Pressemeldungen 2018

20.12.2018

Engagierte Väter sammeln für die neue Kinderklinik

Vier engagierte Mitarbeiter der Bosch Siemens Hausgeräte GmbH

Zu einem Geburtstagsessen der besonderen Art haben die Kollegen Franz Koch, Thomas Reichel, Robert Hacker und Gerhard Winkler im Dezember 2018 in der Bosch Siemens Hausgeräte GmbH eingeladen. Einen großen Topf mit dampfend heißem Chili Con Carne hatten sie für ihre Gäste vorbereitet und ein Sparschwein mit der Bitte um eine milde Gabe daneben platziert. „Weil gerade Weihnachten ist und es keinem wehtut“ stand auf der Einladung. mehr...

Die vier jungen Väter, die hauptamtlich Kaffeeautomaten entwickeln, haben an diesem Tag 432,69 EUR für die neue Kinderklinik in Traunstein gesammelt. Ein toller Erfolg! Das Team der Kinderklinik freut sich riesig über das selbstlose Engagement. Ein großes Dankeschön an die engagierten Kollegen und alle Spendern des Events!!

14.12.2018 - Kliniken Südostbayern

Hilfe im Notfall - auch an Feiertagen

Sechs Häuser der Kliniken Südostbayern und niedergelassene Ärzte lassen niemand allein

Krankheiten kennen keine Feiertage - daher sichern die Notfallambulanzen der sechs Häuser der Kliniken Südostbayern AG in Bad Reichenhall, Berchtesgaden, Freilassing, Ruhpolding, Traunstein und Trostberg auch über Weihnachten und den Jahreswechsel rund um die Uhr die stationäre Notfall-Versorgung. Die ambulante Notfall-Versorgung stellen der Ärztliche Bereitschaftsdienst der niedergelassenen Ärzte und die Bereitschaftspraxen der Kassenärztlichen Vereinigung sicher.

Dr. Stefan Paech, Medizinischer Direktor der Kliniken Südostbayern, informiert nachfolgend über Hilfe im Notfall. mehr...

Herr Dr. Paech, wo finden Patienten im Notfall grundsätzlich Hilfe?
Dr. Stefan Paech: Niedergelassene Ärzte und deren organisierter Bereitschaftsdienst sowie die Notfallambulanzen der Krankenhäuser stehen grundsätzlich den hilfsbedürftigen Patienten in Notfallsituationen rund um die Uhr als Anlaufstellen zur medizinischen Versorgung zur Verfügung. Art und Schwere der vorliegenden akuten Erkrankung beziehungsweise Verletzung sowie die Dringlichkeit der Behandlung bestimmen, wo der Patient im Einzelfall schnelle und kompetente Behandlung suchen kann. Zudem sind in diesem Zusammenhang der Rettungsdienst und Notarztdienst bedeutsam, der insbesondere bei lebensbedrohlichen Zuständen und schweren Unfällen schnellstmögliche ärztliche Versorgung vor Ort bringt wird und wenn erforderlich, Patienten in die nächstgelegene geeignete Klinik transportiert.

Wie sind die Aufgaben zwischen Kliniken und Niedergelassenen verteilt?
Dr. Paech: Zwischen niedergelassenen Ärzten und Krankenhäusern besteht eine klare Aufgabenverteilung mit jeweils eigenen Versorgungsstrukturen für die Notfallversorgung, wobei die niedergelassenen Ärzte für die ambulante Behandlung und die Krankenhäuser für die stationäre Versorgung zuständig sind. Allerdings stellt sich vielfach erst bei der weiteren Abklärung der akuten Beschwerden heraus, ob eine ambulante Behandlung ausreichend ist oder eine stationäre Aufnahme im Krankenhaus medizinisch erforderlich ist. 

Wann kann man sich an den Ärztlichen Bereitschaftsdienst wenden?
Dr. Paech: In unserer Region ist der Ärztliche Bereitschaftsdienst, welcher außerhalb der üblichen Praxisöffnungszeiten eingerichtet ist, unter der Telefonnummer 116 117 zu erreichen. Über diese Telefonzentrale kann mit dem diensthabenden Arzt das weitere Vorgehen abgestimmt werden und ein eventuell erforderlicher Hausbesuch organisiert werden. Bei lebensbedrohlichen Zuständen, wie zum Beispiel bei Verdacht auf Herzinfarkt oder Schlaganfall, sollte unmittelbar der Rettungsdienst beziehungsweise Notarzt unter der Rufnummer 112 angefordert werden, um keine wertvolle Zeit zu verlieren. 

Und wann helfen die KV-Bereitschaftspraxen?
Dr. Paech: Für die mobilen Patienten stehen zur ambulanten Notfallversorgung seit knapp zwei Jahren die KV-Bereitschaftsdienstpraxen außerhalb der üblichen Praxisöffnungszeiten zur Verfügung. Diese sind an den Krankenhausstandorten Traunstein und Bad Reichenhall in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Notfallambulanzen der Krankenhäuser angesiedelt. So ist bei Bedarf eine weitergehende Diagnostik, zum Beispiel Labor- oder Röntgenuntersuchungen, möglich. Zudem kann bei stationärer Behandlungsnotwendigkeit die unmittelbare weitere Versorgung im Krankenhaus gewährleistet werden. Besonderer Erwähnung bedarf noch das spezielle Versorgungsangebots für unsere jüngsten Patienten. So besteht eine eigene kinderärztliche KV-Bereitschaftsdienstpraxis am Klinikum Traunstein, welche in enger Kooperation mit der Kinderklinik vor Ort die umfassende Notfallversorgung vorhält. 

Wann ist ein Patient am besten in der Ärztlichen Bereitschaftspraxis aufgehoben?
Dr. Paech: Grundsätzlich sind hier die mobilen oder transportfähigen Patienten gut aufgehoben, welche von der Allgemeinsituation und Beschwerdebild her in der Haus- oder Facharztpraxis versorgt werden können, und deren Behandlung keinen Aufschub bis zum nächsten Tag beziehungsweise zur nächsten regulären Sprechstunde in der Arztpraxis erlaubt. Hierzu zählen insbesondere akute Erkrankungen der Atemwege, Erkältungskrankheiten, Herz-Kreislaufbeschwerden, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Magen-Darm-Erkrankungen, Harnwegsinfekte sowie kleinere Verletzungen wie Prellungen und Verstauchungen.

Und welches sind typische Beispiele für die Notaufnahme?
Dr. Paech: Hierzu gehören insbesondere Patienten, welche die erweiterten diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten des Krankenhauses im Vergleich zur KV-Bereitschaftsdienstpraxis benötigen, wie zum Beispiel Patienten mit gravierenden Verletzungen und potentiell bedrohlichen Verläufen und eventuell der weiteren Überwachung oder stationären Behandlung bedürfen. Typische Beispiele sind akuter Herzinfarkt, schwere Herzrhythmusstörungen, Schlaganfall oder Blinddarmentzündung. 

Was raten Sie jemand, der unsicher ist, ob ein akuter Notfall vorliegt?
Dr. Paech: Auch hinter vermeintlich harmlosen Beschwerden wie Taubheitsgefühle oder Sehstörungen, können sich Symptome einer schweren akuten Erkrankung verbergen, die einer schnellen Abklärung oder Behandlung bedürfen. Daher sollte auch am Wochenende, feiertags oder auch nachts kompetenter medizinischer Rat und Tat eingeholt werden. Sofern die Beschwerden und Gesamtsituation es zulassen, sollte primär die KV-Bereitschaftsdienstpraxis aufgesucht werden. Ist dies nicht möglich, sollte mit der Telefonzentrale des Bereitschaftsdienstes Kontakt aufgenommen und das weitere Vorgehen, wie zum Beispiel ein Hausbesuch, abgestimmt werden. Bestehen bereits Symptome einer lebensbedrohlichen Erkrankung, wie etwa schwere Atemnot, Bewusstseinseintrübung, Kollaps, Lähmungserscheinungen oder heftige Schmerzen, sollte die Alarmierung des Rettungsdienstes erfolgen. 

Sind Ihre Notaufnahmen zu Weihnachten immer besonders gefragt?
Dr. Paech: In der Tat sind die Notaufnahmen an den Weihnachtstagen wie auch über den Jahreswechsel stark frequentiert, da zum Einen saisonal bedingt Infekterkrankungen gehäuft auftreten und die Abklärung vieler Beschwerden keinen Aufschub bis zum nächsten Werktag duldet, wenn die Arztpraxen wieder geöffnet haben. Hinzu kommt, ebenfalls saisonal bedingt, ein erhöhtes Aufkommen an Unfallpatienten aufgrund Wintersportaktivitäten und Witterungsverhältnissen. Daher möchte ich die Gelegenheit nutzen und alldiejenigen, die in unseren Notfallambulanzen vorstellig werden, um etwas Geduld und Verständnis für eventuelle Wartezeiten bitten. Selbstverständlich bemühen sich alle Mitarbeiter, jeden Patienten schnellstmöglich zu versorgen, jedoch richtet sich die Reihenfolge nach der medizinischen Dringlichkeit und Schwere, so dass mitunter Patienten mit eher geringen Beschwerden oder Blessuren anderen den Vortritt überlassen müssen.

11.12.2018

Erneut ausgezeichnete Arbeit am Patienten

Endoprothetikzentrum Berchtesgaden erfolgreich rezertifiziert

Auch kurz vor dem Eingriff werden im OP nochmal alle relevanten Röntgenbilder gesichtet und kontrolliert – wie hier vor einem Knieprotheseneingriff.
Auch kurz vor dem Eingriff werden im OP nochmal alle relevanten Röntgenbilder gesichtet und kontrolliert – wie hier vor einem Knieprotheseneingriff.

Patienten mit Bedarf an einem künstlichen Gelenkersatz können sich im Endoprothetikzentrum (EPZ) an der Kreisklinik Berchtesgaden weiterhin bestens aufgehoben fühlen. Gerade kann sich das EPZ erneut über eine Bestätigung seiner Arbeit freuen: Es bestand das Überwachungsverfahren des Zertifizierungssystem EndoCert zur Verbesserung der Versorgungsqualität und Erhöhung der Patientensicherheit bei der Implantation von künstlichen Gelenkersatz ohne Abweichungen. „Damit konnte zum wiederholten Mal eine sehr hohe Qualität der Patientenversorgung in unserem Zentrum nachgewiesen werden“, so EPZ- Leiter Dr. Thomas Kanig. mehr...

„2012 wurde in Deutschland unter Leitung der Orthopädischen Fach- und Berufsverbände ein System etabliert, welches die Qualität der Strukturen, Abläufe und Ergebnisse in Kliniken mit Endoprothesen-Operationen definiert und nach entsprechender Beurteilung ein Gütezertifikat ausspricht oder auch nicht. Nach Einführung dieses Qualitätsmanagementsystems und den Vorgaben der Fachgesellschaften bekam der Qualitätsbegriff eine neue, herausragende Bedeutung“, erklärt Dr. Kanig. „Die Prüfungskommissionen der ClarCert (Fachgebietszertifizierung Endoprothetik) und sowie das Audit des Qualitätsmanagementsystems nach der DIN ISO 9001 haben uns nun erneut die aktuellen Zertifikate ohne Abweichungen von den geforderten Qualitätsstandards bestätigt“, so der Facharzt für Orthopädie, Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Spezielle Orthopädische Chirurgie. „Die Prüfungskommissionen hat
uns mit der Zertifikatserteilung erneut bescheinigt, dass unsere Patienten und Patientinnen nach einem 
sehr strukturierten Therapieprozess behandelt werden. Die geplanten Operationen und die Nachbehandlungen werden mit einer ausgezeichneten Qualität erfolgreich umgesetzt“, sagt Dr. Kanig. „Ich möchte mich hiermit auch bei allen Mitarbeitern der Kliniken Südostbayern AG und den Kooperationspartnern bedanken, welche unserer Therapieprozess begleiten und sich aktiv für das Wohl unserer Patienten einsetzen“, betont er.

In der Belegabteilung des EPZ an der Kreisklinik Berchtesgaden erfolgt jährlich die operative Behandlung von über 500 Patienten, bei denen künstliche Knie- und Hüftgelenke (Endoprothetik) implantiert oder ausgewechselt werden. Aufgrund der langjährigen Erfahrungen wurde bereits vor Jahren ein Zentrum für Endoprothetik gegründet, welches von externen qualifizierten Fachprüfern jährlich kontrolliert und schließlich im Dezember 2013 erstmalig zertifiziert wurde. Die Betreuung von Patienten und Patientinnen, die sich einer Operation an zerstörten oder erkrankten Gelenken unterziehen müssen, liegt in den Händen der beiden speziell ausgebildeten Hauptoperateure Dr. Thomas Kanig und Dr. Lutz Kistenmacher. Mit der speziellen Qualifizierung werden Operationen in der primären Prothesenversorgung der Gelenke und auch mit einem Wechsel der bereits bestehenden Prothese durchgeführt. Diese Eingriffe erfolgen nach modernsten wissenschaftlichen Erkenntnissen und Methoden auf dem Gebiet der speziellen orthopädischen Chirurgie ausschließlich mit erprobten und CE-zertifizieren Implantaten, die eine hohe Funktion und Stabilität besitzen. Inzwischen werden von beiden Operateuren jährlich über 500 derartige Eingriffe durchgeführt.

Begleitet werden beide Haupt-Operateure durch verschiedene Berufsgruppen aus dem Praxisteam der OUCC sowie von Mitarbeitern der Kreisklinik wie Pflegekräften, Ärzten, Therapeuten, Sozialdienst oder Orthopädietechnik. „Die im Endoprothetikzentrum Berchtesgaden vorhandenen Strukturen und Abläufe wurden und werden permanent optimiert, damit ist eine sehr hohe Qualität der Betreuung gewährleistet“, so Dr. Kanig. Diese Qualität beinhalte zum Beispiel die Einhaltung einer Mindestfallzahlen, die qualitative und quantitative Expertise der Operateure mit ihrem notwendig hohem Ausbildungsstand auf dem Gebiet der gesamten Endoprothetik sowie strukturierte und interdiziplinäre Arbeitsabläufe nach dem aktuellen wissenschaftlichen Stand der Orthopädischen Chirurgie und nach den medizinischen Leitlinien der Fachgesellschaft. „Gesamtziel unserer Bemühungen und Maßnahmen ist es, die Zufriedenheit unserer Patienten und deren Sicherheit weiterhin zu erhöhen“, so Dr. Kanig. Das kommt bei den Patienten gut an: „Bei den inzwischen mehrfach durchgeführten Patientenbefragungen zur strukturierten Qualitätskontrolle der Behandlung konnten sehr gute Ergebnisse erzielt werden. Fast alle befragten Patienten waren mit der Behandlung so zufrieden, dass sie sich erneut in unserer Einrichtung operieren lassen würden“, freut sich der Leiter des EPZ.

07.12.2018 - Kreisklinik Ruhpolding

Mehr Komfort und Sicherheit für Patienten

Kreisklinik Vinzentinum wird 2019 behutsam saniert

Mehr Komfort und mehr Sicherheit für die Patienten der Kreisklinik Vinzentinum Ruhpolding, das wünschen sich die Kliniken Südostbayern AG und der Ruhpoldinger Klinikleiter Patrick Kirsch. Die Sanierung soll im zweiten Quartal 2019 beginnen. Neben der Modernisierung der Patientenzimmer stehen die Ertüchtigung des Brandschutzes und die Sanierung der Elektroanlage auf dem Programm. mehr...

„Unsere Patienten sollen von dem Baubetrieb während der rund zwei Jahre dauernden Arbeiten  so wenig wie möglich gestört werden, das war ein wichtiges Kriterium unserer Planungen“, betont Patrick Kirsch. Um dies zu realisieren, werde der Atriumsbau der Kreisklinik mit ihren Fachabteilungen Innere Medizin, Akutgeriatrie und Schmerztherapie sowie der Notaufnahme in vier Bauabschnitten saniert. Da so immer nur einer der vier Flügel des Atriumsbaus außer Betrieb sei, würden die Patienten nicht gestört und es können zudem die nahezu gleiche Zahl an Patienten versorgt werden wie derzeit auch.

Nicht nur die betagten Patienten der Akutgeriarie dürften sich nach Abschluss der Baumaßnahme an den dann barrierefreien Bädern in ihren Zimmern freuen. Diese ersetzen die alten Sanitäranlagen mit ihren Badewannen, und auch die Stationsbäder werden modern und komfortabel erneuert. Mit Brandschutz und Elektrosanierung wird die Baumaßnahme ein Kostenvolumen von rund 4,2 Millionen  Euro haben. Diese Summe stemmt die Kliniken Südostbayern AG gemeinsam mit der Regierung von Oberbayern und den beiden Landkreisen als Träger des Klinikverbundes mit seinen sechs Häusern. „Dass die Kliniken Südostbayern AG in den Standort Ruhpolding investiert, liegt nahe, denn der Standort ist schließlich ein wichtiger Teil der Versorgungsstruktur in unserer Region“, erklärt Klinikleiter Kirsch.

04.12.2018 - Kreisklinik Ruhpolding

Patienten feiern Spätherbstfest

Mit einer willkommenen musikalischen Abwechslung erfreute der Rotary Club Traunstein Patienten der Akutgeriatrie der Kliniken Südostbayern in Ruhpolding

Ein buntes Programm zum Mitmachen hatten die beiden Musiktherapeutinnen Bärbel und Julia Kirst für das Spätherbstfest in der Akutgeriatrie zusammengestellt. Der Therapieraum wurde zum Festsaal und die bunt dekorierten Tische waren mit Liedertexten sowie Rhythmusinstrumenten bestückt. Eine Einladung zum gemeinsamen Musizieren, die von den Senioren sofort und gerne angenommen wurde. Kaffee, Kuchen und vertraute Weisen erinnerten an die gute alte Zeit und brachten schon bald alle Augen zum Leuchten.    mehr...

Dabei waren auch drei Mitglieder des Rotary Clubs Traunstein, der Präsident Volkmar Döring,  Harald Kunkel und Pfarrer Helmut Steib, der in der Kreisklinik Ruhpolding während seiner Amtszeit lange Jahre als Seelsorger gewirkt hatte.  Schüler des Bildungszentrums der Kliniken Südostbayern, die im Rahmen ihrer Ausbildung die Station unter Aufsicht von erfahrenen Mitarbeitern leiteten, hatten das Fest gemeinsam mit der Stationsleitung Sabine Himmler organisiert.

Die Akutgeriatrie in Ruhpolding verfolgt einen ganzheitlichen Therapieansatz. Nicht nur körperliche, sondern auch geistige, psychische und soziale Aspekte der Patienten werden in die Behandlung mit einbezogen. „Besondere Veranstaltungen, wie diese machen den Patienten nicht nur große Freude, sondern schenken Ihnen auch Lebensmut“ erklärt Fr. Dr. Marianne Gerusel-Bleck, leitende Ärztin der Station.  

Zum Abschluss des gelungenen Fests überraschte Julia Kirst noch mit einem meisterhaft vorgetragenen „Ave Maria“ und schuf zugleich die passende Stimmung für die Ansprache von Pfarrer i.R. Bernhard Schweiger von der Pfarrei St. Georg in Ruhpolding. Auch er, langjähriger Seelsorger an der Klinik, wünschte allen zum Abschied eine schöne und besinnliche Adventszeit. Mit seiner Ansprache erinnerte er an Werte, wie Gemeinsamkeit und Menschlichkeit und daran, dass neben der körperlichen Gesundheit auch das seelische Wohlbefinden gepflegt und gehegt werden muss.                

01.12.2018 - Bildungszentrum

Wissenschaft am Pflegebett

Erfolgreicher 2. Traunsteiner Pflegebildungstag im Bildungszentrum für Gesundheitsberufe

Vermittelten Wissen und die Freude am lebenslangen Lernen (v.l.): Manuela Nann, Prof. Martin Müller, Andrea Webersberger, Doris Kamleitner, Siegfried Huhn und Carola Walter.

Dass Wissenschaft alles andere als eine staubtrockene Angelegenheit ist, hat der „2. Traunsteiner Pflegebildungstag“ der Berufsfachschulen für Krankenpflege Traunstein und Bad Reichenhall im Bildungszentrum für Gesundheitsberufe der Kliniken Südostbayern AG bewiesen. Dort trafen vier namhafte Referenten auf einen Saal mit angehenden Pflegekräften. Die Wissenschaftler spannten für die Praktiker in spe den Bogen von der Forschung zum Patienten. mehr...

Als Thema des „2. Traunsteiner Pflegebildungstages“ hatten die Organisatorinnen Manuela Nann und Andrea Webersberger „Wissenschaft am Pflegebett“ gewählt. „Pflege braucht Bildung“, waren sich die Traunsteiner Pflegepädagogin und die stellvertretende Leiterin der Bad Reichenhaller Krankenpflegeschule und Pflegewissenschaftlerin einig. Nann, die den Pflegebildungstag 2017 ins Leben gerufen hat, „ist es ein Anliegen, die Qualität der pflegerischen Ausbildung in Theorie und Praxis und damit indirekt auch die Qualität der Pflege von Menschen zu erhöhen.“ Daher sei es „unverzichtbar, sich mit aktuellen Erkenntnissen der Pflegewissenschaft und Pflegeforschung zu beschäftigen und zu versuchen, diese in den Pflegealltag zu integrieren.“ Dem trägt der Unterricht an den Krankenpflegeschulen natürlich Rechnung. Beim Pflegebildungstag konnten die über 100 Pflegeschülerinnen aus Bad Reichenhall, Traunstein und auch aus der Wasserburger kbo-Berufsfachschule für Gesundheits- und Krankenpflege darüber hinaus aber auch Wissenschaft zum Anfassen erleben.

„Vom Anfassen zum Berühren führt ein Weg“, erklärte Doris Kamleitner in ihrem Vortrag zum „Berühren in der Pflege“. Sie hat für ihre Masterarbeit am Institut für Pflegeforschung der Universität Wien erforscht, welchen Stellenwert Berührungen über die funktionalen Handgriffe hinaus gerade für Patienten auf der Palliativstation haben. Die 28-Jährige, die heute in der Pflegeentwicklung eines Wiener Krankenhauses ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse immer wieder mit der  Pflegepraxisabgleichen kann, appellierte an die künftigen Pflegekräfte, im späteren Berufsalltag auch mal Routinen zu durchbrechen und auf ihre Intuition zu hören. Martin Müller, Professor für Pflegewissenschaft, insbesondere Pflegeforschung, an der Hochschule Rosenheim und Dozent für jene Krankenpflegeschüler, die den dualen Pflege-Studiengang mit dem Abschluss „Bachelor of Science“ absolvieren, brachte seinen Zuhörern die Bedeutung von systematischen Literaturübersichten für das evidenzbasierte Pflege näher. Und von Carola Walter, Pflegepädagogin und Studiengangsleiterin für das Bachelorstudium Pflegewissenschaft „2in1-Modell Bayern“ am Institut für Pflegewissenschaft und -praxis der Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg, hörten die Pflegeschüler, wo sie in Deutschland und Österreich Pflegewissenschaft finden und wie diese den Weg in die Pflege findet.

An diesem Tag landeten die von den Wissenschaftlern vermittelten Erkenntnisse unmittelbar beim Pflegenachwuchs. Dieser reagierte positiv auf das „sehr bereichernde Ausbildungsangebot“, wie Alexander Hoh, Leiter der Traunsteiner Krankenpflegeschule, den Pflegebildungstag beschrieb. Katharina heiß, Sabrina Kratzer und Julia Püchner aus Bad Reichenhall fanden den Tag „interessant“. Auch, wenn ihnen Pflegewissenschaft schon in der Schule begegnet sei, wäre es „gut, zu wissen.“ Philipp Haack, auch aus Reichenhall, waren „die unterschiedlichen Vortragsformen der Referenten“ aufgefallen. Prof. Müller habe „mit Leib und Seele vorgetragen“, meinte er. Und auch der Wasserburger Samuel Windhör hatte Gefallen gefunden an des Professors Ausführungen darüber, wie die Forschung zu den Menschen gebracht werde. Einer, der dies am Pflegebildungstag mit Witz und Temperament tat, war der freiberufliche Pflegeforscher Siegfried Huhn. Der gelernte Krankenpfleger, geboren 1955, erklärte seinen jungen Hörern zunächst: „Wissenschaft heißt: In Frage stellen.“ Ziel wissenschaftlicher Projekte sei der Erkenntnisgewinn.

Am Beispiel des Essenreichens in der Pflege stellte Huhn dar, weshalb klinische Pflegeforschung vonnöten sei. Hier würden Zahlen und Fakten „in fachlich-korrekter, belegbarer Form“ beweisen, warum es einer qualifizierten Ausbildung bedürfe, um Essen zu reichen. „Essenreichen ist die schwerste Arbeit in der Pflege“, so Huhn. Menschen, denen Essen gereicht werden müsse, würden aus den verschiedensten Gründen oft bald an Gewicht verlieren oder Gangstörungen entwickeln. Mit diesen Ausführungen berührte der Referent das Publikum ebenso, wie etwa Doris Kamleitner mit dem Thema Berühren. So hatten die Gäste des Pflegebildungstages „bei den Schülern nicht nur das wissenschaftliche Verständnis gefördert und Pflegewissenschaft erlebbar“ gemacht, wie Alexander Hoh sagte. Sondern zugleich auch den Wunsch von Manuela Nann und Andrea Webersberger erfüllt, zu zeigen, dass lebenslanges Lernen nicht nur notwendig ist, sondern auch noch Spaß macht.

Ina Berwanger

23.11.2018 - Kliniken Südostbayern

Kliniken Südostbayern gewinnen den „Deutschen Change Award“

Ausgezeichneter Veränderungsprozess

Noch mehr Sicherheit für die Patienten sowie ein deutliches Plus an Zufriedenheit bei den Mitarbeitern und Führungskräften: Das hat der an den Kliniken Südostbayern (KSOB) vor drei Jahren gestartete Veränderungsprozess erreicht, zu dessen Schwerpunkten die Prozessoptimierung der Stationen und Patientensteuerung gehört. mehr...

„Ein richtungsweisendes Projekt“ so Felix Dorn, Mitglied der Geschäftsleitung des BQS Institut für Qualität und Patientensicherheit in Hamburg. Dort überreichte er Dr. Stefan Paech, Medizinischer Direktor der KSOB, den „Deutschen Change Award“. Der begehrte Preis zeichnet das beste Veränderungsmanagement-Projekt des Jahres im Gesundheitswesen aus.

Vor zwei Jahren vom BQS Institut für Qualität und Patientensicherheit ins Leben gerufen, will der „Change Award“ auf erfolgreiche Krankenhaus-Changemanagement-Konzepte aufmerksam machen. Gemeinsam mit Vertretern unter anderem aus dem Bundesgesundheitsministerium und der Aktion Patientensicherheit hatte das Institut zum Einreichen erfolgreich umgesetzter Projekte eingeladen.

Unter den zahlreichen Bewerbern entschied sich die mit Fachleuten verschiedenster Institutionen und Einrichtungen besetzte Jury für die Kliniken Südostbayern AG als Gewinner des Deutschen Change Award. „Wir haben vor drei Jahren im Zuge unserer Sanierungsphase in wirtschaftlich angespannter Lage die Strategie eines schlankeren Prozessmanagements entwickelt, welche die Bedürfnisse des Patienten in den Fokus stellt und zugleich die Produktivität steigert“, erklärt Dr. Stefan Paech.

Eines der zentralen Instrumente innerhalb dieses Veränderungsprozesses ist das sogenannte Teamboard. An der Übersichtstafel, die tagesaktuelle Informationen, Patientensteuerung und Kennzahlen zusammenführt und visualisiert, trifft sich einmal täglich das multidisziplinäre Stationsteam zur Besprechung. Das Teamboard gewährleistet das, was in dem immer auch am aktuellen Geschehen orientierten Tagesgeschehen so schwierig wie notwendig ist: einen geordneten Stationsablauf.

„Die Zufriedenheit unserer Patienten und Mitarbeiter hat sich eindeutig erhöht. Das zeigen auch die unterschiedlichen Rückmeldesysteme“, sagt der Medizinische Direktor. Das Teamboard macht es nicht nur möglich, dass jeder Mitarbeiter auf der Station immer über den aktuellen Behandlungsstand jedes Patienten informiert ist. Sondern ermöglicht den Mitarbeitern auch auf kurzem, unbürokratischem Wege, sich mit Vorschlägen einzubringen.

Das Teamboard wurde zunächst in der Führungsebene eingesetzt und dann auf den Stationen, die den stärksten Strukturierungsbedarf hatten und denen die Teamboards eine erkennbare Hilfe waren. Unterdessen sind alle Stationen in allen sechs Häusern des Klinikverbundes mit Teamboards ausgerüstet, und die Resonanzen sind durchwegs positiv.  Der Preis sei „eine hohe Anerkennung für die gesamte Belegschaft der Kliniken, denn letztendlich war jeder Mitarbeiter in der einen oder anderen Form an diesem Prozess beteiligt und auch in hohem Maße persönlich engagiert“, betont Dr. Stefan Paech.

Die Teamboards sind nur ein Teil des Veränderungsprozesses, der auch den wachsenden Anforderungen des Gesetzgebers, der Patienten und dem zunehmenden Fachkräftemangel Rechnung trägt. So wurden neue Berufsgruppen wie Servicekräfte geschaffen, um den Pflegekräften die Konzentration auf ihre Kernkompetenzen direkt am Patienten zu ermöglichen. Auch in anderen Bereichen wurde die Arbeitsorganisation anders aufgestellt: Das Erstellen von Arztbriefen wurde durch eine digitale Spracherkennung vereinfacht und damit nicht unerheblich beschleunigt. Es gibt auch schon erste Schritte Richtung digitale Patientenakte. Dass die Kliniken Südostbayern hier eine Vorreiterrolle einnehmen, zeigen Anfragen aus anderen Kliniken in Deutschland, die sich für das aus eigener Kraft gestemmte, buchstäblich ausgezeichnete Veränderungsprojekt interessieren.

 Text: Ina Berwanger

Freuen sich über die hohe Anerkennung für die gesamte Belegschaft; v.r. Dr. Stefan Paech, medizinischer Direktor, Evelyn Möhlenkamp, Pflege- u. Prozessmanagement und Reinhold Frank, Qualitätsmanagement.
Freuen sich über die hohe Anerkennung für die gesamte Belegschaft; v.r. Dr. Stefan Paech, medizinischer Direktor, Evelyn Möhlenkamp, Pflege- u. Prozessmanagement und Reinhold Frank, Qualitätsmanagement.
23.11.2018 - Klinikum Traunstein

20 Jahre Chiemgauer Intensivtag

Der Blick über den Tellerrand hinaus

Es war eine Innovation. Vor 20 Jahren trafen sich in Traunstein zum ersten Mal Pflegekräfte und Ärzte um in einer gemeinsamen Fortbildung neue Aspekte der Intensivmedizin zu beleuchten. Die therapeutischen Möglichkeiten auf dem Gebiet werden seither jedes Jahr sowohl von pflegerischer als auch von ärztlicher Seite behandelt. Durch dieses Zusammenspiel ergibt sich eine interessante Mischung an Themen, die den Horizont beider Berufsgruppen erweitern sollen. mehr...

Im Zentrum steht immer der Patient auf der Intensivstation. Auf dem Weg zur idealen Therapie sind es Dinge wie eine frühe Mobilisation nach der Operation, die den Patienten nach vorne bringen. Statt einen Verwirrtheit mit Medikamenten zu bekämpfen, ist das Schaffen von Orientierung die bessere Lösung.

Zu diesen Themen konnte das Team um die Organisatoren Dr. Martin Glaser und Dr. Markus Barth, Oberärzte der Intensivstationen des Klinikum Traunstein, hochkarätige Referenten gewinnen. Zur Jubiläumsfortbildung in diesem Jahr durften aber auch kritische Aspekte wie die „Übertherapie auf der Intensivstation“ oder ein Vortrag zur Frage „Produzieren wir chronische Pflegefälle?“ diskutiert werden. Die Wichtigkeit des ganzen therapeutischen Teams und dessen gesundes Selbstbewusstsein waren weitere Schwerpunkte.

Ein interessantes Konzept – und für viele Intensivmediziner Neuland – war die Vorstellung der „sedierungsfreien Intensivstation“ und wie ein Verzicht an Medikamenten zur Ruhigstellung die Genesung der Patienten nachhaltig begünstigen kann. Bei dem Umgang mit Antibiotika gilt ähnliches. Hier wurden Konzepte vorgestellt wie gezielter und sparsamer mit diesen Medikamenten verfahren werden kann. Vorträge zum Thema Beatmung und Herzrhythmusstörungen auf der Intensivstation rundeten das Programm ab. 

