Pressemeldungen 2022

22.12.2022 - Kreisklinik Bad Reichenhall

Notaufnahme: räumlich, ärztlich, pflegerisch erweitert

Neues Monitoring für die Notaufnahme der Kreisklinik Bad Reichenhall

Die Umbaumaßnahmen laufen auf Hochtouren in der Zentralen Notaufnahme der Kreisklinik Bad Reichenhall. Stationsleitung Arthur Sautner, Chefärztin Dr. Verena Kollmann-Fakler und Bereichsleitung Dominik Denk freuen sich auf die Erweiterung und Sanierung der Notaufnahme.
Die Umbaumaßnahmen laufen auf Hochtouren in der Zentralen Notaufnahme der Kreisklinik Bad Reichenhall. Stationsleitung Arthur Sautner, Chefärztin Dr. Verena Kollmann-Fakler und Bereichsleitung Dominik Denk freuen sich auf die Erweiterung und Sanierung der Notaufnahme.

Die Baumaßnahmen für die zentrale Notaufnahme (ZNA) der Kreisklinik Bad Reichenhall schreiten wie geplant voran. Neue Behandlungszimmer gehen noch heuer in Betrieb. Im Sommer 2023 sollen alle Struktur- und Modernisierungsarbeiten abgeschlossen sein. Dann stehen mehr Kapazitäten und Liegeplätze zur Verfügung. Mehr Ärzte und Pfleger wurden bereits eingestellt. mehr...

Notaufnahme Kreisklinik Bad Reichenhall, der hintere Teil des Flures ist abgesperrt, auf einem Schild steht: „Achtung Baustelle, Betreten verboten. Kein Durchgang.“ Es riecht nach Farbe und Estrich. Aus ehemals zwei Behandlungszimmern sind hier in den vergangenen Wochen drei neue Räume entstanden, darunter auch der Aufenthaltsbereich fürs Personal, der weiter nach hinten gerückt wurde. Nach Weihnachten sollen die Räumlichkeiten in Betrieb genommen werden.

Wenn alle Umbaumaßnahmen im kommenden Sommer abgeschlossen sein werden, verdoppeln sich die Liegeplätze sogar von ehemals sechs auf zwölf. Zu Stoßzeiten lassen sie sich provisorisch um bis zu sieben Plätze erweitern. Dafür werden dann der Vorraum und der während der Corona-Pandemie eigens geschaffene Isolationsbereich miteinbezogen. Die Krux einer Notaufnahme besteht nämlich genau darin, dass das Patientenaufkommen nicht planbar ist und es jederzeit vorübergehend zur Überschreitung von Behandlungskapazitäten kommen kann – und darauf muss man vorbereitet sein.

Dringlichkeit geht vor

„Auch wenn es für Außenstehende nicht sichtbar ist, die Abläufe in der Notaufnahme sind immer klar strukturiert und getaktet. In jeder Schicht gibt es eine Triage-Kraft, die speziell in der Anwendung des Manchester Triage Systems (MTS) ausgebildet ist. Damit kann zuverlässig entschieden werden, wer schnell gesehen und behandelt werden muss und wer warten kann. Entsprechend koordiniert die Triagekraft die Ärzte- und Pflegschaft“, erklärt Dominik Denk, Bereichsleitung der Kreisklinik Bad Reichenhall. So wird beispielsweise der Arzt bei einem Herzinfarkt sofort hinzugezogen und die Behandlung eingeleitet und ein Patient mit Rückenschmerzen, dessen Behandlungsdringlichkeit nach Ersteinschätzung als nicht dringend eingestuft wurde, nach hinten gestellt. Für ihn kann die Wartezeit schon mal einige Stunden dauern, denn Herzinfarkt, Schlaganfall oder Unfall gehen immer vor. Zeit vergeht auch, wenn Patienten in der Notaufnahme mehrere Untersuchungen durchlaufen müssen, bis die Diagnose feststeht. Ein klassisches Beispiel ist hier der Brustschmerz, vom lebensbedrohlichen Herzinfarkt bis zum unangenehmen Muskelschmerz muss hier alles abgeklärt werden. Zu Stoßzeiten werden in der ZNA Bad Reichenhall bis zu 30 und mehr Patienten gleichzeitig versorgt, was für eine Notaufnahme aber nicht unüblich ist. Bei langen Wartezeiten werden den Betroffenen kalte und heiße Getränke und Sandwiches angeboten.

Dr. Verena Kollmann-Fakler, die seit dem Sommer als neue Chefärztin der Zentralen Notaufnahme in der Kreisklinik Bad Reichenhall den Umbau begleitet, erklärt: „Das Gesetz gibt zwar klar vor, dass eine Notaufnahme für die Versorgung stationärer Notfallpatienten zuständig ist, aber in der Realität ist das gar nicht umsetzbar und vielen so auch gar nicht bekannt. Stationäre Notfallpatienten sind demnach nur solche, die entweder eine Einweisung vom Haus- oder Facharzt haben oder uns mit dem Rettungsdienst zugewiesen werden. Alle anderen Patienten, die fußläufig selbst zu uns in die Notaufnahme kommen, sind ambulante Notfälle und eigentlich gar nicht fürs Krankenhaus gedacht. Diese ambulanten Notfälle sollten nach Vorstellung der Politik von den Notfallpraxen der Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) und den niedergelassenen Kollegen versorgt werden, was aber über 24 Stunden an sieben Tagen die Woche gar nicht leistbar ist. Hier brauchen wir eine gemeinsame Lösung zwischen den Krankenhäusern und den niedergelassenen Kollegen – sozusagen Hilfe zur Selbsthilfe“. Die Chefärztin betont aber auch, dass niemand in der Zentralen Notaufnahme abgelehnt werde, denn sobald jemand über die Schwelle trete, sei man verpflichtet, den Patienten zu triagieren, ärztlich zu sehen und zu dokumentieren.

Notfallmedizin ist Teamarbeit

In der Notaufnahme der Kreisklinik Bad Reichenhall ist man für die künftigen Herausforderungen gut vorbereitet. „Das Pflegeteam wurde in den letzten Jahren auf 40 Stellen aufgestockt. Wir besetzen die Schichten anders und sind fachlich breiter aufgestellt, mit Notfallpflegekräften und Notfallsanitätern, deren Ausbildung stark auf das Notfallmanagement fokussiert ist und mit Medizinischen Fachangestellten, die den Ablauf einer Diagnostik genau kennen“, sagt Arthur Sautner, Stationsleitung Zentrale Notaufnahme. Auch auf Ärzteseite wurde mehr Personal eingestellt. „Die ZNA hat ab Januar ein eigenes, beständiges Ärzteteam und ein eigenes Schichtsystem, so kommt Kontinuität rein. Wir haben das ärztliche Team in der ZNA bereits aufgestockt, um zusätzliche Schichten abzudecken, weitere Stellen sind bereits freigegeben“, sagt Chefärztin Dr. Verena Kollmann-Fakler. Denn laut dem Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) von 2018 müssen bis 2025 alle Notaufnahmen in deutschen Kliniken rund um die Uhr einen qualifizierten Akut- und Notfallmediziner verfügbar haben. „Diese Kollegen und Kolleginnen werden derzeit überall händeringend gesucht. Wir sind in Gespräch mit unseren eigenen Fachärzten und angehenden Fachärzten der Kliniken Südostbayern, um hier Interessenten für die zweijährige Weiterbildung zu akquirieren“, so Dr. Kollmann-Fakler.

Die gesamte Zentrale Notaufnahme der Kreisklinik Bad Reichenhall wird im Zuge der Umbaumaßnahmen auch optisch modernisiert, die Technik wird erneuert und der Brandschutz angepasst. „Außerdem bekommen wir ein zentrales Monitoring, so dass jeder Patientenplatz in die Triage und den Aufenthaltsraum zugeschaltet und Blutdruck, Herzfrequenz, Sauerstoffsättigung und Atmung ständig visuell überwacht werden können“, freut sich die Chefärztin. Was für sie die Notfallmedizin so spannend macht? „Die Versorgung von Notfällen, wenn man in kurzer Zeit die passenden Puzzlestückchen zusammenfinden muss, um schnellstmöglich die Diagnose zu stellen und die entsprechende Behandlung einzuleiten. Die Klinische Notfallmedizin ist für mich noch der Bereich in einer Klinik, der neben den spezialisierten Fachabteilungen die breite interdisziplinäre Medizin abdeckt. Man muss konzentriert, stressresistent, entscheidungsfreudig sein - und teamfähig. Eine Notaufnahme funktioniert und lebt nur im Team.“

22.12.2022 - Klinikum Traunstein

Auch im Krankenhaus wird gespielt

Bau der neuen Kinderklinik am Klinikum Traunstein hat begonnen

Ein Zimmer in der neuen Kinderklinik aus Sicht der sechs-jährigen Elisa Utz
Ein Zimmer in der neuen Kinderklinik aus Sicht der sechs-jährigen Elisa Utz

Wenn ein Kind ins Krankenhaus muss, ist das zunächst einmal für die ganze Familie mit vielen Ängsten und Sorgen verbunden. Die kleinen Patienten fürchten sich vor der Behandlung, der unbekannten Umgebung und einer Trennung von den Eltern. Umso wichtiger ist es, den Kindern und ihren Familien während ihres Krankenhausaufenthaltes eine angenehme Atmosphäre zu bereiten, denn neben der bestmöglichen medizinischen Versorgung spielen Wohlfühlen und Vertrauen eine wichtige Rolle für ihre Genesung. In der neuen Kinderklinik wird es dafür noch mehr Raum und Farbe geben und nicht zuletzt kommt das auch allen Mitarbeitenden zugute. mehr...

Klinikum Traunstein, 3 Stock: Im Gang parkt ein himmelblaues Bobbycar zwischen zwei kleinen Trettraktoren samt Anhängern. Die Wand darüber schmücken selbstgemalte Bilder. Eine sternenklare, helle Winternacht, ein Mädchen beim Angeln, ein freundlich dreinschauender Elefant. Auf einem großen Papier mit grün-rosafarbenem Untergrund steht in großen Buchstaben „BE HAPPY“, „Sei glücklich“. Und genau darum geht es dem gesamten Krankenhauspersonal der Kinderklinik: dass es den kleinen Patienten während ihres Aufenthaltes an nichts fehlt, dass sie sich trotz ihrer Erkrankung in den Räumen der Kinderklinik wohl und behütet fühlen. Die Ärzteschaft und das Pflegeteam sind rund um die Uhr für die Kinder und Jugendlichen da, vom kleinsten Frühgeborenen mit wenigen hundert Gramm Gewicht über schwer chronisch an Körper oder Seele erkrankten bis hin zu verletzten und verunfallten kleinen Patientinnen und Patienten. 

Eine besondere Rolle kommt da auch den beiden Erzieherinnen Sabrina Helminger und Christina Bauer zu. Sie dekorieren die Station gemeinsam mit all den jungen Helfern, die das Bett verlassen können, spielen, basteln und lesen vor, entweder im stationseigenen Spielraum oder in den Patientenzimmern. „Wir versuchen unseren Schützlingen ein Stück Normalität im Klinikalltag zu geben. Dabei orientieren wir unser Angebot immer an den individuellen Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen und an ihrem Behandlungsplan“, sagt Sabrina Helminger. Auch für die größeren Patienten mit psychosomatischen Erkrankungen sind die beiden Erzieherinnen eine wichtige Bezugsperson. „Wir bieten ihnen das Gespräch, wir gehen mit ihnen raus zum Spazieren, wir bringen sie auf andere Gedanken. Das ist bei diesen Krankheitsbildern wichtig, besonders die Möglichkeit zu Bewegung und sinnschaffender Beschäftigung.“, weiß Christina Bauer.

Ganzheitliche heimatnahe Versorgung

Die pädagogische Arbeit von Sabrina und Christina ist ein wichtiger Teil des ganzheitlichen Kinderklinikkonzepts am Klinikums Traunstein. Sie geht Hand in Hand mit einem hohen medizinischen und pflegerischen Standard und Anspruch des Teams der Kinderklinik.

Nicht nur zu Zeiten wie diesen, in denen der RS-Virus grassiert, ist das multiprofessionelle und interdisziplinäre Team der Kinderklinik mit 60 Betten auf drei Stationen voll ausgelastet. Chefarzt Prof. Dr. Gerhard Wolf und sein Team sowie auch die drei Stationsleitungen Julia Thalhammer, Pamela Becker und Anette Hoof freuen sich deshalb über den Neubau der Kinderklinik, der ihnen räumlich und medizinisch noch mehr Möglichkeiten bieten wird.

Vorarbeiten für den Neubau haben begonnen

Im Oktober wurde damit begonnen die Baugrube für die neue Kinderklinik auszuheben. Diese Arbeiten sollen noch bis März 2023 dauern, bevor es an den Rohbau geht. Eine Inbetriebnahme des Gebäudes ist Ende 2025 vorgesehen. „Das bestehende Gebäude stammt aus den 1960er und 1980er Jahren, es kann die heutigen Anforderungen eines modernen Krankenhauses nicht mehr erfüllen. Eine großflächige Sanierung wäre nicht möglich gewesen, da keine Flächenreserven zur Verfügung stehen“, erklärt Andreas Hahnemann, von der Bauverwaltung und Liegenschaftsentwicklung der Kliniken Südostbayern AG. Die neue Kinderklinik ist als moderner, viergeschossiger Baukörper mit kleinen, familiären Zimmern für Kinder und Eltern geplant. Im Erdgeschoss wird die Station für psychosomatisch erkrankte Kinder untergebracht. Die dritte Etage wird für die allgemeine Kinder- und Jugendmedizin vorgehalten. Die Neonatologie (Frühgeborenstation) und Kinderintensivstation wird im vierten Obergeschoss mit direkter Nähe zur geplanten Entbindungs- und Wöchnerinnenstation realisiert.

Die bis zum Bauende im Jahre 2025 prognostizierten Projektkosten für die neue Kinderklinik am Klinikum Traunstein werden sich nun aufgrund des erheblich gestiegenen Baupreisindex auf gut 30 Millionen Euro belaufen, davon fördert der Freistaat rund 70 Prozent. „Es wäre schön, wenn wir in der Neuen Kinderklinik eine warme Wohlfühlatmosphäre mit wertvollen kleinen Extras gestalten können. Damit machen wir nicht nur unseren jungen Patienten und ihren Familien eine große Freude, sondern können vielleicht auch noch mehr zukünftige Kolleginnen und Kollegen für uns begeistern, so Julia Thalhammer, Stationsleitung in der Kinderklinik.  Chefarzt Professor Wolf kann das auch bestätigen. Er freut sich seinerseits auf Behandlungszimmer, in denen die Kinder viele interessante Dinge zum Anschauen haben und damit gleich eine positive angstfreie Stimmung entsteht.

Die Erzieherinnen Sabrina Helminger und Christina Bauer würden sich für ihre kleinen und größeren Langzeitpatienten neben mehr Platzangebot einen Werkraum wünschen, wo sie sich kreativ ausleben können und wo es auch mal stauben darf und Holzspäne fallen.

