standards der Gefäßchirurgie der Hauptabteilung in Traunstein durchführt. „Wir haben eine sehr große Resonanz in der Bevölkerung und ich glaube, wir sind auf einem guten Weg“, stellt Stefan Paech fest.
Um dem demographischen Wandel der Bevölkerung gerecht zu werden, baue der Klinikverbund auch seine Kompetenzen in der Altersmedizin und seine damit verbundenen geriatrischen Angebote weiter aus, so der Medizinische Direktor. Weil die Krankenhäuser immer mehr Patienten in höherem Alter und daher auch häufig mit mehreren Vor- und Begleiterkrankungen bekämen, gewinne die Zusammenarbeit fachübergreifender Teams eine zunehmende Bedeutung. So würden beispielsweise die Akutgeriatrie in Ruhpolding und das Traunsteiner Traumazentrum gemeinsame Patientenvorstellungen und – visiten durchführen, um den alten Menschen Doppelbehandlungen und Pflegeheimeinweisungen zu ersparen. „Wir möchten auch die älteren Patienten möglich selbständig und mobil entlassen“, betont Dr. Paech. Je früher ein Geriater die fachliche Behandlung begleite, umso leichter könne dieses Ziel erreicht werden. Diesen Weg will der Klinikverbund konsequent weiterverfolgen. Neben der Reha-Geriatrie in der Berchtesgadener Kreisklinik soll auch in der benachbarten Kurstadt Bad Reichenhall verstärkt das Augenmerk auf die Geriatrie gelenkt werden. „Man weiß, dass die Patienten auch beim Schlaganfall, einer typischen Alterserkrankung, davon profitieren, wenn frühzeitig ein Geriater dazukommt“, so der Medizinische Direktor. Deswegen würde die Altersmedizin auch an den Standorten Traunstein und Reichenhall mit ihren Stroke-Units, also Schlaganfall-Stationen, intensiviert.
Ein weiterer Vorteil eines Klinikverbundes unter kommunaler Trägerschaft sei es, so Paech, „zentrale Dienste und Kompetenzen vorhalten und in die einzelnen Häuser bringen zu können.“ Als Beispiel nennt der Mediziner die „bundesweit anerkannte Hygienebeauftragte“ ´Prof. Ines Kappstein. Ein „seltenes Exemplar, das ein einzelnes Krankenhaus“ kaum bekommen könne, wäre auch der renommierten Infektiologe Chefarzt Prof. Thomas Glück. „Wir haben so eine sehr leistungsfähige Struktur, die vernetzte Medizin macht unsere bisher neun zertifizierten Kompetenzzentren und Qualitätsstandards vielfach erst möglich“, erklärt der Medizinische Direktor. Auch könnten im Klinikverbund Kompetenzen bei hochspezialisierten Leistungen gebündelt werden, ein Vorteil zum Beispiel bei der vom Gesetzgeber geforderten Mindestmengenzahl in verschiedenen Bereichen, z.B. bei der Versorgung von Frühgeborenen. Diese gibt es statt an zwei Standorten zentral an einer Verbundsklinik. Standortübergreifend findet schließlich die Ausbildung in Medizin und Pflege statt, eine gute Antwort auf den Arbeitskräftemangel in diesen Bereichen, findet Dr. Stefan Paech. Er kann sich über eine hohe Mitarbeitertreue freuen. Und über einen sehr hohen Bindungsgrad der Patienten an den Klinikverbund. Sie finden hier sowohl fachliche Kompetenz als auch eine persönliche Atmosphäre. Auch in großen Münchner Kliniken bewährte Koryphäen wie Prof. Dr. Ekkehard Pratschke, langjähriger Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Abteilung für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie des Kreiskrankenhauses Bad Reichenhall, seien „Ärzte zum Anfassen“ geblieben, freut sich Paech. Sie würden gerade auch älteren Patienten Ruhe und Geborgenheit vermitteln. Trotz High-Tech-Medizin kein unwesentlicher Bestandteil einer nachhaltigen Genesung.
Ina Berwanger
27.06.2015 - Kliniken SOB
Mediziner warnen vor Chemie für die Lunge
Deutsche Krebshilfe und Dr. Ulrich Gropper machen auf Gefahren von E-Zigaretten und E-Shishas aufmerksam
E-Zigaretten und E-Shishas liegen im Trend, weil viele Raucher so zum Beispiel das Rauchverbot umgehen wollen. Obwohl sie gesundheitlich bedenklich sind, sind E-Zigaretten und E-Shishas bisher praktisch unreguliert und frei zugänglich. Jeder kann sie über das Internet oder in Spezialläden erwerben. Mit jedem Zug inhalieren die Konsumenten ein Chemikaliengemisch aus Propylenglykol, Glyzerin, Aromen und zumeist Nikotin. Sowohl nikotinfreie als auch nikotinhaltige Flüssigkeiten, die in E-Inhalationsprodukten verdampft werden, können nachweislich zu Atemwegsreizungen führen und zudem die Innenraumluft verschlechtern. Zum Teil wurden in diesen Aerosolen sogar krebserzeugende Substanzen gefunden. „Die gesundheitlichen Risiken bei regelmäßigem und bei Langzeitkonsum sind derzeit nicht abschätzbar“, sagt dazu Dr. Ulrich Gropper, Oberarzt der Inneren Medizin – Pneumologie in der Kreisklinik Bad Reichenhall.
