17. Mai 2025
Seniorenmesse „60 aufwärts“
Die Kliniken Südostbayern sind dabei
Am 17. Mai 2025 von 9 bis 16 Uhr im Annette-Kolb-Gymnasium Traunstein öffnet die vom VdK organisierte Seniorenmesse „60 aufwärts“ ihre Türen.
Die Kliniken Südostbayern AG ist dort vertreten und präsentiert die Akutgeriatrie sowie das Onkologische Zentrum, die mit Informationsständen und Fachvorträgen vor Ort sein werden.
Zusätzlich wird der Verein „Gemeinsam gegen den Krebs e.V.“ interessante Angebote und wertvolle Informationen zur Verfügung stellen. Nutzen Sie die Gelegenheit, sich über wichtige onkologische Themen für die Generation 60+ zu informieren und mit Experten ins Gespräch zu kommen.
Der Eintritt ist frei.
11. April 2025
19. Chiemgauer Krebskongress
wir dürfen Sie zu unserem 19. Chiemgauer Krebskongress einladen. Der Kongress soll Ihnen mit traditionell breitgefächertem Programm einen Überblick über die aktuellen Themen und Neuerungen im Bereich der Krebsmedizin geben.
am: 11. April 2025
von: 15:30 bis 20:00 Uhr
wo: Kulturforum Klosterkirche in Traunstein
In Zusammenarbeit mit dem Ärztlichen Kreisverband Traunstein
Unter der Schirmherrschaft der Bayerischen Krebsgesellschaft e.V.
Weitere Informationen finden Sie hier.
07. März 2025
Vorsorge rettet Leben
Zum Darmkrebsmonat März: Die Geschichte des Ehepaars Marquardt über die Bedeutung von Darmkrebsfrüherkennung
Was wie eine Routinevorsorge begann, wird für das Ehepaar Marquardt zu einer lebensverändernden Erfahrung – und zu einem nachdrücklichen Appell für die Darmkrebsvorsorge. Alles beginnt mit Frau Marquardts Entscheidung, das Angebot zur Darmkrebsvorsorge ab 50 Jahren in ihrer hausärztlichen Praxis wahrzunehmen: Ein einfacher Stuhltest auf verborgenes Blut fällt auffällig aus – ein Alarmsignal, das dazu führt, dass sie zeitnah ins Klinikum Traunstein zur Darmspiegelung kommt. mehr...
Davor werden in einem Aufklärungsgespräch alle notwendigen Punkte besprochen. Auch mögliche Risiken, wie Vorerkrankungen oder die Einnahme von Medikamenten zur Blutverdünnung werden geprüft. "Die Abführmaßnahmen vorher waren das Unangenehmste an der ganzen Sache", erinnert sie sich, „Die eigentliche Untersuchung kriegt man ja durch die Schlafmittel gar nicht mit.“ Mehrere gutartige Polypen werden bei ihr entfernt, und der ärztliche Rat lautet: In drei Jahren zur Kontrolle wiederkommen.
Irrtum und bittere Wahrheit
Ihr Ehemann begleitet sie zum Aufklärungsgespräch. Auch er hat immer wieder Blut im Stuhl, schiebt dies aber auf Hämorrhoiden. Eine Koloskopie? „Ich habe keine Beschwerden, und Krebs gibt es in unserer Familie nicht“, meint er. Doch auf Anraten seiner Frau willigt er ein, ebenfalls eine Darmspiegelung machen zu lassen.
Was dann folgt, ist ein Schock: "Es war tatsächlich Darmkrebs", so Volker Marquardt. Der Hausarzt leitet sofort alle weiteren Maßnahmen ein und im Klinikum Traunstein werden eingehende Untersuchungen – Computertomografie, Kernspintomografie und Endosonografie – durchgeführt. Die bringen eine vergleichsweise gute Nachricht: Der Tumor ist auf die Schleimhaut des Enddarms begrenzt, das umgebende Gewebe, Lymphknoten oder andere Organe sind nicht betroffen. "Glück im Unglück", fasst Marquardt zusammen. „Gerade noch rechtzeitig erwischt.“
Kooperation und High-Tech
Im Klinikum Traunstein wird sein Fall in der interdisziplinären Tumorkonferenz vorgestellt, in der wöchentlich alle Fälle besprochen werden: Radiologen, Onkologen, Chirurgen und weitere Fachleute besprechen seinen Fall. Der Konsens der Expertinnen und Experten lautet: Eine direkte Operation ohne vorherige Chemo- oder Strahlentherapie sei die beste Wahl. "So viel wie nötig, so wenig wie möglich, das ist der Grundsatz jeder Behandlung." betont Dr. Björn Lewerenz, Chefarzt Innere Medizin/Gastroenterologie am Klinikum Traunstein.
Die Operation selbst wird kurze Zeit danach robotisch assistiert mit dem DaVinci-System durchgeführt. Der Leitende Oberarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie, Dr. André Prock erläutert: „Gerade beim männlichen Becken zeigt sich durch die Hilfe des Roboters eine deutliche Erleichterung für nervenschonende und trotzdem ausgedehnte Operationen zur Erzielung eines möglichst weitgehenden Heilerfolgs bei Patienten mit Enddarmkrebs.“ Nur vorübergehend erhält Volker Marquardt einen künstlichen Darmausgang, damit die Darmenden des Dickdarms in Ruhe ohne die Belastung durch Stuhl heilen können. "Die Anleitung zur Stoma-Versorgung war sehr hilfreich", berichtet Marquardt. Auch wird für ihn der Kontakt zum Sozialdienst hergestellt, da aufgrund der Tumorerkrankung zum Beispiel ein Antrag auf Schwerbehinderung gestellt werden kann. Nach etwas mehr als einer Woche ist er wieder auf den Beinen und kann die Klinik verlassen.
Alles fast wie vorher
Drei Monate später folgt die zweite Operation: Der Darmausgang wird erfolgreich zurückverlegt und der natürliche Darmausgang ist wiederhergestellt. "Alles fast wie vorher", freut sich Volker Marquardt. Nun geht er regelmäßig zu Nachsorgeuntersuchungen, um Rückfälle frühzeitig zu erkennen. In seinem Tumor-Nachsorgekalender werden die anstehenden Untersuchungen in den nächsten fünf Jahren dokumentiert.
Appell für die Darmkrebsvorsorge
Heute weiß Volker Marquardt: "Ohne meine Frau wäre der Krebs wohl zu spät entdeckt worden, das kann man wirklich verhindern." Ein Appell, den auch Chefarzt Dr. Björn Lewerenz teilt: "Darmkrebs ist heilbar – wenn er früh erkannt wird. Nutzen Sie die Vorsorgeangebote. Die Kosten übernehmen die Krankenkassen." Das Ehepaar Marquardt steht mit seiner Geschichte für eine wichtige Botschaft: Vorsorge rettet Leben – und manchmal auch das der Liebsten.
Darmkrebsvorsorge: Gesetzliche Regelungen angepasst
Anfang 2025 wurden die gesetzlichen Regelungen zur Darmkrebsvorsorge für Frauen und Männer vereinheitlicht: Alle ab 50 Jahren können im Abstand von 10 Jahren zweimal eine Darmspiegelung durchführen lassen. Alternativ zur Darmspiegelung können Frauen und Männer ab 50 Jahren alle zwei Jahre einen Stuhltest machen, um verborgenes Blut zu entdecken.
Darmkrebszentrum am Klinikum Traunstein
Das Klinikum Traunstein wurde 2007 von der Deutschen Krebsgesellschaft zum Darmkrebszentrum zertifiziert und ist seither eines der aktuell ca. 40 zertifizierten Darmkrebszentren Bayerns (ca. 310 in ganz Deutschland). 2021 wurde Traunstein auch als Pankreaskrebszentrum zertifiziert und darf sich seither „Viszeralonkologisches Zentrum“ nennen. Jährlich wird das Zentrum rezertifiziert und muss einen umfassenden Anforderungskatalog erfüllen (Mindestfallzahlen, Erfahrung der Operateure u.v.m.). Auch 2025 steht die jährliche Re-Zertifizierung an, mit im Jahr 2024 etwa 150 durchgeführten Darmkrebsoperationen werden die Mindestanforderungen dafür weit übertroffen (Mindestanforderungen: 20 Operationen am Enddarm, 30 am Dickdarm). Seit 2023 werden viele Darmoperationen robotisch assistiert mit dem DaVinci OP-Roboter durchgeführt. Im angegliederten Studienzentrum wird regelhaft geprüft, in welche aktuellen klinischen Studien geeignete Patienten eingeschlossen werden können, um die individuelle Prognose ggf. noch weiter zu verbessern und die Darmkrebstherapie insgesamt weiterzuentwickeln. Durch die enge Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Haus- und Facharztpraxen der Region und den Kooperationspartnern des Zentrums wird eine reibungslose Weiterbehandlung der Patienten gewährleistet. In Planung ist in Traunstein auch die Bildung eines ASV-Teams (ambulante spezialfachärztliche Versorgung), wodurch die ambulante Versorgung der Darmkrebspatienten am Klinikum noch weiter verbessert werden wird.
Geleitet wird das Viszeralonkologische Zentrum von Dr. Björn Lewerenz, Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin/Gastroenterologie. Stellvertretender Leiter des Zentrums ist seit Juni 2024 Prof. Dr. Christian Jurowich, Chefarzt der Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie. Dr. Birgit Reinisch aus der chirurgischen Abteilung und Dr. Helen Bauer aus der gastroenterologischen Abteilung fungieren weiterhin als Koordinatorinnen des Darmkrebszentrums und stehen den Patientinnen und Patienten als Ansprechpartnerinnen zur Verfügung.
