27.12.2020 - Klinikum Traunstein
Der kleine Jakob Anton ist das „Christkindl“ im Klinikum Traunstein
An Heiligabend um 14.24 Uhr kam der kleine Jakob Anton in der Geburtshilfe der Frauenklinik im Klinikum Traunstein auf die Welt. Über das „Christkindl“ freuen sich die Eltern Sabine Toldrian und Marco Werner aus Inzell ganz besonders, weil es das erste Kind ist. Der neue Erdenbürger war bei der Geburt 47 Zentimeter groß und brachte genau 2800 Gramm auf die Waage.
24.12.2020 - Kliniken Südostbayern
Auch die Kleinen Wunder wahrnehmen
Klinikseelsorger Katharina Burgthaler und Peter Förg sehen viele Chancen in der Weihnachtszeit
Wie kommen wir alle an Körper und Seele gesund über Weihnachten und in das neue Jahr? Diese Frage stellen sich gerade viele Bürgerinnen und Bürger in den Landkreisen Berchtesgadener Land und Traunstein. Mit kreativen Anregungen mitten aus dem Leben machen Gemeindereferentin Katharina Burgthaler, 43, und Pastoralreferent Peter Förg, 60, aus dem Seelsorgeteam der Kliniken Südostbayern AG den Menschen Mut, die stille Zeit bewusst zu genießen. mehr...
Frau Burgthaler, Herr Förg, Weihnachten und Silvester im kleinen Kreis, viel freie Zeit: Wofür kann dies alles auch eine Chance sein, was können wir vielleicht alles – wieder - entdecken?
Katharina Burgthaler: Ich sehe in dieser Zeit auch viele Chancen. Wir können üben, auch einmal kleine Wunder wahrzunehmen, etwa einen schönen Sonnenuntergang oder den frisch gefallenen Schnee. Stille gibt mir auch die Chance, mich und etwas in mir zu entdecken, auszusteigen aus dem ewigen „was schaffen müssen“ hin zum Geschehenlassen. Auch kreativ werden, aktiv sein, tun gut. Meine Familie hat zum Beispiel während des ersten Lockdowns einen 18. Geburtstag und einen Realschulabschluss per Videoschaltung an den heimischen Esstischen gefeiert. Alle Verwandten haben ihren eigenen Kuchen bekommen und hatten die gleiche Deko.
Peter Förg: Weihnachten als Harmoniefest mit ohnehin kaum erfüllbaren Erwartungen zu überlasten, wird wie auch in früheren Jahren schon nicht funktionieren. Es macht Sinn, in Anbetracht der in ungewohntem Maße zur Verfügung stehende freie Zeit miteinander zu überlegen: Was machen wir? Spielen wir zum Beispiel mal wieder zeitaufwendigere Spiele, zu denen wir schon lange nicht mehr gekommen sind? Oder nutzen wir diese Zeit mal wieder für ungestörte Gespräche unter vier Augen und nehmen die Gefühlswelt unseres Gegenübers mit Muße in den Blick? Man sollte sich auch Zeit für sich gönnen.
Was raten Sie all jenen, die sich einsam fühlen, aber aus gesundheitlichen Gründen keinen Besuch empfangen dürfen oder möchten und sich trotzdem der Welt verbunden fühlen wollen?
Burgthaler: Einsamkeit und Traurigkeit sind sehr starke Gefühle, die zu Resignation führen können. Ich glaube trotzdem, dass man es etwas selber in der Hand hat, sich selbst ein Licht zu suchen und auch eines zu sein. Man kann zum Beispiel die Nachbarin fragen, ob man ihr etwas vom Einkaufen mitbringen soll oder mal wieder Briefe schreiben. Gemeinschaft finden kann man auch in den vielen Online-Angeboten der Kirchen, Bildungsträger oder Kultureinrichtungen, dort sind in diesem Jahr unglaublich bereichernde Möglichkeiten entstanden. Und wenn man merkt, dass man nicht mehr raus kommt aus Traurigkeit und Einsamkeit, darf man sich auch Hilfe suchen, zum Beispiel bei Therapeuten, der Telefonseelsorge oder auch Seelsorgern vor Ort.
Förg: Viele Pfarreien bieten Gottesdienste im Livestream an, dabei kann man sich gut mit anderen verbunden fühlen. Ob online, im Fernsehen oder Radio: Man kann dies sehr bewusst wahrnehmen, sich schön wie zum Kirchgang kleiden, eine Kerze anzünden und die Weihnachtslieder mitsingen. Ein anrührendes Zeichen der Verbundenheit mit einem Menschen an einem anderen Ort hat mir meine Mutter überliefert: Sie hat während des Krieges mit dem Geliebten eine Uhrzeit vereinbart, zu welcher sich beider Blicke an einem zuvor ausgemachten Stern – oder dem Mond – treffen wollten.
Kann es den Menschen ein gutes Gefühl vermitteln, sich im solidarischen Gedanken an den Schutz Schwächerer diesmal mit dem Feiern zurückzuhalten?
Burgthaler: Mir hilft es total, den Sinn des Ganzen, also des Appells, daheim zu bleiben, mit eigenen Augen zu sehen und zu spüren. Durch meine Arbeit in den Kliniken erlebe ich den unglaublichen Einsatz der Mitarbeitenden in Medizin und Pflege auf den Intensivstationen und den anderen Stationen, bei Patienten mit und ohne Covid-19, rund um die Uhr, auch an den Feiertagen, und da wird mir bewusst, dass die aktuellen Einschränkungen Menschenleben retten können. Auch der Blick in andere Länder verändert meine Sicht. Ich werde da dankbar, dass ich ein Dach über dem Kopf habe und nicht frieren muss. Meine Probleme werden dann im Vergleich zu so viel Armut in der Welt ganz klein.
Förg: All jenen, denen es schwerfällt, in den aktuellen Regelungen einen Sinn zu erkennen, kann es helfen, sich zu sagen: Diese Einschränkungen sind nicht gegen mich, sondern für andere. Zum Beispiel für meine Oma oder für den Nachbarn. Oder auch für jene, die schwer arbeiten. Es ist wirklich Wahnsinn, was die Mitarbeitenden in den Kliniken in dieser Pandemiezeit insbesondere für die schwer an Corona erkrankten Menschen leisten.
Bietet die christliche Weihnachtsbotschaft auch Menschen anderen oder keines Glaubens Trost?
Burgthaler: Das Licht von Betlehem ist eine ganz starke Hoffnungsbotschaft. Liebe wird Wirklichkeit. Ich glaube, das wäre eine Botschaft für alle, die dafür offen sind. Gegen die Dunkelheit hilft auch die Weite des Herzens, sich berühren zu lassen von etwas, das größer ist als man selbst, mehr als das, was ich mit den Augen sehe, wenn ich zum Beispiel ganz berührt bin von der unglaublichen Schönheit unserer Welt.
Förg: Weihnachten mit dem Kind gibt uns auch aus nicht-religiöser Sicht viel. Wie das Neugeborene können wir immer wieder neu anfangen. Ich schaue mit Zuversicht in die Zukunft, auch wenn noch ein schwerer Weg vor uns liegt. Irgendwann geht die schwere Zeit zu Ende und dann gilt, was Hermann Hesse in seinem Gedicht „Stufen“ sagt: „Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.“
Ina Berwanger
18.12.2020 - Klinikum Traunstein
Sehr gute Leistungen in der Abschlussprüfung
Alle Teilnehmer schlossen Fachweiterbildung Intensiv- und Anästhesiepflege erfolgreich ab
Trotz Corona-bedingter Erschwernisse konnten alle 13 Teilnehmer ihre Fachweiterbildung Intensiv- und Anästhesiepflege erfolgreich abschließen. In der Abschlussprüfung gab es fast nur Einser und Zweier, sodass der Notendurchschnitt aller Kursteilnehmer 1,7 betrug. Prüfungsbeste waren Stefanie Krömer und Alexander Heinrichs vom Klinikum Traunstein, die einen Notendurchschnitt von 1,0 erzielten. mehr...
Die Fachweiterbildung für examinierte Krankenpflegekräfte dauerte zwei Jahre. Sie wurde berufsbegleitend im Bildungszentrum für Gesundheitsberufe der Kliniken Südostbayern AG in Traunstein sowie in den Krankenhäusern der Teilnehmer durchgeführt, die aus dem Klinikum Traunstein sowie den Kreiskliniken Bad Reichenhall und Trostberg kamen. Die Teilnehmer waren Olga Bobnew, Johanna Hauptenbuchner, Alexander Heinrichs, Stefanie Krömer, Anna Lepschy, Stefanie Niggl und Katharina Zimmermann vom Klinikum Traunstein, Lisa Müller von der Kreisklinik Trostberg sowie Christopher Engle, Antje Kühne, Nina Reiter, Bianca Sommerauer und Richard Stelzer von der Kreisklinik Bad Reichenhall.
Die 720 Stunden Theorie wurden im Bildungszentrum vermittelt. Trotz Corona wurde ab März keine Pause eingelegt, weil der Unterricht mit einem virtuellen Klassenzimmer mit Online-Unterricht und Videokonferenzen fortgeführt werden konnte. Die praktische Ausbildung durchliefen die Teilnehmer je zur Hälfte der Zeit in der Anästhesie bzw. Intensivstation, wobei die Leistung der Praxisanleiter besonders hervorzuheben ist. Besondere Höhepunkte der Fortbildung waren die Notfallseminare im Simulationszentrum sowie der ACLS-Kurs (Advanced Cardiovascular Life Support) für erweiterte lebensrettende Maßnahmen. Die Prüfung bestand aus sieben schriftlichen Modulen, die während der zweijährigen Ausbildung bewältigt werden mussten. Die praktische und mündliche Abschlussprüfung wurde in der Anästhesie und Intensivpflege abgenommen.
Es sei ein großes Anliegen der Kliniken Südostbayern AG, besonders mit Blick auf die Corona-Pandemie gut ausgebildetes Personal zu bekommen, betont Angelika Dusch, Leitung Fachweiterbildung Intensiv- und Anästhesiepflege im Bildungszentrum. Die Kliniken-AG habe daher immer wieder die Möglichkeit gefunden, ihre Mitarbeiter weiterzubilden. Deshalb gebe es bereits einen neuen Fachweiterbildungskurs mit 17 Teilnehmern.
16.12.2020 - Klinikum Traunstein
Fels in der Brandung für Kinder und Eltern
Kinderklinik am Klinikum Traunstein hilft wohnortnah rund um die Uhr
Von der Frühgeburt mit wenigen hundert Gramm Gewicht über schwere akut oder chronisch Erkrankte an Körper oder auch Seele bis hin zu Opfern von Unfällen: Die Kinderklinik am Klinikum Traunstein ist rund um die Uhr im Einsatz, um Kindern und Jugendlichen in Not zu helfen. „Wir freuen uns auf den modernen Neubau der Kinderklinik“, sagt Chefarzt Priv.-Doz. Dr. med. habil. Gerhard Wolf. Mit dem Neubau signalisiert die Kliniken Südostbayern AG den Eltern in der Region die Stabilität der wohnortnahen Versorgung ihrer Kinder. Dies ist nicht unbedingt selbstverständlich.
„Jede Kinderklinik in Deutschland macht Defizite, denn bei der Vergütung der Kliniken wird der erhöhte Aufwand der medizinischen Versorgung von Kindern nicht berücksichtigt“, erklärt Dr. Gerhard Wolf. Was also wünschenswert, aber in manchen Bundesländern aus Kostengründen flächendeckend nicht mehr der Fall ist, leistet für die Menschen hier in der Region Tag für Tag das multiprofessionelle und interdisziplinäre Team der Kinderklinik mit ihren 60 Betten auf drei Stationen. Es werden junge und jüngste Patientinnen und Patienten von der Frühgeburt bis zum 18. Lebensjahr mit pädiatrischen und kinderchirurgischen Krankheiten behandelt. Das Perinatal-Zentrum Kinderklinik besitzt die höchstmögliche Versorgungsstufedes Level 1 und die Kinderintensivstation mit dem Schwerpunkt Neonatologie ist spezialisiert auf die typischen Erkrankungen von Neugeborenen und die Behandlung von Frühgeborenen. Das außerordentlich breite Behandlungsspektrum für Kinder und Jugendliche aus den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land, aber auch aus den Nachbarlandkreisen verlangt einen hohen Einsatz: „Wir wissen in der Früh nicht, was abends passiert, unsere Notfall-Quote beträgt einhundert Prozent“, sagt Dr. Wolf. Er muss für die 24-Stunden-Versorgung seiner Patienten in den verschiedenen Bereichen der Kinder- und Jugendmedizin spezialisiertes Personal in Medizin und Pflege vorhalten und über leistungsfähige, moderne medizinische Geräte für eine altersgerechte Diagnostik und Behandlung der teils komplexen Erkrankungen der jungen Patientinnen und Patienten verfügen.
Zu der Deutschlands Kinderkliniken in Bedrängnis bringenden Vergütung gesellen sich weitere Hürden: „Die Rahmenbedingen sind aktuell im Wandel“, sagt Dorothee Springer, pflegerische Leiterin der Kinderintensivstation. Zum wegen des bundesweit und nicht nur in der Kinderheilkunde herrschenden Personalmangel in der Pflege kommen kaum erfüllbare Personalschlüsselfür intensivtherapiepflichtige Frühgeborene. Dazu werde sich zu Beginn nächsten Jahres noch die Personaluntergrenzen-Verordnung in der Pflege gesellen, so die 32-Jährige. Trotz aller Widrigkeiten stimmt sie Dr. Wolf aber spontan zu, als dieser sagt: „Ich würde meinen Beruf auch heute wieder ergreifen, er ist sehr erfüllend, die Arbeit macht jeden Tag Sinn.“ Dieser Arbeit gehen Dr. Wolf und sein Team bei jedem neuen Patienten mit der gleichen Sorgfalt und Zuwendung nach. „Wenn Kinder schwer erkranken, ist das für Eltern immer eine außergewöhnliche Situation, sie haben ein großes Bedürfnis nach ständig aktuellen Informationen über den Zustand ihres Kindes“, so der Chefarzt. „Die Pandemie macht es nicht leichter, hier spielen sich manchmal durchaus nachvollziehbare Dramen ab“, sagt Dorothee Springer. Die aus Sicherheitsgründen stark eingeschränkten Besuchsmöglichkeiten können Eltern an ihre Grenzen bringen – nicht nur bei den rund drei Monate auf der Kinderintensivstation zu versorgenden Frühchen. Dennoch dürfen die Eltern jederzeit zu Ihrem Kind, nur abwechselnd, nicht gleichzeitig. Darauf reagieren die Pflegekräfte mit Geduld und Kreativität: In einer ruhigen Phase kann dann schon mal eine Art Videokonferenz einen wenigstens digitalen Kontakt zwischen Kind und Eltern herstellen.
Zeit ist in mehrfacher Hinsicht ein bedeutender Faktor in der Kinder- und Jugendmedizin. Wenn eine Kinderklinik im Notfall nicht binnen des nötigen Zeitfensters angefahren werden kann, drohen den erkrankten Kindern und Jugendlichen ernsthafte gesundheitliche Schäden. Dies macht den Stellenwert einer wohnortnahen Versorgung der Jüngsten für die Menschen in der Region deutlich. „Wir können überleben, weil wir zu einem großen Klinikverbund gehören“, betont Dr. Wolf. Er und sein Team sind froh über die künftige „neue, moderne Kinderklinik“ mit kleineren, familiäreren Zimmern für Kinder und Eltern. „Natürlich würden wir uns freuen, wenn wir den Neubau auch mit dem ausstatten könnten, was nicht in der Förderung enthalten ist“, hoffen der Pädiater und sein Team auf die erfreulicherweise nicht nachlassende Spendenbereitschaft verständnisvoller Einzelunterstützer oder Unternehmer. Ihre Hilfe hat zum Beispiel schon die Anschaffung eines speziellen Ultraschallgerätes für Kinder und Jugendliche ermöglicht oder kann für eine kindgerechte Ausstattung von Spielzimmern oder Aufenthaltsräume sorgen. Bei langen Aufenthalten werde die Kinderklinik für die jungen Patientinnen und Patienten „zu einem zweiten Wohnort“, betont Dorothee Springer. „Dann muss sie Schutz und Wohlfühlcharakter bieten.“
Ina Berwanger
25.11.2020 - Kreisklinik Bad Reichenhall
Sicher und geborgen ins Leben
Hebammen auch während Pandemie zuverlässige Helferinnen
Wenn sich die schwere Eingangstür des Kreißsaals in der Kreisklinik Bad Reichenhall geräuschlos hinter den Eintretenden geschlossen hat, empfängt diese eine besondere Atmosphäre: Der Rest des Krankenhauses scheint hier auf einen Schlag weit weg, in der wohnlichen Umgebung finden werdende Mütter Ruhe. Sie können der Ankunft des neuen Erdenbürgers mit der beruhigenden Gewissheit entgegensehen, dass das Baby dank der kompetenten Unterstützung der Beleg-Hebammen auch in Pandemie-Zeiten wohnortnah und sicher das Licht der Welt erblickt. mehr...
Dafür steht das Team aus neun Beleg-Hebammen in dem zur Geburtshilfe der von Chefarzt Prof. Christian Schindlbeck geleiteten Frauenklinik in der Kreisklinik Bad Reichenhall gehörenden Kreißsaal. Die Fachfrauen in Sachen Geburt teilen eine solide Berufsausbildung und -erfahrung sowie eine große Liebe zu ihrem Beruf. Zwei von ihnen sind Regina Mühlbauer und Christine Müller. Sie strahlen eine beruhigende Besonnenheit aus und können zuhören. Wenn die beiden Hebammen von ihrer Arbeit und ihrem kollegialen Team berichten, ist ihre Leidenschaft für ihren Beruf unüberhörbar. Sicherheit und Wohlergehen der künftigen Mütter und ihrer Kinder stehen an erster Stelle. Dies beginnt schon mit der wohnlichen Ausstattung, die Geborgenheit vermittelt: farbige Wände und bunte Bilder lassen die Kreißsäle einladend und gemütlich wirken.
„Viele Frauen schätzen die ruhige und entspannende Atmosphäre“, sagt Regina Mühlbauer. Die familienorientierte Umgebung der Kreißsäle ist die perfekte Voraussetzung für das psychische Wohlbefinden der Schwangeren. Sie können ihr Kind in den neuen komfortablen, mit Haltebügel und Verstellmöglichkeiten für verschiedene Gebärstellungen ausgestatteten Entbindungsbetten zur Welt bringen. Oder sich für andere Geburtsmöglichkeiten wie den Gebärhocker oder die Gebärwanne entscheiden. Die Hebammen stehen den Frauen von der Schwangerschaft bis nach der Geburt mit Rat und Tat zur Seite und sind Ansprechpartnerinnen bei Vorsorge wie Nachsorge. Bei komplikationslosem Schwangerschaftsverlauf führen Hebammen auch Vorsorgeuntersuchungen durch, und bei komplikationslosem Geburtsverlauf entscheiden sie, ab wann der Arzt mit dazu geholt wird, in Bad Reichenhall ist allerdings auch bei normalen Geburten ohnehin immer ein Arzt mitanwesend. „Ganz oft können wir eine 1:1-Betreuung bieten, das heißt, die Hebamme, welche die Eltern bei der Aufnahme empfängt, begleitet sie durchgehend bis zur Geburt und danach“, erklärt Christine Müller. „So haben die Eltern immer ein vertrautes Gesicht als Ansprechpartnerin.“
Vertrauen ist das A und O bei der Geburtshilfe. Es kann sich zum Beispiel auch gut entwickeln, wenn die Eltern die Angebote der Elternschule an der Kreisklinik Bad Reichenhall besuchen. Schwangeren-Informationsabende, Geburtsvorbereitungskurs für werdende Eltern, Rückbildungskurse für die Zeit nach dem Wochenbett und Hausbesuche nach der Geburt geben den Schwangeren und ihren Partnern den nötigen Rückhalt in dieser besonderen Zeit. Dass die Angebote derzeit Pandemiebedingt überwiegend online stattfinden müssen, bedauern die Hebammen zwar sehr. Sie nehmen das aktuell nötige Ausweichen auf das Internet aber auch zum Anlass, ihren Internet-Auftritt bei den Kliniken Südostbayern auszubauen. „Wir arbeiten gerade an einem pfiffigen Image-Film, der den Eltern in absehbarer Zeit unsere Angebote für sie im Kreißsaal anschaulich und unterhaltsam erklären soll“, berichten Regina Mühlbauer und Christine Müller.