Saugt der Konsument am Mundstück und betätigt je nach Modellen gleichzeitig einen Schalter, wird die Flüssigkeit (Liquid“) verdampft. Der dabei entstehende Nebel (Aerosol) wird vom Konsumenten inhaliert. Das Liquid ist ein Gemisch aus verschiedenen Chemikalien. Die Grundsubstanz ist Propylenglykol und/oder Glycerin. Dieser werden die verschiedenen Aromastoffe und häufig auch Nikotin zugesetzt. „Die Langzeitfolgen einer häufig wiederholten Inhalation sind schwer vorhersehbar“, so Dr. Gropper.
In Deutschland unterliegen E-Zigaretten und E-Shishas bislang keiner gesetzlichen Regelung, sodass unklar ist, ob die Produkte an Orten, an denen das Rauchen gesetzlich untersagt ist, verwendet werden dürfen oder nicht. Die Ansichten gehen weit auseinander. Beim Gebrauch von E-Zigaretten und E-Shishas gelangen nämlich Substanzen in die Raumluft, die auch von Nichtkonsumenten, die im Raum sind, eingeatmet werden. Eine gesundheitliche Belastung Dritter kann daher nicht ausgeschlossen werden.
Ursprünglich wurden E-Zigaretten und E-Shishas hauptsächlich von Rauchern, Ex-Rauchern und Rauchern, die einen Rauchstopp anstreben, verwendet. Inzwischen verwenden immer mehr Jugendliche E-Zigaretten und E-Shishas. Jugendliche Konsumenten von E-Zigaretten und E-Shishas sind zwar meist Raucher, aber bis zu 20 Prozent auch Nichtraucher. Vor allen E-Shishas werden von sehr jungen Nichtrauchern benutzt. Diese sind mit ihren Aromen (Früchte, Süßigkeiten Kaffee usw.) für Jugendliche sehr attraktiv. „Es steht zu befürchten, dass sie Jugendliche zum Umstieg auf herkömmliche Zigaretten verleiten. Nikotinhaltige Produkte können Jugendliche in eine Nikotinabhängigkeit bringen“, betont Dr. Gropper. Neben den genannten gesundheitlichen Risiken spreche dies gegen einen regelmäßigen Genuss dieser Produkte.
18. Juni 2015 - Klinikum Traunstein
Stromkosten werden drastisch verringert
Blockheizkraftwerk im Kesselhaus des Klinikums Traunstein in Betrieb genommen
Durch den Einsatz des Blockheizkraftwerks kann das Klinikum Traunstein deutlich weniger elektrische Energie aus dem öffentlichen Netz beziehen und muss entsprechend weniger Stromkosten bezahlen. Der selbst produzierte und genutzte Strom betrug innerhalb der ersten 5000 Stunden 1081,6 MW/h. Dies entspricht dem Stromverbrauch von rund 490 Haushalten mit vier Personen im vergleichbaren Zeitraum.
Mit der Eigenstromerzeugung wurde auch die elektrische Belastung der Transformatoren im Klinikum Traunstein entspannt. Diese waren bei Vollbetrieb bereits bis an die Leistungsgrenze belastet. Damit wurde als weiterer positiver Aspekt auch die Betriebssicherheit des Hauses verbessert, ohne zusätzliche Investitionen tätigen zu müssen. Dies sei aktuell ebenfalls ein wichtiges Thema, meint Dietrich.
Das Blockheizkraftwerk verfügt über eine thermische Leistung von 374 kW. Das Klinikum Traunstein nutzt die entstehende Abwärme, die größtenteils für die Dampferzeugung verwendet wird. Der Dampf wird in der Sterilisation, Küche und Heizung sowie zur Warmwasserbereitung eingesetzt. Über die Gebäudeleittechnik wird die produzierte Wärme zielgerichtet an den jeweiligen Verbraucher im Klinikum verteilt. Durch diese Steuerung ist es möglich, die gesamte Wärmemenge zu nutzen, so dass eine niedrige Abgastemperatur erreicht werden kann. Der mit Erdgas betriebene Generator mit einer Leistung von 240 kW trägt maßgeblich zum wirtschaftlichen Betrieb bei.
Durch ihre hocheffiziente Bauweise und Einbindung erreicht die Anlage einen Gesamtwirkungsgrad von 91,8 Prozent der eingesetzten Energie. Dadurch ist das Blockheizkraftwerk für die Kliniken Südostbayern AG ein weiteres wichtiges ökologisches Standbein neben der Nutzung von Ökostrom an allen Standorten. „Die Zulassung als Hocheffizienz-Blockheizkraftwerk wird aktuell vorbereitet und beantragt. Dies bedeutet, dass das Klinikum Traunstein in Kürze zusätzlich in den Genuss von deutlichen Einsparungen bei der Stromsteuer kommen wird“, erklärt Dietrich. Auf diese Weise leiste das Blockheizkraftwerk auch für die wirtschaftliche Verbesserung der Kliniken Südostbayern AG einen weiteren merklichen und wichtigen Beitrag.
04. Juni 2015 - Kreisklinik Ruhpolding
Neue Räume für die Endoskopie
Da der Internist Dr. Bruckmayer selbst Gastroenterologe ist, liegt ihm die Aufwertung der Ruhpoldinger Endoskopie natürlich ganz besonders am Herzen. Denn nicht nur die räumlichen Verhältnisse wurden entscheidend verbessert. Mit der Vergrößerung der Endoskopie wurden auch neue Gerät mit deutlich besseren Lichtquellen für eine noch effektivere Diagnostik angeschafft. Der neue Gerätepark erlaubt ihm nun, in der Kreisklinik Ruhpolding fast alle gängigen endoskopischen Untersuchungen durchzuführen. Was natürlich auch den stationären Patienten zugute kommt, die jetzt im Ruhpoldinger Krankenhaus endoskopisch optimal versorgt werden.
