06. Mai 2023
13. Chiemgauer Fortbildung
für medizinische Fachangestellte und Pflegekräfte in der Onkologie
Sie findet als Präsenzfortbildung
am Samstag, 06. Mai 2023
von 09:30 bis 16:45 Uhr
im Hotel Gut Ising statt.
Anmeldefrist: 28. April 2023
15.06.2022 - Kliniken Südostbayern
Höchste Expertise auch für Pankreaskarzinome
Das Darmzentrum am Klinikum Traunstein hat sich mit der erfolgreichen Zertifizierung des Pankreaszentrums zum Viszeralonkologischen Zentrum erweitert
![[+] Die Ärzte des Viszeralonkologischen Zentrums Traunstein von links: Oberärztin Dr. Birgit Reinisch, Chefarzt der Viszeralchirurgie Dr. Thomas E. Langwieler, Chefarzt der Gastroenterologie Dr. Björn Lewerenz, Oberarzt Dr. Manuel Strohmeier Die Ärzte des Viszeralonkologischen Zentrums Traunstein von links: Oberärztin Dr. Birgit Reinisch, Chefarzt der Viszeralchirurgie Dr. Thomas E. Langwieler, Chefarzt der Gastroenterologie Dr. Björn Lewerenz, Oberarzt Dr. Manuel Strohmeier](/files/Bilder/aktuelles/Visite_Visz_onko_DSC_1573_print_web.jpg)
Mit mehreren spezialisierten Organkrebszentren und unterstützenden Fachdisziplinen vereint das zertifizierte Onkologische Zentrum der Kliniken Südostbayern AG (KSOB) auch überregional hohe medizinische Kompetenz im Kampf gegen Krebserkrankungen. Neben dem Gynäkologischen Krebszentrum sorgen auch die Zentren für Prostata-, Brust- und Darmkrebs für höchste Standards in der Diagnostik, Behandlung und Nachsorge von Krebserkrankungen. mehr...
Allein das Darmkrebszentrum hat seit der ersten Zertifizierung im Jahr 2007 mehr als 1.500 Patienten mit einem bösartigen Tumor des Dick- und Enddarms betreut und mehr als 1.000 dieser Patienten erfolgreich operiert. Rund 15-mal wurde das Zentrum seither jährlich in einem mehrtägigen Audit von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) und vom TÜV Süd überprüft und abgefragt. Dies gewährleistet die hohe Behandlungsqualität und das Vorhalten der notwendigen Versorgungsstrukturen in einem von 36 bayernweiten Darmkrebszentren.
Unter dem Überbegriff „Viszeralonkologisches Zentrum“ (Karzinome im Bauchraum) ist das bisherige Darmkrebszentrum der KSOB um das Zentrum für Pankreaskarzinome erweitert worden und hat damit seine Kompetenzen nochmals gesteigert. Die Entwicklung zum Pankreaskrebszentrum hat Dr. Björn Lewerenz, der seit Januar 2021 neuer Chefarzt der Gastroenterologie in Traunstein und Leiter des Darmkrebszentrums ist, maßgeblich mit initiiert. Als ehemals ärztlicher Leiter der Endoskopieabteilung und Koordinator des Onkologischen Zentrums im Klinikum München/Bogenhausen kennt er die besonderen Herausforderungen und Abläufe eines Viszeralonkologischen Zentrums bestens. Patienten profitieren von seiner Expertise in speziellen Abtragungstechniken von Frühkarzinomen, die unter Umständen eine Operation ersparen.
Für eine engere Vernetzung und fachübergreifende, interdisziplinäre Zusammenarbeit zum Wohl des Patienten sorgen als Koordinatoren auch Fr. Dr. Birgit Reinisch, Oberärztin für Viszeral-Chirurgie im Bereich des Bauchraums, und Hr. Dr. Manuel Strohmeier, Oberarzt für Gastroenterologie. Ergänzt wird das medizinische Leitungsteam seit Anfang Februar von Dr. Thomas Langwieler, dem neuen Chefarzt für Viszeralchirurgie. Als zertifizierter „senior operateur“ verfügt er über die notwendige Erfahrung, Voraussetzung und hohe Expertise für die minimalinvasive Operation von Karzinomen, so auch Pankreaskrebs, also Karzinomen an der Bauchspeicheldrüse. Eingriffe an dem Organ wurden auch bisher am Klinikum Traunstein schon durchgeführt, neu ist jetzt die Behandlung im zertifizierten Pankreaszentrum, wodurch höchste Standards garantiert werden.
Die Bauchspeicheldrüse erfüllt durch die Produktion von Verdauungssäften für die Aufschlüsselung und Zerkleinerung der Nahrung im Darm sowie durch die Bildung der Hormone Insulin (Regulierung des Blutzuckerspiegels) und Glukagon lebenswichtige Funktionen. Im Fall einer Krebserkrankung, von der in 70 Prozent der Fälle der Pankreaskopf betroffen ist, bietet eine hochkomplexe Operation in Kombination mit Chemotherapie meist die einzige Möglichkeit der Heilung. Dabei werden in der Regel Bauchspeicheldrüsenkopf, Zwölffingerdarm, Gallenblase und -gang sowie die Lymphknoten und das umgebende Nervengewebe entfernt. Die Ableitung des Bauchspeicheldrüsensaftes wird durch das Einnähen einer Dünndarmschlinge sichergestellt.
Ein Hauptproblem beim Pankreaskrebs liegt laut Aussage von Dr. Björn Lewerenz daran, dass er „aufgrund unspezifischer Symptome meist erst recht spät erkannt wird“. Diese äußern sich meist durch ungewollten Gewichtsverlust, Appetitverlust, Übelkeit und allgemein Schwäche sowie unspezifische Schmerzen im Oberbauch oder Rücken sowie – bei fortgeschrittener Symptomatik – durch Gelbfärbung der Haut und der Augen.
Wie Dr. Langwieler betont, gewährleistet das engmaschige interdisziplinäre Zusammenwirken von Experten aus den Bereichen Medizin, Pflege sowie Therapie/Ernährung die besten Ergebnisse in Sachen Diagnostik, Behandlung und Nachsorge für den einzelnen Patienten mit Darm- oder Pankreaskarzinomen. Unterschiedliche bildgebende und andere medizinische Verfahren ermöglichen die genaue Abklärung des Erkrankungsstadiums. In der gemeinsamen Tumorkonferenz wird dann die beste und schonendste Behandlungsstrategie erarbeitet. Auch die eventuell notwendige psychoonkologische Betreuung und die passende Ernährungsberatung sowie notwendige Pflegemaßnahmen werden dabei berücksichtigt. Aufgrund des reichen Erfahrungsschatzes aus der Operation von jährlich rund 80 Fällen von Darmkrebs und 30 bis 40 Pankreasoperationen verfügt das Darmkrebszentrum Traunstein der KSOB über höchste medizinische Behandlungskompetenz. Nicht zuletzt deshalb kommen Patienten aus ganz Südostbayern zur Versorgung hierher.