04. Februar 2025
Neueste Erkenntnisse vom Weltkrebstag 2025
Präziser, wirksamer, schonender: Die neue Generation der Krebstherapien gibt Hoffnung
Die Fortschritte in der Krebstherapie sind vielversprechend: Immer präzisere Diagnoseverfahren und personalisierte Behandlungsansätze erhöhen die Überlebenschancen von Krebspatienten deutlich. Dr. Thomas Kubin, Chefarzt der Onkologie / Hämatologie und Sprecher des Onkologischen Zentrums am Klinikum Traunstein, gibt einen Einblick in die neuesten Entwicklungen. mehr...
Wie hat sich die Diagnostik von Tumoren im Hinblick auf die Therapie in der letzten Zeit verändert?
Dr. Kubin: Die Diagnostik in der Krebstherapie hat sich grundlegend gewandelt. Wir können auf Basis von Gen-Tests der einzelnen Krebszelle immer präziser, personalisierter und zielgerichteter behandeln. Da geht es bereits in der Diagnostik um ganz bestimmte Untertypen von Krebserkrankungen und wir können sehen, welche Veränderung in der Erbinformation dieser Zellen stattgefunden hat. Auf dieser Basis wird eine Strategie entwickelt, wie diese krankhaften Änderungen blockiert und quasi abschaltet werden können. Für diese hochspezialisierte Diagnostik wurde im Onkologischen Zentrum am Klinikum Traunstein ein molekulares Tumorboard unter Mitwirkung von internistischen Onkologen, Molekularpathologen, Humangenetikern und Biologen etabliert. Um unsere Erfahrungen aus diesen Gen-Tests weiter zu entwickeln, sind wir, zusammen mit der TU München, einer der ausgewählten Partner in einem staatlich geförderten Projekt zur Entwicklung vernetzter molekularer Tumorboards in Bayern.
Welche neuen Therapieformen haben besondere Fortschritte gemacht?
Dr. Kubin: Während früher oft nur die Chemotherapie als Standardbehandlung galt, setzen wir heute verstärkt auf passgenaue, personalisierte Behandlungskonzepte. Dadurch können wir effektiver behandeln und Nebenwirkungen reduzieren. Die großen Säulen der Behandlungsmöglichkeiten von Krebserkrankungen sind weiterhin die Chirurgie, die Strahlentherapie und die internistisch-medikamentöse Therapie.
Operiert wird heute aber, wenn möglich, nur noch durch “Knopflochchirurgie”, also gewebeschonend durch kleine Schnitte mit Hilfe von Laparoskopen oder noch schonender mittels roboterassistierter Chirurgie.
Die Strahlentherapie kann heutzutage durch computergestützte 3D-Planung extrem genau ein Zielfeld definieren und dieses durch verschiedenste Techniken gewebeschonend millimetergenau bestrahlen und, wo gewünscht und sinnvoll, mit einer einzeitigen Bestrahlung zerstören (stereotaktische Bestrahlung oder Radiochirurgie).
Die Behandlung von Krebs durch Medikamente zeigt seit langen Jahren die größte Dynamik für innovative Neuerungen. Hierbei wird die klassische Chemotherapie immer seltener und kürzer eingesetzt und ist mittlerweile für manche Krebserkrankungen komplett verzichtbar. Im Gegenzug wird die Therapie immer mehr durch biologische Therapeutika wie Antikörper, zielgerichtete Substanzen und Immuntherapeutika erweitert.
Können Sie die Immuntherapie näher erläutern?
Dr. Kubin: Die Immuntherapie ist eine der spannendsten Entwicklungen der letzten Jahre und hat die Behandlung von Krebs de facto revolutioniert. Sie ist die neueste entwickelte Säule im Kampf gegen Tumoren. Hierbei wird das körpereigene Abwehrsystem mit Hilfe von speziellen Antikörpern stimuliert, selbst aggressiv gegen Tumorzellen im Körper vorzugehen. Sie ist in den Anfängen seit knapp 10 Jahren verfügbar und hat die Therapie vieler solider Tumoren deutlich verbessert. Durch den Einsatz kann nicht nur das Leben von vielen Patienten deutlich verlängert werden, sondern es kommt auch bei einem kleinen Teil der Patienten wahrscheinlich zu einer Ausheilung des Krebsleidens, auch schon im metastasierten Krankheitsstadium. Solche überraschend guten Verläufe haben wir früher nie gesehen, das stimmt uns sehr optimistisch. Zu diesem Gebiet läuft ganz viel Forschung, um die Immuntherapie noch weiter zu verbessern, damit der Körper sich eines Tages mit gezielter Lenkung selbst von seinem Krebs befreien kann – das ist das Ziel.
Wie sieht die Krebsbehandlung für den einzelnen Patienten denn aus?
Dr. Kubin: Heutzutage erfordert die Behandlung von Krebs ein Team aus Spezialisten verschiedener Fachrichtungen. In unserem Onkologischen Zentrum führen wir regelmäßig große Tumorkonferenzen durch, bei denen Onkologen, Chirurgen, Strahlentherapeuten, Radiologen und Pathologen sowie je nach Krankheitsbild auch Gastroenterologen, Urologen, Gynäkologen, Thoraxchirurgen, Neurochirurgen und andere Experten gemeinsam die beste Strategie für jeden einzelnen Patienten entwickeln. Wir haben spezialisierte Organzentren, die sich intensiv mit den jeweiligen Krebsarten befassen und dadurch eine hochspezialisierte individuelle Behandlung ermöglichen.
Wichtig ist uns auch, die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten durch verschiedenste Angebote deutlich zu steigern. Dazu gehören neben der Therapie gegen den Krebs selbst auch die intensive Behandlung von Beschwerden und die Stärkung der Restgesundheit sowie, wo nötig, eine palliativmedizinische Begleitung. Wir bieten auch eine Beratung für soziale Belange an und Unterstützung zu Hause bis hin zur psychologischen Gesprächstherapie. Für uns ist der ganze Mensch wichtig und wir möchten auf ganzer Linie helfen, die Angst erfolgreich zurückzudrängen und wieder gut ins Leben zurückzukommen. Hier hilft im ambulanten Bereich zusätzlich der Verein „Gemeinsam gegen den Krebs e.V.“ mit vielen guten Angeboten.
Können die Menschen in Zukunft eine noch bessere Heilungsrate erwarten?
Dr. Kubin: Die Fortschritte der letzten Jahre lassen uns optimistisch in die Zukunft blicken: Die Errungenschaften der modernen Medizin können nicht nur viele Krebserkrankungen in den verschiedensten Stadien teilweise sogar ausheilen, sondern können auch das Leben mit Krebs wenigstens um Monate oder um viele Jahre verlängern und die Lebensqualität deutlich steigern. Heute überleben bereits rund 60 % der Patienten ihre Krebserkrankung langfristig. Durch weitere Innovationen, eben insbesondere in der Immuntherapie und der personalisierten Medizin, wird diese Zahl in den kommenden Jahren weiter steigen. Unser langfristiges Ziel ist es, Krebs immer häufiger heilbar zu machen oder zumindest in eine chronische, gut kontrollierbare Krankheit zu verwandeln. Besser als einen Krebs zu behandeln ist aber, die Entstehung von Krebs zu verhindern.
Was können die Menschen selbst tun, um ihr Krebsrisiko zu senken?
Dr. Kubin: Krebs ist eine potenziell tödliche Erkrankung die jedem, den diese Diagnose ereilt, Angst macht. Angst ist aber der schlechteste Berater im Umgang mit einer Krebserkrankung. Daher sollte man unbedingt zu den empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen gehen, um Krebs frühzeitig zu erkennen und diesen damit gegebenenfalls deutlich besser behandeln zu können. In Deutschland gibt es daher ein gesetzliches Krebsfrüherkennungsprogramm gegen fünf verschiedene Krebsarten. Hierzu gehören die Vorsorge gegen Darmkrebs und Hautkrebs, für Frauen zusätzlich Brustkrebs und Gebärmutterhalskrebs, für Männer Prostatakrebs. In Anbetracht steigender Krankheitsraten kommt der Prävention, also der möglichen Verhinderung des Auftretens von Krebserkrankungen, eine immer größere Bedeutung zu. Man schätzt, dass rund 40 % aller Krebsfälle durch eine gesündere Lebensweise vermieden werden könnten. Dazu gehören der Verzicht auf Rauchen, geringer oder gar kein Alkoholkonsum, eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse sowie wenig rotes oder verarbeitetes Fleisch, regelmäßige Bewegung, besser noch regelmäßige sportliche Betätigung, und das Meiden von übermäßiger UV-Strahlung sowie Limitierung von Übergewicht.
02. Februar 2025
Neues Nierenkrebszentrum am Klinikum Traunstein
Angebot des Onkologischen Zentrums wird im Sommer erweitert

Mit der geplanten Eröffnung eines spezialisierten Nierenkrebszentrums im Sommer erweitern die Kliniken Südostbayern ihr onkologisches Leistungsspektrum. Unter der Leitung von Prof. Dirk Zaak, Chefarzt der Urologie und Leiter des Prostata- und Hodenkrebszentrums, wird das Zentrum modernste Diagnose- und Therapiemethoden anbieten, um Patientinnen und Patienten in der Region wohnortnah optimal zu versorgen. Die Zertifizierung nach höchsten medizinischen Standards ist in Vorbereitung. mehr...
Das neue Zentrum ergänzt die bestehenden spezialisierten Organzentren des Onkologischen Zentrums. „Mit dem Nierenkrebszentrum schließen wir eine wichtige Versorgungslücke und stärken die wohnortnahe onkologische Versorgung jetzt auch für Nierenkrebspatienten“, betont Reinhold Frank, Koordinator des Onkologischen Zentrums in Traunstein.