Da vieles nicht Teil der öffentlichen Krankenhausfinanzierung sein kann, bemühen sich die Kliniken Südostbayern um Förderungen durch Stiftungen sowie auch privaten Zuwendungen und danken den vielen Spendern, die schon dazu beigetragen haben.


05.12.2022 - Klinikum Traunstein

Strahlentherapie - Tragende Säule in der Behandlung bösartiger Tumore

Die strahlentherapeutische Tagesklinik der Kliniken Südostbayern kann oftmals helfen stationäre Aufenthalte zu vermeiden

Die Strahlentagesklinik im Klinikum Traunstein wird von Dr. Ingrid Jacob (re.) und PD. Dr. Matthias Hautmann (zweiter von li.) geleitet.
Die Strahlentagesklinik im Klinikum Traunstein wird von Dr. Ingrid Jacob (re.) und PD. Dr. Matthias Hautmann (zweiter von li.) geleitet.

Die Strahlentherapie stellt neben der Operation, der Chemotherapie und der Immuntherapie eine der tragenden Säulen in der Behandlung bösartiger Tumore dar. Dabei werden auch viele Patienten behandelt, die entweder bedingt durch ihren Tumor oder auch durch ihre Therapie Nebenwirkungen erleiden. Diese Nebenwirkungen bedürfen oftmals einer supportiven Therapie (Therapie der tumorbedingten oder therapiebedingten Beschwerden). In einigen Fällen kann diese Supportive-Therapie nicht vollständig ambulant erfolgen und dementsprechend wird dann oftmals ein stationärer Aufenthalt notwendig. Auch einige Patienten, die eine Strahlentherapie erhalten, werden somit stationär aufgenommen. mehr...

Als Alternative zur stationären Versorgung kommt für viele Patienten eine teilstationäre Versorgung in Betracht. Das bedeutet, dass die Patienten tagsüber über mehrere Stunden in einer Tagesklinik betreut werden, den Rest des Tages und die Nacht allerdings zuhause verbringen können. Für die Lebensqualität der Patienten, insbesondere im Hinblick auf ihre soziale Einbindung, stellt dies einen erheblichen Gewinn dar.

Im Klinikum Traunstein ist die strahlentherapeutische Tagesklinik seit vielen Jahren etabliert. Dr. Ingrid Jacob, die seit vielen Jahre als Oberärztin in der Abteilung für Strahlentherapie am Klinikum Traunstein tätig ist, war maßgeblich am Aufbau der Tagesklinik beteiligt. „Über die vielen Jahre, die ich die Tagesklinik betreut habe, konnten wir durch die teilstationäre Behandlung bei etlichen Patienten einen stationären Aufenthalt vermeiden und die Therapienebenwirkung erfolgreich reduzieren. Die Patienten sind und waren uns dafür sehr dankbar. In der klinischen Versorgung stellt das zwar gelegentlich eine Herausforderung dar, aber genau das ist es, was mich seit vielen Jahren reizt. Es ist für mich jedes Mal eine ganz besondere Danksagung, wenn Patienten auch von weiter her ihren Weg nach Traunstein finden um hier die Therapie ambulant bzw. teilstationär durchführen zu können.“

Auch PD Dr. Matthias Hautmann, seit 01.04.2022 Chefarzt der Abteilung für Strahlentherapie, sieht in der Tagesklinik eine ungemein wichtige Institution: „Im bayerischen Raum ist die strahlentherapeutische Tagesklinik nahezu ein Alleinstellungsmerkmal für unsere Abteilung“, so der Mediziner, der zuvor am Universitätsklinikum Regensburg als geschäftsführender Oberarzt tätig war. „Ich komme aus einer Universitätsklinik, wo ich ebenfalls die Möglichkeit einer teilstationären Versorgung im Rahmen einer strahlentherapeutischen Tagesklinik hatte. Dort habe ich diese Möglichkeiten schätzen gelernt. Ich halte eine strahlentherapeutische Tagesklinik auch vor dem Aspekt des häufigen Wechsels zwischen ambulanter, teilstationärer und stationärer Versorgung der strahlentherapeutischen Patienten für zukunftsträchtig. Außer einigen der Universitätskliniker ist mir keine strahlentherapeutische Institution bekannt, die Patienten regelmäßig teilstationär versorgt.“

Viele Therapien in der Strahlentherapie werden über mehrere Wochen mit arbeitstäglicher Bestrahlung durchgeführt. Oft wechseln Patienten zwischen ambulanter Behandlung, teilstationärer Behandlung und falls erforderlich auch stationärer Therapie hin und her. Speziell in diesem Bereich bietet die strahlentherapeutische Tagesklinik nicht nur die Möglichkeit, den ein oder anderen stationären Aufenthalt zu vermeiden, sondern auch Patienten im Anschluss an einen stationären Aufenthaltes einige Tage teilstationär weiter zu behandeln und den Übergang in die ambulante Versorgung zu erleichtern. Teilweise können stationäre Aufenthalte verkürzt werden. Ein Beispiel ist hier die hyperfraktioniert-akzelerierte Bestrahlung. Das heißt, dass bei einigen Tumoren (zum Bespiel Kopf-/Halstumore oder sogenannter kleinzelliger Lungenkrebs) die Bestrahlung zweimal täglich durchgeführt wird. Zwischen diesen beiden Bestrahlungssitzungen müssen mindestens sechs Stunden Zeitdifferenz liegen. Ohne eine strahlentherapeutische Tagesklinik ist hier in aller Regel eine durchgängige stationäre Versorgung der Patienten erforderlich. Die Tagesklinik bietet die Möglichkeit, die Therapie zumindest anteilig von zu Hause aus zu absolvieren.

Neben den klassischen teilstationären Behandlungen wie Infusionstherapie, Ernährungstherapie, Transfusionen, Wundversorgung, Stomaversorgung und pflegerischer Versorgung stehen in der strahlentherapeutischen Tagesklinik am Klinikum Traunstein auch eine Low-Level-Laser Therapie zur Reduktion strahlentherapeutischer Toxizitäten sowie ein psychoonkologischer Dienst zur Verfügung. Seit Mai 2022 findet für den Großteil der strahlentherapeutisch behandelten Patienten auch eine spezielle Pflegeberatung in der strahlentherapeutischen Tagesklinik statt. Hier werden die Patienten zu Beginn der Strahlentherapie durch die Mitarbeiterinnen der Tagesklinik intensiv geschult, wie sie sich unter der strahlentherapeutischen Behandlung verhalten sollen und welche Pflegemaßnahmen sie selbstständig durchführen können und sollen.

„Die strahlentherapeutische Pflegeberatung dient nicht nur der Information der Patienten“ bemerkt Herr PD Dr. Matthias Hautmann „vielmehr haben die Patienten zusätzliche Ansprechpartner, die sie jederzeit kontaktieren können und die ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Auch für die Mitarbeiter in der Tagesklinik ist es sehr gut, frühzeitig mit den Patienten, die im Verlauf ihrer Therapie voraussichtlich pflegerische Unterstützung benötigen, in Kontakt zu treten bzw. diese kennenzulernen. Somit hat man die Möglichkeit auch sehr zeitnah mit den pflegerischen Interventionen zu beginnen und höhergradige Nebenwirkungen können eventuell vermieden werden.

„Wir haben eine hohe Patientenzufriedenheit bei der Pflegeberatung und unseren teilstationären Behandlungen, hier erhalten wir regelmäßig positive Rückmeldungen“, ergänzt Dr. Jacob.

„In enger Absprache mit den onkologischen Institutionen der Region bieten wir in Einzelfällen auch die Applikation von Systemtherapeutika z.B. Bisphosphonaten (Knochenschutz) an, um zusätzliche Wege für die Patienten zu vermeiden. Viele Patienten nehmen in unserer ländlich geprägten Region doch einen nicht unerheblichen täglichen Weg zur Strahlentherapie in Kauf. Hier können wir zusätzliche Termine während des Zeitraums der Strahlentherapie vermeiden“.

12.12.2022 - Kreisklinik Bad Reichenhall / Freilassing

Von Herz zu Herz

Selbsthilfegruppe näht Herzkissen für Brustkrebspatientinnen

Inge Polak, Gruppenleiterin der Selbsthilfegruppe Freilassing, übergibt das 500. Herzkissen an Verena Hellmann, Stationsleitung 1a
Inge Polak, Gruppenleiterin der Selbsthilfegruppe Freilassing, übergibt das 500. Herzkissen an Verena Hellmann, Stationsleitung 1a

Die Diagnose Brustkrebs ist ein emotionaler Schock, rund jede zehnte Frau in Deutschland ist im Laufe des Lebens davon betroffen. In der Kreisklinik Bad Reichenhall erhält jede Patientin nach der Operation ein „Herzkissen“. Genäht werden diese speziellen Kissen schon seit über zehn Jahren von der Selbsthilfegruppe Freilassing. Jetzt konnte das 500. Herzkissen übergeben werden. mehr...

Der Schrank auf der Station 1a in der Kreisklinik Bad Reichenhall ist immer gefüllt. Hier lagern lauter bunte Herzkissen, geblümte, karierte, gemusterte. Neigt sich der Vorrat doch mal dem Ende zu, greift Stationsleiterin Verena Hellmann zum Hörer. Bei Inge Polak in Freilassing klingelt dann das Telefon. „Wenn ich einen Schwung Kissen brauche, gebe ich bei ihr Bescheid und weiß, dass ich ganz schnell neue bekomme“, freut sich Verena Hellmann.

Inge Polak ist Gruppenleiterin der Selbsthilfegruppe Freilassing der Bayerischen Krebsgesellschaft e.V., die es schon seit 1988 im Berchtesgadener Land gibt. Betroffene aus dem ganzen Landkreis können an den Treffen in Freilassing teilnehmen. Es ist eine Gruppe von Menschen, die mit der Diagnose Krebs leben und umgehen müssen und sich einmal im Monat treffen. Inge Polak ist selbst zwei Mal an Brustkrebs erkrankt. Sie und alle in der Gruppe wissen um die Ängste und Sorgen, die eine Krebsdiagnose mit sich bringt. „Miteinander zu reden, Erfahrungen auszutauschen und füreinander da zu sein, kann so viel bewirken, man fühlt sich nicht allein. Es ist etwas ganz anderes mit ebenfalls Betroffenen zu sprechen, denn es gibt Dinge, die kann man nicht mal dem Partner und der Familie erzählen“, sagt die 83-Jährige.

Vor elf Jahren hat sie die Herzkissen-Aktion in der Selbsthilfegruppe angeregt. Ursprünglich stammt diese Idee aus den USA. Eine dänische Krankenschwester brachte sie von dort aus nach Europa und gründete das Heart Pillow Project: „Herzkissen für Brustkrebspatientinnen – verschenkt von Herz zu Herz“. Inge Polak stieß in der Selbsthilfegruppe auf Begeisterung und seitdem nähen Teilnehmerinnen mit Unterstützung von Freunden und Bekannten ehrenamtlich fleißig Kissenhüllen bei sich daheim. Die Stoffe bekommen sie meist gespendet. Wichtig ist, dass nur reine, weiche Baumwolle verarbeitet wird, keine Synthetik und auch keine Seide. Befüllt und zugenäht werden die Kissen dann gemeinsam in großer Runde im Gruppenraum der Selbsthilfekontaktstelle Freilassing. Dazu wird hochwertiges Füllmaterial verwendet, finanziert oft aus eigenen Mitteln.

Die Herzkissen sehen nicht nur fröhlich aus, sie haben auch einen großen Nutzen. Ihre Herz-Form verdanken sie den extralangen „Ohrwascheln“. Brustkrebspatientinnen können sich das Kissen so bequem unter die Achsel klemmen und dort nach einer Operation Narbenschmerzen und Lymphschwellungen lindern. Außerdem entlastet das Kissen das Gewebe beim Liegen und kann aber auch beim Autofahren zum Schutz der Druckstelle unter dem Gurt verwendet werden. Das Kissen hält Stöße und Reibungen ab. Und es spendet Zuwendung und Trost, es ist ein Zeichen der Solidarität mit jeder Brustkrebspatientin. Die Näherinnen der Selbsthilfegruppe Freilassing verzieren auch noch alle Kissen mit kleinen Sprüchlein. „Wer Vertrauen hat, erlebt jeden Tag ein Wunder“, steht beispielsweise auf einem kleinen Anhänger handgeschrieben. Stationsleiterin Verena Hellmann kann bestätigen, wie sehr sich die Frauen über ein Herzkissen freuen. Das 500. Kissen der Selbsthilfegruppe wurde ihr nun persönlich von Inge Polak überreicht.

Brustkrebs: Immer öfter heilbar

Auch wenn Brustkrebs die häufigste Krebsart bei Frauen ist, die gefährlichste ist sie nicht, nicht mehr. Aufgrund der immer besser werdenden Früherkennung und der Verfügbarkeit von fortschrittlichen Therapien ist Brustkrebs heute in der Mehrzahl der Fälle heilbar. Bei frühen Tumorstadien gilt nach wie vor die Operation als die wirksamste Therapie. Durch die guten Kontrollmöglichkeiten des Krankheitsverlaufs ist es in den meisten Fällen möglich, die Brust dabei zu erhalten und den Tumor ganz gezielt zu entfernen. Sollten dennoch Anteile der Brust oder die ganze Brust entfernt werden müssen, gibt es sehr gute Möglichkeiten, die Brust plastisch wieder aufzubauen. Als Schwerpunktzentrum in der Region bietet das „Brustkrebszentrum Traunstein-Bad Reichenhall“ der Kliniken Südostbayern (KSOB) sämtliche moderne Verfahren zur Behandlung des Mammakarzinoms. Neben der Operation sind dies rekonstruktive Eingriffe, Bestrahlung, Chemo- und Hormontherapie sowie die Immuntherapie. Ein enges Netzwerk an niedergelassenen Fachärzten und regelmäßige fachübergreifende Tumorkonferenzen gewährleisten eine optimale Vor- und Nachsorge für die betroffenen Patientinnen.

Infos zur Selbsthilfegruppe:
Von Krebs betroffene Menschen können sich jederzeit unter Telefon 08654 9197 informieren oder bei der Selbsthilfekontaktstelle BGL unter Telefon: 08654-770 44 73.

07.12.2022 - Klinikum Traunstein

Der beste Blick in kleinste Augen

Neue spezielle Augenkamera für die Neonatologie der Kliniken Südostbayern

Dr. med. Virgina Toth, Oberärztin der Kinderintensivstation am Klinikum Traunstein
Dr. med. Virgina Toth, Oberärztin der Kinderintensivstation am Klinikum Traunstein

Die neue „RetCam“ macht Augenuntersuchungen auf höchstem Niveau möglich. Sie entspricht einer Ausstattung, wie sie an großen Universitätskliniken zu finden ist. Dank einer freizügigen Spende konnte dieses hochkomplexe Gerät nun auch für die Kinderklinik am Klinikum Traunstein angeschafft werden. Die Kamera stellt beginnende Sehbehinderungen von Frühgeborenen hochauflösend dar und die Untersuchung und Früherkennung ist wesentlich einfacher und sanfter. mehr...