Die engagierten Hebammen sind sensibel und einfühlsam im Umgang mit den schwangeren Frauen. Sie versichern diesen auch, dass eine schon unter normalen Bedingungen strengen Hygieneregeln unterliegende Geburt auch in Zeiten von Covid-19 sicher ist. Für die Schwangeren sind Corona-Tests selbstverständlich und die Hebammen tragen medizinische FFP2-Masken, Schutzbrillen und Schutzkleidung. „Uns allen liegt das Angebot einer wohnortnahen Geburt für die Schwangeren im Landkreis Berchtesgadener Land jetzt und für die Zukunft sehr am Herzen“, sagen die Hebammen. Auch sie haben ihre Kinder in der Kreisklinik Bad Reichenhall zur Welt gebracht, sind ihrem Arbeitsplatz also auch persönlich stark verbunden. Regina Mühlbauer und Christine Müller schätzen nicht zuletzt „die Harmonie im Team, sie überträgt sich auch auf die Frauen.“ Der einzigartige Moment, in dem sie den frischgebackenen Müttern das Baby auf den Bauch legen können, ist für die Hebammen auch nach vielen Berufsjahren noch immer von großer Innigkeit. „Das ist etwas ganz Schönes, wenn wieder das Wunder des Lebens passiert ist“, sagen sie.
Ina Berwanger
20.11.2020 - Klinikum Traunstein
Meindl & Sohn Metzgereimaschinen spenden
1.000 Euro für die neue Kinderklinik
Symbolische Scheckübergabe am Klinikum Traunstein
Landrat Walch bedankte sich bei Familie Meindl und lobte den Einsatz des medizinischen Personals: „Wir sind stolz auf die großartige Arbeit, die die Mitarbeiter in unseren Kliniken leisten und freuen uns sehr, dass dieses Engagement auch Anerkennung in der Bevölkerung findet. Jede Spende kommt den kleinen Patienten und deren Eltern zugute und trägt gleichzeitig dazu bei, optimale Arbeitsbedingungen zu schaffen.“ mehr...
Die Kinderklinik wurde von Dr. Uwe Gretscher, Vorstandsvorsitzender der Kliniken Südostbayern, PD Dr. Gerhard Wolf, Chefarzt der Kinderklinik, sowie den Stationsleitungen Pamela Becker und Julia Thalhammer vertreten. Dr. Uwe Gretscher betonte den hohen Stellenwert der Kinder- und Jugendmedizin und freute sich über die Zuwendung: „Vielen herzlichen Dank an die Familie Meindl, die mit Ihrer Spende einen wichtigen Beitrag zu unserer neuen Kinderklinik leistet. Um Kindern die bestmögliche Versorgung zu gewähren, sieht unser Konzept bedürfnisgerechte Räume sowie farb- und raumpsychologische Gestaltung vor.“
PD. Dr. Gerhard Wolf fügt hinzu: „Wir versorgen hier schwer und chronisch kranke Kinder, Jugendliche und Frühgeborene. Für sie wünschen wir uns eine kindgerechte Umgebung mit zahlreichen Spielmöglichkeiten und modernster Medizintechnik.“ Auch die beiden Stationsleitungen bedankten sich herzlich bei der Familie Meindl für die Wertschätzung und den Beitrag zur neuen Kinderklinik.
Schon zum dritten Mal unterstützt die Familie Meindl die neue Kinderklinik. Das traditionsreiche Familienunternehmen Meindl&Sohn aus Kirchanschöring veranstaltet jedes Jahr die Weihnachtsaktion „Spenden statt Weihnachtsgeschenke für Kunden und Geschäftspartner“. Die „eingesparten Geschenke“ kamen dieses Jahr der neuen Kinderklinik zugute, weil die Kinder- und Jugendmedizin der Familie Meindl wichtig ist: „Wenn Kinder im Krankenhaus behandelt werden müssen, stellt dies für sie und ihre Familien einen Ausnahmezustand dar, denn Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Ihre Behandlung und Betreuung ist sehr zeit- und personalaufwendig. Unser Gesundheitssystem macht leider keinen Unterschied zwischen Groß und Klein und zwingt so immer mehr Kinderkliniken finanziell in die Knie. Wir wollen mit unserer Spende helfen, die kinder- und familienorientierte Spitzenmedizin in unserer Region zu erhalten, so dass eine heimatnahe, auf Kinder und ihre Bedürfnisse spezialisierte Versorgung jederzeit möglich bleibt. Aus eigener Erfahrung mit unseren Kindern wissen wir, wie viel es wert ist, wenn man zu jeder Tages- und Nachtzeit kompetente Kinderärzte in der Nähe hat.“
06.11.2020 - Kliniken Südostbayern AG
Kliniken verschieben planbare Eingriffe wegen Corona
Weiterer Aufbau von Isolierbereichen und Intensivbetten erforderlich
Aufgrund der noch immer steigenden Covid-19-Erkrankungen und dem damit einhergehendem Anstieg von stationär zu behandelnden Patienten in den Standorten der Kliniken Südostbayern, besteht die Notwendigkeit planbare Eingriffe temporär zurückzufahren. mehr...
„Wir müssen unsere planbaren Eingriffe und Behandlungen in erheblichen Teilen reduzieren und verschieben, um mehr Kapazitäten für die Behandlung der Patienten mit Covid-19 Erkrankung zur Verfügung stellen zu können. Wir haben uns diesen Schritt nicht leicht gemacht, sehen aber die Veranlassung, dass wir nur so die sich abzeichnende Situation der steigenden Infektionszahlen bewältigen können.“ begründete Vorstandsvorsitzender Dr. Uwe Gretscher die Maßnahme. „Zudem sind wir damit in der Lage, unsere Standorte an die sich täglich ändernden Herausforderungen der Covid-Situation und die benötigten Intensiv- und Beatmungskapazitäten anzupassen. Der personelle Aufwand für die medizinische Versorgung auf Isolier- und Intensivstationen ist enorm und bringt uns alle an Grenzen.“, ergänzt der Medizinische Direktor Dr. Stefan Paech.Die Kliniken bitten um Verständnis für diesen Schritt. Die Bewältigung der Pandemie und der damit verbundenen Behandlung von Covid-19-Patienten stehen im Vordergrund. Auch wenn der wiederholte Anstieg der Infektionszahlen aktuell sehr fordernd für alle Kliniken-Mitarbeiter ist, sind diese unter schwierigen Bedingungen maximal bemüht die stationäre Versorgung der Bevölkerung sicher zu stellen.
Die Notfallversorgung im klinischen Betrieb ist selbstverständlich in sämtlichen Bereichen rund um die Uhr sicher gestellt.
05.10.2020 - Klinikum Traunstein
Chefarzt mit Herzblut“ in den Ruhestand verabschiedet
Dr. Björn Lewerenz übernimmt von Dr. Anton Kreuzmayr die Gastroenterologie im Klinikum Traunstein
Nach über 25-jähriger Tätigkeit als Chefarzt der Gastroenterologie im Klinikum Traunstein wurde Dr. Anton Kreuzmayr wegen Corona nur in einem kleinen Kreis würdig in den Ruhestand verabschiedet. Zugleich wurde sein Nachfolger Dr. Björn Lewerenz, der die Abteilung ab 1. Oktober übernommen hat, willkommen geheißen. mehr...
„Wenn man wie Sie immer mit viel Herzblut bei der Sache war, dann geht man eigentlich nicht gerne“, sagte Vorstand Elisabeth Ulmer von der Kliniken Südostbayern AG. Vor allem, weil er in seiner Zeit viel bewegt habe, für Veränderungen immer offen und interessiert geblieben sei, sodass seine Abteilung stets auf dem neuesten Stand gewesen sei. „Ich habe Sie in jeder Situation als fairen, unterstützenden, beratenden, aber auch konstruktiv kritischen Chefarzt kennengelernt“, meinte sie.
Ebenfalls sei ihm die Aus- und Weiterbildung junger Ärzte und die Weitergabe seines umfangreichen Wissen ein großes Anliegen gewesen. Sie wisse nicht, wie viele Assistenzärzte er zu Fachärzten ausgebildet habe und wie viele Ober- und Chefärzte aus seiner „Schmiede“ hervorgegangen seien.
Der Patient sei ihm immer wichtig gewesen. „Sie sind ein Arzt der „alten Schule“ gewesen, der den Patienten in seiner Gänze gesehen hat“, betonte Ulmer. Er habe sich Zeit für ihn und seine Angehörige und für deren Sorgen und Nöte genommen.
Mit ihm scheide eine der prägendsten und eindrucksvollsten Führungspersönlichkeiten der Chefarztkollegiums der gesamten Kliniken Südostbayern AG aus, unterstrich auch der Medizinische Direktor des Klinik-Verbunds, Dr. Stefan Paech, der ihn als „Traunsteiner Urgestein“ titulierte. Über 25 Jahre sei er nicht nur Chefarzt der Gastroenterologie, sondern zusätzlich im Kollegialsystem mit dem jeweiligen Chefarzt der Kardiologie mit der Leitung der medizinischen Abteilung betraut gewesen.
Nach dem Medizinstudium an der LMU München hat Dr. Kreuzmayr 1982 seine medizinische Ausbildung im Kreiskrankenhaus Tegernsee begonnen und 1987 die Facharztanerkennung für die Allgemeinmedizin erworben. 1988 wechselte er an das damals Städtische Krankenhaus Traunstein, wo er sich intensiv mit der Gastroenterologie und Endoskopie beschäftigte. Er trat 1991 eine Oberarztstelle im Städtischen Krankenhaus München-Neuperlach an, wo er 1992 zum Leitenden Oberarzt ernannt wurde.
Am 1. Juni 1995 übernahm er die Leitung der Gastroenterologie im Städtischen Krankenhaus Traunstein, die damals nur eine Fachärztin hatte. „Aus diesen sehr überschaubaren personellen Strukturen hat Dr. Kreuzmayr in den Folgejahren mit großem persönlichen Engagement eine auch überregional hoch anerkannte und leistungsfähige gastroenterologische Abteilung mit beeindruckenden Fall-und Untersuchungszahlen und mit voller ärztlicher Weiterbildungsbefugnis entwickelt“, so Dr. Paech. Einen besonderen Meilenstein stelle die grundlegende Modernisierung und Erweiterung 2013 mit der Schaffung apparativ hochmodern eingerichteter Untersuchungs- und Eingriffsräume unter dessen Federführung dar.
Die enge fachliche Zusammenarbeit mit der Allgemein- und Bauchchirurgie wurden durch gemeinsam durchgeführte Visiten und Fallbesprechungen gemeinsam betreuter Patienten im Rahmen des interdisziplinären Bauchzentrums und Darmzentrums gelebt.
Ihm sei auch der kollegiale Dialog und die Vernetzung mit den niedergelassenen Ärzten und Krankenhäuser der Region stets ein großes Anliegen gewesen, erklärte der Medizinische Direktor. Er nannte in diesen Zusammenhang die Sonographiekurse, die gastroenterologischen Symposien und Seminare sowie den mit den Kliniken Rosenheim und Prien veranstalteten „Gastroclub“ auf der Fraueninsel.
Durch seinen unkomplizierten und lösungsorientierten persönlichen Dialog sei Dr. Kreuzmayr nicht nur eine wichtige Integrationsfigur für seine Mitarbeiter, sondern auch für das Chefarztkollegium und die gesamte Belegschaft des Klinikums gewesen. Auch von der Unternehmensleitung sei die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit geschätzt worden.
25 Jahren in ein und demselben Betrieb tätig zu sein, sei sowohl für den Arbeitnehmer als auch für den Arbeitgeber ein gutes Zeugnis, erklärte der stellvertretende Landrat Sepp Konhäuser. Dies spreche vor allem für die guten Kompetenzen des Arbeitnehmers und für die guten Rahmenbedingungen, die der Arbeitgeber schaffe, sowie letztendlich für ein gelungenes Miteinander.
Die Herausforderungen der vergangenen Monate stellten uns vor viele neue Aufgaben. Dies gelte vor allem für die Kliniken Südost AG und ihren Häusern. Nicht unbedingt notwendige Operationen seien verschoben, Betten freigehalten und Notfallpläne geschmiedet worden. „Zurückblickend kann man sagen, dass wir dieser erste Phase der Corona-Pandemie gut überstanden und Sie alle mit ihrem herausragenden Einsatz maßgeblich dazu beigetragen haben“, so Konhäuser. Dr. Lewerenz wünschte er einen gelungenen Start und alles Gute für seinen Einstieg im Klinikum Traunstein.
Mit Dr. Kreuzmayr verlasse der mit Abstand dienstälteste Chefarzt das Klinikum Traunstein, sagte der Ärztliche Direktor des Klinikums Traunstein, Dr. Tom Zucker. Darüber hinaus habe er von 2006 bis 2017 über zehn Jahre das Amt des ersten Stellvertretenden Ärztlichen Direktors bekleidet. Er habe sich immer durch eine gewisse bayerische Gelassenheit ausgezeichnet, nicht ohne kurze pointierte Analysen der Situation abzugeben. Auch seine Abteilung habe er geräuschlos und effektiv, nicht vom Schreibtisch, sondern aus der Endoskopie heraus geführt. Dr. Kreuzmayr übergebe eine sehr gut aufgestellte und zukunftsorientierte Gastroenterologie, personell und fachlich wie organisatorisch und ökonomisch. Dennoch finde sein Nachfolger Dr. Lewerenz keine „gmahde Wiesn“ vor, denn es gebe immer etwas zu tun, vor allem in Zeiten, in denen die Gesundheitspolitik ständig die Spielregeln ändere. Und neuerdings auch die Natur.
Dr. Kreuzmayr ließ ebenfalls die wichtigsten Stationen seines Berufslebens Revue passieren und kam zu dem Schluss, dass die 25 Jahre extrem viel Spaß gemacht hätten. Das Verhältnis sei von einem großen Gedankenaustausch geprägt gewesen, Viel Spaß habe ihm die Zusammenarbeit mit den Chirurgen gemacht. Die Zusammenarbeit mit dem Chefarztkollegium sei unkompliziert gewesen. Er werde alle vermissen, betonte der scheidende Chefarzt, aber wenn man loslasse, habe man zwei Hände frei, um etwas Neues zu tun. Mit Dr. Lewerenz habe man eine gute Wahl getroffen. „Ich hoffe, er enttäuscht mich nicht“, sagte Dr. Kreuzmayr schmunzelnd. Von den Festgästen wurde er anschließend mit lang anhaltendem, stehendem Beifall verabschiedet.
Er übernehme ein großes Lebenswerk, meinte Dr. Lewerenz, der bisher Oberarzt der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Gastroenterologische Onkologie sowie Koordinator des Onkologischen Zentrums im Krankenhaus München-Bogenhausen war. Er habe sein Werk schon immer mit Hochachtung betrachtet. Mit Dr. Kreuzmayr verbinde ihn das handwerkliche Geschick der interventionellen Endoskopie. Deshalb habe er sich für diese Stelle beworben. Er nehme die Aufgabe gerne an, unterstrich der 43-jährihe Mediziner. Er habe schon Ideen, die er noch angehen wolle. „Wir wünschen Ihnen alles Gute für die umfangreiche und anspruchsvolle Tätigkeit und freuen uns auf die zukünftige Zusammenarbeit, so Elisabeth Ulmer.
22.09.2020 - Kreisklinik Ruhpolding
Nach halbjähriger Pause:
Wiedereröffnung der Kreisklinik Vinzentinum in Ruhpolding
Mehr Komfort und Sicherheit für die Patienten sowie einen für die Zukunft gut gerüsteten Standort Ruhpolding – das sind die Ziele des Umbaus im Vinzentinum, der von April 2019 bis Sommer 2021 in vier Abschnitten erfolgt. Die Baumaßnahmen sind zwar noch nicht abgeschlossen, aber erheblich vorangeschritten: Deshalb öffnet die Kreisklinik am 28. September für Patienten der Akutgeriatrie und der Schmerztherapie wieder ihre Pforten. Um insbesondere den geriatrischen Patienten den größtmöglichen Schutz zu gewährleisten, versorgt die Klinik aktuell ausschließlich Menschen, die einen negativen Covid-19 Test vorweisen können. Aus Sicherheitsgründen sind auch die Notaufnahme sowie die Innere Medizin bis auf weiteres nicht in Betrieb und Ruhpolding wird rettungsdienstlich nicht angefahren. mehr...
Vieles ist bereits neu im Ruhpoldinger Krankenhaus: Ein frisches Farbkonzept in den bereits umgebauten Bereichen erleichtert Patienten und Besuchern die Orientierung und wird schrittweise in der gesamten Kreisklinik umgesetzt. Viele Zimmer sind schon umgestaltet: Sie sind wohnlich eingerichtet und mit warmen Farben versehen. Sämtliche Sanitäranlagen sind dort barrierefrei erreichbar. Ein besonderes Highlight ist die moderne Technik: WLAN, Telefonie und ein neues Entertainment-System mit TV- und Internetzugang sorgen in den neuen Zimmern für Abwechslung und gute Erreichbarkeit. Zudem wurden im sanierten Areal neue Elektro- und Wasserleitungen verlegt. Angehörige und Besucher des Vinzentinums haben durch neu geschaffene Parkplätze jetzt mehr Platz beim Parken.
Dr. Uwe Gretscher, Vorstandsvorsitzender der Kliniken Südostbayern AG, freut sich über den Neustart: „Ein Teil des Vinzentinums steht nicht nur im neuen Glanz, sondern bietet unseren Patienten spezialisierte Medizin direkt vor ihrer Haustür sowie wohnliche Räumlichkeiten, die mit neuester Medien- und Digitaltechnik ausgestattet sind. Der Umbau ist schon jetzt ein voller Erfolg. Meinen besonderen Dank möchte ich den Mitarbeitern aussprechen: Für ihre Geduld, ihr Mitwirken und vor allem für ihren flexiblen Einsatz an unterschiedlichsten Standorten der Kliniken Südostbayern AG. Jetzt haben wir es geschafft, die Pause ist beendet.“
Aktuell erfolgt an der Kreisklinik Vinzentinum Ruhpolding der Abschluss des Bauabschnitts zwei. Der Bauabschnitt drei wird zum Ende dieses Jahres beendet. Der Vierte und letzte soll im Sommer 2021 fertig gestellt werden.
15.09.2020
Keine Panik bei der Diagnose Hirntumor
PD Dr. Jens Rachinger sprach über das Thema „Diagnose Hirntumor: Was kommt dann?“
Im Rahmen der Vortragsreihe „Gesundheit aktiv“ der Kliniken Südostbayern AG sprach Privatdozent Dr. Jens Rachinger, Chefarzt der Neurochirurgie des Klinikums Traunstein, im Bildungszentrum vor einem coronabedingt kleinen, aber sehr interessierten Publikum über das Thema „Diagnose Hirntumor: Was kommt dann?“. Zu Einem sollte es seinem Ratschlag zufolge auf alle Fälle nicht kommen: Panik. Viele Hirntumoren bedürfen seinen Ausführungen nach nämlich gar keiner Behandlung oder können schonend und mit einer sehr guten Langzeitprognose behandelt werden. Notwendig ist eine Beratung darüber, ob eine Behandlung erforderlich und sinnvoll ist. Empfehlenswert ist daher die Konsultation eines erfahrenen Neuchirurgen. Ferner soll die Behandlung an einer Klinik mit leistungsfähigen Einrichtungen erfolgen wie Neurochirurgie, Neuroradiologie, Neurologie, Strahlentherapie, Onkologie und Anästhesie. Im Klinikum Traunstein ist all dies vorhanden. mehr...
Dr. Rachinger erklärte, die Unsicherheit bei der Diagnose „Hirntumor“ sei relativ groß, weil sich viele Fragen stellen: Wie groß ist der Tumor? Wo liegt der Tumor? Ist er gut- oder bösartig? Welche Art von Tumor ist es? Was passiert im Fall seines Wachstums? Wie alt ist der Patient? Hat der Patient Vorerkrankungen?
Bei der Tumorgröße sei wichtig, ob er einen raumfordernden Effekt auf das Hirn habe, bei der Lage, ob er oberflächlich oder tief liege und was sich in der Nähe befinde, führte Dr. Rachinger aus. Ob ein Tumor gut- oder bösartig sei, wisse man zunächst häufig nicht. Die Weltgesundheitsorganisation WHO teile die Tumoren in vier Grade, von gutartigen (benignen) bis bösartigen (malignen) Tumoren ein. Dazwischen gibt es noch semibenigne und semimaligne Tumoren. Die Einteilung sei allerdings „keine Schwarz-Weiß-Geschichte“, meinte der Referent.
Als Symptome nannte Dr. Rachinger unter anderem Kopfschmerzen, Sehstörungen, Lähmungen, Sprachstörungen, Hörminderung, Schwindel, Gefühlsstörungen und psychische Auffälligkeiten, da das Hirn unser oberstes Steuerungsorgan ist.
Ein Tumorwachstum wiederum gefährdet funktionell bedeutende Strukturen im Hirn. Solche Tumore können unter Umständen dann nicht mehr vollständig entfernbar sein. Beim Alter des Patienten ist die verbleibende Lebenserwartung wichtig. Wenn der Patient Vorerkrankungen hat, müssen das Operations- und Behandlungsrisiko eingeschätzt werden. Was hat der Patient davon und was kann dadurch realistisch erreicht werden? Sind eine Heilung oder eine Verlängerung der Überlebenszeit oder eine Verbesserung der Lebensqualität möglich?