Nierenkrebs wird häufig zufällig bei Routineuntersuchungen durch niedergelassene Haus- oder Fachärzte entdeckt, da er in frühen Stadien oft keine Beschwerden verursacht. Die Therapie richtet sich individuell nach Größe, Lage und Ausbreitung des Tumors. „Jede Diagnose ist anders – unser Ziel ist es, für jeden Patienten individuell die beste und schonendste Behandlungsmethode zu finden“, erklärt Prof. Dirk Zaak.
29. Juni 2024
14. Chiemgauer Fortbildung
für Medizinische Fachangestellte und Pflegekräfte in der Onkologie
Wir laden Sie herzlich ein zur 14. Chiemgauer Fortbildung für Medizinische Fachangestellte und Pflegekräfte in der Onkologie
29. Juni 2024 von 9:30 - 16:45 Uhr
Veranstaltungsort: Hotel Gut Ising
Weitere Informationen finden Sie in der Einladung.
12. April 2024
Patiententag
im Rahmen des 18. Chiemgauer Krebskongresses
Unter dem Motto „Gemeinsam gegen Krebs“ haben wir Experten aus den verschiedenen Bereichen eingeladen. Gemeinsam mit Ihnen wollen wir wichtige Aspekte für Krebsbetroffene aktuell, professionell und auf lebendige Weise nachvollziehbar diskutieren.
Thema: Onkologie - Fortschritt gemeinsam gestalten
am: 12. April 2024
von: 12:00 bis 14:30 Uhr
wo: Kulturforum Klosterkirche in Traunstein
In Zusammenarbeit mit dem Ärztlichen Kreisverband Traunstein
Unter der Schirmherrschaft der Bayerischen Krebsgesellschaft e.V.
Weitere Informationen finden Sie hier.
12. April 2024
18. Chiemgauer Krebskongress
wir dürfen Sie zu unserem 18. Chiemgauer Krebskongress einladen. Der Kongress soll Ihnen mit traditionell breitgefächertem Programm einen Überblick über die aktuellen Themen und Neuerungen im Bereich der Krebsmedizin geben.
Thema: Onkologie: Zielgerichtet und individualisiert
am: 12. April 2024
von: 15:30 bis 20:00 Uhr
wo: Kulturforum Klosterkirche in Traunstein
In Zusammenarbeit mit dem Ärztlichen Kreisverband Traunstein
Unter der Schirmherrschaft der Bayerischen Krebsgesellschaft e.V.
07. März 2024
Im Job bleiben – wie das Integrationsamt Krebserkrankte unterstützen kann
Online-Veranstaltung des Krebsinformationsdienstes
Der Krebsinformationsdienst möchte Sie zu einer Online-Veranstaltung „Im Job bleiben – wie das Integrationsamt Krebserkrankte unterstützen kann“ einladen. Diese findet am 07. März von 16 bis 18 Uhr statt.
21. Oktober 2023
Tag der Gynäkologie
Am 21. Oktober 2023 findet der Traunsteiner Tag der Gynäkologie im Kulturforum Klosterkirche Traunstein statt.
Das Programm und weiterführende Informationen finden Sie im entsprechenden Flyer.
07. Juli 2023
Qualität der Krebstherapie in Traunstein erneut bestätigt
Erfolgreiche Zertifizierung für das Onkologische Zentrum am Klinikum Traunstein

Krebserkrankungen sind die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Eine Behandlung an zertifizierten onkologischen Zentren kann die Überlebenschancen für Patientinnen und Patienten jedoch deutlich erhöhen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die vom Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung der medizinischen Fakultät an der TU Dresden geleitet wurde. Verglichen wurden Daten zur Diagnostik und Behandlung von Krebspatientinnen und -patienten, die entweder in zertifizierten onkologischen Behandlungszentren oder in nicht-zertifizierten Kliniken behandelt wurden. mehr...
Die hervorragende Erfüllung aller Anforderungen wurde Anfang Juli dem bereits seit 2012 zertifizierten Onkologischen Zentrum am Klinikum Traunstein, vertreten durch den Sprecher Dr. Thomas Kubin und den stellv. Sprecher, Prof. Dr. Christian Schindlbeck, während eines zweitägigen Überwachungstermins bescheinigt. Im Rahmen dieses Audits erhielten auch zwei weitere Onkologische Fach-Zentren am Klinikum Traunstein die begehrte Erst-Zertifizierung.
Diese erhielt zum einen das „Zentrum für Hämatologische Neoplasien“, das zusammen mit der Abteilung für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin unter der Leitung von Chefarzt Dr. Thomas Kubin und der Praxis Dr. med. Ursula Kronawitter und Dr. med. Christoph Jung betrieben wird. Unter dem Begriff „Hämatologische Neoplasien“ werden verschiedene bösartige Erkrankungen des Blutsystems zusammengefasst. Dazu zählen Leukämien und deren Vorstufen, Lymphdrüsenkrebs, Plasmozytome und weitere Erkrankungen des Knochenmarks.
Im Rahmen des Audittermins erhielt auch das „Urologisch-onkologische Zentrum“ unter der Leitung von Prof. Dr. Dirk Zaak die Erst-Zertifizierung für Hodentumore. Bereits seit 2012 ist das Zentrum für Prostatakrebs zertifiziert. Schon 2006 erhielt das Zentrum für Brustkrebs die Zertifizierung. Somit ist das Onkologische Zentrum des Klinikums Traunstein ein langjähriges Mitglied der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG), die heuer das zwanzigjährige Bestehen zertifizierter Zentren nach DKG feiert.
Der Leitende Auditor während dieser zwei Tage war Dr. med. Helge Bischoff, Fachexperte für Onkologische Zentren und Leiter des größten Lungenkrebszentrums Deutschlands an der Universität Heidelberg. Er und fünf weitere Fachexperten zeigten sich hochzufrieden mit dem Ergebnis des Audits und hoben die hohe Expertise und das hervorragende Angebot für die Bevölkerung in den beiden Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land hervor.
05. Juli 2023
3. Traunsteiner Viszeralmedizin-Kongress
Thema: "Oben und Unten"
Ärztefortbildung
Die Themenauswahl fokussiert erneut auf den Alltag und soll Ihnen praxisnah den Umgang mit typischen Befunden aber auch speziellen Erkrankungen aufzeigen.
am: 05. Juli 2023
von: 15:00 bis 21:00 Uhr
wo: Kulturforum Klosterkirche in Traunstein
14. Juni 2023
24. Update Gynäkologische Onkologie
Ergebnisse des ASCO 2023
Moderation: Prof. Dr. Christian Schindlbeck
Veranstaltungsort: Aula des Bildungszentrums für Gesundheitsberufe
Mittwoch, 14. Juni 2023 von 16:30 - 20:15 Uhr
21. April 2023
17. Chiemgauer Krebskongreß
für medizinische Fachangestellte und Pflegekräfte in der Onkologie
wir dürfen Sie zu unserem 17. Chiemgauer Krebskongreß einladen. Der Kongreß soll Ihnen mit traditionell breitgefächertem Programm einen Überblick über die aktuellen Themen und Neuerungen im Bereich der Krebsmedizin geben.
Thema: Onkologie: Zielgerichtet und individualisiert
am: 21. April 2023
von: 15:30 bis 20:00 Uhr
wo: Kulturforum Klosterkirche in Traunstein
In Zusammenarbeit mit dem Ärztlichen Kreisverband Traunstein
Unter der Schirmherrschaft der Bayerischen Krebsgesellschaft e.V.
06. Mai 2023
13. Chiemgauer Fortbildung
für medizinische Fachangestellte und Pflegekräfte in der Onkologie
Sie findet als Präsenzfortbildung
am Samstag, 06. Mai 2023
von 09:30 bis 16:45 Uhr
im Hotel Gut Ising statt.
Anmeldefrist: 28. April 2023
22. Juni 2022
2. Traunsteiner Viszeralmedizin-Kongress
Thema: "Leber und Pankreas"
Ärztefortbildung
Die Themenauswahl fokussiert erneut auf den Alltag und soll Ihnen praxisnah den Umgang mit typischen Befunden aber auch speziellen Erkrankungen aufzeigen.
am: 22. Juni 2022
von: 13:00 bis 21:00 Uhr
wo: Kulturforum Klosterkirche in Traunstein
15.06.2022 - Kliniken Südostbayern
Höchste Expertise auch für Pankreaskarzinome
Das Darmzentrum am Klinikum Traunstein hat sich mit der erfolgreichen Zertifizierung des Pankreaszentrums zum Viszeralonkologischen Zentrum erweitert
![[+] Die Ärzte des Viszeralonkologischen Zentrums Traunstein von links: Oberärztin Dr. Birgit Reinisch, Chefarzt der Viszeralchirurgie Dr. Thomas E. Langwieler, Chefarzt der Gastroenterologie Dr. Björn Lewerenz, Oberarzt Dr. Manuel Strohmeier Die Ärzte des Viszeralonkologischen Zentrums Traunstein von links: Oberärztin Dr. Birgit Reinisch, Chefarzt der Viszeralchirurgie Dr. Thomas E. Langwieler, Chefarzt der Gastroenterologie Dr. Björn Lewerenz, Oberarzt Dr. Manuel Strohmeier](/files/Bilder/aktuelles/Visite_Visz_onko_DSC_1573_print_web.jpg)
Mit mehreren spezialisierten Organkrebszentren und unterstützenden Fachdisziplinen vereint das zertifizierte Onkologische Zentrum der Kliniken Südostbayern AG (KSOB) auch überregional hohe medizinische Kompetenz im Kampf gegen Krebserkrankungen. Neben dem Gynäkologischen Krebszentrum sorgen auch die Zentren für Prostata-, Brust- und Darmkrebs für höchste Standards in der Diagnostik, Behandlung und Nachsorge von Krebserkrankungen. mehr...