Extrem unreife Frühgeborene, die nicht selten weit weniger als 1.500 Gramm wiegen, sind sehr sensibel und verletzlich. Ihre ersten Lebenswochen verbringen sie in der geschützten Umgebung einer neonatologisch-pädiatrischen Intensivstation. Dort werden sie in speziellen Inkubatoren sorgsam gepflegt und engmaschig medizinisch versorgt. Im Fokus steht dabei auch die eingehende Beobachtung der kleinen „noch unfertigen“ Augen, denn durch die frühe Geburt kann es bei der Reifung der Augen außerhalb des Mutterleibs zu einer übermäßigen Entwicklung von Blutgefäßwucherungen auf der Netzhaut kommen. Diese sogenannte Frühgeborenen-Retinopathie kann sogar zur Erblindung führen. „Werden hohe Sauerstoffgaben und viele Bluttransfusionen nötig, verstärken diese das Risiko einer ungünstigen Gefäßentwicklung“, erklärt Dr. Virgina Toth, Oberärztin der Neonatologie. Die Augen der Frühgeborenen müssen deshalb bis mindestens zur 40. Schwangerschaftswoche regelmäßig kontrolliert werden.

Mit der neuen RetCam, die die Kinderklinik Traunstein mit einer hochherzigen Spende angeschafft hat, ist diese Untersuchung der Frühchen-Augen nun wesentlich angenehmer für die Kinder. Denn üblicherweise ist die Diagnose ein aufwändigerer Prozess. Frühgeborene sollten aber so viel Ruhe wie möglich haben, damit viel Kraft für das gesunde Wachstum zur Verfügung steht. Die Kamera ist also ein echter Segen.

Die extrem teure Spezialkamera macht es möglich, den Augenhintergrund in bester Qualität zu fotografieren und eine objektive Bilddokumentation der Netzhaut abzugeben. Das macht die Befunde vergleichbar. „Mit der RetCam kann der Hintergrund des kindlichen Auges exakt, zuverlässig und schonend abgebildet und die Entwicklung krankhafter Veränderungen von Blutgefäßen am Augenhintergrund in Sekundenschnelle erfasst werden", so Dr. Virgina Toth. Mithilfe dieser Bilddokumentation ist dann im Anschluss an die Untersuchung eine genaue Analyse des Krankheitsstadiums möglich, ohne dass das Kind zusätzlich belastet werden muss. „Bei weiteren Kontrollen können wir mit den so dokumentierten Befunden den Krankheitsverlauf präziser bewerten. In kritischen Fällen, bei denen es um die Entscheidung für eine Therapie geht, können mehrere Augenärzte die gespeicherten Bilder zeitnah mitbeurteilen. Das erspart den Frühchen Mehrfachuntersuchungen“, so Dr. Toth.

Die gängigen Methoden, um die Augen von Frühgeborenen zu untersuchen, sind um ein Vielfaches aufwendiger und können nur von spezialisierten Augenärzten durchgeführt werden. Die Kinderklinik Traunstein arbeitet hier seit Jahren mit einem externen Spezialisten zusammen, der dafür mehrmals im Jahr in die Kinderklinik kam. Die neue RetCam ist in der Anwendung sehr viel einfacher, so dass sie Oberärztin Toth und ihre Kollegen auch selbst bedienen können.

Angenehmes Ambiente für kleine Kinderseelen

In der Kinderklinik Traunstein werden jährlich ca. 120 – 140 Frühchen betreut, durchschnittlich 40 bis 60 davon mit einem Geburtsgewicht unter 1.500 Gramm, also solche bei denen die augenärztliche Kontrolle erforderlich ist. Die neue RetCam verbessert die Versorgung der Frühgeborenen erheblich. „Die Medizintechnik entwickelt sich rasant und da wollen wir natürlich immer ganz vorne mit dabei sein. Spendengelder helfen uns, Spezialgeräte, die sonst nur an großen Unikliniken vorgehalten werden, zu erwerben. Damit können wir heimatnah eine Behandlung auf exzellentem Niveau anbieten. Gerade auch solche Geräte, die für die Telemedizin ausgerüstet sind, sehen wir als sehr förderlich. Schnell und einfach können wir dann auch Spezialwissen hinzuziehen oder uns in einem interdisziplinären Kreis austauschen und gemeinsam gute Entscheidungen treffen“, erklärt Professor Dr. Gerhard Wolf, Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Traunstein. Sein Team und er freuen sich über das neue Gerät und auch über jede neue Entwicklung, die den Start der Frühchen ins Leben wieder etwas sanfter und sicherer macht. Für den Neubau der Kinderklinik stehen noch andere Dinge auf ihrer Wunschliste, darunter auch viele, die ein beruhigendes und wohltuendes Umfeld für die kleinen Patienten und ihre Eltern schaffen, aber nicht Teil der öffentlichen Krankenhausfinanzierung sind.

Wenn Sie gerne mithelfen wollen, stehen Ihnen Mitarbeiter der KSOB gerne unter
Telefon: +49 (0)861 705 1534 oder per E-Mail: für Fragen zur Verfügung. Spendenkonto: DE23 7109 0000 0000 201480, Verwendung: Neue Kinderklinik - TS 373223

02.12.2022 - Kreisklinik Bad Reichenhall

„Cook&Chill“ - Kliniken kochen mit neuem Verfahren noch frischer und gesünder

Rund 800 Essen pro Tag – andere Klinikstandorte werden mitversorgt

Für Patientinnen und Patienten im Kranken­haus ist es besonders wichtig, ausgewogen, gesund und gut zu essen. Die Kreisklinik Bad Reichenhall hat dementsprechend das Küchenkonzept auf ein „Cook&Chill“-Verfahren, zu Deutsch „Kochen und Kühlen“, umgestellt. Die Vorteile: Vitamine und Mineralstoffe bleiben bestmöglich erhalten und lange Warmhaltezeiten entfallen. mehr...

Bunte Nudeln mit Wurzelgemüse-Käsesoße, dazu frischer Blattsalat mit einem leichten Frenchdressing, vorweg eine herbstliche Blumenkohlsuppe. Oder - für Fleischliebhaber – Hähnchenkeule mit Kräutern der Provence, Geflügelsoße, gelben Möhren und Reis. Bei den Kliniken Südostbayern (KSOB) gibt es keine langweilige Krankenhauskost, dafür sorgen in Bad Reichenhall Gesamtküchenleiter Andreas Rupp und sein Küchenteam. Wo es geht, kaufen sie regional und saisonal ein, zu jedem Gericht gibt es eine Gemüsebeilage oder Salat.

Allein Kartoffeln werden pro Jahr rund 30 Tonnen verarbeitet

Jetzt wurde auch noch auf eine schonendere Zubereitungsart namens „Cook&Chill“ umgestellt. Sie macht möglich, dass die Gerichte frischer und knackiger bei den Patienten und Patientinnen ankommen. Denn üblicherweise werden Speisen aus Großküchen zunächst gekocht und dann bis zum Verzehr warmgehalten. Das schadet nicht nur ihrem Geschmack, sondern auch den Vitaminen und Nährstoffen. Mit „Cook&Chill“ werden die Gerichte auf dem den  Garpunkt zubereitet und innerhalb von 90 Minuten auf rund 3°Grad Celsius herabgekühlt. Man nennt dies Schnellkühlung. Dadurch geht den Mahlzeiten weniger an wichtigen Inhaltstoffen verloren und gleichzeitig wird eine hohe hygienische Sicherheit gewahrt. Das ist in Krankenhäusern von großer Bedeutung, da die Patientinnen und Patienten oft ein geschwächtes Immunsystem haben.

Frisch zubereiten, statt fertig dazukaufen

Seit Ende August kommt bei den Kliniken Südostbayern (KSOB) das „Cook&Chill“-Verfahren zum Einsatz. Die Küche an der Kreisklinik Bad Reichenhall wurde entsprechend technisch ausgestattet. Von hier aus sollen künftig rund 800 Patientinnen und Patienten an den fünf Standorten Bad Reichenhall, Freilassing, Berchtesgaden, Ruhpolding und Trostberg versorgt werden. Nur das Klinikum Traunstein bleibt aufgrund der Größe noch autark, kocht aber den identischen Speiseplan. „Wir sind stolz darauf, dass wir mit diesem Verfahren frisch kochen können und unsere Kreativität und Kochkunst gefragt sind“, sagt Andreas Rupp. Sein Team hat die vergangenen Wochen über 60 Menüs mit verschiedenen Komponenten erstellt, so dass für das neue „Cook&Chill“-Verfahren insgesamt mehr als 300 Rezepte zur Verfügung stehen. Das Motto: Was frisch zubereitet werden kann, wird auch frisch zubereitet. Das gilt für Suppen genauso wie für Knödel aller Art, Blaukraut, Wirsinggemüse, Soßen und vieles mehr. Für die Küchen-Außenstellen in den einzelnen Kliniken wurde außerdem ein praktisches Handbuch verfasst. Es enthält Ideen und Vorschläge für das optisch ansprechende Anrichten vor Ort, denn das Auge isst mit.

Beim „Cook&Chill“ Verfahren ist es wichtig, während des Transportes die Kühlketten lückenlos einzuhalten, die Mahlzeiten so schonend wie möglich zuzubereiten und den Patienten punktgenau zum Verzehr mit der richtigen Temperatur zu servieren. „Das ist schon eine logistische Meisterleistung“, weiß Gesamtküchenleiter Andreas Rupp. „Dafür haben wir sogenannte Regenerierwägen angeschafft. In ihnen werden die Speisen schonend auf eine Kerntemperatur von 72 Grad erhitzt, Salat und Nachspeise bleiben kühl. Anschließend werden die Tabletts sofort in den Krankenzimmern verteilt und die Hauptspeise kommt frisch und heiß auf den Tisch.“ So schmecken Pasta, Karottengemüse, Hähnchenkeule & Co am besten.

Vom Delir bis zu aktuellen Covid-19-Strategien

Chiemgauer Intensivtag in Traunstein informierte über aktuelle Themen der Intensivmedizin

Gerade im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie standen die Intensivstationen bundesweiter Kliniken immer wieder im Brennpunkt des öffentlichen Interesses. Dass dort aber noch eine Vielzahl weiterer Themen eine wichtige Rolle spielen, machte der diesjährige Chiemgauer Intensivtag für Ärzte und Pflegekräfte im Kulturforum Klosterkirche in Traunstein deutlich. Organisiert worden war die Veranstaltung mit rund 100 Teilnehmern von den Leitern und Oberärzten der beiden Intensivstationen des Klinikums Traunstein, Holger Liermann und Dr. Markus Barth. mehr...

Immer wieder kann es bei Patienten auf der Intensivstation beim Aufwachen aus der Narkose oder nach der Gabe starker Schmerzmittel zu Bewusstseinseintrübungen mit folgenden Verwirrtheitszuständen, dem sogenannten Delir, kommen. Dies gilt umso mehr, wenn Wahrnehmungs- und Orientierungsstörungen sowie Ängste infolge einer Seh- oder Hörschwäche auftreten. Der studierte Intensivpfleger, Autor, Dozent und Trainer Carsten Hermes machte in seinem Vortrag deutlich, dass die frühe Erkennung und schnelle Reaktion auf die ersten Anzeichen von Wahrnehmungsstörungen oder Verwirrtheit einen positiven Einfluss auf die Vermeidung schwerer Delir-Zustände haben können.

Nicht nur auf der Intensivstation und im Klinikalltag, sondern auch gesamtgesellschaftlich spielen zunehmende Antibiotikaresistenzen eine wichtige Rolle. Eine zentrale Waffe gegen Keime und Bakterien droht stupf zu werden. Gründe sind nicht zuletzt der vorbeugende Antibiotikaeinsatz in der Tiermast und falsche Verschreibungspraxis. Über die Entwicklung neuer „Reserve-Antibiotika“ und deren Wirkmechanismen berichtete Dr. Beatrice Grabein, Leiterin der Klinischen Mikrobiologie und Krankenhaushygiene am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München.

Auf den aktuellen Stand der Covid-19-Therapie ging Dr. Jan Ramming von der Abteilung Infektiologie am Klinikum Traunstein ein. Zu beobachten ist, dass die Zahl der an Covid-19 erkrankten Patienten auf der Intensivstation zwar insgesamt zurückgegangen ist. Aktuell werden deshalb Erkrankte allein nicht wegen, sondern vermehrt zusätzlich mit dem Corona-Virus eingeliefert. Im Vergleich zu Intensiv-Patienten ohne Covid-19 fällt allerdings die deutlich erhöhte Sterberate auf. Risikopatienten über 60 Jahre sollten deshalb den Selbstschutz besonders im Auge haben. Es ergab sich eine rege Diskussion mit dem Publikum.

Die komplexen Wirkungszusammenhänge des Themas Hyponatriämie, also einer Elektrolytstörung im Blut durch zu geringe Konzentration von Natriumionen, beleuchtete Dr. Matthias Janneck, Leiter der Sektion Nephrologie am Albertinen-Krankenhaus in Hamburg.  Zur Sprache kamen dabei Regulationsstörungen im Wasserhaushalt des Körpers oder hormonelle Hintergründe. Dazu passte auch der Beitrag von Prof. Dr. Wolfgang Hartl,  Leiter der Operativen Intensivmedizin an der Münchner LMU und Mit-Autor der „Leitlinie zur klinischen Ernährung in der Intensivmedizin“ der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin. Er zeigte auf, wie wichtig individualisierte und auf den einzelnen Patienten zugeschnittene Ernährungskonzepte für den Heilerfolg sind und präsentierte dazu einfache und praxisorientierte Vorgehensweisen.

Einen weiteren Fokus setzte der Chiemgauer Intensivtag beim Thema Organspende. Erst im Sommer hat das Klinikum Traunstein zusammen mit dem Krankenhaus Kaufbeuren den Bayerischen Organspendepreis erhalten. Als Transplantationsbeauftragter des Klinikums stellte Oberarzt Holger Liermann die Besonderheiten der Behandlung von Intensiv-Patienten vor, bei denen wegen schwerster Hirnschädigung zum einen ein irreversibler Hirnfunktionsausfall  vorliegt und zum zweiten deshalb die Möglichkeit zur Organspende vorliegt. In Zusammenhang damit wurde auch die Frage diskutiert, „wieviel Intensivmedizin am Lebensende in diesen Situationen ethisch vertretbar ist“, so Liermann.

Die große Freude, dass nach zwei Jahren Pandemie der traditionsreiche Chiemgauer Intensivtag wieder als Präsenzveranstaltung stattfinden konnte, war den Zuhörern in der Klosterkirche deutlich anzumerken.