Text: Florian Schmidt-Ehrenberg

Dr. Holger Liermann, Oberarzt der Anästhesie, Intensivmedizin in Traunstein (Mitte), bei der anregenden Diskussion über den Umgang mit Antibiotika mit den Teilnehmern.
Dr. Holger Liermann, Oberarzt der Anästhesie, Intensivmedizin in Traunstein (Mitte), bei der anregenden Diskussion über den Umgang mit Antibiotika mit den Teilnehmern.
22.11.2018 - Kreisklinik Bad Reichenhall

Neues Verfahren bei schwerem Asthma

Kliniken Südostbayern bauen Kompetenz bei Atemwegserkrankungen weiter aus

Um eine bedeutende Behandlungsfacette reicher ist die Abteilung Pneumologie an der Kreisklinik Bad Reichenhall. „Wir bieten in unserem Zentrum für schweres Asthma ein neues Verfahren zur Reduzierung schwerer Asthmaanfälle an“, sagt der Pneumologie Chefarzt Dr. Christian Geltner. Das Zentrum wurde Anfang 2017 eröffnet, um jenen Patienten gezielter helfen zu können, bei denen das Asthma trotz maximaler Therapie nicht kontrollierbar ist. Ihnen kann die neue Methode der Bronchialen Thermoplastie helfen. mehr...

Die Lungenheilkunde unterteilt Asthma in fünf Schweregrade. Umfasst Schweregrad eins noch mit einem einfachen Asthma-Spray gut zu kontrollierende Beschwerden, so haben Patienten mit dem fünfte Schweregrad trotz des Einsatzes von Kortison als Tablette oder gravierende Anfälle von Atemnot. Sie benötigen auch immer wieder eine stationäre Krankenhausbehandlung. Schweregrad fünf definiert das schwere Asthma. „Rund 15 Prozent der Deutschen leiden unter Asthma, von diesen wiederum haben etwa zehn Prozent schweres Asthma“, erklärt Dr. Christian Geltner. Im Zentrum für schweres Asthma stehen ihm mit beispielsweise mittels Computertomographie oder Endoskopie geeignete Möglichkeiten für Indikation und Differentialdiagnosen zur Verfügung. Differenzierte Diagnostik ist bei Asthma immer von Nöten. Insbesondere im Hinblick auf die bei schwerem Asthma wirksame, aber sehr teure Antikörperbehandlung , die allerdings erfreulich nebenwirkungsarm ist.

Mit der seit rund zehn Jahren in England und den Vereinigten Staaten und seit rund sechs Jahren in Deutschland angewandten Methode der Bronchialen Thermoplastie gibt es dazu nun eine Alternative. Das neue Verfahren ist für Patienten über 18 Jahren geeignet, die sich einer Bronchoskopie, also Lungenspiegelung, unterziehen können. „Der sichere, minimal-invasive Eingriff unter Vollnarkose erfolgt mittels eines elektrisch beheizten Katheters und eines Bronchoskopes durch den Mund“, so Dr. Geltner. „Durch die moderate Wärme können wir das bei schweren Asthmatikern übliche überschüssige Muskelgewebe in den Atemwegswänden schonend zerstören, ohne dass die Lunge Schaden nimmt.“ Die die Atemwege umgebende überschüssige Bronchialmuskulatur spielt eine entscheidende Rolle bei der Verkrampfung der Bronchien während eines Asthmaanfalls. Die dauerhaft derart verengten Atemwege lösen bei den Betroffenen Atemnot, ein Gefühl der Enge in der Brust oder pfeifenden Atemgeräusche aus.

Die mit Abständen von mehreren Wochen durchzuführenden insgesamt drei Eingriffe einer Bronchialen Thermoplastie führen dazu, dass sich die Atemwege wegen der verringerten Muskulatur nicht mehr so schnell verkrampfen und damit das Risiko für Asthmaanfälle deutlich sinkt. In bisher durchgeführten klinischen Forschungsstudien, deren längster Beobachtungszeitraum fünf Jahren betrug, hätten Patienten von einer Verbesserung ihres allgemeinen Asthmazustandes und daher auch ihrer Lebensqualität berichtet. Möglich sei allerdings unmittelbar nach den Eingriffen eine temporäre Verschlechterung, die sich jedoch mit dem Verheilen des Gewebes wieder lege.

Mit dem nur in wenigen Asthma-Zentren in Deutschland angebotenen Verfahren der Bronchialen Thermoplastie baut die Kreisklinik Bad Reichenhall im Verbund der Kliniken Südostbayern ihre Kompetenz in Sachen Atemwegserkrankungen weiter aus.

Text: Ina Berwanger

Mittels eines elektrisch beheizten Katheters wird überschüssiges Muskelgewebe in den Atemwegswänden schonend zerstört, ohne dass die Lunge Schaden nimmt.
Mittels eines elektrisch beheizten Katheters wird überschüssiges Muskelgewebe in den Atemwegswänden schonend zerstört, ohne dass die Lunge Schaden nimmt.
22.11.2018 - Kreisklinik Berchtesgaden

Mehr Parkplätze an der Kreisklinik Berchtesgaden

Ausbau ist abgeschlossen - Erweiterung auf 159 Parkplätze

Die positive Leistungsentwicklung und Erweiterung des  Versorgungsspektrums durch die orthopädische Praxis haben der Kreisklinik Berchtesgaden steigende Patienten- und Besucherzahlen beschert. Die auf dem Gelände der Kreisklinik bereitgestellten Parkplätze hatten dadurch ihre Kapazitätsgrenze erreicht, sodass die sich die Klinikleitung entschloss, die Parkfläche zu erweitern, um der Parkplatznot Abhilfe zu schaffen. mehr...

Im September wurde in zwei Bauphasen mit der erforderlichen Vergrößerung des Parkplatzes an der Kreisklinik Berchtesgaden begonnen. In einer etwa sechs Wochen dauernden Bauphase wurden zusätzliche 53 Parkplätze geschaffen. Die Fahrspuren wurden asphaltiert und die Parkflächen mit sickerfähigem Kies befestigt. Zudem wurde eine stromsparende LED-Beleuchtung installiert.

Insgesamt stehen den Patienten, Besuchern und Mitarbeitern der Kreisklinik Berchtesgaden jetzt 159 Parkplätze an der Locksteinstraße zur Verfügung, um die seit Jahren beklagte, unzureichende Parksituation zu entschärfen. Der gesamte „untere Parkplatz“ wurde zudem saniert und den vorgeschriebenen Anforderungen angepasst. Die für die Baumaßnahme notwendigen ökologischen Ausgleichsflächen stellte die Marktgemeinde Berchtesgaden zur Verfügung.

Positive Entwicklung des Krankenhauses machte Erhöhung des Parkplatzangebots notwendig.
Positive Entwicklung des Krankenhauses machte Erhöhung des Parkplatzangebots notwendig.
12.11.2018 - Klinikum Traunstein

Neue Leitlinien bei Bluthochdruck

Rund 200 Kardiologen und Internisten bei den „Chiemgauer Kardiologietagen“

Schwerpunkte der Chiemgauer Kardiologietage unter der Leitung von Prof. Dr. Werner Moshage, Chefarzt der Kardiologie und Prof. Dr. Dr. Hans Ruprecht Neuberger, leitender Arzt der Sektion Rhythmologie im Klinikum Traunstein und in der Kreisklinik Bad Reichenhall, waren neue Leitlinien bei Bluthochdruck, die Arteriosklerose in ihren verschiedenen Ausprägungen sowie Herzrhythmusstörungen in jeder Form. Rund 200 Kardiologen und Internisten aus dem Klinik- und niedergelassenen Bereich waren nach Gut Ising gekommen, um den Ausführungen namhafter Referenten aus ganz Deutschland zuzuhören.
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Eingegangen wurde in Vorträgen auf die neuen Leitlinien beim Bluthochdruck (Hypertonie). Demnach wird die Blutdruckeinstellung strenger gehandhabt. Ein systolischer Wert von 135 mmHg, gemessen zu Hause, und von 140 mmHg, gemessen im Krankenhaus, unabhängig vom Alter ist bereits zu viel. In den USA sind die Vorgaben noch strenger. Dort sei man der Auffassung, dass ein Bluthochdruck von 130 mmHg bereits behandelt gehört, so Prof. Moshage.


Beleuchtet wurde auch die Arteriosklerose in ihren verschiedenen Ausprägungen, die man bereits mit einem Kardio-CT nachweisen kann, aber noch keine Verengung der Gefäße verursacht bis hin zu Formen, bei denen die Herzkranzgefäße hochgradig verengt sind. Vertreten wurde die Meinung, dass man versuchen sollte, auch die Frühformen zu behandeln. Daten belegen, dass über die Einstellung der Risikofaktoren, wie Absenken der Cholesterinwerte, Einstellen des Bluthochdrucks und des Diabetes sowie besonders des Beendens von Rauchen gute Erfolge erzielt werden können. Inzwischen gibt es ausgesprochen gute Medikamente zur Behandlung von Cholesterin und Bluthochdruck.


Einige Referenten befassten sich mit Herzrhythmusstörungen in jeder Form, wobei das Vorhofflimmern die häufigste Form darstellt. Möglichkeiten zur erfolgreichen Therapie stellen weniger Medikamente, sondern vermehrt interventionelle Ablationen dar. Beim Vorhofflimmern ist eine Blutverdünnung ganz wichtig. Es gebe aber auch Grenzfälle, bei denen sich der Arzt die Entscheidung über die Blutverdünnung nicht leicht mache, das Blutungsrisiko gegen das Schlaganfallrisiko abzuwägen, betonte Prof.Neuberger.

Rund 200 Kardiologen und Internisten waren bei den „Chiemgauer Kardiologietagen“ auf Gut Ising, der sich schwerpunktmäßig mit Blutdruck, Arteriosklerose und Herzrhythmusstörungen befasste.
Rund 200 Kardiologen und Internisten waren bei den „Chiemgauer Kardiologietagen“ auf Gut Ising, der sich schwerpunktmäßig mit Blutdruck, Arteriosklerose und Herzrhythmusstörungen befasste.
07.11.2018 - Klinikum Traunstein

Hilfe, die direkt ankommt

Kinderklinik: Per Crowdfunding finanziertes Ultraschallgerät hilft, Leben Jüngster zu retten

Gerade erst hat es ihnen wieder wertvolle Dienste geleistet: „Unser neues Sonographie-Gerät war auch heute Nacht ständig im Einsatz“, sagen Priv.-Doz. Dr. med. habil. Gerhard Wolf, Chefarzt der Kinderklinik im Klinikum Traunstein, und sein Leitender Oberarzt Dr. Ralf Brangenberg. „Wir sind allen Teilnehmern unserer Crowdfunding-Aktion zu Anfang dieses Jahres sehr, sehr dankbar, dass wir mit ihrer überwältigend großen Unterstützung dieses auf die hochspezialisierten Anforderungen der Kinder-Intensivmedizin ausgestattete Ultraschallgerät anschaffen konnten“, so die engagierten Ärzte der Kliniken Südostbayern AG. mehr...

In der Kinderklinik im Klinikum Traunstein mit ihren 60 Betten auf drei Stationen bieten Chefarzt Dr. Wolf und sein multiprofessionelles Team den kleinen Patienten und ihren Eltern als Verbund-Perinatal-Zentrum mit dem Klinikum Rosenheim die höchstmögliche Versorgungsstufedes Level 1. Sie behandeln alle pädiatrischen und, in Zusammenarbeit mit den Kinderchirurgischen Kollegen im Hause, alle kinderchirurgischen Krankheiten. Auf der Kinder-Intensivstation werden rund um die Uhr alle Frühgeborenen und kranken Neugeborenen individuell und liebevoll versorgt. Rund 13.000 Fälle im Jahr verzeichnet die Kinderklinik jährlich allein im stationären Bereich. „Tendenz stetig steigend“, so Dr. Wolf. Aufgrund ihres breiten Behandlungsspektrums und hochspezialisierten Wissens ist die Kinderklinik auch rund um die Uhr bei Notfällen wie Hirnhautentzündungen oder Schädel-Hirn-Traumen aus verschiedenen Landkreisen die Anlaufstelle der Wahl.

„Im Ernstfall zählt jede Minute“, betont Dr. Ralf Brangenberg. Der Kinderkardiologie ist wie Dr. Wolf Neonatologe, also auf die medizinische Behandlung Neugeborener spezialisierte Kinderarzt. Er erklärt, dass das neue Ultraschallgerät der jüngsten Generation durch seine rasche Betriebsbereitschaft binnen zehn Sekunden besonders notfalltauglich sei. Im Gegensatz zu Vorgängergeräten verstriche keine kostbare Zeit durch das zeitaufwendige Hochfahren des Sonographen bis zum Einsatz. Ultraschall ist bei den Kinder- und Jugendmedizinern grundsätzlich in den verschiedensten Situationen im Einsatz. So verwenden sie ihn beispielsweise zur Kontrolle, wenn sie notfallmäßig bei Luft zwischen den Lungenblättern oder im Herzbeutel Drainagen legen müssen oder auch bei der Anlage von Kathetern in herznahe Gefäße, so Dr. Brangenberg.

Möglich macht dies eine weitere Besonderheit des neuen Sonographie-Geräts: „Es verfügt über einen eigens für den Einsatz in der Kindermedizin entwickelten kleinen Schallkopf, der für die nur ein bis zwei Millimeter großen Gefäße von Kindern optimal geeignet ist“, erklärt Dr. Wolf. „So können wir nicht nur schneller, sondern auch sicherer sonographisch gesteuerte Gefäßpunktionen bei Früh- und Neugeborenen durchführen.“ Um unnötige Strahlenbelastungen für die Kleinsten zu vermeiden, sei Ultraschall auch bei Routineuntersuchungen etwa der Nieren heute selbstverständlich. „Aus diesen Gründen sind unsere Ultraschallgeräte so gut wie ständig im Einsatz“, so der Chefarzt. „Wir haben das neue Gerät seit März im Einsatz und es ist eine wirklich große Bereicherung“, sind er und Dr. Brangenberg sich einig. Dr. Wolf betont, dass „der Rückhalt der Bevölkerung in einer Zeit, in der im deutschen Gesundheitswesen nicht mehr alles finanziert wird und Alternativen wie Crowdfunding oder Spenden gesucht werden müssen, nicht selbstverständlich ist. Daher freuen wir uns sehr und bedanken uns vielmals, dass die Bürgerinnen und Bürger uns  so intensiv unterstützt haben und hinter uns und unserer Arbeit stehen.“

Insgesamt über 52.000 Euro waren um den Jahreswechsel für das neue Gerät zusammengekommen. Fast 300 Unterstützer hatten unter dem Motto „Viele schaffen mehr“ bei der Crowdfunding-Aktion  der Kliniken Südostbayern AG und der Volksbank Raiffeisenbank Oberbayern Südost eG Bad Reichenhall kleinere und größere Beträge gespendet. Die VR-Bank hatte zudem jede eingehende Spende um 25 Prozent aufgestockt. „Diese schöne Erfolg macht uns Mut, voraussichtlich gegen Ende dieses Jahres wieder eine Crowdfunding-Aktion zu starten“, sagt Corinna Noack-Aetopulos, bei den Kliniken Südostbayern zuständig für  Fundraising und Drittmittelmanagement. Unabhängig davon könne jeder Interessierte zu jeder Zeit über den Internetauftritt des Klinikverbundes www.kliniken-suedostbayern.de unter dem Menüpunkt „Patienten & Besucher“ unter „Spenden & Helfen“ mehr über das Thema  Spenden erfahren und diese auch gezielt – zum Beispiel für die Kinderklinik – einsetzen.

Ina Berwanger

Für Priv.-Doz. Dr. med. habil. Gerhard Wolf (re.), Chefarzt der Kinderklinik, seinem leitenden Oberarzt Dr. Ralf Brangenberg (li.) und dem gesamten Ärzteteam leistet das durch Spenden finanzierte Ultraschallgerät täglich gute Dienste.
Für Priv.-Doz. Dr. med. habil. Gerhard Wolf (re.), Chefarzt der Kinderklinik, seinem leitenden Oberarzt Dr. Ralf Brangenberg (li.) und dem gesamten Ärzteteam leistet das durch Spenden finanzierte Ultraschallgerät täglich gute Dienste.
05.11.2018 - Kreisklinik Trostberg

Gemeinsam stark für ein kleines, aber bedeutendes Organ

Kreisklinik Trostberg jetzt Mitglied im Deutschen Schilddrüsen-Zentrum

Gerade so groß wie ein Schmetterling, leistet die Schilddrüse enorm viel, sie steuert zum Beispiel fast alle Körperfunktionen. Erkrankt das kleine Hochleistungsorgan, braucht es für Untersuchung und Behandlung oft Ärzte unterschiedlicher Disziplinen. Werden deren Fachkompetenzen in einem Zentrum gebündelt, profitieren davon die Patienten. Daher ist die Kreisklinik Trostberg Mitglied des Deutschen Schilddrüsenzentrums geworden. Die Abteilung Allgemein- und Viszeralchirurgie unter der Leitung von Chefarzt Dr. Joachim Deuble genießt bei Patienten und einweisenden Ärzten schon lange einen besonders guten Ruf bei der operativen Behandlung von Erkrankungen der Schilddrüse und der Nebenschilddrüse. mehr...

Das Deutsche Schilddrüsen-Zentrum in Köln wurde 2006 von Prof. Udo Ziereninitiiert.  Der renommierte und engagierte Chirurg hatte erkannt, dass für den Erfolg einer chirurgischen Therapie der Schilddrüse neben dem Können des Operateurs auch ganz stark Diagnose, Vorbereitung und Nachsorge von Bedeutung sind. Deswegen gründete er zusammen mit Kollegen anderer Fachrichtungen das Deutsche Schilddrüsen-Zentrum. Es führte die auch an den Kliniken Südostbayern mit Chirurg Dr. Joachim Deuble in Trostberg eng zusammenarbeitenden Kerndisziplinen bei Schilddrüsenerkrankungen Nuklearmedizin – Jürgen Diener, Klinikum Traunstein - und Endokrinologie – Prof. Thomas Glück, Trostberg - und andere Spezialisten und Kooperationspartner zusammen. Dr. Deuble, Ärztlicher Direktor der Kreisklinik Trostberg, und sein Team setzen auf „Erfolg durch Information“. Die Fachleute rund um die Schilddrüse bieten in ihrem Internetauftritt unter www.schilddruesenzentrum-trostberg.de für Patienten, ihre Hausärzte und Spezialisten eine Fülle wertvoller Informationen über die Schilddrüse, ihre Erkrankungen und deren Behandlung.

Zum Credo des Deutsche Schilddrüsen-Zentrums und seiner Überzeugung vom Nutzen einer umfassenden Behandlung, Kompetenz und Spezialisierung gehörte bald auch die bundesweite Vernetzung und Förderung lokaler Schilddrüsen-Zentren. In Anbetracht der Tatsache, dass jeder dritte Erwachsene in Deutschland Veränderungen an der Schilddrüse hat – oft, ohne es zu wissen – und in Deutschland jährlich an die 100.000 Schilddrüsenoperationen durchgeführt werden, profitieren die Mitglieder des Deutschen Schilddrüsen-Zentrums und damit auch ihre Patienten von Austauschmöglichkeiten und aktueller Weiterbildung im Netzwerk. „Unser Auftrag ist, Schilddrüsenoperationen sicher und auf exzellentem Niveau anbieten zu können“, sagt Dr. Deuble. Die Menschen in den Landkreisen Berchtesgadener Land und Traunstein könnten so auf eine heimatnahe Versorgung in Sachen Schilddrüsenerkrankungen setzen und müssten dafür keine Fahrten in größere Städte unternehmen.

 

Dr. Joachim Deuble, der seine Doktorarbeit in der Endokrinologie, was so viel heißt wie Lehre von den Hormonen, geschrieben hat, ist seitdem „nicht mehr von der Schilddrüse losgekommen.“ Der 54-Jährige hat sich hier durch sein intensives Wirken eine große Expertise um das lebenswichtige Hormone produzierende, rund zwanzig Gramm leichte Organ erworben. Um die in unmittelbarer Nähe der Schilddrüse verlaufenden Stimmbandnerven bei Eingriffen zu schützen, arbeiten er und sein erfahrenes Team übrigens nur mit dem Einsatz hochmoderner, leistungsfähiger Lupenbrillen und des Neuromonitorings. Diese akustische und optische Darstellung der Stimmbandnerven ermöglicht eine permanente Kontrolle und garantiert eine jederzeit mögliche Überprüfung von Funktion und Unversehrtheit der Stimmbandnerven. „Als qualitätssichernde Maßnahme“, so Dr. Deuble, „werden die Ergebnisse unserer Operationen zentral im Deutschen Schilddrüsenzentrum erfasst und ausgewertet.“ Damit werde neben der Transparenz der Ergebnisse auch die Qualität verbessert.

Ina Berwanger

29.10.2018 - Klinikum Traunstein

Modernste Technik in der Luftrettung zur Verfügung

Innenminister Horst Seehofer übergab symbolisch den Steuerknüppel des neuen Rettungshubschraubers für das Luftrettungszentrum „Christoph 14“

Mit bis zu 230 Kilometer pro Stunde eilt er zum Einsatzort: der orangefarbene Zivilschutzhubschrauber.
Mit der symbolischen Übergabe des Steuerknüppels wurde der neue Rettungshubschrauber H135 im Hangar des Klinikums Traunstein in den Dienst gestellt. Unser Foto zeigt von links BRK-Präsident Theo Zellner, Landrat Siegfried Walch, Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, BBK-Präsident Christoph Unger, Bundesinnenminister Horst Seehofer und den Leiter der Bundespolizei Fliegergruppe, Vizepräsident Thomas Helbig.

In Anwesenheit von Vertretern der Innenministerien, des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), der Bundespolizei, des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK), der Bergwacht, der Kliniken Südostbayern AG und der Kommunalpolitik übergab Horst Seehofer, Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat, bei einem Festakt im Hangar am Klinikum Traunstein einen neuen Zivilschutzrettungshubschrauber H135 der Firma Airbus an den Bayerischen Staatsminister des Innern und für Integration Joachim Herrmann, indem er ihm symbolisch den Steuerknüppel überreichte. Er ersetzt den Rettungshubschrauber EC136 T2i, der seit rund zehn Jahre am Luftrettungszentrum (LRZ) „Christoph 14“ des BRK in Traunstein stationiert war. mehr...

BBK-Präsident Christoph Unger erklärte, die H135 sei eine von zwei Maschinen in Bayern, die das BBK in diesem Jahr zur Verstärkung beschafft habe und damit Teil des Ausstattungspotenzials, das der Bund den Ländern für den Katastrophen- und Zivilschutz zur Verfügung stelle. Der neue Rettungshubschrauber sei leistungsfähiger und flexibler und verfüge statt des Bergetaus am EC135 über eine Seilwinde.
Die Rettungshubschrauber hätten einen besonderen Auftrag für besondere Lagen. Im Zivilschutz gelte es, neben dem Transport von Verletzten Schadensstellen zu erkunden und zu überwachen, Bevölkerungsbewegungen zu beobachten oder zu lenken sowie radioaktive Strahlung zu messen. Für die beiden neue Rettungshubschrauber in Traunstein und Kempten habe der Bund rund 15 Millionen Euro ausgegeben.


Mit der Indienststellung des neuen, leistungsstarken Rettungshubschraubers schreibe man die Erfolgsgeschichte der Luftrettung fort, stellte Bundesinnenminister Seehofer fest. Seine Anerkennung galten unter anderem dem BRK als Betreiber des LRZ Traunstein, dem Zweckverbands für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Traunstein und der Bundespolizeifliegerstaffel Oberschleißheim. Für deren Piloten sei der Einsatz im Rettungsdienst ein wichtiger Gewinn für deren fliegerische Kompetenz.
Der Bund werde sich auch weiterhin das komplexe System der Luftrettung leisten und gemeinsam mit dem Freistaat Bayern weiterentwickeln, versprach Seehofer. Der Staat könne Unfälle und Katastrophen nicht vermeiden, wohl aber das Menschenmögliche an Hilfe leisten. In den vergangenen 42 Jahren habe „Christoph 14“ über 50 000 Einsätze geflogen. Hinter diesen beeindruckenden Zahlen stünden Menschen, die die Arbeit leisteten. Sie seien die Gewähr dafür, dass dieses in der Welt einzigartige System der Primärrettung so erfolgreich sei.


Der Bayerische Innenminister Herrmann wies darauf hin, dass in Traunstein schon sehr früh Luftrettungsgeschichte geschrieben worden sei. Zwar habe in Traunstein nicht den ersten Rettungshubschrauber gestanden, aber es habe hier den ersten Hangar mit Landeplatz auf einem Dach gegeben. Mit dem H135, einem bayerischen Produkt aus Donauwörth, schlage man nun ein neues Kapitel auf. Man sei auf einem guten Weg bei dem, was in der Luftrettung geleistet werde, meinte er mit Blick auf die neue Rettungswinde mit Trage. Die Zusammenarbeit zwischen Bundespolizei und Bergwacht werde im Zentrum für Sicherheit und Ausbildung. Sicherheitsunterweisung und Simulatortraining Luftrettung für Ergänzende Besatzungsmitglieder der Bergwacht in Bad Tölz geübt. In diesem Zusammenhang betonte Herrmann die gute Gemeinschaftsleistung und das hervorragende Zusammenwirken aller Beteiligten.


Der Verbandsvorsitzende des Zweckverbands für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung, Landrat Siegfried Walch, sagte, die Luftrettung sei ein fester Bestandteil des Rettungsdienstes in Bayern. Walch wies auf die besondere Bedeutung und Herausforderung des neuen Rettungshubschraubers bei den zunehmenden hochalpinen Einsätzen hin. Dazu brauche man die technischen Voraussetzungen. Dies sei in anderen Teilen der Welt nicht selbstverständlich. Wichtig für den Rettungsdienst sei, dass die Einsatzkräfte bestens ausgerüstet seien. Ebenso freute sich Walch, dass für den Rettungshubschrauber auch hochmoderner Inkubator gespendet worden sei, der für die ganz kleinen Patienten eine wichtige Einrichtung sei.
Der Landrat verhehlte nicht, dass es auch schwarze Tage in der Traunsteiner Luftrettung gegeben habe. Er erinnerte an den 23. März 1983, als „Christoph 14“ bei Schneesturm in der Nähe von Teisendorf abstürzte und alle drei Besatzungsmitglieder tot waren. Dies mache immer wieder bewusst, dass haupt- und ehrenamtliche Einsatzkräfte ein großes Risiko eingingen, so Walch. Im entscheidenden Augenblick gehe es oft um Minuten oder Sekunden. Deshalb sei es wichtig, dass man am Ort verlässliche Partner habe wie das BRK, die Bergwacht, die Wasserwacht, die Feuerwehren, die Polizei und die Integrierte Leitstelle. Als Bürger könne man froh sein, dass der persönliche Einsatz und die technische Ausstattung vorhanden seien.


Die Indienststellung sei eine Botschaft besonders an die Freizeitgesellschaft, dass Schutz und Hilfe noch effizienter geworden seien, unterstrich BRK-Präsident Theo Zellner. Die Bevölkerung nehme den Rettungshubschrauber in der Luft zwar wahr, drehe sich weg und sei froh, dass so etwas da sei. Dies sei der Feind der Wertschätzung, meinte er. Deshalb brach Zellner eine Lanze für diejenigen, die im Rettungsdienst an der Front stehen. Die Piloten der Bundespolizei, die Notfallsanitäter des BRK und die Notärzte der Kliniken Südostbayern AG seien froh, dass sie mit dem H135 Effizientes an die Hand bekämen. Sie würden ihren Dienst mit Leidenschaft und Ausbildungswillen versehen und dabei nicht wegschauen. Traunstein biete seit 1976 Zivilschutz auf höchstem Niveau. Rettung aus der Luft komme schnell und kompetent. Alle Einsätze würden im Auftrag des Zweckverbands in einem Radius von 60 Kilometern, auch grenzüberschreitend nach Österreich, geschehen.
Der Zivilschutz und die Katastrophenhilfe sei in Gänze auch auf das Ehrenamt aufgebaut. Deshalb müsse man aufpassen, dass man dem Ehrenamt besonders von Seiten der Politik die gebührende Anerkennung und den notwendigen Raum gebe. Zellner wies dabei auf eine bedenkenswerte Kommerzialisierung im Rettungsdienst hin. Marktmechanismen könnten jedoch nicht die Säule des Rettungsdienstes sein, betonte er.

23.10.2018 - Klinikum Traunstein

Klinikum Traunstein - Hochqualifizierte Versorgung langfristig sichern

Kliniken Südostbayern AG informierte Interessierte über geplante Baumaßnahmen

Wie in dieser Simulation dargestellt, könnte das "neue Klinikum" aussehen - von Norden gesehen
Wie in dieser Simulation dargestellt, könnte das "neue Klinikum" aussehen - von Süden gesehen

Um sie rechtzeitig mit ins Boot zu holen, informierten der Vorstandsvorsitzende der Kliniken Südostbayern AG (KSOB), Dr. Uwe Gretscher, und Architekt Michael Ludes rund 50 Interessierte im Großen Sitzungssaal des Rathauses über die Neu- und Umbaumaßnahmen am Klinikum Traunstein. Mit der 2019 beginnenden Baumaßnahme werde der Grundstein für die Sicherung einer hochqualifizierten Versorgung gelegt, sagte Dr. Gretscher. Die Kliniken Südostbayern AG wachse mit einer innovationsstarken Region und bereichere deren Infrastruktur mit einer richtungsweisenden Gesundheitsversorgung in Südostbayern. mehr...

Laut Gretscher ist das Klinikum Traunstein das Herzstück der Kliniken Südostbayern AG, denn dort wird rund der Hälfte aller in den sechs Häusern der Klinik-AG behandelten Patienten versorgt. Das Klinikum Traunstein sei daher aus der Gesundheitsversorgung in Südostbayern nicht mehr wegzudenken, so Dr. Gretscher. Der Neu- und Umbau sei allein schon wegen der Bevölkerungsentwicklung notwendig. Der Bettenbedarf von derzeit 500 Betten im Klinikum Traunstein werde bis 2035 deutlich über 600 Betten ansteigen.
Die Geburten würden zunehmen und die Menschen immer älter werden. Patientenliegezeiten hätten sich rasant verkürzt, das berufsgruppenübergreifende Zusammenarbeiten nehme immer mehr zu, die Möglichkeiten der Diagnostik und Eingriffe würden vielfältiger. „Daneben wollen wir weiter in Patientensicherheit investieren und den Komfort für unsere Patienten weiter verbessern“, erklärte er. Der Anteil älterer Patienten habe zugenommen und damit auch die Leistungszahlen, die in den kommenden Jahren weiter zunehmen würden. All dies erfordere kürzere Wege und mehr Platz. „Dafür brauchen wir moderne Strukturen“, betonte Dr. Gretscher.

In enger Abstimmung mit dem Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege sowie der Regierung von Oberbayern sind ab 2019 Neubau- und Umbaumaßnahmen mit einem geschätzten Investitionsbedarf von knapp 300 Millionen Euro vorgesehen. In mehreren Bauabschnitten entsteht ein fast komplett neues Klinikum an diesem Standort. Dabei sollen die Funktionseinheiten konzentriert sowie neue Funktionsräume und Operationssäle geschaffen werden. Auch die Zahl der Betten in einzelnen Funktionseinheiten wird erhöht. Geplant sind ebenso der Neubau der Kinder- und Jugendmedizin sowie ein Mutter-Kind-Zentrum.
Begonnen werden soll nach Aussage von Architekt Ludes ab 2019 mit den beiden Bauabschnitten 1a und 1b, mit denen insbesondere ein neuer Haupteingang, neue Pflegestationen sowie Räume für die Kinder- und Jugendpsychosomatik, Intensivstationen, Pädiatrie und Neonatologie geschaffen werden sollen. Der Aufsichtsrat des Kliniken Südostbayern AG hat von den ersten beiden gekoppelten Bauabschnitten 1A und 1B mit einem Volumen von rund 77,5 Millionen Euro den Bauabschnitt 1A frei gegeben. In einem zweiten Bauabschnitt entstehen ein Zentral-OP, verschiedene Fachabteilungen, medizinische und operative Intensivstationen, Allgemeinpflegestationen sowie ein Mutter-Kind-Zentrum mit Kreißsälen und Wochenstation. Die Kosten für den zweiten Bauabschnitt betragen rund 100 Millionen Euro. In den Bauabschnitten drei bis fünf sollen der alte OP-Trakt umstrukturiert und Betten verlagert werden.
Ihr scheine das alles überdimensioniert, meinte eine Teilnehmerin. Müsse man denn alles haben? Dr. Gretscher antwortete, die Bevölkerung wolle eine gute medizinische Versorgung. Deshalb müsse man zwangsläufig etwas tun. Die Bauabschnitte eins und zwei seien zwingend notwendig. Alles weitere bezüglich der Bauabschnitte drei bis fünf werde man sich zu gegebener Zeit überlegen. Gefragt wurde, warum der Bauteil am Guntramshügel mit Physikalischer Abteilung, Kinderintensivstation, Kinderstation und Allgemeinpflegestationen abgerissen werde. Dazu sagte Ludes, die Krankenzimmer seien zu kleinteilig, um sie sanieren und modernisieren zu können.