Allein das Darmkrebszentrum hat seit der ersten Zertifizierung im Jahr 2007 mehr als 1.500 Patienten mit einem bösartigen Tumor des Dick- und Enddarms betreut und mehr als 1.000 dieser Patienten erfolgreich operiert. Rund 15-mal wurde das Zentrum seither jährlich in einem mehrtägigen Audit von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) und vom TÜV Süd überprüft und abgefragt. Dies gewährleistet die hohe Behandlungsqualität und das Vorhalten der notwendigen Versorgungsstrukturen in einem von 36 bayernweiten Darmkrebszentren.
Unter dem Überbegriff „Viszeralonkologisches Zentrum“ (Karzinome im Bauchraum) ist das bisherige Darmkrebszentrum der KSOB um das Zentrum für Pankreaskarzinome erweitert worden und hat damit seine Kompetenzen nochmals gesteigert. Die Entwicklung zum Pankreaskrebszentrum hat Dr. Björn Lewerenz, der seit Januar 2021 neuer Chefarzt der Gastroenterologie in Traunstein und Leiter des Darmkrebszentrums ist, maßgeblich mit initiiert. Als ehemals ärztlicher Leiter der Endoskopieabteilung und Koordinator des Onkologischen Zentrums im Klinikum München/Bogenhausen kennt er die besonderen Herausforderungen und Abläufe eines Viszeralonkologischen Zentrums bestens. Patienten profitieren von seiner Expertise in speziellen Abtragungstechniken von Frühkarzinomen, die unter Umständen eine Operation ersparen.
Für eine engere Vernetzung und fachübergreifende, interdisziplinäre Zusammenarbeit zum Wohl des Patienten sorgen als Koordinatoren auch Fr. Dr. Birgit Reinisch, Oberärztin für Viszeral-Chirurgie im Bereich des Bauchraums, und Hr. Dr. Manuel Strohmeier, Oberarzt für Gastroenterologie. Ergänzt wird das medizinische Leitungsteam seit Anfang Februar von Dr. Thomas Langwieler, dem neuen Chefarzt für Viszeralchirurgie. Als zertifizierter „senior operateur“ verfügt er über die notwendige Erfahrung, Voraussetzung und hohe Expertise für die minimalinvasive Operation von Karzinomen, so auch Pankreaskrebs, also Karzinomen an der Bauchspeicheldrüse. Eingriffe an dem Organ wurden auch bisher am Klinikum Traunstein schon durchgeführt, neu ist jetzt die Behandlung im zertifizierten Pankreaszentrum, wodurch höchste Standards garantiert werden.
Die Bauchspeicheldrüse erfüllt durch die Produktion von Verdauungssäften für die Aufschlüsselung und Zerkleinerung der Nahrung im Darm sowie durch die Bildung der Hormone Insulin (Regulierung des Blutzuckerspiegels) und Glukagon lebenswichtige Funktionen. Im Fall einer Krebserkrankung, von der in 70 Prozent der Fälle der Pankreaskopf betroffen ist, bietet eine hochkomplexe Operation in Kombination mit Chemotherapie meist die einzige Möglichkeit der Heilung. Dabei werden in der Regel Bauchspeicheldrüsenkopf, Zwölffingerdarm, Gallenblase und -gang sowie die Lymphknoten und das umgebende Nervengewebe entfernt. Die Ableitung des Bauchspeicheldrüsensaftes wird durch das Einnähen einer Dünndarmschlinge sichergestellt.
Ein Hauptproblem beim Pankreaskrebs liegt laut Aussage von Dr. Björn Lewerenz daran, dass er „aufgrund unspezifischer Symptome meist erst recht spät erkannt wird“. Diese äußern sich meist durch ungewollten Gewichtsverlust, Appetitverlust, Übelkeit und allgemein Schwäche sowie unspezifische Schmerzen im Oberbauch oder Rücken sowie – bei fortgeschrittener Symptomatik – durch Gelbfärbung der Haut und der Augen.
Wie Dr. Langwieler betont, gewährleistet das engmaschige interdisziplinäre Zusammenwirken von Experten aus den Bereichen Medizin, Pflege sowie Therapie/Ernährung die besten Ergebnisse in Sachen Diagnostik, Behandlung und Nachsorge für den einzelnen Patienten mit Darm- oder Pankreaskarzinomen. Unterschiedliche bildgebende und andere medizinische Verfahren ermöglichen die genaue Abklärung des Erkrankungsstadiums. In der gemeinsamen Tumorkonferenz wird dann die beste und schonendste Behandlungsstrategie erarbeitet. Auch die eventuell notwendige psychoonkologische Betreuung und die passende Ernährungsberatung sowie notwendige Pflegemaßnahmen werden dabei berücksichtigt. Aufgrund des reichen Erfahrungsschatzes aus der Operation von jährlich rund 80 Fällen von Darmkrebs und 30 bis 40 Pankreasoperationen verfügt das Darmkrebszentrum Traunstein der KSOB über höchste medizinische Behandlungskompetenz. Nicht zuletzt deshalb kommen Patienten aus ganz Südostbayern zur Versorgung hierher.
Für Klinikbeschäftigte sowie niedergelassene Fach- und Hausärzte veranstaltet das onkologische Zentrum am 22. Juni von 13 bis 19.30 Uhr einen Regionalkongress in der Traunsteiner Klosterkirche. In Vorträgen und Diskussionen wird ein aktueller Überblick über den medizinischen Stand und die Behandlung von Leber-, Viszeral- und Pankreaskarzinomen gegeben.
Pankreaskrebs Das Pankreaskarzinom ist eine bösartige Gewerbsveränderung der Bauchspeicheldrüse. Pro Jahr erkranken in Deutschland etwa 16.000 Menschen daran. Damit kommt es im Vergleich zum Darmkrebs (65.000 Fälle jährlich) eher selten vor. Männer und Frauen sind etwa gleich davon betroffen. Männer erkranken im Mittel mit 71 Jahren, Frauen mit 75 Jahren. Als häufigste Risikofaktoren werden Rauchen, Alkoholkonsum, starkes Übergewicht, Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) sowie ein erhöhter Verzehr verarbeiteter Fleischprodukte genannt. Aufgrund unspezifischer Symptome wird eine Erkrankung an Pankreaskrebs oft erst in fortgeschrittenem Stadium erkannt. Eine Operation ist in der Regel die einzige Möglichkeit, diese Krebsform zu heilen. Etwa bei einem von fünf Patienten ist dies möglich. Ist der Krebs durch Metastasierung bereits weiter fortgeschritten, kann eine Behandlung mit Medikamenten und die passende Schmerztherapie die Lebensqualität verbessern. Bei unkompliziertem Verlauf nach der Operation beträgt der Klinikaufenthalt in Behandlungszentren zwei bis drei Wochen. |
15. Juni 2022
23. Update Gynäkologische Onkologie
Ergebnisse des 58. Kongresses der ASCO 2022
Moderation: Prof. Dr. Christian Schindlbeck
Veranstaltungsort: Aula des Bildungszentrums für Gesundheitsberufe
Mittwoch, 15. Juni 2022 von 16:30 - 20:30 Uhr
Online-Anmeldung unter www.noggo.de/Veranstaltungen
21. Mai 2022
12. Chiemgauer Fortbildung
für medizinische Fachangestellte in der Onkologie
Sie findet als Präsenzfortbildung am Samstag, 21. Mai 2022 von 09:30 bis 16:30 Uhr im Hotel Gut Ising statt. Anmeldefrist: 10. Mai 2022
29. April 2022
16. Chiemgauer Krebskongress:
Onkologie 2.0 - Heute und morgen
Ärzte-Fortbildung
Unter dem Dach des Onkologischen Zentrums Traunstein wollen wir interdisziplinär über praxisrelevante Entwicklungen und Zukunftsperspektiven in der Onkologie berichten und einzelne Tumorentitäten im Rahmen von „State-of-the-Art“ Vorträgen in den Fokus stellen.
30. März 2022
Informationstag Darmkrebs
Online-Veranstaltung für Patienten
Im Namen des viszeralonkologischen Zentrums Traunstein laden wir Sie herzlich ein online an unserem Informationstag zum Thema Darmkrebs teilzunehmen. Unsere Experten informieren Sie über neueste wissenschaftliche Erkenntnisse rund um das Thema Darmkrebs.
Februar 2022 - Onkologisches Zentrum
Telefonaktion zum Thema Krebs
Weltkrebstag 2022

Zum Weltkrebstag stehen Expertinnen und Experten vom Onkologischen Zentrum Traunstein für Betroffene, deren Angehörige und Interessierte von 15 bis 17 Uhr telefonisch für Fragen rund um das Thema Krebs zur Verfügung.
Unsere spezielle Hotline an diesem Tag: 0861/705-1005
Februar 2021 - Onkologisches Zentrum
Weltkrebstag 2021 - Krebstherapie in Coronazeiten

Anlässlich des Weltkrebstages spricht Dr. Thomas Kubin, Chefarzt der Abteilung für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin und Sprecher des Onkologischen Zentrum zum Thema Krebstherapie in Coronazeiten.
Das Jahr 2020 hat in vielerlei Hinsicht besondere Herausforderungen mit sich gebracht. Durch die Covid-19-Pandemie waren wir in unseren Kliniken recht plötzlich nur noch damit beschäftigt, freie Ressourcen für einen möglichen Patientenansturm zu schaffen, große Infektbereiche innerhalb den Kliniken neu einzurichten sowie unsere Patienten und uns selber vor einer Coronainfektion zu schützen. Viele geplante und nicht so dringende medizinische Abklärungen oder operativen Eingriffe mussten vorerst abgesagt werden zugunsten einer Bereithaltung von Krankenhaus- und Intensivstationsbetten. mehr...