Zwischen den Vorträgen konnten Teilnehmer das neue ECMO-Mobil des Klinikums Traunstein besichtigen. Mit dessen Hilfe kann ein speziell geschultes Ärzteteam bei besonderen Notfällen auch außerhalb des Krankenhauses eine Herz-Lungen-Maschine anlegen. Die Industrie-Ausstellung der Sponsorenfirmen umfasste 16 Stände, an denen die Teilnehmer sich über neue Medikamente und Hilfsmittel für die Intensivmedizin informieren konnten.

Text: Axel Effner

25.11.2022 - Klinikum Traunstein

Vom Randgebiet an die Innovationsspitze

Interdisziplinäres Netzwerk: Die Klinik für Neurologie am Klinikum Traunstein feiert ihr 25-jähriges Bestehen

Chefarzt Prof. Dr. Thorleif Etgen (2.v.links) und sein Team der Neurologie am Klinikum Traunstein
Chefarzt Prof. Dr. Thorleif Etgen (2.v.links) und sein Team der Neurologie am Klinikum Traunstein

Nach einer Studie der European Academy of Neurology (EAN) gehören neurologische Störungen mittlerweile zu den häufigsten Ursachen für Behinderungen und Todesfälle. Schlaganfälle, Demenz und neurodegenerative Erkrankungen sowie Kopfschmerzen sind die häufigsten Leiden. Laut Prognosen ist ebenso von einer Zunahme neurologischer Erkrankungen im Alter auszugehen. mehr...

Von daher ist es nicht verwunderlich, dass bahnbrechende Fortschritte in Diagnostik und Therapie das Fachgebiet der Neurologie oder Nervenheilkunde in den letzten Jahrzehnten von einem Randgebiet der Medizin an die Spitze innovativer Behandlungsmöglichkeiten gebracht haben. Exemplarisch dafür steht auch die Klinik für Neurologie der Kliniken Südostbayern AG. Sie feierte dieser Tage ihr 25-jähriges Bestehen.

Mit der Neueröffnung 1997 unter dem damaligen Chefarzt Dr. Thomas Freudenberger wurde vor einem Vierteljahrhundert eine wichtige Versorgungslücke für neurologische Patienten in Südostbayern geschlossen und echte Pionierarbeit geleistet. Im Rahmen eines Informationstags für Ärzte und einer neu vorgestellten Broschüre wurden jetzt Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Neurologie der Kliniken Südostbayern AG beleuchtet.

„Das Spektrum neurologischer Erkrankungen umfasst alle Altersklassen und Geschlechter, alle Organsysteme und häufig auch die Psyche“, erläutert der jetzige Chefarzt Prof. Dr. Thorleif Etgen im Gespräch. Von daher gesehen stelle sein Fachgebiet auch eine Art „ganzheitliche Medizin“ dar, das mit vielen anderen Bereichen eng kooperiere. Nicht zuletzt berühre die Beschäftigung mit der Neurologie und speziell mit Erkrankungen des Gehirns schnell auch „Fragen nach unserem Ich und was uns als Persönlichkeit ausmacht.“

Rund 90 Prozent der in der Neurologie in Traunstein behandelten Patienten kommen inzwischen über die Zentrale Notaufnahme des Klinikenverbundes, eine spezialisierte Abteilung mit Ärzten verschiedener Fachrichtungen. Dies unterstreicht die Bedeutung des Fachgebiets in der Akutmedizin. Speziell bei Schlaganfall-Patienten, die etwa ein Drittel der Versorgungsfälle ausmachen, ist man in Traunstein als bayernweit erstes, europaweit zertifiziertes Zentrum mit einer hochtechnisierten Schlaganfallstation (ESO Stroke Centre) und sechs Monitoreinheiten bestens aufgestellt.

Speziell durch die im November 2016 neu eröffnete Abteilung für Neuroradiologie unter dem Leitenden Arzt Dr. Andreas Mangold wurde ergänzend die Möglichkeit der interventionellen Schlaganfalltherapie geschaffen. Dadurch wird etwa die zeitsparende Behandlung von gefährlichen Blutgerinnseln in den Adern oder im Gehirn (z.B. durch Thrombektomie oder Aneurysmaversorgung) ermöglicht. Sie verschafft Traunstein ein Alleinstellungsmerkmal zwischen München und Salzburg. Im Sinne einer bestmöglichen Diagnostik und Therapie arbeitet die Abteilung bei der interdisziplinären Fallbesprechung im Neurozentrum Traunstein eng mit den Experten aus der Neurologie, der Neurochirurgie sowie der interventionellen Neuroradiologie zusammen.

Wie Prof. Thorleif Etgen betont, versorgt ein Team von 16 Ärztinnen und Ärzten mitsamt Pflegekräften sowie Therapeutinnen und Therapeuten im Jahresdurchschnitt 2.000 Patienten mit neurologischen Erkrankungen. Die Spanne reicht dabei von neurodegenerativen Krankheiten wie Parkinson, Bewegungsstörungen, Restless-Legs- und Tremor-Syndrom über Demenz bis hin zu neuroimmunologischen Krankheitsbildern wie etwa Multipler Sklerose. Dazu kommt die Behandlung von epileptischen Anfällen und anderen Bewusstseinsstörungen, von degenerativen Erkrankungen der Wirbelsäule sowie des Muskel- und Skelettsystems. Ebenso behandelt werden neuromuskuläre Erkrankungen und Neuropathien des zentralen und peripheren Nervensystems. Einen Schwerpunkt bildet ergänzend das Thema Kopfschmerzen. Im Bereich Psychiatrie gibt es einen Konsildienst mit dem kbo-Inn-Salzach-Klinikum Wasserburg.

Dank eines sehr breit aufgestellten Repertoires an Untersuchungen zur Funktions- und Spezialdiagnostik, an unterschiedlichen Therapieangeboten sowie eines umfassenden Pflegekonzepts sind die Kliniken auch im Bereich Nachsorge nach der Akutphase gut aufgestellt.  Dazu bei trägt ebenfalls die enge Vernetzung mit niedergelassenen Fach- und Hausärzten, Selbsthilfegruppen, Universitätskliniken und Fachgesellschaften.

Ermutigend ist nach den Worten von Chefarzt Prof. Dr. Etgen die Entwicklung neuer Medikamente sowie Diagnostik- und Behandlungsverfahren im Bereich der Neurologie. So kann dank der Neuroradiologie ein Hirnaneurysma oder eine Hirnblutung heute schonender und gezielter als noch vor wenigen Jahren behandelt werden. Dank neuer Medikamente, darunter auch der Einsatz von monoklonalen Antikörpern, lässt sich Multiple Sklerose besser als noch vor wenigen Jahren behandeln. Neuartige Pumpverfahren über die Haut oder den Darm sorgen im Fall einer Parkinson-Erkrankung dafür, helfende Wirkstoffe zielgenauer einsetzen zu können. Im Bereich von Muskelerkrankungen erhofft man sich neue Erkenntnisse durch Genanalysen.

15.11.2022 - Klinikum Traunstein

Kinderintensivstation am Klinikum Traunstein: Blitzstart ins Leben

Familie Ramelsberger
Familie Ramelsberger

Frühchen sind Winzlinge, eine Hand voll Menschlein, die viel zu früh das Licht der Welt erblickt haben. Für ihren plötzlichen Start ins Leben, brauchen sie viel medizinische und pflegerische Hilfe. Die Kinderintensivstation der Traunsteiner Kinderklinik ist spezialisiert auf die Behandlung von Frühgeborenen. Hier weiß man auch um die Sorgen und Ängste der Eltern. Man gibt ihnen Halt und Kraft, um die schwierige Anfangszeit zu überstehen und auch Nachsorgeangebote. Damit aus Frühchen fröhliche, aufgeweckte und ganz normale Kinder werden. mehr...

Die beiden Schwestern Lina und Lotta sprudeln nur so vor Lebensfreude. Lina ist 19 Jahre alt, hat das Abitur in der Tasche und absolviert gerade ein soziales Jahr in Spanien. Demnächst will sie mit zwei Freundinnen nach Nicaragua reisen. Die 14-jährige Lotta spielt Schlagzeug, reitet gerne und möchte mal Grundschullehrerin werden. Dass die beiden Mädchen elf Wochen zu früh auf die Welt kamen und nicht mal eineinhalb Kilogramm wogen, sieht man ihnen längst nicht mehr an. Aber Mama Andrea Hochhäusler kann sich noch sehr gut an die schwere erste Zeit nach den beiden Geburten erinnern, die sich frischgebackene Eltern so ganz anders erträumen. Statt ihr Neugeborenes stolz in den Armen zu halten, lag sowohl Lina als auch Lotta unter Schläuchen und an Sensoren verkabelt im Inkubator, dem Brutkasten. Monitore überwachten permanent ihre wichtigsten Körperfunktionen.

Deutschlandweit werden pro Jahr ca. 60.000 Kinder zu früh geboren. Eins von zehn Neugeborenen ist ein Frühchen. Jedes Jahr am 17. November macht der Welt-Frühgeborenentag auf sie aufmerksam. Auf der Kinderintensivstation der Traunsteiner Kinderklinik mit dem Schwerpunkt Neonatologie ist man spezialisiert auf ihre Behandlung und typische Erkrankungen von Neugeborenen. „Wir entwickeln ständig neue Konzepte, um unsere Versorgung nach neuesten Erkenntnissen und Modellen weiter auszubauen. Dieses Jahr haben wir beispielsweise die Telemedizin eingerichtet, damit wir als Neonatologen bei unvorhersehbaren Komplikationen jetzt auch die Geburtsstation der Kreisklinik Bad Reichenhall von Traunstein aus mitbetreuen können“, sagt Professor Gerhard Wolf, Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Traunstein. Auch eine innovative RetCAM für die schonende Untersuchung der sensiblen kleinen Augen wird pünktlich zum Frühgeborenentag in Betrieb genommen. So ein Gerät findet man fast nur an großen Universitätskliniken. „Der Wunsch nach einem ebenso seltenen neuartigen Erstversorgungstisch bleibt noch offen. Dieser Tisch kann in den OP gefahren werden und die Erstversorgung des frühgeborenen Kindes findet dann ganz nah bei der Mutter und noch an der Nabelschnur statt. Den Start ins Leben so sanft wie möglich zu gestalten, ist uns einfach ein großes Anliegen“, fügt die leitende Oberärztin Dr. Virginia Toth hinzu. 

 

Kuscheln wie ein Känguru

Frühgeborene müssen nicht nur einige Tage, sondern Wochen und Monate auf der Kinderintensivstation versorgt werden. Eine Zeit, die den Eltern extrem viel abverlangt, die Sorgen um ihren Nachwuchs sind groß. In der Kinderklinik Traunstein werden sie deshalb von Beginn an in die Pflege eingebunden. Sie können jederzeit zu ihrem Kind, es streicheln und liebkosen. „Känguruhen“ nennt man den engen Körperkontakt zwischen Frühchen und Eltern, bei dem das Baby nur mit einer Windel bekleidet und zugedeckt auf der nackten Brust von Mama oder Papa liegt und Liebe und Wärme tanken kann. „Als Lina beim Känguruhen anfing an mir hochzukrabbeln, habe ich gleich Angst bekommen, aber es war ein schönes Gefühl“, weiß Andrea Hochhäusler noch. Sie und ihr Mann haben sich in der Krankenhauszeit abgewechselt, so dass tagsüber fast immer jemand bei den Töchtern im Krankenhaus war. „Die Mädchen waren beide nicht viel größer als eine Handpuppe. Aber die Kinderintensivpflegekräfte auf der Frühchenstation waren uns eine riesengroße Hilfe“, erzählt Andrea Hochhäusler, die selbst ausgebildete Intensivpflegerin ist und größten Respekt vor der Arbeit der Kolleginnen hat. „Das ist gigantisch, was sie leisten“.

Ihre größere Tochter Lina entwickelte sich damals rasch. „Als sie stabil genug war, dass wir sie mit nach Hause nehmen konnten, wollte ich sie unbedingt stillen. Die ersten zwei Wochen waren nicht einfach, aber schließlich hat es geklappt“, macht Andrea Hochhäusler anderen Frühchen-Mamas Mut. Ihre jüngste Tochter Lotta musste hingegen auch daheim während ihres ersten Lebensjahres vom Monitor überwacht werden, anfangs rund um die Uhr, später nur nachts. „Lottas Lungen waren nicht richtig mitgewachsen, sie musste die erste Woche nach der Geburt beatmet werden. Natürlich machen einen so eine Überwachungsmaschine und das Gepiepse erstmal nervös. Aber man gewöhnt sich daran und lernt sein Kind immer besser kennen.“

 

Umsorgen und Nachsorgen

Auf der Kinderintensiv- und der Neugeborenenstation Traunstein kümmert sich ein ganzes Team ums Frühchen und alle haben stets auch ein offenes Ohr für die Sorgen der Eltern. Das wusste auch Mama Janina Ramelsberger sehr zu schätzen. Ihre Tochter Leonie ist heute ein knappes Jahr alt. Ein quietschvergnügtes Mädchen, das gerade mit dem Laufen beginnt und die Welt erkundet. Dabei kam sie in der 27. Woche zur Welt, sie wog nur 410 Gramm. „Ich kann mir gar nicht mehr vorstellen, wie klein sie mal war“, sagt Janina Ramelsberger. Drei Monate war Leonie in der Klinik, eine herausfordernde Zeit, die vor allem Mama Janina viel Kraft kostete. „Ich war zehn bis zwölf Stunden täglich dort und habe sogar das Essen vergessen. Irgendwann haben mich die Ärzte und Schwestern regelrecht nach Hause geschickt, um mal zu entspannen und etwas Schönes mit meinem Mann zu unternehmen.“ Bevor Leonie entlassen wurde, durften die Eltern mit ihrer Tochter noch ein paar Tage auf die Mutter-Kind-Station, als sanften Übergang zum Daheimsein. Denn auch wenn Frühchen-Eltern den Zeitpunkt der Entlassung herbeisehnen, plagt sie ein Gefühl der Überforderung. Nach einer „intensiven“ Zeit der „High-Tech“-Überwachung und „Rund-um-die-Uhr“ Betreuung sind sie zuhause plötzlich allein und auf sich gestellt. „Es war eine Umstellung die Vitalwerte von Leonie nicht mehr zu sehen aber wir haben uns sehr schnell daran gewöhnt und uns super zuhause eingelebt“, erzählt Janina Ramelsberger.

Am Klinikum Traunstein bieten zwei Nachsorgeorganisationen Begleitung durch die erste Zeit in der häuslichen Umgebung an: „Der Bunte Kreis“ bietet Nachsorge, im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe an. „Wir unterstützen Familien mit Frühgeborenen unter der 32. Schwangerschaftswoche oder mit kranken Neugeborenen. Eine persönliche Nachsorgeschwester bietet den Eltern in den ersten Monaten zuhause ihre Hilfe mit Hausbesuchen an und vernetzt zu passenden Hilfs- und Therapieangeboten.“, so Anita Wimmer, Pflegerische Leitung und Case Managerin des Bunten Kreises am Klinikum.  Zusätzlich gibt es auch die Harl.e.kin Nachsorge, die vom Diakonischen Werk getragen wird. „Wir begleiten und beraten Familien mit früh- und risikogeborenen Kindern nach der 32 Woche ganz individuell unter anderem in Fragen der Pflege, der Entwicklung oder auch bei Problemen mit häufigem Schreien“, erklärt Rebecca Seidler, die Koordinatorin von Harl.e.kin.