Für Klinikbeschäftigte sowie niedergelassene Fach- und Hausärzte veranstaltet das onkologische Zentrum am 22. Juni von 13 bis 19.30 Uhr einen Regionalkongress in der Traunsteiner Klosterkirche. In Vorträgen und Diskussionen wird ein aktueller Überblick über den medizinischen Stand und die Behandlung von Leber-, Viszeral- und Pankreaskarzinomen gegeben.
Pankreaskrebs Das Pankreaskarzinom ist eine bösartige Gewerbsveränderung der Bauchspeicheldrüse. Pro Jahr erkranken in Deutschland etwa 16.000 Menschen daran. Damit kommt es im Vergleich zum Darmkrebs (65.000 Fälle jährlich) eher selten vor. Männer und Frauen sind etwa gleich davon betroffen. Männer erkranken im Mittel mit 71 Jahren, Frauen mit 75 Jahren. Als häufigste Risikofaktoren werden Rauchen, Alkoholkonsum, starkes Übergewicht, Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) sowie ein erhöhter Verzehr verarbeiteter Fleischprodukte genannt. Aufgrund unspezifischer Symptome wird eine Erkrankung an Pankreaskrebs oft erst in fortgeschrittenem Stadium erkannt. Eine Operation ist in der Regel die einzige Möglichkeit, diese Krebsform zu heilen. Etwa bei einem von fünf Patienten ist dies möglich. Ist der Krebs durch Metastasierung bereits weiter fortgeschritten, kann eine Behandlung mit Medikamenten und die passende Schmerztherapie die Lebensqualität verbessern. Bei unkompliziertem Verlauf nach der Operation beträgt der Klinikaufenthalt in Behandlungszentren zwei bis drei Wochen. |
15. Juni 2022
23. Update Gynäkologische Onkologie
Ergebnisse des 58. Kongresses der ASCO 2022
Moderation: Prof. Dr. Christian Schindlbeck
Veranstaltungsort: Aula des Bildungszentrums für Gesundheitsberufe
Mittwoch, 15. Juni 2022 von 16:30 - 20:30 Uhr
Online-Anmeldung unter www.noggo.de/Veranstaltungen
21. Mai 2022
12. Chiemgauer Fortbildung
für medizinische Fachangestellte in der Onkologie
Sie findet als Präsenzfortbildung am Samstag, 21. Mai 2022 von 09:30 bis 16:30 Uhr im Hotel Gut Ising statt. Anmeldefrist: 10. Mai 2022
29. April 2022
16. Chiemgauer Krebskongress:
Onkologie 2.0 - Heute und morgen
Ärzte-Fortbildung
Unter dem Dach des Onkologischen Zentrums Traunstein wollen wir interdisziplinär über praxisrelevante Entwicklungen und Zukunftsperspektiven in der Onkologie berichten und einzelne Tumorentitäten im Rahmen von „State-of-the-Art“ Vorträgen in den Fokus stellen.
SAVE THE DATE - 30. März 2022
Informationstag Darmkrebs
Online-Veranstaltung für Patienten
Im Namen des viszeralonkologischen Zentrums Traunstein laden wir Sie herzlich ein online an unserem Informationstag zum Thema Darmkrebs teilzunehmen. Unsere Experten informieren Sie über neueste wissenschaftliche Erkenntnisse rund um das Thema Darmkrebs.
Februar 2022 - Onkologisches Zentrum
Telefonaktion zum Thema Krebs
Weltkrebstag 2022

Zum Weltkrebstag stehen Expertinnen und Experten vom Onkologischen Zentrum Traunstein für Betroffene, deren Angehörige und Interessierte von 15 bis 17 Uhr telefonisch für Fragen rund um das Thema Krebs zur Verfügung.
Unsere spezielle Hotline an diesem Tag: 0861/705-1005
Februar 2021 - Onkologisches Zentrum
„Krebserkrankungen machen nicht halt vor Corona“
Videointerview mit Dr. Thomas Kubin, Chefarzt der Abteilung für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin und Sprecher des Onkologischen Zentrums anlässlich des Weltkrebstages
November 2020
12. Chiemgauer Fortbildung für Medizinische Fachangestellte in der Onkologie
Samstag, 07. November 2020 von 9:30 bis 16:30 Uhr
Veranstaltungsort:
Hotel Gut Ising, Kirchberg 3, 83339 Chieming
September 2020 - Prostatakrebszentrum
Europäischer Prostatakrebstag 2020: Hoffnung für Betroffene
Neue Therapieoptionen bei fortgeschrittener Erkrankung geben Anlass zu Optimismus
Für mehr als 65.000 Männer in Deutschland wird auch in diesem Jahr die Diagnose Prostatakrebs zur Gewissheit werden. Obwohl meist ältere Männer betroffen sind und Prostatakrebs selten rasch zum Tode führt, sterben jährlich in Deutschland fast 13.000 Patienten an einer fortgeschrittenen Erkrankung und ihren direkten Folgen. mehr...
„Eine Verpflichtung also, sich ständig mit der Problematik und den Perspektiven auseinanderzusetzen“, so Prof. Dr. Dirk Zaak, Leiter des Prostatakrebszentrums am Klinikum Traunstein im Rahmen der Begrüßung zu einer Fortbildungsveranstaltung im Bildungszentrum für Gesundheitsberufe der Kliniken Südostbayern AG.
Die klassische Therapie des fortgeschrittenen Prostatakrebses basiert seit Jahrzehnten auf dem Entzug des männlichen Sexualhormons Testosteron, das ein Nährsubstrat für die Krebszellen darstellt. Die Therapie verursacht allerdings Beschwerden, die den Symptomen der Wechseljahre beim weiblichen Geschlecht entsprechen und der Therapieerfolg ist leider auch nicht von Dauer. Kommt es unter der Hormonentzugstherapie, die in aller Regel mit Spritzen in regelmäßigen Abständen durchgeführt wird, zu einem Fortschreiten der Erkrankung erforderte dies dann in der Folge meist den Einsatz einer Chemotherapie.
Seit einigen Jahren hat sich diese, über viele Jahre bewährte Behandlungssequenz einschneidend verändert. „Schuld“ daran sind neue Medikamente die in den letzten Jahren zugelassen wurden. Sie heißen Abiraterone, Enzalutamid, Darolutamid oder Apalutamid, sind als Tabletten verfügbar und haben die Behandlungsabläufe revolutioniert, so Prof. Zaak. Sie greifen spezifische Schlüssel-Schloss Mechanismen (Androgenrezeptor) der Krebszelle an, blockieren diese und setzen sie außer Kraft. Im Vergleich zur alleinigen klassischen Hormontherapie konnten sie in vergleichenden Studien einen sehr positiven Effekt auf die Prognose der erkrankten Männer zeigen.