Von den Anwohnern zur Finanzierung und zur Verkehrssituation während der Bauzeit befragt, sagte Dr. Gretscher, dass sich der Freistaat Bayern mit Fördermitteln von rund 70 Prozent beteilige und die Landkreise Traunstein und Berchtesgadener Land die Investition wie bereits bekannt unterstützen. Die Erschließung der Baustelle solle hauptsächlich über die Wolkersdorfer Straße und das Betriebsgelände erfolgen, erklärte Dr. Gretscher, allerdings sind Beeinträchtigungen in den umliegenden Wohgebiete im Rahmen der Baustellenzufahrt kaum zu vermeiden
Schließlich wurde noch die Frage gestellt, was mit dem alten Parkdeck beziehungsweise dem Gelände geplant sei. Dr. Gretscher antwortete, der Bau eines Bettenhauses sei vom Tisch. Während der Bauzeit könnten dort Baumaterialien gelagert werden. Das Parkdeck werde dann irgendwann abgerissen. Gegebenenfalls könnten dort einmal ambulante, jedoch keine stationären Strukturen entstehen.

Oberbürgermeister Christian Kegel betonte, es liege im großen Interesse der Stadt, dass das Klinikum mit seiner Vielfältigkeit und seinen Erfordernissen in Traunstein bleiben könne, denn das Klinikum Traunstein sei der größte Arbeitgeber der Stadt. Darum sei es auch sehr wichtig, dass das Klinikum für die Zukunft aufgestellt werde. Kegel begrüßte, dass die Kliniken Südostbayern AG die Nachbarschaft frühzeitig ins Boot hole und sie darüber informiere, wie die Baustelle abgewickelt werden solle.

22.10.2018 - Kreisklinik Bad Reichenhall

Moderne Medizin zum Anfassen

Besucheransturm beim „Tag der offenen Tür“ in der Kreisklinik Bad Reichenhall

Korte Elmir wollte alles ganz genau wissen: Der achtjährige Bad Reichenhaller mit dem dringlichen Berufswunsch Arzt befragte Markus Fichter, Leitender Oberarzt Internistische Intensivmedizin an der Kreisklinik Bad Reichenhall, noch intensiver als die erwachsenen Besucher des „Tags der offenen Tür“. Unter dem Motto „Ihre Gesundheit liegt uns am Herzen“ gewährte die Klinik im Verbund der Kliniken Südostbayern AGzahllose Blicke hinter die Kulissen. Jung und Alt nutzten das Angebot, Medizin zum Anfassen zu erleben, reichlich. Interessierte Besucher trafen in entspannter Atmosphäre auf engagierte Ärzte, die gern ihr Wissen laienverständlich mit ihnen teilten. mehr...

„Total begeistert“ ob des von der Eröffnung des „Tags der offenen Tür“ um 11 Uhr bis zu seinem Ende um 16 Uhr nicht nachlassenden Besuchersturms waren auch Elisabeth Ulmer, Vorstand der Kliniken Südostbayern AG, und Dr. Thomas E. Langwieler, Ärztlicher Direktor der Kreisklinik Bad Reichenhall und Chefarzt der Allgemein-, Viszeral- u. Thorax-Chirurgie. „Ich freue mich sehr, dass der Besucherstrom so kontinuierlich anhält, es besteht offensichtlich großes Interesse an unserer Arbeit“, freute sich Elisabeth Ulmer. Trotz des schönen Herbstwetters zog es Menschen jeden Alters, unter ihnen auch viele Familien, in die Riedelstraße. Schon bald herrschte auch eine familiär-entspannte Atmosphäre im Akut-Krankenhaus. Schnell kamen die Besucher ohne Schwellenangst mit den Chefärzten und ihren Teams ins Gespräch. Fragen hatte schließlich nicht nur der wissbegierige kleine Elmar Korte. „Es gibt auch viele Nachfragen zu Themen, mit denen man gar nicht rechnet, wie zum Beispiel nach dem Sodbrennen“, stellte Dr. Langwieler fest. Auch sein Kollege Dr. Jörg Weiland, Chefarzt der Abteilung Innere Medizin, schätzte es, mit den Besuchern „auf kurzem Weg“ auch in längere Gespräche, etwa über Diabetes oder die Möglichkeiten der Feindiagnostik bei der Endoskopie in der Gastroenterologie, zu kommen.

Wie fein und filigran Gefäß-Implantate sein können, konnten die Besucher am Stand der Gefäßchirurgie sehen und auch in ihren Händen fühlen. Chefarzt Dr. Kiechle drückte den Besuchern dafür gerne die Ausstellungsstücke in die Hand. Die Medizin zum Anfassen brachte so manchem Neugierigen die Inhalte schnell näher. „Wir versuchen, die Leute abzuholen, der Patient muss sich bei uns gut aufgehoben fühlen“, sagten Klaus Dannheuser und Dr. Stefanie Karpik. Die beiden Oberärzte erklärten Interessierten geduldig, bei welchen Schienbein- oder Oberschenkelbrüchen die  auf ihrem Ausstellungstisch liegenden, imponierend langen Nägeln zum Einsatz kommen können. Ins Staunen kamen die Besucher unter anderem auch im von Prof. Werner Moshage geleiteten Herzkatheterlabor. Dort klärte sie Oberarzt Dr. Florian Aigner über die hier möglichen exakten Darstellungsmöglichkeiten des Gefäßzustandes im Herzen und den Verlauf des dafür nötigen, für den Patienten so gut wie schmerzlosen Eingriffs auf.

Ob Kardiologie, Frauenheilkunde, Unfallchirurgie, Anästhesie oder vieles andere mehr: Besucher, Pflegekräfte und Ärzte waren an diesem mit Kinderprogramm, Gewinnspiel und Selfie-Box angereicherten Tag im informativen, kommunikativen Fluss. Getragen von gegenseitigem Interesse und Gesprächen auf Augenhöhe eröffnete er so manchem Teilnehmer auf beiden Seiten neue Erkenntnisse und Perspektiven. Dies galt vielleicht auch für einige junge Menschen auf der Suche nach einem tollen Beruf: Auch die Berufsfachschule für Krankenpflege Bad Reichenhall der Kliniken Südostbayern AG hatte sich einen Tag nach ihrer feierlichen Wiedereröffnung dem „Tag der offenen Tür“ angeschlossen. Stolz präsentierten Schulleiter Helmut Weiß und seine Stellvertreterin Andrea Webersberger die grundsanierte, moderne, helle Schule und die hier mögliche Ausbildung. Wie attraktiv diese ist, beweisen die Schüler der im November startenden neuen Krankenpflegeklasse. Sie kommen aus nicht weniger als elf Nationen. Zu ihnen gehört auch Milku Kamer. Sie stammt aus Nepal und hat Verwandte in einem anderen Teil Deutschlands. Dem Mut  der 23-Jährigen, eigens für die Ausbildung nach Reichenhall zu ziehen, zollte Hannelore Dießbacher, Verwaltungsdirektorin der Kreisklinik Bad Reichenhall Respekt.

„Mit Herz und Verstand“ lautet das Motto der Krankenpflegeschule und ein rotes Herzchen umrahmt auch das „Danke“ der neuen Abteilung Spenden und Fundraising der Kliniken Südostbayern AG. Ansprechpartnerin Corinna Noack-Aetopulos kam mit vielen Besuchern ins Gespräch. Sie konnten erfahren, dass ein für die Versorgung oder das Wohlbefinden der Patienten wünschenswertes zusätzliches „Plus“ wie ein besonderes medizinisches Gerät oder ein behagliches Ausstattungsmobiliar im Patientenbereich im deutschen Kliniksystem nur mit Unterstützung der Bürger durch auch kleinste Spenden realisiert werden könne. Herzenssache im wahrsten Sinn des Wortes war schließlich auch der Einsatz von Dieter Struwe. „Kann man da auch nix kaputtmachen?“, fragte eine junge Besucherin den leitenden Anästhesiepfleger, als er ihr an einer Puppe die Wiederbelebung bei einem Herzstillstand zeigte. „Wenn Sie nichts machen, drohen schon nach fünf Minuten erste Hirnschäden“, ein paar gebrochene Rippen seien da nicht sehr schlimm, ermunterte Struwe die fleißig die Herzmassage Übende. So lag letztlich die Gesundheit Klinikmitarbeitern wie Besuchern buchstäblich gleichermaßen am Herzen.

Ina Berwanger

21.10.2018 - Kreisklinik Bad Reichenhall

Optimaler Lernort für „Pflege mit Herz und Verstand“

Berufsfachschule für Krankenpflege Bad Reichenhall der Kliniken Südostbayern AG wiedereröffnet

Freuen sich über die Wiedereröffnung der Schule am Standort Bad Reichenhall: v.r.n.l: Landrat Georg Grabner, Elisabeth Ulmer, Vorstand KSOB AG, Helmut Weiß, Schul-leiter, Sr. Hergard Reisiger, Schulleiterin a.D., Stefan Pauler, Leitender Regierungsschul-direktor und Rupert Übelherr, Leiter Bildungszentrum
Freuen sich über die Wiedereröffnung der Schule am Standort Bad Reichenhall: v.r.n.l: Landrat Georg Grabner, Elisabeth Ulmer, Vorstand KSOB AG, Helmut Weiß, Schul-leiter, Sr. Hergard Reisiger, Schulleiterin a.D., Stefan Pauler, Leitender Regierungsschul-direktor und Rupert Übelherr, Leiter Bildungszentrum

Sie strahlt rundum in neuem Glanz – und auch die zu ihrer feierlichen Einweihung am letzten Freitag geladenen Gäste strahlten vor Freude: Nach einer rund drei Jahre währenden Komplettsanierung wurde die Berufsfachschule für Krankenpflege Bad Reichenhall der Kliniken Südostbayern AG jetzt wieder in Betrieb genommen. „Mir persönlich war es immer sehr wichtig, dass die Schule in Bad Reichenhall bleibt“, betonte Landrat Georg Grabner in seiner Festrede. Der Aufsichtsratsvorsitzende der Kliniken Südostbayern AG und alle anderen Redner gaben Schülern und Lehrkräften ihre besten Wünsche für das Lernen in den neuen Räumen mit. mehr...

Die Geschichte der Krankenpflegeschule in Bad Reichenhall geht auf das Jahr 1961 zurück. Damals startete die erste Klasse mit neun Lernschwestern. Im Jahr 1976 wurde dann das siebenstöckige Schwesternwohnheim mit integrierter Krankenpflegeschule gebaut. Weil dieser Bau arg in die Jahre gekommen war und einer grundlegenden Sanierung durch die Wohnbau GmbH bedurfte, musste die am Traunsteiner „Bildungszentrum für Gesundheitsberufe der Kliniken Südostbayern AG“ angesiedelte Schule für die drei Jahre ihrer Sanierung nach Traunstein umziehen. Unterdessen ist die ganze Mannschaft wieder in der Kurfürstenstraße in Bad Reichenhall angekommen. „Wir sind diesen Weg aus Überzeugung gegangen“, sagte Landrat Georg Grabner. Die Schule habe nicht nur „eine gute Tradition, sondern auch eine große Bedeutung für die Nachwuchsgewinnung.“

 

Deren heute mehr denn je hohen Stellenwert betonten gleich mehrere Redner. „Dass uns die Ausbildung junger Menschen ein zentrales Anliegen ist, liegt auf der Hand“, erklärte Elisabeth Ulmer, Vorstand der Kliniken Südostbayern AG (KSOB) den zahlreichen Gästen, unter ihnen auch Vorstandsvorsitzender Dr. Uwe Gretscher, die Reichenhaller Verwaltungsdirektorin Hannelore Dießbacher, Chefärzte der Kreisklinik Bad Reichenhall und sogar Sr. Hergard Reisinger, einstige Schulleiterin. Die KSOB würde „eine der größten Bildungseinrichtungen in den Pflegeberufen in Oberbayern“ betreiben, so Ulmer. Sie bilde mit Krankenpflegern, Krankenpflegehelfern und Operationstechnischen Assistenten insgesamt 289 Schülerinnen und Schüler aus. Den aktuell 76 jungen Leuten in den drei Reichenhaller Klassen stünden nun attraktive Schulräume mit zu einer qualitativ hochwertigen Ausbildung beitragenden digitalen Whiteboards zur Verfügung.

 

Mit der Generalsanierung sei „ein Lernumfeld für eine moderne, zukunftsfähige Ausbildung“ geschaffen worden, attestierte der Glückwünsche von der Regierung von Oberbayern übermittelnde Leitende Regierungsschuldirektor Stefan Pauler in seinem Grußwort. Er gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass die Generalisierung der Pflegeausbildung ab 2020 deren Attraktivität erhöhen werde. Mit den neuen Räumlichkeiten sei die Schule für die Herausforderungen der generalisierten Ausbildung gerüstet, so Pauler. Dass moderne Räume allein keinen der rarer werdenden Bewerber in die Pflegeausbildung locken würden, sagte Rupert Übelherr. Der Leiter des Bildungszentrums appellierte an Pflegende als Vorbilder für den Beruf Pflege: „Zeigen wir Haltung – politisch kritisch und positiv werbend um Menschen, die diesen schönen Beruf erlernen wollen.“ Der Beruf sei „zutiefst menschlich“, aktuelle Strukturprobleme etwa sollten von dem getrennt werden, „was ihn zu einem unermesslichen Beitrag für unsere Gesellschaft macht.“ Zwei, die sich für diesen Beruf entschieden haben, sind Franziska Semma und Sven Rothe. Die Schülervertreter der Krankenpflegeschule spiegelten in einer Fotoschau mit Schnappschüssen aus der Ausbildung Einsatz und Freude der jungen Menschen beim Erlernen des anspruchsvollen Berufs wider.

 

In ihrem Interesse und nicht zuletzt in Anbetracht des Fachkräftemangels sagte Helmut Weiß, Schulleiter der Berufsfachschule für Krankenpflege Bad Reichenhall: „Was wir dringender denn je benötigen, ist eine Ausbildungskultur auf unseren Stationen. Ein Bewusstsein bei Management und Pflegekräften, dass diese jungen Menschen zur Ausbildung auf unseren Stationen sind, um einen wunderbaren Beruf zu erlernen.“ Der Pädagoge gab den Gästen einen kleinen Einblick in die unter dem Motto „Mit Herz und Verstand“ stehende Ausbildung. Diese beinhaltet auch diverse Lernprojekte. Zu ihren Höhepunkten zählte das neue, dreiwöchige Projekt „Schüler leiten eine Station“ in der Kreisklinik Berchtesgaden, das bei Patienten, Pflegekräften und Ausbildern viel positive Resonanz auslöste. Gelöst und feierlich zugleich endete auch die musikalisch wunderbar vom Salonquartett „Reich an Hall“ umrahmte Einweihung: Pfarrer Wernher Bien und Katharina Burgthaler von der Krankenhausseelsorge segneten die neuen Räume der Schule.

Ina Berwanger

15.10.2018 - Kreisklinik Trostberg

Willkommene Abwechslung im Klinikalltag

Herbstfest erfreute Patienten in der Geriatrischen Rehabilitation der Kreisklinik Trostberg

Viel Freude bereiteten die Kinder des Trachtenvereins "D'Alzviertler" Trostberg den Patienten beim Herbstfest der Geriatrischen Rehabilitation Trostberg
Viel Freude bereiteten die Kinder des Trachtenvereins "D'Alzviertler" Trostberg den Patienten beim Herbstfest der Geriatrischen Rehabilitation Trostberg

Die Dienstkleidung gegen Dirndl und Lederhose tauschten die Mitarbeiter beim Herbstfest in der Geriatrischen Rehabilitation der Kliniken Südostbayern AG in Trostberg. Gestaltet hatten den gemütlichen Nachmittag für ihre Patienten die Pflegerinnen Renate Frank und Renate Meier mit Unterstützung von Kollegen, Therapeuten und Ärzten. Das gesamte Fest wurde von ihnen in ihrer freien Zeit organisiert. Die Mitarbeiter der Frühschicht blieben sogar freiwillig da, um wie alle anderen eifrig mitzuhelfen. mehr...

Zur großen Freude der Patienten trat die Kindertrachtengruppe des Trachtenvereins Trostberg auf und unterhielt sie vortrefflich mit Volkstänzen und Schuhplattlern. Für die musikalische Unterhaltung sorgten Tobias Perl mit der Ziach und die „Feldschneider Stubnmusi“. Alle Akteure gestalteten das Herbstfest selbstverständlich kostenlos. Das Team der Geriatrischen Rehabilitation Trostberg  hatten für das Fest ehrenamtlich 15 Kuchen gebacken. Die Trostberger Firma Biofair spendete Kaltgetränke. Die Firma AlzChem Trostberg GmbH unterstützte das Herbstfest finanziell, damit die Kosten für die herbstliche Dekoration und die Zutaten für die Kuchen gedeckt waren.

Über ihr Engagement in der Geriatrischen Rehabilitation erklärten Jugendwart Johannes Zimmermann und Franz Musner vom Trostberger Trachtenverein: „Wir engagieren uns, um Brauchtum und Tracht zu erhalten und führen die Kinder schon früh an die Vereinstradition heran. Es freut uns zu sehen, wie wir besonders älteren und kranken Menschen damit eine große Freude bereiten können.“ Pflegerin Renate Frank meinte, die Patienten sprächen noch Tage danach begeistert von den Veranstaltungen. „Für sie es ist eine willkommene Abwechslung im Klinikalltag. Sie haben so viel Spaß dabei und dafür engagieren wir uns gerne.“ Im Advent und in der Weihnachtszeit werde es deshalb weitere Musikveranstaltungen geben

13.10.2018 - Kreisklinik Trostberg

Rund 30 Verletzte notfallmäßig versorgt

In der Kreisklinik Trostberg wurde der Umgang mit größerem Patientenanfall nach Busunfall geübt

Ein Busunfall mit rund 30 Verletzten war das simulierte Szenario einer Übung in der Kreisklinik Trostberg.
Ein Busunfall mit rund 30 Verletzten war das simulierte Szenario einer Übung in der Kreisklinik Trostberg.

Ein plötzlicher, größerer Patientenanfall durch einen Zusammenstoß zwischen einem Reisebus und einem LKW am Fuß der Siegerthöhe und somit in unmittelbarer Nähe des Krankenhauses war das angenommene Szenario einer Übung in der Kreisklinik Trostberg. Da es im Rettungsdienst nicht selten zu Paralleleinsätzen kommt, waren südliche Rettungsdienstkräfte anderweitig im Einsatz und nicht abrufbar. Deshalb entschied sich die Leitung des Rettungsdienstes für die sofortige Verbringung der 30 unterschiedlich Verletzten zur Kreisklinik Trostberg. mehr...

Die Übung begann mit der angenommenen Benachrichtigung durch die Leitstelle: „Verkehrsunfall mit ca. 30 Verletzten in Trostberg. Zur schnellen Klärung der Verletzungsschwere und der räumlichen Nähe wird vor der Klinik die Patientensammelstelle eingerichtet“. Durch Drücken zweier Knöpfe bekamen in den folgenden 15 Minuten rund 150 Mitarbeiter der Kreisklinik durch die Telefonanlage einen Anruf mit der Bitte um Anfahrt in die Klinik. Im weiteren Verlauf trafen rund 50 Mitarbeiter (Pflegekräfte der Ambulanz, Intensivstation, Anästhesiepflege, OP-Pflege, Aufnahmestation 0A und Ärzte) ein, die sich um die Patientenversorgung kümmerten. Zwischenzeitlich bauten die Mitarbeiter in der Tagesklinik einen Akutversorgungsbereich auf, in dessen Zentrum zwei Aufnahmeplätze mit Sonographiegeräten standen.
Da der erste Patientenkontakt realistischer Weise 20 Minuten brauchen würde, konnten die notwendigen Strukturen auch personell eingerichtet werden. Bereits zwölf Minuten nach Übungsbeginn begab sich ein Klinikarzt mit einem Funkgerät zur Patientensammelstelle, schätzte die ersten eintreffenden Patienten ein und versah sie mit einer klinikeigenen Patientenanhängekarte. Sinnvollerweise werden in solch einem Fall die Patienten bereits durch den Rettungsdienst bezüglich ihrer Verletzungsschwere vorselektiert (Triage) und vom Schadensort der Rangfolge nach abtransportiert. Die Haustechniker stellten alle Eingänge der Klinik auf Einbahnstraßenprinzip um (nur raus – nicht rein) und verringerten so den Personenzugang der Krankenwagenanfahrt auf Mitarbeiter und Patienten mit klinikeigener Patientenanhängekarte.


Der innerklinische Einsatzleiter forderte über ein Funkgerät nach und nach die Verletzten an und wies sie den jeweiligen frei werdenden Aufnahmeplätzen zu. Dieser kontrollierte Patientenzustrom (Zuführung zur Patientensammelstelle der Klinik mittels Rolltragen durch Feuerwehrleute) führte dazu, dass jedem Patienten eine Basisdiagnostik zuteil wurde und eine sofortige medizinische Notfallbehandlung stattfinden konnte. Insgesamt wurden fünf Schwerverletzte aufgenommen und zwei davon notfallmäßig operiert. Zur Therapie von lebensbedrohlicher Thoraxverletzungen (Spannungspneumothorax) wurden simuliert Drainagen gelegt etc. Für die Organisation der Weiterverlegungen von Patienten nach erfolgtem Ausschluss lebensbedrohlicher Verletzungen wurde ein Team gebildet. Ebenso wurden auch die Patienten mit mittelschweren und leichten Verletzten untersucht und simuliert behandelt. Dafür unterstützte ein Mitarbeiter des zentralen Belegungsmanagements durch Aufzeigen von freien Kapazitäten die Aufnahme der Patienten. Durch die Mobilisierung von medizinischen Fachangestellten wurde eine Basisdokumentation mit Patientendaten in die klinikeigene Datenverarbeitung erreicht.


„Das Ergebnis der Übung zeigte, dass die Kreisklinik Trostberg mit ihrer Grund- und Regelversorgungskapazität sehr wohl eine Verletztenversorgung ermöglichen kann, insbesondere die entscheidende Abklärung von schweren Verletzungen“, erklärte Dr. Michael Plank von der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin der Kreisklinik Trostberg. Gerade blutungsrelevante Verletzungen der Brust- und Bauchhöhle erforderten eine klinische Diagnostik, die präklinisch nicht zu leisten sei. Sollten sich dabei interventionspflichtige Blutungen finden, bestünden operative Möglichkeiten der Lebensrettung. Dies setze allerdings voraus, dass frühzeitig alarmiert und im Vorfeld eine Struktur „ungewohnt viele Verletzte“ etabliert werde. „An der Bereitschaft der Mitarbeiter, in dieser Ausnahmesituation aus der Freizeit heraus in die Klinik zu eilen, mangelt es aufgrund der Solidarität und Hilfsbereitschaft nicht“, stellte Dr. Plank abschließend fest.

10.10.2018 - Kreisklinik Berchtesgaden

Übung für den Ernstfall

Brandschutzübung in den Kreiskliniken Berchtesgaden

Brandbekämpfung, Rettung, Evakuierung - Brände in Krankenhäusern stellen für die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst sowie für das Klinikpersonal eine Herausforderung dar. Vor diesem Hintergrund wurde Anfang Oktober eine realistische Einsatzübung in der Kreisklinik in Berchtesgaden durchgeführt. In dieser Übung sollte die unterschiedlichen Kenntnisse und Bedürfnisse aller Beteiligten erkannt und umgesetzt werden. Unter Anderem sollten die Ortskenntnis der Einsatzkräfte vertieft und die Zusammenarbeit an den Schnittstellen von Klinikpersonal, Rettungsdienst und Feuerwehr optimiert werden. mehr...

Bei Bränden kann es leider innerhalb kürzester Zeit zu größeren Personenschäden kommen. Gerade das Verhalten des Personales in den ersten Minuten beeinflusst die Zahl der geretteten Patienten. Der Brandrauch ist die größte Gefahr und entwickelt sich schneller als man allgemein annimmt. In den ersten 10-15 Minuten nach Alarmierung ist das Personal des Krankenhauses auf sich alleine gestellt, da externe Rettungskräfte anderweitig gebunden sind oder eine Vorlaufzeit haben. Komplexer wird es auch dadurch, dass die zu Rettenden Patienten sind und meist auf Hilfe angewiesen sind. Das Krankenhaus ist zudem für die Feuerwehr kein alltäglicher Einsatzort.

Die Führungskräfte der Einsatzorganisationen und der Kreisklinik verfolgten den Übungsverlauf und zogen im Anschluss ein positives Resümee. Man war sich darin einig, ähnliche Übungen auch in Zukunft in regelmäßigen Abständen zu wiederholen.

An der Übung nahmen die Feuerwehen aus Berchtesgaden, Bischofswiesen, Maria Gern und Königsee teil, sowie das BRK Berchtesgadener Land

08.10.2018 - Kliniken Südostbayern

Aufsichtsrat der Kliniken Südostbayern AG verlängert Vorstandsverträge vorzeitig

Dr. Uwe Gretscher und Elisabeth Ulmer bilden weitere fünf Jahre das Vorstandsteam

Für weitere fünf Jahre hat der Aufsichtsrat der Kliniken Südostbayern AG Dr. Uwe Gretscher erneut zum Vorstandsvorsitzenden und Elisabeth Ulmer zum Vorstand bestellt. Damit setzt er weiter auf das erfolgreiche Team, auf die bewährte Zusammenarbeit und auf Kontinuität. mehr...

Georg Grabner, Landrat des Landkreises Berchtesgadener Land, der in diesem Jahr den Vorsitz im Aufsichtsrat führt, begründet die Wiederbestellung der beiden Vorstände mit den Worten „Die Vorstandschaft hat in den vergangenen Jahren hervorragende Arbeit geleistet und die Kliniken Südostbayern AG auf einen zukunftsfähigen Weg geführt“.

Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Siegfried Walch, Landrat des Landkreises Traunstein, betont: „Wir wollen auch in Zukunft eine wohnortnahe, hochwertige und bezahlbare Gesundheitsversorgung für alle Menschen in unserer Region und die Kliniken in kommunaler Trägerschaft erhalten. Dr. Uwe Gretscher und Elisabeth Ulmer leisten dazu mit ihrem Wirken an der Spitze der Kliniken einen entscheidenden Beitrag. Deshalb freut es mich, dass wir unsere erfolgreiche Zusammenarbeit fortsetzen.“ 

Mit der Wiederbestellung bekräftigt der Aufsichtsrat das Vertrauen in die Leistungen des Leitungsteams, unter deren Führung der Klinikverbund nicht nur finanziell auf sichere Beine gestellt worden ist, sondern mit neuen Strategien langfristig auf einen zukunftweisenden Weg gebracht wurde.

Die Kliniken Südostbayern AG ist das größte Unternehmen der Wirtschaftsregion Chiemgau und Berchtesgadener Land und gleichzeitig der leistungsstärkste Gesundheitsdienstleister in Südostbayern. Die Gesellschaft versorgt an ihren sechs Standorten Bad Reichenhall, Berchtesgaden, Freilassing, Ruhpolding, Traunstein und Trostberg jährlich über 160.000 stationäre und ambulante Patienten und ist Arbeitgeber für 3.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Wichtigste Ziele der Unternehmensstrategie sind der Erhalt und Ausbau der flächendeckenden medizinischen Qualitätsversorgung, die Beibehaltung der kommunalen Trägerschaft sowie Bereitstellung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen. Besonders im Bereich Aus- und Fortbildung machen sich die Kliniken Südostbayern AG stark und tragen mit innovativen Projekten beispielhaft dazu bei, dass in Südostbayern auch auf dem Land eine medizinische Versorgung auf Spitzenniveau erhalten bleibt.

Von links: stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender und Landrat Traunstein Siegfried Walch, Vorstand Elisabeth Ulmer, Vorstandsvorsitzender Dr. Uwe Gretscher, Aufsichtsratsvorsitzender und Landrat Berchtesgadener Land Georg Grabner.
Von links: stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender und Landrat Traunstein Siegfried Walch, Vorstand Elisabeth Ulmer, Vorstandsvorsitzender Dr. Uwe Gretscher, Aufsichtsratsvorsitzender und Landrat Berchtesgadener Land Georg Grabner.
28.09.2018 - Kreisklinik Bad Reichenhall

Psyche: unterschätztes Begleitphänomen bei COPD

Viele Interessierte besuchten den „Lungentag“ an der Kreisklinik Bad Reichenhall

„Pneuma kommt aus dem Griechischen und steht einerseits für die Seele und andererseits für den Atem“, erklärte Dr. Christian Geltner, Chefarzt der Pneumologie an der Kreisklinik Bad Reichenhall, bei der Eröffnung des diesjährigen „Lungentages“. Damit stimmte der Pneumologe die zahlreichen Besucher auf den nicht zu unterschätzenden Zusammenhang zwischen Lunge und Seele ein. Das interessierte Publikum konnte sich einen Nachmittag lang in Fachvorträge vertiefen, seine Gesundheit überprüfen lassen und nicht zuletzt im begehbaren Lungenmodell anschaulich über das lebensnotwendige Organ Lunge und seine Erkrankungen informieren. mehr...

„Ich habe das Gefühl, den anderen beim Leben zuzuschauen und selbst gar nicht mehr daran teilzunehmen“, habe ihr eine Patientin ihr Leid geschildert, berichtete Sportphysiotherapeutin Tessa Schneeberger  von der Schön-Klinik Berchtesgadener Land in ihrem Vortrag zum Thema „Lunge und Psyche – Auswirkungen auf Alltag und Lebensqualität“. Wie die Patientin mit der chronischen Bronchitis COPD (chronic obstructive pulmonary disease) würden viele Menschen mit dieser Lungenerkrankung in einen Teufelskreis aus Angst vor Atemnot bei Bewegung und damit verbunden dann der Angst vor Bewegung geraten. „Die Psyche ist ein unterschätztes Begleitphänomen bei COPD“, sagte Schneeberger. Psychische Komorbiditäten, also Begleiterkrankungen, von COPD seien – unabhängig vom Stadium der Erkrankung - Angst- oder Panikstörungen so wie Depressionen. Darunter litten nicht nur die Patienten. „Angst und Depression sind nicht nur die Probleme der Patienten, auch ihre Partner haben Ängste“, betonte die Referentin. Es habe sich gezeigt, dass Patienten weit weniger Angst hätten, wenn sie mit aktiven Lebensgefährten zusammenlebten.

Sich Schritt für Schritt wieder an Bewegung zu gewöhnen, so den Alltag besser zu meistern und ihn sich angstfreier zuzutrauen, empfahl Tessa Schneeberger COPD-Patienten. Sie sprach vom „positiven Effekt einer Rehabilitationsmaßnahme auf Depression und Angst.“ Denn während der Reha würden die Patienten nicht nur ihr Wissen um die Erkrankung vertiefen und mit anderen Betroffenen ihre Gefühle thematisieren. Nach einem individuell auf sie zugeschnittenen Behandlungs- und Trainingsplan könnten sie auch ihre Leistungsfähigkeit und damit Lebensqualität steigern und alltagstaugliche Bewältigungsstrategien lernen. Dass die Schön-Klinik bei ihrer Reha „einen ganzheitlichen Ansatz“ verfolgt, erklärte Prof. Andreas Rembert Koczulla, Pneumologie-Chefarzt der Schön-Klinik Berchtesgadener Land in seinem Vortrag „Der lungenkranke Patient und Bewegung“. Wie Tessa Schneeberger brach der Pneumologe eine Lanze für ein bewegtes Leben. Denn wer sich schone, verlöre binnen kurzer Zeit wertvolle Muskelkraft, die nicht zuletzt auch für die Lunge und das Atmen nötig sei.
„Machen Sie das, woran Sie Spaß haben, ob es nun Rad- oder Gehtraining oder Tai Chi ist“, riet Prof. Koczulla. „Genauso wichtig ist aber auch Krafttraining“, betonte er. „Eines allein reicht nicht.“ Motivation für Ausdauer- und Kraft-Training könne zum Beispiel schon sein, sich wieder allein anziehen zu können oder selbst zum Einkaufen zu gehen. Wer sich wieder mehr bewegt, schläft höchstwahrscheinlich auch wieder besser und erhöht auch so seine Lebensqualität. Die Miseren der „Schlaflosen Gesellschaft“ führte Dr. Ulrich Gropper, Leitender Oberarzt in der Pneumologie an der Kreisklinik Bad Reichenhall, den Hörern seines Vortrags vor Augen. Er riet zu Ritualen rund um das Zubettgehen und betonte: „Wir alle schlafen zu wenig. Wir haben ein bisschen verlernt, auf unsere innere Uhr und unsere Bedürfnisse zu schauen.“ Letzteres sollte insbesondere für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem in akuten Infektionsphasen gelten. In der kalten Jahreszeit hätten Influenza-Viren ein leichtes Spiel, erklärte Dr. Michaela Ritz, Oberärztin in der Pneumologie an der Kreisklinik Bad Reichenhall. Der Verzicht auf das Händeschütteln zur Begrüßung sei daher ratsam.