Behandelt werden können Tumoren durch Chemotherapie, Operation und Bestrahlung oder durch eine Kombination aus diesen drei Optionen. Besonders bei Tumoren, die wachsen, besteht eine Behandlungsnotwendigkeit. Eine Operation hat laut Rachinger häufig den höchsten Stellenwert. Bei den Tumorgraden III und IV kommen auch die Bestrahlung und Chemotherapie hinzu. Bei Metastasen ist es häufig sinnvoll, auf eine Operation zu verzichten. Eine Bestrahlung ist vorzuziehen, wenn mehrere Metastasen vorliegen, sie chirurgisch schlecht erreichbar oder sehr klein sind. Bestimmte Tumore könnten auch rein medikamentös behandelt werden, so Dr. Rachinger.
Eine Operation an der Schädelbasis sei apparativ und logistisch häufig sehr aufwendig. Die Neuronavigation, die Tumorfluoreszenz und das elektrophysiologisches Monitoring seien dabei nur einige Beispiele für Techniken, die häufig zur Erreichung eines optimalen Operationsergebnisses in der Hirnchirurgie Verwendung finden.
Bei den Behandlungsverfahren seien die Strahlentherapie, die Radiochirurgie und die chirurgische Resektion als lokale Therapien von systemischen Ansätzen wie Chemotherapie und Immuntherapie, die überall im Körper wirken, abzugrenzen. Bei der Überlebenszeit meinte er, so unterschiedlich die Tumoren seien, so unterschiedlich seien auch die Prognosen, wobei es eine große Rolle spiele, welchen Grad ein Tumor habe.
08.09.2020 - Kreisklinik Berchtesgaden
„Sie sind echte Freunde der Kreisklinik“
Seit 20 Jahren erfolgreich aktiv: Förderverein Freunde der Kreisklinik Berchtesgaden
Heuer vor zwanzig Jahren wurde ein höchst lebendiger Verein ins Leben gerufen: Die „Freunde der Kreisklinik Berchtesgaden e.V.“ entwickeln und realisieren unermüdlich Ideen und Projekte, die Klinik im Verbund der Kliniken Südostbayern AG punktuell zum Wohle ihrer Patienten und auch ihrer Mitarbeiter finanziell zu unterstützen oder ideell zu fördern. „Das Haus genießt einen hervorragenden Ruf“, stellte auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung des Fördervereins dessen 1. Vorsitzende Dr. Ursula Deppisch-Roth nicht ohne Stolz fest. Nach Jahren engagierter Arbeit übergeben sie und ihre Vorstandsmitglieder das Ruder nun an eine neue Riege. mehr...
Mit welchem Einsatz der Vorstand der „Freunde der Kreisklinik Berchtesgaden e.V.“, unterstützt von Mitgliedsbeiträgen seiner unterdessen über 200 Mitglieder und von Sponsoren, über die beiden zurückliegenden Jahrzehnte gearbeitet wurde und wird, machten bei der abendlichen Versammlung im Kleinen Saal des Alpencongress Berchtesgaden mehrere Festredner deutlich. Diese fanden nicht nur in der bisherigen und der neuen Vorstandsriege sowie zahlreichen Mitgliedern interessierte Zuhörer, sondern stießen auch bei Josef Sichert, Gründungs- sowie Ehrenmitglied, sowie beim Vorstand der Kliniken Südostbayern, vertreten durch Elisabeth Ulmer und Dr. Paech, auf offene Ohren. „Ob Maiandachten, Weihnachtsvisiten, Patientenbücherei, Brunnen oder Gartenmöbel in der Geriatrischen Rehabilitation, virtuelle Deckenbeleuchtung für den Aufwachraum, pneumatische Hebehilfe zur Entlastung der Mitarbeiter und noch jede Menge mehr: Sie haben über die Jahre in der Kreisklinik unzählige Aktivitäten umgesetzt, für diese großartige Leistung – immer mit viel Herzblut - möchte ich Ihnen im Namen der Unternehmensleitung ganz herzlich danken“, sagte Elisabeth Ulmer in ihrem Grußwort. „Der Verein hat immer hinter der Kreisklinik gestanden“, betonte sie. „Die Patienten sind in der Kreisklinik sehr gut aufgehoben“, so Ulmer. „Wir bekommen von den Patienten ganz viele positive Rückmeldungen zur Arbeit in allen Abteilungen und über alle Berufsgruppen.“
Voll des Lobes über den engagierten Verein war auch der ehemalige Landrat Georg Grabner. Er hat die Freunde der Kreisklinik über 17 Jahre in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Beirats begleitet, welcher aus Mitgliedern der Politik, Kirche und Medizin besteht. Diese Aufgabe übernimmt nun sein Nachfolger, Landrat Bernhard Kern. „Sie sind auch echte Freunde der Kreisklinik, Sie haben mitgeholfen, dass die Kreisklinik das ist, was sie heute ist“, attestierte Georg Grabner dem rührigen Verein. „Ich bin heute mehr denn je überzeugt, dass es richtig war, die Kliniken in kommunaler Trägerschaft zu erhalten“, bezog sich der Ex-Landrat auf die Fusion der Kliniken des Landkreises Berchtesgadener Land GmbH mit der Kreiskliniken Traunstein-Trostberg GmbH vor zehn Jahren. „Das Krankenhaus erzielt bei Patientenumfragen Spitzenwerte“, wusste Georg Grabner. „Schaut auf dieses Haus, es ist es wert“, schloss er sein Grußwort, verbunden einer herzlichen Gratulation zum 20-jährigen Vereinsjubiläum und den besten Wünschen für alten und neuen Vorstand. Landrat Bernhard Kern nannte die Kreisklinik anschließend „ein Juwel“. Er habe „höchsten Respekt, dass es so gut funktioniert“ und freue sich auf die Zusammenarbeit, „auch mit dem Verein.“ In ihrem Rechenschaftsbericht für das abgelaufene Jahr verwies Dr. Ursula Deppisch-Roth auf ein Erfolgsrezept für ein gut funktionierendes Haus: „Motivierte Mitarbeiter sind auch gute Mitarbeiter, die sich gerne um die Patienten kümmern“, sagte sie. Aus diesem Grund habe der Förderverein 2019 auch Supervisionsseminare und Team-Tage für Klinikmitarbeiter ermöglicht.
Die 1903 von ihrem Urgroßvater, Medizinalrat Dr. Max Pius Roth, als Distriktkrankenhaus gebaute Klinik habe im Laufe ihres Bestehens immer wieder mit finanziellen Problemen gekämpft, warf die Medizinerin einen Blick zurück in die Geschichte. Auch nach der Krankenhausgeneralsanierung in den 1980er Jahren sei es problematisch geblieben, wäre damals doch „für viele Berchtesgadener der Weg nach Salzburg zur Gewohnheit geworden.“ Erfreulicherweise hätten sich aber „auf Initiative von Herrn Dr. Primbs“ zur Gründungsversammlung des Fördervereins im Februar 2000 etliche an dessen Arbeit interessierte Bürger eingefunden. Neben der Unterstützung der Kreisklinik habe auch deren Akzeptanz in der Bevölkerung kontinuierlich bis zum heutigen „hervorragenden Ruf“ erfolgreich umgesetzt werden können.
Zum Vereinsgeburtstag beschenkten die Freunde der Kreisklinik Berchtesgaden das Haus großzügig: Aus den Händen von Dr. Deppisch-Roth konnte Elisabeth Ulmer einen symbolischen Scheck über 20.000 Euro für die Neugestaltung des Aufenthaltsraumes in der Akut-Geriatrie entgegennehmen. Dass das Engagement des Fördervereins mit gewohnter Kraft weitergeht, versprach Dr. Ursula Reichelt zum Abschluss der Versammlung. Die niedergelassene Fachärztin für Allgemeinmedizin aus Schönau am Königssee wurde als neue 1. Vorsitzende gewählt. Dr. Kornelia Zenker-Wendlinger gab ihr Ehrenamt als 2. Vorsitzende an Dr. Andreas Klein, Ärztlicher Direktor der Kreisklinik Berchtesgaden, ab, nach Dr. Arne Everts ist nun Hermann Lochschmied Schriftführer und Schatzmeisterin Irmgard Wein übergab ihr Amt an Ute Spiesberger.
Ina Berwanger
02.09.2020 - Kliniken Südostbayern
Medizinischer Nachwuchs für die Region
Nachgefragtes Stipendium der Kliniken Südostbayern sichert künftige Patientenversorgung
Medizinischer Nachwuchs ist sehr gefragt, auch in der Kliniken Südostbayern AG (KSOB). Im April 2017 wurde daherein Stipendium-Angebot für Humanmedizin Studierende aufgelegt. Diesen bietet das gut angenommene Förderprogramm eine finanzielle Grundförderung, viele Möglichkeiten zum Kennenlernen der Arbeit im Klinikalltag und nach Studienabschluss eine mindestens dreijährige Anstellung in einer Weiterbildungsstelle an den KSOB. „Wir brauchen diese engagierten jungen Leute dringend und möchten diese schon frühzeitig für unsere Kliniken gewinnen“, sagt KSOB-Vorstand Elisabeth Ulmer. mehr...
Vor dem Hintergrund von Ärztemangel und der Sicherung der künftigen regionalen Patientenversorgung in den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land haben die Kliniken Südostbayern vor knapp dreieinhalb Jahren das Modell „Klinikstudent“ entwickelt. „Wir stellen im April und Oktober jeweils vier Plätze zur Verfügung“, erklärt Elisabeth Ulmer. „Erfreulicherweise hatten wir bisher immer genügend Bewerberinnen und Bewerber.“ In einem strukturierten Verfahren werde unter den eingegangenen Bewerbungen die Auswahl für den Erhalt eines Klinik-Stipendiums getroffen. Die Bewerberinnen und Bewerber sind zuvor um eine Kurzbewerbung mit dem Titel „Klinikstudent“ samt Motivationsschreiben, Berufsziel, Lebenslauf, kurzer Darstellung der sozialen Situation, Zeugnissen und Lichtbild gebeten worden. „Für ihre Auswahl ist nicht die Bestnote im Abitur entscheidend, sondern unter anderem die glaubhafte Vermittlung nachhaltigen Engagements.“, so Elisabeth Ulmer.
Wer das Bewerbungsverfahren erfolgreich durchlaufen hat und in das Förderprogramm aufgenommen wird, verpflichtet sich, nach Abschluss des Studiums eine von den Kliniken Südostbayern angebotene, mindestens dreijährige Weiterbildungsstelle anzunehmen. Auf diesem Wege hofft der Klinikverbund, den medizinischen Nachwuchs an die Region zu binden. Das Stipendium ermöglicht den Studierenden einen frühen Kontakt mit der medizinischen Arbeit in den klinischen und medizinnahen Fachabteilungen der KSOB. Sie können bei ihren praktischen Einsätzen erste Kontakte knüpfen und Netzwerke aufbauen, lernen den Klinikverbund als Arbeitgeber kennen und haben nach Studienabschluss eine Weiterbildungsstelle sicher. Der Förderbeitrag des Klinik-Stipendiums beläuft sich vom ersten bis fünften Fachsemester auf 250 Euro monatlich, vom sechsten bis zum zwölften Fachsemester erhalten die Stipendiaten 400 Euro je Monat.
Diese finanzielle Unterstützung ist nicht nur dann eine echte Hilfe, wenn man wie Viktor Rudt und Elisabeth Schuhbeck München als Studienort gewählt hat. „Gerade für eine junge Familie ist das Stipendium hochwillkommen, mir hat es extrem geholfen“, sagt Viktor Rudt. Seit Februar dieses Jahres arbeitet er als Assistenzarzt in der Abteilung Innere Medizin an der Kreisklinik Bad Reichenhall. Der 34-jährige Vater von zwei Söhnen, ein und vier Jahre alt, und im ersten Beruf Physiotherapeut, hat sich bewusst für das Medizinstudium entschieden. Und ebenso bewusst die Kliniken Südostbayern als Arbeitgeber gewählt. Denn seine Frau hat er zwar während des Studiums in München kennengelernt, gebürtig ist sie aber aus Berchtesgaden. Dass der im Münsterland in Nordrhein-Westfalen geborene Rudt dann eher per Zufall im Internet die Möglichkeit des Klinik-Stipendiums der KSOB entdeckt hat, passte für ihn also wunderbar.
Er konnte die KSOB schon während Teilen des für Medizinstudierende obligatorischen Praktischen Jahres kennenlernen und geht nun ganz in seiner Arbeit in den verschiedenen Bereichen rund um die Innere Medizin auf. Hier kann der ruhig, besonnen und mit einem Talent zum Zuhören ausgestattet wirkende Assistenzarzt in den nächsten drei Jahren oder auch noch länger Erfahrungen sammeln für den Bereich, der ihn im Studium besonders angesprochen hat und der auch im Berchtesgadener Land gebraucht wird: Hausarzt. „Ich glaube, dass das zu mir passt“, so Viktor Rudt mit einem leisen Lächeln. „Momentan taugt es mir gut, ich kann mir vorstellen, hier zu bleiben“, sagt Elisabeth Schuhbeck in dem kleinen Büro, das sie sich gerade mit einer ärztlichen Kollegin in der gastroenterologisch-hepatologischen Abteilung der Inneren Medizin am Klinikum Traunstein teilt. Auch sie hat heuer ihre Assistenzärztinnenzeit bei den KSOB begonnen, Ziel: Fachärztin Innere Medizin.
Von dem Stipendium habe sie über Mundpropaganda und durch die Zeitung erfahren, so die 28-Jährige. Die gebürtige Traunsteinerin ist begeistert von dieser Möglichkeit. „Ich finde es super, dass Kliniken in Bayern tatsächlich Ansässige fördern und hier ansiedeln wollen“, sprudelt es aus der temperamentvollen jungen Frau hervor. Und ja, die älteren Patienten würden es schätzen, wenn man ihren Dialekt verstünde, fügt sie hinzu. Mit Menschen verschiedener Altersgruppen zusammenzukommen, findet die kontaktfreudige, heimatverbundene Elisabeth Schuhbeck ebenso interessant wie die an die Arbeit eines Detektivs erinnernde spannende Suche einer Ärztin nach der Art der Erkrankung der Patienten. „Es wird nie langweilig“, sagt sie. Die Traunsteinerin ist so begeistert vom Klinik-Stipendium, dass sie es auch einer Freundin empfehlen will, die gerade mit dem Medizinstudium begonnen hat.
Wie Viktor Rudt lobt Elisabeth Schuhbeck die freundlichen Kolleginnen und Kollegen im Klinikverbund. „Wir möchten, dass sich unsere Stipendiaten wohl und gut aufgehoben fühlen“, betont Elisabeth Ulmer. Ihnen würde eine Reihe von Weiterbildungsmöglichkeiten geboten, auch ein Wechsel der Fachrichtung sei kein Problem. „Das sind hochmotivierte junge Leute“, ist sie sehr zufrieden mit dem medizinischen Nachwuchs im Klinikverbund, dessen Klinik-Stipendium „nur ein Mosaiksteinchen unter vielen“ zur Gewährleistung einer auch in Zukunft qualitativ hochwertigen Versorgung der Bürger in beiden Landkreisen sei.
Ina Berwanger
31.08.2020 - Kreisklinik Bad Reichenhall
Von Schülerinnen und Schülern zu Kolleginnen und Kollegen
Absolventen der Berufsfachschule für Pflege starten als Pflegekräfte bei den Kliniken Südostbayern
Große Freude herrschte am Freitagabend bei der Abschlussfeier der Berufsfachschule für Pflege in Bad Reichenhall, die coronabedingt wegen den strengen Hygieneauflagen leider nur im kleinen Rahmen stattfinden konnte. 14 Schülerinnen und einem Schüler konnten die Examenszeugnisse für ihren erfolgreichen Abschluss zur Gesundheits- und Krankenpfleger/in überreicht werden. Zwei Absolventinnen, Fini Löffelmann und Lena-Sofie Wimmer, erhielten für ihre außerordentlichen Leistungen den Staatspreis. Für sieben Teilnehmerinnen finden in den kommenden zwei Wochen noch Nachprüfungen statt. Besonders erfreulich ist, dass fast alle Schülerinnen und Schüler sich für eine Weiterbeschäftigung in den Kliniken Südostbayern beworben haben und vom Unternehmen sehr gerne übernommen. Das Duo Eva Kastner und Sabine Schmid unterstrichen mit Ihren ausgesuchten Musikbeiträgen an der Harfe und dem Hackbrett den festlichen Charakter der Feierstunde.
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„Seien Sie Vorbilder“
Ein letztes Mal „mussten“ die Absolventinnen und Absolventen gemeinsam im Klassenzimmer der Berufsfachschule an der Kurfürstenstraße sitzen und noch einmal zuhören. Und zwar der sichtlich stolzen Schulleiterin Manuela Püttner-Nann, die von Herzen den frisch gebackenen Gesundheits- und Krankenpfleger/innen zur den drei Jahren erfolgreicher Ausbildung gratulierte. „Sie hatten nicht nur wegen Corona keinen leichten Weg während der Ausbildung“, so die Schulleitung. „So freut es mich, dass wir uns gemeinsam auf den Weg der Veränderungen gemacht haben. Bleiben Sie weiterhin Teil der Veränderung. Seien Sie Schülerinnen und Schülern Ansprechpartner in der Pflegeausbildung, nehmen Sie sich Zeit für die Auszubildenden, nehmen Sie sie an die Hand und arbeiten Sie fachlich korrekt als Vorbilder“, appellierte Manuela Pütter-Nann an die jungen Pflegekräfte.
Dem Pflegeberuf die nötige Wertschätzung entgegenbringen
Der stellvertretende Landrat Michael Koller übermittelte die Glückwünsche vom Landkreis und vom urlaubsbedingt verhinderten Landrat Bernhard Kern. „Es freut mich ganz besonders, dass Sie sich in diesen schwierigen Zeiten für den Dienst an den Kranken und Pflegebedürftigen, entschieden haben“, so Michael Koller. Gottseidank werde der Focus immer mehr auf Pflegepersonal gerichtet. So wünschte er den jungen Menschen, dass ihr Pflegeberuf die nötige Achtung erfahren wird: „Deshalb muss auch ein Ruck durch die Gesellschaft gehen, dass diejenigen, die diesen Dienst leisten auch die Wertschätzung erfahren - im täglichen Leben, aber auch finanziell“.
Künftige Kolleginnen und Kollegen
„Drei intensive und fordernde Ausbildungsjahre mit einem breiten Curriculum von 2100 Theoriestunden und 2500 Praxisstunden liegen hinter Ihnen.“ begann Dr. Stefan Paech, medizinischer Direktor der Kliniken Südostbayern, seine Worte. „Die erforderlichen Hygiene- und Schutzmaßnahmen der letzten Monate im Rahmen der Corona-Pandemie haben Sie in der praktischen sowie theoretischen Ausbildung besonders gefordert“, so Dr. Paech weiter. Umso mehr freue man sich und sei stolz auf die hervorragenden Leistungen in Theorie und Praxis, wozu der Medizinische Direktor im Namen der gesamten Unternehmensleitung allen Absolventen herzlich gratulierte. Besonders freue man sich, dass sich fast alle Absolventen für die weitere Tätigkeit im Klinkverbund entschieden haben und sie somit als künftige Kolleginnen und Kollegen erhalten bleiben.
Dr. Paech betonte die Wichtigkeit der Aus- und Weiterbildung und versprach, dass die Kliniken hier weiter investieren werden, um junge Menschen für den Pflegeberuf zu gewinnen und zu begeistern. Nun gelte es für die frisch gebackenen Pflegekräfte, das erworbene Wissen anzuwenden. Dabei solle nicht nur die unmittelbare pflegerische Tätigkeit am Patienten im Focus stehen, es seien auch Mitverantwortung im Team sowie gute Prozessqualität und Organisation zu übernehmen, gab Dr. Paech mit auf den Weg.