Welcher Patient heutzutage von welcher neuen Therapieform profitiert und für wen diese auch zugelassen ist, das sind relevante Fragen, die sich die Teammitglieder des Prostatakrebszentrums Traunstein in ihrer wöchentlichen Tumorkonferenz regelmäßig stellen. Um hier die bestmögliche Therapie in jedem Einzelfall zu ermitteln, treffen sich die Teammitglieder der unterschiedlichen Fachdisziplinen und diskutieren regelmäßig die individuelle Therapie. „Trotz Corona werden es auch 2020 wieder über 650 Fälle sein, die in Traunstein intensiv besprochen werden“, fügt Dr. Hofmann an. Er ist Urologe und Koordinator der Abläufe im Prostatakrebszentrum. Bereits im letzten Jahr konnte das Zentrum nachweisen, dass es in Deutschland und Europa mit den großen Referenzzentren keine Vergleiche zu scheuen braucht.
„Auch wenn die Urologische Krebsbehandlung die Domäne unseres Fachbereichs ist, so ist es heutzutage unerlässlich, sich ständig mit den anderen Fachkollegen (Onkologen, Radiologen, Strahlentherapeuten, Pathologen, Nuklearmedizinern etc.) auszutauschen“ unterstreicht Dr. Josef Schuhbeck, einer der Chefärzte für Urologie am Klinikum Traunstein.
Auch müssen die neuen Therapieoptionen sehr gut abgewogen werden, liegen die monatlichen Therapiekosten doch deutlich im vierstelligen Eurobereich. „Allerdings werden die Kosten bei korrekter Anwendung von den Krankenkassen übernommen“, betont Dr. Schuhbeck,
Hauptreferentin des Abends war Frau Prof. Dr. Margitta Retz, Leiterin der Urologischen Onkologie im Klinikum rechts der Isar. Die renommierte Expertin kooperiert seit vielen Jahren mit den Kollegen aus Traunstein und war pandemiebedingt per Videokonferenz zugeschaltet. Neben den Androgenrezeptor-gerichteten neuen Therapieformen widmete sie sich auch der sogenannten „personalisierten Medizin“ im Rahmen der Prostatakrebstherapie. Mit der Zulassung des EnzymhemmersOlaparib in Europa in den kommenden Wochen wird für einen bestimmten Teil der Prostatakrebspatienten zukünftig hier eine weitere ambulante Therapieform zur Verfügung stehen.
Der Wirkmechanismus von Olaparib beruht darauf, dass Krebszellen unter bestimmten Voraussetzungen Reparaturvorgänge in ihrem eigenen Erbgut nicht mehr vornehmen können und absterben. „Beim Prostatakrebs weisen ca. 10% der Patienten mit fortgeschrittenen Tumoren diese Voraussetzungen auf, um zukünftig mit diesem neuen Medikament behandelt werden zu können“, betone Prof. Retz.
„Durchaus also Grund zu Optimismus“, so das Fazit der Veranstaltung durch Dr. Patrick Weidlich, ebenfalls einer der Chefärzte am Klinikum Traunstein, der das Prostatakrebszentrum Traunstein auch weiterhin auf einem exzellenten Niveau sieht und nochmals die hervorragende interdisziplinäre Versorgung hervorhob.
4 Fragen an die Experten des Prostatakrebszentrums Traunstein:
Prostatakrebs wird häufig als harmlose Erkrankung des älteren Mannes bezeichnet. Ist das wirklich so?
Dr. Patrick Weidlich:
Prostatakrebs ist mittlerweile die häufigste Krebsursache bei Männern in Deutschland, tritt aber nicht in jeder Altersgruppe gleich häufig auf. Die Neuerkrankungsrate bei 70-74jährigen Männern beträgt 654/100.000. Aber auch bei den 45-49jährigen kommt dieser bösartige Tumor noch mit 17 Fällen auf 100.000 Männer vor. Leider versterben auch mehr als 13.000 Männer jährlich in Deutschland an dieser Erkrankung, also immerhin mehr als dreimal so viele wie durch Verkehrsunfälle. Sehr aggressive Formen haben ohne Therapie häufig eine Lebenserwartung von nur wenigen Jahren. Insofern kann man das Prostatakarzinom nicht generell als „harmlosen Haustierkrebs“ des älteren Mannes bezeichnen, der nicht behandelt werden muss, sondern man sollte ganz individuell nach Alter und Begleiterkrankungen des Patienten sowie Aggressivitätsform und Stadium des Tumors die weitere Abklärung und Therapie gestalten um ein optimales Behandlungsergebnis zu erzielen.
Macht Vorsorge da nicht durchaus Sinn?
Dr. Josef Schuhbeck:
Die neuen Therapiemöglichkeiten für Prostatakrebs im fortgeschrittenen Stadium ermöglichen den betroffenen Patienten eine lange Überlebenszeit bei guter Lebensqualität. Wir dürfen mit diesem Wissen allerdings die Früherkennung des Prostatakarzinoms nicht vernachlässigen. Mit der in manchen Medien unglücklich geführten Diskussion über den Nutzen der Früherkennungsuntersuchung wird leider nicht berücksichtigt, dass prinzipiell jeder Prostatakrebs heilbar ist, wenn er nur frühzeitig entdeckt wird. Insofern müssen wir weiter intensiv in der Vorsorge aktiv bleiben mit individuell angepassten Untersuchungsmethoden, die sich ebenfalls in den letzten Jahren erheblich weiterentwickelt haben.
Was dürfen Patienten im Prostatakrebszentrum in Traunstein voraussetzen?
Prof. Dr. Dirk Zaak:
In unserem seit 2012 über die Deutsche Krebsgesellschaft zertifizierten Prostatakrebszentrum erfüllen wir in Traunstein die allerhöchsten Qualitätsanforderungen, die Patienten heutzutage erwarten dürfen. Diese sehen unter anderem Mindestmengen an Behandlungen, konsequente Datenerfassung zur Qualitätssicherung, psychoonkologische Versorgung und den Einsatz neuer Diagnose- und Behandlungstechnologien (Kernspintomographie, Fusionsbiopsie, Operation, Bestrahlung, Medikamentöse Behandlungen etc.) für alle Stadien der Erkrankung von der Früherkennung bis zu fortgeschrittenen Krankheitsverläufen vor.