Viele Hände und Arme sahen die Krankenpflegeschüler Kira Heuer, Lorenz Schneider und Tobias Sedlmeier beim Lungentag. Sie maßen bei den Besuchern fleißig Blutdruck, prüften den Sauerstoffgehalt im Blut und bestimmten den Blutzucker. Dass es durchaus Zusammenhänge zwischen den Blutzuckerwerten und Lungenerkrankungen gibt, konnte Diabetesberaterin Gabriele Illig aus dem Diabetesteam der Kreisklinik unter der Leitung von Dr. Jörg Weiland, Chefarzt der Inneren Medizin, erklären. Anhaltend gefragt war am Lungentag natürlich auch der Lungenfunktionstest. Während sich am Verfassen einer Patientenverfügung Interessierte am Ende eines langen Tages noch von Dr. Birgit Krause-Michel aufklären ließen, standen andere noch in der Warteschlange des Lungenfunktionstests. Gleich am Infostand nebenan klärten derweil Udo Grimm und Walter Kluser vom gemeinnützigen Selbsthilfeverein „pulmonale hypertonie“, also Lungenhochdruck, über die Hilfsmöglichkeiten ihrer Organisation auf. Ob mit Wissen rund um das Thema Lunge bereicherte Besucher, engagierte Klinik-Mitarbeiter oder Gastreferenten: Am Ende eines langen Lungentages mit jeder Menge langem Atem gab es in der Kreisklinik nur zufriedene Gesichter.


Ina Berwanger

29.09.2018 - Klinikum Traunstein

Versorgung von Polytraumen deutlich optimiert

Überregionales Traumzentrum der Unfallchirurgie im Klinikum Traunstein erfolgreich rezertifiziert

Die Abteilung für Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie des Klinikums Traunstein von Chefarzt Prof. Dr. Rupert Ketterl wurde als Überregionales Traumazentrum der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) erfolgreich rezertifiziert. Sinn der Begehung durch den Auditor der CERT iQ Zertifizierungsdienstleistungen GmbH in Fürth war nachzuschauen, wie die Abläufe in der Unfallchirurgie organisiert sind, und Hinweise zu geben, wie sie womöglich noch verbessert werden können. Die Rezertifizierung ist für die kommenden drei Jahre gültig. mehr...

Die DGU hat in Deutschland ein flächendeckendes Traumanetzwerk aufgebaut, das aus Lokalen, Regionalen und Überregionalen Traumazentren besteht, um die Versorgung von Schwer- und Schwerstverletzten zu optimieren. Die Traunsteiner Unfallchirurgie ist seit sechs Jahren als Überregionales Traumazentrum zertifiziert. Mit der Zertifizierung bzw. Rezertifizierung müssen die Traumazentren alle drei Jahre ihre Qualität unter Beweis stellen.

Voraussetzung für ein Überregionales Traumazentrum ist, dass die Unfallchirurgie in der Lage ist, gleichzeitig zwei Polytraumen, das heißt mehrfach Schwer- und Schwerstverletzte, behandeln zu können. Dies bedeutet für die Abteilung einen besonders hohen Personalaufwand. Außerdem müssen im Klinikum alle Disziplinen, wie zum Beispiel Bauch-, Gefäß- und Neurochirurgie, HNO usw. vorhanden sein. Dies ist in Traunstein außer der Augenheilkunde – hier besteht ein Kooperationsvertrag mit der Augenklinik Salzburg - der Fall. Mit den Vorgaben an ein Traumazentrum werde die Versorgung verbessert und die Sterblichkeit verringert, erklärt Prof. Dr. Ketterl.

Ein Überregionales Traumazentrum ist verpflichtet, jederzeit Schwer- und Schwerstverletzte, die angemeldet werden, aufzunehmen. Dies gilt auch für Schwer- und Schwerstverletzte, die in einem Lokalen Traumazentrum aufgenommen wurden, dort jedoch nicht angemessen behandelt werden können. Dies alles sei mit einem großen Aufwand und nicht unerheblichen Kosten verbunden, so Prof. Dr. Ketterl. Mit der Einrichtung der Traumazentren sei andererseits die Qualität der Traumaversorgung besonders in strukturschwachen Regionen Deutschlands deutlich verbessert worden.

Im Überregionalen Traumazentrum Traunstein wurden im vergangenen Jahr 311 Patienten über den Schockraum aufgenommen. Damit liegt es bei den Fallzahlen unter den TOP 15 in Deutschland. Auch bezüglich der Schnelligkeit bei der Diagnostik ist das Traunsteiner Traumazentrum ganz vorne mit dabei. Weiterhin konnte in Traunstein bei den behandelten Polytraumapatienten die aufgrund des Schweregrades der Verletzung mit über neun Prozent errechnete Sterblichkeit mit einem Wert von 7,9 Prozent unterschritten werden.

13.09.2018 - Bildungszentrum

Abschluss Krankenpflegeschule: „Wir brauchen Sie“

Reichenhaller Krankenpflegeschüler bekommen bei Examensfeier viel Lob und Zuspruch

Aus gutem Grund glücklich und stolz: Die Absolventen der Klasse 15/18 an der Berufsfachschule für Krankenpflege Bad Reichenhall mit Klassenleiterin Karin Daxenberger (vorne links).
Gratulierten Verena Niederstraßer (Mitte) zum Staatspreis für den 1er-Abschluss (v.l.): Steffen Köhler (Personalleiter KSOB), Manuela Großauer (Pflegedirektorin KSOB), Rudolf Schaupp (Stellv. Landrat), Elisabeth Ulmer (Vorstand KSOB) und Helmut Weiß (Schulleiter der Berufsfachschule für Krankenpflege Bad Reichenhall)

„Wir brauchen Sie.“ Diese auf den Punkt gebrachte Bestätigung konnten die Absolventen der Berufsfachschule für Krankenpflege Bad Reichenhall bei ihrer Abschlussfeier im Landratsamt fast ebenso häufig entgegennehmen wie die zahlreichen Glückwünsche zum Examen. Dieses haben die jungen Frauen und Männer mit einem so guten Notendurchschnitt „wie schon lange nicht mehr“ bestanden, sagte Schulleiter Helmut Weiß. „Achten Sie auch auf die kleinen Dinge in der Pflege, wir brauchen aufmerksame Kümmerer“, gab er den frisch gebackenen Gesundheits- und Krankenpflegern mit auf ihren beruflichen Weg. mehr...

Dieser führt rund zwei Drittel der Absolventen auch nach ihrer Ausbildung weiterhin in die sechs Häuser der Kliniken Südostbayern AG (KSOB). „Alle zwanzig Prüflinge haben die praktischen und schriftlichen Prüfungen bestanden, lediglich zwei von ihnen müssen einen kleinen Teilbereich der mündlichen Prüfung wiederholen“, erklärte Schulleiter Helmut Weiß. Er konnte im bis auf den letzten Platz belegten Sitzungssaal des Landratsamts zu der musikalisch eindrucksvoll vom Duo Maximilian Schmid und Patrick Schichtler umrahmten Feier viele stolze Eltern, zufriedene Lehrkräfte, Praxisanleiter, externe Ausbilder und auch Prof. Ekkehard Pratschke, Beauftragter für Patientensicherheit in der KSOB, begrüßen. Hinter den 18 jungen Frauen und zwei jungen Männern läge „eine anstrengenden Zeit des Lernens, Hoffens und Bangens“, so Weiß. Dass sich die drei Ausbildungsjahre gelohnt und sie nun „durch unsere Schule bestens gerüstet für die Zukunft“ seien, versicherte den Absolventen stellvertretender Landrat Schaupp in seinem Grußwort. „Sie dürfen in einem der schönsten und wichtigsten Arbeitsfelder wirken, die es gibt, nämlich Menschen zu helfen“, sagte er. Wenn die medizinischen Grenzen erreicht seien, zähle nur noch die Menschlichkeit, betonte Schaupp. Er dankte den Absolventen abschließend dafür, dass „Sie Ihrem Beruf in Zukunft treu bleiben, denn wir brauchen Sie.“

Dass dieser Beruf „nicht nur schön, sondern auch zukunftssicher“ sei, betonte KSOB-Vorstand Elisabeth Ulmer in ihrer Ansprache. Sie beglückwünschte die jungen Leute im Namen der Unternehmensleitung zu ihrem Abschluss und sagte: „Wir sind sehr froh, dass sich viele von Ihnen entschieden haben, weiterhin bei uns tätig zu sein.“ Ulmers Dank betraf auch die Flexibilität der Schüler von gestern während des Umbaus ihrer Schule. Die Klasse 15/18 – so ihr offizieller Name – hatte ihre Ausbildung noch in Reichenhall begonnen, war dann zweieinhalb Jahre an die Traunsteiner Schule gependelt und konnte gerade noch rechtzeitig zur mündlichen Prüfung am 5. September in die komplett sanierte und nun mit modernster, auch digitaler Technik ausgestattete Reichenhaller Berufsfachschule für Krankenpflege zurückkehren. „Die Pflege wird in Zukunft immer wichtiger“, so Elisabeth Ulmer. Sie versäumte nicht, auch Schulleitung, Lehrkräften, Dozenten und Praxisanleitern für das Rüstzeug zu danken, welches sie den Schülerinnen und Schülern während der umfangreichen theoretischen und praktischen Ausbildung vermittelt haben. Dass die Klasse wiederum während ihres dreiwöchigen Ausbildungsprojektes „Schüler leiten eine Station im Krankenhaus Berchtesgaden“ geradezu „überwältigende Rückmeldungen von Patienten, Fachkräften und Lehrern“ bekommen hätten, berichtete voller Stolz ihre Klassenleiterin Karin Daxenberger.

„Auf Sie kann man sich verlassen“, sagte die Lehrerin für Pflegeberufe zu ihren ehemaligen Schülern. Diese gehören nun zu den „über 4.000 examinierten Pflegekräften, die seit den 60er Jahren aus unseren Berufsfachschulen für Krankenpflege in Bad Reichenhall und Traunstein in die Praxis – überwiegend in der Region - entlassen worden sind“, sagte Rupert Übelherr, Leiter des Bildungszentrums für Gesundheitsberufe der KSOB. Auch, wenn der Abschluss natürlich in erster Linie der Erfolg der Absolventen sei, gelte er doch auch für alle Abteilungen des Bildungszentrums, „vor allem aber für die Lehrkräfte.“ In Zeiten von Fachkräftemangel und unbesetzter Lehrstellen in fast allen Berufen sei es „eine Herausforderung, die Klassen vollzubekommen“, so Übelherr. An den Krankenpflegeschulen gebe es bereits viel Positives, das sie von anderen abhebe. Dennoch gelte: „Wir müssen besser sein als andere, damit die Schüler zu uns kommen.“ Sein Appell laute: „Ärmel hoch und los.“ Eine „Ermutigung, sich weiterhin einzubringen“, sprach Pflegedirektorin Manuela Großauer an die Absolventen gerichtet aus. Diese habe sie schon „bei der Schulung zum Thema demenziell erkrankte Patienten interessiert, empathisch und aktiv“ erlebt, lobte Großauer. „Freundlich, aber bestimmt und konstruktiv“ sollten sie bei ihrer Arbeit sein, so ihr Rat. „Diese Eigenschaften und ein hochprofessionelles Wissen brauchen die Patienten“, sagte sie. „Leben Sie Pflege“, empfahl Manuela Großauer dem Nachwuchs.

Dieser erinnerte sich in seinem Grußwort „vor allem an das Schöne“ während der Ausbildung wie etwa zusammenschweißende Seminare. „Wir waren stets kritisch und doch offen für Neues“, sagten Nicole Kalb, Angelique Möller und Jakob Schmid im Namen ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler. Eine von ihnen wurde bei der Feier noch besonders geehrt: Verena Niederstraßer aus Saaldorf-Surheim hat sowohl im Abschlusszeugnis des 3. Ausbildungsjahres mit 1,0 abgeschlossen als auch alle drei Teile der Abschlussprüfung (praktisch, mündliche und schriftlich) mit 1,0 bewältigt und erhielt hierfür den Staatspreis der Regierung von Oberbayern. Die gelernte Chemielaborantin hat ganz bewusst diese zweite Ausbildung gewählt. „Das war die absolut richtige Entscheidung“, stellte sie vor dem Beginn der Examensfeier fest. Sie ginge gern mit Menschen um und die Krankenpflege sei eine sinnvolle Arbeit. Dass sie ihre zugewandte Tatkraft und ihren optimistischen Elan behalten werden, machten die Krankenpflegeschüler mit einem Sprichwort aus Uganda deutlich: „Wende Dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter Dich.“

Ina Berwanger

31.08.2018 - Klinikum Traunstein

Kommandowechsel im Traunsteiner „U-Boot“

Dr. Manal Heiden übergibt das Druckkammerzentrum Traunstein an Stefan Pahler

Ab September hat Dr. Manal Heiden, Ärztin für Tauch- und Überdruckmedizin, nach 23 Jahren die Leitung des Druckkammerzentrums für hyperbare Sauerstofftherapie (HBO) im Klinikum Traunstein an Stefan Pahler übergeben. Wegen ihrer Röhrenform wird die Druckkammer mit zwölf Behandlungsplätzen von den Patienten oft scherzhaft auch als „U-Boot“ bezeichnet. Seit 1995 war das Druckkammerzentrum in einem eigenen Gebäude auf dem Klinikgelände untergebracht. 2006 erfolgte der Umzug in das Untergeschoss des neuen Südflügels des Klinikums Traunstein. mehr...

Bei der offiziellen Übergabe freute sich Dr. Heiden darüber, dass mit Pahler ein sehr guter und kompetenter Nachfolger gefunden worden sei. Mit ihm wisse sie ihre Patienten in guten Händen, so Heiden. Sie wies dabei auf die überregionale Bedeutung des Druckkammerzentrums Traunstein hin, da die nächstgelegenen Zentren in München, Murnau und Graz stünden.
Mit der Übertragung auf Pahler sei die Kontinuität der hyperbaren Sauerstoffbehandlung am Standort Traunstein für die Zukunft gesichert, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Kliniken Südostbayern AG, Dr. Uwe Gretscher. Durch die enge Anbindung an das Klinikum Traunstein würden auch weiterhin hochspezialisierte Behandlungsmöglichkeiten für die Patienten vor Ort und die gesamten Region bereitgestellt.

Pahler ist Facharzt für Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin und Taucherarzt. Durch seine Tätigkeit in verschiedenen Krankenhäusern der Kliniken Südostbayern AG ist er mit den Gegebenheiten im südostbayerischen Raum bestens vertraut. Er studierte Humanmedizin in Regensburg und München. Die Weiterbildung zum Facharzt für Anästhesie erfolgte im Behandlungszentrum Vogtareuth und am Klinikum Traunstein. Anschließend folgte ebenfalls im Klinikum Traunstein die Weiterbildung für die Intensivmedizin. Im Rahmen der etablierten Facharztrotation war er auch regelmäßig in der Kreisklinik Trostberg tätig. Danach war Pahler Oberarzt der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin in der Kreisklinik Bad Reichenhall. Hier hatte er auch zeitweise die oberärztliche Leitung der dortigen interdisziplinären Intensivstation inne.

Seit 2000 beteiligte sich Pahler regelmäßig am Notarztdienst der Standorte Kiefersfelden, Bad Reichenhall und Traunstein, hier auch als Notarzt auf dem Rettungshubschrauber Christoph 14. 2015 wechselte er als Leitender Arzt der Anästhesie ans Regionalspital Surselva in Ilanz/Schweiz. Dort erfolgte die Bestellung zum Leitenden Notarzt für den Kanton Graubünden.
Bei der HBO-Therapie atmet der Patient in der Druckkammer durch eine Gesichtsmaske unter erhöhtem Luftdruck medizinisch reinen Sauerstoff, wodurch der Sauerstoffgehalt im Blut und auch in schlecht durchbluteten Geweben erhöht wird. Atmet ein Mensch in der Druckkammer reinen Sauerstoff bei einem Druck von zum Beispiel 2,5 bar ein, gelangt ungefähr die 20-fache Menge an Sauerstoff ins Blut.

Die hyperbare Sauerstofftherapie wird weltweit bei Erkrankungen eingesetzt, bei denen ein Sauerstoffmangel ursächlich für ungenügende Heilung ist und der Mangel durch den HBO-Einsatz ausgeglichen werden kann. Hinzu kommen einige Notfall-Erkrankungen, bei denen Sauerstoff lebensrettend ist. Zu nennen sind beispielsweise der diabetische Fuß, Knochennekrosen, Bestrahlungsfolgen, Hörstürze mit und ohne Tinnitus, Schwerverletzte, Tauchunfälle sowie Kohlenmonoxid- und Rauchgasvergiftungen.


Dr. Manal Heiden übergab zum 1. September die Leitung des Druckkammerzentrums Traunstein an Stefan Pahler. Unser Foto zeigt sie mit dem Vorstandsvorsitzenden der Kliniken Südostbayern AG, Dr. Uwe Gretscher (links) und Dr. Christian Heiden (rechts).
Dr. Manal Heiden übergab zum 1. September die Leitung des Druckkammerzentrums Traunstein an Stefan Pahler. Unser Foto zeigt sie mit dem Vorstandsvorsitzenden der Kliniken Südostbayern AG, Dr. Uwe Gretscher (links) und Dr. Christian Heiden (rechts).
24. Oktober 2018 - Bildungszentrum

Alle Teilnehmer schafften das Staatsexamen in der Krankenpflegeschule Traunstein mit Bravour

15 von 22 Gesundheits- und Krankenpfleger werden von der Kliniken Südostbayern AG übernommen

Ihre Anerkennung als staatlich geprüfte Gesundheits- und Krankenpfleger haben 22 Schüler der Berufsfachschule für Krankenpflege Traunstein erfolgreich geschafft. Bei einer Feier im Poststall wurden ihnen die Zeugnisse überreicht. „Sie erfüllen nun alle Voraussetzungen, um diesen gesetzlich geschützten Titel tragen zu dürfen“, stellte Schulleiter Alexander Hoh fest. Staatspreisurkunden der Regierung von Oberbayern für einen Notendurchschnitt bis 1,5 übergaben der stellvertretende Landrat Sepp Konhäuser und Schulleiter Hoh an Viktoria Lamminger aus Teisendorf (1,14), Chantal Nies aus Ruhpolding (1,29) und Stefanie Heinrich aus Siegsdorf (1,43). mehr...

Der Klasse bescheinigte Hoh eine positiv kritische Haltung, eine ausgeprägte Diskussionsfreudigkeit sowie eine motivierte Aufgeschlossenheit für Neues. „Passend dazu setzten wir mit dieser Klasse erstmals unser Theorie-Praxis-Projekt „Schüler leiten eine Station“ um“, so der Schulleiter. Die Schüler übernahmen dabei für drei Wochen im Dreischichtsystem die Leitung und pflegerische Versorgung einer orthopädischen Station in der Kreisklinik Trostberg. Jede Schicht wurde von examinierten Pflegekräften begleitet. Auf diese Weise konnten die Schüler im geschützten Rahmen den „Echtbetrieb“ erleben, berufliche Handlungskompetenz erwerben und sich auf den Berufsalltag vorbereiten.
„Die pflegerische Arbeit ist eine hochprofessionelle Tätigkeit mit einer sehr großen Eigen- und Fremdverantwortung, die Pflegefachkräfte arbeiten mit anderen Berufsgruppen am Patienten unter hochkomplexen, ökonomischen, rechtlichen und ethischen Rahmenbedingungen“, stellte Hoh fest. Mit der Pflegewissenschaft und -forschung habe man eine eigenständige Wissenschaft. In den meisten europäischen Ländern finde bereits die Grundausbildung generell in akademisierter Form statt. Die frisch examinierten Pflegefachkräfte forderte er auf, sich kritisch einzubringen, kompetent zu pflegen, mit Ärzten und anderen Berufsgruppen auf gleicher Augenhöhe zu kommunizieren sowie eine Haltung und ein pflegerisches Selbstverständnis zu zeigen, mit dem sie entsprechend wahrgenommen würden.

Vielleicht bekomme die Pflege irgendwann eine bundeseinheitliche Pflegekammer mit politischem Mitspracherecht. Vielleicht seien irgendwann Pflegeexperten bei pflegespezifischen Gesetzentwürfen mit dabei. Im Rahmen der „Konzertierten Aktion Pflege“ präsentiere Bundesgesundheitsminister Jens Spahn verschiedene Maßnahmen zum Entgegenwirken des Pflegenotstands. Viel altbekanntes neu verpackt und viele „Reförmchen“ statt grundlegender echter Reformen. „Im Zeugnis würde ich ihm schreiben: „er war stets bemüht““, sagte Hoh.

Der Leiter des Bildungszentrums für Gesundheitsberufe der Kliniken Südostbayern AG, Rupert Übelherr, erklärte, das Bildungszentrum entlasse in diesem Jahr insgesamt rund 100 Pflegefachkräfte, Pflegefachhelfer, Operationstechnische Assistenten, Medizinische Fachangestellte und Teilnehmer an Fachweiterbildungen in den heiß umkämpften Markt für Pflegefachkräfte. Die Krankenpflegeschulen Bad Reichenhall und Traunstein hätten seit Anfang der 1960er Jahre an die 4000 Krankenpflegekräfte überwiegend für den regionalen Markt ausgebildet. Der Großteil davon sei in die eigenen Kliniken übernommen worden. Auch in wirtschaftlich schwierigen Jahren seien nie Ausbildungsplätze abgebaut worden. „Der Beitrag, der hier im Bereich Pflegeausbildung und damit Sicherung einer qualifizierten Versorgung von kranken und alten, hilfsbedürftigen Menschen geleistet wurde und wird, ist unschätzbar wertvoll“, unterstrich Übelherr.
Das Bildungszentrum für Gesundheitsberufe sei eine Bildungseinrichtung für alle Kliniken des Klinikverbunds, sagte der Medizinische Direktor der Kliniken Südostbayern AG, Dr. Stefan Paech. Die Aus- und Weiterbildung habe bei der Kliniken Südostbayern AG stets einen großen Stellen. Auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten sei in die Ausbildung der Mitarbeiter investiert worden. Sie stelle derzeit rund 300 Ausbildungsplätze der verschiedensten Art zur Verfügung.

Die Berufsbilder im Gesundheitswesen und die Interaktion mit anderen Berufsgruppen würden deutlich zunehmen. Die von den Ärzten dominierte Zeit sei vorbei, denn die Prozesse würden nicht mehr von jeder einzelnen Berufsgruppe, sondern von allen gemeinsam gestaltet. Neuerungen, wie zum Beispiel die Digitalisierung, sollen erreichen, dass wertvolle Arbeitszeit für den Patienten erhalten bleibe, denn „Dokumentationen mit Papier und Bleistift“ würden die Pflegekräfte viele Stunden kosten. Paech bedauerte, dass die Politik dazu keine Finanzmittel zur Verfügung stelle. Dennoch habe die Gesundheitspolitik verstanden, dass es ein „Weiter-so“ nicht länger geben könne.

Von den 22 Absolventen würden 15 bei der Kliniken Südbayern AG und auf die Klinikstandorte Traunstein, Trostberg, Ruhpolding und Berchtesgaden verteilt, sagte die Pflegedirektorin der Kliniken Südostbayern, Susanne Güll. Dies belege den wachsenden Verbundgedanken. „Wir brauchen diese Aufgeschlossenheit und Offenheit, über die Standorte hinweg zu arbeiten. Diese Wendigkeit wird entscheiden, wie wir unseren Verbund in die Zukunft führen“, so Güll. Sie forderten die neuen Pflegefachkräfte auf, sich diese Offenheit und Aufgeschlossenheit für Neues gerade in einer Zeit des Wandels und der Veränderungen zu bewahren. Beruflichen Erfolg würden diejenigen unter ihnen haben, die sich in Teams integrieren, sich konstruktiv und positiv mit den Anforderungen der Berufswelt auseinandersetzen und nach Lösungen suchen.
Auch das Gesundheitswesen sei von der Digitalisierung und Globalisierung nicht ausgeschlossen, sagte der stellvertretende Landrat Konhäuser. Etliche Patienten würden schon vor einem Krankenhausaufenthalt oder Arztbesuch ihre Symptome im Internet eingeben. Aber Maschinen würden den Dienst am Menschen nicht ersetzen können, war er sich sicher. „Sie werden niemals diejenigen ersetzen, die Zuneigung geben, Horizonte eröffnen und bei wichtigen Erfahrungen zur Seite stehen“, meinte Konhäuser.
Der Krankenpflegeberuf sei ein Beruf mit Zukunft, die man nach den eigenen Vorstellungen gestalten müsse. Dazu brauch es Vertrauen in die, die Verantwortung trügen und die Bereitschaft, selbst Verantwortung zu übernehmen. „Denn wir haben ein gemeinsames Anliegen: In der Gesundheitsversorgung das Beste für die Menschen in unserer Region zu leisten“, stellte er fest. Mit klugen Köpfen wie sie seien unsere Krankenhäuser hervorragend und schon heute auf die Zukunft von morgen vorbereitet. „Unsere Patienten könne sich auf eine hochwertige medizinische Versorgung verlassen“, erklärte der stellvertretende Landrat.
Anhand von eindrucksvollen Bilder ließ die Klassenleiterin Manuela Nann die dreijährige Ausbildungszeit, bei der auch vier Dual Studierende im Bachelorstudiengang Pflege dabei waren, Revue passieren. Allerdings höre nun das Lernen mit dem Ende ihrer Ausbildung nicht auf. „Und hoffentlich auch nicht Ihre Neugierde, Ihr Drang, sich neues und vertieftes Wissen anzueignen.“ Mit einigen Anekdoten blickte zum Schluss Schülersprecherin Helena Schweidler auf die spannende Schulzeit zurück.

Einen Staatspreis der Regierung von Oberbayern bekamen drei Schülerinnen der Krankenpflegeschule. Unser Foto zeigt von links Schulleiter Alexander Hoh, die Preisträgerinnen Viktoria Lamminger, Stefanie Heinrich und Chantal Nies sowie Klassenleiterin Manuela Nann und den stellvertretenden Landrat Sepp Konhäuser
Einen Staatspreis der Regierung von Oberbayern bekamen drei Schülerinnen der Krankenpflegeschule. Unser Foto zeigt von links Schulleiter Alexander Hoh, die Preisträgerinnen Viktoria Lamminger, Stefanie Heinrich und Chantal Nies sowie Klassenleiterin Manuela Nann und den stellvertretenden Landrat Sepp Konhäuser
01.08.2018 - Bildungszentrum für Gesundheitsberufe

Gelungenen Beitrag zur Integration geleistet

14 Menschen mit Migrationshintergrund bestanden Ausbildung zum Pflegefachhelfer

Die Prüfungsbesten der Berufsfachschule für Krankenpflegehilfe waren (von rechts) Yousef Afandi, Michael Stitzl und Okubamichael Kesete. Ihnen gratulierten Klassenlehrer Wolfgang
Die Prüfungsbesten der Berufsfachschule für Krankenpflegehilfe waren (von rechts) Yousef Afandi, Michael Stitzl und Okubamichael Kesete. Ihnen gratulierten Klassenlehrer Wolfgang

Mit einer Feier im Bildungszentrum für Gesundheitsberufe wurden nach einjähriger Ausbildung 22 staatliche geprüfte Pflegefachhelfer aus der Berufsfachschule für Krankenpflegehilfe verabschiedet. Das Erfreuliche: 14 von ihnen waren Menschen mit Migrationshintergrund aus Afghanistan, Eritrea, Senegal, Somalia und Syrien. Das Beachtliche: Zwei von ihnen, nämlich Yousef Afandi aus Bischofswiesen mit einem Notendurchschnitt von 1,6 und Okubamichael Kesete aus Traunreut mit einem Notendurchschnitt von 1,8, gehörten zu den drei Prüfungsbesten. Dritter im Bunde war Michael Stitzl aus Trostberg mit einem Notendurchschnitt von 1,6. mehr...

„Die Kliniken Südostbayern AG redet nicht über Bildung, sie macht Bildung“, stellte der Leiter des Bildungszentrums, Rupert Überherr, fest. Und das über viele Jahrzehnte und Trägerschaften hinweg. Stets habe er Unterstützung erfahren, wenn es um den Weiterbestand des Ausbildungsangebots und Initiativen zum Ausbau des Angebots gegangen sei.
Zu den Absolventen aus den anderen Ländern sagte Übelherr, Deutschland, Bayern, die Schulleitung und die Klassengemeinschaft habe ihnen im Miteinander und gegenseitigen Respekt ein kleines Stück neue Heimat geschenkt. Die Migranten hätten bewiesen, dass Integration gelingen könne.
Auch wenn die Ausbildungsinhalte nicht so sehr in die Tiefe wie in der dreijährigen Ausbildung gingen, hätten die Schüler innerhalb eines Jahres umfassende Kenntnisse in vielerlei medizinischen und pflegerischen Bereichen erworben, sagte Schulleiter Alexander Hoh. Die Pflegefachhelferausbildung sei nicht zuletzt wegen des bestehenden und weiter zunehmenden Personalmangels in der Pflege von enormer Bedeutung. Sie verschaffte nämlich den Zugang zur dreijährigen Fachkraftausbildung.

In einem Team mit verschiedenen Qualifikationen arbeiteten sie in einem klar definierten Aufgabenbereich. Sie seien insbesondere für die grundpflegerische Versorgung, eine aktivierende Pflege, Prophylaxen und in Teilbereichen für behandlungspflegerische Maßnahmen qualifiziert und erbrächten einen Teil der originären Aufgaben der Pflege.
Auch Hoh wies auf den integrativen Charakter der Ausbildung hin. Die 14 geflüchtete Männer seien allesamt motiviert und engagiert gewesen. Der Einstieg in die Ausbildung sei jedoch nur der erste Schritt gewesen. Im zweiten Schritt sei es nun die Aufgabe, jeden Einzelnen ins Berufsleben zu integrieren und zu fördern. Die Berufsfachschule biete daher zusätzlichen Deutschförderunterricht an.

Der Fachbereichsleiter Krankenpflegehilfe und Klassenlehrer, Wolfgang Raufeisen, sprach von zwei Premieren: erstmalig waren mit 19 Männern mehr Männer als Frauen in einer Klasse. Von diesen 19 Männern hätten 14 einen Migrationshintergrund. „Umso mehr ist hervorzuheben, wie positiv die Klassengemeinschaft von allen Lehrkräften empfunden wurde“, sagte er. Er habe die Klasse als sehr liebenswert erlebt. Jeder habe sich wertschätzend, diszipliniert und engagiert eingebracht und verhalten.
Erstmals habe eine Klasse der Berufsfachschule an einem offiziellen Wettbewerb, dem Sozialpreis der Stiftung Passauer Neue Presse, teilgenommen und den vierten Platz belegt. Bei dem Projekt „Anders anders = einzigartig“ ging es um inhaltliche Themen wie „Wie kann Integration gelingen?“, „Schüler unterrichten Schüler“, „Sport integriert und verbindet“, „Angekommen in Traunstein“ sowie "Kultursensible Pflege“.
„Gesundheit ist das Kostbarste, was wir besitzen können. Darum sind ein humanes Gesundheitswesen und Ihre Arbeit so wertvoll“, erklärte der stellvertretende Landrat Sepp Konhäuser. Eine der wichtigsten Aufgaben des Landkreises sei, für eine bestmögliche gesundheitliche Versorgung der Bürger und den Erhalt der Kliniken in kommunaler Trägerschaft zu sorgen.
„Dass sich unsere Patienten auf eine hochwertige medizinische Betreuung verlassen können, ist vor allen der Verdienst der Mitarbeiter“, fuhr er fort. Sie seien die „Helden des Alltags“. Denn sie hülfen mit, Krankheiten und Schmerzen zu lindern und das mit viel körperlichem und persönlichem Einsatz, mit Mitgefühl und Empathie.

Der Medizinische Direktor der Kliniken Südostbayern AG wies ebenfalls auf die Integrationsleistung der Berufsfachschule für Krankenpflegehilfe hin. Aufgrund der demografischen Entwicklung würden die zu behandelnden Patienten immer älter, sodass Fachkräfte in der Pflege gebraucht seien. Zugleich gebe es einen eklatanten Fachkräftemangel in der Pflege. Heute wisse niemand, wie sich die Pflege in Zukunft entwickeln werde. In Garmisch-Partenkirchen werde bereits ein Pflegeroboter getestet.
Damit sie Patienten angemessen betreuen und begleiten könnten, hätten sie sich viel Wissen angeeignet und schon eine Menge an Erfahrungen gesammelt, unterstrich die Pflegedirektorin der Kliniken Südostbayern AG, Manuela Großauer. „Ich habe die Schüler von Beginn an sehr lebendig, fragend, hinterfragend und kommunikativ erlebt. Ich möchte sie daher ermutigen, dass weiter aktiv zu tun, sich einzubringen und gemeinsam mit den ihnen anvertrauten Patienten Perspektiven zu verfolgen und zu gestalten“, meinte die Pflegedirektorin.

06.07.2018 - Klinikum Traunstein

Thema Demenz durch Aufklärung entstigmatisieren

Wanderausstellung „Was geht.Was bleibt – Leben mit Demenz“

Unser Foto zeigt von links die stellvertretende Landrätin Resi Schmidhuber, Dr. Winfried Teschauer von der Bayerischen Alzheimergesellschaft, Pflegedirektorin Manuela Großauer, Sabine Daum, Projektleitung „Demenzsensibles Krankenhaus“, und den Medizinischen Direktor Dr. Stefan Paech. Foto: Buthke
Unser Foto zeigt von links die stellvertretende Landrätin Resi Schmidhuber, Dr. Winfried Teschauer von der Bayerischen Alzheimergesellschaft, Pflegedirektorin Manuela Großauer, Sabine Daum, Projektleitung „Demenzsensibles Krankenhaus“, und den Medizinischen Direktor Dr. Stefan Paech. Foto: Buthke

Mit einer kleinen Feierstunde wurde im Klinikum Traunstein die Wanderausstellung „Was geht. Was bleibt. - Leben mit Demenz“ des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege eröffnet. In einem kopfförmigen Regal bietet die Wanderausstellung zum einen alle wichtigen Informationen über Demenz und zum anderen wertvolle Tipps im Umgang mit Demenzpatienten. Die Wanderausstellung ist noch bis zum Donnerstag (12. Juli) in der Eingangshalle des Klinikums Traunstein zu sehen. mehr...