Gutes Rüstzeug für den Einsatz in der Pflege
„Ein gutes Rüstzeug für den praktischen Einsatz als examinierte Pflegekraft haben Sie während Ihrer Ausbildung bekommen“, sagte Pflegedirektorin Susanne Güll bei Ihrer Festrede. „Behalten Sie Ihren frischen Blick und stellen Sie weiterhin kritische Fragen im Team, damit kein Stillstand eintritt und alle davon profitieren“. Das gegenseitige Profitieren zeigte sich besonders, als im letzten Jahr in den Kliniken die digitale Patientenakte eingeführt wurde. Sie war selbst für viele berufserfahrende Mitarbeiter mit schlaflosen Nächten verbunden, erzählte Susanne Güll. „Sie als Digital Natives gehen unerschrocken und mit Tatendrang in diese neue Zeit. Sicher haben Sie dem einen oder anderen Kollegen extrem geholfen und gezeigt, wie Dokumentation ohne Stift und Papier klappt.“ Auch sei erwähnt, dass in den letzten Monaten der gewohnte Unterricht durch Homeschooling ersetzt werden musste und von den Schülern bestens gemeistert wurde, erinnert Susanne Güll. „Wir freuen uns, eine so große Zahl an frisch examinierten Kräften in Kürze bei uns begrüßen zu dürfen. Die Kliniken benötigen die ‚systemrelevante Berufsgruppe‘ der Pflegefachfrauen und -männer, so die neue Berufsbezeichnung nach dem geänderten Pflegeberufegesetz.“
Immer die Pflegeausbildung als Ziel im Blick
Eberhard Lehnart bedauerte als Klassenleiter der Abschlussklasse, dass in Coronazeiten leider nur eine kleine Zahl an Menschen hier zusammenkommen konnten. Einige Freunde und Angehörige verfolgten die Feierstunde von draußen durch die geöffneten Fenster. Der Klassenleiter hatte statt Grußworte, Worte des Dankes dabei. „Zuerst waren da die Patienten - von ihnen habe ich bei vielen Praxisbegleitungen authentisch vernommen: „Herzlichen Dank für die Pflege, die Zuwendung, die Gespräche, die Zeit und vielen Augenblicke mit Ihnen, obwohl der Arbeitsalltag oftmals nur wenig Raum dafür zuließ“, berichtete Eberhard Lehnart. Der Dank der Kolleginnen und Kollegen in den Abteilungen, der IT, den Stationen und auch der Führungsebene sei hiermit ebenso übermittelt. Dank kam auch vom Betriebsrat und den Dozenten. „Ihr habt in bemerkenswerter Weise alle Dozenten unvoreingenommen angenommen und konstruktiv an guter Unterrichtsgestaltung mit geholfen“ freute sich der Lehrer. „Als Klasse habt ihr immer die Pflegeausbildung als Ziel im Blick behalten und seid dabei in jeder Situation fair und menschlich geblieben. Das zeichnet euch aus und dafür mein persönlicher Dank. Nehmt diese Auszeichnung mit in Euer Berufsleben“, gab Eberhard Lehnert als letzten Wunsch seiner Klasse mit auf den Weg.
Die beiden Klassensprecherinnen Fini Löffelmann und Dominique Murr verglichen in Ihren Abschlussworten die Hilfe, die sie in den drei Jahren bekommen hatten, bildlich mit der Händedesinfektion. „Denn egal wie fleißig wir waren - oder auch nicht - ohne Hilfe hätten wir es nicht geschafft“, so Fini Löffelmann. „Wir durften gemeinsam mit Ihnen - als unser Desinfektionsmittel - viele „Bakterien und Viren“ wie Lehrer- und Schulleitungswechsel, mitmachen und zum Schluss auch noch Corona bekämpfen. So wie wir heute hier sitzen, ist festzustellen - die Desinfektion wurde ausreichend durchgeführt.“
Wer bei den Massai in Ostafrika als Stammesmitglied anerkannt werden möchte, musste bis vor wenigen Jahre lediglich mit einem Speer bewaffnet alleine einen Löwen erledigen. „Da kommen wir im Vergleich dazu mit unseren Abschlussprüfungen und dem Stress relativ glimpflich davon,“ verglich Dominique Murr. Die beiden Klassensprecherinnen dankten im Namen aller Absolventen abschließend vor allem dem Lehrerteam, das es geschafft hatte, sie erfolgreich durch die drei Jahre und die Abschlussprüfung zu führen.
27.08.2020 - Klinikum Traunstein
Wenn das Gehen nicht mehr richtig geht
Chefarzt Dr. Volker Kiechle sprach über Ursachen und Behandlung bei verminderter Gehleistung
Nachdem die Vortragsreihe „Gesundheit aktiv“ der Kliniken Südostbayern AG im März corona-bedingt unterbrochen werden musste, nahmen Dr. Volker Kiechle, Chefarzt der Gefäßchirurgie in Traunstein und Bad Reichenhall, und seine Oberärztin Dr. Elke Niederberger mit dem Thema „Wenn das Gehen nicht mehr richtig geht“ den Faden wieder auf. Dabei wies Dr. Kiechle vor einem wegen Corona eingeschränkten Zuhörerkreis im Bildungszentrum für Gesundheitsberufe der Kliniken Südostbayern AG darauf hin, dass es verschiedene Ursachen gebe, warum das Gehen nicht mehr funktioniere. mehr...
Die Einschränkung der Gehleistung kann seinen Ausführungen zufolge schmerzbedingt oder aber nicht schmerzbedingt sein. Als Ursache für Letzteres nannte er unter anderem Luftnot, allgemeine Schwäche, Gelenkversteifung, Gleichgewichtsstörungen oder Beinschwellungen. Schmerzbedingte Einschränkungen könnten zum Beispiel durch Nervenstörungen, häufig von der Lendenwirbelsäule ausgehend, Gelenkerkrankungen bzw. Gelenkverschleiß oder Durchblutungsstörungen der Beine hervorgerufen werden.
Als Gefäßchirurg ging Dr. Kiechle schwerpunktmäßig auf die Verminderung der Blutversorgung des Beines ein, die eine schmerzbedingte Reduktion der Gehleistung hervorrufe. Ursachen seien Engstellen oder sogar Verschlüsse der versorgenden Schlagadern (Arterien) des Becken- oder Beinbereichs. Ausgangspunkt für diese Veränderungen sei die Bildung sogenannter Plaques (Ablagerungen an der Gefäßinnenschicht). Derartige Plaques entwickelten sich durch Schädigungen der Gefäßwand, zusammengefasst mit dem Begriff Arteriosklerose. Maßgeblich für die Entstehung der Arteriosklerose seien die typischen Risikofaktoren Rauchen, Diabetes mellitus, Erhöhung der Blutfette und Bluthochdruck. Zudem gäbe es eine erbliche Veranlagung für die Arteriosklerose.
In manchen Fällen führe die arteriosklerotische Gefäßwanderkrankung jedoch nicht zu Ablagerungen und somit zu Gefäßeinengungen, sondern zu einer Schwächung und Aussackung der Arterienwand, einem sogenannten Aneurysma. Dies könne einreißen und zu einer lebensbedrohlichen Blutung führen. Dr. Kiechle wies insbesondere daraufhin, dass die Arteriosklerose neben den Becken- und Beinschlagadern gleichzeitig auch zahlreiche andere Gefäßregionen betreffen könne, wie zum Beispiel die Gehirnschlagadern, die Herzkranzarterien oder die Nierenarterien. Folgen seien dann etwa Schlaganfall, Herzinfarkt oder Dialysepflicht. Somit bestünde oftmals nicht nur das Problem der verminderten Beindurchblutung, sondern auch ein erhöhtes allgemeines kardiovaskuläres Risiko
Eine Durchblutungsstörung der Beine könne gut durch eine Gefäßultraschalluntersuchung festgestellt werden. Anschließend seien teilweise Röntgendarstellungen oder Kernspinuntersuchung erforderlich. Bei den Betroffenen entwickle sich nach einer bestimmten Gehstrecke ein Schmerz, häufig in der Wade lokalisiert, ähnlich einem Muskelkater. Sie blieben dann stehen, die Schmerzen ließen nach, und um solche Situationen zu kaschieren werde häufig „aus Verlegenheit“ in ein Schaufenster geblickt, sodass der Begriff „Schaufensterkrankheit“ entstand. Der Patient verspüre den eigentlichen Verschluss der Arterie nicht, sondern die periphere Durchblutungsnot. Laut Dr. Kiechle schränke die „Schaufensterkrankheit“ die Lebensqualität deutlich ein, das Amputationsrisiko des betroffenen Beines sei jedoch relativ gering, allerdings bestünde das erwähnte allgemeine kardiovaskuläre Risiko.
Die Schaufensterkrankheit kann seinen Aussagen zufolge gelegentlich konservativ, etwa durch Gehtraining, behandelt werden. Eine sofortige und wirksame Verbesserung der Durchblutung könne bei einer Engstelle oder einem kurzstreckigem Verschluss durch eine Gefäßaufdehnung mit einem Ballonkatheter (PTA) sowie ggf. durch das Einsetzen einer Gefäßstütze (Stent) erreicht werden, meist über eine Punktion der Leistenarterie. Häufig sei auch eine Operation nötig, zum Beispiel die lokale Ausräumung einer verschlossenen Arterie oder bei längerstreckigen Verschlüssen auch die Anlage eines Bypasses, bevorzugt mit körpereigenem Venenmaterial, alternativ auch, falls erforderlich, mit Kunststoff. Beide Verfahren (Gefäßaufdehnung und Bypassanlage) ließen sich auch kombiniert einsetzen. Zusammenfassend stellte Dr. Kiechle fest, dass die Schaufensterkrankheit sehr effektiv zu behandeln sei, was die Lebensqualität vehement bereichere. Wichtig sei jedoch die Prävention, somit also Nikotinverzicht und möglichst ideale Einstellung des Blutzuckers, des Blutfettspiegels sowie des Blutdrucks.
28.08.2020 - Bildungszentrum für Gesundheitsberufe
Als gutes Beispiel für viele junge Menschen dienen
Gesundheits- und Krankenpflegekräfte erhielten ihre Abschlusszeugnisse – Sechs Staatspreisträger dabei
Coronabedingt in einem etwas kleineren Kreis als gewöhnlich erhielten 23 frisch gebackene Gesundheits- und Krankenpflegekräfte im Bildungszentrum für Gesundheitsberufe der Kliniken Südostbayern AG ihre Abschlusszeugnisse. Bis auf einen Teilnehmer bleiben alle Absolventen im Unternehmen der Klinik-AG. Aufgrund ihrer herausragenden schulischen Leistungen mit einem Notendurchschnitt bis 1,5 übergab die stellvertretende Landrätin Resi Schmidhuber an Katharina Moucka aus Saaldorf-Surheim(1,1), Simone Mayer aus Ruhpolding (1,3) sowie Barbara Bamberger aus Traunstein, Marc-Kevin Greger aus Nußdorf, Magdalena Schlosser aus Surberg und Sophia Weidenpointner aus Waging am See (alle 1,4) Staatspreise der Regierung von Oberbayern. mehr...
Nicht zuletzt hätten sie wegen der gewaltigen Corona-Herausforderung intensive Ausbildungsjahre hinter sich, in denen sie reichlich Theorie vermittelt bekommen und die Praxis kennen gelernt hätten, betonte Schmidhuber. Aber wer sich dafür entscheide, für andere da zu sein und einen Beruf in der Pflege ergreift, sei stets hoch motiviert und engagiert.
Mit ihrem Wissen und Talent, begleitet von Vorbildern, hätten sie den Abschluss gemeistert. Ihr starker innerer Kompass solle sie nun auf dem weiteren Weg begleiten, denn ihr Beruf gehöre sicherlich mit zu den anstrengendsten, körperlich wie seelisch. Die stellvertretende Landrätin forderte sie auf, ihr Lächeln, wie sie es heute wegen ihres Abschlusses auf den Lippen haben dürfen, auch im späteren Alltag zu behalten, denn die beste Therapie und Medizin verliere ohne einfühlsame Begleitung an Bedeutung. Pflege beruhe auf Vertrauen und Vertrautheit. Sie hätten eine Berufung gewählt, bei der im besten Sinne der Mensch im Mittelpunkt stehe.
Sie würden dringend gebraucht, stellte Schmidhuber fest, bereits heute fehlten in den Pflegeberufen Fachkräfte. Andererseits sei Gesundheit das wichtigste Gut auf Erden. Deshalb sprach sie den Wunsch aus, dass die Begeisterung, mit der sie ihren Beruf ausübten, ein gutes Beispiel für viele junge Menschen sein, den wertvollen Pflegeberuf zu ergreifen.
Sie hätten ihre Ausbildung in schwierigen Zeiten mit einer herausragenden Leistung vollendet und alle das Examen bestanden, freute sich Schulleiter Lutz Krüger. Er würdigte die Leistungen und das Engagement der Lehrkräfte beim Unterrichtsmodell in Corona-Zeiten und bei der Begleitung während der Prüfungen, aber auch den Einsatz der Honorardozenten, Praxisanleiter in den Stationen sowie der Kooperationspartner bei der AWO, Caritas, Diakonie und den Kreisaltenheimen.
Krüger erinnerte daran, dass die Berufsfachschule für Krankenpflege Traunstein vor 60 Jahren als Krankenpflegeschule Traunstein gegründet worden sei. Später sei sie mit der Trostberger Berufsfachschule zusammengeführt worden. Inzwischen sei sie auf zwei Kurse sowie um eine Berufsfachschule für Operationstechnische Assistenz und die Berufsfachschule für Krankenpflege Bad Reichenhall gewachsen. Im Laufe der Zeit habe sich viel geändert, wie zum Beispiel aktuell die neue generalistische Pflegeausbildung, mit der man den richtigen Weg eingeschlagen habe.
Der Medizinische Direktor Dr. Stefan Paech betonte, dass Vorstand und Aufsichtsrat der Kliniken Südostbayern AG eine optimale Ausbildung und eine zufriedene Belegschaft ein großes Anliegen sei. Wegen der Corona-Pandemie sei Flexibilität, Einsatzbereitschaft und Improvisation notwendig geworden. Paech sah darin einen wertvollen Impuls für das spätere Berufsleben und Anlass, sich weiter zu entwickeln.
So habe beispielsweise die Digitalisierung mit Online-Sprechstunde oder Online-Unterricht schlagartig an Bedeutung gewonnen. Die Digitalisierung sei das entscheidende Thema der kommenden Jahre. Die Kliniken Südostbayern AG setze deshalb auf die Absolventen. Sie sollten auch die älteren Kollegen „mitnehmen“, bat er sie.
Die Pflege sei die wichtigste Berufsgruppe im Krankenhaus und müsse gesellschaftlich und finanziell mehr Anerkennung finden. Vor ihnen stehe die kollegiale Zusammenarbeit mit verschiedenen Berufsgruppen. Er riet ihnen deshalb, für Veränderungen offen zu bleiben und diese als Chance zu betrachten. Mut und Bereitschaft für Innovationen zu bewahren, gab er ihnen mit auf den weiteren Berufsweg.
Auch die Pflegedirektorin der Kliniken Südostbayern AG, Manuela Großauer, ging auf das 60. Jubiläum der Krankenpflegeschule Traunstein ein. Bereits zehn Jahre zuvor sei in Heidelberg die erste Schwesternschule in der Bundesrepublik gegründet worden, die sich an internationalen Standards orientiert habe. Seit 1960 seien in der Traunsteiner Krankenpflegeschule rund 1500 Pflegekräfte ausgebildet worden. Dies entspreche in etwa dem heutigen Pflegepersonal der Kliniken Südostbayern AG.
Sie wies ebenso auf den kürzlich gegründeten „Ausbildungsverbund Pflege“ der Landkreise Traunstein und Berchtesgadener Land hin, mit dem die Zusammenführung der Kranken-, Kinder- und Altenpflege für die generalistische Ausbildung angebahnt worden sei. Dies mache die Pflege weiter stark. Von den Krankenpflegekräfte erwartete Großauer, dass sie sich und ihr Wissen aktiv einbringen. Auch im weltweiten Jahr der professionellen Pflege stehe die professionelle Pflege weiterhin im Rampenlicht und sei systemrelevant.
Traunsteins Zweite Bürgermeisterin Burgi Mörtl-Körner lobte die guten Leistungen gerade in schwierigen Zeiten wie diese. In der Corona-Pandemie seien sie während der Ausbildung zudem an vorderster Front beteiligt gewesen. Sie hätten auf alle Fälle einen aufopferungsvollen Beruf gewählt, der Einfühlungsvermögen und Empathie brauche. Sie sollten den Patienten zuhören, lautete ihr Ratschlag. Ferner sollten sie die Möglichkeiten der Weiterbildung nutzen. Es sei schön, wenn die Pflege allgemein gelobt werde, aber auch das Finanzielle müsse stimmen.
Einen Rückblick auf die drei Ausbildungsjahre gab Klassenleiterin Annette Hawelka. Bis zur Corona-Pandemie habe man gemeinsam viel erlebt, wie zum Beispiel Kart-Fahren, Kochen, Bergwandern usw. Sie lobte die hilfreiche Unterstützung der Klassensprecher. Ihr Fazit über die Klasse lautete: begeisternd und belastbar, aber auch anstrengend. Dass sie eine herausfordernde Klasse waren, bestätigten auch die Klassensprecher Helena Ebert und Mark-Kevin Greger. Ihr Fazit lautete: die positiven Ereignisse überwogen.
In jedem Fall: Sicherheit für die Patienten
Mitarbeiter der Kliniken Südostbayern meistern Corona-Krise und Regelbetrieb
Die einen vergessen über Sonne und Sommer das Virus fast, andere trauen sich aus Furcht vor einer Ansteckung mit Covid-19 nicht zu Gesundheitsuntersuchungen und Behandlungen. „Jeder, der in irgendeiner Form medizinische Hilfe braucht, sollte und kann aufgrund der geltenden umfassenden Hygiene- und Schutzmaßnahmen ruhigen Gewissens einen Arzt oder eine unserer Kliniken aufsuchen“, appelliert Dr. Uwe Gretscher, Vorstandsvorsitzender der Kliniken Südostbayern AG (KSOB), an den vorsichtigeren Teil der Menschen, ihre akuten oder auch anhaltenden Beschwerden unbedingt abklären zu lassen. mehr...
Die mit der Corona-Pandemie zusammenhängende Zurückhaltung der Patientinnen und Patienten bei ihrer gesundheitlichen Versorgung spüren Praxen und Krankenhäuser deutschlandweit. Sie ist menschlich ebenso verständlich wie auf der anderen Seite der Wunsch nach Reisen und Nähe. Längst nicht jede Erkrankung aber verträgt einen Aufschub ihrer Behandlung. Wer Hilfe benötigt, bekommt sie selbstverständlich immer. „Wir waren während der vollständigen Zeit des Lockdowns in der Notfallversorgung umfassend aktiv und betriebsfähig“, betont Dr. Uwe Gretscher. „Lediglich die planbaren und verschiebbaren ambulanten und stationären Eingriffe wurden verschoben oder vorübergehend abgesagt.“ Unmittelbar nach Abebben der akuten Phase Ende April und mit den ersten Lockerungen sei umgehend begonnen worden, das Angebot - immer unter Beachtung der notwendigen Bettenreserven für Covid-19-Patienten – unter Berücksichtigung der entsprechenden Hygienekonzepte zunächst für den stationären und sodann auch für den ambulanten Betrieb wieder hochzufahren.
Diese Rückkehr in eine der Pandemie-Situation angepasste neue Form des Regelbetriebs erfolgte wegen des großen Aufwands für Schutz und Sicherheit der Patienten schrittweise. Beim Aufarbeiten aufgeschobener Eingriffe war die Dringlichkeit das Maß, onkologische oder kardiologische Eingriffe hatten oberste Priorität. Um sie zu schützen, „kamen zuletzt die Angebote für unsere älteren und besonders sensiblen Mitbürger dazu“, erklärt Dr. Gretscher. „Nach wie vor sind nicht alle Angebote und Einrichtungen voll in Betrieb, so startet die Kreisklinik Ruhpolding die Versorgung wieder in den Wochen nach Ende der Schulferien.“ Ein Dreiklang aus Test-, Isolations- und Schutzmaßnahmen bedeutet für die Patienten maximale Sicherheit, erfordert für die Kliniken Südostbayern aber nicht unerheblichen personellen und räumlichen Aufwand. Alle Patienten werden bei geplanten Aufnahmen vorab getestet oder bei ihrer akuten Aufnahme mittels eines Abstrichs auf Covid-19 getestet und bis zum Vorliegen des Ergebnisses in einem Einbettzimmer untergebracht. „Bestätigte und hochgradige Verdachtsfälle versorgen wir in besonderen, abgetrennten Isolationsbereichen, so vermeiden wir eine Durchmischung von Patienten“, betont der Vorstandsvorsitzende.
Auch wenn die Kliniken Südostbayern ausgeklügelte Hygienekonzepte entwickelt haben, im Krankenhaus sollte jeder Patient und Besucher berücksichtigen, dass „die klassischen Hygieneregeln, Abstand halten und Mundschutz tragen weiterhin die Gebote der Stunde sind“, so Dr. Gretscher. Für aller Voraussicht nach nicht ausbleibende weitere kleinere oder größere Pandemiewellen sieht er den Klinikverbund bestens gerüstet. „Wir haben viele Prozesse und Bereiche unserer klinischen Versorgung angepasst, strukturell haben wir eher kein Problem.“ Sorgen macht sich der Chef von rund 4.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hingegen um die Belastung des Personals. Hinter ihm liegt mit der Hoch-Zeit der ersten Pandemiewelle eine extrem anstrengende Zeit. „Irgendwann brauchen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Regelbetrieb und Ruhe“, sagt der Vorstandsvorsitzende. Zugleich gehe er aber fest davon aus, dass auch erneute Fallzahlen gestemmt würden. Seine Hoffnung ist ein geordneterer und damit für die Mitarbeiter als regelhafter empfundenerer Ablauf einer zweiten Infektionswelle. Und trotz weltweit noch immer nicht unbegrenzt zur Verfügung stehender Schutzmaterialien sind die Kliniken Südostbayern-Lager mit entsprechenden Vorräten für mehrere Wochen gefüllt.