Das „Herzstück“ eines solchen Krebszentrums ist die Tumorkonferenz in der spezialisierte Ärzte (u.a. Urologen, Strahlentherapeuten, Onkologen, Nuklear-mediziner, Pathologen, und Radiologen) fächerübergreifend die bestmögliche Behandlung im individuellen Fall stets gemeinsam besprechen.
Wie aufwändig ist eine solchen Tumorkonferenz eigentlich?
Dr. Thomas Hofmann:
Durch die Teilnahme von Expertinnen/-en aus unterschiedlichen Fachdisziplinen soll sichergestellt werden, dass zum Beispiel bei der Wahl zwischen mehreren Behandlungsmöglichkeiten mehrere Fachrichtungen ihre Einschätzung einbringen und dann ein Konsens im Sinne des individuellen Patienten getroffen wird.
Bei der Therapiewahl werden die aktuellen nationalen und internationalen Leitlinien berücksichtigt, die wiedergeben, welche Therapieform zum aktuellen Zeitpunkt als am wirksamsten eingeschätzt wird. Übergeordnetes Ziel ist es, die Qualität der Krebsbehandlung weiter zu optimieren. Die getroffene Empfehlung der Spezialistinnen/-en, die an der Konferenz teilnehmen, wird protokolliert und dem Patienten anschließend übermittelt. Es braucht es also ein hohes Maß an fachlicher Kompetenz, genügend Zeit für den Austausch zwischen den Fachdisziplinen und den betroffenen Patienten, die entsprechende Logistik und ein Team, das das Patientenwohl stets im Blick behält. All dies kann man seit Jahren als Prostatakrebspatient in Traunstein voraussetzen.
Juli 2020 - Onkologisches Zentrum
Immuntherapie bei der Krebsbehandlung
Radiosendung "Der Medizin Talk"
Dezember 2019
Großzügige Spende der Traunsteiner Landfrauen
Ein Herzliches Vergelt's Gott an die Landfrauen Traunstein für die großzügige Spende an unseren Verein auf dem Landfrauentag in Waging.
Wir freuen uns sehr, dass Sie die Arbeit unseres Vereins unterstützen.
Im Bild v.l.n.r.: Kreisbäuerin Irina Esterbauer und ihre Stellvertreterin Christine Schuhegger, Michaela Dreier und Matthias Buchhorn von Gemeinsam gegen den Krebs e.V. und Matthäus Michlbauer (Bayerischer Bauernverband), Foto: Pia Mix.
November 2019
11. Chiemgauer Fortbildung für Medizinische Fachangestellte in der Onkologie
Samstag, 16. November 2019 von 9:30 bis 16:30 Uhr
Veranstaltungsort:
Hotel Gut Ising, Kirchberg 3, 83339 Chieming
Juni 2019 - Onkologisches Zentrum
Fortbildung von Gemeinsam gegen den Krebs e.V.
in Zusammenarbeit
mit dem Onkologischen Zentrum Traunstein und dem Ärztlichen
Kreisverband Traunstein
Mittwoch, 5. Juni 2019 von 19 Uhr bis 20.30 Uhr
(2 Punkte bei der BLÄK beantragt)
in der Aula des Bildungszentrums für Gesundheitsberufe (Herzog-Friedrich-Straße 6)
April 2019 - Presse
Gemeinsam können Krebsspezialisten bessere Ergebnisse erzielen
Pressemitteilung zum "Chiemgauer Krebskongress" mit Onkologen, Hausärzten und Fachpflegern
![[+] Zum 14. Mal fand auf Gut Ising der „Chiemgauer Krebskongress“ des Onkologischen Zentrums Traunstein statt. Als Moderator führte Dr. Thomas Kubin, Chefarzt der Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin im Klinikum Traunstein und neuer Sprecher des Onkologischen Zentrums Traunstein, durch das hochinteressante Programm. Zum 14. Mal fand auf Gut Ising der „Chiemgauer Krebskongress“ des Onkologischen Zentrums Traunstein statt. Als Moderator führte Dr. Thomas Kubin, Chefarzt der Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin im Klinikum Traunstein und neuer Sprecher des Onkologischen Zentrums Traunstein, durch das hochinteressante Programm.](/files/Bilder/aktuelles/ckk_2019_DSC_4298-web.jpg)
Unter der Schirmherrschaft der Bayerischen Krebsgesellschaft und mit Unterstützung des Tumorzentrums München fand auf Gut Ising der „14. Chiemgauer Krebskongress“ des Onkologischen Zentrums Traunstein statt. Trotz Wochenende und schönstem Wetters waren rund 100 begeisterte Teilnehmer, überwiegend Onkologen, Internisten und Hausärzte, aber auch onkologische Fachpflegekräfte und Studienassistentinnen gekommen, um sich über „Aktuelles aus dem Onkologischen Zentrum Traunstein“ zu informieren. mehr...
Das Klinikum Traunstein wurde nach intensiver Aufbauarbeit zusammen mit seinen Kooperationspartnern bereits 2013 von der Deutschen Krebsgesellschaft zum Onkologischen Zentrum zertifiziert. Die Vorträge des „Chiemgauer Krebskongresses“ orientierten sich dieses Jahr gemäß seinem Motto inhaltlich an den einzelnen Organzentren, die unter dem Dach des Onkologischen Zentrums tätig sind. Zudem konnte das Spektrum durch weitere Schwerpunktbildungen wie Neurochirurgie oder Schilddrüsenchirurgie erweitert werden.
Moderator Dr. Thomas Kubin, Chefarzt der Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin im Klinikum Traunstein und neuer Sprecher des Onkologischen Zentrums Traunstein, der den traditionsreichen „Chiemgauer Krebskongress“ mit PD Dr. Rolf Schauer organisiert und das Programm zusammengestellt hatte, betonte, dass Krebs heutzutage überwiegend fachübergreifend (interdisziplinär) therapiert wird. Kein Mediziner könne alles behandeln. Krebsspezialisten könnten gemeinsam bessere Behandlungsergebnisse liefern.
Während des „Chiemgauer Krebskongresses“ wurde deutlich, welche gewaltigen Fortschritte in der Krebstherapie inzwischen gemacht wurden, sowohl in der Früherkennung als auch im Hinblick auf das große Ziel der Heilung. Zum Beispiel durch die Immuntherapie, über die Prof. Dr. Dr. Michael von Bergwelt, Direktor der 3. Medizinischen Klinik vom Klinikum in München-Großhadern in einem spannenden Vortrag berichtete. Bei der Immuntherapie wird das körpereigene Abwehrsystem stimuliert, damit der Organismus des Patienten die Krebserkrankung selbst bekämpfen bzw. seine Weiterentwicklung verhindern kann. Durch spezielle Antikörper (z.B. PD-1-Checkpoint-Inhibitoren) oder Genmanipulationen von körpereigenen Abwehrzellen (z.B. CAR-T-Zellen) kann die Immunabwehr deutlich gesteigert werden. Dadurch würden bereits erhebliche Fortschritte gemacht, so Prof. von Bergwelt. Auch in Traunstein werden solche Behandlungen bereits mit Erfolg eingesetzt.