„Die Ausstellung möchte als Teil der Bayerischen Demenzstrategie auf das Thema Demenz aufmerksam machen, Verständnis für Menschen mit Demenz schaffen und Ängste abbauen, um langfristig einen Bewusstseinswandel der Gesellschaft im Umgang mit Demenz weiter voranzutreiben“, erklärte der wissenschaftliche Begleiter Dr. Winfried Teschauer vom Landesverband Bayern der Deutschen Alzheimergesellschaft. Er wies dabei auf den Aufklärungsauftrag im Rahmen der Bayerischen Demenzstrategie hin, bei der es auch um die Entstigmatisierung dieser Erkrankung gehe.

Die Wanderausstellung werde bewusst in einer kleineren Form präsentiert, um sie an Orte bringen zu können, an die möglichst viele Leute hinkämen. Sie solle die Last von den Angehörigen nehmen und die Menschen ermutigen, über die Demenz sprechen, denn viele Menschen, die als Patient oder pflegender Angehöriger von Demenz betroffen seien, zögen sich zurück. Ihr Freundeskreis breche zusammen.

Ein Viertel aller Bundesbürger seien über 65 Jahre alt, stellte die stellvertretende Landrätin Resi Schmidhuber fest. In Bayern würden 2025 mehr als 900 000 Menschen über 80 Jahre alt sein. Das Altwerden biete durch die Lebenserfahrung eine große Chance, sei durch Krankheit jedoch oft eine große Herausforderung. Das Thema Demenz brauche daher die Aufmerksamkeit aller. Deshalb freute sie sich, dass die Projektgruppe „Demenzsensibles Krankenhaus“ der Kliniken Südostbayern AG dieses Thema aufgegriffen hat.

Die Krankenhäuser erlebten an erster Stelle die Bedeutung von Demenzerkrankungen, denn rund die Hälfte der Patienten seien über 75 Jahre alt mit einem zunehmenden Anteil an kognitiven Einschränkungen, sagte der Medizinische Direktor der Kliniken Südostbayern AG, Dr. Stefan Paech. Zu den medizinischen kämen die Herausforderungen der Demenz noch hinzu. Darauf seien Krankenhäuser oft nicht eingestellt. 

Die Kliniken Südostbayern AG habe das Thema mit der Projektgruppe „Demenzsensibles Krankenhaus“ aufgegriffen, um demenziell Erkrankte durch Schulung und Vernetzung in den Akutkrankenhäusern noch besser versorgen zu können, ergänzte Pflegedirektorin Manuela Großauer. Das große Ziel sei, deren Wertschätzung und die Achtung ihrer Menschenwürde zu wahren. Bjr

30.06.2018 - Kreisklinik Bad Reichenhall

Ehrenamt verbindet Menschen

Ehrenamtstag zum „Demenzsensiblen Krankenhaus“

Engagiert für Menschen mit Demenz und für das Ehrenamt (v.l.): Sabine Daum und Manuela Großauer von den Kliniken Südostbayern, die Ehrenamtlichen Traudl Stähnle-Trautmann und Vera Wurmer sowie Roswitha Moderegger und Ralf Glück von der Alzheimer Gesellschaft. Foto: Ina Berwanger
Engagiert für Menschen mit Demenz und für das Ehrenamt (v.l.): Sabine Daum und Manuela Großauer von den Kliniken Südostbayern, die Ehrenamtlichen Traudl Stähnle-Trautmann und Vera Wurmer sowie Roswitha Moderegger und Ralf Glück von der Alzheimer Gesellschaft. Foto: Ina Berwanger

Mit dem „Tag des Ehrenamtes“ endete die Aktionswoche zum Auftakt des Projektes „Demenzsensibles Krankenhaus“. Dieses führt der Klinikverbund in Kooperation mit den Landkreisen Berchtesgadener Land und Traustein, dem Landesverband Bayern der Deutschen Alzheimer Gesellschaft sowie der Gesundheitsregion Plus des Berchtesgadener Landes durch. mehr...

Pflegedirektorin Manuela Großauer, Projektverantwortliche der KSOB , und Sabine Daum, zuständig für die organisatorische Projektleitung, konnten am Samstag im Großen Seminarraum neben Traudl Stähnle-Trautmann und Elisabeth Homberg, stets rührige Ansprechpartnerin der Freiwilligenagentur Berchtesgadener Land, auch Vera Wurmer begrüßen. Die Freiwillige aus Berchtesgaden besucht im Rahmen des Projekts „Immer wieder sonntags“ der Freiwilligenagentur Berchtesgadener Land Geriatrie-Patienten in der Kreisklinik Berchtesgaden. Das Ehrenamt in den Kliniken Südostbayern (KSOB) zu stärken, ist auch Teil des zweijährigen Projektes „Demenzsensibles Krankenhaus“ zur Entwicklung eines Demenzkonzeptes für alle sechs Häuser. 

Die Bad Reichenhallerin Vera Wurmer leitet eine Selbsthilfegruppe für Angehörige Demenzkranker. „Mein Mann hatte Alzheimer, er ist vor acht Jahren gestorben“, berichtete sie. „Man muss erst mal lernen, die Krankheit zu akzeptieren und Hilfe anzunehmen“, so Vera Wurmers Erfahrung. Sie empfahl, Kurse zu besuchen, wie sie die Alzheimer Gesellschaften anbieten, um sich hilfreiches Wissen um dementielle Erkrankungen anzueignen. So könne der Angehörige besser mit dem erkrankten Angehörigen umgehen und ihn leichter verstehen.

„Ein großes Thema ist auch, ganz gut auf sich aufzupassen“, betonte Vera Wurmer. Ihre Schwägerin habe sie bei Anrufen immer gefragt, wie es ihr gehe, zumeist stünde aber das Befinden des Betroffenen im Zentrum des Interesses. Dies weiß auch Roswitha Moderegger, 1. Vorstand der „Alzheimer Gesellschaft Berchtesgadener Land – Traunstein e.V. und Regionalgruppe Rosenheim“ und Mitglied der Projektgruppe „Demenzsensible Krankenhaus“. Nicht nur das Umfeld, sondern auch die pflegenden Angehörigen selbst verlören sich oft aus dem Blick. „Wenn man sich nicht um sich selbst kümmert, keine Hilfe holt, sich keine Auszeit gönnt, holt es einen irgendwann ein“, warnte Moderegger. „Was kann ich also für mich tun“, fragte sie und legte dem Publikum „Achtsamkeit“ ans Herz. „Achtsamkeit ist Aufmerksamkeit mir selbst gegenüber und auch demjenigen gegenüber, den ich versorge.“ Dazu gehöre, mit wachen Sinnen durchs Leben zu gehen, entspannt den Augenblick zu genießen und mit Stress umgehen zu können. Dass das nur ein wenig Übung, aber nicht viel Zeit im Alltag braucht, zeigte eine kleine Übung. Eine gute Minute lang verfolgte jeder Zuhörer seinen Atem, konzentriert nur darauf und nicht auf Gedanken und Sorgen.

Diese vertrieb auch Ralf Glück aus Grabenstätt. Mit Auszügen aus seinem Programm „Musik bewegt“ lockerte der frühere Leiter der Sozialen Betreuung in einer Pflegeeinrichtung Muskeln und Herzen des aktiv im Sitzen zur Musik übenden Publikums. Glück, 2. Vorstand der Alzheimer Gesellschaft und Musiker, hat gemeinsam mit einem Sportwissenschaftler ein Bewegungskonzept für Menschen mit Demenz entwickelt. Sein Beitrag inspirierte Traudl Stähnle-Trautmann, die Ehrenamtliche feilt mit ihrer Gruppe und Elisabeth Homberg immer an auf die betagten Patienten zugeschnittenen Sonntagsprogrammen. „Das ist eine schöne Arbeit“, sagte sie voller Überzeugung. Infos zum bürgerschaftlichen Engagement im Rahmen des „Demenzsensible Krankenhauses“ über oder

Ina Berwanger

26.06.2018 - Kreisklinik Bad Reichenhall

Wanderausstellung zur Demenz in Kreisklinik Reichenhall eröffnet

Auftaktveranstaltung für Projekt„Demenzsensibles Krankenhaus“ der Kliniken Südostbayern AG

Ein interessiertes, zahlreich erschienenes Publikum konnte Landrat Georg Grabner am Montagabend zur Eröffnung der Wanderausstellung „Was geht. Was bleibt. Leben mit Demenz“ im Foyer der Kreisklinik Bad Reichenhall begrüßen. Die Ausstellung ist Teil des zweijährigen Projektes „Demenzsensibles Krankenhaus“ zur Entwicklung eines Demenzkonzeptes an den Kliniken Südostbayern. „Ich danke allen am Projekt Beteiligten“, so der Landrat. Sie würden bereits mit der Eröffnungsausstellung einen wertvollen Beitrag zur Aufklärung über das Thema Demenz und zur Sensibilisierung der Gesellschaft über den Umgang mit an Demenz erkrankten Menschen leisten. mehr...

„Aufgrund des demographischen Wandels nimmt die Zahl der Erkrankten zu, 40 Prozent aller über 65-jährigen Patienten in Krankenhäusern haben kognitive Störungen, jeder fünfte von ihnen leidet laut Robert-Koch-Institut an einer Demenz“, erklärte Georg Grabner. Nicht nur die Gesellschaft, sondern auch das Personal in Krankenhäusern sehe sich daher mit den Anforderungen konfrontiert, die der Umgang mit den besonderen Bedürfnissen der Menschen mit Demenz verlange. Dem wolle das Projekt „Demenzsensibles Krankenhaus“ an den Kliniken Südostbayern (KSOB), das in Kooperation mit den Landkreisen Berchtesgadener Land und Traustein, dem Landesverband Bayern der Deutschen Alzheimer Gesellschaft sowie der Gesundheitsregion Plus des Berchtesgadener Landes stattfinde, Rechnung tragen.

Dass die Wanderausstellung „Was geht. Was bleibt. Leben mit Demenz“ des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege „nicht nur die Auftaktveranstaltung für das Projekt ist, sondern auch an die Wichtigkeit des Themas erinnert“, betonte Manuela Großauer, Pflegedirektorin und Projektverantwortliche der KSOB, in ihrem Grußwort. Ihr Dank ging in diesem Zusammenhang auch an den Vorstand der KSOB: „Dass wir uns diesem Thema widmen dürfen, ist keine Selbstverständlichkeit.“ Dass dem Thema Demenz in den Kliniken künftig auf vielerlei Ebenen bis hin zu räumlichen Anpassungen begegnet werde, erklärte Vorstandsvorsitzender Dr. Uwe Gretscher in seinem Grußwort. Entscheidend sei dabei „eine persönliche, zugewandte“ Haltung gegenüber den Patienten. Diese wird dem Klinikpersonal durch Wissen um die Erkrankung Demenz und die Besonderheiten der besonders sensiblen Patientengruppe der Demenzkranken erleichtert.

„Ich freue mich sehr, dass die Ausstellung direkt neben dem Hinweisschild zur Notaufnahme steht“, sagte Dr. rer. nat. Winfried Teschauer vom Landesverband Bayern der Deutschen Alzheimer Gesellschaft in seinem Grußwort. Er begleitet das Projekt wissenschaftlich und schult als erstes die Mitarbeiter der Notaufnahme. „Ich möchte Sie zu diesem Weg beglückwünschen, Sie beginnen ihn genau an der richtigen Stelle“, sagte Teschauer. Denn der Erstkontakt in der Notaufnahme sei sehr bedeutsam für den empathischen und professionellen Umgang mit den Demenzkranken und ihren Angehörigen. Wie diese den Alltag miteinander leben und erleben, zeigte dem sichtlich bewegten Publikum der Dokumentarfilm „Apfelsinen in Omas Kleiderschrank“. Er schildert Erfahrungen und Gefühle eines Jugendlichen beim Leben mit seiner Alzheimerkranken Großmutter. So wenig, wie die bereits mit 63 Jahren erkrankte Frau typisch für an Demenz erkrankte Menschen ist, gibt es auch das eine Geheimrezept für den Umgang mit ihnen. Dies wurde im Verlauf der anschließenden Podiumsdiskussion deutlich.

Unter der Moderation von Verena Fuchs von der Bayernwelle Südost waren sich die neun Teilnehmer einig, dass das Wissen um die Erkrankung und über den Umgang mit den von ihr Betroffenen das Leben aber für alle Seiten leichter macht. Erste Hinweise dazu gibt ein Besuch der noch bis Dienstag, 3. Juli, geöffneten Wanderausstellung. Das überdimensionale Regal in Form eines Kopfes präsentiert unterschiedlichste Aspekte des Themas Demenz, angefangen bei deren verschiedenen Formen bis hin zur Palette der Hilfsangebote. Die Ausstellung solle auch dazu beitragen, Demenz weiterhin von ihrem Stigma zu befreien, betonte Winfried Teschauer. Wichtig sei, dass sich Betroffene und Angehörige dazu bekennen würden. Wer einer Alzheimererkrankung vorbeugen wolle, dem empfahl Dr. Klaus Esch, Chefarzt der Geriatrischen Rehabilitation an der Kreisklinik Berchtesgaden, eine Uminterpretation des Ausstellungstitels in „Wer geht, der bleibt“ im Sinne eines aktiven, bewegten Lebens. Zu diesem gehören maßgeblich auch soziale Kontakte wie sie das bürgerschaftliche Engagement bietet. Eine gute Gelegenheit zur Information hierzu bietet der Tag des Ehrenamtes am Samstag, 30. Juni, in der Kreisklinik Bad Reichenhall. Von 11 bis 13 Uhr machen ehrenamtlich Bewegte Lust zum Mitmachen beim freiwilligen Einsatz für Menschen mit Demenz. Der übrigens beiden Seiten - Betroffenen wie Ehrenamtlichen - Wärme und Anerkennung gibt.

Ina Berwanger

25.06.2018 - Klinikum Traunstein

Anwendung der AO-Grundprinzipien gewürdigt

Prof. Dr. Rupert Ketterl vom Klinikum Traunstein als „Leitender AOTrauma Chirurg“ ausgezeichnet

Der Präsident von AOTrauma Deutschland, Michael Raschke, ernannte Prof. Dr. Rupert Ketterl bei der Mitgliederversammlung in Erfurt zum „Leitenden AOTrauma Chirurg““.
Der Präsident von AOTrauma Deutschland, Michael Raschke, ernannte Prof. Dr. Rupert Ketterl bei der Mitgliederversammlung in Erfurt zum „Leitenden AOTrauma Chirurg““.

Bei der Mitgliederversammlung der AOTrauma Deutschland (AOTD) in Erfurt wurde Prof. Dr. Rupert Ketterl, Chefarzt der Unfallchirurgie und Orthopädischen Chirurgie, Zentrum Hand- und Wirbelsäulenchirurgie im Klinikum Traunstein, von Präsident Michael Raschke als „Leitender AOTrauma Chirurg“ ausgezeichnet. Das Klinikum Traunstein ist damit eine von nur sieben Kliniken in Deutschland, die diese Auszeichnung führt. Als „Leitender AOTrauma Chirurg“ werden besonders qualifizierte Mitglieder der AOTD ausgezeichnet. Die AOTD möchte damit die ausgezeichnete Person sowie die Qualität und Attraktivität der Einrichtung sichtbar erhöhen, in der sie tätig ist. Weiterhin soll ein Anreiz für die Weiterbildung der Mitarbeiter geschaffen werden, um die AO-Prinzipien zu lernen, zu vertiefen und zu verbreiten. mehr...

Die Arbeitsgemeinschaft Osteosynthese (AO) ist eine 1958 durch Schweizer Ärzte gegründete medizinische Stiftung, die sich inzwischen weltweit um eine standardisierte Behandlung von Knochenbrüchen und Verletzungen, die Verwendung von einheitlichen Implantaten und biomechanischen Verfahren sowie die Anwendung von minimalinvasiven und Weichteile schonenden Operationstechniken in der Traumatologie (Unfallchirurgie) bemüht. Dafür finden Weiterbildungen für Ärzte und OP-Personal statt, bei denen Tipps und Tricks weitergegeben und auch Fallstricke dargestellt werden. Im Klinikum Traunstein führt Prof. Ketterl einmal im Jahr einen Wirbelsäulenkurs durch.

Für den Titel „Leitender AOTrauma Chirurg“ maßgeblich ist, ob bei der Traumaversorgung das chirurgische Spektrum, das in der betreffenden Klinik angeboten wird, sowie die internen und externen Schulungen der Mitarbeiter nach den AO-Prinzipien durchgeführt und diese auch in anderen Gremien weitergetragen werden. Die Anwendung der modernen AO-Grundprinzipien mache das Klinikum Traunstein auch für Ärzten und Pflegepersonal in der Ausbildung attraktiv, so Prof. Ketterl. Diese sei immer auch mit der Weiterentwicklung des eigenen Personals verbunden.

Anlass für die Gründung der AO war die Tatsache, dass seinerzeit Knochenbrüche meist geschlossen eingerichtet und teilweise wochenlang durch Streckverband (Traktion) oder im Gips behandelt wurden. Eine chirurgische Frakturversorgung existierte nur in einigen Zentren, ohne dass eine systematische Forschung (zum Beispiel die innere Fixierung durch Markraumnagelung) stattgefunden hat. Daraus resultierten oft Fehlstellungen, Bewegungseinschränkungen und Verringerung der Muskelmasse (Atrophie), sodass die anschließende Rehabilitation oft Monate dauerte und mit langfristigen Arbeitsunfähigkeiten einherging.

Der zugrundeliegende Gedanke der AO war deshalb, durch eine feste Fixierung des Knochenbruchs eine frühe und funktionelle Rehabilitation zu erreichen. In den Jahren 1960 bis 1980 wurde durch das Wirken der AO die moderne Methode der Versorgung von Knochenbrüchen (Osteosynthese) zum weltweiten Standard. Unter anderem resultierte daraus auch die AO-Klassifikation für Knochenbrüche. Die Stiftung unterhält in Davos und Dübendorf ein eigenes Forschungszentrum mit mehreren Instituten.

21.06.2018 - Kreisklinik Trostberg

Kliniken Südostbayern begrüßen neuen Chefarzt Neurochirurgie

PD Dr. Jens Rachinger leitet ab Mitte Juni die Abteilung Neurochirurgie am Klinikum Traunstein

Am 18. Juni hat Privatdozent Dr. Jens Rachinger die Leitung der Abteilung für Neurochirurgie im Klinikum Traunstein übernommen. Vom Vorstandsvorsitzenden der Kliniken Südostbayern AG, Dr. Uwe Gretscher und dem Medizinischen Direktor Dr. Stefan Paech wurde er in seinem neuen Arbeitsumfeld begrüßt.  mehr...

„Wir freuen uns, dass wir mit ihm einen sehr erfahrenen Neurochirurgen als Chefarzt für den Verbund gewinnen konnten, der alle Voraussetzungen für die Leitung und Weiterentwicklung dieser anspruchsvollen Abteilung mitbringt“, so Dr. Gretscher.

Der gebürtige Nürnberger verbrachte die Zeit nach dem Studium in Erlangen als Arzt im Praktikum in der Neurochirurgischen Klinik der Universität Tübingen, bevor ihn sein Weg 2000 wieder nach Erlangen in die Neurochirurgische Universitätsklinik zurückführte. Die Facharztweiterbildung schloss PD Dr. Rachinger 2005 ab. Ebenfalls in diesen Zeitraum fällt seine Promotion.
2006 nahm er das Angebot von Prof. Dr. Christian Strauss, damals Leitender Oberarzt der Erlanger Neurochirurgie, an, ihm an die Martin-Luther-Universität Halle zu folgen, wo Prof. Strauss den Lehrstuhl für Neurochirurgie und die Leitung der Neurochirurgischen Universitätsklinik übernommen hatte. 2008 wurde PD Dr. Rachinger Stellvertretender Direktor der Neurochirurgischen Klinik. Seine Habilitation schloss er 2014 erfolgreich ab. 2015 wechselte er aus familiären Gründen an die Neurochirurgische Klinik des Klinikums Stuttgart, wo er ebenfalls das Amt des Stellvertretenden Klinikdirektors innehatte.

Seine klinischen Schwerpunkte liegen in der Schädelbasis- und neurovaskulären Chirurgie, aber auch in der Wirbelsäulenchirurgie. Seine nunmehr zehnjährige Erfahrung als Stellvertretender Direktor renommierter, neurochirurgischer Maximalversorger möchte er einsetzen, um die Neurochirurgische Abteilung im Klinikum Traunstein für alle Patienten und Ärzte des südostbayerischen Raums zum bevorzugten, kompetenten Ansprechpartner für jegliche neurochirurgische Fragestellung zu machen.

„Mein bisheriger Eindruck von der Klinik und ihrem Umfeld sowie vom Personal und der Geschäftsführung hat mich davon überzeugt, dass dies mit einer qualitativ hochwertigen, patientenorientierten Arbeit möglich ist. Dass auch die Zufriedenheit der Mitarbeiter dabei einen hohen Stellenwert genießt, ist für mich eine Selbstverständlichkeit“, so PD Dr. Rachinger. An seiner neuen Position reize ihn vor allem die breite therapeutische Aufstellung des Klinikverbundes und die Möglichkeit zur fachübergreifenden Weiterentwicklung des Angebotsspektrums, um Patienten noch individueller und zielgerichteter versorgen zu können. Maßgeblich dafür sei eine enge und intensive Zusammenarbeit mit den Kollegen im Klinikum Traunstein und den Verbundkliniken sowie mit den niedergelassenen Ärzten in den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land. In der Kreisklinik Freilassing soll die Möglichkeit der regelmäßigen Neurochirurgischen Sprechstunde wieder aufgenommen werden.

Der 47-jährige fährt in seiner Freizeit gerne Motorrad, geht wandern und mag Skilaufen. „Da wir in Stuttgart grundsätzlich sehr zufrieden waren, war für meine Frau und mich klar, dass es etwas Besonderes sein muss, wo wir auch unseren kleinen Sohn gerne aufwachsen sehen wollen, wenn wir uns nochmal verändern sollten – und das ist hier im Chiemgau für uns was Besonders“, freut sich PD Dr. Rachinger.

21.06.2018 - Kreisklinik Trostberg

„WohnLichTzimmer“ in Trostberger Geriatrie ins Leben gerufen

Krankenhausarchitektur alters- und demenzsensibel gestalten

Krankenhäuser und geriatrische Rehabilitationen müssen sich der Tatsache stellen, dass die Zahl der Patienten mit einer Demenzerkrankung in Zukunft stark ansteigen wird. Ihre Versorgung und Betreuung stellt an die Verantwortlichen besondere Anforderungen. „Dieser Herausforderung nimmt sich die Kliniken Südostbayern AG an. Dank der Unterstützung der Dr. Johannes-Heidenhain-Stiftung wurde in der Trostberger Geriatrie das Projekt „WohnLichTzimmer“ ins Leben gerufen.  mehr...

Dieses Wortspiel umfasst die Begriffe „wohnlich“, „Lichtzimmer“ und „Zimmer zum Wohnen“, so Vorstand Elisabeth Ulmer. „Es handelt sich dabei keineswegs nur um ein Projekt „Schöner wohnen““, unterstreicht Dr. Aumüller-Nguyen. Das „WohnLichTzimmer“ diene vielmehr der Verbesserung des Wohlgefühls und dem Abbau von Stressfaktoren. Sie verweist auf die von der Deutschen Alzheimer Gesellschaft (DAlzG) aufgeführten Studien von Dr. Birgit Dietz, Lehrbeauftragte an der TU München im Bereich Krankenhausbau und Gebäude, sowie von Dr. Winfried Teschauer. Diese sind in ihrem Leitfaden für alterssensible und demenzsensible Architektur aufgeführt.

Jeder Ortswechsel und jeder Verlust vertrauter Betreuungspersonen kann sich negativ auf den Krankheitsverlauf auswirken und zum Beispiel vermehrte Unruhe und Weglauftendenzen zur Folge haben. „Der Krankenhausaufenthalt entwickelt sich für den Patienten häufig zu einer Krisensituation, die zu einer gravierenden Verschlimmerung der demenziellen Symptome führt“, so die Geschäftsführende Oberärztin der Geriatrischen Rehabilitation in der Kreisklinik Trostberg, Dr. Mai Aumüller-Nguyen. Ursache dafür sei neben dem Fehlen vertrauter Personen vor allem die unüberschaubare Umgebung, wie zum Beispiel die schlechte Beleuchtung, die ungewohnte Geräuschkulisse und die fremden Gerüche. In der Trostberger Geriatrie betrug 2016 der Anteil Patienten mit kognitiven Einschränkungen im Sinne einer Demenz rund 40 Prozent.

Die Tagesstrukturierung bei Menschen mit Demenz ist durch gezielte Lichttherapie möglich. Die Beleuchtung mit mindestens 500 Lux muss deshalb drei Hauptaufgaben erfüllen, die im Trostberger „WohnLichTzimmer“ gegeben sind. Um die Sturzprävention und Barrierefreiheit zu gewährleisten, muss die Grundbeleuchtung ausreichend und schattenarm sein. Biologisch wirksames Licht hilft durch die Taktung der inneren Uhr bei der Strukturierung des Tagesablaufs, damit die Patienten rechtzeitig zu den Mahlzeiten und Behandlungen kommen. So ist die Lichtfarbe morgens aktivierend warm-weiß, tagsüber blau-weiß für mehr Aktivität und Wohlbefinden und schließlich abends rot zur Beruhigung. „Die Patienten können sich so besser in das Stationsgeschehen eingewöhnen. Es fällt ihnen leichter sich an den Rhythmus der Pflege und Therapien anzugleichen, was auch zu einem positiven Reha-Ergebnis führt“ berichtet Frau Wondra, Bereichsleitung Pflege Kreisklinik Trostberg.

Unter der Gesamtprojektleitung von Verwaltungsdirektorin Eva Müller-Braunschweig wurden basierend auf dem Farbkonzept von Dr. Dietz in der Trostberger Geriatrie inzwischen das „Rosenzimmer“ und das „Kirschzimmer“ eingerichtet. Weitere wichtige Hinweise bei der räumlichen Gestaltung erhielt die Geriatrische Rehabilitation Trostberg durch Wohnberater Bernhard Lerner von der Wohnberatung für Senioren und Menschen mit Bewegungseinschränkung des BRK-Kreisverbands Traunstein, mit dem eine weitere Zusammenarbeit vorgesehen ist. 

Um festzustellen, ob und wie sich die räumliche Gestaltung des „WohnLichTzimmers“ in der Geriatrischen Rehabilitation Trostberg positiv auf Menschen mit Demenz auswirkt, wurde zur Evaluierung eine Studie nach Konsultierung der Ethikkommission der Bayerischen Landesärztekammer begonnen. „Ein wertschätzender kompetenter Umgang bleibt weiterhin wichtig, eine räumliche Gestaltung kann aber unterstützend sein und die Lebens-und Arbeitsqualität verbessern.“ betont Frau Dr. Aumüller-Nguyen

15.06.2018 - Kliniken Südostbayern

Für ein würdevolles Leben mit Demenz

Roswitha Moderegger, 1. Vorsitzende der Alzheimer Gesellschaft, berät Kliniken Südostbayern

Bis zu 1,7 Millionen Menschen waren laut Bundesministerium für Gesundheit 2017 an einer Demenz erkrankt. Mit steigendem Alter nimmt die Häufigkeit von Demenzerkrankungen zu. Dies stellt die Gesellschaft in Anbetracht des demographischen Wandels vor viele Herausforderungen. Denn egal, ob daheim, im Heim oder im Krankenhaus: „Es geht immer zuerst um die Menschen“, sagt Roswitha Moderegger. Die 1. Vorsitzende der „Alzheimer Gesellschaft Berchtesgadener Land – Traunstein e.V. und Regionalgruppe Rosenheim“ plädiert „für eine würdevolle Behandlung“ von Demenzkranken. Sie bringt ihr breites Fachwissen und ihre jahrzehntelange Erfahrung rund um das Thema Demenz nun auch in eine Projektgruppe der Kliniken Südostbayern ein. mehr...

Die „Alzheimer Gesellschaft Berchtesgadener Land – Traunstein e.V. und Regionalgruppe Rosenheim“ ist Mitglied der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. – Selbsthilfe Demenz. Was 1986 in München mit der Gründung der ersten regionalen Alzheimer Gesellschaft Deutschlands als Selbsthilfeorganisation von Angehörigen Demenzkranker begann, ist über die Jahrzehnte zu einem auf Bundes-, Landes- und regionaler Ebene vielfältig engagierten Netzwerk gewachsen. Die gebürtige Fränkin Roswitha Moderegger war schon lange vor ihrer Idee, eine Alzheimer Gesellschaft im Berchtesgadener Land ins Leben zu rufen, Mitglied der Münchner Alzheimer Gesellschaft. Denn das Thema Demenz treibt die heute 64-Jährige schon sehr lange und ebenso intensiv um. „Ich habe als junges Mädchen meine Oma erlebt“, so die Schönauerin. „Damals hat noch niemand Demenz gesagt, sondern: Sie ist verwirrt.“ Die Großmutter wurde daheim von der Familie umsorgt und versorgt, doch Roswitha Moderegger ließ das Thema nie mehr los. „Ich habe meine Oma ja geliebt und habe mich auch später immer für Menschen interessiert, die waren wie sie. Ich wollte mehr wissen über sie und ihre Situation.“ Deswegen wechselt sie die Ausbildung von der Kinderkrankenschwester zur Altenpflegerin. Der Wissensdurst von Roswitha Moderegger versiegt ebenso wenig wie ihr Engagement für Demenzkranke. Es folgen Ausbildungen zur Altentherapeutin und Gerontopsychiatrischen Fachkraft sowie unter anderem der Aufbau von Tagespflegen im Berchtesgadener Land.

Umfangreiches theoretisches Fachwissen und jahrzehntelange praktische Berufserfahrung im Umgang mit an Demenz erkrankten Menschen und auch ihren pflegenden Angehörigen sind eine außerordentlich solide Basis für die Gründung einer regionalen Alzheimer Gesellschaft. Sie startet 2001 mit ihrer Arbeit. Aufklärung und Unterstützung stehen seitdem ganz oben auf der Agenda von Roswitha Moderegger und ihren Unterstützern. Unterdessen rund 80 Mitglieder stark, hat die die Alzheimer Gesellschaft einen Helferkreis aufgebaut, der Familien mit Alzheimerpatienten unterstützt. Dafür schult sie regelmäßig ehrenamtliche Helferinnen. Diese werden nach den Richtlinien des Pflegeleistungsergänzungsgesetzes für die Arbeit mit Menschen mit Demenz und deren Angehörigen qualifiziert. Für die pflegenden Angehörigen und ihre Fragen und Nöte hat die rein ehrenamtlich arbeitende Roswitha Moderegger jederzeit ein offenes Ohr. „Ich mache gern Hausbesuche, um mir einen Eindruck von der Lebenssituation des Demenzkranken und seiner Familie vor Ort zu machen“, erklärt sie ihren umfassenden Einsatz nah an den Menschen. Ob Kurse für Angehörige unter dem Motto „Hilfe beim Helfen“, Vorträge, Schülerprojekt oder das jährliche „Forum Demenz“ mit einem aktuellen Schwerpunktthema: Das Thema Demenz in die Öffentlichkeit zu tragen, zu infomieren und so Ängste abzubauen und die Gesellschaft für den wertschätzenden Umgang mit Demenzkranken zu sensibilisieren, ist der Alzheimer Gesellschaft ein Anliegen aus tiefster Überzeugung.

Nun bringt die in Sachen Demenz mit nicht nachlassender Einsatzbereitschaft ausgerüstete 1. Vorsitzende Fachwissen und Erfahrung in das neue Projekt „Demenzsensibles Krankenhaus“ der Kliniken Südostbayern ein. Das Projekt will der steigenden Zahl demenzkranker Patienten durch die Entwicklung eines Demenzkonzeptes Rechnung tragen. Es sieht beispielsweise fundierte Schulungen der Mitarbeiter in Medizin und Pflege vor. Sie sollen so auf die besonderen Bedürfnisse von Menschen mit Demenz bei der Aufnahme und dem Aufenthalt in einem Krankenhaus vorbereitet werden. Die Öffentlichkeit lädt die Kliniken Südostbayern AG zu den Auftaktveranstaltungen für „Das demenzsensible Krankenhaus“ am Montag, 25. Juni, in die Kreisklinik Bad Reichenhall und am Donnerstag, 5. Juli, in das Klinikum Traunstein ein. Dort wird die Wanderausstellung „Was geht. Was bleibt. Leben mit Demenz“ des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege spannende Sichten auf das Thema Demenz eröffnen. Der Film „Apfelsinen im Kopf“ bildet jeweils um 18 den Auftakt zu einer kompetent besetzten Podiumsdiskussion und am Tag des Ehrenamtes (30. Juni Kreisklinik Bad Reichenhall, 7. Juli Klinikum Traunstein) brechen Roswitha Moderegger und andere eine Lanze für das Ehrenamt. Denn ohne bürgerschaftliches Engagement lässt sich ein würdevolles Leben mit Demenz nicht meistern.