Auch Andrea Hochhäusler und ihr Mann haben damals Unterstützung in Anspruch genommen. Was sich seitdem aber nicht geändert hat: Ihre beiden mittlerweile großen Töchter halten sie noch immer voll auf Trab.

07.11.2022 - Kreisklinik Bad Reichenhall

Neuer Chefarzt der Pneumologie

Privatdozent Dr. Tobias Lange ist neuer Chefarzt in der Kreisklinik Bad Reichenhall

Die Zahl der Lungenerkrankten weltweit nimmt zu. Atemwegserkrankungen zählen mit zu den häufigsten Erkrankungen überhaupt. Unter den fünf am häufigsten zum Tode führenden Krankheiten finden sich mittlerweile drei Lungenerkrankungen: das Lungenkarzinom, die Lungenentzündung und COPD, eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung bei der die Atemwege dauerhaft eng und entzündet sind. In der Kreisklinik Bad Reichenhall bildet die Pneumologie einen festen Schwerpunkt. Neuer Chefarzt der Abteilung ist Privatdozent Dr. Tobias Lange. mehr...

Der 48-Jährige begann seinen beruflichen Werdegang nach dem Medizinstudium als „Arzt im Praktikum“ an der Universität Leipzig im Bereich Internistische Intensivmedizin. Es folgte eine zweijährige Zwischenstation an der Uniklinik Münster in der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Pneumologie. Die letzten 17 Jahre verbrachte Dr. Tobias Lange in Regensburg, wo er am Universitätsklinikum als Oberarzt der Klinik für Innere Medizin II, Bereiche Pneumologie und Intensivmedizin, tätig war. Vor knapp vier Wochen trat er die Position des Chefarztes, Abteilung für Innere Medizin II, Pneumologie und Beatmungsmedizin, in der Kreisklinik Bad Reichenhall an. „Seitdem ging es erstmal hauptsächlich darum, alles kennenzulernen, es stehen viele Besprechungen und Schulungen auf der Tagesordnung“, sagt Dr. Tobias Lange. Aber natürlich bringt der Mediziner Visionen mit, die er am Standort Bad Reichenhall langfristig umsetzen möchte. Neben der im Vordergrund stehenden, guten allgemeinen pneumologischen Versorgung der Region, gehört dazu die Intensivierung der Versorgung von Lungenkrebspatienten, in Kooperation mit den bereits etablierten Partnern vor Ort. Auf lange Sicht soll ein „Lungenkrebszentrum“ entstehen. „Außerdem möchte ich eine spezialisierte Weaning-Einheit aufbauen, wo es darum geht, Patienten und Patientinnen nach einer längeren Beatmungsdauer auf der Intensivstation wieder von der invasiven Beatmung zu entwöhnen“, so Dr. Lange. Auch die Einrichtung einer Spezialsprechstunde für Patientinnen mit pulmonaler Hypertonie - das umfasst seltene und lebensbedrohliche Formen der Druckerhöhung im Lungenkreislauf, unter anderem als Folgeerkrankung einer Lungenembolie - oder mit Belastungs-Atemnot, die auch nach fachärztlicher Abklärung weiter ungeklärt bleibt, steht auf Dr. Langes Agenda. „Daneben sollen am Standort etablierte Verfahren wie die endoskopische Lungenvolumenreduktion und die Behandlung von Patienten mit schwerem Asthma fortgeführt werden. Auch unser Schlaflabor ist erfreulicherweise aus der „Corona-Pause“ zurück, so dass auch Patienten und Patientinnen mit schlafbezogenen Atmungsstörungen, sogenannter „Schlafapnoe,“ wieder gut versorgt werden können“, so der neue Chefarzt. Dr. Tobias Lange ist verheiratet und Vater dreier Kinder. Den größten Teil seiner Freizeit widmet er seiner Familie. Neben sportlichen Aktivitäten ist er auch leidenschaftlicher Chorsänger.

30.10.2022 - Klinikum Traunstein

Klinikum Traunstein mit Organspendepreis ausgezeichnet

Vier Transplantationsbeauftragte kümmern sich um Fortbildung des Personals und Gespräche mit Angehörigen

Mit dem Bayerischen Organspendepreis in Form eines Löwen sind jetzt die vier Transplantationsbeauftragten des Klinikums Traunstein ausgezeichnet worden. Staatsminister Klaus Holetschek überreichte den Preis im Beisein von Landtagspräsidentin Ilse Aigner und Dr. Angelika Eder, Geschäftsführende Ärztin der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO), in der Münchner Residenz. Die Preisverleihung fand im Rahmen der 20. Jahrestagung der bayerischen Transplantationsbeauftragten im Landtag statt. Die DSO ist die bundesweite Koordinierungsstelle für die postmortale Organspende und unterstützt die rund 1.200 Entnahmekrankenhäuser. mehr...

Gesundheitsminister Holetschek hob die Organspende und Transplantation als wichtige Bereiche der medizinischen Versorgung hervor. Patientinnen und Patienten, deren Organe versagen oder denen auf andere Weise nicht geholfen werden kann, erhielten so eine Perspektive zu überleben oder ihre Lebensbedingungen deutlich zu verbessern. Unverzichtbar sei dabei die Aufgabe der Transplantationsbeauftragten in den Kliniken, die Organspender erkennen und die Frage nach einer möglichen Organentnahme stellen müssen.

Dr. Angelika Eder unterstrich die gute Zusammenarbeit zwischen der DSO und den Transplantationsbeauftragten. „Wir sind darauf angewiesen, dass die Kliniken sich bei uns melden, wenn die Möglichkeit zu einer Organspende besteht.“ Wie sie erklärte, seien die Angehörigen möglicher Organspender oft nicht darauf vorbereitet, dass sie zu einer Organentnahme befragt werden. Deshalb sei es wichtig, „sich bereits zu Lebzeiten damit zu befassen, eine Entscheidung zu treffen, diese zu dokumentieren und mit der Familie darüber zu sprechen.“

In der DSO-Region Bayern warten derzeit etwa 1.200 Menschen auf eine dringend notwendige Transplantation. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres gab es im Freistaat 61 Organspender. Im Vergleichszeitraum 2021 waren es 59. Im gesamten letzten Jahr spendeten in Bayern 110 Menschen nach ihrem Tod ihre Organe. 2020 lag diese Zahl bei 131. Im Klinikum Traunstein gab es im vergangenen Jahr drei Organspender (2020: 8, 2019: 5).

Im Klinikum Traunstein gibt es auf jeder Intensiveinheit einen Transplantationsbeauftragten: Prof. Dr. Gerhard Wolf, Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin, Dr. Markus Barth, Oberarzt in der Kardiologie, sowie Dr. Josef Hinterberger und Holger Liermann, Oberärzte in der Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie. Sie haben die Unterstützung der Klinikleitung und werden für ihre Aufgaben freigestellt. Dazu gehören die Teilnahme an Aus- und Fortbildungen, die Information der Mitarbeiter auf den Intensivstationen sowie die Einführung klinikinternen Richtlinien für den Ablauf einer Organspende.

Für ihr besonderes Engagement als Transplantationsbeauftragte bekamen Chefarzt Prof. Dr. Gerhard Wolf (3. von rechts) und Oberarzt Holger Liermann (4. von rechts) stellvertretend für das Klinikum Traunstein den Bayerischen Organspendepreis überreicht. Die Auszeichnung in der Münchner Residenz erfolgte im Beisein von Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (von rechts), Dr. Stefan Paech, Leiter Medizin Verbund der Kliniken Südostbayern, Resi Schmidhuber, Landratsstellvertreterin im Landkreis Traunstein, Helmut Fürle, Landratsstellvertreter im Landkreis BGL, Landtagspräsidentin Ilse Aigner und Dr. Angelika Eder, Geschäftsführende Ärztin der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO).  Foto: Andreas Steeger
Für ihr besonderes Engagement als Transplantationsbeauftragte bekamen Chefarzt Prof. Dr. Gerhard Wolf (3. von rechts) und Oberarzt Holger Liermann (4. von rechts) stellvertretend für das Klinikum Traunstein den Bayerischen Organspendepreis überreicht. Die Auszeichnung in der Münchner Residenz erfolgte im Beisein von Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (von rechts), Dr. Stefan Paech, Leiter Medizin Verbund der Kliniken Südostbayern, Resi Schmidhuber, Landratsstellvertreterin im Landkreis Traunstein, Helmut Fürle, Landratsstellvertreter im Landkreis BGL, Landtagspräsidentin Ilse Aigner und Dr. Angelika Eder, Geschäftsführende Ärztin der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO). Foto: Andreas Steeger
28.10.2022

Neue Erfahrungen auf der Geburtshilfestation

Trotz Handicaps hat Dana Wimmer (17) ihr Schülerinnenpraktikum im Klinikum Traunstein gut gemeistert

Bei ihrem Praktikumseinsatz in der Geburtshilfestation des Klinikums Traunstein erhielt Dana Wimmer aus Traunstein (rechts) tatkräftige Unterstützung von der stellvertretenden Stationsleiterin Sabrina Stenger.
Bei ihrem Praktikumseinsatz in der Geburtshilfestation des Klinikums Traunstein erhielt Dana Wimmer aus Traunstein (rechts) tatkräftige Unterstützung von der stellvertretenden Stationsleiterin Sabrina Stenger.

Dana Wimmer ist glücklich: Drei Tage lang hat sie im Klinikum Traunstein die stellvertretende Stationsleiterin Sabrina Stenger und die medizinische Fachangestellte Cristina Cotoros begleitet. Auf der Geburtshilfestation hat sie im Rahmen eines Schülerpraktikums miterlebt, wie Babys gewogen, versorgt und zur Mutter gebracht werden, wie Medikamentenpläne erstellt und andere Abläufe und Aufgaben organisiert werden. Immer wieder hat sie auch selbst Hand mitanlegen dürfen und sich so eingebracht. mehr...

Was für andere Schülerinnen ganz normal klingt, ist für die 17-jährige Traunsteinerin alles andere als selbstverständlich. Dana ist aufgrund einer Entwicklungs- und Wahrnehmungsstörung gehandicapt. Deshalb fühlt sie sich nicht selten ausgegrenzt und benachteiligt. Nach etlichen Absagen für ein einwöchiges Schülerpraktikum bei unterschiedlichen Betrieben und Ämtern war auch Danas Mutter Elke ganz erleichtert, als es im Klinikum eine Zusage gab.

„Dana besucht die Wilhelm-Löhe-Schule in Traunreut und ist jetzt in der Berufsschulstufe“, erklärt sie. „Normalerweise können die Jugendlichen in dieser Phase ausprobieren, was Ihnen liegt. Das ist für die spätere Berufswahl sinnvoll. Doch bei Kindern mit Handicaps spielen oft Berührungsängste bei den Be-trieben mit hinein. Da wird für ein einwöchigen Schülerpraktikum oftmals geblockt. Dann wird es mangels Auswahl beruflich schnell eng, wenn man außerhalb der Angebote der Lebenshilfe etwas sucht.“

 

Hilfreich waren in dieser Situation Kontakte zum Klinikum Traunstein. Stationsleiterin Sabrina Stenger spricht mit Blick auf Danas Praktikum von einer „interessanten Erfahrung“ und einer „herausfordernden Zeit“. Womit das sicher auch dem Umstand geschuldet ist, dass im Klinikum aufgrund personeller Engpässe Zeit – und speziell Zeit für Betreuung - ein rares Gut ist. „Dana hat uns bei den Tagestätigkeiten begleitet und war interessiert bei der Sache. Sie hat selbstständig mitgedacht, auch wenn man ihr die eine oder andere Tätigkeit etwas ausführlicher erklären oder zeigen musste“, sagt die Stationsleiterin.

„Man merkt auf jeden Fall, dass das Klinikpraktikum Dana einiges gebracht hat. Sie konnte sich mal aus-probieren und neue Erfahrungen machen, die ihr Mut geben“, sagt Danas Mutter Elke. Auch ein anderer wesentlicher Punkt liegt ihr am Herzen: „Letztlich geht es auch um Akzeptanz und die Chance auf Integration. Das ist ein schönes Gefühl, das Dana vom Praktikum im Klinikum, mitgenommen hat.“

 

Von einem „sehr guten Feedback meines Verkaufsteams“ berichtet auch Josef Deisenseer. Er ist in vierter Generation Bäckermeister und Inhaber der gleich-namigen Bäckerei in der Unteren Stadt in Traunstein. Letztes Jahr hat das Familienunternehmen seinen 110. Geburtstag gefeiert. In der Bäckerei hat Dana ebenfalls vor einiger Zeit ein Praktikum absolviert. „Die junge Dame war sehr hilfsbereit, zuvorkommend und pünktlich, gut in unserem Team integriert und sie hat alles gut erledigt, was zu tun war“, ergänzt Deisenseer.

 

Und wie sieht Dana selbst ihre Erfahrungen im Praktikum? „Mir hat es in der Klinik sehr gut gefallen. Leider war es viel zu kurz und ich freue mich schon auf mein nächstes Praktikum“, sagt die junge Frau. Elke Wimmer ergänzt, dass es aus ihrer Sicht eine tolle Möglichkeit wäre, wenn ihre Tochter in weiteren Praktika ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen könnte und dadurch vielleicht sogar einen Platz auf dem freien Arbeitsmarkt findet.

18.10.2022

Großbrand im Krankenhaus simuliert

Kreisklinik Bad Reichenhall und Feuerwehr Bad Reichenhall absolvieren eine gemeinsame Brandschutzübung

Station 4b, Donnerstag, kurz nach 19 Uhr. Im Schwesternzimmer übergibt gerade die Frühschicht an die Spätschicht. Krankenpfleger und -pflegerinnen bringen sich auf den neuesten Stand, gehen die Krankenakten durch. Sie betreuen auf ihrer Station zehn fiktive Patienten und Patientinnen, die überwiegend in Einzelzimmern untergebracht sind. Eine Patientin ist nicht in der Lage, das Bett allein zu verlassen, eine andere an Infusionen gebunden. Und dann kommt über ein Anzeigetableau der Notruf rein. Im gegenüberliegenden Flur wurde der Handfeuermelder betätigt. Die Brandschutzübung kann beginnen. mehr...