Ebenso haben die Updates zur Behandlung von Lungenkrebs in den vergangen Jahren so große Fortschritte gemacht, dass er von einer schlecht behandelbaren zu einer teilweise ganz gut behandelbaren Erkrankung geworden ist, wie aus dem Vortrag von Prof. Dr. Frank Griesinger vom Pius-Hospital in Oldenburg hervorging. Deshalb mussten die aktualisierten Leitlinien zur Behandlung von Lungenkrebs 2018 gleich zweimal upgedatet werden. Die nächsten Neuerungen stünden in diesem Jahr bereits vor der Tür, sagte der Ordinarius für internistische Onkologie der Universität Oldenburg.
Chefarzt Dr. Joachim Deuble vom deutschen Schilddrüsenzentrum am Standort Trostberg informierte umfassend über die Behandlung von Schilddrüsenkrebs in seinen verschiedenen Facetten. Auch bei den Hirntumoren sind laut PD Dr. Jens Rachinger vom Neurozentrum Traunstein Operationen immer noch der wichtigste Therapieschritt. Durch bessere Überwachung (Monitoring) und neue Bildgebungsverfahren während der laufenden Operation verlaufen diese Eingriffe viel präziser, sodass die Nebenwirkungen solcher sehr diffiziler Operationen nun deutlich vermindert werden können.
Mit der Frage, ob Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) vermeidbar ist, beschäftigte sich der Vortrag von Chefarzt Prof. Dr. Christian Schindlbeck vom Gynäkologischen Krebszentrum Traunstein. Man habe erkannt, dass manche Karzinome durch Viren (sog. HPV-Viren) ausgelöst würden, so Prof. Schindlbeck. Prof. Harald zur Hausen vom Deutschen Krebsforschungsinstitut in Heidelberg habe 2008 für die Entdeckung dieses Zusammenhangs den Nobelpreis für Medizin erhalten. Es sollen deswegen nunmehr alle Kinder gegen diese Viren geimpft werden, damit sich die Häufigkeit dieser Tumoren stark vermindert.
PD Dr. Rolf Schauer, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie im Klinikum Traunstein, legte in seinen Ausführungen dar, dass entgegen früherer Meinungen beim Wiederauftreten (Rezidiv) von Dickdarmkarzinomen durch eine Operation von Metastasen, beispielsweise in der Leber und dem geschickten Einsatz einer Chemotherapie immer noch Heilungen möglich sind.
Abschließend kündigt Dr. Kubin an, dass diese erfolgreiche Veranstaltung weiter jährlich fortgesetzt wird und zusätzlich wieder ein großer Patiententag vom onkologischen Zentrum Traunstein für nächstes Jahr geplant ist.
Januar 2019 - Onkologisches Zentrum
Dr. Kubin wird neuer Sprecher des Onkologischen Zentrums
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Januar 2019 - Presseinformation
Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. begrüßt neue Nutzenbewertung für PSA-Test
Berlin. Das Ringen um den PSA-Test in der Früherkennung des Prostatakarzinoms geht in eine neue Runde: Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat die Einleitung eines Beratungsverfahrens zur Bewertung eines Prostatakrebs-Screenings mittels Bestimmung des prostataspezifischen Antigens (PSA) auf seiner Sitzung am 20. Dezember 2018 beschlossen. Damit wurde der entsprechende Antrag der Patientenvertretung im G-BA vom Oktober 2018 angenommen. Die Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) begrüßt den Beschluss des G-BA wie auch die Initiative der Patientenvertretung, insbesondere des Bundesverbandes Prostatakrebs Selbsthilfe e.V. (BPS), die den Antrag eingebracht hat.
Hintergrund ist, dass zur Früherkennung eines frühen Prostatakarzinoms alle wissenschaftlichen urologischen Fachgesellschaften national und international neben der rektalen Tastuntersuchung die Durchführung eines PSA-Testes empfehlen. Trotz dieser eindeutigen Positionierung der Fachexperten gilt in Deutschland der PSA-Test nicht als Teil der sogenannten "gesetzlichen Vorsorge" (Früherkennung) und muss deshalb von Patienten gegebenenfalls selbst bezahlt werden. Da eine unkritische Anwendung des PSA-Testes zur "Überdiagnose" von Prostatakrebs führen kann und damit auch zur "Übertherapie", haben sich in der Vergangenheit Experten anderer Fachgesellschaften, insbesondere Epidemiologen und Gesundheitsökonomen, gegen den PSA-Test als Früherkennungsmaßnahme ausgesprochen.
In diesem jahrelangen Streit wurde als Argument immer angeführt, dass die internationale Datenlage bislang keine Senkung der Mortalität am Prostatakarzinom durch PSA-basierte Früherkennung habe nachweisen können. Die DGU hat dabei stets kritisiert, dass eine Senkung der Mortalität zwar ein statistisch wichtiger, aber nicht der entscheidende Parameter bei einer Krebserkrankung mit jahrelanger Laufzeit auch bei Progression der Erkrankung sein dürfe. Entscheidend sei die Betrachtung des Parameters der Entwicklung einer metastasierten Erkrankung, denn diese bedeute Therapie, Nebenwirkungen sowie menschliches Leid und ist mit immensen Kosten für Bildgebung und medikamentöse Therapie verbunden. Diese Argumente wurden bislang von den Kritikern der PSA-basierten Früherkennung in den Wind geschlagen.
Neuere Daten aus Langzeitstudien haben nun aber auch eine deutliche Senkung der Mortalität am Prostatakarzinom durch Therapie nachweisen können. Dies ist beim Prostatakrebs tatsächlich nur in Studien mit sehr langer Laufzeit möglich. Dass diese Nachweise jetzt vorliegen, sollte dazu führen, dass eine Neubewertung erfolgt. Dazu ist der G-BA durch den Antrag des BPS aufgefordert worden. "Aufgrund der neuen Datenlage sollte man ein positives Votum der Gremien erwarten dürfen", sagt DGU-Präsident Prof. Dr. Oliver Hakenberg.
Bei einer positiven Bewertung durch den G-BA würde der PSA-Test im Rahmen der Früherkennung wohl als GKV-Leistung anerkannt werden müssen. Die federführend von der DGU erstellte "S3-Leitlinie zur Früherkennung, Diagnose und Therapie der verschiedenen Stadien des Prostatakarzinoms" empfiehlt schon jetzt, dass Männer über 45 Jahre und einer Lebenserwartung von mehr als zehn Jahren über die Früherkennung zum Prostatakrebs informiert werden und ihnen, wenn sie diese wünschen, auch der PSA-Test empfohlen wird.