26. Mai 2015 - Klinikum Traunstein
Schnellstmögliche Diagnosestellung bei Brustschmerzen
Brustschmerzeinheit (Chest pain unit) der Kardiologie des Klinikums Traunstein wurde rezertifiziert
Plötzlich einsetzende Brustschmerzen können ein weites Spektrum an Ursachen haben: lebensbedrohliche Ursachen wie Herzinfarkt, Lungenembolie oder Aortendissektion oder auch harmlose Ursachen wie Muskelverspannungen. Entscheidend ist die schnellstmögliche korrekte Diagnosestellung. Dass dies im Klinikum Traunstein unter der Leitung von Chefarzt Prof. Dr. Werner Moshage in optimaler leitliniengerechter Weise funktioniert, wurde durch die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) turnusgemäß überprüft. Das Zertifikat ‘Chest pain unit-DGK zertifiziert‘ wurde erneut erteilt. Damit ist das Klinikum Traunstein eine von 220 Kliniken bundesweit, die dieses Gütesiegel führen darf und die 135. Chest pain unit, die rezertifiziert wurde.
In der Chest pain unit werden die Patienten von speziell ausgebildetem ärztlichen und pflegerischen Personal das ganze Jahr über rund um die Uhr versorgt. Parallel zur körperlichen Untersuchung und Anamneseerhebung wird der Patient sofort bei Eintreffen in der Chest pain unit an einen Monitor angeschlossen. EKG, Blutdruck und Sauerstoffsättigung werden registriert und Labor wird entnommen. Bei Bedarf wird unmittelbar eine Ultraschalluntersuchung des Herzens durchgeführt. Die weitere Diagnostik und Therapie erfolgt je nach vermuteter Schmerzursache, so zum Beispiel die sofortige Herzkatheteruntersuchung bei einem Herzinfarkt. Die weitere Behandlung findet je nach Krankheitsbild auf der Intensiv- oder Normalstation statt. Bei harmlosen Schmerzursachen kann der Patient direkt von der Chest pain unit nach Hause entlassen werden. Die Einrichtung von Chest pain units führt nachweislich zu einer geringeren Sterblichkeit von Herzinfarktpatienten, aber auch zu einer kürzeren Krankenhausaufenthaltsdauer und damit zur Kostenreduktion.
Die häufigste lebensbedrohliche Ursache des akuten Brustschmerzes stellt der Herzinfarkt dar. Hier gilt es, umgehend die richtige Diagnose zu stellen und den Patienten sofort einer Herzkatheteruntersuchung zuzuführen, um das verschlossene Herzkranzgefäß schnellstmöglich wieder zu öffnen. Wichtigste und erste diagnostische Maßnahme ist die Erstellung eines EKG, aus dem ein großer Herzinfarkt (ST-Hebungs-Infarkt) sofort erkannt werden kann. Jede Minute zählt, um den Blutfluss in dem betroffenen Herzkranzgefäß mittels einer Ballonaufdehnung und Stentimplantation bei einer Herzkatheteruntersuchung wieder herzustellen. Mit jeder gewonnenen Minute steigt die Chance, Herzmuskelgewebe vor dem Absterben zu retten und die Pumpkraft des Herzens zu erhalten. Dafür wird seit vielen Jahren im Klinikum Traunstein eine 24-Stunden-Herzkatheterbereitschaft mit sechs erfahrenen Kardiologen und zwölf Herzkatheterfachpflegekräften vorgehalten. Als eine der ersten Kliniken in Deutschland hatte das Klinikum Traunstein bereits seit 1986 unter dem damaligen Chefarzt Dr. Günter Alber eine Akut-Koronarangiographie bei Herzinfarkt.
Zur optimalen Versorgung der Patienten in den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land wurde 2007 das bestehende Herzinfarktnetzwerk technisch weiter verbessert. Dazu wurden alle Rettungswagen, Notarzteinsatzfahrzeuge und Hubschrauber in beiden Landkreisen durch eine großzügige finanzielle Unterstützung der Dr. Johannes-Heidenhain-Stiftung mit telemetrierbaren (drahtlosen) EKG-Monitoren ausgestattet. Dadurch ist eine umgehende Übermittlung des EKG nicht nur aus anderen Kliniken, sondern auch aus allen Notarztwagen und dem Rettungshubschrauber auf die Medizinische Intensivstation im Klinikum Traunstein möglich. So kann im Falle eines akuten Herzinfarktes zu jeder Tages- und Nachtzeit die Indikation zur Akut-Koronarangiographie mit der Kardiologie des Klinikums Traunstein abgestimmt und die notwendigen Vorbereitungen getroffen werden, um den Patienten direkt in das Herzkatheterlabor zu bringen. Neben den zwei Herzkatheterlaboren mit 24-Stunden-Bereitschaft im Klinikum Traunstein hält die Kreisklinik Bad Reichenhall seit 2010 ebenfalls unter der Leitung von Prof. Dr. Moshage einen Herzkathetermessplatz vor, der während der regulären Arbeitszeit in Betrieb ist und ebenfalls notfallmäßige Herzkatheteruntersuchungen ermöglicht.
16.05.2015 - Klinikum Traunstein
Klinikum Traunstein ist im Alarmfall gut gerüstet
Im Ernstfall sofort am richtigen Ort - eine neue mobile Technik verschafft der Feuerwehr wertvollen Zeitvorsprung
In der Vergangenheit fuhr die Feuerwehr nach der Alarmierung zum Objekt, verschaffte sich Zutritt - zum Beispiel mithilfe des Generalschlüssels im Schlüsseldepot - und erfuhr erst am Erstinformationspunkt, in welchem Teil des Gebäudes der Alarm ausgelöst hat. Dann hieß es oft: zurück in die Einsatzfahrzeuge und auf zum eigentlichen Ort des Geschehens.