Der Feuermelder löst eine ganze Kette an Rettungsmaßnahmen aus. Zum einen geht der Alarm weiter an die integrierte Rettungsleitstelle in Traunstein die wiederum die örtliche Feuerwehr in Bad Reichenhall benachrichtigt. Im Krankenhaus selbst schließen sich auf der betroffenen Station die Brandschutztüren automatisch und im Unter- sowie im Dachgeschoss werden akustische Signale ausgelöst. Auf Patientengeführten Stationen setzt ein Lichtruf im Flur ein genauso wie in denjenigen Zimmern, in denen sich Pflegepersonal aufhält. Auch in den restlichen Schwesternstützpunkten im gesamten Haus läuft die Anzeige „Brandmeldung Station 4b“. Außerdem werden die „Beauftragten für Gefahrenlagen“ - das sind die Chefärzte der Anästhesie, der Unfallchirurgie und der Inneren Medizin sowie der Oberarzt der Anästhesie -informiert. Sie leiten intern das weitere Vorgehen in die Wege.

Zeitgleich breitet sich auf dem Westflur der Station 4b Rauch aus. Er kommt aus einem Zweibettzimmer. Was die Krankenpfleger und -pflegerinnen nicht wissen: Einer der beiden dortigen Patienten hat mit einer Zigarette den Brand verursacht. Sein Bettnachbar schaffte es gerade noch hinaus in den Flur, um den Alarm auszulösen. Weil die Rauchentwicklung in diesem Bereich bereits sehr stark ist, konzentriert sich das Pflegepersonal auf die Patienten und Patientinnen der Nachbarzimmer. Sie werden hinter die sicheren Brandschutztüren gebracht.

Eine gefühlte Ewigkeit scheint zu vergehen, bis über das Treppenhaus die ersten Feuerwehrlehrer im vierten Stock eintreffen und das Kommando übernehmen. Dabei sind von der Alarmierung bis jetzt keine 15 Minuten vergangen. Die 45 Retter und Retterinnen der Feuerwehr Bad Reichenhall sind mit fünf Einsatzwägen vor Ort. Über die Brandschutzzentrale im Erdgeschoss des Krankenhauses haben sie sich mittels Feuerwehrlaufkarten durchs Gebäude hinaufgearbeitet. Sie tragen Schutzkleidung und Atemmasken. Einem festen Ablaufplan folgend beginnen sie mit der Räumung der betroffenen Station in einen sicheren Brandabschnitt auf die Nachbarstation. Nach 20 Minuten sind alle in Sicherheit, der Brand unter Kontrolle und die gefährlichen Rauchgase aus dem Gebäude gepumpt. Diesmal war es nur eine Übung. Aber der Ernstfall könnte genauso ablaufen.

Rauchgase unbedingt meiden

Ein Krankenhaus ist auch für die Feuerwehr kein alltäglicher Einsatzort, denn die zu rettenden Patienten sind nicht mit gesunden Menschen gleichzusetzen. Umso wichtiger ist es, eventuelle Szenarien zu proben, vor Ort und in Zusammenarbeit mit dem Klinikpersonal. Denn das muss bis zum Eintreffen der externen Rettungskräfte die erste Bergung und Sicherung übernehmen. Die größte Gefahr geht dabei von toxischen Rauchgasen aus. Wenn eine Matratze zum Brennen anfängt, dauert es rund zwei Minuten, bis das Zimmer komplett verraucht ist. Nur zwei bis drei Lungenzüge würden reichen, um bewusstlos zu werden. Kurze Zeit später drohen irreversible Schäden und Tod. Zwischen 80 und 90 Prozent aller Brandopfer sind Rauchopfer. Im Falle der Brandschutzübung wurde zwar harmloser, heller Disko-Rauch verwendet, aber auch der erwies sich als äußerst undurchsichtig. Andreas Gabriel, 1. Kommandant der Feuerwehr Bad Reichenhall, wies das Krankenhauspersonal bei der Nachbesprechung deshalb eindringlich daraufhin, Patienten und Patientinnen lieber in ihren rauchfreien Zimmern zu belassen als sie durch verrauchte Korridore schieben zu wollen. „Dort sind sie vorerst sicherer aufgehoben, die Türen müssen unbedingt geschlossen gehalten werden.“ Sowohl Andreas Gabriel als auch der Brandschutzbeauftragte der Kliniken Südostbayern AG, Thomas Fürst, zogen ein positives Fazit aus der gemeinsamen Übung. „Die Räumung durch unser Personal und die ,,interne Alarmierungskaskade‘‘ funktionierte sehr gut. Auch die gute Zusammenarbeit von unserem Personal mit der Feuerwehr unterstrich die gesamte Übung außerdem noch.

Die Patienten und Patientinnen der Kreisklinik Bad Reichenhall waren vorab über die Brandschutzübung informiert worden. Die Station 4b, auf der sich das Szenario abspielte, war zu der Zeit nicht belegt. Als Statisten fungierten Schüler und Schülerinnen der Pflegeschule. Sie wurden vom Team der RUD, der „realistischen Unfall-Darstellung“ des Jugendrotkreuzes, täuschend echt geschminkt. „Wir machen regelmäßig Übungen mit den örtlichen Feuerwehren, aber am Krankenhaus waren wir noch nie“, sagt Petra Ehrmann.

29.09.2022 - Klinikum Traunstein

Optimales Rüstzeug für Kinder- und Jugendmediziner

Fachabteilung des Klinikums Traunstein bietet optimale Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten

Kinder- und Jugendmediziner sind heute an vielen Fronten gefragt: psychische Belastungen durch Corona, die richtige Behandlung bei Diabetes und Herzfehlern, der passende Umgang mit Entwicklungsverzögerungen oder Aufklärung über die angemessene Impfstrategie. Die wachsende Komplexität mancher Krankheitsbilder und steigende Anforderungen des Berufs erfordern eine optimale Aus- und Weiterbildung. mehr...

Hier setzt die Abteilung für Kinder- und Jugendmedizin des Klinikums Traunstein an. Chefarzt Prof. Gerhard Wolf legt größten Wert darauf, angehenden Fachärzten und dem medizinischen Nachwuchs das optimale Rüstzeug an die Hand zu geben.

Mit ihrem umfassenden Versorgungsangebot und gebündelter Expertise hat sich die Abteilung inzwischen überregional einen sehr guten Ruf aufgebaut. Die Kinderintensivstation mit dem Schwerpunkt Neonatologie (Frühchen) sowie die Bereiche für Allgemeinpädiatrie, Kinderkardiologie, -diabetologie, -nephrologie sowie die Neuropädiatrie und die psychologische Betreuung gewährleisten einen 360-Grad-Blick für effektive und möglichst schonende Behandlungsstrategien. Diese orientieren sich an modernsten wissenschaftlichen Standards. Die Kinderchirurgie Südostbayern ermöglicht die Kinderchirurgische Versorgung vom Neugeborenenalter bis ins Jugendalter. Das Kinderschlaflabor samt Schlafambulanz schafft Raum für wertvolle Zusatzdiagnostik bei bestimmten Krankheits- und Beschwerdebildern.

Chefarzt Prof. Gerhard Wolf legt großen Wert darauf, dass die Behandlung in der Abteilung Kinder- und Jugendmedizin des Klinikums Traunstein „state oft the art“ ist. Dazu gehört die Einbeziehung von und die Auseinandersetzung mit neuesten Forschungsergebnissen. Dies hat sich bereits während seiner zehnjährigen Tätigkeit am Boston Children’s Hospital bewährt. Die Klinik ist Lehrkrankenhaus der Harvard Medical School und eine der ersten Adressen in den USA. Als Kinderarzt war er dort eingehend mit den Schwerpunkten Neonatologie, pädiatrische Intensivmedizin und Notfallmedizin befasst. Für Wolfs Habilitation an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München bildete das kindliche Lungenversagen (pediatric ARDS) einen Forschungsschwerpunkt. Seit diesem Jahr ist der Traunsteiner Chefarzt zudem außerplanmäßiger Professor an der LMU.

Gerade im Bereich der Notfallversorgung und Kinderintensivmedizin sowie bei der Versorgung von Frühchen hat die Neuausrichtung der Klinikabteilung enorm profitiert.  Wolf betont, dass ihm „ein besonderer Teamgeist“ der 28 Ärzte, Ärztinnen, Assistenten und Assistentinnen sowie eine „erstklassige Aus- und Weiterbildung“ für den Erfolg besonders am Herzen liegen. „Viele von uns haben Familie. Deshalb sind auch die gegenseitige Hilfe und nötige Flexibilität bei uns ein wichtiges Kriterium.“

Angehende Medizinier oder solche in Facharztausbildung profitieren zudem von den kritisch-angeregten Diskussionsrunden über aktuelle internationale Forschungsergebnisse im wöchentlichen „Journalclub“. Dazu kommt der Austausch mit Experten von Fachkliniken in Großhadern oder der Haunerschen Kinderklinik in München. Ebenso werden Fortbildungen auf Fachkongressen besonders gefördert. Ein weiteres Plus in der Ausbildung für Mediziner ist laut Wolf die Auseinandersetzung mit Diagnose und Behandlung einer Vielzahl unterschiedlicher, komplexer und auch seltener Krankheitsbilder.

„Wir bekommen aufgrund unserer Kompetenz zum Teil Zuweisungen aus dem gesamten südbayerischen Raum“, sagt Wolf. Er betont, dass etwa bei der Ver-sorgung von Frühchen durch den Einsatz minimalinvasiver Methoden und schonender Behandlung die Erfolgsquote deutlich gesteigert werden konnte. Zugleich erhöhe der Einsatz passender Videotechnik die Sicher-heit bei der synchronen Behandlung von Patienten und Anleitung in der Facharztausbildung.

Angesichts des guten Rufs des Hauses und der Möglichkeiten mag es nicht verwundern, dass sich inzwischen sogar neue Kollegen aus dem ganzen Bundesgebiet für die Facharztausbildung in Traunstein bewerben. Auch zum Ende unseres Informationsgesprächs für diesen Artikel drängt bereits die Zeit: Vor dem Chefarztzimmer warten bereits rund 15 Medizinstudenten im Praktischen Jahr darauf, bei der Visite tiefe Einblicke in die Praxis der Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Traunstein zu bekommen.

05.09.2022 - Klinikum Traunstein

Neuer Haupteingang am Klinikum Traunstein geht in Betrieb

Nachdem die letzten notwendigen Gewerke im Bereich der neuen Eingangshalle die letzten Arbeiten erledigt haben, geht ab 5. September der neue Haupteingang am Klinikum Traunstein für Patienten, Besucher und Mitarbeiter in Betrieb.  mehr...

Der temporäre Eingang neben der Klinikkapelle wird gleichzeitig geschlossen und steht als Eingang nicht mehr zur Verfügung. So kann exakt zweieinhalb Jahre nach der Schließung der alten Eingangshalle das Klinikum wieder vom Parkhaus auf dem kürzesten Weg, und vor allem trockenen Fußes jetzt über den neuen Eingang erreicht werden.

Der Innenausbau im Bauabschnitt 1 des Klinikums ist noch im vollen Gange. Die neue Eingangshalle ist jedoch so weit fertiggestellt, dass man vom Haupteingang, mit seiner großen Drehtür und den beiden Rollstuhleingängen gut in das Hauptgebäude gelangt. Das heißt, der neue Haupteingang dient nur als Ein- und Durchgang zum Haupthaus. Die Information und Patientenaufnahme verbleiben bis zur kompletten Fertigstellung des BA1 weiter am bisherigen Ort neben der Kapelle.

Der Testcontainer, der bis dato im alten Parkhaus steht, wird vor dem neuen Haupteingang platziert. Geeignete Fahrradstellplätze werden in der Nähe des Haupteingangs vor dem DTZ geschaffen. Der jetzige Raucherbereich neben der Kapelle bleibt, zu den Zeiten, zu denen die Information besetzt ist, vorerst noch bestehen.

01.09.2022 - Klinikum Traunstein

Die eigenverantwortliche Versorgung der Patienten liegt nun in Ihren Händen

Frisch examinierte Gesundheits- und Krankenpflegekräfte in Traunstein verabschiedet

19 Schülerinnen und Schüler der Kliniken Südostbayern AG haben nun ihre Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger/ zur Gesundheits- und Krankenpflegerin erfolgreich absolviert und durften am letzte Woche feierlich ihre Zeugnisse entgegen nehmen.

Über einen Staatspreis des Freistaats Bayern, durfte sich Frau Tabea Domann, freuen. mehr...

„Sie können nun in den schönsten Beruf starten!“, gratulierte Schulleiterin Mandy Heinrich-Pötz. Stellvertreter Bernhard Wendl fügte hinzu, wie wichtig Bildung für den weiteren Lebensweg ist: „Die abgeschlossene Ausbildung ermöglicht es Ihnen, ein Stück weiter eigenständig und selbstbestimmt zu sein – hierfür wünschen wir Ihnen alles Gute.“

Stellvertretender Landrat, Josef Konhäuser betonte: „Sie haben eine anspruchsvolle Zeit hinter sich. Neben einer Volllast der Krankenhäuser, haben Sie Menschen in schwierigen Phasen ihres Lebens begleitet und sich einen beachtlichen Wissensschatz angeeignet.“ Konhäuser betonte, dass die Absolventen und Absolventinnen mit für die nachhaltige Sicherung der Pflegequalität im Landkreis verantwortlich seien.

„Die meisten von Ihnen bleiben dem Klinikum erhalten - die Bemühungen haben Früchte getragen. Möge der Mensch für Sie im Mittelpunkt stehen! Dann hat Pflege Qualität und bringt Zufriedenheit auf beiden Seiten“, so Walburga Mörtl- Körner, 2. Bürgermeisterin der Stadt Traunstein.

Dr. Uwe Gretscher, Vorstandsvorsitzender der Kliniken Südostbayern äußerte folgenden Wunsch für die Zukunft: „Neben Ambulatisierung finden auch Standortveränderungen statt. Seien Sie dabei, bringen Sie sich ein. Etwa für Menschen aus der Region.“

„Die Türen und Weiterbildungswege bei den KSOB stehen Ihnen offen. Die Stationen freuen sich schon sehr auf Sie! Die eigenverantwortliche Versorgung der Patienten liegt nun in Ihren Händen.“, so die Pflegeleitung der Kreiskliniken Trostberg und Ruhpolding, Dunja Wondra.

Hier fügte Anja Schönheit, die Leitung der Pflege der KSOB, hinzu: „Pflege endet nie – Bildung endet nie!“ Zudem appellierte Schönheit nach mehr gesellschaftlicher Anerkennung für den Pflegeberuf.

„Bleiben Sie so zuverlässige, charakterstarke Teamplayer mit ihren künftigen Kolleginnen und Kollegen, aber vor allem mit Ihren künftigen Patienten.“, so Klassenleitung Angelika Dusch.

Die Klassensprecher Julia Moser und Thomas Follner bedankten sich abschließend für „die gute und professionelle Vorbereitung auf das Berufsleben“ und beschrieben sich nicht nur als Pflegekräfte, „sondern auch mal Modeberater, Sterbebegleiter oder Vertrauensperson“ für unsere Patienten.

Heiter mit zweistimmigem Gesang und Gitarre gestaltete das Duo „Chillyfingers“ den musikalischen Rahmen aus.