Es ist auch kein Zufall, dass die Notwendigkeit des PSA-Testes von den medizinischen Praktikern bezüglich des Prostatakarzinoms, den Urologen, und den betroffenen Patienten, den Vertretern der Prostatakrebskranken, sehr deutlich gesehen wird, während Theoretiker der Medizin wie Statistiker und Epidemiologen Vorbehalte sehen. Die DGU begrüßt es daher ausdrücklich, dass eine neue wissenschaftliche Evaluation der aktuellen Datenlage vorgenommen werden wird. "Die DGU wird diesen Prozess begleiten und sich spätestens im Stellungnahmeverfahren aktiv einbringen", sagt DGU-Generalsekretär Prof. Dr. Maurice Stephan Michel.
Nach dem G-BA-Beschluss ist zunächst die Beauftragung des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit (IQWiG) zur Nutzenbewertung des PSA-Tests als Früherkennungsmaßnahme vorgesehen. Der Abschlussbericht des IQWiG soll im September 2020 vorliegen. Dem folgt ein weiterer Bewertungs- und Abwägungsprozess einschließlich Stellungnahmeverfahren. Die Beschlussfassung ist laut Zeitplan des G-BA zum PSA-Screening für Januar 2022 geplant.
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V.
Januar 2019 - Presseinformation
Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. begrüßt neue Nutzenbewertung für PSA-Test
Berlin. Das Ringen um den PSA-Test in der Früherkennung des Prostatakarzinoms geht in eine neue Runde: Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat die Einleitung eines Beratungsverfahrens zur Bewertung eines Prostatakrebs-Screenings mittels Bestimmung des prostataspezifischen Antigens (PSA) auf seiner Sitzung am 20. Dezember 2018 beschlossen. Damit wurde der entsprechende Antrag der Patientenvertretung im G-BA vom Oktober 2018 angenommen. Die Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) begrüßt den Beschluss des G-BA wie auch die Initiative der Patientenvertretung, insbesondere des Bundesverbandes Prostatakrebs Selbsthilfe e.V. (BPS), die den Antrag eingebracht hat.
Hintergrund ist, dass zur Früherkennung eines frühen Prostatakarzinoms alle wissenschaftlichen urologischen Fachgesellschaften national und international neben der rektalen Tastuntersuchung die Durchführung eines PSA-Testes empfehlen. Trotz dieser eindeutigen Positionierung der Fachexperten gilt in Deutschland der PSA-Test nicht als Teil der sogenannten "gesetzlichen Vorsorge" (Früherkennung) und muss deshalb von Patienten gegebenenfalls selbst bezahlt werden. Da eine unkritische Anwendung des PSA-Testes zur "Überdiagnose" von Prostatakrebs führen kann und damit auch zur "Übertherapie", haben sich in der Vergangenheit Experten anderer Fachgesellschaften, insbesondere Epidemiologen und Gesundheitsökonomen, gegen den PSA-Test als Früherkennungsmaßnahme ausgesprochen.
In diesem jahrelangen Streit wurde als Argument immer angeführt, dass die internationale Datenlage bislang keine Senkung der Mortalität am Prostatakarzinom durch PSA-basierte Früherkennung habe nachweisen können. Die DGU hat dabei stets kritisiert, dass eine Senkung der Mortalität zwar ein statistisch wichtiger, aber nicht der entscheidende Parameter bei einer Krebserkrankung mit jahrelanger Laufzeit auch bei Progression der Erkrankung sein dürfe. Entscheidend sei die Betrachtung des Parameters der Entwicklung einer metastasierten Erkrankung, denn diese bedeute Therapie, Nebenwirkungen sowie menschliches Leid und ist mit immensen Kosten für Bildgebung und medikamentöse Therapie verbunden. Diese Argumente wurden bislang von den Kritikern der PSA-basierten Früherkennung in den Wind geschlagen.
Neuere Daten aus Langzeitstudien haben nun aber auch eine deutliche Senkung der Mortalität am Prostatakarzinom durch Therapie nachweisen können. Dies ist beim Prostatakrebs tatsächlich nur in Studien mit sehr langer Laufzeit möglich. Dass diese Nachweise jetzt vorliegen, sollte dazu führen, dass eine Neubewertung erfolgt. Dazu ist der G-BA durch den Antrag des BPS aufgefordert worden. "Aufgrund der neuen Datenlage sollte man ein positives Votum der Gremien erwarten dürfen", sagt DGU-Präsident Prof. Dr. Oliver Hakenberg.
Bei einer positiven Bewertung durch den G-BA würde der PSA-Test im Rahmen der Früherkennung wohl als GKV-Leistung anerkannt werden müssen. Die federführend von der DGU erstellte "S3-Leitlinie zur Früherkennung, Diagnose und Therapie der verschiedenen Stadien des Prostatakarzinoms" empfiehlt schon jetzt, dass Männer über 45 Jahre und einer Lebenserwartung von mehr als zehn Jahren über die Früherkennung zum Prostatakrebs informiert werden und ihnen, wenn sie diese wünschen, auch der PSA-Test empfohlen wird.
Es ist auch kein Zufall, dass die Notwendigkeit des PSA-Testes von den medizinischen Praktikern bezüglich des Prostatakarzinoms, den Urologen, und den betroffenen Patienten, den Vertretern der Prostatakrebskranken, sehr deutlich gesehen wird, während Theoretiker der Medizin wie Statistiker und Epidemiologen Vorbehalte sehen. Die DGU begrüßt es daher ausdrücklich, dass eine neue wissenschaftliche Evaluation der aktuellen Datenlage vorgenommen werden wird. "Die DGU wird diesen Prozess begleiten und sich spätestens im Stellungnahmeverfahren aktiv einbringen", sagt DGU-Generalsekretär Prof. Dr. Maurice Stephan Michel.
Nach dem G-BA-Beschluss ist zunächst die Beauftragung des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit (IQWiG) zur Nutzenbewertung des PSA-Tests als Früherkennungsmaßnahme vorgesehen. Der Abschlussbericht des IQWiG soll im September 2020 vorliegen. Dem folgt ein weiterer Bewertungs- und Abwägungsprozess einschließlich Stellungnahmeverfahren. Die Beschlussfassung ist laut Zeitplan des G-BA zum PSA-Screening für Januar 2022 geplant.
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V.