Das Klinikum in Traunstein hat hier Handlungsbedarf gesehen und als erstes Klinikum in Bayern in eine innovative Lösung investiert, die der örtlichen Feuerwehr einen wertvollen Zeitvorsprung verschafft! Die Alarm-Meldungen aus dem Krankenhaus werden nun von der Brandmeldeanlage mithilfe einer App auf ein Tablet bei der Feuerwehr gesendet - und zwar gleich samt entsprechender Laufkarte und Gefahrenmeldeinformationen. Dieser schnelle Informationsfluss ist ein enormer Vorteil, denn die Einsatzkräfte können dadurch gerade bei größeren Objekten wie dem Traunsteiner Klinikum von Anfang an gezielt den Brandort anfahren. Der zeitraubende Halt in Bereitstellungsräumen entfällt: Sonst wertet zunächst das erste Einsatzfahrzeug die Brandmeldezentrale aus und erst dann wird klar, wo genau die Fahrzeuge hinfahren müssen. Jetzt sieht der Einsatzleiter das schon beim Losfahren auf dem Tablet.
Dasselbe System ist außerdem auf den Rechnern der integrierten Leitstelle in Traunstein installiert. Auch hier ist allen sofort klar, wie der Alarm zu bewerten ist, und taktische Entscheidungen, z.B. ob noch zusätzliche Kräfte angefordert werden müssen, können sofort getroffen werden.
Ausschlaggebend für die Entscheidung, das Smartryx-System der Firma Schraner aus Erlangen einzusetzen, waren die Wirtschaftlichkeit und die Herstellerneutralität. Da das alte Frühwarnsystem kompliziert und teuer war und ein sehr aufwändiges Update bevorstand, war die Entscheidung für Smartryx leicht: Es ließ sich einfach an die bestehende Brandmeldeanlage anschließen und programmieren und war sofort einsatzbereit.
Brandschutzbeauftragter Thomas Fürst ist überzeugt: „Gerade bei einer so großen und weitläufigen Anlage wie unserem Klinikum, ist es wichtig deutlich schneller am Schadensort sein und mögliche Schäden geringer zu halten. Außerdem bekomme jetzt auch ich die Informationen der Brandmeldeanlage auf mein Smartphone - das erleichtert die Handhabung und sogar die Wartung der Brandmeldeanlage enorm.“
13.05.2015 - Klinikum Traunstein
„Mambo Nr. 5“ in der Kinderklinik
Jugendbigband spielt für kranke Kinder und Jugendliche im Klinikum Traunstein
Mit der Titelmelodie aus „Shaun das Schaf“ leitete die Gruppe einige „tierische“ Stücke ein, bei der die Jungen Patienten die Tiere erraten mussten, die mit den Instrumenten interpretiert wurden. Bei „Mambo Nr. 5“ mussten die Musiker ordentlich Puste zeigen, klatschte das junge Publikum doch dabei ordentlich mit. Die Vielseitigkeit bewiesen die Saxofonmusiker bei der Darbietung eines argentinischen Tangos. Bei „Hang On Sloopy“ musste die Band nochmals alles geben und jeder der jungen Musiker spielte abwechselnd seine eigenen Improvisationen in diesem Stück aus den 60er Jahren.
Der Chefarzt der Kinderklinik, Privatdozent Dr. Gerhard Wolf, selbst auch Tenorsaxofonist, freute sich mit seinen jungen Patienten über den Auftritt seiner jungen Musikerkollegen und ihrer Leitung und war bei jedem Stück begeistert dabei.
05.05.2015 - Kreisklinik Trostberg
Liebe zu den Menschen steht im Mittelpunkt
Geriatrische Rehabilitation der Kreisklinik Trostberg feierte zehnjähriges Bestehen
Die Kreisklinik Trostberg sei erfolgreich saniert worden und stehe im Verbund der Kliniken Südostbayern AG wirtschaftlich am besten da. Trostberg sei ein Vorbild, wie man auf die heutigen Herausforderungen zugehen müsse.
Unser Vorstandsvorsitzende Dr. Uwe Gretsche, sprach von einer wichtigen Institution. Das Ambiente der Geriatrischen Rehabilitation sei phantastisch und die Motivation der Mitarbeiter strahle einen an, so Gretscher. Der Vorstandsvorsitzende dankte den Mitarbeitern, allen voran der Leitenden Ärztin Dr. Cornelia Rohleder-Stiller, für die in den vergangenen zehn Jahren geleistete Arbeit.
Pflegedirektor Jürgen Bacher wies auf die erfolgreiche interdisziplinäre Zusammenarbeit von Ärzten, Pflegekräften und Therapeuten hin. Sein Dank galt Uli Schneider von der damaligen Pflegedienstleitung für die räumliche Mitgestaltung der neuen Geriatrischen Rehabilitation.
Die Entscheidung damals, Trostberg den Zuschlag für die Errichtung einer Rehabilitationsabteilung für ältere Menschen zu erteilen, sei eine gewagte, aber auch die richtige gewesen, meinte die stellvertretende Pflegedirektorin Manuela Großauer, die vor zehn Jahren die erste Stationsleitung der Geriatrischen Rehabilitation war.
„Ich hätte damals nicht gedacht, dass sie mit 54 Jahren noch meinen Traumjob finden würde“, sagte die Leitende Ärztin Rohleder-Stiller. Ohne die Akutmedizin der Kreisklinik Trostberg wäre die geriatrische Rehabilitation gar nicht möglich.