12.06.2018

„Bunter Kreis Traunstein“ begleitet Eltern kranker Neugeborener oder Frühgeborener

Kliniken Südostbayern unterstützen Familien

Wenn Katharina Stephl sagt, sie sei „froh und dankbar, dass es den Bunten Kreis gibt“, dann spricht die Mutter eines schwer herzkrank auf die Welt gekommenen Buben für viele Eltern kranker Neugeborener oder Frühgeborener. Diese unterstützt die Nachsorgeeinrichtung „Bunter Kreis“ in der Kinderklinik des Klinikums Traunstein in der Zeit nach der Krankenhausentlassung mit Rat und Tat – und Zuspruch. mehr...

„Wenn ein Frühgeborenes oder ein krankes Neugeborenes nach einer meist längeren Zeit intensiver Behandlung und Pflege in der Kinderklinik nach Hause entlassen wird, ist das für die Eltern ein sehr großer Schritt in eine neue, unbekannte und meist Unsicherheiten erzeugende Situation“, so Anita Wimmer, Pflegerische Leiterin des Bunten Kreises Traunstein. Er wurde vor neun Jahren auf Initiative von Dr. Tobias Trips, Oberarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin und Gesamtleiter des Bunten Kreises, an der Kinderklinik ins Leben gerufen. Der Bunte Kreis Traunstein basiert auf dem 1991 in Augsburg entwickelten Konzept der Sozialmedizinischen Nachsorge. Unterdessen arbeiten interdisziplinäre Teams in über 80 im Bundesverband Bunter Kreis e.V. zusammengeschlossene Einrichtungen nach den gleichen Prinzipien und Qualitätsstandards.

Anita Wimmer ist in Traunstein von der ersten Stunde an dabei und hat dafür gleich zu Beginn gemeinsam mit einer Kollegin eine Ausbildung zur Case-Managerin absolviert. Die Regelleistung einer Nachsorge bei der Krankenkasse zu beantragen, gehört ebenso zu den Angeboten und Aufgaben des Bunten Kreises wie eine Fülle praktischer Begleitungen und Tipps. Denn auch, wenn die Eltern schon während des Klinikaufenthaltes ihres Kindes und vor dessen Entlassung umfassend betreut und geschult werden, stürzt im Alltag daheim dann unendlich viel an neuen organisatorischen Notwendigkeiten und Unsicherheit bei der Versorgung ihres Kindes auf sie ein. Nachsorge- und Kontrolltermine vereinbaren, die Eltern dorthin begleiten, bei der Pflege beraten und so Schritt für Schritt den Weg zurück in einen selbständigen Alltag bereiten, all das gehört zur Arbeit der Nachsorgeschwestern.

Sie werden den Eltern Wegbegleiterinnen und Vertraute zugleich. So war das auch bei Katharina Stephl. Als ihr mit vier Herzfehlern geborener Sohn Marinus nach dem ersten Eingriff kurz nach der Geburt im Erlanger Herzzentrum nicht genug trank, um genügend Gewicht für eine weitere nötige Operation zu entwickeln, bat die Siegsdorferin den Bunten Kreis Traunstein um Hilfe. „Die Nachsorgeschwester Tina ist gleich am nächsten Tag vorbeigekommen und hat sich alle Zeit genommen“, erinnert sich Stephl. Seit ihr jüngster Sohn auf der Welt war, habe sie Angst um das kranke Kind gehabt, so die vierfache Mutter. Dass ihr in dieser schlimmen Krise die Nachsorgeschwester zur Seite gestanden habe, sei eine große Beruhigung und Unterstützung gewesen, sagt die 38-Jährige. „Sie hat mir gesagt, dass ich es gut mache.“ Bei dieser Hilfe zur Selbsthilfe sei ihr Tina „wie ein kleiner Engel“ erschienen, „der zu einer Zeit da war, als ich ganz unten war.“ Heute, sagt Katharina Stephl, „sind wir eine ganz normale Familie.“ Nicht nur sie, sondern auch fremde Menschen auf der Straße verzaubert deren Jüngster mit seinem offenen, glücklichen Lächeln.

Als Geschenk betrachten es auch Anita Wimmer und ihre Kolleginnen, dass sie dank ihres Engagements im Bunten Kreis bei den von ihm begleiteten kleinen Patienten „wissen, wie es nach der Zeit auf der Intensivstation weitergeht.“ Für sie sei es bereichernd zu sehen, mit welchen Problemen die Eltern dann konfrontiert würden, was sie bräuchten, um ihr Leben mit einem schwerkranken Kind zu meistern. Und auch, zu hören, was die Eltern an der intensiven Zeit in der Kinderklinik geschätzt hätten und wo sie eventuell Verbesserungswünsche hätten. Das interdisziplinäre Team des Bunten Kreises aus Pflege, Medizin, Sozialdienst, Psychologen und Seelsorge ist in Traunstein breit vernetzt. Davon profitieren die Eltern ebenso wie davon, dass immer dieselbe, von morgens bis abends auf dem Diensthandy erreichbare Nachsorgeschwester für sie zuständig ist. Doch die Hilfe des Bunten Kreises endet nicht bei den über die Krankenkassen abrechenbaren Leistungen.

„Oft sehen wir bei den Familien vor Ort, dass die Mittel zur Bewältigung dieser ganz besonderen Situation nicht ausreichen, dann helfen wir nach einer Besprechung im Team aus unserem Sozialfonds“, erklärt Anita Wimmer. Dieser speist sich aus Zuwendungen der Kliniken Südostbayern AG und aus Spenden. Wer die Arbeit des Bunten Kreises unterstützen möchte, findet hier weitere Infos.

30.05.2018 - Kliniken Südostbayern

Organspende schenkt Leben

Ärzte der Kliniken Südostbayern AG wünschen sich zum „Tag der Organspende“ mehr Spender

„Eine positive Einstellung zur Organspende“ – das wünschen sich Prof. Carsten Böger, Dr. Christian Geltner und Dr. Martin Glaser anlässlich des alljährlichen „Tages der Organspende“ am ersten Samstag im Juni. Die Ärzte der Kliniken Südostbayern AG haben allen Grund für ihr Anliegen im Sinne der Patienten: „Täglich sterben Patienten, die nur durch eine Organspende gerettet werden können. Viele Bürger lehnen die Organspende ab, obwohl sie fast alle ein Spenderorgan annehmen würden. Was die Spende eines Organs für das Leben des Empfängers bedeutet, weiß Lisa Camen-Weller. Für sie ist ihre transplantierte Lunge „ein Geschenk“. mehr...

„Deutschland bildet im Vergleich der europäischen Länder bei den Organspende-Zahlen nahezu das Schlusslicht“, so die Deutsche Stiftung Organtransplantation in einer Presseinformation zum diesjährigen Organspende-Tag. „In 2017 ist die Anzahl der Organspender sogar auf einen Tiefstand der vergangenen 20 Jahre gesunken“, heißt es weiter. Dass es hierzulande nicht wie in anderen Ländern eine Kultur der Organspende gäbe, könne zum Teil auf Angst durch Unwissenheit zurückzuführen sein, so eine Vermutung für die geringe Spendenbereitschaft in Deutschland. Befürchtungen, dass für den Besitzer eines Organspende-Ausweises auf der Intensivstation nicht mehr alles medizinisch Mögliche getan werde, seien unbegründet, so Prof. Böger, Chefarzt der Nephrologie am Klinikum Traunstein. Ob ein Patient einen Spenderausweis besitzt, erfahren er und seine Kollegen ohnehin erst dann, wenn sie bei ihren Patienten auf der Intensivstation einen irreversiblen Hirnfunktionsausfall erkennen und damit das Thema Organspende erstmals im Raum steht.

Der Hirntod ist eine Voraussetzung für eine Organspende, die andere ist die Einwilligung zu dieser. „Wenn die Ärzte einen Hirntod erkennen, leiten sie die Hirntod-Diagnostik ein, hierfür gibt es einen genau vorgeschriebenen Prozess mit Experten und Spezialisten“, sagt Dr. Martin Glaser, leitender Oberarzt der operativen Intensivstation am Klinikum Traunstein sowie Transplantationsbeauftragter. Ein wesentlicher Bestandteil zum Nachweis des Hirntods sei heute auch das bildgebende Verfahren der Angio-Computertomograhie. Wenn hierbei die Blutgefäße im Gehirn dargestellt würden, sei „gut zu sehen, dass das Gehirn nicht mehr durchblutet wird, also abgestorben ist.“ „ Den Angehörigen werden die einzelnen Schritte der Hirntodfeststellung gut erklärt“ sagt Dr. Glaser. „Für sie ist es natürlich schwer zu verstehen, dass ein Patient hirntot ist, wenn er im Bett liegt, das Beatmungsgerät läuft und das Herz noch schlägt.“ Eine solide Vertrauensbasis zwischen Ärzten und Angehörigen sei neben einem ausreichenden Zeitfenster zum Verarbeiten wichtig in dieser Ausnahmesituation.

Wenn ein potentieller Spender seine Bereitschaft nicht per Organspender-Ausweis oder Patientenverfügung dargelegt hat, sind die nächsten Angehörigen zu einer Entscheidung in seinem Sinne angehalten. Ist dieser ihnen nicht bekannt, so entscheiden sie nach dem mutmaßlichen Patientenwillen über eine Organspende. Wer seinen Angehörigen die Last einer Entscheidung nicht aufbürden will, tut dies selbst mittels eines Organspende-Ausweises. Erhältlich ist dieser beim Hausarzt, den Krankenkassen, aber auch in öffentlichen Einrichtungen und Behörden. Der Organspende ermöglicht er verschiedene Optionen. „Man kann ankreuzen, ob man einer Organentnahme widerspricht oder ihr zustimmt und auch bestimmte Organe oder Gewebe wie zum Beispiel Hornhaut oder Herzklappen ein- oder ausschließen“, erklärt Prof. Böger. Organe, die gespendet werden können, sind Herz, Lunge, Niere, Leber, Bauchspeicheldrüse und Teile des Darms. „Entscheidend ist, dass man sich entscheidet“, sagen er und seine Kollegen mit Nachdruck. „Rund ein Drittel aller Patienten auf den Wartelisten für ein Spender-Organ sterben “, betont Dr. Christian Geltner, Chefarzt der Pneumologie an der Kreisklinik Bad Reichenhall.

Allein auf die Spende einer Lunge würden aktuell in Deutschland rund 600 Menschen warten, so der Lungenfacharzt. Eine seiner Patientinnen steht nicht mehr auf dieser Liste, weil sie vor zwei Jahren eine Spenderlunge empfangen hat: Lisa Camen-Weller ist im Alter von 33 Jahren transplantiert worden. Was so nüchtern klingt, ist „eine große Entscheidung“, so Carmen-Weller. Sie leidet unter der angeborenen Stoffwechselerkrankung Mukoviszidose, in deren Folge ein zäher Schleim eine Reihe lebenswichtiger Organe wie die Lunge verstopft. Die junge Frau war zum Schluss sauerstoffpflichtig. Nach vielen schweren Atemwegsinfekten hätte sie „den nächsten größeren Infekt nicht überstanden“, blickt sie heute zurück. Anderthalb Jahre nach der Aufnahme in die Warteliste – eine Zeit, in der sie rund um die Uhr für die Nachricht über ein für sie passendes Spender-Organ erreichbar sein musste – ging dann alles ganz schnell. „Der Anruf ist wie ein Lottogewinn“, so Lisa Camen-Weller. Sie ist der unbekannten Familie des Spenders zutiefst dankbar. „Die neue Lunge ist fantastisch“, sagt sie. „Ich bin jetzt frei und muss mir nicht mehr jeden Schritt überlegen.“

 

Ina Berwanger

18.05.2018 - Bildungszentrum für Gesundheitsberufe

Hochgradig qualifizierte Kräfte in der Notfallpflege wichtig

Elf Teilnehmer absolvierten ersten Anerkennungskurs für die Notfallpflege

Insgesamt elf Teilnehmer aus der Kreisklinik Bad Reichenhall, dem Klinikum Traunstein und der Kreisklinik Trostberg schlossen erfolgreiche eine Weiterbildung für die Notfallpflege im Bildungszentrum für Gesundheitsberufe der Kliniken Südostbayern AG in Traunstein ab
Für die Weiterbildung in der Notfallpflege wurde eigens eine Ambulanz mit Behandlungsraum aufgebaut. Die praktischen Übungen wurden dort teils audiovisuell aufgezeichnet und anschließend intensiv nachbesprochen.

Mit einem sehr guten Notendurchschnitt von 1,4, der das extrem hohe Niveau des Kurses widerspiegelt, schlossen insgesamt elf Teilnehmer aus der Kreisklinik Bad Reichenhall, dem Klinikum Traunstein und der Kreisklinik Trostberg eine halbjährige Weiterbildung für die Notfallpflege im Bildungszentrum für Gesundheitsberufe der Kliniken Südostbayern AG in Traunstein ab. Seit dem 1. Januar 2017 wird diese Weiterbildung durch Beschluss der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) ermöglicht. Für sehr erfahrene Pflegekräfte mit mehr als fünfjähriger Berufserfahrung hat die DKG die Möglichkeit geschaffen, innerhalb eines halben Jahres die Qualifizierung zur Notfallpflege zu erlangen. Somit gehören die Teilnehmer zu den ersten Pflegefachkräften, die diese Qualifikation erlangt haben. mehr...

Bei der Abschlussfeier im Bildungszentrum für Gesundheitsberufe betonten der Vorstandsvorsitzende des Kliniken Südostbayern AG, Dr. Uwe Gretscher, der stellvertretende Landrat Andreas Danzer, sowie die Pflegedirektorin Susanne Güll, dass mit dieser Fortbildung die Wertschätzung, die Aufmerksamkeit und die Notwendigkeit der Weiterbildung für den Bereich Notfallpflege ausgedrückt werde. Es sei ein hochspezialisierter Bereich, bei dem es besonders auf die erste Einschätzung des Patientenzustands, entsprechenden Erstmaßnahmen, aber auch auf die Kommunikation mit Patienten und Angehörigen ankomme. Deshalb seien hochgradig qualifizierte Mitarbeiter besonders wichtig.

Von den Rednern wurde weiterhin dargestellt, wie wichtig die Notfallaufnahmen in den Kliniken seien. Deshalb seien sie auch ihre „Aushängeschilder“. Kathrin Hofreiter, die Bereichsleitung der Zentralen Notfallaufnahme (ZNA) im Klinikum Traunstein, erklärte, ein weiterer positiver Effekt durch die Weiterbildung sei, dass sich die Notaufnahmen gegenseitig unterstützten, da sich ein Team über die einzelnen Kliniken hinweg gebildet habe.
Um eine hohe Praxisnähe zu erreichen, wurde der gesamte Kurs im Trainings- und Simulationszentrum der Kliniken Südostbayern durchgeführt. Dafür wurde während der Weiterbildung eigens eine Ambulanz mit Wartebereich und Behandlungsraum aufgebaut. Die praktischen Übungen wurden dort teils audiovisuell aufgezeichnet und anschließend intensiv nachbesprochen.

Dr. Maximilian Wiedemann, kommissarischer Chefarzt der Zentralen Notaufnahme im Klinikum Traunstein und Ärztlicher Leiter der Weiterbildung, sowie Tobias Kronawitter, Leiter der Weiterbildung, versuchten einen Kurs zu gestalten, der auch für sehr erfahrene Teilnehmer anspruchsvoll und gewinnbringend war. Neben Routineabläufen wurden deshalb auch seltene Notfallsituationen erlernt und trainiert.
Am Ende der Fortbildung wurde das Erlernte bei jedem Teilnehmer in einer mündlichen Prüfung abgefragt und benotet, wobei hervorragende Ergebnisse erzielt wurden. Derzeit läuft bereits ein zweiter halbjähriger Kurs für weitere erfahrene Pflegekräfte der Notaufnahmen.

14.05.2018 - Klinikum Traunstein

„Blutdruck messen, aber richtig“

Praktische Tipps zum Welthypertonietag am Donnerstag, 17. Mai, 14 bis 16 Uhr im Eingangsbereich des Klinikums

„Blutdruck messen, aber richtig“ lautet das Motto des diesjährigen Welt-Hypertonie-Tages. Denn die Hypertonie, also der Bluthochdruck, ist sowohl hierzulande als auch weltweit der größte Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Blutdruckwerte im Blick zu behalten, ist also nicht nur für bereits vom Bluthochdruck Betroffene wichtig, sondern dient auch der Prävention. Ein Blutdruckmessgerät ist eine wertvolle Hilfe – wenn es richtig gehandhabt wird. Worauf hierbei zu achten ist, erklären Mitarbeiter des Klinikums Traunstein am Donnerstag, 17. Mai. Zwischen 14 und 16 Uhr kann man sich von ihnen in der Eingangshalle den Blutdruck messen lassen oder auch sein eigenes Gerät mitbringen. mehr...

Der Welt-Hypertonie-Tag wurde 2005 von der Deutschen Hochdruckliga (DHL) ins Leben gerufen, um auf die Gefahren eines zu hohen Blutdrucks – an dem in Deutschland laut Liga rund 20 bis 30 Millionen Menschen leiden - hinzuweisen. Am Klinikum Traunstein wird der Welt-Hypertonie-Tag in diesem Jahr von Prof. Dr. Carsten Böger, Chefarzt der Nephrologie und Rheumatologie am Klinikum Traunstein, und Prof. Dr. Dr. med. habil. Werner Moshage, Chefarzt der Kardiologie am Klinikum Traunstein und der Kreisklinik Bad Reichenhall, begleitet. Die gefährliche Erkrankung Bluthochdruck begegnet den beiden erfahrenen Medizinern bei ihrer täglichen Arbeit in vielerlei unterschiedlichen Zusammenhängen.

„Ein dauerhafter Bluthochdruck ist für rund die Hälfte aller Todesfälle durch Herzinfarkt und Schlaganfall verantwortlich“, sagt Kardiologe Prof. Moshage. Begünstigt werde auch schon leichter Bluthochdruck durch das Zusammenwirken mehrerer Risikofaktoren wie Übergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen und zu hohen Alkoholkonsum, aber auch ungesunde Ernährung und negativen Stress. Dass mit erhöhten Blutdruckwerten nicht nur das Risiko für Gefäßverkalkungen sowie Augenschäden, sondern auch „das Risiko für Schäden an den Nieren steigt“, weiß Prof. Carsten Böger. Der Nephrologe erklärt, dass umgekehrt zur Fülle der lebenswichtigen Aufgaben „gesunder Nieren neben der Blutbildung und der Entgiftung des Körpers auch die Regulierung des Blutdrucks gehört.“

Um die langfristige Schädigung so wichtiger Organe wie Nieren, Herz, Herzkranzgefäße, Gehirn und Blutgefäße durch einen zu hohen Blutdruck und die daraus resultierenden lebensbedrohlichen Erkrankungen wie Niereninsuffizienz, Herzinfarkt oder Schlaganfall zu vermeiden, müsse der Bluthochdruck unbedingt dauerhaft auf einen normalen Wert abgesenkt werden, so Prof. Böger und Prof. Moshage. Ein zu hoher Blutdruck tue nicht weh und genau dies mache ihn so gefährlich. Häufig werde der Bluthochdruck erst spät erkannt oder nicht angemessen behandelt. Daher spiele die Eigenverantwortung der Menschen durch das korrekte Blutdruckmessen eine große Rolle. „Beim Messen zuhause sollten Blutdruckwerte von 130/80 nicht überschritten werden, bei älteren Menschen sind höhere Werte auch akzeptabel“, so Prof. Moshage. Nach neuesten Erkenntnissen ist aber bei guter Verträglichkeit auch bei Menschen älter als 75 Jahren ein Blutdruckziel kleiner als 130/80 anzustreben. Allerdings sollte bei diesen Patienten und bei Patienten mit zahlreichen Begleiterkrankungen die Festsetzung des Blutdruckziels individuell auf den Patienten abgestimmt werden, idealerweise durch einen in der Blutdruckbehandlung erfahrenen Arzt, so Prof. Böger.

Um den Blutdruck korrekt zu messen, empfehlen die Mediziner, frühestens 30 Minuten nach körperlichen Aktivitäten regelmäßig mit einer passenden Manschettengröße auf der Höhe des Herzens mit einem geprüften Gerät zu messen. Beim Messen sollte man sich nicht bewegen und auch nicht sprechen sowie den Messarm nicht durch Kleidung oder Schmuck abschnüren. Zum Messen sollte man sich entspannt auf einen Stuhl mit Rückenlehne setzen und beide Beine auf den Boden stellen. Erst nach einer Pause von fünf Minuten kann mit der ersten von zwei Messungen im Minutenabstand begonnen werden. Notiert wird dann in einer Art Blutdrucktagebuch der zweite, meist niedrigere Wert. „Bei unregelmäßigen Herzschlägen dreimal im Minutenabstand messen und den Durchschnitt notieren“, rät die DHL. Die gute Nachricht für alle, die sich beim Hypertonie-Tag am Klinikum Traunstein das korrekte Bedienen des Blutdruckmessgerätes zeigen lassen: Zuverlässige Messwerte sind die Voraussetzung überhaupt für eine erfolgreiche Behandlung des gut einstellbaren Bluthochdrucks.

Ina Berwanger

03.05.2018 - Kliniken Südostbayern

Mit Händedesinfektion gegen Krankheitserreger vorgehen

Krankenhaushygiene informiert im Rahmen der Aktion "Saubere Hände" über das Thema Händehygiene

Eine gute und konsequente Händehygiene ist die wichtigste Maßnahme zur Vorbeugung von Infektionen. Während das normale Händewaschen im Alltag meistens ausreicht, muss das Personal in medizinischen Einrichtungen bei bestimmten Tätigkeiten die Hände desinfizieren. Dies gilt auch für Patienten während des Krankenhausaufenthalts. Über die Notwendigkeit der Händedesinfektion werden die Krankenhäuser der Kliniken Südostbayern AG in den kommenden Wochen alle Mitarbeiter und Patienten informieren.
Neben allgemeinen Informationen zur Händehygiene erhalten Besucher und Patienten aktuelle Informationen über die „Aktion Saubere Hände“ in den Krankenhäusern der Klinik-AG. mehr...

Ein Informationsstand befindet sich jeweils im Foyer der Klinik.
Die Termine sind wie folgt festgelegt:

FR, 04.05.2018 Klinikum Traunstein 11:00 – 15:30 Uhr
MI, 09.05.2018 Kreisklinik Bad Reichenhall 11:00 – 15:30 Uhr
DO, 17.05.2018 Kreisklinik Trostberg 11:00 – 15:30 Uhr
DO, 07.06.2018 Kreisklinik Freilassing 11:00 – 15:30 Uhr
MI, 13.06.2018 Kreisklinik Ruhpolding 11:00 – 15:30 Uhr
DO, 21.06.2018 Kreisklinik Berchtesgaden 11:00 – 15:30 Uhr


Die „Aktion Saubere Hände“ ist eine 2008 ins Leben gerufene nationale Kampagne für das kooperative Verhalten des Klinikpersonals zur Verbesserung der Händedesinfektion in deutschen Gesundheitseinrichtungen. Die „Aktion Saubere Hände“ wurde mit Unterstützung des Bundesministeriums für Gesundheit vom Nationalen Referenzzentrum für die Erfassung nosokomialer Infektionen (NRZ), dem Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS) und der Gesellschaft für Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen (GQMG) ins Leben gerufen. Sie basiert auf der Aktion „Clean Care is Safer Care“ der Weltgesundheitsorganisation WHO.


Im WHO-Modell wird die Vielzahl der Einzelindikationen der Händedesinfektion in fünf Indikationsgruppen zusammengefasst, die in die „Aktion Saubere Hände“ übernommen wurden und von den Mitarbeitern beachtet werden sollen: vor Patientenkontakt und aseptischer Tätigkeit sowie nach Patientenkontakt, Kontakt mit der unmittelbaren Patientenumgebung und Kontakt mit potenziell infektiösem Material.
Außerdem ist die direkte Verfügbarkeit von Händedesinfektionsmitteln ein wesentlicher Ansatzpunkt zur Verbesserung der Händedesinfektion. Die „Aktion Saubere Hände“ gibt deshalb einen Mindeststandard zur Ausstattung von Kliniken mit Händedesinfektionsspendern vor. Pflicht ist es dann im Rahmen der „Aktion Saubere Hände“, die Kooperationsbereitschaft des Personals indirekt durch Messen des Verbrauchs von Händedesinfektionsmitteln und direkt durch Beobachtung des Personals in den stationären Bereichen und der Dialyse zu dokumentieren.

Der Vergleich der hauseigenen Daten über einen bestimmten Zeitraum mit vorhandenen Referenzdaten ermöglicht es der Klinik, das Händedesinfektionsverhalten ihrer Mitarbeiter einzuschätzen. Die Ergebnisse lassen Rückschlüsse darauf zu, in wie weit Erkenntnisse aus Fortbildungen umgesetzt werden bzw. wo noch Bedarf und Möglichkeiten einer Verbesserung bestehen.

Schließlich bietet die „Aktion Saubere Hände“ mehrere Standardfortbildungen einschließlich Hintergrundinformationen und Arbeitsmaterialien. Seit 2011 besteht zudem die Möglichkeit, als Krankenhaus oder Rehabilitationsklinik ein Zertifikat über die Teilnahme an der „Aktion Saubere Hände“ zu erhalten, um die Teilnahme und Qualität der Umsetzung sowie das Niveau der erreichten Veränderungen zu dokumentieren.

03.05.2018 - Kreisklinik Bad Reichenhall

Möglichst schnell wieder auf die Füße

Vortrag der GesundheitAktiv-Reihe: Schonende Hüft-Operationen an Reichenhaller Kreisklinik auch für betagte Patienten

Referierten über die Hüfte (v.l.): Dr. Clemens von Zerssen und Dr. Reiner Hente. Foto: Ina Berwanger
Referierten über die Hüfte (v.l.): Dr. Clemens von Zerssen und Dr. Reiner Hente. Foto: Ina Berwanger

Ob sie akut verletzt ist oder unter fortschreitendem Verschleiß leidet, für die Hüfte und ihre Erkrankungen gibt es vielfältige Behandlungsmöglichkeiten, zu denen heutzutage bei Bedarf auch schonende Operationsverfahren zählen. Dies verdeutlichten Privatdozent Dr. Reiner Hente, Chefarzt der Abteilung Unfallchirurgie und Sporttraumatologie, an der Kreisklinik Bad Reichenhall, und sein Oberarzt Dr. Clemens von Zerssen in ihrem Vortrag „Die Hüfte - Moderne Therapie der Fraktur und Arthrose“ im Großen Seminarraum des Krankenhauses. mehr...

Dort hatten sich auch zu dieser Infoveranstaltung der stets sehr gut besuchten Reihe „Gesundheit AKTIV“ rund 80 Interessierte und Betroffene eingefunden, die den Ausführungen der beiden Ärzte abschließend sogar spontanen Applaus zollten. Im ersten Teil des Abends beleuchtete Dr. Reiner Hente die Fraktur der Hüfte. Die Wahrscheinlichkeit, eine Hüftgelenksfraktur zu erleiden, liege in Deutschland ab einem Alter von 50 Jahren bei 17,5 Prozent, erklärte der Unfallchirurg. „Das ist jeder Sechste von uns“, sagte er. Das Verhältnis von Männern und Frauen betrage bei dieser Verletzung 1:2,5. Die Hauptursache für einen Bruch der Hüfte sei die Osteoporose, also „die Verkümmerung der Knochenstruktur.“ Hinzu komme eine hohe Rate an Nebenerkrankungen wie jene des Kreislaufs oder der Atmung sowie häufig auch Schwindel, die dann zu Stürzen und infolgedessen zum Bruch des Hüftgelenkes führten. Dieser müsse so schnell wie möglich, am besten binnen 24 Stunden, im Krankenhaus versorgt werden, betonte Dr. Hente, denn dadurch steige die Chance für eine rasche Mobilisierung des Patienten. Sie verhindere mögliche schwere Komplikationen durch längere Bettlägerigkeit.

„Wir hören immer wieder die Frage, ob in einem sehr hohen Alter überhaupt noch operiert werden soll“, berichtete Dr. Hente. Diese Frage könne er positiv beantworten, da es heute für hochbetagte Menschen geeignete, schonende Narkoseverfahren gebe. In Anbetracht des demografischen Wandels werde die Zahl der über 100 Jahre alten Patienten, die ein Kunstgelenk bekämen, in den nächsten Jahren weiter steigen. Ein typischer Bruch des Alters sei die Oberschenkelhalsfraktur, so der Mediziner. Ob sie mit Schrauben und Schienen oder mit einem künstlichen Gelenk versorgt werde, hänge von verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählten etwa, wie das Bruchbild ausschaue, wie alt der Patient sei und wie viel seine Knochen noch aushalten würden. Das weitere Vorgehen werde mit dem Patienten natürlich ausführlich besprochen. „Fast 80 Prozent aller Schenkelhalsbrüche werden mit einem künstlichen Hüftgelenk versorgt, weil es sofort belastbar ist“, sagte Dr. Clemens von Zerssen. Der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie spezielle Unfallchirurgie kann betagten, auch mehrfach vorerkrankten Patienten das besonders für sie geeignete gewerbeschonende und sie damit im Regelfall schon am ersten Tag nach dem Einsatz des künstlichen Hüftgelenkes wieder auf die Füße bringende Verfahren der minimalinvasiven Hüft-Endoprothetik (kurz: MIHEP) anbieten.

Ob und wann eine Arthrose im Hüftgelenk operiert werde, entscheide allein der Patient, betonten Dr. von Zerssen und sein Chefarzt. Eine schwere Arthrose, also ein durch die Abnutzung des Knorpels bedingter Gelenkverschleiß, könne starke Beschwerden bereiten, aber auch gar nicht schmerzen, so Dr. Hente. Umgekehrt habe er auch Patienten, denen schon eine leichte Arthrose schwer zu schaffen mache. Ausschlaggebend für die Frage nach einer Operation sei, wie der Patient seine Schmerzen erlebe, ob sie aus seiner Sicht zu einer Verminderung der Lebensqualität führen würden und er daher einen hohen Leidensdruck habe, betonte Dr. von Zerssen. Eine ausführliche Beratung führen die Ärzte in der wöchentlichen Hüftsprechstunde der Kreisklinik Bad Reichenhall durch - immer montags von 10 bis 12 Uhr. Termine gibt es unter der Telefonnummer 08651/772-701.

Ina Berwanger

27.04.2018 - Kliniken Südostbayern

Seit zehn Jahren erstmals ein positives Jahresergebnis

Erfolgreiche Konsolidierung - hervorragende Basis für die Zukunftsfähigkeit des Verbundes

Nach zehn Jahren schreibt die Kliniken Südostbayern AG zum ersten Mal wieder schwarze Zahlen. Gleichzeitig verzeichnet die Gesellschaft weiterhin zunehmende Patientenzahlen. Auch die Zahl der Mitarbeiter ist gestiegen. Diese erfreulichen Fakten präsentierten Aufsichtsrat und Vorstand der AG im Jahresbericht 2017 in der Hauptversammlung. mehr...

Vorstandsvorsitzender Dr. Uwe Gretscher: „Wir haben drei anstrengende und in Teilen schmerzhafte Jahre hinter uns. Die harte Arbeit alle Beteiligten hat sich gelohnt; wir haben gemeinsam die Wende bemerkenswert schnell bewerkstelligt und schreiben wieder schwarze Zahlen.“ Aufsichtsratsvorsitzender Siegfried Walch und sein Stellvertreter Georg Grabner betonten, dass sie weiterhin konsequent zur kommunalen Trägerschaft der KSOB stünden. Großes Lob zollten sie den Beschäftigten, die wieder hervorragende und engagierte Arbeit geleistet hätten. „Ihnen ist es zu verdanken, dass die Menschen in unserer Region den Kliniken vertrauen.“ Dass sie dies auch weiterhin könnten, erklärte Dr. Gretscher: „Der Klinikverbund wächst immer mehr zusammen, gleichzeitig ist es uns wichtig, dass jedes Haus bei der stationären Vorort-Versorgung sein Gesicht behält.“

Die erfolgreiche Konsolidierung sei im Gegensatz zum Handeln aus der Not die bessere Voraussetzung für eine höhere Zufriedenheit von Mitarbeitern und Patienten, so Vorstand Elisabeth Ulmer. „Überall da, wo Menschen für und am Menschen arbeiten, geht es nicht nur um Rendite und Wirtschaftlichkeit, sondern darum, Menschen medizinisch und pflegerisch auf höchstem Niveau zu versorgen“, sagte sie. Rund 80 Mitarbeiter mehr konnten die Kliniken im letzten Jahr gewinnen, vor allem in der Pflege. „Wir haben bewusst in unser Personal investiert und bilden auch immer mehr Berufsgruppen aus“, sagte Ulmer.
„Hinter all dem steht die stetige medizinische Ausweitung unseres modernen, den Bedürfnissen unserer Patienten und Anforderungen des Gesundheitswesens anzupassenden Leistungsspektrums“, erklärte dazu der Medizinische Direktor der Kliniken Dr. Stefan Paech. Als Beispiele neben vielen anderen nannte er den um zehn auf nun 30 Betten erfolgten Ausbau der Akutgeriatrie in der Kreisklinik Berchtesgaden, die seit fünf Jahren währende Erfolgsgeschichte des Onkologischen Zentrums am Klinikum Traunstein oder das ebenfalls dort beheimatete neue Mutter-Kind-Zentrum.