Deutlich höhere Ausgaben und fehlende Einnahmen haben dem Klinikverbund in drei Monaten seit dem Lockdown einen Verlust von rund sieben Millionen Euro beschert. In Teilen wird dieses unerwartete Defizit durch Ausgleichszahlungen des Staates aufgefangen. Nun hofft Dr. Gretscher, Mediziner und auch studierter Betriebswirt, dass nicht die Landkreise Traunstein und Berchtesgadener Land als Träger des Klinikverbundes belastet werden, sondern dass sich der Bund weiterhin in der Pflicht sieht. Für den weiteren Umgang mit der Pandemie „wünschen wir uns von der Gesellschaft grundsätzliches Verständnis und Unterstützung, und dies nicht nur kurzfristig“, so der Vorstandsvorsitzende. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter machen auch außerhalb der Pandemie einen hervorragenden Job“, hebt Dr. Gretscher abschließend hervor.
Ina Berwanger
20.08.2020 - Kreisklinik Bad Reichenhall
Lungenschonend, vielseitig und flexibel
Intensivstation der Kreisklinik Bad Reichenhall freut sich über neue Beatmungsgeräte
Die unvergesslichen Bilder aus den Krankenhäusern im italienischen Bergamo haben es zu Beginn der Corona-Pandemie deutlich gemacht: Eine Intensivstation ist - nicht nur zu Zeiten von Covid-19 - bei der Versorgung von schwerkranken Patienten auf Beatmungsgeräte angewiesen. Die Interdisziplinäre Intensivstation an der Kreisklinik Bad Reichenhall kann sich jetzt über zwölf Neuanschaffungen freuen: Die hochmodernen Beatmungsgeräte haben neben vielen anderen Vorteilen auch eine lungenschonendere Behandlung der Patienten im Gepäck. mehr...
Schon länger ist über diese neuen Geräte nachgedacht worden, die nun schon zum Equipment gehören. „Dafür sind wir sehr dankbar“, betont Markus Fichter, Oberarzt auf der Intensivstation in der Kreisklinik Bad Reichenhall. Möglich war der Neuerwerb durch ein flächendeckendes Förderprogramm, das bereits zu Pandemie-Beginn von der Bundesregierung zur Verfügung gestellt wurde. Die Idee war, die bundesdeutschen Krankenhäuser mit einer ausreichenden Zahl von modernen Beatmungsgeräten auszustatten. Schließlich haben in der Corona-Krise viele Häuser die Anzahl der Betten in ihren Intensivstationen maßgeblich erweitert: „In den Corona-Spitzenzeiten mussten wir acht bis zehn Patienten mehr oder weniger intensiv beatmen“, erinnert sich Markus Fichter. Mit den Neuanschaffungen stehen der Abteilung nun Geräte zur Verfügung, die durch ausgeklügelte Technik und klar gegliederte Bildschirmanzeigen verschiedenster Patienten-Werte die lungenschonende Beatmung auch unter schwierigen Beatmungssituationen erleichtern.
Wie ihr Kollege ist auch Oberärztin Dr. Verena Wohlfarth von den neuen Beatmungsgeräten begeistert. „Statt vorher drei verschiedenen großen Geräten haben wir nun alles in einem kleinen Handlichen“, freut sich die Intensivmedizinerin. Die kompakten Geräte können sowohl für die invasive als auch für die nicht-invasive Beatmung eingesetzt werden. Sie verfügen darüber hinaus über die Möglichkeit der Nasalen Highflow-Sauerstofftherapie, welche sich bei hypoxämischen, also durch Sauerstoffmangel bedingtem Lungenversagen bewährt hat. „Bei Lungenerkrankungen wie COPD, Akutem Lungenversagen oder Lungenfibrose können wir die neuen Geräte aufgrund ihrer besonders empfindlichen Beatmungssteuerungen sehr gut einsetzen“, sagt Dr. Christian Geltner, Chefarzt der Pneumologie an der Kreisklinik Bad Reichenhall und als Lungenfacharzt sehr stark in der Corona-Pandemie gefordert.
„Bei chronischen Lungenkrankheiten ist die nicht-invasive Beatmung das Mittel der Wahl. Wir setzen die Beatmungsgeräte aber nicht nur bei Lungenerkrankungen ein, sondern auch bei Patienten, die ihre Schluckreflexe nicht steuern können“, so Dr. Wohlfarth. „So sichern wir den Atemweg und verhindern eine Aspiration, also das Einatmen von Flüssigkeiten in Luftröhre oder Atemwege.“ Die komplexen Geräte bieten den Behandlern auch neue Möglichkeiten. „Wir können über eine Vernebler-Technik Medikamente effizienter als zuvor verabreichen“, sagt Markus Fichter. Die mit einer Vielzahl an intelligenten Tools ausgestatteten Geräte unterstützen Ärzte und Pflegekräfte beim Beobachten des Patienten und seines Status und den erforderlichen Behandlungsschritten, etwa bei der individuell sehr unterschiedlich verlaufenden Entwöhnung des Patienten vom Beatmungsgerät.
Trotz ihrer vielfältigen, auf die individuellen Bedürfnisse jedes einzelnen Patienten einstellbaren Einsatzmöglichkeiten sind die neuen Hightech-Geräte ausgesprochen bedienerfreundlich und so auch in Stresssituationen eine zuverlässige Unterstützung. „Die neuen Beatmungsgeräte sind kleiner, handlicher und so einfach zu bedienen wie ein Smartphone, sie sind ein deutlicher Fortschritt“, erklärt Anästhesie-Chefarzt Dr. Albert Kovac. Der klar und übersichtlich aufgebaute Touchscreen der neuen Beatmungsgeräte überzeugt auch Dr. Jörg Weiland, Chefarzt der Inneren Medizin an der Kreisklinik. „Die einfache, sich selbst erklärende Oberfläche ist absolut zeitgemäß“, sagt er. Dies gewährleisten, so Dr. Weiland, eine Fülle von Messparametern, die eine hoch differenzierte Behandlung zur Rettung von möglichst vielen Menschenleben ermöglichen.
Ina Berwanger
12.08.2020 - Klinikum Traunstein
Kinder- und Jugendmedizin Traunstein erhält Gütesiegel
Abteilung von Privatdozent Dr. Gerhard Wolf erfüllt anspruchsvolle Prüfungskriterien
Der Abteilung für Kinder- und Jugendmedizin von Chefarzt PD Dr. Gerhard Wolf im Klinikum Traunstein wurde als einer von nur vier in ganz Oberbayern das Gütesiegel „Ausgezeichnet. FÜR KINDER“ verliehen, weil sie die Kriterien für Strukturqualität bei der stationären Versorgung von Kinder und Jugendlichen im Bereich „Kinder- und Jugendmedizin plus“ erfüllt. Das „plus“ erhielt die Abteilung, weil auch eine fachärztliche kinderchirurgische Versorgung durch die Kinderchirurgische Praxis Südostbayern von Dr. Bernd Geffken und Dr. Marc Jorysz im Klinikum Traunstein jederzeit sichergestellt und damit dieses für eine hervorragende Behandlung von Kindern entscheidende Kriteriums erfüllt ist.
Die Maßnahmen zur Qualitätssicherung für die hochwertige stationäre Versorgung von Kindern und Jugendlichen legen Mindestanforderungen fest, die Kinderkliniken bzw. Abteilungen für Kinder- und Jugendmedizin erfüllen müssen, um das Gütesiegel, das zwei Jahre gültig ist, zu erhalten. Ausgezeichnet werden diejenigen Kliniken für Kinder- und Jugendmedizin, die sich der Überprüfung ihrer Strukturqualität freiwillig unterziehen und die hohen Anforderungen erfüllen. Die Prüfungskommission setzte sich aus Vertretern der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin, der Bundesarbeitsgemeinschaft Kind und Krankenhaus, der Gesellschaft der Kinderkrankenhäuser und Kinderabteilungen in Deutschland sowie der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie zusammen.
Kein anderes Fachgebiet der Medizin deckt so ein breites Spektrum ab wie die Kinder- und Jugendmedizin und die Kinderchirurgie: von kleinsten Frühgeborenen bis hin zu Jugendlichen, von hoch spezialisierter Fehlbildungschirurgie und der Versorgung extrem kleiner Frühgeborener unter 500 Gramm bis hin zu der Versorgung von verletzen Jugendlichen, welche mit dem Hubschrauber eingeliefert werden, aber auch psychisch erkrankter Kinder. Eine optimale Behandlung dieser Kinder und Jugendlichen ist die Voraussetzung für ihre bestmögliche Gesundheit als erwachsene Menschen. Daher sei es ein Anliegen aller in der Kinder- und Jugendmedizin Tätigen, die Qualität der stationären Behandlung von Kindern und Jugendlichen zu erhalten und zu verbessern, so PD Dr. Wolf. Die Versorgung müsse flächendeckend möglich sein – vor Ort für die Grundversorgung und regional vernetzt für die Spezialversorgung. Gleichzeitig müsse das Behandlungsangebot immer die ganze Familie in den Blick nehmen, eine kindgerechte Behandlung ermöglichen und psychosoziale Unterstützung einschließen.
Alle Maßnahmen zielen deshalb darauf ab, die Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität der stationären Versorgung von Kindern und Jugendlichen zu sichern und eine qualitativ hochwertige altersgerechte stationäre Versorgung für alle Kinder und Jugendlichen unabhängig von Wohnort und finanziellem oder sozialem Hintergrund zu gewährleisten. Die ausgezeichneten Kliniken müssen ausnahmslos alle Standards für die multiprofessionelle und interdisziplinäre Versorgung erfüllen. Dies umfasst eine kontinuierliche kinderäztliche bzw. kinderchirurgische Besetzung, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegekräfte sowie speziell für Kinder qualifizierte Teams aus dem pädagogischen und medizinisch-therapeutischen Bereich. Die Genesung und Lebensqualität von Kindern und Jugendlichen, die stationär behandelt werden müssen, soll verbessert werden. Dazu gehört auch, dass Eltern bzw. Erziehungsberechtigte oder sonstige Bezugspersonen der Kinder und Jugendlichen in deren Versorgung miteinbezogen, darin geschult und dabei fachgerecht angeleitet werden. Die Mitaufnahme eines Elternteils oder einer Bezugsperson in der Nähe des kranken Kindes, - besonders bei Säuglingen und Kleinkindern – sowie die entsprechende räumliche Gestaltung oder die Erfüllung von Sicherheitskriterien sollten ebenfalls ermöglicht werden.
Das wohnortnahe, rund um die Uhr Vorhalten dieser Topp-Versorgung im Klinikum Traunstein sei nicht nur mit einem großen Aufwand, sondern auch mit hohen Kosten verbunden, betont PD Dr. Wolf, der sich freut, dass seine Abteilung den gestiegenen Prüfungsbedingungen standgehalten und die Prüfkriterien ausnahmslos wieder erfüllt hat. Die Versorgung von Kindern und Jugendlichen sei durch die Erlöse nicht sichergestellt. Dies sei jedoch in allen Kinderkliniken so, sagt PD Dr. Wolf. Die Versorgung von Kindern und Jugendlichen sei sehr aufwendig, aber eine Investition in die Zukunft, ergänzt Dr. Jorysz. Deshalb sei es alternativlos, hierfür Geld in die Hand zu nehmen.
09.07.2020 - Klinikum Traunstein
Weil im Ernstfall jede Minute zählt
Brustschmerzeinheit der Kardiologie im Klinikum Traunstein erneut zertifiziert
Wenn hinter unklaren Schmerzen oder Engegefühl im Brustkorb eine lebensbedrohliche Erkrankung wie ein Herzinfarkt steckt, zählt jede Minute. Schnelle Hilfe bietet hier schon seit acht Jahren die zertifizierte Chest Pain Unit (CPU) der kardiologischen Abteilung am Klinikum Traunstein. Dass diese Brustschmerzeinheit leitliniengerechte, allen Qualitätskriterien entspreche Arbeit für die Bürgerinnen und Bürger leistet, hat die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) jüngst in einer erneuten Zertifizierung bestätigt. mehr...
Schmerzen im Bereich des Brustkorbes verunsichern viele Menschen, ihr Bedürfnis nach Abklärung besteht zu Recht: „Plötzlich einsetzende Brustschmerzen können ein weites Spektrum an Ursachen haben: lebensbedrohliche Ursachen wie Herzinfarkt, Lungenembolie oder Aortendissektion oder auch harmlose Ursachen wie Muskelverspannungen“, so Dr. Andrea Streicher, verantwortliche Oberärztin der von Kardiologie-Chefarzt Prof. Dr. Werner Moshage geleiteten Chest Pain Unit (kurz: CPU), also Brustschmerzeinheit, am Klinikum Traunstein. „Entscheidend ist die schnellstmögliche korrekte Diagnosestellung“, betont die Kardiologin. Diese gewährleistet das erfahrene, hochqualifizierte medizinische Team: Die im Januar 2012 in der konservativen Notaufnahmestation eröffnete und gemäß der standardisierten Qualitätskriterien regelmäßig rezertifizierte Brustschmerzeinheit wurde kürzlich wieder turnusmäßig durch die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie überprüft. „Das Zertifikat ‚Chest Pain Unit-DGK zertifiziert‘ wurde uns erneut erteilt, damit ist das Klinikum Traunstein eine von aktuell 292 Kliniken bundesweit, die dieses Gütesiegel führen dürfen“, freut sich Dr. Streicher.
Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie hat 2008 mit dem Aufbau eines Netzwerkes zertifizierter Chest Pain Units (CPU) begonnen, um für Menschen mit ungeklärten Brustschmerzen Einrichtungen mit einer raschen, zielgerichteten Diagnose und dem sofortigen Einleiten passgerechter therapeutischer Maßnahmen zu schaffen. „Die Einrichtung von Chest Pain Units führt nachweislich zu einer geringeren Sterblichkeit von Herzinfarktpatienten, aber auch zu einer kürzeren Krankenhausaufenthaltsdauer und damit zur Kostenreduktion“, erklärt die Kardiologin. Auf der Überwachungseinheit CPU mit ihren Monitorüberwachungsplätzen werden Patienten mit akuten Thoraxschmerzen, also Brustschmerzen, diagnostiziert und bis zur Klärung der Schmerzursache überwacht und behandelt.
Speziell ausgebildetes ärztliches und pflegerisches Personal versorgt hier die Patientinnen und Patienten gemäß den aktuellen Leitlinien 24 Stunden am Tag und an 365 Tagen im Jahr. Unmittelbar nach dem Eintreffen der Patienten werden diese parallel zur körperlichen Untersuchung und Anamneseerhebung in der Chest Pain Unit an einen Monitor angeschlossen. Elektrokardiogramm (EKG), Blutdruck und Sauerstoffsättigung werden registriert, Labor entnommen und bei Bedarf unmittelbar eine Ultraschalluntersuchung des Herzens durchgeführt. „Die weitere Diagnostik und Therapie erfolgt je nach vermuteter Schmerzursache, dies ist zum Beispiel im Falle eines Herzinfarktes die sofortige Herzkatheteruntersuchung“, sagt Dr. Streicher.
Der Herzinfarkt sei die häufigste lebensbedrohliche Ursache des akuten Brustschmerzes, im Rahmen der Herzkatheteruntersuchung könne das verschlossene Herzkranzgefäß schnellstmöglich mittels einer Ballon-Aufdehnung und Stent-Implantation wieder geöffnet werden, so die Medizinerin. „Jede Minute zählt, um den Blutfluss in dem betroffenen Herzkranzgefäß wiederherzustellen, mit jeder gewonnenen Minute steigt die Chance, Herzmuskelgewebe vor dem Absterben zu retten und die Pumpkraft des Herzens zu erhalten“, unterstreicht sie. Aus diesem Grund gebe es am Klinikum Traunstein seit vielen Jahren eine 24-Stunden- Herzkatheterbereitschaft, bestehend aus einem Team von sechs erfahrenen interventionellen Kardiologen und zwölf Herzkatheterfachpflegekräften. Das Klinikum konnte sogar „als eine der ersten Kliniken in Deutschland seit 1986 unter dem damaligen Chefarzt Dr. Günter Alber die Akut-Koronarangiographie bei Herzinfarkt vorhalten.“
Zur optimalen Versorgung der Patienten in den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land, sei das bestehende Herzinfarktnetzwerk bereits 2007 technisch weiter verbessert worden, so Dr. Streicher. „Alle Rettungswagen, Notarzteinsatzfahrzeuge und Hubschrauber in beiden Landkreisen sind durch eine großzügige finanzielle Unterstützung der Heidenhain Stiftung mit telemetrierbaren, also drahtlosen EKG-Monitoren ausgestattet worden.“ Dies ermögliche eine umgehende Übermittlung des EKGs nicht nur aus anderen Kliniken, sondern auch aus allen Notarztwagen und dem Rettungshubschrauber auf die Medizinische Intensivstation am Klinikum Traunstein. „So können im Falle eines akuten Herzinfarktes zu jeder Tages- und Nachtzeit die Indikation zur Akut-Koronarangiographie mit der Kardiologie des Klinikum Traunstein abgestimmt und die notwendigen Vorbereitungen getroffen werden, um den Patienten direkt in das Herzkatheterlabor zu verbringen“, sagt Dr. Streicher. „Neben drei Herzkatheterlaboren im Klinikum Traunstein hält die Kreisklinik Bad Reichenhall seit 2010, auch unter der Leitung von Prof. Moshage, einen Herzkathetermeßplatz vor, der ebenfalls notfallmäßige Herzkatheteruntersuchungen durchführt.“
03.07.2020 - Kreisklinik Bad Reichenhall
Als Kind Patient, heute Intensivpfleger
Rabani Khan hat eine besondere Beziehung zur Kreisklinik Bad Reichenhall
Einst war er Patient in der Kreisklinik Bad Reichenhall Patient, heute arbeitet Rabani Khan hier als Gesundheits- und Krankenpfleger auf der Intensivstation. Wenn der 25-Jährige auf sein bewegtes Leben zurückschaut, scheint er selbst zu staunen über all das, was er bisher erlebt und erreicht hat. „Ich hatte viel Glück“, sagt er. Im afghanischen Krieg schwerstverletzt und von einer Beinamputation bedroht, wurde der damals Neunjährige in der Kreisklinik erfolgreich von Prof. Dr. Ekkehard Pratschke und Dr. Thomas Bachmann operiert. Dies war der Beginn eines neuen Lebensabschnitts für Rabani Khan. Längst ist er im Berchtesgadener Land angekommen. mehr...
Seit einigen Jahren lebt und arbeitet Rabani Khan nun fest in Deutschland. Als er und ein weiterer Junge aus Afghanistan 2003 wegen schwerster, nicht heilender Schussverletzungen mit Einsprengungen an den Beinen über eine Kinderhilfsorganisation in die Kreisklinik Bad Reichenhall kamen, hatten die Kinder für sie schicksalhafte Begegnungen: Prof. Ekkehard Pratschke, bis 2015 Ärztlicher Direktor der Kreisklinik und Chefarzt der Abteilung für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie des Reichenhaller Kreiskrankenhauses, verhalf den Buben durch die erfolgreichen Operationen zu einem schmerz- und beschwerdefreien Leben. Er und seine Frau schlossen die freundlichen, ruhigen Kinder aber auch privat in ihr Herz und kümmerten sich um ihr weiteres Wohlergehen. Um das Seelenheil der kleinen Kriegsopfer sorgt sich bis heute auch liebevoll Sybille Sulek. Die Ainringerin nahm die Buben bei sich auf, nachdem sie beide nach deren Rückkehr nach Afghanistan zuvor schon viele Jahre nach Kräften unterstützt und zum Beispiel Rabani das Abitur in seiner Heimat ermöglicht hatte. „Meine deutsche Mutter“ nennt Rabani Khan sie, Prof. Pratschke ist für ihn bis heute ein väterlicher Freund und Mentor.
Beide können stolz auf die Entwicklung ihres Schützlings sein. Sybille Sulek und einige Reichenhallerinnen sorgten sogar auch während seiner Zeit in Afghanistan dafür, dass Rabani perfekt und differenziert Deutsch spricht. „Ich denke und träume auch auf Deutsch“, erzählt er. Prof. Pratschke setzte sich 2014 dafür ein, dass der junge Mann im Rahmen eines Bundesfreiwilligendienstes die Arbeit bei der Kliniken Südostbayern AG kennenlernen konnte. Die Arbeit im Krankenhaus sprach Rabani an, der wie sein Freund in Afghanistan mehrere Operationen, diese teils sogar ohne Narkose, über sich ergehen lassen musste. Aus der Motivation: „Ich war so lange krank und hier wurde mir so gut geholfen, nun möchte ich anderen Menschen helfen“ absolvierte er an der Berufsfachschule für Krankenpflege im Bildungszentrum für Gesundheitsberufe der Kliniken Südostbayern die Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger. Nach dem erfolgreichen Abschluss im Oktober 2018 begann Rabani Khan seine Arbeit auf der Intensivstation der Kreisklinik Bad Reichenhall. Die Herausforderung, mit Patienten zu arbeiten, die sich in einer ihr Leben bedrohenden gesundheitlichen Situation befinden, habe ihn interessiert, sagt er.