Mit Blumen wurde Dr. Rohleder-Stiller und Pflegedirektorin Großauer gedankt. „Zwei Frauen, die eines vereint, die Liebe zu den alten Menschen“, sagte Vorstand Elisabeth Ulmer.
Die Abteilung hatte eine Feier für Patienten, Mitarbeiter und ehemalige Mitarbeiter arrangiert. Es traten die „Waginger Gsangsgruppn“, die „Willi Musi“ aus Waging, das Stations-Chor und die Kindergruppe von Trachtenverein „D' Alzviertler“ Trostberg auf. Krankenhausseelsorger Hubert Gallenberger segnete das neue Stations-Logo.
20.04.2015 - Klinikum Traunstein
„Seid’s nicht blöd und feig – geht‘s zur Vorsorge“
Fußballlegende Paul Breitner beim 2. Traunsteiner Krebskongress
Gemeinsam gegen den Krebs – unter diesem Motto hatte das Onkologische Zentrum Traunstein gerufen und mehr als 400 Besucher sind zum Patiententag am 17. April gekommen. Ein deutliches Zeichen, wie sehr das Thema Krebs die Menschen beschäftigt und wie wichtig es ist, hier aufzuklären und Ängste abzubauen.
Expertenwissen aus erster Hand
Nach der Kongresseröffnung durch den Traunsteiner Oberbürgermeister Christian Kegel standen informative Expertenvorträge im Fokus. Auf besonders großes Interesse stießen dabei die Vorträge „Alternative Krebstherapien, komplementäre Ernährung oder Sport: Was hilft gegen Krebs?“ von Jutta Hübner von der Deutschen Krebsgesellschaft sowie der Blick in die Zukunft mit dem renommierten Altersforscher Prof. Christoph Englert zum Thema „Hilfe – ich werde alt!“. Über zahlreiche Besucher konnten sich auch die Kurzvorträge zu aktuellen Entwicklungen in der Krebstherapie sowie die Informationsständen der Selbsthilfegruppen und Beratungsdienste freuen, die zum persönlichen Dialog mit den Experten einluden.
Paul Breitner im Talk: „Seid’s nicht blöd und feig – geht‘s zur Vorsorge“
Das Highlight war der Besuch von Fußballlegende Paul Breitner und seiner Frau Hildegard, die selbst vor einigen Jahren an Darmkrebs erkrankte und ihn besiegte. Der Weltmeister von 1974 sprach im Talk mit BR-Moderator Norbert Joa wie gewohnt Klartext – dieses Mal aber ausnahmsweise nicht nur zum Thema Fußball, sondern vielmehr zur Krebsvorsorge: „Besonders wir Männer sind der Inbegriff von Blödheit und Feigheit, wenn es um das Thema Gesundheit geht. Ich habe sehr früh in meiner Karriere begonnen, mich mit meinem Kapital, meinem Körper, zu beschäftigen und mache auch heute regelmäßige Checks und Vorsorgeuntersuchungen. Deshalb seid’s nicht blöd und feig – geht’s zur Vorsorge.“ Für das Thema engagiert sich Paul Breitner schon seit längerem und aktuell gemeinsam mit seiner Frau Hildegard auch für die Felix-Burda-Stiftung.
Ein echter Gänsehautmoment: Die Geschichte des neunjährigen Leo und des elfjährigen Max aus Waging, die beim „Lauf fürs Leben 2014“ des Netzwerks Wohlfühlwerkstatt gemeinsam 30 km für ihre krebskranke Mama gelaufen sind. Paul Breitner hatte für die beiden eine besondere Überraschung dabei: Eine Einladung in die Allianz Arena sowie zur wahrscheinlichen Meisterfeier.
Der Ärztetag (18.4.): Klares Bekenntnis zur Spitzenmedizin
Am zweiten Kongresstag informierten sich über 140 Ärzte zu aktuellen Entwicklungen und Trends in der Krebsmedizin. Im Gespräch mit Norbert Noa äußerte Landrat und Aufsichtsratsvorsitzender Siegfried Walch ein klares Bekenntnis zur onkologischen Spitzenmedizin in der Region, die für eine optimale Versorgung der Bevölkerung sorgt und auch in Zukunft eine hohe Lebensqualität sicherstellt. Begeistert zeigte sich Walch von der hohen Kompetenz und Professionalität des Onkologischen Zentrums Traunsteins, das zu den medizinischen Spitzeneinrichtungen in Bayern zählt. Darüber hinaus informierten Expertenvorträge zu den neuesten Entwicklungen in der Krebstherapie; juristische und kommunikative Themen sorgten für einen Blick über den Tellerrand.
16.04.2015 - Kliniken SOB
Führungsspitze der der Kliniken Südostbayern AG vorgestellt
In einem Pressegespräch wurden vom Landrat des Landkreises Traunstein und Aufsichtsratsvorsitzendem Siegfried Walch und dem stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzendem und Landrat des Berchtesgadener Landes Georg Grabner, die neue Führungsspitze der Kliniken Südostbayern vorgestellt.
Dr. Uwe Gretscher (50) als Vorstandsvorsitzender hat am 1. April seine Tätigkeit aufgenommen. Bereits die ersten 100 Tage hat Dr. Stefan Paech (51) als Medizinischer Direktor hinter sich, der am Jahresanfang bei den Kliniken begonnen hat.