„Neben der medizinischen Weiterentwicklung, der Qualifikation unserer Mitarbeiter sowie notwendigen Neubau-, Erweiterungs- und Umbaumaßnahmen an den Standorten Traunstein, Bad Reichenhall und Ruhpolding gehört auch eine umfassende Digitalisierungsoffensive zu unseren großen strategischen Themen für die nächsten Jahre“, so Dr. Gretscher. Umgesetzt würden diese und viele weitere Maßnahmen konsequent in dem auf fünf Jahre angelegten Strategieprogramm „Perspektive 2022.“
Alle seien sich bewusst, wie herausfordernd Veränderungen wahrgenommen werden. „Umso mehr danken wir unseren Mitarbeitern, die im Vertrauen auf sich und unsere Stärke auch in dieser schwierigen Zeit an Bord geblieben sind und die Kliniken getragen haben.“, so abschließend der Klinikenchef.

Konnten ein gutes Jahresergebnis vermelden; von links: Dr. Uwe Gretscher, Vorstandsvorsitzender, Siegfried Walch, Landrat Traunstein und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender, Elisabeth Ulmer, Vorstand, Georg Grabner, Landrat Berchtesgadener Land und Aufsichtsratsvorsitzender, Dr. Stefan Paech, Medizinischer Direktor.
Konnten ein gutes Jahresergebnis vermelden; von links: Dr. Uwe Gretscher, Vorstandsvorsitzender, Siegfried Walch, Landrat Traunstein und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender, Elisabeth Ulmer, Vorstand, Georg Grabner, Landrat Berchtesgadener Land und Aufsichtsratsvorsitzender, Dr. Stefan Paech, Medizinischer Direktor.
12. April 2018 - Bildungszentrum

Schüler leiten eine Kreisklinik-Station

Auszubildende der Krankenpflegeschule ernten Lob von Patienten und Personal

In regelmäßigen kurzen Besprechungen mit der Stationsleitung konnten die angehenden Pflegerinnen und Pfleger Rückmeldungen geben und Erfahrungen austauschen.
In regelmäßigen kurzen Besprechungen mit der Stationsleitung konnten die angehenden Pflegerinnen und Pfleger Rückmeldungen geben und Erfahrungen austauschen.

„Man merkt, dass sie ihren Beruf lieben – ich fühle mich sehr gut betreut“, lautete das Fazit vieler Patienten auf der Akut-Geriatrie der Kreisklinik Bad Berchtesgaden nach drei Wochen Stationsleitung durch engagierte Krankenpflegeschüler. Im Rahmen eines besonderen Ausbildungsprojektes hatten zwanzig Auszubildende des dritten Ausbildungsjahres der Krankenpflegeschule Bad Reichenhall unter permanenter Aufsicht durch erfahrene Pflegekräfte die komplette pflegerische Versorgung der Akut-Geriatrie in Berchtesgaden übernommen. mehr...

„Wir möchten so die angehenden Gesundheits- und Krankenpflegerinnen auf ihre verantwortungsvolle Aufgabe nach der staatlichen Abschlussprüfung vorbereiten“, sagte Schulleiter Helmut Weiß. „Denn es geht nicht nur darum, theoretisches Wissen zu vermitteln, sondern auch darum, die Auszubildenden auf die Herausforderungen moderner und professioneller Pflegepraxis vorzubereiten.“ Sowohl die Patienten als auch das Personal zeigten sich begeistert von dem Engagement und der freundlichen und zuvorkommenden Art der Auszubildenden sowie von der bereits enormen Fachkenntnis der angehenden Gesundheits- und Krankenpfleger/innen.
„Es war eine Herausforderung, die uns auch unsere Grenzen aufgezeigt hat“ – zogen die für dieses Projekt gewählten Stationsleitungen, die Schülerinnen Verena Niederstraßer und Julia Dörfel, abschließend Bilanz. Ohne die Unterstützung der Pflegefachkräfte, Arzte, Physiotherapeuten und der Pflegedirektion wäre das Projekt so nicht möglich gewesen, meinten sie. Die zwanzig künftigen Pflegekräfte konnten sich über viele positive Rückmeldung erfahrener Kolleginnen und Kollegen freuen. „Ich bin begeistert und sehr beeindruckt vor der Einsatzbereitschaft, der pflegerische Qualität und dem liebevollen Umgang der jungen Leute mit unseren betagten Patienten“, sagte zum Beispiel Sabine Stecher, Stationsleitung der Akut-Geriatrie.

Stefanie Albrecht, Projektleiterin der Krankenpflegeschule, begleitete die Schülerinnen und Schüler kontinuierliche durch regelmäßige Praxisbesuche und Reflexionsgespräche, in denen Bereiche wie Organisation und Struktur, Pflegemanagement oder Kommunikation sowie Gruppendynamik analysiert wurden. „Wir freuen uns, das dieses Ausbildungsprojekt ‚Schüler leiten eine Station‘ bei allen Beteiligten so ein hervorragendes Echo gefunden hat“, so Albrecht. „Wir werden das Projekt auch in den nächsten Jahren weiter verfolgen und ausbauen. Sie freute sich auch sehr, „dass die Krankenpflegeschule Bad Reichenhall ab Sommer wieder nach Bad Reichenhall zurückkehrt.“ Nachdem diese wegen Umbaumaßnahmen zweieinhalb Jahre nach Traunstein ausgelagert war, kehrt sie zu Beginn des nächsten Schuljahres wieder in die Kurfürstenstraße nach Bad Reichenhall zurück.

29.03.2018 - Klinikum Traunstein

Schwerpunkt war Behandlung von Lebererkrankungen

Im Klinikum Traunstein fand das 22. Symposium „Praktische Gastroenterologie“ statt

Im Klinikum Traunstein fand zum 22. Mal das Symposium „Praktische Gastroenterologie“ statt, das wiederum gastroenterologische Krankheitsbilder, Neuerungen in der Gastroenterologie und interessante Fälle praxisnah vermittelte. Das Symposium wurde vom Chefarzt der Gastroenterologie, Dr. Anton Kreuzmayr, und dem Chefarzt der Viszeralchirurgie, Privatdozent (PD) Dr. Rolf Schauer, geleitet. Dr. Klaus Heiler, leitender Oberarzt der Traunsteiner Gastroenterologie, hatte das Programm zusammengestellt. mehr...

PD Dr. Christian Steib, Gastroenterologe im Universitätsklinikum Großhadern in München, ist Experte für Erkrankungen der Leber. In der klinischen Praxis stellen nach seiner Aussage Raumforderungen in der Leber eine große diagnostische Herausforderung dar. Ob ein Tumor in der Leber gut- oder bösartig ist, lässt sich häufig mit einfachen Mitteln nicht einwandfrei unterscheiden. Ist ein Tumor zunächst gutartig, so gilt es herauszufinden, ob er sich potenziell zu einem bösartigen Tumor entwickeln kann, um das therapeutische Vorgehen festzulegen. PD Dr. Steib beschäftigte sich in seinem Vortrag mit den gutartigen Lebertumoren und stellte die erforderliche Diagnostik und Therapie dar.

Der Vortrag von PD Dr. Steib war der Beginn einer kurzen Serie von Vorträgen über Lebertumore, die direkt im Anschluss von Dr. Amelie Barth, Gastroenterologin im Klinikum Traunstein, fortgesetzt wurde. Sie erläuterte ein Fallbeispiel, bei dem sich ein primär gutartiger Lebertumor zu einem bösartigen Tumor entwickelte und die Erkrankung einen fatalen Verlauf nahm. Der Vortrag stimmte sowohl die anderen Referenten als auch das Publikum nachdenklich und leitete zum nächsten Vortrag über Lebertumoren über.
PD Dr. Schauer, ein ausgewiesener Experte für Leberoperationen, berichtete über die chirurgischen Optionen beim hepatozellulären Karzinom (HCC), dem klassischen Leberkrebs. Das HCC entsteht in den allermeisten Fällen bei Patienten, die unter einer Vernarbung der Leber, der sogenannten Leberzirrhose leiden. Diese Patienten sind auch ohne den Leberkrebs bereits relevant erkrankt.

Die eingeschränkte Leberfunktion macht die Therapie des HCC kompliziert. Je nach Gesamtsituation und Tumorausbreitung unterscheiden sich die Therapieoptionen deutlich und reichen über eine Operation bis hin zu einer Lebertransplantation. In fortgeschrittenen Stadien kommt teilweise nur noch eine rein symptomorientierte Therapie in Frage. PD Dr. Schauer machte deutlich, wann für welchen Patienten welche Therapie in Frage kommt.

Dr. Heiler leitete mit einem Fallbeispiel zum weiteren Programm über. Er präsentierte den Fall eines Patienten mit neuroendokrinen Tumoren (Tumore, die Hormone produzieren können) des Magens und deren endoskopischer Entfernung.
Die endoskopische Therapie von gut– und bösartigen Tumoren des gesamten Magen-Darm-Trakts stand auch im Mittelpunkt des Vortrags von Dr. Andreas Probst, leitender Oberarzt der III. Medizinischen Klinik des Klinikums Augsburg. Dr. Probst ist ein Experte auf dem Gebiet der endoskopischen Submukosadissektion (ESD). Hiermit können Frühformen von Magen- und Darmkrebs, aber auch gutartige Tumore wie zum Beispiel große Darmpolypen endoskopisch, also vom Magen bzw. Darm aus, entfernt werden.

Diese Technik ist bei ausgewählten Krankheitsbildern sinnvoll, erfordert aber eine große Erfahrung. Daher wird diese Technik vor allem in großen Zentren durchgeführt, die sich auf diese endoskopische Therapie spezialisiert haben. So wurden Patienten aus der Region, bei denen in der Gastroenterologischen Abteilung im Klinikum Traunstein die Indikation für eine ESD gestellt wurde, bereits von Dr. Probst in Augsburg behandelt. Er zeigte in seinem Vortrag die Möglichkeiten und Grenzen der endoskopischen Submukosadissektion auf.

Nach diesem spannenden endoskopischen Thema hatte Prof. Dr. Christoph Auernhammer, Leiter des interdisziplinären Zentrums für Neuroendokrine Tumore des GastroEnteroPankreatischen Systems (GEPNET-KUM) im Klinikum Großhadern, die schwierige Aufgabe, dem Fachpublikum einen wirklich komplizierten Stoff aus dem Grenzgebiet zwischen Gastroenterologie und Onkologie zu vermitteln. Erneut ging es um die neuroendokrinen Neoplasien (Neubildungen) des Gastrointestinaltrakts. Er präsentierte ein Update über alle Neuerungen in Nomenklatur, Diagnostik und Therapie dieser relativ seltenen Tumore.

Nach diesem interessanten, theoretischen Thema präsentierte Dr. Markus Dollhopf, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie im Klinikum München-Neuperlach, wieder ein praktisches Thema. Bei Entzündungen der Bauchspeicheldrüse kommt es regelhaft zu Flüssigkeitsansammlungen in der Bauchhöhle. Diese können abgekapselt sein oder frei auslaufen, steril oder infiziert sein. Dr. Dollhopf zeigte mit vielen Bildern und Videos eindrucksvoll, wann und wie diese Flüssigkeitsansammlungen therapiert werden können.

Den Abschluss des Symposiums bildete erneut ein Fallbeispiel aus der Gastroenterologischen Abteilung des Klinikums Traunstein. Dr. Matthias Buchhorn, Oberarzt der Abteilung für Gastroenterologie am Klinikum Traunstein, sprach über sexuell übertragbare Erkrankungen, die zu einer Infektion des Enddarms führen können, und über die Möglichkeiten, diese zu diagnostizieren und zu therapieren.

Einem großen Fachpublikum wurden dem Symposium „Praktische Gastroenterologie“ im Klinikum Traunstein wiederum gastroenterologische Krankheitsbilder, Neuerungen in der Gastroenterologie und interessante Fälle praxisnah vermittelt. Unser Foto zeigt links den medizinischen Leiter, Chefarzt Dr. Anton Kreumayr, und rechts den Referent Dr. Andreas Probst vom Klinikum Augsburg.
Einem großen Fachpublikum wurden dem Symposium „Praktische Gastroenterologie“ im Klinikum Traunstein wiederum gastroenterologische Krankheitsbilder, Neuerungen in der Gastroenterologie und interessante Fälle praxisnah vermittelt. Unser Foto zeigt links den medizinischen Leiter, Chefarzt Dr. Anton Kreumayr, und rechts den Referent Dr. Andreas Probst vom Klinikum Augsburg.
24.03.2018 - Kreisklinik Berchtesgaden

Wieder am vertrauten Platz für die Menschen da:

Schutzmantel-Madonna in der Kapelle der Kreisklinik erhielt feierlichen Segen

Ihr Anblick ist so berührend wie tröstlich: Die Schutzmantel-Madonna bereichert nun wieder die Kapelle der Kreisklinik Berchtesgaden. Nach einer Pause von vier Jahren ist das Kunstwerk des verstorbenen Berchtesgadener Künstlers Hans Richter an den ursprünglichen Ort seiner Bestimmung zurückgekehrt. Ins rechte Licht gesetzt hat es der Grafinger Bildhauer Robert M. Weber. Bei der jüngsten Freitagsmesse wurde die Madonna feierlich gesegnet. mehr...

Monsignore Dr. Thomas Frauenlob und Krankenhaus-Seelsorger Pater Benno Skwara konnten dazu rund 60 Gäste in der bis auf den letzten Platz besetzten Klinikkapelle begrüßen. Patienten, Angehörige, Klinikärzte, interessierte Bürger, der Verein „Freunde der Kreisklinik Berchtesgaden“ und mit Vorstandsvorsitzenden Dr. Uwe Gretscher und Vorstand Elisabeth Ulmer auch die Spitze der Kliniken Südostbayern AG hatten es sich an diesem Freitagnachmittag nicht nehmen lassen, dem feierlichen Akt beizuwohnen. „Ich begrüße Sie alle zur kleinen Einweihung der Madonna, die hier wieder ihren Platz gefunden hat“, sagte Pfarrer Dr. Frauenlob. Die Madonna habe ihr Mann 1962 eigens zur Eröffnung der Kreisklinik Berchtesgaden geschaffen, so Antonie Richter vor Beginn der von Katharina Holzner an der Harfe und Christian Holzner an der Gitarre musikalisch umrahmten Feier. Vor vier Jahren starb Hans Richter und im selben Jahr wurde auch die umgestaltete Klinikkapelle eingeweiht. Der Madonna nahm sich der einstige Schüler von Hans Richter, Schnitzschulleiter Norbert Däuber, an. Er konnte ihr in der Schnitzschule eine sichere und gute Unterkunft bieten.

Doch den Berchtesgadenern fehlte etwas in ihrer Klinikkapelle. Was, das wussten dann die „Freunde der Kreisklinik Berchtesgaden“: eine marianische Darstellung. „Maria ist besonders wichtig für ein Haus wie dieses, in dem viele Menschen leiden, wo Lebensentwürfe durchkreuzt werden“, stellte Mosignore Frauenlob fest. „Maria hat all das durchlebt, sie kann Menschen, die leiden, trösten.“ Als klar war, dass die Schutzmantel-Madonna in die Klinikapelle zurückkehren solle, habe ein von den „Freunden der Kreisklinik Berchtesgaden“ veranstaltetes Gespräch bald Klarheit gebracht. „Jeder hatte eine etwas andere Vorstellung von dem Ganzen, denn der Gesamteindruck des Raumes sollte nicht verändert werden“, erinnerte sich der Geistliche. „Nach zwei Stunden hatten wir einen Konsens, keinen Kompromiss.“ Das Ergebnis kann nun in der Klinikkapelle bewundert werden. Der Bildhauer Robert M. Weber aus Grafing im Landkreis Ebersberg schuf für die Madonna eine bronzegerahmte Nische in der Innenwand der Kapelle rechts neben ihrem Eingang. Dafür musste er nur eines der auch von Richter stammenden, in alle Wände eingelassenen Kreuzwegbilder versetzen.

Weber, zum Zeitpunkt der Segnung aus familiären Gründen verhindert, erklärt dazu auf Nachfrage: „Der Hintergrund war ein Experiment, Schlagmetall, in diesem Fall Kupfer, oxidiert, nimmt das Rot der Fassung der Figur auf und verändert sich durch die metallische Oberfläche und die Reflektion - je nach Sonneneinfall und Lichtstimmung, die durch die Buntverglasung der Kapelle entsteht.“ Durch die Nischenlösung sei die Madonna auch, „ohne dass, man das so wahrnimmt, mit dem Gebäude verbunden.“ In diesem werde sie nun jederzeit Patienten und Personal beistehen, waren sich nicht nur die beiden Geistlichen nach der Segnung dieser besonderen „Maria guter Hoffnung“ sicher. „Allen, die dies überhaupt möglich gemacht haben“, dankte Dr. Ursula Deppisch-Roth, 1. Vorsitzende der „Freunde der Kreisklinik Berchtesgaden“. Landrat Georg Grabner habe ebenso zu den ersten Unterstützern des Projektes gehört wie der Frauenbund Berchtesgaden. Neben Sponsoren, Förderern und Vereinsmitgliedern hätten auch das Erzbischöfliche Ordinariat München-Freising und der Vorstand der Kliniken Südostbayern zum Gelingen des Vorhabens beigetragen. Dr. Deppisch-Roths Dank ging nicht zuletzt an Robert M. Weber. Der Bildhauer, der nicht nur die Klinikkapellen in Berchtesgaden, sondern auch die in Bad Reichenhall, Traunstein und Trostberg gestaltet oder umgestaltet hat, habe nämlich die Idee gehabt: „Warum nicht etwas Vertrautes nehmen?“
Ina Berwanger

Freuten sich über die Rückkehr der Schutzmantel-Madonna in die Kapelle der Kreisklinik Berchtesgaden (v.l.): Dr. Uwe Gretscher, Dr, Ursula Deppisch-Roth, Dr. Thomas Frauenlob, Pater Benno, Elisabeth Ulmer, Rudolf Schaupp und Bartl Mittner.
Freuten sich über die Rückkehr der Schutzmantel-Madonna in die Kapelle der Kreisklinik Berchtesgaden (v.l.): Dr. Uwe Gretscher, Dr, Ursula Deppisch-Roth, Dr. Thomas Frauenlob, Pater Benno, Elisabeth Ulmer, Rudolf Schaupp und Bartl Mittner.
19.03.2018 - Kliniken Südostbayern

Einen Beruf mit vielfacher Verantwortung gewählt

23 frisch examinierte Gesundheits- und Krankenpfleger wurden in das Berufsleben entlassen

Einen Staatspreis für herausragende schulische Leistungen erhielten (von links) Patrick Winkler, Veronika Zimmermann und Laura Herzinger. In der hinteren Reihe (von links) Klassenleiterin Marika Köppl, Medizinischer Direktor Dr. Stefan Paech, stellvertretender Landrat Sepp Konhäuser und Schulleiter Alexander Hoh.

Bei einer Feier im Traunsteiner Landratsamt bekamen 16 Damen und sieben Herren der Traunsteiner Krankenpflegeschule nach ihrer dreijährige Ausbildung und drei erfolgreichen staatlichen Abschlussprüfungen zum/zur Gesundheits- und Krankenpfleger/in ihre Abschlusszeugnisse. Mit einem Notendurchschnitt von 1,29 schnitten Laura Herzinger aus Traunstein, Patrick Winkler aus Siegsdorf und Veronika Zimmermann aus Traunreut am besten ab. Für diese hervorragende schulische Leistung übergab ihnen der stellvertretende Landrat Sepp Konhäuser einen Staatspreis der Regierung von Oberbayern. mehr...

„Als qualifizierte Pflegefachkräfte übernehmen Sie in vielfacher Weise Verantwortung“, betonte der Leiter der Pflegeschulen im Bildungszentrum für Gesundheitsberufe der Kliniken Südostbayern AG, Alexander Hoh. Er zählte unter anderem die Pflege und Betreuung der Patienten, die Anleitung und Begleitung der Krankenpflegeschüler sowie die Organisation und Koordination pflegerischer Abläufe auf. Sie sollten die Aufgaben verantwortungsbewusst wahrnehmen, mit Freude und dem nötigen Ernst erfüllen sowie fachliche Professionalität und ein gesundes Selbstbewusstsein zeigen. Hoh wies in diesem Zusammenhang auf das Spannungsfeld zwischen hohen Ansprüchen und zunehmender Ökonomisierung in einem konkurrierenden Markt hin. „In Zeiten des Pflegekräftemangels und sich wandelnden strukturellen und gesellschaftlichen Bedingungen müssen wir selbstbewusst auftreten und unsere Stimme laut für die Pflege erheben.“ Als qualifizierte Pflegefachkraft führten sie nämlich eine hochprofessionelle Tätigkeit mit einer sehr großen Eigen- und Fremdverantwortung aus.
Von der Politik forderte Hoh, mit ihren Belangen gehört und als gleichwertiger Gesprächspartner akzeptiert zu werden. In diesem Zusammenhang kritisierte er das neue Pflegeberufereformgesetz, das vielfältige Fragen, zum Beispiel hinsichtlich der vielfältigen Abschlüsse, der praktischen Ausbildungsstruktur, der Kooperationen oder der Finanzierung, aufwerfe.

Für die Altenpflege habe die neue Bundesregierung zusätzlich 8000 Fachkraftstellen für mehr als 13 000 Pflegeeinrichtungen angekündigt, in denen jetzt schon 17 000 Stellen nicht besetzt werden könnten. Ferner stimme es ihn sehr bedenklich, dass seit 1995 im Krankenhausbereich rund 25 000 Stellen abgebaut worden seien. Und das bei rund vier Millionen zu versorgenden Patienten pro Jahr mehr.

Der Medizinische Direktor der Kliniken Südostbayern AG, Dr. Stefan Paech, erklärte, die Ausbildung sei bei den Kliniken Südostbayern stets ein wichtiges Thema. Sie betreibe mit 204 Plätzen in der Krankenpflege, 25 Plätzen in der Krankenpflegehilfe, 60 Plätzen in der Operationstechnischen Assistenz, zusätzlichen Fachweiterbildungen und einer Kooperation mit der FH Rosenheim eine der größten Bildungseinrichtungen für Pflegeberufe in Oberbayern.
„Nun gilt es, das erworbene Wissen anzuwenden, wobei nicht nur die unmittelbare pflegerische Tätigkeit am Patienten im Mittelpunkt steht, sondern auch die Mitverantwortung für gute Prozessqualität und Organisation zu übernehmen“, betonte Paech. Die zunehmend arbeitsteiliger werdende Patientenversorgung erfordere eine gute Abstimmung und Verzahnung und somit eine weitere Professionalisierung der verschiedenen Berufsgruppen.
Die Kliniken Südostbayern AG habe sich in den vergangenen Jahren auf den Weg gemacht, die Prozesse in der Patientenversorgung zu optimieren und zu verschlanken. Diese Digitalisierung in der Medizin mit komplett papierloser Dokumentation und elektronischer Patientenakte werde gerade die Pflege von aufwändiger Dokumentationstätigkeit entlasten und mehr Zeit für die unmittelbare Patientenversorgung freisetzen.
„In Ihrem beruflichen Umfeld werden Sie vielen neuen Herausforderungen begegnen. Die Veränderung und Weiterentwicklung des Arbeitsumfelds und Tätigkeitsspektrums werden Ihr ständiger Begleiter sein“, sagte Paech. Als Beispiele nannte er den demographischen Wandel mit einer deutlichen Zunahme von hochbetagten Patienten und einer entsprechenden Pflegebedürftigkeit, den Fachkräftemangel, der die bereits begonnene Digitalisierung in den Krankenhäusern, die Nutzung von IT und technischen Hilfsmitteln in der Patientenversorgung weiter vorantreiben wird.
Auch die Gesundheitspolitik habe inzwischen verstanden, dass es ein „Weiter so“ in der Pflege nicht geben dürfe. Sie habe erste Schritte zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Ausbildung in der Pflege eingeleitet, um die Attraktivität des Pflegeberufs zu stärken, zum einen durch die in Umsetzung befindliche Ausbildungsreform der Pflegeberufe und zum anderen durch die angekündigte „Pflegeoffensive“. Die zugesagten zusätzlichen 8000 Pflegestellen bundesweit seien jedoch nur der berühmte „Tropfen auf den heißen Stein“ bei einem tatsächlichen Bedarf an 100 000 zusätzlichen Pflegestellen, so Paech.

Sie hätten sich bestimmt schon neue Ziele gesetzt, meinte die Pflegedirektorin der Kliniken Südostbayern AG, Manuela Großauer: Start ins Berufsleben, Fort- und Weiterbildung, Studium oder private Ziele. Die Patientenversorgung in den Kliniken, aber auch in den Nachsorgeeinrichtungen sei eine vielseitige und anspruchsvolle Aufgabe.
Sie würden auch mit den Patienten zusammen in einem fachübergreifenden Team Ziele setzen und die oft sehr kranken und auch hochbetagten Patienten auf ihrem Weg zum Ziel unterstützen und begleiten. „Ich möchte Sie ermutigen, das auch weiter aktiv zu tun, sich einzubringen und gemeinsam mit uns die Perspektiven der Patienten und der Unternehmen zu verfolgen und zu gestalten.
Sie hätten einen Beruf gewählt, bei dem im besten Sinne der Mensch im Mittelpunkt stehe, sagte der stellvertretende Landrat Konhäuser. Pflegefachkräfte würden dringend gebraucht. Sie seien die Grundlage dafür, dass die hohe Qualität der Pflege in den Kliniken, Altenheimen und ambulanten Pflegediensten im Landkreis Traunstein nachhaltig gesichert werden könne. Eines der wichtigsten Ziele des Landkreises sei, dass sich die Menschen auf ein starkes gesellschaftliches Netz verlassen könnten, damit sie bei Krankheit und Pflegebedürftigkeit den Folgen nicht schutzlos ausgeliefert seien. „Deshalb brauchen wir genügend gut ausgebildete, engagierte und hochmotivierte Pflegekräfte. Die Pflegekräfte ihrerseits brauchen gute Arbeitsbedingungen, eine leistungsgerechte Entlohnung und gesellschaftliche Anerkennung“, unterstrich Konhäuser.
Er betonte das Interesse, die Kliniken dauerhaft in kommunaler Trägerschaft zu halten, damit hier über sie entschieden werde und nicht in fernen, profitorientierten Konzernzentralen. Auf dem dafür notwendigen Weg der wirtschaftlichen Erholung habe man viel geschafft und den Mitarbeitern viel abverlangt. Der Weg sei erfolgreich, sodass sich die Patienten auf eine hochwertige medizinische Versorgung verlassen könnten.

Traunstein sei das Gesundheitszentrum der Region, von dem die Absolventen durch gute Arbeitsplätze profitierten, meinte Oberbürgermeister Christian Kegel. Das Klinikum sei der größte Arbeitgeber in der Stadt. Außerdem gebe es zahlreiche Fach- und Hausarztpraxen, Apotheken, Sanitätshäuser und vieles mehr. „Die Berufsfachschule für Krankenpflege ist also in unserer Stadt bestens aufgehoben und ergänzt das Ausbildungsangebot entscheidend“, sagte Kegel.
Die moderne Berufs- und Arbeitswelt befinde sich in einem raschen Wandel. Deshalb erlange die Bereitschaft und die Fähigkeit zu lebenslangem Lernen eine immer größere Bedeutung. Der Abschuss zum examinierten Gesundheits- und Krankenpfleger sei der Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft. „Aber ruhen Sie sich auf dem Erreichten nicht aus. Bleiben Sie neugierig, zeigen Sie sich aufgeschlossen und vertrauen Sie vor allem auf Ihr Können“, ermahnte sie Kegel.

19.03.2018 - Klinikum Traunstein

Große Spende für die Kleinsten

Erfolgreiche Crowdfunding-Aktion der VR-Bank mit der Kliniken Südostbayern AG für das neue, hochspezialisierte Ultraschallgerät zur Frühchenversorgung in der Kinderklinik Traunstein.

Über die große Spende für die kleinsten Patienten freuten sich (v.l.) Dr. Uwe Gretscher , Vorstandsvorsitzender der Kliniken Südostbayern AG, Privatdozent Dr. Gerhard Wolf, Chefarzt der Kinderklinik, Direktor Josef Frauenlob, Vorstandsvorsitzender von der Volksbank Raiffeisenbank Oberbayern Südost eG Bad Reichenhall sowie Franz Gsinn, Vorstandsreferent der VR-Bank.
Über die große Spende für die kleinsten Patienten freuten sich (v.l.) Dr. Uwe Gretscher , Vorstandsvorsitzender der Kliniken Südostbayern AG, Privatdozent Dr. Gerhard Wolf, Chefarzt der Kinderklinik, Direktor Josef Frauenlob, Vorstandsvorsitzender von der Volksbank Raiffeisenbank Oberbayern Südost eG Bad Reichenhall sowie Franz Gsinn, Vorstandsreferent der VR-Bank.

Einen ganz großen Scheck über 52.487 Euro hatten Direktor Josef Frauenlob, Vorstandsvorsitzender von der Volksbank Raiffeisenbank Oberbayern Südost eG Bad Reichenhall sowie Vorstandsreferent Franz Gsinn bei ihrem Besuch in der Kinderklinik im Klinikum Traunstein dabei. Innerhalb von drei Monaten wurde über das Crowdfunding-Portal „Viele schaffen mehr“ der VR-Bank mit 297 engagierten und großzügigen Menschen 52.487 Euro gesammelt. mehr...

Ziel war, die Kinderklinik um ein neues, ganz spezielles und notfalltaugliches Ultraschallgerät zu erweitern mit dem das Team der Kinderintensivstation die medizinische Versorgung der Frühgeborenen noch weiter verbessern möchte. „Ein sehr anspruchsvolles und bei uns bisher größtes Projekt bei dem wir uns für die kleinsten Patienten gerne mit engagiert haben“ sagte Josef Frauenlob bei der Scheckübergabe. „Mit dem „Viele-schaffen-mehr-Portal“ wird der Genossenschaftsgedanke der VR-Bank noch mehr gelebt und wir erreichen mit unserer Plattform viel mehr mögliche Unterstützer in einem weitaus größeren Gebiet“, erklärte der Chef der VR-Bank. „Außerdem bieten wir als VR Bank eine zusätzliche Unterstützung, indem wir jede eingehende Spende um 25 Prozent erhöhen.“

„Wir legen bei der medizinischen Versorgung unserer kleinen Patienten größten Wert auf die bestmögliche, über den klassischen Versorgungsauftrag hinausgehende Diagnostik. Diese wollen wir daher um das neue, notfalltaugliche Ultraschallgerät erweitern“, sagte der Chefarzt der Kinderklinik Privatdozent Dr. Gerhard Wolf. „Für die hochspezialisierten Anforderungen der Kinder-Intensivmedizin ausgestattet, können wir mit diesem Gerät auch am Patientenbett binnen kürzester Zeit eine Untersuchung durchführen. Kleinste Spezialschallknöpfe ermöglichen uns zudem sonographisch gesteuerte Gefäßpunktionen bei Früh- und Neugeborenen, das vor allem in der Intensivmedizin bei Frühgeburten sehr wichtig ist. Wir sind einfach überwältigt von der großen Resonanz und Mithilfe. Im Namen unserer kleinsten Patientinnen und Patienten und deren Eltern bedanke ich mich aus tiefstem Herzen für die finanzielle Unterstützung“ so der pädiatrische Chefarzt.

Viele Unterstützer aus unserer Region haben gemeinsam mit jeder ihrer einzelnen Spende einen bedeutenden Beitrag zum Gelingen dieses Projektes geleistet. Das erfüllt uns mit großer Dankbarkeit und Freude. An dieser Stelle danke ich nochmal herzlich jedem einzelnen Spender sowie der VR-Bank, die uns mit dem Crowdfunding-Projekt großzügig geholfen haben“, so Dr. Uwe Gretscher, der Vorstandsvorsitzende der Kliniken Südostbayern.

14.03.2018 - Klinikum Traunstein

Präzisionstherapie am Klinikum Traunstein

Linearbeschleuniger am Klinikum Traunstein erneuert

Dr. Thomas Auberger und sein Team haben sich schnell an dem erneuerten Linearbeschleuniger eingearbeitet.
Dr. Thomas Auberger und sein Team haben sich schnell an dem erneuerten Linearbeschleuniger eingearbeitet.