01.09.2022 - Kreisklinik Bad Reichenhall

Pflege ist mehr als ein Job

20 frischgebackenen Gesundheits- und KrankenpflegerInnen der Berufsfachschule für Krankenpflege in Bad Reichenhall erhalten Abschlusszeugnisse

Die Absolventen mit ihrer Schulleitung Diana Riske (1.Reihe 2.von links)
Theresia Klinger, Sophie Hinterreiter, Olha Schiz, Natascha Happel, Diana Riske (Schulleitung), Marry Ferrer, Veronika Meisl, Isabelle Wienert, Maria Dürnberger haben die besten Abschlüsse erzielt.

Sie haben drei fordernde und anspruchsvolle Ausbildungsjahre hinter sich und dafür bekamen die 20 frischgebackenen Gesundheits- und KrankenpflegerInnen der Berufsfachschule für Krankenpflege in Bad Reichenhall ihre wohlverdienten Abschlusszeugnisse überreicht. Lob und Anerkennung erhielte sie auch von Landrat Bernhard Kern und Oberbürgermeister Dr. Christoph Lung. mehr...

Schulleiterin Dajana Riske war der Stolz auf ihre Schützlinge anzusehen. Freudestrahlend gratulierte sie den drei Absolventen und 17 Absolventinnen und fand für Jeden und Jede ganz persönliche Worte. In einer emotionalen Abschiedsrede gab sie ihnen diese Wünsche mit auf den Weg: „Möge Ihnen der Spagat zwischen technischer Versiertheit und menschlichen Bedürfnissen gelingen. Mögen sich Ihre Neugier und Routine gegenseitig befruchten und Sie fröhlich bleiben, auch wenn ihr Beruf Sie mit Leben und Tod konfrontiert. Und bringen Sie sich ein, kritisch und konstruktiv, damit der Pflegeberuf seinen verdienten Stellenwert bekommt.“

Auch Pflegeleiter Eugen Siegle überbrachte herzliche Glückwünsche. Er gab den jungen Damen und Herren das mit auf den Weg: „Pflege ist mehr als ein Job, es ist eine Aufgabe, eine Berufung und das Lernen hört nicht auf. Aber vergessen Sie sich nie selbst dabei.“ Bad Reichenhalls Oberbürgermeister bestätigte den Absolventen und Absolventinnen Kampfgeist in schwierigen Zeiten. „Danke für die Entscheidung zu diesem Beruf und dass sie bereit sind, große Verantwortung für die Patienten und die Gesellschaft zu übernehmen. Sie sind Top-Fachkräfte.“ Und Landrat Bernhard Kern lobte: „Ihre Belastung war extrem und dann auch noch der Umgang mit einer Pandemie. Sie haben Kraft und Energie, Flexibilität und Durchhaltevermögen bewiesen. Ich ziehe den Hut vor ihnen.“

Acht der Abgänger und Abgängerinnen bekamen aus der Hand des Landrats eine Staatspreisurkunde der Regierung von Oberbayern überreicht: Maria Dürnberger, Mary Ferrer, Natascha Happel, Sophie Hinterreiter, Theresia Klinger, Veronika Meisl, Olha Schiz und Isabelle Wienert haben das dritte Lehrjahr mit einem Notendurchschnitt zwischen 1 und 1,5 abgeschlossen. Die besten Ergebnisse in den Abschlussprüfungen mit einem Durchschnitt von 1,3 erzielten Theresia Klinger, Veronika Meisl und Isabelle Wienert.

Die Berufsfachschule für Pflege in Bad Reichenhall wurde bereits in den 1950er Jahren gegründet und ist seit den 1970er in der Kurfürstenstraße untergebracht. Zusammen mit der Pflegeschule in Traunstein gehört sie zum Bildungszentrum für Gesundheitsberufe der Kliniken Südostbayern AG. Mit circa 205 Ausbildungsplätzen ist es eine der größten Ausbildungsstätten der Region. Aus der diesjährigen Abschlussklasse bleiben bis auf zwei Absolventen alle den Kliniken Südostbayern als Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen erhalten. Die diesjährige Abschlussklasse ist nicht nur besonders, weil sie als „Corona-Klasse“ unter erschwerten Bedingungen lernte, sondern auch weil sie die letzte ist, die nach dem alten Gesetz für Gesundheits- und Krankenpflege ausgebildet wurde. Seit dem Schuljahr 2020 gilt eine völlig neue Ausbildungsstruktur. Aus den drei Ausbildungen zur Altenpflege, zur Kinderkrankenpflege und zur Krankenpflege wurde eine generalistische Pflegeausbildung. Sie beinhaltet 2100 Stunden theoretischen und praktischen Unterricht sowie eine praktische Ausbildung mit einem Umfang von 2500 Stunden. Sie soll die selbstständige, umfassende und prozessorientierte Pflege von Menschen aller Altersstufen in akut und dauerhaft stationären sowie ambulanten Pflegesituationen vermitteln. Beruflich stehen gelernten Pflegern und Pflegerinnen dann viele Wege offen. Schulleiterin Dajana Riske: „Man kann sich fort- und weiterbilden beispielsweise zur Fachkraft für Geriatrie, Palliative Care oder zum Wundexperten. In bestimmten Bereichen kann man eine Weiterbildung absolvieren wie in der Intensivpflege, Anästhesiepflege oder Notfallpflege. Oder man studiert Berufspädagogik im Gesundheitswesen, so wie. Das Feld der Pflege ist vielseitig und bietet ein breites Feld an Möglichkeiten des Lebenslagen Lernens. Ebenso eröffnen sich zahlreiche Aufstiegschancen. Man kann auch patientenfern in der Wirtschaft, im Produktevertrieb, im Marketing oder im Management Bereich arbeiten. Alles ist möglich.“

19.08.2022 - Bildungszentrum

Start ins pflegerische Berufsfeld geschafft

17 Schülerinnen und Schüler haben ihre einjährige Ausbildung in der Berufsfachschule für Krankenpflegehilfe Traunstein der Kliniken Südostbayern AG erfolgreich absolviert und durften vergangene Woche ihre Zeugnisse entgegennehmen. mehr...

„Sie können feiern und stolz auf sich sein!“, so Schulleiterin Mandy Heinrich- Pötz und appellierte, dass Fingerspitzengefühl und ein wohlwollendes Menschenbild unverzichtbar für den Beruf der Pflegefachhilfe seien. Sie wünsche sich, dass sich die Absolventinnen und Absolventen in ihrer beruflichen Zukunft immer folgende Frage stellen: „Möchte ich in dieser Situation genauso behandelt werden?“

Frau Resi Schmidhuber betonte, dass sie Vorbilder für unsere Gesellschaft seien und Gesundheit die Basis unseres Lebens darstelle. Die stellvertretende Landrätin erklärte, dass auch die Krankenpflegehilfe mit dafür verantwortlich sei, die hohe Qualität der Pflege im Landkreis aufrecht zu erhalten.

„Sie haben die Grundlage für eine erfolgreiche berufliche Laufbahn gelegt und sich für einen Beruf entschieden, der dringend gebraucht wird. Machen Sie Werbung für den Beruf – es könnten mehr sein!“, so die stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Traunstein, Frau Burgi Mörtl- Körner.

Dr. Uwe Gretscher, Vorstandsvorsitzender der Kliniken Südostbayern, äußerte seinen Respekt gegenüber den Absolventinnen und Absolventen, sich eben nicht für einen „9-to-5- Job“ entschieden zu haben. Er äußerte sich offen für eine fortschreitende Digitalisierung im Gesundheitswesen. Diese ermögliche mehr Zeit am Patienten und verbesserte Arbeitsbedingungen. „Wir laufen auf 600 Betten zu“, so Dr. Gretscher und ermutigte die frisch ausgebildeten Pflegefachhelferinnen und -helfer, „in Traunstein zu bleiben“.

Pflegeleiterin Gertrud Wyhs unterstrich, dass die Krankenpflegehilfe eine „tragende Säule in der Patientenversorgung sei und Pflegende die meiste Bindungszeit am Patienten besaßen“.

„Wir freuen uns, die Klinik wächst. Bleiben Sie dem Beruf treu. Man wird gebraucht und gebraucht zu werden, ist eine gute Sache!“, so Wyhs.

Klassenleiter und stellvertretender Schulleiter Wolfgang Raufeisen gratulierte nicht nur zu der schulischen Leistung, sondern auch „zu einem wertvollen Beitrag in der Versorgung und Pflege unserer erkrankten Mitmenschen, unter weiterhin erschwerten Ausnahmebedingungen“. Auch er betonte die Wichtigkeit des Pflegeberufes und forderte für eine gute Ausbildung zukunftsweisende schulpolitische Rahmenbedingungen.

Raufeisen wurde im Namen der Klasse durch die Klassensprecherin Frau Seraphine Magerl gedankt. „Der Beruf ist schwer und ich bin so stolz auf meine Klassenkameraden!“, so Magerl.

Besonders geehrt wurden die Absolventinnen und Absolventen mit den besten Abschlussprüfungsnoten:  Frau Katharina Axt aus Traunreut, Herr Abdulkarim Alghadban aus Siegsdorf, Herr Pascal Egerland aus Tacherting, Frau Joanna Pikor aus Aufham sowie Frau Weyni Brhane aus Ainring.

Der musikalische Rahmen wurde durch Herrn Michael Alf, Musiklehrer aus Siegsdorf, ausgestaltet. Auf dem Keyboard gab er beschwingt Musikstücke wie „Wellerman“ von Nathan Evans zu Besten.

Die Klassenleitung Wolfgang Raufeisen und der Vorstandsvorsitzende Dr. Uwe Gretscher beglückwünscht die fertigen  Pflegefachhelfer und -helferinnen zu ihrem erfolgreichen Abschluss.
Die Klassenleitung Wolfgang Raufeisen und der Vorstandsvorsitzende Dr. Uwe Gretscher beglückwünscht die fertigen Pflegefachhelfer und -helferinnen zu ihrem erfolgreichen Abschluss.
24.08.2022 - Kreisklinik Bad Reichenhall

Neue Chefärztin für die Zentrale Notaufnahme

Die Zentrale Notaufnahme (ZNA) der Kreisklinik Bad Reichenhall hat eine neue Chefärztin. Dr. Verena Kollmann-Fakler hat zuletzt die ZNA in Trostberg mitaufgebaut und als Leitende Ärztin betreut. Die gebürtige Inzellerin ist Fachärztin für Innere Medizin, Gastroenterologie sowie Intensiv- und Notfallmedizinerin. mehr...

Notaufnahmen sind so etwas wie das Portal einer Klinik. Hier findet die akute Versorgung statt, beispielsweise von Unfallopfern, Schlaganfall- und Herzinfarktpatienten, Vergiftungsfällen sowie Patienten mit akuten Schmerzen oder anderen unklaren Symptomen. Hier entscheidet sich auch, ob der Patient stationär weiterbehandelt werden muss oder nach einer ambulanten Versorgung in die hausärztliche Behandlung entlassen werden kann.

2018 hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) neue Regelungen erlassen, wonach Notaufnahmen als eigenständige Abteilung zu behandeln sind und auf gleicher Ebene wie die anderen Fachabteilungen stehen. Sie werden von einem qualifizierten Notfallmediziner geleitet. Entsprechend übernimmt Dr. Verena Kollmann-Fakler an der ZNA der Kreisklinik Bad Reichenhall die medizinisch fachliche Leitung. Sie ist nicht nur zuständig für die optimale Patientenversorgung, sie trägt auch die Gesamtverantwortung für alle organisatorischen Abläufe, für die Zusammenarbeit mit den anderen Klinikabteilungen, sie ist Ansprechpartnerin für die niedergelassenen Kollegen und Kolleginnen sowie Schnittstelle zum Rettungsdienst. Und sie bildet intern Ärzte und Ärztinnen in der klinischen Akut- und Notfallmedizin aus.

Notfall- und Intensivmedizin ist Dr. Verena Kollmann-Fakler in ihrer gesamten Ausbildung schon immer eine Herzensangelegenheit gewesen. Bereits an der Kreisklinik Trostberg war es ihre Aufgabe die dortige Notfallmedizin aufzubauen. Die 44-Jährige bringt somit also beste Qualifikationen ein, im Berchtesgadener Land eine große Notaufnahme zu installieren, in der jeder Patient und jede Patientin optimal und rund um die Uhr versorgt werden kann - von der 24-Stunden-Neurologie (Schlaganfallbehandlung) bis zur Geburtshilfe. „Wir haben das Glück, an der Kreisklinik Bad Reichenhall zusätzlich zur Notaufnahme auch eine Kassenärztliche (KV)- Notfallpraxis im Haus integriert zu haben, die auch Mittwochnachmittag und Freitagnachmittag Sprechstunde hat, wenn viele Hausärzte nicht verfügbar sind. Hier können auch einfache Sachen wie Schnupfen, Husten, kleine Verletzungen und die bekannten Alltagserkrankungen fachlich versiert behandelt und gegebenenfalls entschieden werden, ob eine klinische Weiterversorgung notwendig ist“, erklärt Dr. Verena Kollmann-Fakler.

Die Ärztin stammt gebürtig aus Inzell, wo sie auch aufgewachsen ist und heute mit Mann und den drei Kindern lebt. „Ich mag meine Heimat sehr, die Landschaft mit den Bergen, den Seen und der Natur. Am schönsten ist es, mit meiner Familie einfach draußen unterwegs zu sein. Vor allem im Winter ist Skifahren mein liebstes Hobby, so Dr. Verena Kollmann-Fakler.

Landrat Bernhard Kern heißt gemeinsam mit Artur Sautner, Stationsleitung Zentrale Notaufnahme, Vorstandsvorsitzenden Dr. Uwe Gretscher und Eugen Siegle, Pflegeleitung Bad Reichenhall die Chefärztin der Zentralen Notaufnahme Bad Reichenhall, Dr. Verena Kollman-Fakler, herzlich willkommen
Landrat Bernhard Kern heißt gemeinsam mit Artur Sautner, Stationsleitung Zentrale Notaufnahme, Vorstandsvorsitzenden Dr. Uwe Gretscher und Eugen Siegle, Pflegeleitung Bad Reichenhall die Chefärztin der Zentralen Notaufnahme Bad Reichenhall, Dr. Verena Kollman-Fakler, herzlich willkommen
23.08.2022 - Kreisklinik Bad Reichenhall

Familienzimmer und Besuche wieder möglich

Nach der Geburt haben die meisten Mütter gerne erstmal Ruhe und würden die Zeit am liebsten nur zu dritt mit Baby und Partner verbringen, und das gerne rund um die Uhr. Dafür gibt es sogenannte Familienzimmer. Der Vater zieht mit ein – unter Einhaltung von geltenden Corona-Schutzmaßnahmen -, kann Tag und Nacht im Krankenhaus bleiben und bekommt als Selbstzahler ebenfalls volle Verpflegung. Auch Geschwisterkinder können mit untergebracht werden. mehr...