"Wir befinden uns mit den Kliniken nicht in der einfachsten Lage“, so Siegfried Walch, „mit Dr. Gretscher und Dr. Paech haben wir uns exzellente Leute mit viel Erfahrung im Krankenhausmanagement ins Boot geholt, mit denen wir die Schwierigkeiten lösen wollen“ Gleichzeitig dankte Walch Vorstand Elisabeth Ulmer und deren Stellvertreter Sebastian Höger für die Arbeit in der „Übergangszeit“. Georg Grabner und er betonten nochmals das gemeinsame Ziel, den Erhalt der kommunalen Trägerschaft der Kliniken Südostbayern AG. „Wir stellen die bestmögliche medizinische Versorgung unsere Region bereit und werden gemeinsam die bestehenden wirtschaftlichen Probleme lösen“, so Georg Grabner.
Dr. Uwe Gretscher, verheiratet und zwei Kinder, stammt aus Augsburg und ist gelernter Facharzt für Innere Medizin. Nach mehr als 10-jähriger klinischer Tätigkeit studierte er berufsbegleitend Betriebswirtschaft und war anschließend mehr als 10 Jahre für die Rhön Klinikum AG und zuletzt die Sana Kliniken AG tätig. Dort trug er als Generalbevollmächtigter die wirtschaftliche Verantwortung für insgesamt 20 Sana-Krankenhäuser sowie sechs kommunale Kliniken im Sana-Management in Bayern und Baden-Württemberg.
„Ich bin durchaus ein Fan von kommunaler Trägerschaft“, so Uwe Gretscher und ist dankbar, dass die politischen Gremien der beiden Landkreise sich so klar zur kommunalen Trägerschaft der Kliniken äußern. „Ich habe ein Unternehmen mit sehr hoher medizinischer Kompetenz, motivierten Mitarbeitern und auch treuen Patienten vorgefunden“ freut sich Uwe Gretscher.
„Um unsere wirtschaftlich gesteckten Ziele zu erreichen, werden wir intensiv an unseren Prozessen arbeiten müssen und dafür sorgen, dass unsere Pflegekräfte, Mediziner und Therapeuten von ständig steigenden Aufgaben entlastet werden“, erklärte der neuer Vorstandsvorsitzende. „Unser hochqualifiziertes Personal wird am Patienten gebraucht, nicht für Botengänge“. Ferner werden alle Kostenstrukturen überprüft im Hinblick auf den direkten Nutzen für den Patienten. „Wir werden das Jahr 2015 im Interesse unserer Patienten in aller Konsequenz zur Konsolidierung unserer Versorgungsstrukturen nutzen“.
Auf die Frage von betriebsbedingten Kündigung kam von Uwe Gretscher eine klare Botschaft „Es gibt keine Veranlassung zu betriebsbedingten Kündigen! Wir haben eine ganz normale Fluktuation wie in jedem Unternehmen auch. Unser klarer Auftrag ist jedoch dabei jede einzelne Stelle in unserem Betrieb zu überprüfen.“
Der Rheinländer Dr. Stefan Paech ist Facharzt für Chirurgie mit den Zusatzausbildungen Controlling, BWL und Medizininformatik und wendete sich nach klinischer Tätigkeit, u.a. Universitätsklinik Köln, Herz-Kreislaufklinik Bevensen dem Krankenhausmanagement zu. Nach Leitender Funktion in der Externen Qualitätssicherung (Ärztekammer Westfalen-Lippe) war er langjährig als Bereichsleiter Beratung und Prokurist beim Deutschen Krankenhausinstitut (DKI) tätig. Seit 2009 war er in der Konzernzentrale der Sana Kliniken AG (Ismaning bei München) als Bereichsleiter für das Medizinmanagement verantwortlich.
Er konnte in den vergangen 100 Tagen erste Eindrücke sammeln und sieht seine Schwerpunkte momentan in den Themen Medizinische Vernetzung in den Kliniken (z.B. Altersmedizin in Berchtesgaden, Trostberg und Ruhpolding), Standortentwicklung (gerade wurde die Gefäßchirurgie in Bad Reichenhall als eigenständige Hauptabteilung etabliert) sowie der Prozessoptimierung.
24.03.2015 - Kreisklinik Bad Reichenhall
Bessere Versorgung für Gefäßpatienten
Gefäßchirurgie der Kreisklinik Bad Reichenhall wird ab 1. April als Hauptabteilung geführt
Dr. Kiechle wird in Zukunft auch in Bad Reichenhall operieren. Ihm zur Seite stehen als erfahrene Oberärzte Thomas Greim (leitender Oberarzt), Dr. Torsten Kühn und Dr. Ernst Mrohs. Durch die enge fachliche und organisatorische Zusammenarbeit der Standorte Traunstein und Bad Reichenhall wird eine qualitativ hochwerte, zeit- und wohnortnahe sowie umfassende Versorgung gefäßchirurgischer Krankheitsbilder von Patienten aus dem Landkreis Berchtesgadener Land sichergestellt. Die Notfallversorgung von Gefäßpatienten rund um die Uhr ist in Bad Reichenhall ebenfalls gewährleistet.
Sämtliche diagnostische und therapeutische Maßnahmen entsprechen den modernen und bewährten Standards der Gefäßchirurgie der Hauptabteilung in Traunstein. Schwerpunkt in Bad Reichenhall ist die Behandlung der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (Durchblutungsstörung der Beine), chronischer Wunden, diabetischer Fußgeschwüre, Verengungen der Halsschlagader und Venenerkrankungen. Dabei kommen neben operativen Verfahren (zum Beispiel das Entfernen von Gefäßablagerungen oder die Anlage von Bypässen) zahlreiche wenig belastende endovaskuläre Methoden zu Anwendung wie die Ballonaufdehnung verengter Gefäße oder das Einbringen von Gefäßstützen (Stents) ins Gefäßinnere. Die operative Therapie von Erkrankungen der Aorta, insbesondere Bauchaorten-Aneurysmen, wird weiterhin ausschließlich in der Hauptabteilung in Traunstein vorgenommen.