Nach der ersten Viruswelle im Frühjahr war im Sommer des vergangenen Jahres eine vorübergehende Entspannung eingetreten, dann rollte die zweite Welle seit Herbst los und übertraf die erste Welle an Zahl und Intensität deutlich. Aber wir haben mittlerweile gelernt, bei weitem besser mit den Problemen im Zusammenhang mit Corona umzugehen und deutlich schneller zu reagieren. Auch ist die initiale Angst vor dem Ungewissen gewichen und von einer neuen tatkräftigen Routine mit neu erarbeiteten Leitlinien ersetzt worden. Themen wie Virusmutanten halten uns ganz aktuell in Atem und schüren neue Ängste vor einer Ansteckung. Glücklicherweise kommt die Impfkampagne langsam in Fahrt, wenn auch viel langsamer als ursprünglich gedacht und läßt uns nach Gabe der 2. Impfdosis deutlich entspannter in die Zukunft blicken.
Leider dürfen wir nicht vergessen, dass ernsthafte Erkrankungen wie Krebs nicht vor Corona halt machen. Mittlerweile ist es erwiesen, dass u.a. Patienten mit einer aktiven Krebserkrankung sowie Patienten unter intensiver Krebsbehandlung ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf von Covid-19 aufweisen.
Dies schürt natürlich verständlicherweise Ängste vor einer Ansteckung mit Corona bei Vorliegen solcher Risikofaktoren. Gleichzeitig darf die Angst vor einer Coronainfektion nicht die Bekämpfung einer bereits existierenden, lebensgefährlichen Erkrankung wie Krebs beeinträchtigen, da hierdurch die Prognose der Krebserkrankung unwiederbringlich verschlechtert werden kann. Außerdem verschlechtert eine unbehandelte, aktive Krebserkrankung den Verlauf einer möglichen Covid-19 Erkrankung. Entsprechend wird Krebspatienten geraten, besonders achtsam zu sein, den Empfehlungen der Gesundheitsbehörden zu folgen und neben konsequentem Tragen von Mund-Nasenschutz in der Öffentlichkeit und regelmäßiger Händehygiene auf persönliche soziale Kontakte soweit wie möglich und sinnvoll zu verzichten („freiwillige Quarantäne“) bis die Pandemie abgeflaut ist und idealerweise ein persönlicher Impfschutz besteht. Mittlerweile gibt es eine Reihe von Berichten, dass vermehrt Menschen aus Angst sich beim Arztbesuch mit Corona anzustecken ihre Beschwerden lange ignoriert haben und dann eine fortgeschrittene Krebserkrankung diagnostiziert wurde, was meist zur deutlichen Verschlechterung der Prognose führt. Von daher ist es sehr wichtig, dass alle Menschen mit länger anhaltenden neuen oder unklaren Beschwerden sich ungeachtet der Coronapandemie beim Hausarzt vorstellen und weiter abklären lassen, ebenso wie das Einhalten der Nachsorgetermine wenn schon mal eine Krebserkrankung bestanden hat.
In Kliniken, Klinikambulanzen und Praxen sind längst viele wirksame Schutzmaßnahmen eingerichtet worden und Corona verdächtige Patienten werden sofort und sicher abgeschottet. Entsprechend ist das Risiko, sich beim Arztbesuch anzustecken als gering anzusehen. Im Klinikum Traunstein haben wir ausgesprochen selten Coronainfektionen bei unseren onkologischen Patienten gesehen. Als notwendige Ausnahme wurde im Onkologischen Zentrum im Klinikum Traunstein für die Behandlung von Krebspatienten im gesamten Jahr 2020 und darüber hinaus ein fast normaler Betrieb aufrechterhalten. Dies gilt sowohl für stationäre als auch ambulante Abklärungen von Beschwerden, Krebsbehandlungen, Zwischen- und Nachsorgeuntersuchungen. Neu wurden die Arztkontakte durch die deutlich häufigere Nutzung von Telemedizin ergänzt, zum Beispiel in Form von Telefonaten, Emails oder auch virtuellen Meetings per Computer, damit der eine oder andere Arztbesuch eingespart werden kann.
Alle Menschen, insbesondere auch Patienten mit Krebserkrankungen sind aufgefordert, sich gegen Corona impfen zu lassen, sobald sie eine Möglichkeit dazu bekommen. Es gibt auch bei Vorliegen einer Krebserkrankung und unter einer Krebstherapie keine stichhaltigen Gründe dagegen. Die Nebenwirkungen sind nach derzeitigem Wissenstand und der Erfahrung an mittlerweile Millionen von Menschen gering und sicher viel geringer als die einer durchzumachenden Coronainfektion! Der Nutzen der zugelassenen Impfstoffe ist groß, wahrscheinlich haben bis über 90 % der Geimpften einen ausreichend guten Impfschutz. Bei Menschen mit Abwehrschwäche wie z.B. durch eine Krebserkrankung, aber auch durch manche Krebstherapien kann allenfalls der Impferfolg eingeschränkt sein, so dass eventuell erneut nachgeimpft werden muss. Die Verträglichkeit der Impfung wird hierdurch aber nicht beeinflusst.
Jedes Jahr gibt es speziell in der Krebsmedizin eine Fülle von neuen wissenschaftlichen Entwicklungen und Zulassungen von einer ganzen Reihe von neuen wirksamen Krebsmedikamenten im deutlich zweistelligen Bereich. Auch 2020 wurden diese Neuerungen in gewohnter Häufigkeit entwickelt und der medizinischen Fachwelt vorgestellt und viele neue Medikamente eingeführt. Hierbei hatten wieder „zielgerichtete Therapien“ zur präzisen Unterdrückung von lebensnotwendigen Signalen und Stoffwechselwegen der Tumorzellen sowie Medikamente zur Stimulierung der körpereigenen Abwehr gegen Krebszellen („Immuntherapie“) klar die Nase vorne. Mit hoher Internetpräsenz fanden alle wissenschaftlichen Treffen, Diskussionsrunden und Fortbildungen virtuell quasi von zu Hause aus statt. Wir vom onkologischen Zentrum Traunstein waren und sind hier voll engagiert, es dreht sich längst nicht mehr alles um Corona. Auch unser Studienangebot für noch nicht zugelassene, aber sehr vielversprechende neue Krebsbehandlungen hat keinen Einbruch in der Coronazeit erlebt.
Wann und ob wir wieder unsere gewohnte Normalität ohne Corona erreichen werden ist noch völlig offen. Fest steht aber, dass uns Corona bis weit in den Sommer sehr intensiv und auch noch danach ziemlich beschäftigen wird. Die Welt, aber auch die medizinische Versorgung wird von dem großen Schub in der Digitalisierung und manch anderer Neuerungen wahrscheinlich anhaltend verändert werden. Umso wichtiger ist es, die wichtigen Errungenschaften der vorhergehenden Zeit nicht aus den Augen zu verlieren.
Für das Thema Krebs sind das unsere Präventionsstrategien gegen eine mögliche Krebsentstehung sowie die Früherkennungsprogramme von sich entwickelnden Krebserkrankungen.
Krebserkrankungen werden weiterhin immer häufiger mit einer Steigerungsrate von 1-2%/Jahr, in Deutschland sind es aktuell ca. 500.000 Menschen, die jedes Jahr neu an Krebs erkranken. Etwa 50% aller Männer und 43% aller Frauen müssen damit rechnen, im Lauf ihres Lebens an Krebs zu erkranken. Glücklicherweise können wir aktuell etwa 60% der Patienten von ihrem Krebs heilen. Bei der Entdeckung eines Krebses im Frühstadium wie etwa durch Vorsorgeuntersuchungen liegen die Heilungschancen viel höher und können in vielen Situationen bis > 90% erreichen. Über die Ursachen der immer häufiger werdenden Krebserkrankungen wird viel geforscht und spekuliert. 3 Risikokomplexe stehen fest: Erhöhte Lebenserwartung, Lebensstil und Umweltfaktoren. Menschen werden immer älter und Krebs wird im Alter immer häufiger. Über 30% aller Krebserkrankungen sind durch einen gesunden Lebensstil vermeidbar. Die Rolle von Umweltfaktoren ist nicht so klar mit Zahlen und klaren Empfehlungen zu belegen. Es gibt immer mehr Umweltverschmutzung und Belastungen in unserer Nahrung, Wasser, Erde und Luft. Einige Dinge wie Dieselabgase, Radonbelastung, wahrscheinlich auch manche Pestizide sowie die Belastung mit manchen Stoffen am Arbeitsplatz etc. erhöhen auf Dauer die Wahrscheinlichkeit, eine Krebserkrankung zu entwickeln.
Entsprechend gibt es von vielen medizinischen Fachgesellschaften wie auch der Deutschen Krebsgesellschaft klare Empfehlungen zur Prävention von Krebserkrankungen. Sie helfen auch gegen andere Erkrankungen und wahrscheinlich auch beim Verlauf einer Covid-19 Erkrankung. Hierzu gehören nicht zu Rauchen, wenig Alkohol, gesunde Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse, ein gesundes Körpergewicht, ausreichender Sonnenschutz und sich täglich reichlich zu bewegen sowie soweit möglich ein sportliches Training von min. 30 Minuten an mindestens 3 Tagen/Woche. Gerade in Zeiten von Lockdown, geschlossenen Fitnessstudios, Ausgangssperren oder sogar vorübergehender Quarantänezeit ist es natürlich deutlich schwieriger geworden, ein regelmäßiges Sportprogramm zu absolvieren. Aber wir haben hier in Oberbayern eine so schöne Natur, dass man mit regelmäßigen sportlichen Spaziergängen nicht nur dem Körper, sondern auch dem Geist etwas Gutes tun kann. Bleiben Sie fit und gesund !