Der Umgang mit Menschen in einer Ausnahmesituation und mit ganz unterschiedlichen Krankheitsbildern kommt dem Naturell des jungen Mannes mit keiner unbeschwerten Kindheit entgegen. „Meine Arbeit macht mir Freude und ich bin auch dankbar, dass ich sie habe“, so Rabani Khan. Er ist stolz und glücklich, dass gerade seine Bewerbung für eine zweijährige berufsbegleitende Fachweiterbildung zur Gesundheits- und Krankenpflege für Intensivpflege und Anästhesie am Bildungszentrum für Gesundheitsberufe angenommen wurde. Am 1. Oktober geht es los, wie sein beruflicher Weg nach dann insgesamt fünf Jahren Ausbildung im Gesundheitswesen weitergehen wird, ist jetzt noch offen. Obwohl: „Der Kreisklinik Bad Reichenhall fühle ich mich aufgrund meiner Geschichte natürlich in ganz besonderem Maße verbunden“, sagt Rabani mit seinem warmen, von innen strahlenden Lächeln. Dieses zeigt er auch, als er von einem persönlichen Wunsch für die Zukunft erzählt: „Ich möchte schon gern heiraten und ich liebe Kinder, weil ich aus einer großen Familie komme.“ Nach sechs Jahren hat Rabani Khan 2019 seine Eltern und die neun Geschwister im noch immer unter kriegerischen Auseinandersetzungen leidenden Afghanistan besuchen können.
Wenn es irgend geht, möchte er einen besonders lernhungrigen Neffen bei Schule und Ausbildung unterstützen. Die Situation in Afghanistan macht dies schwer. Ein erster Versuch, zwei Nichten bei der für Mädchen so wichtigen Bildung zu unterstützen, scheiterte daran, dass es die entsprechende Schule infolge der Zerstörungen nicht mehr gibt. Der Hoffnung seines Vaters, dass er eines Tages zurückkäme, musste Rabani widersprechen. „Ich werde meine Familie in Afghanistan immer wieder besuchen, hoffentlich schon wieder nächstes Jahr“, sagt er. „Aber meine Heimat ist jetzt hier.“
Ina Berwanger
24.06.2020 - Kreisklinik Bad Reichenhall
Patient steht im Fokus, nicht seine Erkrankung
15 Jahre Palliativstation an der Kreisklinik Bad Reichenhall
Sie ist keine Station wie die anderen in der Kreisklinik Bad Reichenhall: Wer die heuer seit 15 Jahren bestehende Palliativstation unter der Leitung von Oberarzt Dr. Christian Stöberl betritt, der spürt augenblicklich ein Gefühl von Entschleunigung. In warmer, wohnlicher Ausstattung und ruhiger Atmosphäre werden Patienten mit nicht heilbarer, weit fortgeschrittener Erkrankung und begrenzter Lebenserwartung behandelt. Das Ziel der ganzheitlichen Therapie: die Lebensqualität der Menschen zu erhalten oder auch wieder zu verbessern. mehr...
Denn Patienten, die von ihren Haus- oder Fachärzten an die Palliativstation überwiesen werden, leiden zumeist unter den schweren Symptomen ihrer Erkrankung. Sie haben starke Schmerzen, kämpfen mit Übelkeit, Atemnot und anderen sehr belastenden Beschwerden, auch an der Psyche geht dies in der Regel nicht spurlos vorüber. Ihnen in der ihnen noch verbleibenden Zeit durch eine ganzheitliche Behandlung wieder mehr Lebensqualität zu bieten, ist die Hauptaufgabe der Palliativstation. Die palliativmedizinische Behandlung zur Symptomkontrolle und die Palliativpflege folgen dabei der Überzeugung von Cicely Saunders, englische Ärztin und Gründerin der modernen Hospizbewegung: „Nicht dem Leben mehr Tage, sondern den Tagen mehr Leben geben“. Diesen Leitspruch setzt die Palliativstation interdisziplinär und multiprofessionell um. Das Team um Dr. Stöberl lebt diesen Ansatz aus Überzeugung und Leidenschaft. Dr. Stöberl ist ein Mann der ersten Stunde: Als die Palliativstation an der Kreisklinik Bad Reichenhall im Jahr 2005 dank der hartnäckigen Initiative der Palliativmedizinerin Dr. Birgit Krause-Michel eröffnet wurde, war Dr. Stöberl deren Assistenzarzt. Damals hatte die Station vier Betten, heute sind es längst sechs.
„Es fällt auf, dass die Krankheitsschwere zunimmt, die Patienten vermehrt mit schlimmen Beschwerden kommen“, zieht der Palliativmediziner nach 15 Jahren Arbeit auf der Palliativstation eine Zwischenbilanz. Dies führt er auf die gute ambulante Versorgung von Palliativpatienten zurück, wie sie die Teams der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung unterdessen in ganz Deutschland leisten. Erst, wenn deren Hilfe durch einen stationären Aufenthalt unterstützt werden muss, werden die Patienten in die Palliativstation verlegt. „Die meisten Patienten haben Tumorerkrankungen, es kommen aber auch solche mit Herzschwäche, Lungenversagen, chronischer Bronchitis oder ALS, der Amyotrophen Lateralsklerose, einer chronisch-degenerativer Erkrankung des zentralen Nervensystems“, erklärt Dr. Stöberl. Über die Jahre habe sich das breite ganzheitliche Behandlungskonzept der schwerkranken Patienten entwickelt und als erfolgreich erwiesen. Dies ist in einem formalen Akt jüngst behördlich bestätigt worden: Am 1. Juni wurde die Palliativstation der Kreisklinik Bad Reichenhall als solche in den Krankenhausplan des Freistaates Bayern übernommen. Denn sie erfüllt schon seit Langem die räumlichen Voraussetzungen und die Qualitätskriterien des medizinischen Konzeptes des Fachprogramms „Palliativstationen in Krankenhäusern". Das Ziel dieses Programmes ist es, durch Palliativmedizin zur Verbesserung der stationären Versorgung Schwerkranker und Sterbender beizutragen und in Ballungsgebieten wie im ländlichen Raum eine dementsprechend bedarfsgerechte Versorgung zu erlangen.
Was so nüchtern klingt, birgt eine Palette sensibler Maßnahmen: Neben dem Einstellen der Beschwerden der Patienten und einer möglichst guten Stabilisierung der Menschen hat das Team der Palliativstation deren psychische, soziale und spirituelle Bedürfnisse im Blick. „Für uns steht der Mensch selbst und nicht seine Erkrankung im Vordergrund“, betont Stationsleiterin Claudia Hasselberger. Pflege und Medizin haben auf der Palliativstation nicht nur jederzeit ein offenes Ohr für die Patienten, sondern können ihnen auch mehr Zeit als üblich widmen. Aromatherapie erhöht auf Wunsch das Wohlbefinden der Patienten und einfühlsame Therapie berührt Körper wie Seele. Einmal in der Woche kommt das multiprofessionelle, interdisziplinäre Team zusammen, um sich intensiv über jeden einzelnen Patienten auszutauschen. Musiktherapie, Physiotherapie, Sozialarbeit und Seelsorge sitzen mit Pflege und Medizin an einem Tisch, mit dabei sind oft auch der Hospizvereins Berchtesgadener Land und das Netzwerkes Hospiz. Denn Brückenkräfte sind gefragt, wenn es um die bei einer Entlassung anstehende Frage einer Überleitung aus der Palliativstation nach Hause, in eine Pflegeeinrichtung oder ab 1. November in das neue Chiemseehospiz Bernau geht.
Nach zehn bis vierzehn Tagen, bei Bedarf aber auch entsprechend länger, verlassen rund sechzig Prozent der Patienten stabilisiert die Palliativstation. Auch jene, deren Kräfte am Lebensende dazu nicht mehr gereicht haben, die also auf der Station verstorben sind, werden nicht vergessen. Für jeden verstorbenen Patienten bemalen Claudia Hasselberger und ihre Kolleginnen einen Stein mit Namen, Geburts- und Sterbetag. „In jedem Herbst nehmen wir dann an der Saalach Abschied von ihnen“, sagt die 38-Jährige, der die Dankbarkeit ihrer Patientinnen und Patienten auf der Palliativstation immer wieder zu Herzen geht. Dass diese mit dem einfühlsamen Team der Palliativstation in den passenden Momenten übrigens auch lachen können, tut allen gut. Humor sollte auch das Thema eines Palliativ-Symposiums sein, dass die Palliativstationen der Kliniken Südostbayern AG für dieses Jahr geplant und wegen der Corona-Pandemie auf 2021 verschoben haben. Gefragt nach einem weiteren Wunsch für die Zukunft, sagt Dr. Christian Stöberl: „Es liegt mir am Herzen, dass wir die stationäre Palliativmedizin weiter voranbringen und in zentraler Position im Landkreis Berchtesgadener Land sicherstellen können.“
Ina Berwanger
10.06.2020 - Klinikum Traunstein
Spende für Kliniken Südostbayern von der Eva Mayr-Stihl Stiftung
Klinikum kauft Testgerät zur Covid-19-Schnelldiagnostik
Die Eva Mayr-Stihl Stiftung unterstützt die Kliniken Südostbayern im Kampf gegen die Covid-19-Pandemie mit einer finanziellen Soforthilfe in Höhe von 250.000 Euro. mehr...
Der Geschäftsführer der Stiftung, Alexander Burghartswieser, besuchte das Klinikum Traunstein anlässlich der Spende und richtete Grüße von Eva Mayr-Stihl und Robert Mayr aus: „Unseren Stiftern ist das Thema medizinische Versorgung sehr wichtig und sie wissen um die Herausforderungen, die eine Pandemie wie diese durch Covid-19 mit sich bringt. Daher ist es Ihnen ein großes Anliegen, die Kliniken zu unterstützen, mit denen wir in anderen Projekten bereits kooperiert haben – wie die Kliniken Südostbayern.“
Dr. Gretscher, Vorstandsvorsitzender der Kliniken Südostbayern AG, dankte im Namen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stiftung für die großzügige Unterstützung. „Wir werden mit den Mitteln ein „Pademielabor“ einrichten. Das heißt konkret, ein PCR-Testgerät zur Covid-19 Schnelldiagnostik, ein Extraktionsautomat für die Konzentration der Virus-DNA und das alles auf einer sogenannten Sterilwerkbank“, so der Klinikenchef. „Wir sind dadurch deutlich unabhängiger von externen Speziallaboren. In Summe sind so bis zu 70 Tests in wenigen Stunden vor Ort abzuarbeiten. Patienten können dadurch schneller und gesichert weiter behandelt oder nach kürzerer Isolationszeit wieder entlassen werden“, freut sich Uwe Gretscher.
Auch der Traunsteiner Landrat Siegfried Walch und derzeit Aufsichtsratsvorsitzender der Kliniken Südostbayern AG, zeigte sich erfreut welche feste Verbindung zwischen den Kliniken und beiden Stiftungsvorstände Eva Mayr-Stihl und Robert Mayr, der selbst im Klinikum Traunstein geboren ist, entstanden sei. „Bereits vergangenes Jahr hat die Eva Mayr-Stihl Stiftung den Kliniken Südostbayern eine außerordentlich großzügige Spende übergeben. Das wir nun erneut mit gleich 250.000 Euro von den Stiftern bedacht werden, ehrt uns alle sehr – ein ganz herzliches Vergelt’s Gott dafür“. Neben ihrer finanziellen Unterstützung geben Sie damit auch ein starkes Signal: „Das zeigt uns: Es wird gesehen, was unser Gesundheitssystem gerade während der Corona-Pandemie leistet“, so Landrat Walch abschließend.
Die Eva Mayr-Stihl Stiftung hatte bereits in ihrer Heimatregion Stuttgart Kliniken mit insgesamt rund zwei Millionen Euro im Kampf gegen Covid-19 unterstützt.
Die Eva Mayr-Stihl Stiftung ist eine unabhängige, gemeinnützige Stiftung. Sie wurde 1986 von Eva Mayr-Stihl und Robert Mayr unter dem Namen „Andreas-Stihl-Stiftung“ gegründet. Zur klareren Trennung zwischen Unternehmen und Stiftung erhielt sie 2004 den heutigen Namen. Schwerpunkte der Stiftungsarbeit sind Wissenschaft und Forschung, Gesundheit sowie Kunst und Kultur.
Stiftungsvorstand: Eva Mayr-Stihl, Robert Mayr
29.05.2020 - Kliniken Südostbayern
Stabilität und Sicherheit - auch in Krisenzeiten
Kliniken Südostbayern AG: positives Jahresergebnis auch in 2019
Eine Hauptversammlung in Zeiten der Corona-Pandemie hat ihre eigenen Anforderungen, dies erlebte auch die Kliniken Südostbayern AG (KSOB). Dennoch konnten die besonderen Umstände bei Vorstand und Aufsichtsrat der gemeinnützigen Aktiengesellschaft die Zufriedenheit über das Jahr 2019 und die Zuversicht für die Zukunft nicht mindern. „2019 war ein erfolgreiches Jahr, wir haben die wohnortnahe, umfassende und hochwertige Gesundheitsversorgung der Menschen in den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land gesichert und weiter ausgebaut. Zudem konnten wir viele neue Mitarbeiter für uns gewinnen“, so KSOB-Vorstandsvorsitzender Dr. Uwe Gretscher. mehr...
Er betonte, dass nach einem stärkenden, stabilisierenden 2018 das Jahr 2019 für die Kliniken Südostbayern in doppelter Hinsicht erfreulich gewesen sei: So habe der landkreisübergreifende Klinikverbund in kommunaler Trägerschaft der beiden Landkreise Traunstein und Berchtesgadener Land 2019 sein zehnjähriges erfolgreiches Bestehen feiern können und zugleich ein - aus heutiger Sicht umso mehr - wirtschaftlich gut berechenbares Jahr mit vielfältigem Ausbau seiner Strukturen erlebt. Dass die letzten zehn Jahre eine stabile Grundlage für die Arbeit und Weiterentwicklung der Klinikstandorte bilden, betonten Aufsichtsratsvorsitzender Siegfried Walch, Landrat des Landkreises Traunstein und sein Stellvertreter Bernhard Kern, Landrat des Landkreises Berchtesgadener Land.
„Gesundheit ist das wertvollste Gut des Menschen. Es ist unsere gemeinsame Aufgabe als Landkreise, die richtigen Rahmenbedingungen für die Gesundheitsversorgung in unserer Region zu schaffen. Wir stehen weiter zur Trägerschaft der Kliniken Südostbayern – darauf können sich gerade in Zeiten der Corona-Pandemie die Patienten als auch alle Beschäftigten verlassen“, so Landrat Siegfried Walch. Das bedeute auch, dass beide Landkreise eine klare Erwartungshaltung haben betonten beide Landräte. Das hieße nicht nur Erhalt und Sicherung zu garantieren, sondern auch Zukunftsfähigkeit und Weiterentwicklung zu schaffen. Dabei ginge es beispielsweise um immer neue Aus- und Fortbildungsangebote für die berufliche Weiterentwicklung als auch um persönliche Wertschätzung. Dazu Aufsichtsratsvorsitzender und Landrat Walch abschließend: „Denn nur durch den Einsatz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können wir heute wieder über die Zukunft unserer Standorte sprechen. Sie sind das Herzstück unserer Kliniken“.
Dass das Fundament einer stabilen Gesundheitsversorgung nicht nur in Krisenzeiten die engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien, betonte auch KSOB-Vorstand Elisabeth Ulmer. „Trotz des bundesweiten Fachkräftemangels in Pflege und Medizin konnten wir 2019 offene Stellen wiederbesetzen und unseren Personalbestand sogar ausbauen“, freute sie sich. Um ihre Attraktivität als einer der regional größten Arbeitgeber weiter auszubauen, hätten die KSOB 2019 neue Angebote wie Coaching, einen Ausbau des betrieblichen Gesundheitsmanagements, Job-Rad oder Mitarbeiter-Einkauf geschaffen.
Starkes Augenmerk hätte der Verbund 2019 auch auf die Förderung seiner Mitarbeiter gelegt. Diese profitieren von diversen Qualifizierungsmaßnahmen, auch für Führungskräfte, und dem immer breiter aufgestellten Aus- und Weiterbildungsangebot des Bildungszentrums für Gesundheitsberufe der KSOB. „Gut und nach neuesten Standards ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kommen unseren Patientinnen und Patienten an sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr zugute, sie sind Garanten verlässlicher Versorgung“, so Ulmer. Sie ließ es sich nicht nehmen, „allen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre engagierte Arbeit, die sie nicht nur Tag für Tag, sondern auch in dieser Krisenzeit so zuverlässig und kooperativ wie innovativ im Team leisten“, zu danken.
Diesen Einsatz honorieren die Patientenzahlen der Kliniken Südostbayern, sie lagen 2019 auf einem stabil hohen Niveau: Rund 60.000 Patienten wurden stationär betreut, rund 100.000 Menschen ambulant versorgt. Außerdem verzeichneten die Geriatrischen Rehabilitationen in den Kreiskliniken Berchtesgaden und Trostberg je 1.000 Patienten. Der Klinikverbund verfügt über 1.250 stationäre und 34 teilstationäre Betten, hinzukommen 62 Betten in der Geriatrischen Rehabilitation. „Um die Bevölkerung in beiden Landkreisen auch in Zukunft auf medizinisch hohem Niveau versorgen zu können, hat der Klinikverbund 2019 sein medizinisches Portfolio noch mehr erweitern und renommierte Experten für eine Mitarbeit als Chefärzte in verschiedenen Fachbereichen gewinnen können“, sagte Dr. Stefan Paech, Medizinischer Direktor der KSOB.
Zugleich seien Investitionen in die medizinische Infrastruktur wie zum Beispiel die Anschaffung modernster medizinischer Hochleistungsgeräte in Chirurgie, Pädiatrie oder Radiologie getätigt und zertifizierte Fachzentren für eine wohnortnahe Behandlung spezifischer Versorgungsbilder geschaffen worden. Um diese Gesundheitsversorgung in einem modernen, zeitgemäßen Umfeld sicherstellen zu können, seien 2019 auch diverse umfangreiche Sanierungs- und Neubaumaßnahmen wie der Neubau am Klinikum Traunstein oder die Sanierungsarbeiten an der Kreisklinik Vinzentinum Ruhpolding auf den Weg gebracht worden, erklärte Dr. Uwe Gretscher. „Ein weiterer bedeutender Schritt Richtung Zukunftsfähigkeit war 2019 die im Zuge der Digitalisierungsoffensive erfolgte Einführung der digitalen Fieberkurve in der Kreisklinik Bad Reichenhall, dem Pilothaus werden die anderen Standorte in diesem und dem nächsten Jahr folgen“, sagte er.
Für das laufende Jahr blieb der Vorstandsvorsitzende hinsichtlich der Finanzen auch angesichts der Anforderungen durch die Corona–Pandemie vorsichtig. Vorrang habe ausnahmslos die Gesundheit der Menschen. „Wichtig ist in einer derartigen Pandemie-Situation die Sicherstellung der medizinischen Versorgung. Wir können zum momentanen Zeitpunkt natürlich noch nicht abschätzen, welche Auswirkungen die notwendigen organisatorischen, personellen und materiellen Veränderungen dieser Corona-Krise am Ende des Jahres 2020 auf unsere Wirtschaftszahlen haben wird“, so der Vorstandsvorsitzende. „Die Menschen in beiden Landkreisen können auf jeden Fall auch dann auf uns zählen, sollten die Fallzahlen wieder steigen oder eine mögliche zweite Infektionswelle der Corona-Pandemie kommt“, versicherte Dr. Gretscher. Einig waren sich alle Beiteiligten am Ende der diesjährigen Hauptversammlung der Kliniken Südostbayern AG darin, dass sie gemeinsam weiterhin alles Mögliche tun wollen, um für die Menschen in der Region die bestmögliche medizinische Versorgung zu sichern.
Text: Ina Berwanger
22.02.2020 - Kreisklinik Trostberg
Ein Kampf um Leben und Tod
Corona-Patientin war drei Wochen auf Intensivstation der Kreisklinik Trostberg
„Manchmal habe ich gedacht, ich schaffe es nicht“, sagt Claudia Baumgartner. Drei Wochen ist sie einer Erkrankung mit dem Corona-Virus wegen auf der Intensivstation der Kreisklinik Trostberg behandelt worden, zwei davon lag sie im Koma. Unterdessen genesen, bedankt sich die ehemalige Patientin vor Erleichterung und Dankbarkeit strahlend beim Team der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin unter der Leitung von Chefarzt Dr. Thomas Lipp für dessen fachliche und menschliche Hilfe. „Sie waren alle so lieb zu mir“, blickt die 49-Jährige auf eine sehr schwere, ihr Leben bedrohende Zeit zurück. mehr...