Die ambulante Untersuchung von Gefäßpatienten findet in den Gefäßsprechstunden statt. Die Gefäßuntersuchungen erfolgen in erster Linie durch Gefäßultraschall (Duplexsonografie). Dadurch lässt sich schnell und komfortabel die Abklärung von Beschwerden, die Prüfung einer möglichen Notwendigkeit einer Operation oder die Kontrolle nach einem Gefäßeingriff durchführen.
16.03.2015 - Kliniken SOB
Qualitätsorientiertes Denken und Handeln
Erfolgreiche Zertifizierung des Qualitätsmanagementsystems der Apotheke des Klinikums Traunstein
Die Apotheke des Klinikums Traunstein entschied sich für das QM-System der Bayerischen Landesapothekerkammer (BLAK). Dieses nimmt die Qualitätselemente der DIN EN ISO 9001 auf, überträgt sie auf die Apotheke und erweitert sie durch die Qualitätssicherung in den pharmazeutischen Bereichen. Der Schwerpunkt liegt auf den pharmazeutischen Tätigkeiten und Dienstleistungen, die durch betriebswirtschaftliche und organisatorische Bereiche ergänzt werden. Das Qualitätsmanagementsystem der BLAK geht damit über die Vorschriften der DIN EN ISO 9001 hinaus und erfüllt zum Beispiel die apothekenspezifischen Erfordernisse der Deutschen Krebsgesellschaft.
Voraussetzung für die Zertifizierung war unter anderem das Erstellen eines QM-Handbuchs, in dem verschiedene Verfahrens- und Arbeitsanweisungen sowie qualitätsrelevante Arbeitsprozesse der Apotheke beschrieben werden. Die Zertifizierungskommission bescheinigte der Apotheke bei der Erstzertifizierung einen sehr hohen Standard. „Insofern ist die Klinikapotheke für die Zukunft richtig positioniert und gut gerüstet, zumal aufgrund jüngster Gesetzesänderungen ein funktionierendes Qualitätsmanagementsystem für Apotheken gesetzlich verankert ist“, so der Leiter der Apotheke, Dr. Berthold Beyerlein. „Mit dieser Zertifizierung wird unser hoher Qualitätsstandard objektiv und fachkundig durch Dritte bestätigt.“
Die Apotheke des Klinikums Traunstein gehört laut Aussage von Dr. Beyerlein zu den modernsten Krankenhausapotheken Bayerns. Ihr obliegt das lückenlose Versorgungsmanagement aller Patienten der Kliniken Traunstein, Trostberg, Ruhpolding und Fridolfing sowie einiger Rettungsdienste mit Fertigarzneimitteln, Infusionslösungen, Eigenherstellung etc. und einem ausgewählten Sortiment an Medizinprodukten. Zusätzlich erfolgt die auf den einzelnen Patienten abgestimmte Herstellung von fertigen Zytostatika sowie von Ernährungslösungen für die Pädiatrie.
Als klinisch-pharmazeutischer Dienstleister gehören die Betreuung klinischer Studien sowie die Beratung und Information zur Arzneimitteltherapie zu den täglichen Aufgaben der Apotheker. Neben der Krankenversorgung ist die Apotheke in die Ausbildung von Pflegekräften sowie in die Ausbildung pharmazeutischer Berufe, wie zum Beispiel Pharmaziestudenten und Pharmazeutisch-technische Assistenten (PTA), eingebunden.
21.01.2015 - Kliniken SOB
Häufung von Masernfällen im Landkreis Traunstein
Mediziner der Kliniken warnen - Impfmüdigkeit führt zu neuen Infektionen
Hintergrund des Wiederaufflammens von Masern-Infektionen in Deutschland und in anderen westlichen Ländern ist die leider immer mehr zu beklagende „Impf-Müdigkeit“ - sei dies einfach aus Nachlässigkeit, aus falsch verstandener Rücksicht auf das Kind, dem man den Nadelstich für die Impfung nicht zumuten möchte, oder aus schwer nachvollziehbaren "weltanschaulichen" Gründen.
Es muss insbesondere im Hinblick auf den zuletzt erwähnten Punkt eindringlich darauf hingewiesen werden, dass Masern keinesfalls eine "gutartige Kinderkrankheit" sind. Einer bis drei von 1000 an Masern Erkrankten sterben an Masern oder deren Folgen. Kinder unter 5 Jahren sind gefährdeter als Erwachsene. Masern können schwer verlaufen und insbesondere waren auch die in letzter Zeit bei uns beobachteten Fälle von Masern bei den Erwachsenen durch schweres Krankheitsgefühl mit Notwendigkeit der Krankenhaus-Behandlung, starkem Ausschlag, hohem Fieber und begleitender Leberentzündung charakterisiert. Dies alles kann durch eine einfache Schutz-Impfung verhindert werden.
Damit wir in Deutschland nicht wieder grassierende Masern-Ausbrüche haben, ist es unbedingt erforderlich, dass ein möglichst hoher Teil (über 95%) der Bevölkerung gegen Masern geimpft ist.
Die Unterzeichnenden rufen daher dringlich auf, dass jeder seinen Masern-Impfschutz überprüft oder überprüfen lässt. Dies gilt nicht nur für Kinder, sondern insbesondere auch für Erwachsene – ca. die Hälfte der jüngst im Landkreis beobachteten Masernfälle betrafen nicht oder nicht ausreichend geimpfte Erwachsene. Wenn kein ausreichender Impfschutz besteht, kann der Hausarzt die Impfung jederzeit nachholen.