Februar 2021 - Onkologisches Zentrum
„Krebserkrankungen machen nicht halt vor Corona“
Videointerview mit Dr. Thomas Kubin, Chefarzt der Abteilung für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin und Sprecher des Onkologischen Zentrums anlässlich des Weltkrebstages
November 2020
12. Chiemgauer Fortbildung für Medizinische Fachangestellte in der Onkologie
Samstag, 07. November 2020 von 9:30 bis 16:30 Uhr
Veranstaltungsort:
Hotel Gut Ising, Kirchberg 3, 83339 Chieming
September 2020 - Prostatakrebszentrum
Europäischer Prostatakrebstag 2020: Hoffnung für Betroffene
Neue Therapieoptionen bei fortgeschrittener Erkrankung geben Anlass zu Optimismus
Für mehr als 65.000 Männer in Deutschland wird auch in diesem Jahr die Diagnose Prostatakrebs zur Gewissheit werden. Obwohl meist ältere Männer betroffen sind und Prostatakrebs selten rasch zum Tode führt, sterben jährlich in Deutschland fast 13.000 Patienten an einer fortgeschrittenen Erkrankung und ihren direkten Folgen. mehr...
„Eine Verpflichtung also, sich ständig mit der Problematik und den Perspektiven auseinanderzusetzen“, so Prof. Dr. Dirk Zaak, Leiter des Prostatakrebszentrums am Klinikum Traunstein im Rahmen der Begrüßung zu einer Fortbildungsveranstaltung im Bildungszentrum für Gesundheitsberufe der Kliniken Südostbayern AG.
Die klassische Therapie des fortgeschrittenen Prostatakrebses basiert seit Jahrzehnten auf dem Entzug des männlichen Sexualhormons Testosteron, das ein Nährsubstrat für die Krebszellen darstellt. Die Therapie verursacht allerdings Beschwerden, die den Symptomen der Wechseljahre beim weiblichen Geschlecht entsprechen und der Therapieerfolg ist leider auch nicht von Dauer. Kommt es unter der Hormonentzugstherapie, die in aller Regel mit Spritzen in regelmäßigen Abständen durchgeführt wird, zu einem Fortschreiten der Erkrankung erforderte dies dann in der Folge meist den Einsatz einer Chemotherapie.
Seit einigen Jahren hat sich diese, über viele Jahre bewährte Behandlungssequenz einschneidend verändert. „Schuld“ daran sind neue Medikamente die in den letzten Jahren zugelassen wurden. Sie heißen Abiraterone, Enzalutamid, Darolutamid oder Apalutamid, sind als Tabletten verfügbar und haben die Behandlungsabläufe revolutioniert, so Prof. Zaak. Sie greifen spezifische Schlüssel-Schloss Mechanismen (Androgenrezeptor) der Krebszelle an, blockieren diese und setzen sie außer Kraft. Im Vergleich zur alleinigen klassischen Hormontherapie konnten sie in vergleichenden Studien einen sehr positiven Effekt auf die Prognose der erkrankten Männer zeigen.
Welcher Patient heutzutage von welcher neuen Therapieform profitiert und für wen diese auch zugelassen ist, das sind relevante Fragen, die sich die Teammitglieder des Prostatakrebszentrums Traunstein in ihrer wöchentlichen Tumorkonferenz regelmäßig stellen. Um hier die bestmögliche Therapie in jedem Einzelfall zu ermitteln, treffen sich die Teammitglieder der unterschiedlichen Fachdisziplinen und diskutieren regelmäßig die individuelle Therapie. „Trotz Corona werden es auch 2020 wieder über 650 Fälle sein, die in Traunstein intensiv besprochen werden“, fügt Dr. Hofmann an. Er ist Urologe und Koordinator der Abläufe im Prostatakrebszentrum. Bereits im letzten Jahr konnte das Zentrum nachweisen, dass es in Deutschland und Europa mit den großen Referenzzentren keine Vergleiche zu scheuen braucht.
„Auch wenn die Urologische Krebsbehandlung die Domäne unseres Fachbereichs ist, so ist es heutzutage unerlässlich, sich ständig mit den anderen Fachkollegen (Onkologen, Radiologen, Strahlentherapeuten, Pathologen, Nuklearmedizinern etc.) auszutauschen“ unterstreicht Dr. Josef Schuhbeck, einer der Chefärzte für Urologie am Klinikum Traunstein.
Auch müssen die neuen Therapieoptionen sehr gut abgewogen werden, liegen die monatlichen Therapiekosten doch deutlich im vierstelligen Eurobereich. „Allerdings werden die Kosten bei korrekter Anwendung von den Krankenkassen übernommen“, betont Dr. Schuhbeck,
Hauptreferentin des Abends war Frau Prof. Dr. Margitta Retz, Leiterin der Urologischen Onkologie im Klinikum rechts der Isar. Die renommierte Expertin kooperiert seit vielen Jahren mit den Kollegen aus Traunstein und war pandemiebedingt per Videokonferenz zugeschaltet. Neben den Androgenrezeptor-gerichteten neuen Therapieformen widmete sie sich auch der sogenannten „personalisierten Medizin“ im Rahmen der Prostatakrebstherapie. Mit der Zulassung des EnzymhemmersOlaparib in Europa in den kommenden Wochen wird für einen bestimmten Teil der Prostatakrebspatienten zukünftig hier eine weitere ambulante Therapieform zur Verfügung stehen.
Der Wirkmechanismus von Olaparib beruht darauf, dass Krebszellen unter bestimmten Voraussetzungen Reparaturvorgänge in ihrem eigenen Erbgut nicht mehr vornehmen können und absterben. „Beim Prostatakrebs weisen ca. 10% der Patienten mit fortgeschrittenen Tumoren diese Voraussetzungen auf, um zukünftig mit diesem neuen Medikament behandelt werden zu können“, betone Prof. Retz.
„Durchaus also Grund zu Optimismus“, so das Fazit der Veranstaltung durch Dr. Patrick Weidlich, ebenfalls einer der Chefärzte am Klinikum Traunstein, der das Prostatakrebszentrum Traunstein auch weiterhin auf einem exzellenten Niveau sieht und nochmals die hervorragende interdisziplinäre Versorgung hervorhob.
4 Fragen an die Experten des Prostatakrebszentrums Traunstein:
Prostatakrebs wird häufig als harmlose Erkrankung des älteren Mannes bezeichnet. Ist das wirklich so?
Dr. Patrick Weidlich:
Prostatakrebs ist mittlerweile die häufigste Krebsursache bei Männern in Deutschland, tritt aber nicht in jeder Altersgruppe gleich häufig auf. Die Neuerkrankungsrate bei 70-74jährigen Männern beträgt 654/100.000. Aber auch bei den 45-49jährigen kommt dieser bösartige Tumor noch mit 17 Fällen auf 100.000 Männer vor. Leider versterben auch mehr als 13.000 Männer jährlich in Deutschland an dieser Erkrankung, also immerhin mehr als dreimal so viele wie durch Verkehrsunfälle. Sehr aggressive Formen haben ohne Therapie häufig eine Lebenserwartung von nur wenigen Jahren. Insofern kann man das Prostatakarzinom nicht generell als „harmlosen Haustierkrebs“ des älteren Mannes bezeichnen, der nicht behandelt werden muss, sondern man sollte ganz individuell nach Alter und Begleiterkrankungen des Patienten sowie Aggressivitätsform und Stadium des Tumors die weitere Abklärung und Therapie gestalten um ein optimales Behandlungsergebnis zu erzielen.
Macht Vorsorge da nicht durchaus Sinn?
Dr. Josef Schuhbeck:
Die neuen Therapiemöglichkeiten für Prostatakrebs im fortgeschrittenen Stadium ermöglichen den betroffenen Patienten eine lange Überlebenszeit bei guter Lebensqualität. Wir dürfen mit diesem Wissen allerdings die Früherkennung des Prostatakarzinoms nicht vernachlässigen. Mit der in manchen Medien unglücklich geführten Diskussion über den Nutzen der Früherkennungsuntersuchung wird leider nicht berücksichtigt, dass prinzipiell jeder Prostatakrebs heilbar ist, wenn er nur frühzeitig entdeckt wird. Insofern müssen wir weiter intensiv in der Vorsorge aktiv bleiben mit individuell angepassten Untersuchungsmethoden, die sich ebenfalls in den letzten Jahren erheblich weiterentwickelt haben.
Was dürfen Patienten im Prostatakrebszentrum in Traunstein voraussetzen?
Prof. Dr. Dirk Zaak:
In unserem seit 2012 über die Deutsche Krebsgesellschaft zertifizierten Prostatakrebszentrum erfüllen wir in Traunstein die allerhöchsten Qualitätsanforderungen, die Patienten heutzutage erwarten dürfen. Diese sehen unter anderem Mindestmengen an Behandlungen, konsequente Datenerfassung zur Qualitätssicherung, psychoonkologische Versorgung und den Einsatz neuer Diagnose- und Behandlungstechnologien (Kernspintomographie, Fusionsbiopsie, Operation, Bestrahlung, Medikamentöse Behandlungen etc.) für alle Stadien der Erkrankung von der Früherkennung bis zu fortgeschrittenen Krankheitsverläufen vor.
Das „Herzstück“ eines solchen Krebszentrums ist die Tumorkonferenz in der spezialisierte Ärzte (u.a. Urologen, Strahlentherapeuten, Onkologen, Nuklear-mediziner, Pathologen, und Radiologen) fächerübergreifend die bestmögliche Behandlung im individuellen Fall stets gemeinsam besprechen.
Wie aufwändig ist eine solchen Tumorkonferenz eigentlich?