So beeindruckend die äußere Erscheinung auch ist: Sie lässt nur im Ansatz erahnen, welche hochmoderne Technik der erneuerte Linearbeschleuniger im Klinikum Traunstein in seinem Inneren birgt. „Wir können unsere Patienten mit gut- und bösartigen Tumoren nun noch präziser, schneller, effizienter und schonender behandeln“, freut sich Dr. Thomas Auberger, Chefarzt der Abteilung Strahlentherapie und Radioonkologie am Klinikum Traunstein. „Damit bekommen unsere Patienten einen Behandlungsstandard, wie ihn nicht einmal alle Universitätskliniken haben.“ mehr...

Rund 80 Patienten werden täglich in der Strahlentherapie behandelt. Rund 70 Prozent von ihnen leiden unter Krebserkrankungen, der Rest hat überwiegend orthopädische Problematiken. Mit der Inbetriebnahme des neue Dimensionen in der Behandlung eröffnenden Geräts kann die 1968 zunächst mit einem Kobaltgerät ausgestattete Strahlentherapie am Klinikum ihren Patienten nun noch über die Möglichkeiten der 1988 und 2005 installierten Linearbeschleuniger hinausgehende Therapien auf dem neuesten Stand von Forschung und Technik anbieten. Dr. Thomas Auberger und  Projektleiter Jörg Schneider haben das aufgerüstete, hochkomplexe High-Tech-Gerät in den letzten Monaten präzise eingerichtet und die Software mit den in der Abteilung bereits eingesetzten Programmen vielseitig digital vernetzt.

Als Hochleistungslinearbeschleuniger ist dieser mit modernster, hochintelligenter Technik zur Abgabe hoch präziser Strahlendosen, zur Patientenpositionierung und mit einem integrierten bildgebenden Verfahren, der Computertomographie, ausgestattet. „Dies ermöglicht uns die tägliche Kontrolle der Lagerungsgenauigkeit des Patienten, der Position des Tumors und der möglichen Veränderungen der Anatomie des Patienten“, so Dr. Auberger. „Der Mensch ist ja kein unbeweglicher Würfel und daher ist es eine große Herausforderung, das zu bestrahlende Tumorfeld so präzise wie möglich zu treffen und zugleich das umliegende Gewebe bestmöglich zu schonen.“ Damit ist es nun auch möglich, darauf zu reagieren, dass sich Organe im Brust- und Bauchbereich während des Atmens verschieben. „Ein typisches Anwendungsbeispiel für die atemgesteuerte Strahlenbehandlung, das Gating, ist die Bestrahlung eines Mammakarzinom auf der linken Seite“, so Jörg Schneider. „Das Gerät bestrahlt den Tumor hier nur in der Phase des Einatmens, um das Herz der Patientin so optimal wie möglich zu schonen.“ In der Ausatemphase stoppt das Gerät, um beim nächsten Einatmen dann wieder zur bestrahlen.

„Der nächste Schritt ist dann das Tracking“, so Dr. Auberger. „Diese permanente Anpassung der Bestrahlungsfelder an die Tumorposition eignet sich zum Beispiel bei Tumoren in der Lunge oder der Leber.“ Beim Tracking-Verfahren folgt die Strahlung dem Tumor, sie bewegt sich synchron mit ihm. Das ermöglicht eine millimetergenaue Bestrahlung. So kommt neben Lage, Form und Ausdehnung des Tumors mit dem Faktor Zeit eine vierte Dimension zum Tragen. Die intensiven, kurzen 4-D-Bestrahlungen des Geräts ermöglichen den Patienten kürzere und schneller wirksame Behandlungstermine. Optimal ergänzt wird der Beschleuniger schließlich durch einen ebenfalls erneuerten, hochmodernen Lagerungstisch, auf welchem der Patient in jeder beliebigen Position bestrahlt werden kann. 

Text: Ina Berwanger

26.02.2018 - Kreisklinik Bad Reichenhall

Damit die Straßen des Körpers frei bleiben

„Gefäßtag“ in Reichenhaller Kreisklinik lockte viele Besucher in Vorträge und Live-Talkrunde

Die Zahl der Gefäßerkrankungen steigt in Industrienationen wie Deutschland. Wie eng dies mit dem west-lichen Lebensstil zusammenhängt, erfuhren die Besucher des „Gefäßtages“ an der Kreisklinik Bad Rei-chenhall in informativen Vorträgen und im direkten Dialog mit den Ärzten. Diese kamen bei einer Live-Talkrunde auch mit drei Betroffenen ins Gespräch. Deren Botschaft lautete, dass man sich nicht erst im Alter um die Gesundheit der Straßen unseres Körpers, also der Gefäße, kümmern sollte. Dass Vorsorge und Früherkennung weder schwierig noch schmerzhaft sind, vermittelten Dr. Volker Kiechle, Chefarzt der Gefäßchirurgie und Endovaskulären Chirurgie an der Kreisklinik Bad Reichenhall und am Klinikum Traun-stein, und seine Kollegen gut nachvollziehbar. mehr...

Das Bedürfnis nach Aufklärung und Information rund um das Thema Gefäße spülte die wissenshungrigen Besucher des „Gefäßtages“ schon gegen Mittag in das Foyer der Kreisklinik. Dort lud ein 8 Meter langes begehbares Arterien-Modell eindrucksvoll zum ersten anschaulichen Kontakt mit den Arterien und ihren Erkrankungen ein. Eine von ihnen ist - mit zunehmender Häufigkeit - die periphere Arterielle Verschluss-krankheit (pAVK). Hier kommt es aufgrund einer Arteriosklerose, also Verkalkung der Gefäßwände, zu einem Durchblutungsmangel in den Bein-Schlagadern. Dies kann unbehandelt zu Geschwüren oder gar einem akuten Gefäßverschluss führen. Da Rauchen, Diabetes, Bluthochdruck und Fettstoffwechselstö-rungen zu den Ursachen einer pAVK gehören, empfahl Dr. Thomas Greim, Leitender Oberarzt der Gefäß-chirurgie und Endovaskulären Chirurgie an der Kreisklinik Bad Reichenhall: „ Gesunde, ausgewogene Er-nährung, den Blutdruck einstellen lassen, ausreichend trinken, viel Bewegung, den Cholesterinwert be-achten, einen Rauch-Stopp und regelmäßige Gesundheitsuntersuchungen beim Hausarzt.“

Die auch Schaufensterkrankheit genannte pAVK äußert sich mit Schmerzen, wer unter der Volkskrankheit Krampfadern leidet, hat hingegen oft „dicke Beine“, so der Oberarzt der Gefäßchirurgie Bad Reichenhall Dr. Ernst Mrohs. Die dauerhaft erweiterten oberflächlichen Venen könnten schon bei kleinen Verletzun-gen aufplatzen und stark bluten, sich schmerzhaft entzünden und unbehandelt zu Venenthrombosen oder gar gefährlichen Lungenembolien führen, warnte der Venenspezialist. Neben einer erblichen Kom-ponente würden auch Schwangerschaft sowie langes Stehen oder Sitzen im Beruf die Entstehung von Krampfadern begünstigen, erklärte er seinen Hörern im bis auf den letzten der 100 Plätze besetzten Gro-ßen Seminarraum der Kreisklinik. Das Mittel der strahlungs- und schmerzfreien Ultraschall-Untersuchung kommt bei der Diagnostik von Krampfadern ebenso zum Einsatz wie bei der eines Bauchaortenaneurys-mas (BAA). Diese „harmlose Untersuchung“ steht gesetzlich krankenversicherten Männern ab 65 Jahren seit dem 1. Januar dieses Jahres im Rahmen der Vorsorge zu, informierte Dr. Volker Kiechle die Zuhörer. Denn fünf Prozent der Männer über 65 Jahren würden an dieser krankhaften Erweiterung der Bauch-schlagader leiden. „In den Landkreisen Berchtesgadener Land und Traunstein sind rund 160 Männer the-rapiebedürftig“, sagte Dr. Kiechle. Nur rund ein Viertel aller therapiebedürftigen Männer aber würde be-handelt oder operiert.

„Das BAA ist ein leiser Killer“, betonte der Chefarzt. Es entwickle sich fast immer symptomlos, könne aber reißen und durch die inneren Blutungen binnen kurzer Zeit lebensbedrohlich werden. Rechtzeitig er-kannt, könne das Bauchaortenaneurysma beobachtet und gegebenenfalls operiert werden. Die Entwick-lung eines BBA „ist ein Zusammenspiel aus zwei Faktoren, nämlich einer erblichen Komponente sowie dem Hauptrisiko Rauchen neben Bluthochdruck, Cholesterinwerterhöhung oder Übergewicht“, so Dr. Kiechle. Dass Vorsorge und Früherkennung bedeutsam sind, zeigen nicht nur die aktuellen Zahlen, son-dern auch die Schicksale dreier so intelligenter wie berühmter Männer: „Thomas Mann, Charles de Gaulle und Albert Einstein sind an einem geplatzten Bauchaortenaneurysma gestorben“, gab der Referent nicht nur den aufmerksam zuhörenden Männern im Publikum mit auf den Weg. Nicht minder zu unterschätzen als das BAA ist die Verengung der Halsschlagader, verdeutlichte Oberarzt Dr. Torsten Kühn. „Die Carotis-Stenose ist nie schmerzhaft und oft gefährlich“, sagte er. Ursache für die in Abhängigkeit ihres Grades der Engstelle zu einem Schlaganfall führen könnende Erkrankung sei die Arteriosklerose. Deren Ursachen wiederum lägen auch wieder bei den bekannten Lebensstilfaktoren vom Rauchen über Bluthochdruck bis aber auch hin zum zunehmenden Alter ab etwa 65 Jahren.

Bereits zu 80 Prozent verengt waren die Halsschlagadern von Vera Wendl, als sie wegen Schwindels in die Kreisklinik Bad Reichenhall kam. „Ich habe 50 Jahre geraucht und dann von einem Tag auf den anderen aufgehört“, so die Reichenhallerin. Sie nahm mit Dr. Kiechle, Dr. Jörg Weiland, Chefarzt der Inneren Medi-zin und Diabetologe, Sebastian Gruhne und Werner Voss an der abschließenden Live-Talkrunde mit Mo-deratorin Verena Fuchs von der Bayernwelle Südost teil. Vera Wendl geht es heute wieder gut, auch Dia-betiker Werner Voss kann mit Spezialschuhen wieder laufen. Er hat wegen Durchblutungsstörungen ebenso Zehen eingebüßt wie Sebastian Gruhne. Der 38-Jährige kann jetzt wieder allen sportlichen Hob-bys nachgehen. Auch er raucht nicht mehr. Mit seiner Teilnahme an der Talkrunde wolle er jüngere Men-schen darauf aufmerksam machen, „dass es einem auch schon mit Mitte 30 passieren kann“, so der Rei-chenhaller.

Ina Berwanger

01.02.2018 - Klinikum Traunstein

Von Atemmeditation bis Promille-Parcours

Angebote und Information kamen beim Mitarbeitergesundheitstag im Klinikum gut an

Sonst steht die Gesundheit ihrer Patienten im Mittelpunkt ihrer Arbeit- jetzt konnten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klinikum Traunsteins auch einmal ihr eigenes Wohlbefinden in den Fokus rücken: Ein Mitarbeitergesundheitstag im Haus bot ihnen eine Fülle an interessanten Aktionen und wissenswerten Informationen rund um die körperliche und seelische Gesundheit mehr...

Die Diskussionen an den Ständen zeigten erneut auch, dass die Bedeutung eines „betrieblichen Gesundheitsmanagements“ – das für die nächsten Jahre geplant ist - gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. In Gesundheitsförderung zu investieren und damit die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller Abteilungen und Berufsgruppen an ihrem Arbeitsplatz zu erhalten und zu fördern, diene sowohl dem Wohlbefinden des Personals als auch der Wirtschaftskraft des Unternehmen, so der Betriebsärztliche Dienst – Initiator der Aktion.

Die Angebote präsentierten sich bunt, vielfältig und buchstäblich ansprechend: Das Personal des Klinikums konnte in der so informativen wie entspannten Atmosphäre des Gesundheitstages nicht nur mit den beratenden Kolleginnen und Kollegen hinter den Informationsständen im Großen Seminarraum schnell und gut ins Gespräch kommen. Manch Mitarbeiter nutzte auch die Gelegenheit zum lockeren Gedankenaustausch bei einem Espresso mit Vorstandsvorsitzenden Dr. Uwe Gretscher.

Ob gezielte Fragen oder allgemeine Hintergrundinformationen: Der Betriebsärztliche Dienst konnte sich über eine reges Interesse an seinem Angebot auf dem Gesundheitstag freuen. Das Team gab Auskünfte zum Hautschutz oder Impfungen, führte Sehtests durch; maß den Kollegen Blutdruck und Blutzucker und frischte auf Wunsch auch gleich den Grippe-Impfschutz auf. Therapeuten der Schmerztherapie zeigten Wege zur Selbstfindung auf, Mitarbeiter stellten ihre Erfahrungen in energetischen Techniken, andere in Diätetik zur Verfügung. Dass Aufklärung immer eine gute Sache ist und durch Simulation praktisch nachvollziehbar wird, erlebten Interessierte im Rahmen der Suchtprävention auf dem Promille-Parcours. Mit einer so genannten Promille-Brille vor den Augen fühlte sich das Gehen plötzlich wie mit 1,5 Promille im Blut an. Wesentlich besser ging es den nicht nur wissenshungrigen Klinikmitarbeitern dann beim Probieren gesunder Snackideen für Zwischendurch.

Derart gestärkt nahmen die Besucher des Gesundheitstages gerne die Gruppenangebote im Kleinen Seminarraum wahr. Von Atemmeditation bis Wirbelsäulengymnastik konnten sie ganzheitliche Entspannungstechniken kennenlernen und ausprobieren. Wer noch mehr für sein seelisches Wohl tun wollte, konnte bei Mittagsmeditation und Orgelmeditation in der Klinik-Kapelle eine stille Auszeit genießen oder ein ruhiges Gespräch mit den Klinik-Seelsorgern führen. Für eine ausführliche sozialmedizinische Beratung der Kolleginnen und Kollegen stand natürlich auch an diesem Tag das Team der Schwerbehindertenvertretung zur Verfügung.

(Ina Berwanger)

27.01.2018 - Klinikum Traunstein

Traunsteiner Rhythmologe lehrt an der Medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes

Professur für Dr. Dr. Hans-Ruprecht Neuberger

Die Universität des Saarlandes in Saarbrücken hat dem Privatdozenten Dr. Dr. Hans-Ruprecht Neuberger, Leitender Arzt der Sektion Rhythmologie/Elektrophysiologie der Kardiologischen Abteilung im Klinikum Traunstein, die Bezeichnung „Professor“ verliehen. Seine Vorlesungen hält Prof. Neuberger allerdings in Homburg/Saar, wo sich die Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes befindet. Um die Bezeichnung „Professor“ führen zu dürfen, hat nach Auskunft von Prof. Neuberger jede Universität ihre eigenen Richtlinien, die in den vergangenen Jahren deutlich strenger geworden sind. So musste er mindestens fünf Jahre habilitiert sein sowie sich in Forschung und Lehre bewährt haben. mehr...

Seit 2014 ist Prof. Neuberger im Klinikum Traunstein tätig und leitet seitdem die Sektion Rhythmologie/Elektrophysiologie. Sein Fachbereich befasst sich mit der Diagnose und Behandlung von Herzrhythmusstörungen, das heißt mit einem zu schnellen, unregelmäßigen oder zu langsamen Herzschlag. Dabei kommt die Gerätetherapie bzw. Katheterablation zum Einsatz. Zu langsamer Herzschlag wird mit implantierbaren Herzschrittmachern und Kammerrhythmusstörungen mit implantierbaren Defibrillatoren behandelt. Eine wichtige Behandlungsoption bei Herzrasen oder Vorhofflimmern ist die Katheterablation, die bei bestimmten Formen des Herzrasens eine Heilung ermöglicht. Außerdem bietet die Sektion in speziellen Fälle auch die Möglichkeit einer Nachsorge. In Rhythmusprechstunden berät die Sektion ambulant über die Gerätetherapie und die Katheterablation bei Herzrhythmusstörungen, die auch eine anschließende stationäre Behandlung mit einschließen.

Der gebürtige Ulmer hat an den Universitäten Würzburg und Bern Humanmedizin studiert. An der Universität Tübingen hat er sich dann 1998 erstmals mit der Elektrophysiologie befasst. Es folgte ein dreijähriger Forschungsaufenthalt an der Universität in Maastricht. Im Anschluss daran wurde Dr. Neuberger Oberarzt und Leiter des Bereichs Rhythmologie/Elektrophysiologie am Universitätsklinikum in Homburg/Saar. 2011 erhielt er seine Habilitation. 2014 wechselte er an das Klinikum Traunstein. Seit 2017 ist seine Abteilung als Ausbildungsstätte für Rhythmologie zertifiziert und damit das einige Zentrum dieser Art in einem Umkreis von rund 100 Kilometern.

20.01.2018 - Klinikum Traunstein

Onkologisches Zentrum erneut erfolgreich zertifiziert

Überprüfung durch die Deutsche Krebsgesellschaft ohne Beanstandungen

Der Aufwand ist hoch. Vor und während der Tage der Prüfung, dem sogenannten Audit, durch die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) und die Zertifizierungsstelle Diocert herrscht zwar keine hektische, aber doch konzentrierte Betriebsamkeit bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Onkologischen Zentrums Traunstein. Arbeitsabläufe und Behandlungsergebnisse werden nochmals kontrolliert und reflektiert. mehr...

Die jährlichen Überprüfungen durch die DKG bilden den Höhepunkt und sind gleichzeitig Abschluss eines Arbeitsjahres im Zentrum. Zudem stand in diesem Jahr die Umstellung auf die neue Norm im Qualitätsmanagementsystem des Zentrums, der DIN EN ISO 9001:2015, an. Das bedeutet, dass, neben den rein medizinischen Themen die Strukturen und die Umsetzung des Managementsystems sprich aller Leitungs- und Lenkungsfunktionen tiefgehend überprüft werden. Für das Zentrum in dieser Tiefe neue Anforderungen sind dabei unter anderem die Strategie und Zielplanung, das Risikomanagementsystem und der Umgang mit Wissen.

Mehr als 750 Patienten wurden 2017 neu mit der Diagnose Krebs im Onkologischen Zentrum Traunstein konfrontiert. Nicht zu vergessen, die vielen Patienten, die bereits seit Jahren durch das Netzwerk von Klinik und niedergelassenen Partnern betreut werden. Alle Therapieentscheidungen und -veränderungen müssen in der Tumorkonferenz gemeinsam durch die Ärzte der verschiedenen Fachrichtungen (u.a. Chirurgen, Gynäkologen, Urologen, Pathologen, Radiologen, Strahlentherapeuten, Hämatoonkologen) in enger Absprache mit den Hausärzten und den externen Kooperationspartnern abgesegnet werden. Dies ermögliche eine differenziertere Betrachtungsweise der oftmals komplexen Erkrankungen mit dem Ziel, den Betroffenen stets, die für sie beste Therapie zukommen zu lassen, betont Prof. Zaak, Sprecher des Onkologischen Zentrums und Leiter des Prostatakrebszentrums. Unterstützt werden die Ärzte im Krebszentrum hierbei durch Psychoonkologen, Sozialdienste und speziell geschultes Pflegepersonal.

An zwei Tagen wurden nun sämtliche Behandlungsergebnisse der letzten 12 Monate durch mehrere Fachexperten der DKG und einer QM-Auditorin gesichtet, kritisch beäugt und bewertet. Im Falle von Abweichungen von den international akzeptierten Behandlungsstandards drohen Auflagen oder sogar die Aberkennung der Zentrumsbezeichnung.
Doch der Aufwand hat sich gelohnt. Ohne jegliche Abweichungen wurde das Zentrum erneut von der Deutschen Krebsgesellschaft und auf der Grundlage der DIN ISO 9001:2015 zertifiziert und zählt auch weiterhin zu den Spitzenzentren in der Republik, wenn es um das Thema Krebs geht.

Dass das kein Selbstläufer ist, verdeutlich der Sachverhalt, dass im vergangenen Jahr einigen Zentren in Deutschland die erneute Anerkennung verwehrt wurde, da sie bestimmte Kriterien nicht erfüllen konnten. Mehr als 100 Personen waren an der erneuten Zertifizierung in Traunstein beteiligt. Auch eine Reihe niedergelassener Ärzte aus verschiedenen Praxen der Landkreise Traunstein und Berchtesgadener Land konnte ihre hohe Kompetenz in der Behandlung von Krebserkrankten im Netzwerk des Onkologischen Zentrums erfolgreich nachweisen.
„Das sei durchaus nicht selbstverständlich“, so Reinhold Frank, Koordinator des Onkologischen Zentrums. Seit Jahren läge man im Streit mit den Kostenträgern die hohen Qualitätsanforderungen, die jährlich vorbildlich erfüllt werden auch vergütet zu bekommen. Aktuell haben sich diese jedoch letztinstanzlich vor dem Bayer. Verwaltungsgerichtshof durchgesetzt, in dem Sie gegen die Zuschläge für spezialisierte Zentren klagen, obwohl diese bereits grundsätzlich durch die Regierung von Oberbayern genehmigt waren.
De facto heißt dies, dass das Onkologische Zentrum Traunstein sich derzeit auf Ministerialebene um eine Lösung bemüht, die eine Kostenerstattung der hohen Qualitätsanforderungen, auch von Seiten der Kostenträger gewährleistet. Denn der Aufwand onkologische Spitzenmedizin in der Region weiterhin auf diesem Niveau vorzuhalten ist hoch. Personelle und infrastrukturelle Ressourcen müssen bereitgestellt werden und lassen den Vergleich mit universitären Einrichtungen durchaus zu. „Es ist keine Selbstverständlichkeit die Finanzierung zu bewerkstelligen und ohne die eigentlich zu erwartende Unterstützung der Kassen nur mit Mühe zu stemmen“, so auch der Vorstandvorsitzende der Kliniken AG Dr. Uwe Gretscher, „wir sehen was sich hier Herausragendes für die Patientenversorgung entwickelt hat und geleistet wird. Und das ist „regionale Spitzenmedizin“.

Doch ungeachtet dieser kassenrechtlichen Scharmützel und unzureichend geregelten Finanzierungsbedingungen sind die Motivation und des Engagement aller Beteiligten extrem hoch. Dies spiegelt sich auch im aktuellen Auditbericht wider, der vor allem den Teamgedanken, die hohe interdisziplinäre Kompetenz und das Leistungsangebot im Zentrum lobt. Ein Hinweis dafür ist auch die ständig steigende Zahl von externen Praxen und Instituten, die als Kooperationspartner in das Netzwerk integriert werden. Sehr erfreulich ist vor allem die steigende Zahl von zertifizierten Kooperationspartnern, d.h. Praxen, die sich ebenfalls einer Überprüfung durch die Deutsche Krebsgesellschaft unterziehen. Nachdem bereits eine Reihe von fachurologischen Praxen in Berchtesgaden, Freilassing und Trostberg zertifiziert wurden und die hämatoonkologischen Schwerpunktpraxen in Traunstein und Bad Reichenhall Hauptkooperationspartner sind, konnte mit Frau Dr. Ina Boeters eine dritte hämatoonkologische Schwerpunktpraxis als Hauptkooperationspartner in Trostberg integriert werden. Für die Patientinen und Patienten sei dies eine tolle Entwicklung, so Dr. Thomas Kubin, Chefarzt der Abteilung für Hämatoonkologie am Klinikum Traunstein, denn nun sei flächendeckend eine einheitliche Versorgung, gerade bei Chemotherapien und komplexen medikamentösen Behandlungen möglich. „Das sei schließlich auch das Ziel“, so Prof. Zaak, „nämlich unseren Patienten hier in der Region in ihrem Umfeld eine Behandlung auf hohem Niveau für die meisten Krebserkrankungen anzubieten“. Gemeinsam gegen den Krebs lautet das Motto des Traunsteiner Zentrums und das hat sich auch 2017 wieder erfolgreich bewahrheitet.

Erfolgreiche Zertifizierung  auch der niedergelassenen Hauptkooperationspartner.  Mit Dr. Ina Boeters (li.), Praxis für Onkologie aus Trostberg konnte eine weitere Praxis als  Hauptkooperationspartner für das Onkologische Zentrum zertifiziert werden. Neben dem Leitungsgremiums des Zentrums, Prof. Dr. Dirk Zaak, Dr. Thomas Kubin und Reinhold Frank freuten sich auch Dr. Christoph Jung und Dr. Ursula Kronawitter, Onkologische Gemeinschaftspraxis Traunstein, die seit Jahren bereits Hauptkooperationspartner des Zentrums sind.
Erfolgreiche Zertifizierung auch der niedergelassenen Hauptkooperationspartner. Mit Dr. Ina Boeters (li.), Praxis für Onkologie aus Trostberg konnte eine weitere Praxis als Hauptkooperationspartner für das Onkologische Zentrum zertifiziert werden. Neben dem Leitungsgremiums des Zentrums, Prof. Dr. Dirk Zaak, Dr. Thomas Kubin und Reinhold Frank freuten sich auch Dr. Christoph Jung und Dr. Ursula Kronawitter, Onkologische Gemeinschaftspraxis Traunstein, die seit Jahren bereits Hauptkooperationspartner des Zentrums sind.
17.01.2018 - Kliniken Südostbayern

Zuversichtlich für die Zukunft der Kliniken Südostbayern

Vorstandsvorsitzender Dr. Uwe Gretscher blickt optimistisch voraus

Ob Krankenhausstrukturgesetz oder die von der Politik als dringend nötig angesehene Zentralisierung spezieller und komplexer Behandlungen nur noch in großen Häusern: Die deutsche Kliniklandschaft sieht sich mit gewaltigen Veränderungen konfrontiert. Wie begegnet diesen die Kliniken Südostbayern AG (KSOB)? „Wir sind mitten in einem vielfältigen, anspruchsvollen Prozess, uns zukunftsfähig auszurichten“, erklärt deren Vorstandsvorsitzender Dr. Uwe Gretscher. „Unsere Mitarbeiter leisten ganz hervorragende Arbeit und wir kommen gut voran.“ Oberste Priorität habe dabei weiterhin die bestmögliche pflegerische und medizinische Versorgung der Patienten in der Region. mehr...

Diese vor Ort trotz aller bundesweiten Umbrüche im Gesundheitswesen zu sichern, sei selbstverständlich das Anliegen aller Beteiligten, so Dr. Gretscher. Dem Klinikverbund komme zugute, dass kommunale Krankenhäuser deutlich andere Unternehmensziele hätten als freigemeinnützige und besonders private Klinikenträger: „Das Gute ist, dass unsere Träger, also die Landkreise Traunstein und Berchtesgadener Land, keine Rendite von uns wollen, sondern uns bei Investitionen auch unterstützen. Sie erkennen die Gesundheitsversorgung nach wie vor als besonders hohes Gut für die Region an.“

Dennoch sei natürlich auch ein kommunales Unternehmen zur Wirtschaftlichkeit angehalten. „In 2017 haben wir ganz klar den nächsten Schritt getan, der Weg zur schwarzen Null ist deutlich erkennbar“, so der Vorstandsvorsitzende. Er freut sich über „ein unglaubliches Engagement aller Mitarbeiter, die daran teilnehmen.“ Nicht nur das: „Die Patienten vertrauen uns nach wie vor, auch in 2017 hatten wir wieder deutliche steigende Zahlen.“ Die Rückmeldungen der Patienten würden zwar zeigen, dass „nicht immer alles gut ist, aber größtenteils gibt es eine positive Resonanz .“

Uwe Gretscher betont, dass die Mitarbeiter aller sechs Häuser in den letzten drei Jahren in einem gehörigen „Galopp, einer Art Rosskur“ dringend notwendige Umstrukturierungsprozesse zur Optimierungen der Arbeitsabläufe absolviert hätten. Diese verliefen nicht immer ohne „Unwuchten“, in diesem Punkt verhalte es sich in einem Krankenhaus ähnlich wie bei Krankheiten. „Mitarbeiter sind keine Maschinen und es menschelt, das ist normal und das muss man akzeptieren.“ Um „die Mitarbeiter verstärkt an die Patienten zu bringen“ und von berufsfremden Tätigkeiten zu entlasten, werde der Klinikverbund neben der Verlagerung von Tätigkeiten die kosten- und zunächst einarbeitungsintensive Digitalisierung vorantreiben.

Wie vielfältig die effizientere Gestaltung der Arbeit im Klinikverbund in der nahen Zukunft sein wird, bringt das Fünfjahresprogramm „Perspektive 2022“ auf den Punkt. Es wurden ausgerichtet auf die Umbrüche im Gesundheitswesen in den vier Handlungsfeldern Kunden und Partner, Prozesse und Leistungen, Mitarbeiter und Potentiale sowie Finanzielle Leistung verbindliche strategische Ziele und Maßnahmen formuliert.
Dazu zählen zum Beispiel bei der „Überdurchschnittlichen Patientenzufriedenheit“ das Rückmeldesystem und die verstärkte Qualitätsüberwachung. Zum Punkt „Attraktiver Arbeitgeber“ gehören etwa Karriereplanung, Kinderbetreuung und Demographie-Management. „Wir haben hervorragende junge Mitarbeiter in Pflege, Medizin und Therapie, die sich sehr engagieren“, so Dr. Gretscher. „Sie erkennen die Prozessnotwendigkeiten, weil sie mehr Struktur und geordnete Arbeit auch im Sinne eines üblichen Feierabends erwarten.“ Dies sei auch im Sinne der jungen Medizinerinnen, welche in steigender Zahl die Universitäten verließen. Zur Attraktivität eines Arbeitsplatzes gehöre heute mehr denn je eine breite, aktuelle Palette an Aus-, Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten, meint der Vorstandsvorsitzende. „Hier werden wir noch mehr Geld investieren.“ Investitionen mit Blick auf die nächsten Jahrzehnte würden auch die geplanten Um- und Neubaumaßnahmen an den Standorten Traunstein, Reichenhall und Ruhpolding sein.

Dass die Klinikreform mehr Qualität für die Patienten in Deutschland bringen solle, sei zu befürworten, so Uwe Gretscher. Nicht aber, dass dies möglicherweise zu Lasten der flächendeckenden Versorgung in den Landkreisen geschehe und mit den von der Gesellschaft zur Verfügung gestellten Geldern nicht zu stemmen ist. Mit Blick auf die Kliniken Südostbayern AG sagt er: „Wenn es uns weiterhin gelingt, mit den Mitarbeitern und den Patienten in unserer Region so konsequent an unseren Abläufen zu arbeiten wie schon begonnen, bin ich zuversichtlich für viele Arbeitsplätze in der Region und die Zukunft unserer Kliniken.“

03.01.2018 - Kliniken Südostbayern

Wieder reicher Kindersegen in den Kliniken Traunstein und Bad Reichenhall

Mit 2268 Babys im Jahr 2017 erneuter Geburtenrekord in der Frauenklinik der Kliniken Südostbayern AG

Über ein echtes Rekordjahr freuen sich Prof. Dr. Christian Schindlbeck, Chefarzt der Frauenklinik der Kliniken Südostbayern und sein Team. Wieder hat sich der positive Trend der vergangenen Jahre bei der Geburtenentwicklung fortgesetzt. Insgesamt 2224 Mal begleiteten Hebammen und Ärzte der Geburtshilfen im vergangenen Jahr die werdenden Eltern bei der Geburt (2016: 2113).1611 Geburten fanden im Klinikum Traunstein statt. Die 600er Marke hat die Kreisklinik Bad Reichenhall mit 613 Geburten geknackt. In Traunstein kamen 42 Mal Zwillinge und einmal Drillinge zur Welt. Somit erblickten im vergangenen Jahr 2268 Babys das Licht der Welt. mehr...

„Jede Geburt ist auch für uns ein besonderer Moment und wir freuen uns gemeinsam mit den Eltern ", so Prof Schindlbeck. „Der Anstieg der Geburten bei uns um fünf Prozent erfüllt uns natürlich mit besonderem Stolz und Dank für das entgegengebrachte Vertrauen“, freut sich der Chefarzt. Die Zahl der Geburten sei auch eine Bestätigung für das Engagement der Mitarbeiter in den beiden Standorten der Frauenklinik. Prof. Schindlbeck sieht den Grund für den positiven Trend in der fürsorglichen Begleitung durch die Hebammen und in der hervorragenden medizinischen Qualität.
Die Verbindung von harmonischer Geburt mit einer maximalen medizinischen Sicherheit stehe heute für viele Eltern bei der Auswahl ihrer Geburtsklinik im Vordergrund. „Und diese Voraussetzungen bieten wir an beiden Standorten sowie mit unserem Mutter-Kind-Zentrum, der Verbindung von Geburtshilfe und Kinderklinik, im Klinikum Traunstein", erklärt der Chefarzt.

Interessierte werdende Eltern können sich im Rahmen der regelmäßig stattfindenden Informationsabende ein Bild von der Geburt in den Abteilungen der Frauenklinik in Traunstein (jeweils am zweiten und vierten Montag) und Bad Reichenhall (an jedem ersten Dienstag im Monat) machen.

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