Claudia Baumgartner ist kontaktfreudig und kommunikationsstark, gerne unter Menschen und zugewandt. Bei ihrem Besuch auf der Intensivstation zaubert sie Pflegekräften und Ärzten um Dr. Lipp mit ihrer freundlichen, offenen Art mehr als nur ein Lächeln in die Gesichter. Für das Team der Intensivstation ist das Wiedersehen mit der heute wieder glücklichen ehemaligen Patienten so berührend wie befriedigend. Denn wer auf einer Intensivstation behandelt werden muss, befindet sich in einer sein Leben bedrohenden gesundheitlichen Situation.
Als sich Claudia Baumgartner Mitte März nach ihrer Rückkehr aus dem Urlaub in der Flachau im Salzburger Land in ihren Heimatort Bernhaupten in der Gemeinde Bergen nicht wohl fühlt, ahnt sie noch nicht, welch schwere Zeit vor ihr liegt. Aber sie vermutet schnell, dass „Kopfweh, Halsweh, Schluckbeschwerden, Fieber und Schüttelfrost nicht mit einer Grippe vergleichbar sind.“ Nach Kontakten mit Hausärztin und Klinikum Traunstein wird die Patientin mit der Viruserkrankung COVID-19 in die Kreisklinik Trostberg eingeliefert. Dort erwartet sie die hohe fachliche Expertise des Chefarztes für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Schmerztherapie und Notfallmedizin Dr. Thomas Lipp und des Infektiologen und des Chefarztes der Inneren Medizin Prof. Thomas Glück, der schon die ersten bayerischen Corona-Patienten auf der Normalstation behandelt hatte.
„Frau Baumgartner litt an Lungen- und Nierenversagen“, erklärt Dr. Lipp. „Wir haben sie zunächst nicht-invasiv beatmet.“ Zu diesem Zeitpunkt wussten die Mediziner schon, dass das Virus langwierige Verläufe haben kann. Als sich der Zustand der Patientin weiter verschlechtert hat, wird sie daher „kontrolliert ins Koma gelegt“ und mittels eines Luftröhrenschnitts an ein Beatmungsgerät angeschlossen. „Wir konnten sie so in Ruhe wieder wach werden lassen, die Entwöhnung von der Maschine gelingt relativ schnell“, sagt Dr. Lipp.
An die zwei Wochen im Koma erinnert sich Claudia Baumgartner nicht mehr, wohl aber an eine Art Nahtoderlebnis, das ihr Klinikseelsorger Hubert Gallenberger später als Chor guter Engel beschrieben hat. Der Pastoralreferent mit dem großen Herzen für jeden Patienten, egal, ob eines Glaubens oder nicht, stand der Intensivpatientin und ihrer Familie wann immer nötig mit Rat und Tat zur Seite. Tag und Nacht für Claudia Baumgartner da war das Team der Intensivstation. „Gefühlt war immer eine Krankenschwester oder ein Pfleger im Zimmer“, sagt sie und erinnert sich an Fotos ihrer Kinder, das ihr eine Krankenschwester nach ihrem Erwachen aus dem Koma zeigte. „Ich habe die Kinder sofort erkannt, aber ich war noch verwirrt.“
Als ihr eine der Pflegekräfte einen Telefonhörer ans Ohr hält und sie die Stimmen ihrer Familie hört, möchte die Intensivpatientin am liebsten sofort zu Hause. „Dabei war ich hier doch in besten Händen, es haben sich alle so aufmerksam und liebevoll um mich gekümmert“, stellt sie schmunzelnd fest. „Sie haben so oft es ging, an meinem Bett gesessen, weil ich so viel Angst hatte, es war insgesamt sehr emotional.“ Dass „Stimmungsschwankungen nach einer Zeit im Koma normal sind ebenso wie Kollateralschäden wie etwa eine bakterielle Lungenentzündung“ bei Claudia Baumgartner, erläutert dazu Dr. Lipp. Ist die Situation des Koma schon eine enorme Strapaze für den aber in dieser Zeit Erholung und Heilung erfahrenden Körper, so muss dieser ebenso wie die Psyche nach diesem Ausnahmezustand wieder sukzessive aufgebaut werden. Dabei ist neben Fachwissen und Erfahrung auch Fingerspitzengefühl gefragt. Den Patientin zu motivieren, wieder ins Leben zurückkehren zu wollen, sich dies zuzutrauen und ihm das Gefühl zu vermitteln, dass er dabei kontinuierlich gestärkt und begleitet wird, zählt zu den Stärken des Teams der Intensivstation. Dieses arbeitet in der Corona-Zeit intensiv interdisziplinär mit den anderen Fachabteilungen der Kreisklinik Trostberg, insbesondere den Internisten um Prof. Glück, zusammen.
Aufmerksamkeit für individuelle Bedürfnisse und Wünsche sind für das Intensiv-Team selbstverständlich. „Die Schwestern haben mir immer wieder die CD eingelegt, die meine Freundinnen für mich besprochen hatten“, erinnert sich Claudia Baumgartner mit einem Lächeln. Ihre Familie darf sie durch eine Glasscheibe sehen und nach drei Wochen auf der Intensiv- kommt sie noch wenige Tage auf eine Normalstation. Ihre Arbeit als Friseurin hat sie noch nicht wieder aufgenommen. Wer eine so schwere Zeit durchlebt hat und nur knapp dem Tod entkommen ist, muss wieder Kräfte tanken. „Ich bin dankbar und froh, dass ich lebe“, sagt Claudia Baumgartner schlicht. Für ihren Behandler Dr. Lipp machen positive Entwicklungen schwerster Verläufe den Reiz und die Freude an der Intensivmedizin aus. Trotzdem sind er und seine ehemalige Patientin auf Grund des möglichen schweren Verlaufes der Erkrankung sich einig, dass die von acht auf im Notfall zwölf Plätze erweiterbare Intensivstation möglichst nicht mehr von Corona-Patienten belegt werden sollte – und dass die Wertschätzung der Pflege anhält und diese in Zukunft angemessen honoriert wird. Beide hoffen, „dass die Menschen weiterhin aufeinander achtgeben, durchhalten und Abstand halten.“
Text: Ina Berwanger
11.05.2020 - Kliniken Südostbayern
Krisenstab für schnelle Reaktion auf Corona-Virus
Gremium der Kliniken Südostbayern arbeitet erfolgreich: Tag für Tag
Die Corona-Pandemie stellt die ganze Gesellschaft, insbesondere aber das Gesundheitswesen vor gewaltige Herausforderungen. Darauf hat die Kliniken Südostbayern AG (KSOB) beizeiten mit der Einrichtung eines Krisenstabes reagiert. „Er ist ein hervorragendes Instrument, die aktuelle Lage täglich neu zu bewerten und bei Bedarf rasch zu handeln“, so KSOB-Vorstand Elisabeth Ulmer. Neben „schnellen Entscheidungen“ nennt Reinhold Frank, Leiter der Qualitäts- und Organisationsentwicklung, „eine breite Kommunikation“ als Plus des Stabes. mehr...
Die beiden Führungskräfte gehören zu dem sechsköpfigen Krisenstab der KSOB. „Wir haben gemerkt, dass wir schnell Entscheidungen treffen, Themen bündeln und abarbeiten müssen“, sagt Elisabeth Ulmer. Angelehnt an die bei Rettungsdiensten und aktuell auch im Gesundheitsamt des Landratsamtes Traunstein etablierten Krisenstäbe sei daher der aus sechs Sachgebieten bestehende Krisenstab ins Leben gerufen worden. Er tagt täglich. Dies tun auch die Krisenstäbe aller sechs Häuser des Klinikverbundes bei ihren Standortbesprechungen morgens um 9 Uhr zur aktuellen Lage. Eine Stunde später, um 10 Uhr, treffen sich dann der standortübergreifende Krisenstab und die Vertreter der Standorte zur „Videokonferenz in kleiner Runde“, so Ulmer. Eine große Lagebesprechung mit rund 50 Führungskräften als Vertreter aller relevanten Berufsgruppen findet dann täglich um 12 Uhr statt. „So können wir die Weitergabe von wichtigen Informationen nicht nur über unsere digitalen Medien wie das Intranet sicherstellen, sondern auch durch persönliche Multiplikatoren vor Ort, das hat auch den Vorteil besonders rascher Rückmeldungen von dort“, betont Reinhold Frank.
Denn zu kommunizieren gibt es in den bewegten Zeiten von Corona viel. Informationen über notwendige Maßnahmen und Verhaltensvorschriften oder zu neuen Arbeitsabläufen müssen in der Breite weitergegeben und schlüssig erklärt, behördliche Anordnungen zur Sicherheit von Patienten und Mitarbeitern nachvollziehbar umgesetzt werden. Die tägliche Arbeit und Kommunikation des Krisenstabes ermöglicht bedarfsgerechtes, zügiges Handeln. So sei auf kurzem Wege Schulungsbedarf bei Mitarbeitern abgeklärt und „in einer Ad-hoc-Entscheidung von einem Tag auf den anderen“ eine Weiterbildung durchgeführt worden, nennt Frank ein Beispiel. Zwei in der Anfangszeit der Corona-Krise dringliche Themen habe der Krisenstab dank seiner strukturierten Organisation und effizienten Arbeitsweise zeitnah erfolgreich abarbeiten können: Engpässe bei Materialien und Medikamenten. „Wir sind immer routinierter geworden“, freut sich Elisabeth Ulmer. „Der Vorteil des Krisenstabes ist ein guter Überblick über die Gesamtlage und all ihre relevanten Facetten. Unsere Besprechungen werden täglich mitprotokolliert und so dokumentiert, das hilft uns dabei, die Lage immer wieder neu zu bewerten.“
Dass der Krisenstab laufend die sich ändernde Lage beobachtet, ist also die Grundlage seiner Arbeit. Dafür arbeitet der Stab der KSOB eng mit den Krisenstäben in den Gesundheitsämtern der Landratsämter Traunstein und Berchtesgadener Land zusammen - und kann darüber hinaus jederzeit auf eigene Spezialisten zurückgreifen. „Unser Infektiologe Prof. Thomas Glück an der Kreisklinik Trostberg ist wirklich ein Glücksfall, dank seiner ausgezeichnete Expertise sind wir sehr gut aufgestellt, davon profitieren natürlich auch unsere Patientinnen und Patienten“, so Vorstand Elisabeth Ulmer. Zusammenarbeit und Vernetzung mit Rettungsdiensten oder Reha-Kliniken - für die Verlegung nicht mehr akut Notfallbehandlungsbedürftiger Patienten – gehören ebenso zum Krisenstab-Alltag wie die vielen Absprachen mit den Gesundheitsämtern oder das Klären von aktuell relevanten Fragen wie der, wie erfolgreich versorgte Heimbewohner wieder gut in ihre Einrichtungen zurückverlegt werden können. Der Krisenstab ist immer auf dem neuesten Stand der Informationen zur Corona-Lage in den Landkreisen. „Anlassbedingt treffen wir uns auch am Wochenende zur Lagebesprechung, das war zum Beispiel am Ostersamstag wegen hoher Fallzahlen so“, sagt Reinhold Frank.
Er bilanziert: „Wir haben einen guten Dialog.“ Dies gelte sowohl innerhalb des Krisenstabes als auch bei dessen Kommunikation mit externen Kooperationspartnern und innerhalb der KSOB. Im Verbund gelte: „Die Mitarbeiter haben sechs klare Ansprechpartner, sie können sich zum Beispiel für Fragen im Bereich Personal an Elisabeth Ulmer oder bei solchen zur allgemeinen Lagesituation an mich wenden“, erläutert Reinhold Frank. Für die Kommunikation auf kurzem Wege sei der Krisenstab auch über eine eigene Email-Adresse erreichbar. Eine lebendige Kommunikation von Informationen nehme Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch nachvollziehbare Ängste und Unsicherheiten, so Elisabeth Ulmer. „Ich kann allen Mitarbeitern in jedem unserer Bereiche nur danken, dass sie sich auch in diesen herausfordernden Zeiten so enorm engagieren, gemeinsam nach Lösungen suchen und sich gegenseitig unterstützen“, betont sie ausdrücklich.
Text: Ina Berwanger
02.05.2020 - Bildungszentrum
Lutz Krüger übernimmt die Leitung der Berufsfachschulen
Wegen der Coronavirus-Pandemie fand der Wechsel des Schulleiters der Berufsfachschulen für Krankenpflege und für Krankenpflegehilfe Traunstein im Bildungszentrum für Gesundheitsberufe nur im kleinen Kreis statt. In der Geschäftsführung der Kliniken Südostbayern AG begrüßten Vorsitzende Elisabeth Ulmer (links) und der Medizinische Direktor Dr. Stefan Paech (Zweiter von rechts) sowie der Leiter des Bildungszentrums, Rupert Übelherr (rechts), Lutz Krüger (Mitte), der am l. Mai die Leitung der Berufsfachschulen übernimmt. Der gebürtige Hannoveraner war zuletzt als Leiter der Berufsfachschule für Krankenpflege in Erding und davor in der betrieblichen Fortbildung der RoMed-Kliniken Rosenheim tätig. Zugleich wurde Vorgänger Alexander Hoh verabschiedet, der seit März 2017 die Leitung innehatte. Ulmer würdigte Hohs großen professionellen Einsatz für die Berufsfachschulen.
28.04.2020 - Bildungszentrum
Abschluss trotz Corona-Krise
21 Schüler traten Examensprüfung zum Gesundheits- und Krankenpfleger an
Aufgrund der sich verschärfenden Corona-Situation mussten die offizielle Abschlussfeierund der Examensball der Berufsfachschulefür KrankenpflegeTraunstein im Bildungszentrumfür Gesundheitsberufe der KlinikenSüdostbayern AG abgesagtwerden. Die Abschlussfeier soll aber in feierlichem Rahmen nachgeholtwerden. mehr...
Insgesamt waren 21 Schüler, 15 Damen und sechs Herren, zu den Abschlussprüfungen angetreten. Davon bestanden 19 Krankenpflegeschüler alle Teile der Prüfung. Zwei Teilnehmer bestanden einen Teilbereich nicht, können ihn aber nachholen. Unter den erfolgreichen Teilnehmern bestand laut Schulleiter Alexander Hoh hohes Interesse an einer Anstellung innerhalb der Kliniken Südostbayern AG nach der Ausbildung. 16 Ausgelernte werden von der AG übernommen.
In den drei Jahren der Ausbildung sei die Klasse mit sieben Nationalitäten zu einer sehr guten Gemeinschaft zusammengewachsen, sagte Hoh. Inhalte der Ausbildung waren unter anderem ein Einführungsblock, Kommunikationsseminare, das Projekt „Schüler leiten eine Station", die Zwischenprüfung sowie zahlreiche praktische Begleitungen, Prüfungen und Anleitungen. Geprägt gewesen sei die Ausbildung durch Schulausfälle im zweiten Ausbildungsjahr wegen der Schneemassenund nun durch eine erschwerteAbschlussphase im Kampf
gegen das Corona-Virus, so Hoh.
Der letzte Teil der staatlichenPrüfung, die mündliche Prüfung,konnte aufgrund der Schulschließungennur unter bestimmten Bedingungendurchgeführt werden.Da die Nutzung von Schulräumen nicht möglich war, fand die Prüfung im Simulationszentrum desBildungszentrums statt. Die Prüflingewaren ausschließlich für diemündlichen Prüfungen anwesend, auch vor dem Gebäude durftensich keine Ansammlungen imWartebereich bilden, und die Schüler wurden einzeln geprüft.Dabei saßen sie in ausreichendem Abstand den zwei Prüfern gegenüber.
Da die mündliche Prüfung aus drei Teilen besteht, befanden sich die drei Prüfungsstationen in dreigetrennten Räumen. Zur Prüfungsvorbereitungwurden diePrüflinge ebenfalls in Einzelräume eingeteilt, mit je einem Lehrerals Aufsieht in ausreichendem Abstand.
In allen Räumen wurden zudem Hände- und Flächendesinfektionsmittel bereitgestellt.
Nach der Prüfungskonferenz wurden den Schülern die Noten der Abschlussprüfungen mitgeteilt. Auch dies fand trotz aller Emotionalität- die Schiller erfahren hier immerhin, ob sie bestanden haben oder nicht - mit Abstand und ohne Händeschütteln statt. Die Urkunden werden von der Regierung per Post zugestellt.Florian Heindl aus Fridolfing bekam für besondere Leistungen einen Staatspreis der Regierung von Oberbayern.
24.04.2020 - Kliniken Südostbayern
Auch Helfer brauchen manchmal Hilfe
Kliniken Südostbayern AG bietet Mitarbeitern Psychosoziale Beratung
Ängste und Unsicherheiten begegnen vielen Menschen in diesen Tagen der Corona-Pandemie. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Krankenhäusern sind in der Ausnahmesituation mit ihren körperlichen und seelischen Anforderungen besonderen Belastungen ausgesetzt. Welche breit aufgestellte Unterstützung ihnen in der Krisenlage die Kliniken Südostbayern AG bietet, erklärt im Namen ihres interdisziplinären Teams die Psychologische Psychotherapeutin Andrea Rotter. mehr...
Frau Rotter, welches sind die Aufgaben der Psychosozialen Beratung?
Rotter: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können sich an uns wenden, wenn sie Themen im beruflichen, familiären, gesundheitlichen oder persönlichen Bereich belasten. Ihnen stehen unsere interdisziplinären Teams aus Psychologen, Therapeuten und Seelsorgern in allen sechs Häusern der Kliniken Südostbayern als Ansprechpartner zur Verfügung. Wir hören im geschützten Raum zu, unterliegen der Schweigepflicht, sind zugewandt, empathisch und wohlwollend. Oft schafft schon das erste Gespräch Entlastung, ermöglicht wieder Orientierung in einer unübersichtlich erscheinenden Lage. Um Strategien zur Stabilisierung und Bewältigung zu entwickeln, können auch weitere Gespräche stattfinden. Wenn eine Belastungssituation jedoch einer weiterführenden Behandlung bedarf, empfehlen wir niedergelassene Kollegen.
Darüber hinaus gibt es noch weitere Hilfsangebote?
Rotter: Ja, ergänzend zu unserem Mitte April aufgrund der Corona-Krise geschaffenen internen Unterstützungsangebot steht unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Rahmen der Stärkung der Betrieblichen Gesundheitsvorsorge des Klinikverbundes schon seit einiger Zeit ein telefonisch und via Live-Chat rund um die Uhr erreichbares Portal eines externen Dienstleisters als kompetenter und auch der Schweigepflicht unterliegender Ansprechpartner für die Psychosoziale Beratung zur Verfügung. So kann jeder Mitarbeiter für sich entscheiden, ob er lieber auf eine externe Stelle zurückgreifen oder einen Kollegen vor Ort, dessen Gesicht er vielleicht schon einmal gesehen oder mit dem er schon mal zusammengearbeitet hat, ansprechen möchte.
Warum ist die Psychosoziale Beratung gerade aktuell besonders wichtig?
Rotter: Die Corona-Pandemie betrifft uns alle in ganz unterschiedlichen Facetten, sie bedeutet für jeden von uns andere Herausforderungen. Aber auch, wenn jeder mit der Pandemie anders umgeht, also zum Beispiel vielleicht eher ängstlich ist oder aber eher zum Verdrängen neigt, kann auch jeder Mensch an die Grenze seiner Verarbeitungsmöglichkeiten kommen. Nicht unterschätzt werden darf auch, dass besondere Belastungen und anhaltender Stress zu zunehmender Erschöpfung bis hin zu einem Gefühl des Ausgebranntseins führen können, fatalerweise zumeist in der letzten Phase verbunden mit einer sehr unangenehmen Handlungs- und Arbeitsunfähigkeit. Auf der anderen Seite können Menschen, die mit Extremsituationen - wie der bei uns glücklicherweise bisher noch nicht notwendigen Triage - konfrontiert werden, als eine Art interner Notfallreaktion in eine seelische Erstarrung kommen, ihre seelische Seite ausschalten. In beiden Fällen kann ein unterstützender Kontakt durch die Psychosoziale Beratung einer Chronifizierung oder anhaltenden Traumafolgen vorbeugen, beides sollte natürlich im Interesse der betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unbedingt vermieden werden.
Welche Themen und Fragen belasten Klinik-Mitarbeiter aktuell besonders?
Rotter: Wegen ganz unterschiedlicher Lebensrealitäten haben wir eine ganz große inhaltliche Bandbreite. Dazu gehört etwa die Frage nach ausreichender Schutzkleidung. Es gibt aber natürlich wie in allen Kliniken und Pflegeheimen auf der Welt unter dem Personal auch nachvollziehbare Ängste, sich mit Corona anzustecken oder andere mit dem Virus anzustecken. Belastend ist für viele auch die Ungewissheit darüber, wie lange der Ausnahmezustand noch andauern wird. Andere leiden unter den extremen Bedingungen, über Stunden in der Schutzkleidung zu arbeiten, verschwitzt und erschöpft zu sein und Kopfschmerzen zu haben. Zu den Sorgen am Arbeitsplatz kommen vielfach auch noch solche um die gerade gehäuften familiären Belastungen. Oder es tauchen Fragen auf wie diese: „Wie komme ich wieder runter? Wie kann ich wieder schlafen?“
Warum sollten Helfer in Krisensituationen rechtzeitig um Hilfe anfragen?