Dr. Thomas Hofmann:
Durch die Teilnahme von Expertinnen/-en aus unterschiedlichen Fachdisziplinen soll sichergestellt werden, dass zum Beispiel bei der Wahl zwischen mehreren Behandlungsmöglichkeiten mehrere Fachrichtungen ihre Einschätzung einbringen und dann ein Konsens im Sinne des individuellen Patienten getroffen wird.
Bei der Therapiewahl werden die aktuellen nationalen und internationalen Leitlinien berücksichtigt, die wiedergeben, welche Therapieform zum aktuellen Zeitpunkt als am wirksamsten eingeschätzt wird. Übergeordnetes Ziel ist es, die Qualität der Krebsbehandlung weiter zu optimieren. Die getroffene Empfehlung der Spezialistinnen/-en, die an der Konferenz teilnehmen, wird protokolliert und dem Patienten anschließend übermittelt. Es braucht es also ein hohes Maß an fachlicher Kompetenz, genügend Zeit für den Austausch zwischen den Fachdisziplinen und den betroffenen Patienten, die entsprechende Logistik und ein Team, das das Patientenwohl stets im Blick behält. All dies kann man seit Jahren als Prostatakrebspatient in Traunstein voraussetzen.
Juli 2020 - Onkologisches Zentrum
Immuntherapie bei der Krebsbehandlung
Radiosendung "Der Medizin Talk"
Dezember 2019
Großzügige Spende der Traunsteiner Landfrauen
Ein Herzliches Vergelt's Gott an die Landfrauen Traunstein für die großzügige Spende an unseren Verein auf dem Landfrauentag in Waging.
Wir freuen uns sehr, dass Sie die Arbeit unseres Vereins unterstützen.
Im Bild v.l.n.r.: Kreisbäuerin Irina Esterbauer und ihre Stellvertreterin Christine Schuhegger, Michaela Dreier und Matthias Buchhorn von Gemeinsam gegen den Krebs e.V. und Matthäus Michlbauer (Bayerischer Bauernverband), Foto: Pia Mix.
November 2019
11. Chiemgauer Fortbildung für Medizinische Fachangestellte in der Onkologie
Samstag, 16. November 2019 von 9:30 bis 16:30 Uhr
Veranstaltungsort:
Hotel Gut Ising, Kirchberg 3, 83339 Chieming
Juni 2019 - Onkologisches Zentrum
Fortbildung von Gemeinsam gegen den Krebs e.V.
in Zusammenarbeit
mit dem Onkologischen Zentrum Traunstein und dem Ärztlichen
Kreisverband Traunstein
Mittwoch, 5. Juni 2019 von 19 Uhr bis 20.30 Uhr
(2 Punkte bei der BLÄK beantragt)
in der Aula des Bildungszentrums für Gesundheitsberufe (Herzog-Friedrich-Straße 6)
April 2019 - Presse
Gemeinsam können Krebsspezialisten bessere Ergebnisse erzielen
Pressemitteilung zum "Chiemgauer Krebskongress" mit Onkologen, Hausärzten und Fachpflegern
![[+] Zum 14. Mal fand auf Gut Ising der „Chiemgauer Krebskongress“ des Onkologischen Zentrums Traunstein statt. Als Moderator führte Dr. Thomas Kubin, Chefarzt der Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin im Klinikum Traunstein und neuer Sprecher des Onkologischen Zentrums Traunstein, durch das hochinteressante Programm. Zum 14. Mal fand auf Gut Ising der „Chiemgauer Krebskongress“ des Onkologischen Zentrums Traunstein statt. Als Moderator führte Dr. Thomas Kubin, Chefarzt der Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin im Klinikum Traunstein und neuer Sprecher des Onkologischen Zentrums Traunstein, durch das hochinteressante Programm.](/files/Bilder/aktuelles/ckk_2019_DSC_4298-web.jpg)
Unter der Schirmherrschaft der Bayerischen Krebsgesellschaft und mit Unterstützung des Tumorzentrums München fand auf Gut Ising der „14. Chiemgauer Krebskongress“ des Onkologischen Zentrums Traunstein statt. Trotz Wochenende und schönstem Wetters waren rund 100 begeisterte Teilnehmer, überwiegend Onkologen, Internisten und Hausärzte, aber auch onkologische Fachpflegekräfte und Studienassistentinnen gekommen, um sich über „Aktuelles aus dem Onkologischen Zentrum Traunstein“ zu informieren. mehr...
Das Klinikum Traunstein wurde nach intensiver Aufbauarbeit zusammen mit seinen Kooperationspartnern bereits 2013 von der Deutschen Krebsgesellschaft zum Onkologischen Zentrum zertifiziert. Die Vorträge des „Chiemgauer Krebskongresses“ orientierten sich dieses Jahr gemäß seinem Motto inhaltlich an den einzelnen Organzentren, die unter dem Dach des Onkologischen Zentrums tätig sind. Zudem konnte das Spektrum durch weitere Schwerpunktbildungen wie Neurochirurgie oder Schilddrüsenchirurgie erweitert werden.
Moderator Dr. Thomas Kubin, Chefarzt der Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin im Klinikum Traunstein und neuer Sprecher des Onkologischen Zentrums Traunstein, der den traditionsreichen „Chiemgauer Krebskongress“ mit PD Dr. Rolf Schauer organisiert und das Programm zusammengestellt hatte, betonte, dass Krebs heutzutage überwiegend fachübergreifend (interdisziplinär) therapiert wird. Kein Mediziner könne alles behandeln. Krebsspezialisten könnten gemeinsam bessere Behandlungsergebnisse liefern.
Während des „Chiemgauer Krebskongresses“ wurde deutlich, welche gewaltigen Fortschritte in der Krebstherapie inzwischen gemacht wurden, sowohl in der Früherkennung als auch im Hinblick auf das große Ziel der Heilung. Zum Beispiel durch die Immuntherapie, über die Prof. Dr. Dr. Michael von Bergwelt, Direktor der 3. Medizinischen Klinik vom Klinikum in München-Großhadern in einem spannenden Vortrag berichtete. Bei der Immuntherapie wird das körpereigene Abwehrsystem stimuliert, damit der Organismus des Patienten die Krebserkrankung selbst bekämpfen bzw. seine Weiterentwicklung verhindern kann. Durch spezielle Antikörper (z.B. PD-1-Checkpoint-Inhibitoren) oder Genmanipulationen von körpereigenen Abwehrzellen (z.B. CAR-T-Zellen) kann die Immunabwehr deutlich gesteigert werden. Dadurch würden bereits erhebliche Fortschritte gemacht, so Prof. von Bergwelt. Auch in Traunstein werden solche Behandlungen bereits mit Erfolg eingesetzt.
Ebenso haben die Updates zur Behandlung von Lungenkrebs in den vergangen Jahren so große Fortschritte gemacht, dass er von einer schlecht behandelbaren zu einer teilweise ganz gut behandelbaren Erkrankung geworden ist, wie aus dem Vortrag von Prof. Dr. Frank Griesinger vom Pius-Hospital in Oldenburg hervorging. Deshalb mussten die aktualisierten Leitlinien zur Behandlung von Lungenkrebs 2018 gleich zweimal upgedatet werden. Die nächsten Neuerungen stünden in diesem Jahr bereits vor der Tür, sagte der Ordinarius für internistische Onkologie der Universität Oldenburg.
Chefarzt Dr. Joachim Deuble vom deutschen Schilddrüsenzentrum am Standort Trostberg informierte umfassend über die Behandlung von Schilddrüsenkrebs in seinen verschiedenen Facetten. Auch bei den Hirntumoren sind laut PD Dr. Jens Rachinger vom Neurozentrum Traunstein Operationen immer noch der wichtigste Therapieschritt. Durch bessere Überwachung (Monitoring) und neue Bildgebungsverfahren während der laufenden Operation verlaufen diese Eingriffe viel präziser, sodass die Nebenwirkungen solcher sehr diffiziler Operationen nun deutlich vermindert werden können.
Mit der Frage, ob Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) vermeidbar ist, beschäftigte sich der Vortrag von Chefarzt Prof. Dr. Christian Schindlbeck vom Gynäkologischen Krebszentrum Traunstein. Man habe erkannt, dass manche Karzinome durch Viren (sog. HPV-Viren) ausgelöst würden, so Prof. Schindlbeck. Prof. Harald zur Hausen vom Deutschen Krebsforschungsinstitut in Heidelberg habe 2008 für die Entdeckung dieses Zusammenhangs den Nobelpreis für Medizin erhalten. Es sollen deswegen nunmehr alle Kinder gegen diese Viren geimpft werden, damit sich die Häufigkeit dieser Tumoren stark vermindert.
PD Dr. Rolf Schauer, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie im Klinikum Traunstein, legte in seinen Ausführungen dar, dass entgegen früherer Meinungen beim Wiederauftreten (Rezidiv) von Dickdarmkarzinomen durch eine Operation von Metastasen, beispielsweise in der Leber und dem geschickten Einsatz einer Chemotherapie immer noch Heilungen möglich sind.
Abschließend kündigt Dr. Kubin an, dass diese erfolgreiche Veranstaltung weiter jährlich fortgesetzt wird und zusätzlich wieder ein großer Patiententag vom onkologischen Zentrum Traunstein für nächstes Jahr geplant ist.
Januar 2019 - Onkologisches Zentrum
Dr. Kubin wird neuer Sprecher des Onkologischen Zentrums
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Januar 2019 - Presseinformation
Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. begrüßt neue Nutzenbewertung für PSA-Test
Berlin. Das Ringen um den PSA-Test in der Früherkennung des Prostatakarzinoms geht in eine neue Runde: Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat die Einleitung eines Beratungsverfahrens zur Bewertung eines Prostatakrebs-Screenings mittels Bestimmung des prostataspezifischen Antigens (PSA) auf seiner Sitzung am 20. Dezember 2018 beschlossen. Damit wurde der entsprechende Antrag der Patientenvertretung im G-BA vom Oktober 2018 angenommen. Die Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) begrüßt den Beschluss des G-BA wie auch die Initiative der Patientenvertretung, insbesondere des Bundesverbandes Prostatakrebs Selbsthilfe e.V. (BPS), die den Antrag eingebracht hat.