Bei der Immunisierung gegen Masern handelt es sich um eine unkomplizierte und von der ständigen Impfkommission am Robert-Koch-Institut allgemein empfohlene Schutzimpfung.
Die Impfung wird sehr gut vertragen, eines von 10 Kindern kann einen Ausschlag entwickeln, die sogenannten „Impfmasern“, die allerdings nicht ansteckend sind. Schwerwiegende allergische Reaktionen sind extrem selten. Im Vergleich zu den Nebenwirkungen einer Impfung ist das Risiko einer echten Maserninfektion ungleich höher: 1 von 1000 Masernpatienten entwickelt eine lebensgefährliche Gehirnentzündung, woran etwa jeder 10 Patient verstirbt. Dieses Risiko besteht bei einer Masernimpfung nicht.
Es muss an dieser Stelle der irrigen, immer wieder vorgebrachten Meinung, dass Impfungen das Immunsystem „schwächen“ und Infektionen es "stärken" mit aller Entschiedenheit entgegengetreten werden. Der Impfstoff ahmt die Infektion nach, so dass sich das körpereigene Immunsystem sehr wohl mit der Krankheit auseinandersetzt. Im Gegenteil, eher wird das Immunsystem durch eine schwere Infektion, wie es eine Masern-Erkrankung darstellt, stark beansprucht und in der Rekonvaleszenz folgt nicht selten eine Phase der Immunschwäche mit Anfälligkeit für weitere Infektionen.
Insgesamt gibt es keinen vernünftigen Grund, nicht gegen Masern zu impfen. Nicht oder nicht ausreichend (d.h. nicht mindestens zwei Mal mit dem Mumps/Masern/Röteln (MMR-) Impfstoff) geimpfte Personen werden von den Unterzeichnenden dringend aufgerufen, ihren Impfschutz überprüfen und vervollständigen zu lassen.
gez.
Dr. med. Gebrande, kommissarischer Leiter des Gesundheitsamts Traunstein
PD Dr. med. Wolf, Chefarzt der Kinderklinik am Klinikum Traunstein
Prof. Dr. med. Glück, Chefarzt der Abt. für Klinische Infektiologie der Klinken SOB AG
16.01.2015 - Kliniken Südostbayern
Auf Stefan Nowack folgt Dr. Uwe Gretscher
15.01.2015 - Klinikum Traunstein
Diagnose und Therapiezentrum (DTZ) in Traunstein um radiologische Praxis erweitert
In den neuen, freundlich eingerichteten Räumen steht damit weiterhin eine eingespielte und motivierte Mannschaft für eine optimale Patientenversorgung zur Verfügung. Alle Untersuchungsgeräte wurden - zuzüglich eines weiteren Kernspintomographen - neu angeschafft. Alle Geräte entsprechen dem neusten Stand der Technik. Beispielsweise sind mit dem neuen CT schnellere Untersuchungszeiten bei weniger Strahlenbelastung für den Patienten möglich. Dadurch wird künftig eine kürzere Terminvergabe ermöglicht.
Die Öffnungszeiten der Praxis für Radiologie sind Montag und Dienstag von 8 bis 16 Uhr, am Mittwoch von 8 bis 13 Uhr, am Donnerstag von 8 bis 18 Uhr und um Freitag von 8 bis 14 Uhr.
Telefonisch erreichbar ist die Praxis für Radiologie unter der Telefonnummer: 0861/705-2620.
09.01.2015 - Kliniken Südostbayern
Führungswechsel beim Medizinischen Direktor
Der Facharzt für Chirurgie mit den Zusatzausbildungen Controlling, BWL und Medizininformatik wendete sich nach klinischer Tätigkeit, u.a. Universitätsklinik Köln, Herz-Kreislaufklinik Bevensen dem Krankenhausmanagement zu. Nach Leitender Funktion in der Externen Qualitätssicherung (Ärztekammer Westfalen-Lippe) war er langjährig als Bereichsleiter Beratung und Prokurist beim Deutschen Krankenhausinstitut (DKI) tätig. Seit 2009 war er in der Konzernzentrale der Sana Kliniken AG (Ismaning bei München) als Bereichsleiter für das Medizinmanagement verantwortlich.
02.01.2015 - Klinikum Traunstein
Baby-Boom im Klinikum Traunstein
1536 Kinder erblickten 2014 das Licht der Welt
„Wir hatten 2014 alle Hände voll zu tun“ bestätigt die Hebamme Carmen Neher. „Im Vergleich zum Vorjahr kamen bei uns über 11 Prozent mehr Kinder zur Welt.“
„Wir freuen uns sehr, dass uns die Schwangeren, wie auch die zuweisenden Kollegen aus der Region ihr Vertrauen schenken“ erklärt der Chefarzt der Frauenklinik PD Dr. Christian Schindlbeck. "Das Klinikum bietet den Kindern einen sicheren Start ins Leben. Wir sind komplett und modern ausgestattet und können (fast) alle Wünsche möglich machen. Seit einigen Jahren haben wir ein konstantes Team. Hebammen, Kinder- und Stationsschwestern wir Ärzte und die Kinderklinik im Haus arbeiten Hand in Hand. Diese Kontinuität, die Professionalität und die familiäre Atmosphäre schafft das Vertrauen, das die Eltern brauchen."
Bei Bedarf bietet das angeschlossene Perinatalzentrum Hochleistungsmedizin für die Kleinsten, z.B. Frühgeborene und kranke Neugeborene."
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Ansprechpartner Kommunikation und Marketing:
Allgemeine E-Mail-Adresse der Abteilung
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Leitung Klinikum Traunstein |
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