12.11.2018
Bericht vom Europäischen Krebskongress ESMO 2018 in München
Kombinationstherapien mit Immuntherapien sind im Kommen
Inzwischen gibt es zwei, fast gleichwertige, große, internationale Kongresse für Onkologie, auf denen Ergebnisse neuer Arzneimittel und Therapiemöglichkeiten für die Krebstherapie vorgestellt werden: Anfang Juni der amerikanische Krebskongress ASCO in Chicago und im Herbst der europäische Krebskongress ESMO in wechselnden europäischen Großstädten.
Diesmal war es für die deutschen Onkologen ein Heimspiel. In den weiten Messehallen von München traf sich die onkologische Welt. 28.000 Teilnehmer aus insgesamt 138 Länder der Erde haben sich informiert und ausgetauscht was es Neues in Entwicklung und klinischer Anwendung gibt. mehr...
In gut 4 Tagen wurden in über 300 Sitzungen mehr als 1500 Vorträge gehalten und 2052 neu eingereichte Abstracts diskutiert. Im Durchschnitt wurden 10 bis max. 20 Sitzungen gleichzeitig abgehalten, um das umfangreiche Programm ausreichend darzustellen. Bei 66 Late-breaking Abstracts gab es eine Reihe von neuen Daten, die die zukünftige Therapie von Krebserkrankungen sofort oder in naher Zukunft verändern werden. Besonders wichtige Erkenntnisse sind dann praktisch simultan als Veröffentlichungen in den höchstrangigen medizinischen Zeitschriften wie dem „New England Journal of Medicine“ oder dem „Lancet“ übers Internet der medizinischen Fachwelt weltweit zugänglich gemacht worden.
Ein Trend in der systemischen Tumortherapie ist nach der erfolgreichen Positionierung zahlreicher gezielt auf bestimmte Zellstrukturen wirkender Arzneimittel und Immuntherapeutika in der Monotherapie jetzt die zweite Welle mit Kombinationstherapien von gleichen oder unterschiedlichen Wirkprinzipien. Vor allem zum Nierenzellkarzinom, aber auch beim Melanom, beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom und jetzt beim triple negativen Mammakarzinom liegen die ersten Daten von Phase-III-Studien zur Überlegenheit von Kombinationen gegenüber Monotherapien vor.
Im Folgenden ist eine Auswahl an besonders wichtigen Beiträgen in Ihren Kernaussagen zusammengefasst. Diese bedeutenden Studien wurden in den sogenannten täglich einmal stattfindenden „Presidential Symposia“ in einem Saal mit über 6000 Sitzplätzen vorgestellt, die teilweise übervoll besucht waren.
Mammakarzinom: Bei den Patientinnen mit dem ungünstig verlaufenden Subtyp eines triple negativen Mammakarzinoms gibt es nun neue Hoffnung in der Behandlung. In der Erstlinientherapie steigert die Hinzunahme des Immuntherapeutikums Atezolizumab (Antikörper gegen PD-L1) bei Patientinnen mit PDL1-positiven Tumoren (= Subgruppe) das progressionsfreie Überleben von 5,0 auf 7,5 Monate, der Vorteil für das Gesamtüberleben ist wie bei allen Immuntherapien deutlich größer, nämlich mit einem Vorteil von 9,5 Monaten von 15,5 auf 25,0 Monaten im Mittel.
Beim metastasierten Hormonrezeptor-positiven Mammakarzinom zeigt eine Analyse nun auch in der Zweitlinientherapie mit dem CDK 4/6-Hemmer Palbociclib in Kombination mit dem Antiöstrogen Fulvestrant einen Trend zur Verlängerung der Gesamtüberlebenszeit im Vergleich zur alleinigen antihormonellen Therapie.
Ovarialkarzinom: Bei Patientinnen mit fortgeschrittenem, BRCA 1 oder 2-mutiertem Ovarialkarzinom, die auf eine platinhaltige Erstlinientherapie angesprochen hatten, führt der PARP-Inhibitor Olaparib als Erhaltung zu einer Verlängerung des progressionsfreien Überlebens. Dies war bislang nur als Erhaltungstherapie in der Zweitlinienbehandlung gezeigt worden. Dabei wird das progressionsfreie Überleben nach 3 Jahren von 35 auf 69% der Patientinnen erhöht, was statistisch hochpositiv ist (HR 0,28) und nochmals deutlich besser als beim Einsatz dieser Therapie in der Zweitlinie.
Prostatakarzinom: Bei Patienten mit metastasiertem, hormonsensitivem Prostatakarzinom führt die Hinzunahme von Abirateron (selektiver Inhibitor des Enzyms „Steroid-17α-Hydroxylase“ zur Hemmung der Hormon-Biosynthese von Androgenen und Östrogenen) zur hormonablativen Therapie mit GnRH-Analoga sowohl bei Patienten mit hoher als jetzt auch mit niedriger Tumorlast zu einer Verlängerung der progressionsfreien und der Gesamtüberlebenszeit. Dabei wird der Anteil der Patienten, die nach 3 Jahren noch ohne Progression sind von 31,6 auf 75,5% erhöht (HR 0,24), was einem vergleichbar guten Vorteil wie bei hoher Tumorlast (HR 0,31) entspricht.
Bei Patienten mit primär metastasiertem Prostatakarzinom führt eine Bestrahlung des Primärtumors nicht zu einer Verlängerung der Überlebenszeit.
Nierenzellkarzinom: Die Kombination von dem Multityrosinkinase-Inhibitor Axitinib + dem Immuntherapeutikum (PD-L1-Antikörper) Avelumab in der Erstlinientherapie führt bei Patienten mit metastasiertem Nierenzellkarzinom in allen Risikogruppen zu einer Steigerung der Remissionsrate (51,4 versus 25,7%) und zur Verlängerung des progressionsfreien Überlebens (13,8 versus 8,4 Monaten) gegenüber dem Multityrosinkinase-Inhibitor Sunitinib alleine, der bisher eine Standardtherapie ist.
Kopf-Hals-Tumore: Bei rezidivierten/metastasierten Plattenepithelkarzinomen im Kopf-Hals-Bereich kann das Immuntherapeutikum Pembrolizumab (PD1-Inhibitor) allein oder in Kombination mit Chemotherapie zu einer Verlängerung der Überlebenszeit führen, allerdings im Median lediglich von 10,7 auf 13,0 Monate im Vergleich zur bisherigen Standardtherapie mit Chemotherapie und dem EGFR-Antikörper Cetuximab. Interessant ist die Erhöhung der Ansprechrate auf den Tumor durch Hinzunahme der Chemotherapie zur Immuntherapie von 17 auf 36%.
Eine lange unbeantwortete Frage, ob Patienten mit HNO-Tumoren bei einer kurativen Bestrahlung mehr von einer parallel gegebenen Chemotherapie mit Cisplatin oder alternativ von dem EGFR-Antikörper Cetuximab profitieren wurde nun zumindest für Oropharynxkarzinome beantwortet: Das Überleben nach 2 Jahren war im direkten Vergleich schlechter mit dem Antikörper (89,4%) als mit der strahlensensibilisierenden Chemotherapie (97,5%).