Hintergrund ist, dass zur Früherkennung eines frühen Prostatakarzinoms alle wissenschaftlichen urologischen Fachgesellschaften national und international neben der rektalen Tastuntersuchung die Durchführung eines PSA-Testes empfehlen. Trotz dieser eindeutigen Positionierung der Fachexperten gilt in Deutschland der PSA-Test nicht als Teil der sogenannten "gesetzlichen Vorsorge" (Früherkennung) und muss deshalb von Patienten gegebenenfalls selbst bezahlt werden. Da eine unkritische Anwendung des PSA-Testes zur "Überdiagnose" von Prostatakrebs führen kann und damit auch zur "Übertherapie", haben sich in der Vergangenheit Experten anderer Fachgesellschaften, insbesondere Epidemiologen und Gesundheitsökonomen, gegen den PSA-Test als Früherkennungsmaßnahme ausgesprochen.
In diesem jahrelangen Streit wurde als Argument immer angeführt, dass die internationale Datenlage bislang keine Senkung der Mortalität am Prostatakarzinom durch PSA-basierte Früherkennung habe nachweisen können. Die DGU hat dabei stets kritisiert, dass eine Senkung der Mortalität zwar ein statistisch wichtiger, aber nicht der entscheidende Parameter bei einer Krebserkrankung mit jahrelanger Laufzeit auch bei Progression der Erkrankung sein dürfe. Entscheidend sei die Betrachtung des Parameters der Entwicklung einer metastasierten Erkrankung, denn diese bedeute Therapie, Nebenwirkungen sowie menschliches Leid und ist mit immensen Kosten für Bildgebung und medikamentöse Therapie verbunden. Diese Argumente wurden bislang von den Kritikern der PSA-basierten Früherkennung in den Wind geschlagen.
Neuere Daten aus Langzeitstudien haben nun aber auch eine deutliche Senkung der Mortalität am Prostatakarzinom durch Therapie nachweisen können. Dies ist beim Prostatakrebs tatsächlich nur in Studien mit sehr langer Laufzeit möglich. Dass diese Nachweise jetzt vorliegen, sollte dazu führen, dass eine Neubewertung erfolgt. Dazu ist der G-BA durch den Antrag des BPS aufgefordert worden. "Aufgrund der neuen Datenlage sollte man ein positives Votum der Gremien erwarten dürfen", sagt DGU-Präsident Prof. Dr. Oliver Hakenberg.
Bei einer positiven Bewertung durch den G-BA würde der PSA-Test im Rahmen der Früherkennung wohl als GKV-Leistung anerkannt werden müssen. Die federführend von der DGU erstellte "S3-Leitlinie zur Früherkennung, Diagnose und Therapie der verschiedenen Stadien des Prostatakarzinoms" empfiehlt schon jetzt, dass Männer über 45 Jahre und einer Lebenserwartung von mehr als zehn Jahren über die Früherkennung zum Prostatakrebs informiert werden und ihnen, wenn sie diese wünschen, auch der PSA-Test empfohlen wird.
Es ist auch kein Zufall, dass die Notwendigkeit des PSA-Testes von den medizinischen Praktikern bezüglich des Prostatakarzinoms, den Urologen, und den betroffenen Patienten, den Vertretern der Prostatakrebskranken, sehr deutlich gesehen wird, während Theoretiker der Medizin wie Statistiker und Epidemiologen Vorbehalte sehen. Die DGU begrüßt es daher ausdrücklich, dass eine neue wissenschaftliche Evaluation der aktuellen Datenlage vorgenommen werden wird. "Die DGU wird diesen Prozess begleiten und sich spätestens im Stellungnahmeverfahren aktiv einbringen", sagt DGU-Generalsekretär Prof. Dr. Maurice Stephan Michel.
Nach dem G-BA-Beschluss ist zunächst die Beauftragung des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit (IQWiG) zur Nutzenbewertung des PSA-Tests als Früherkennungsmaßnahme vorgesehen. Der Abschlussbericht des IQWiG soll im September 2020 vorliegen. Dem folgt ein weiterer Bewertungs- und Abwägungsprozess einschließlich Stellungnahmeverfahren. Die Beschlussfassung ist laut Zeitplan des G-BA zum PSA-Screening für Januar 2022 geplant.
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V.
Januar 2019 - Presseinformation
Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. begrüßt neue Nutzenbewertung für PSA-Test
Berlin. Das Ringen um den PSA-Test in der Früherkennung des Prostatakarzinoms geht in eine neue Runde: Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat die Einleitung eines Beratungsverfahrens zur Bewertung eines Prostatakrebs-Screenings mittels Bestimmung des prostataspezifischen Antigens (PSA) auf seiner Sitzung am 20. Dezember 2018 beschlossen. Damit wurde der entsprechende Antrag der Patientenvertretung im G-BA vom Oktober 2018 angenommen. Die Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) begrüßt den Beschluss des G-BA wie auch die Initiative der Patientenvertretung, insbesondere des Bundesverbandes Prostatakrebs Selbsthilfe e.V. (BPS), die den Antrag eingebracht hat.
Hintergrund ist, dass zur Früherkennung eines frühen Prostatakarzinoms alle wissenschaftlichen urologischen Fachgesellschaften national und international neben der rektalen Tastuntersuchung die Durchführung eines PSA-Testes empfehlen. Trotz dieser eindeutigen Positionierung der Fachexperten gilt in Deutschland der PSA-Test nicht als Teil der sogenannten "gesetzlichen Vorsorge" (Früherkennung) und muss deshalb von Patienten gegebenenfalls selbst bezahlt werden. Da eine unkritische Anwendung des PSA-Testes zur "Überdiagnose" von Prostatakrebs führen kann und damit auch zur "Übertherapie", haben sich in der Vergangenheit Experten anderer Fachgesellschaften, insbesondere Epidemiologen und Gesundheitsökonomen, gegen den PSA-Test als Früherkennungsmaßnahme ausgesprochen.
In diesem jahrelangen Streit wurde als Argument immer angeführt, dass die internationale Datenlage bislang keine Senkung der Mortalität am Prostatakarzinom durch PSA-basierte Früherkennung habe nachweisen können. Die DGU hat dabei stets kritisiert, dass eine Senkung der Mortalität zwar ein statistisch wichtiger, aber nicht der entscheidende Parameter bei einer Krebserkrankung mit jahrelanger Laufzeit auch bei Progression der Erkrankung sein dürfe. Entscheidend sei die Betrachtung des Parameters der Entwicklung einer metastasierten Erkrankung, denn diese bedeute Therapie, Nebenwirkungen sowie menschliches Leid und ist mit immensen Kosten für Bildgebung und medikamentöse Therapie verbunden. Diese Argumente wurden bislang von den Kritikern der PSA-basierten Früherkennung in den Wind geschlagen.
Neuere Daten aus Langzeitstudien haben nun aber auch eine deutliche Senkung der Mortalität am Prostatakarzinom durch Therapie nachweisen können. Dies ist beim Prostatakrebs tatsächlich nur in Studien mit sehr langer Laufzeit möglich. Dass diese Nachweise jetzt vorliegen, sollte dazu führen, dass eine Neubewertung erfolgt. Dazu ist der G-BA durch den Antrag des BPS aufgefordert worden. "Aufgrund der neuen Datenlage sollte man ein positives Votum der Gremien erwarten dürfen", sagt DGU-Präsident Prof. Dr. Oliver Hakenberg.
Bei einer positiven Bewertung durch den G-BA würde der PSA-Test im Rahmen der Früherkennung wohl als GKV-Leistung anerkannt werden müssen. Die federführend von der DGU erstellte "S3-Leitlinie zur Früherkennung, Diagnose und Therapie der verschiedenen Stadien des Prostatakarzinoms" empfiehlt schon jetzt, dass Männer über 45 Jahre und einer Lebenserwartung von mehr als zehn Jahren über die Früherkennung zum Prostatakrebs informiert werden und ihnen, wenn sie diese wünschen, auch der PSA-Test empfohlen wird.
Es ist auch kein Zufall, dass die Notwendigkeit des PSA-Testes von den medizinischen Praktikern bezüglich des Prostatakarzinoms, den Urologen, und den betroffenen Patienten, den Vertretern der Prostatakrebskranken, sehr deutlich gesehen wird, während Theoretiker der Medizin wie Statistiker und Epidemiologen Vorbehalte sehen. Die DGU begrüßt es daher ausdrücklich, dass eine neue wissenschaftliche Evaluation der aktuellen Datenlage vorgenommen werden wird. "Die DGU wird diesen Prozess begleiten und sich spätestens im Stellungnahmeverfahren aktiv einbringen", sagt DGU-Generalsekretär Prof. Dr. Maurice Stephan Michel.
Nach dem G-BA-Beschluss ist zunächst die Beauftragung des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit (IQWiG) zur Nutzenbewertung des PSA-Tests als Früherkennungsmaßnahme vorgesehen. Der Abschlussbericht des IQWiG soll im September 2020 vorliegen. Dem folgt ein weiterer Bewertungs- und Abwägungsprozess einschließlich Stellungnahmeverfahren. Die Beschlussfassung ist laut Zeitplan des G-BA zum PSA-Screening für Januar 2022 geplant.
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V.
Kontakt und Organisation |
Sekretariat Hämatologie/Onkologie
Fr. Simone Goess, Fr. Monika Klippert
Dr. Thomas W. Kubin
T 0049 861 705-1243
F 0049 861 705-1729
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