Rotter: Menschen in helfenden Berufen bemerken lange nicht, dass ihre Grenze schon längst überschritten ist. Vielleicht entwickeln sie sogar Scham oder haben Angst vor Stigmatisierung, schließlich gibt es noch viel zu viele Vorurteile gegenüber psychischen Symptomen und normalen Reaktion auf ein unnormales Ereignis. Helfer sind gewohnt, ihren Fokus auf andere zu richten, sie haben auch ein eigenes Selbstbild. Wir neigen dazu, für andere stark, professionell und belastbar zu sein. Gerade unter anhaltenden Stress verliert man aber leicht den Kontakt zu seinen Ressourcen und kann so in einen Teufelskreis schlittern. Wer sich rechtzeitig Hilfe sucht und Gespräche mit fachkompetenten Ansprechpartnern führt, kann das Risiko erkennen und gegenzusteuern. Unser Angebot versteht sich damit als Schutzfaktor, um möglichst unbeschadet durch eine außergewöhnliche Zeit zu kommen. Davon profitieren übrigens auch unsere Patienten, denn ein stabiler Helfer ist auch aufnahmefähiger für seine Umwelt.
Ina Berwanger
05.03.2020 - Klinikum Traunstein
Behelfszufahrt zum Interimshaupteingang des Klinikums für Publikumsverkehr gesperrt
Die Behelfszufahrt zum vorübergehend „neuen“ Haupteingang des Klinikums Traunstein während der Baumaßnahmen wird umgehend für PKW‘s gesperrt. In enger Abstimmung mit den Behörden ist dies die unvermeidbare Konsequenz unkontrollierten Zuparkens der Feuerwehrzufahrt und „wildes“ Parken im Gelände. Die Besucher und Patienten werden gebeten, das wieder freigegebene „alte“ Parkhaus zu nutzen. Diese Parkmöglichkeit ist in unmittelbarer Nähe des Haupteinganges und leicht erreichbar. Die Klinikleitung bittet aus Sicherheitsgründen um Verständnis. Für Fußgänger gilt die Wegeführung vom neuen Parkhaus wie vorgesehen weiter.
29.02.2020 - Klinikum Traunstein
Leo - das Schaltjahresbaby
Ein Schalljahrbaby ist am 29. Februar 2020 im Traunsteiner Klinikum geboren worden: Der kleine Leo kam am Samstag um 4.02 Uhr zur Welt. Er wiegt 3390 Gramm und ist 52 Zentimeter groß. Die Eltern Yvonne und FabianWarfelmarm aus Marquartstein hatten eigentlich nicht damit gerechnet, dass es ein Schaltjahrbaby wird.
Er sollte schon früher kommen, zum 29. hin hatte er es aber dann doch noch eilig. Wie man es mit dem Geburtstaghält, weiß die stolze Mama noch nicht. Aber beiso einem besonderen Datum stehen einem ja zwei Tage zur Wahl, man könne auch an allen beiden feiern.
28.02.2020 - Klinikum Traunstein
Behandlung von Krebs befindet sich im Wandel
Aus der Vortragsreihe GesundheitAKTIV: Bei der Immuntherapie kann der Körper selbst mithelfen, den Krebs zu zerstören
Im Rahmen der Vortragsreihe „Gesundheit aktiv“ greifen Ärzte der Kliniken Südostbayern AG aktuelle Themen aus der Medizin auf, denn die medizinische Behandlung von Erkrankten ist in einen ständigen Fluss. Im Bildungszentrum für Gesundheitsberufe der Kliniken Südostbayern AG befasste sich Dr. Thomas Kubin, Chefarzt der Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin im Klinikum Traunstein, vor einer großen Zuhörerschaft mit dem hochaktuellen Thema „Immuntherapie in der Krebsbehandlung – wie der Körper selbst mithelfen kann, den Krebs zu zerstören“.
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Eingangs machte er deutlich, dass auf der einen Seite die Krebsneuerkrankungen immer weiter steigen, auf der anderen Seite die Sterberaten runtergehen, das heißt, die Überlebensrate wird höher. Aktuell überleben ca. 60 Prozent aller Patienten ihre Krebserkrankung dank der Fortschritte in der Medizin. Prävention könne durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen geschehen, zusätzlich seien bis über 30 Prozent der Krebserkrankungen durch einen gesunden Lebensstil zu vermeiden. So sollte man sich täglich regelmäßig aktiv betätigen bzw. viel bewegen, im Idealfall dreimal sportliches Training in der Woche, nicht rauchen, wenig Alkohol trinken, für ausreichenden Sonnenschutz sorgen und sich gesund ernähren.
Als Säulen der Krebstherapie nannte Dr. Kubin die Chirurgie, die Strahlen- und Chemotherapie, die monoklonale Antikörpertherapie und seit wenigen Jahren neu dazugekommen die Immuntherapie. Dabei sei die Krebstherapie mit immer weniger Chemotherapie und klassischen Operationen und immer mehr minimalinvasive Eingriffen, Metastasenchirurgie, Antikörpertherapie, zielgerichteter Krebstherapie mit hochspezifischen Medikamenten und Immuntherapie im Wandel.
Tumore seien so schwer zu bekämpfen, weil der Krebs durch Veränderung der eigenen Körperzellen entstünde, so der Onkologe. Die Krebszellen seien den normalen Zellen sehr ähnlich. Bei der Immuntherapie gehe es darum, mit Hilfe der eigenen Abwehrkräfte die Krebserkrankung zu erkennen, zu bekämpfen und auszurotten. Seit 2013/2014 sei die moderne Immuntherapie mit Beeinflussung der Schaltstellen des Immunsystems in der Medizin erstmals eingeführt worden und oft letzte Hoffnung für Krebspatienten mit einer schlechten Prognose. Mittlerweile kommen diese Therapien aber immer mehr auch frühzeitig zum Einsatz, dann mit noch mehr Erfolg und auch in Kombination mit anderen Krebstherapien. Es werden teilweise Erfolge gesehen, die mit den bisherigen Krebstherapien undenkbar gewesen sind.
Die Medizin verstehe das gesamte Immunsystem noch nicht ganz, mache aber ständig Fortschritte. Die Tumorzelle schalte das Immunsystem an, aber auch wieder ab. Dies sei das Problem. Man komme hier gerade erst aus den Kinderschuhen heraus. Es gebe zahlreiche Einflussfaktoren für eine erfolgreiche Immuntherapie. Tumoren seien leider recht unterschiedlich, auch wenn sie unter dem Mikroskop gleich aussehen. Die Immuntherapie könne man neuerdings erfolgreich mit der Chemotherapie kombinieren. Dr. Kubin machte jedoch deutlich, dass die Immuntherapie nicht bei jedem Krebspatient wirkt und auch ernste Nebenwirkungen haben kann. Diese treten allerdings deutlich seltener als zum Beispiel bei einer Chemotherapie auf. Nebenwirkungen sollte man frühzeitig erkennen, um sie durch wohldosierte Unterdrückung der körpereigenen Abwehr wieder in den Griff zu bekommen.
In die Zukunft blickend meinte Dr. Kubin, die Immuntherapie sei bis auf weiteres nicht für alle Tumoren geeignet. Die Ansprechrate liege zwischen zehn und über 50 Prozent, Tendenz steigend. Sie sei trotz einiger Nebenwirkungen recht verträglich, aber sehr teuer. Eine Behandlung koste derzeit zwischen 65 000 und 100 000 Euro pro Jahr. Sie mache große Hoffnung, weil sie ein sehr großes Potenzial habe.
18.02.2020 - Klinikum Traunstein
Haupteingang des Klinikums Traunstein wird vorübergehend verlegt
Ab Rosenmontag tritt wegen Baumaßnamen die neue Wegführung für Patienten und Besucher in Kraft
Ab dem Rosenmontag wird der Haupteingang des Klinikums Traunstein wegen der in den kommenden Jahren geplanten Neu- und Umbaumaßnahmen an den Eingang bei der Krankenhauskapelle verlegt. Der Weg dorthin führt für Patienten und Besucher vom Ende der Fußgängerbrücke vom Parkhaus über den dann aufgelassenen Kurzzeitparkplatz vor der jetzigen Eingangshalle an der Bahnstrecke Traunstein-Trostberg zum neuen Haupteingang.
Als Ersatz für den aufgelassenen Kurzzeitparkplatz wird das Erdgeschoss des alten Parkdecks an der Jahnstraße für Kurzzeitbesucher wieder eröffnet. Von dort erreicht man den neuen Haupteingang über den Fußgängerübergang über die Bahnlinie Traunstein-Trostberg.
In der kommenden Woche soll in der Eingangshalle mit dem Ausräumen des Mobiliars, dem Herausnehmen der Fußböden, dem Abtrennen von Versorgungsleitungen wie Strom und Wasser usw. begonnen werden. Mitte März wird dann die Baustelle für das Bauvorhaben eingerichtet.
Nach dem Abriss der Eingangshalle wird die Baugrube ausgehoben. Eventuelle Altlasten werden entfernt. Voraussichtlich Ende August/Anfang September wird das neue Gebäude des Bauabschnitts 1 A, das anstelle der Eingangshalle entsteht, betoniert. Dort entstehen die neue Eingangshalle mit Information, Aufnahme, Cafeteria, Besprechungsräumen, Personalspeiseversorgung, Allgemeinpflegestationen, Physiotherapie und Ergotherapie.
17.02.2020 - Kreisklinik Trostberg
Am Coronavirus erkrankte Familie als geheilt entlassen
Die an COVID-19 (Coronavirus) erkrankte Familie, die in den letzten zwei Wochen in der Kreisklinik Trostberg behandelt und betreut wurde, konnte am Freitag geheilt und ohne Ansteckungsgefahr nach Hause entlassen werden. mehr...
Die Entlassung konnte nunmehr erfolgen, nachdem in vielen Kontrolluntersuchungen, entsprechend der Vorgaben des Robert Koch Institutes, kein Virus mehr nachgewiesen werden konnte.
Allen Familienmitgliedern geht es gesundheitlich bereits seit einigen Tagen gut, sind allerdings - insbesondere die Kinder – durch die Quarantänesituation psychisch stark belastet gewesen.
In diesem Zusammenhang bitten wir, auch auf ausdrücklichen Wunsch der Familie, die Medien um Respekt vor der Privatsphäre der Familie und zurückhaltende Berichterstattung. Bitte meiden Sie jegliche Form der Kontaktaufnahme.
Wir haben sehr großes Verständnis für dieses Anliegen der Familie, die sich nunmehr von den außerordentlichen Belastungen der letzten Woche erholen möchte.
Von Seiten aller Beteiligten der Klinik wünschen wir der Familie alles Gute und eine möglichst rasche Erholung von den Strapazen der letzten Wochen.
Zudem möchten wir an dieser Stelle dem pflegerischen und ärztlichen Team der Kreisklinik Trostberg, den Mitarbeiter der Krankenhaus-Hygiene wie auch allen weiteren direkt und indirekt Beteiligen ausdrücklich für das große Engagement und die hochprofessionelle Patientenversorgung unter herausfordernden Isolationsbedingungen danken. Gleichzeitig wurde der weitere laufende Klinikbetrieb ungestört und ohne Beeinträchtigungen gewährleistet, auch dies haben alle Mitarbeiter ermöglicht.
Prof. Dr. T. Glück Dr. Stefan Paech
Chefarzt Medizinischer Direktor
13.02.2020 - Kreisklinik Trostberg
Akutgeriatrische Station eröffnet
Zunehmender Bedeutung der Altersmedizin Rechnung tragen
Als sinnvolle Ergänzung zu der seit über zehn Jahren bestehenden Geriatrischen Rehabilitation und als zukunftsweisende Erweiterung der medizinischen Versorgung im nördlichen Landkreis Traunstein hat die Kliniken Südostbayern AG am 1. Februar in der Kreisklinik Trostberg eine Akutgeriatrische Station eröffnet. Die neue Station umfasst zunächst 20 Betten. Die Stelle des Leitenden Oberarztes für diesen Bereich wurde dem Geriater Michael Lehmann übertragen, der sich freut, die Akutgeriatrie mit aufzubauen. Dies geschieht unter Leitung von Dr. Herbert Bruckmayer in der internistischen Abteilung von Chefarzt Prof. Dr. Thomas Glück. mehr...
Behandelt werden ältere, mehrfach erkrankte (multimorbide) Patienten mit akuten Erkrankungen vorwiegend aus dem Bereich der Inneren Medizin oder der Unfallchirurgie unter Berücksichtigung geriatrischer Besonderheiten, wie zum Beispiel Lungenentzündung, Herzschwäche oder Schenkelhalsfraktur. Von den Krankenkassen sind für eine Behandlung in der Akutgeriatrie allerdings strenge Kriterien vorgegeben.
„Die zunehmende Bedeutung der Altersmedizin (Geriatrie) resultiert nicht nur aus der bekannten demografischen Entwicklung. In der heutigen Zeit ist jeder Einzelne früher oder später persönlich gefordert, sein Verhältnis zum Alter zu klären", meint Geriater Lehmann. Es stellten sich die unterschiedlichsten Fragen: Wie gestalte ich die Beziehung zu meinen Eltern oder anderen älteren Menschen in meiner Umgebung? Wie gehe ich mit der Tatsache um, dass ich selbst älter werde? Welche Werte möchte ich im Alter leben? Mit all diesen Fragen beschäftige er sich und sei überzeugt, dass die Geriatrie sowohl durch persönliche, individuell gestaltete Hilfe für den Einzelnen als auch gesellschaftlich einen wichtigen Beitrag zur Beantwortung dieser Fragen und zur Bewältigung der spezifischen Probleme im Alter leisten könne. Speziell gelte dies für die Akutgeriatrie, wenn im Rahmen einer schweren akuten Erkrankung für die älteren Patienten plötzlich viele existentielle Probleme auftauchen.
Im Rahmen der akutgeriatrischen Behandlung verfolgt das Team den Ansatz, ein möglichst umfassendes Bild des älteren Patienten zu gewinnen und so die Behandlung für jeden individuell anzupassen, so der Leitende Oberarzt. Dabei spiele die fachübergreifende Teamarbeit eine wichtige Rolle. Als Grundlage hierfür sieht Lehmann eine offene und wertschätzende Kommunikation in einem gut geschulten Team, in dem sich außer dem Geriater Unfallchirurgen, Internisten, speziell in Geriatrie qualifizierte Pflegekräfte, Physiotherapeuten, Sozialarbeiter, Ergotherapeuten, Logopäden und Psychotherapeuten um die Genesung der betagten Patienten kümmern.
13.01.2020
Kleines Organ groß im Fokus
„Schilddrüsentag“ an der Kreisklinik Bad Reichenhall bot vielfältige Informationen
Ganz im Zeichen der Schilddrüse stand die Eingangshalle der Kreisklinik Bad Reichenhall bei der diesjährigen Auftaktveranstaltung von „Gesundheit Aktiv“. Die wegen ihres großen Erfolgs auf die Standorte Berchtesgaden, Traunstein und Trostberg ausgeweitete Vortragsreihe der Kliniken Südostbayern AG startete in ihrem dritten Jahr in Reichenhall mit einem „Schilddrüsentag“. Das passte gut, denn Dr. Joachim Deuble, Leiter des Schilddrüsenzentrums Trostberg, bietet hier seit Oktober 2019 donnerstagvormittags eine „Schilddrüsen-Sprechstunde“ an. mehr...
Der Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie der Kreisklinik Trostberg war auch Initiator des Schilddrüsentages in Bad Reichenhall. Nicht nur zur an diesem Tag im Klinik-Foyer angebotenen Ultraschalluntersuchungen der Schilddrüse und am überdimensionalen Schilddrüsenmodell waren er sowie Jürgen Diener, Chefarzt der konventionellen und diagnostischen Nuklearmedizin am Klinikum Traunstein, und Privatdozent Dr. Stephan Scharla, Facharzt für Innere Medizin und Endokrinologie in Bad Reichenhall, sehr gefragt bei der gut besuchten Veranstaltung. Kein Wunder, erleidet in Deutschland doch jeder dritte Mensch im Laufe seines Lebens Veränderungen an der Schilddrüse. Dr. Scharla erklärte zum Auftakt seines Vortrages mit grundsätzlichen Informationen rund um die Schilddrüse die immense Bedeutung der nur etwa schmetterlingsgroßen Drüse. Diese innere Drüse produziere für den Stoffwechsel wichtige Hormone. Diese Hormone würden auf Herzaktivität und Blutdruck wirken, unter anderem auch auf die Insulinproduktion, die Aktivität des Gehirns, die Psyche, den Aufbau der Muskeln, die Verdauung und das Wachstum von Kindern.
Käme es zu hormonellen Fehlfunktionen wie einer Schilddrüsenüberfunktion oder –unterfunktion oder würde sich die Schilddrüse in Größe und Beschaffenheit verändern, zum Beispiel größer werden oder Knoten und Tumore bilden, könne dies also zu vielfältigen Folgen im Körper führen. „Zu einem Kropf kommt es durch Jodmangel“, erklärte Dr. Scharla. Trotz der Jodierung des Speisesalzes sei eine Kropfbildung bei jungen Menschen heute wieder ein Thema, denn Fertiggerichte würden ohne dieses für die Schilddrüse wertvolle Salz hergestellt, warnte der Endokrinologe. „Kröpfe gehen oft auch mit Knoten einher, zum Glück sind diese aber selten bösartig“, sagte der Hormonspezialist. „Die Differenzierung erfolgt mittels Ultraschall.“ Eine Kontrolle der Schilddrüse empfahl der niedergelassene Arzt älteren Menschen. Denn von Müdigkeit bis Gehirnleistungsstörungen reichten „Erscheinungen, die man auch auf das Alter beziehen kann“, welche aber auch die im Alter häufiger vorkommende Schilddrüsenunterfunktion kennzeichnen würden.
Ob Über- oder Unterfunktion, die Autoimmunerkrankung der Schilddrüse Morbus Basedow oder Hashimoto Thyreoiditis oder, in einem Prozent der Fälle, ein Karzinom: Diagnose und Therapie von Schilddrüsenerkrankungen sind heute so vielfältig wie erfolgreich, dies machten beim Patiententag auch die Ausführungen von Jürgen Diener klar. Der Nuklearmediziner , der mit Dr. Deuble beim Schilddrüsenzentrum Trostberg Hand in Hand arbeitet, erläuterte den Besuchern des Schilddrüsentages, dass Diagnose- und Therapieverfahren wie die Feinnadelpunktion zur Erforschung so genannter kalter, also nicht hormonbildender Knoten oder die zum Beispiel bei heißen Knoten oder Morbus Basedow zum Einsatz kommende Radiojodtherapie. Die Szintigrafie könne durch die Gabe einer geringen Menge an radioaktiver Substanz die Funktion der Schilddrüse und die heißen und kalten Knoten darstellen. „Eine sehr gute Aussagekraft, dass ein Knoten nicht bösartig ist, hat die Mibi-Szintigraphie“, so Diener. Bei der Diagnostik der Schilddrüse sei zunächst grundsätzlich die Sonografie die Leitmethode, mit ihr könne ein Knoten auch im Verlauf kontrolliert werden.
Dass Knoten beobachtet werden sollten, riet Dr. Joachim Deuble. Der bei der operativen Behandlung von Erkrankungen der Schilddrüse und der Nebenschilddrüse sehr erfahrene Chirurg will den Patienten im Schilddrüsenzentrum eine heimatnahe, sichere Versorgung auf Großstadtniveau anbieten, wenn sie bösartige Veränderungen an der Schilddrüse haben, die medikamentöse Therapie nicht ausreichend greift oder die Struma zu Schluck- oder gar Atembeschwerden führt. Durch den Einsatz von Lupenbrillen und eine akustische Darstellung des - direkt bei der Schilddrüse situierten Stimmbandnervs werde dieser während eines operativen Eingriffs maximal geschützt. Zudem vermeide „eine schonende, subtile Operationstechnik“ eine Unterfunktion als Folge einer möglichen Verletzung der Nebenschilddrüsen. „Wir operieren nur, wenn es absolut notwendig ist“, betonte Dr. Deuble. „Das Wichtigste, das Sie mitnehmen sollten: Keine Zelle im Körper funktioniert ohne Schilddrüsenhormone“, gab er seinem aufmerksamen Publikum mit auf den Heimweg.
Ina Berwanger
02.01.2020 - Klinikum Traunstein
Livan Salem Bessi war das erste Neujahrsbaby im Klinikum Traunstein
Um 6.59 Uhr erblickte mit Livan Salem Bessi in der Frauenklinik von Chefarzt Dr. Christian Schindlbeck gestern im Klinikum Traunstein als erstes Baby im neuen Jahr das Licht der Welt. Der kleine Bub wog bei der Geburt 3770 Gramm und erfreut sich bester Gesundheit. Sehr zur Freude von Mutter Asia Jugi Ali und Vater Kovan Salim Basi. Für sie ist der neue Erdenbürger bereits das dritte Kind. Die Familie stammt ursprünglich aus dem Irak und wohnt jetzt in Traunstein-Kammer.
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