Natürlich gab es viele weitere spannende Ergebnisse zu sehr vielen weiteren Tumorentitäten.
Weiterführende Informationen können Sie erhalten unter https://www.esmo.org/Conferences/ESMO-2018-Congressoder in Zusammenfassung auch unter den deutschen Fachgesellschaften DGHO (Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie) oder DKG (Deutsche Krebsgesellschaft).
Dr. Thomas Kubin, Abteilung Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin
September 2017
Herausragende Auszeichnung für das Prostatakrebszentrum Traunstein
Urologische Krebstherapie auf höchstem Niveau
![[+] (von links): Prof. Dr. T. Kälble, Präsident der Dt. Gesellschaft für Urologie, Dr. T. Hofmann, Prostatakrebszentrum Traunstein (von links): Prof. Dr. T. Kälble, Präsident der Dt. Gesellschaft für Urologie, Dr. T. Hofmann, Prostatakrebszentrum Traunstein](/files/Bilder/aktuelles/170923_Solcher_Takeda_Lichtenb-9-web.jpg)
Auf dem diesjährigen Kongress der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) in Dresden Ende September, mit 7000 Teilnehmern immerhin der drittgrößte urologische Fachkongress weltweit, wurde das „Prostatakrebszentrum Traunstein“ mit dem renommierten Alexander-von-Lichtenberg-Preis ausgezeichnet. Der Preis wird jährlich von einer Fachjury an niedergelassene urologische Projekte vergeben, die einer verantwortungsbewussten und qualitätsorientierten sektorenübergreifenden, regionalen fachmedizinischen Versorgung in vorbildlicher Weise gerecht werden.
Das prämierte Traunsteiner Projekt
Untersuchungen aus den U.S.A. lassen den Rückschluss zu, dass durch die Behandlung in Krebszentren bei Patienten mit fortgeschrittenem Prostatakarzinom (Pca), eine Verbesserung des Überlebens erzielt werden kann. Vor diesem Hintergrund ist die Anzahl der von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifizierten Prostatakrebszentren in Deutschland kontinuierlich auf 97 angestiegen. Grundsätzlich zeichnet sich bei der „Therapiekaskade“ von Patienten mit PCa ein Trend zur ambulanten Behandlung ab. Dies könnte insbesondere in ländlichen Räumen mit unzureichender Vernetzung mit den, meist nur in Kliniken etablierten Organkrebszentren zu Defiziten in der fachübergreifenden Interaktionen (u.a. Nichterfassung klinischer Daten, unnötige Doppeluntersuchungen, fehlende Prüfung der Therapieeffizienz etc.) und damit potentiell zu schlechteren Behandlungsergebnissen führen.
Eine gewachsene Infrastruktur aus der Urologischen Gemeinschaftspraxis Traunstein und der Abteilung für Urologie am Klinikum Traunstein initiierte bereits 2008 regelmäßige interdisziplinäre uro-onkologische Fallkonferenzen. Diese personelle und infrastrukturelle Vernetzung von Niederlassung und Hauptabteilung führte Ende 2012 unter dem Dach des Onkologischen Zentrums zur Gründung des DKG-zertifizierten Prostatakrebszentrums Traunstein. Im Übrigen das erste Zentrum Deutschlands in dieser Kombination. Das Zentrum hat den Anspruch, in die ländliche Region Südostbayerns eine uro-onkologische Versorgung aus einer Hand zu implementieren, die den nationalen und internationalen Versorgungsrichtlinien entspricht.
Zusätzlich wurde im Jahr 2013 ein Kooperationsmodell etabliert, das fast alle urologischen Facharztpraxen im Raum Südostbayern als zertifizierte Kooperationspartner in das Prostatakrebszentrum Traunstein einbindet.
Mittlerweile werden jährlich ca. 200 Neuerkrankungen im Zentrum diagnostiziert und leitliniengerecht behandelt. Die regelmäßigen Überprüfungen durch die Deutsche Krebsgesellschaft verliefen stets ohne Beanstandungen und auch die Qualitätsvergleiche mit den anderen deutschen Prostatakrebszentren bestätigen mit Spitzenplätzen den eigenen hohen Anspruch des Traunsteiner Teams.
Das Traunsteiner Projekt wurde, so Prof. Kälble für den Alexander-von-Lichtenberg-Preis 2017 ausgewählt, weil es exemplarisch für die praktische Umsetzung eines Modells zur optimierten Versorgung uro-onkologischer Patienten stehe und weil es die Rolle der niedergelassenen Urologie qualitativ und in der öffentlichen Wahrnehmung neu definiert hat.
28.09.2017
Die Kritik am PSA wird immer leiser
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Artikel aus dem Dt. Ärzteblatt vom 29.09.2017
11.08.2017
Gemeinsam gegen den Krebs
Erlöse des Traunsteiner Krebskongress zugunsten von Selbsthilfeeinrichtungen
Hoch erfreut zeigten sich die Verantwortlichen der Traunsteiner Selbsthilfegruppen Brust- und Prostatakrebs sowie der Wohlfühlwerkstatt e.V. über einen Spendenscheck in Höhe von jeweils 700 €.
Erlöst wurde das Geld im Rahmen des 3. Traunsteiner Krebskongresses des Onkologischen Zentrums. Gemeinsam mit dem FC Bayern München Fanclub Rot-Weisse-Traun Traunstein e.V. (RWT) hatten die Veranstalter ein Torwandschießen organisiert, dessen Gewinn nun den Einrichtungen überreicht wurde. Sehr beindruckt zeigten sich die Veranstalter des Onkologischen Zentrums vom sozialen Engagement der RWT, die das Torwandschießen nicht nur maßgeblich betreut, sondern auch noch den Gewinn zugunsten der Selbsthilfeeinrichtungen spontan verdoppelte hatte.
07. März 2016
Siegsdorfer Lauf des Lebens
am 23. Juli 2016 (Ausweichtermin 30. Juli).
Nähere Informationen folgen.
20. Traunsteiner Symposium
Praktische Gastroenterologie
am 09. März 2016 von 17:00 bis 21:00 Uhr, großer Seminarraum Klinikum Traunstein
Leitung:
Dr. A. Kreuzmayer, Med. Abteilung - Gastroenterologie
PD Dr. Dr. mult. h.c. R. J. Schauer, Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Minimalinvasive Chirurgie
Kontakt und Organisation |
Sekretariat Hämatologie/Onkologie
Fr. Simone Goess, Fr. Monika Klippert
Dr. Thomas W. Kubin
T 0049 861 705-1243
F 0049 861 705-1729
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