Aufgrund der strengen Corona-Vorschriften für Krankenhäuser mussten Familienzimmer die zurückliegenden Monate geschlossen bleiben. An der Kreisklinik Bad Reichenhall hat man die Zeit genutzt, beide Räume neu auszustatten. Die hellen Zimmer strahlen nun noch mehr Behaglichkeit aus, es gibt ein Doppelbett sowie ein Beistellbett für den Säugling, Tisch und Stühle, Wickelkommode, Couch und natürlich ein eigenes Bad und einen Balkon.

Eingeschränkte Besuchsregelung

So schön Besuch im Krankenhaus auch ist, für Mutter und Kind kann er anstrengend sein.

Dabei sollte die Zeit des Wochenbettes vor allem eine erholsame Zeit des Neubeginns sein, des Kennenlernens, des Ankommens. Wenn sich Familie und Freunde aber die Klinke in die Hand geben, bleibt die Ruhe auf der Strecke. „Wir haben die letzten Monate sehr gut beobachten können, dass die Mütter besser stillen können und dass die Atmosphäre wesentlich entspannter ist, wenn sie etwas weniger Besuch haben. Sie können sich auf sich konzentrieren, diese besondere Zeit genießen und wir können sie ungestört bei allem anleiten. Früher war es oft so, dass bis weit in den Abend Besuch gekommen ist“, sagt Stationsleiterin Verena Hellmann. Jetzt sind die Besuchszeiten auf 14 bis 17 Uhr beschränkt und es gilt: eine aktuell negativ getestete Person pro Tag und pro Patientin, wobei die Geschwisterkinder nicht mitgezählt werden. Darüber freut sich auch Verena Hellmann: „Es ist wirklich erfreulich und sehr wichtig, dass die Geschwister endlich wieder mit ins Krankenhaus kommen und die Mama und das Neugeborene besuchen dürfen“.

Sanft und sicher

In der Kreisklinik Bad Reichenhall stehen Schwangeren drei neu renovierte und ausgestatte Kreißsäle sowie eine Gebärwanne zur Verfügung. Etwa 600 Frauen werden hier pro Jahr bei der Entbindung betreut. Dabei ist 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche ein Team aus Ärzten und Hebammen parat, das auch bei einem Notfall und allen Eventualitäten sofort reagieren kann. Verschiedene Szenarien und Notfallsituationen werden regelmäßig mit allen beteiligten Berufsgruppen simuliert und trainiert. Auch Telemedizin mittels Live-Schaltung in die Kinderklinik in Traunstein ist rund um die Uhr möglich und schafft noch mehr Sicherheit für alle.

 

Info:

Für werdende Eltern findet jeden 1. Dienstag im Monat um 19 Uhr im Klinikum Bad Reichenhall der monatliche Informationsabend statt, allerdings derzeit online. Hier können sämtliche Fragen rund um die Geburt gestellt werden. Anmeldungen werden über die Homepage www.kliniken-suedostbayern.de/geburtshilfe-reichenhall entgegengenommen. Zur Veranstaltung wird dann zeitnah ein Zoom-Link zugeschickt.

Ein „Medizin Talk“ zum Thema „Geburt – sanft und sicher“ wird am kommenden Donnerstag, 25.08.2022 um 19:00 Uhr auf der Bayernwelle Südost ausgestrahlt, in dem der Chefarzt der Abteilung Prof. Dr. Christian Schindlbeck, Stationsleitung Verena Hellmann und Hebamme Christine Müller im Interview mit Verena Fuchs über die Geburtshilfe besonders in der Kreisklinik Bad Reichenhall informieren.

Verena Hellmann, Stationsleitung, Johanna und Sebastian Schedlbauer mit Valentin und Baby Rosalie im Familienzimmer der Station 1a
Verena Hellmann, Stationsleitung, Johanna und Sebastian Schedlbauer mit Valentin und Baby Rosalie im Familienzimmer der Station 1a
21.07.2022 - Klinikum Traunstein

Pflege fördern im Fokus

Eva Mayr-Stihl Stiftung unterstützt das Klinikum Traunstein bei seiner Arbeit an einem optimalen Arbeits- und Ausbildungsumfeld für Pflegefachkräfte

v.l.n.r.: Dr. Uwe Gretscher (Vorstandsvorsitzender der Klinken Südostbayern), Christine Zeindl (Bereichsleitung Intensivpflege, Klinikum Traunstein), Robert Mayr (Vorstandsvorsitzender der Eva Mayr-Stihl Stiftung), Gertrud Wyhs (Pflegeleitung, Klinikum Traunstein), Gisela Otrzonsek (Fachkraft Psychosoziale Unterstützung, Klinikum Traunstein) und Landrat Siegfried Walch
v.l.n.r.: Dr. Uwe Gretscher (Vorstandsvorsitzender der Klinken Südostbayern), Christine Zeindl (Bereichsleitung Intensivpflege, Klinikum Traunstein), Robert Mayr (Vorstandsvorsitzender der Eva Mayr-Stihl Stiftung), Gertrud Wyhs (Pflegeleitung, Klinikum Traunstein), Gisela Otrzonsek (Fachkraft Psychosoziale Unterstützung, Klinikum Traunstein) und Landrat Siegfried Walch

Am Klinikum Traunstein startet dieses Jahr ein Pilotprojekt, das von und mit Pflegekräften entwickelt wurde und mit 363.000 Euro von der Eva Mayr-Stihl Stiftung gefördert wird. Es hat zum Ziel, unter den gegebenen Rahmenbedingungen Erleichterungen im Arbeitsumfeld der Pflegenden zu schaffen. Der Bereich Pflege mit seinem immer komplexer werdenden Aufgabenspektrum soll gefördert sowie die Aus- und Fortbildung gestärkt werden.  Das Pilotprojekt umfasst die innovative Nutzung von Technik zur körperlichen Entlastung und den Einsatz speziell geschulter Fachkräfte zur Verringerung der psychosozialen Belastungen im Intensivpflege-Bereich. mehr...

„Den Kliniken Südostbayern ist es schon seit Jahren ein Anliegen, das Arbeitsumfeld im Bereich Pflege effektiver und vor allem auch attraktiver zu gestalten. Mit der Digitalisierung unserer Patientenakten konnten wir schon einige Vereinfachungen im Alltag unserer Pflegekräfte erreichen. Wir sind dankbar, dass wir nun am Klinikum Traunstein mit Unterstützung der Eva Mayr-Stihl Stiftung den nächsten Entwicklungsschritt auf den Weg bringen können“, erklärt Dr. Uwe Gretscher, Vorstandsvorsitzender der Klinken Südostbayern.  

Einer der Schwerpunkte ist die ergonomische, kraft- und zeitsparende Gestaltung von Arbeitsabläufen. Neben besonders ergonomischen Therapie-Intensivbetten kommen unter anderem auch sogenannte Exoskelette zum Einsatz. Die Geräte werden wie Westen angezogen und verstärken die menschliche Muskelkraft um ein Vielfaches. Sie werden bereits in vielen Branchen genutzt, wo Hebetätigkeiten geleistet werden müssen. Bisher haben nur sehr wenige Kliniken die Verwendung im Bereich der Pflege für sich entdeckt. Mit den Exoskeletten kann der Patient mit minimalem Krafteinsatz in seinem Bett umgelagert oder auch das erste gemeinsame Aufstehen in der Remobilisationsphase geübt werden – für die Pflegekraft deutlich rückenschonender.

Weiterhin ist die Entlastung in psychosozialen Themen im sensiblen Intensivpflege- Bereich ein wichtiger Eckpfeiler. „Besonders auf den Intensivstationen befinden sich Patienten und ihre Angehörigen in einer oft schwerwiegenden Ausnahmesituation und brauchen dann auch intensive mentale Unterstützung. Als speziell psychologisch geschulte Fachkraft kann man hier vieles bewirken, die Situation für alle Beteiligten erheblich entspannen und den Intensivpflegekräften mit Zeitersparnissen unter die Arme greifen“, so Gisela Otrzonsek, Psychoonkologin am Klinikum Traunstein. Mit der Maßnahme kann den Patienten ein erweitertes Spektrum an Beratung und Betreuung angeboten werden, die auch den Pflegefachkräften für eigene Anliegen in Krisensituationen zur Verfügung steht.

Die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften wird mit speziellen Trainingsangeboten gefördert. So werden in der Pflegefachschule drei neue moderne Simulationspuppen beschafft.  Weiterhin werden Angebote bereitgestellt, welche die Eingliederung von Wiedereinsteigern und das Onboarding von Fachkräften aus dem Ausland unterstützen. Dazu zählen Sprachtraining und Auffrischungskurse zum Beispiel im Umgang mit digitalem Equipment.

Die Eva Mayr-Stihl Stiftung engagiert sich schon seit einigen Jahren am Klinikum Traunstein. Im letzten Jahr konnte das mobile ECMO-Notfallteam mit zwei zusätzlichen mobilen Herz-Lungen-Maschinen und einem eigenen Einsatzfahrzeug gestärkt werden. Auf dem Höhepunkt der Pandemie im Jahr 2019 stiftete sie ein eigenes Covid-19-Schnelllabor. In den Vorjahren hatten Digitalisierungsprojekte im Mittelpunkt der Förderung gestanden. „Qualifiziertes Pflegepersonal ist für unsere Region und die Bürger von enormer Bedeutung. In der Gesundheitsversorgung das Beste für die Menschen in der Region zu leisten ist eine unserer wichtigsten Aufgaben. Ein herzliches Vergelts‘ Gott an die Eva Mayr-Stihl Stiftung und deren Unterstützung“, so Landrat Siegfried Walch. 

Robert Mayr, einer der Stifter der Eva Mayr-Stihl Stiftung, hat einen besonderen Bezug zur Region: „Die Region und das Klinikum Traunstein liegen mir besonders am Herzen, denn ich bin vor über 80 Jahren dort geboren worden. Da die Stiftung einen Schwerpunkt ihrer Arbeit auf die Medizin setzt und es aus meiner Sicht eine gesellschaftliche Priorität ist, etwas für den Beruf der Pflegefachkraft zu tun, habe ich das dieses Jahr auch in den Fokus unserer Stiftungsarbeit gerückt.“

27.07.2022 - Kliniken Südostbayern

Kliniken Südostbayern AG heimst Auszeichnungen ab

Drei Innovationspreise von der Klinik-Kompetenz-Bayern (KKB) für die Kliniken Südostbayern

Die Kliniken Südostbayern haben schon vor einigen Jahren begonnen, den ursprünglich industrieorientierten Ansatz „Lean Management“ – auf deutsch „schlankes Management“ – bei sich zu etablieren. Ziel ist es, nachhaltig die Effizienz zu steigern und gleichzeitig den Beschäftigten mehr Zeit für die Behandlung und Pflege der Patienten und Patientinnen zu ermöglichen. mehr...

Und nicht weil man von ihnen verlangt, dass sie schneller arbeiten oder indem Tätigkeiten verlagert werden. Es geht stattdessen darum, Bereiche, die nicht direkt zu Behandlung und Pflege beitragen wie beispielsweise administrative Arbeiten, Warte- und Rüstzeiten, auf mögliche Verschwendung zu überprüfen und diese entweder zu beseitigen oder zu verringern.

„Klinische Prozesse müssen immer effizienter werden, um der Masse medizinischer Daten und der Verdichtung klinischer Aufenthalte gerecht zu werden. Allerdings darf die Digitalisierung nie dem Selbstzweck dienen. Sie muss immer eine erlebbare Verbesserung für den Patienten und für alle im Haus tätigen Berufsgruppen darstellen. Denn schlechte analoge Prozesse, die digitalisiert werden, liefern am Ende auch nur schlechte digitale Prozesse“, so der Vorstandsvorsitzende der Kliniken Südostbayern, Dr. Uwe Gretscher.

Mehr Effizienz durch Digitalisierung

Mit diesem Leitziel vor Augen beschäftigte sich das klinikinterne „Lean Team“ im letzten Jahr umfassend mit dem Konzept der „Lean Bettenstation“, einer Modellierung der patientenzentrierten Versorgung. Dabei waren folgende Elemente der Wertschöpfung ausschlaggebend: Dem Patienten geben, was er jetzt braucht. Alle Leistungen zum Patienten bringen. Das Prinzip der Soforterledigung. Das Geschehene sichtbar machen. Unmittelbar auf Abweichungen reagieren. Arbeitsbelastung ausbalancieren. Im oberen Drittel der Qualifikation arbeiten.

Die ersten repräsentativen Auswertungen innerhalb der Kliniken Südostbayern zeigen bereits, dass unter Anwendung dieser Taktiken die Wertschöpfung und die Abläufe deutlich verbessert werden können. „Mehr Zeit für Zuwendung ist sowohl für Patienten und Patientinnen als auch für die Mitarbeiterschaft ein wichtiger Aspekt. Das kann gelingen, wenn die Prozesse nach der Lean-Methode verändert und zur digitalen Transformation genutzt werden“, bestätigt Reinhold Frank, Leiter Qualitäts- und Organisationsentwicklung bei den Kliniken Südostbayern und federführend verantwortlich für die „Lean Bettenstation“.

Bei der Preisvergabe der Klinik Kompetenz Bayern (KKB) wurden aber nicht nur wirtschaftliche oder prozessorientierte Optimierung berücksichtigt, es standen vor allem der Innovationsgedanke und die Übertragbarkeit auf andere Kliniken im Vordergrund. Auch hierbei überzeugte das Projekt „Lean Bettenstation“ und sicherte sich den ersten Platz von insgesamt 13 eingereichten Projekten. Auch Platz zwei und drei gingen an die Kliniken Südostbayern AG für die sprachgesteuerte Dokumentation in Echtzeit mittels Front-End-Sprecherkennung und die „Welch Allyn Spot Monitore“.

„Wir stehen vor vielen Herausforderungen, die nach smarten Lösungen verlangen: der sich stetig verschärfende Wettbewerb um Fachkräfte, zunehmender Kostendruck, immer anspruchsvollere, qualitativ hochwertige Versorgung der Patienten und die Gewährleistung von Datensicherheit. Die Digitalisierung steht weiterhin ganz oben auf unserer Agenda. Sie birgt viele Chancen, bringt jedoch zunächst einmal erheblichen Umstellungsbedarf mit sich, der Zeit und Kraft kostet, sich aber lohnt“, weiß Dr. Uwe Gretscher

KKB-Innovationspreis 2022

Die Klinik-Kompetenz-Bayern eG wurde im Januar 2011 gegründet. Ziel ist es, kommunale und freigemeinnützige Kliniken in Bayern effektiv zu vernetzen. Damit unterstützt die KKB die Kommunen, Landkreise und kreisfreie Städte, ihrer rechtlichen Verpflichtung nachzukommen und die medizinische Versorgung vorzuhalten. Mit 58 in der KKB vertretenen Kliniken steht die eingetragene Genossenschaft für praxistaugliche und bedarfsgerechte Lösungen sowie flexible Denkweisen, um den weitreichenden Wandel im Gesundheitssystem erfolgreich zu gestalten.

21.07.2022 - Kreisklinik Trostberg

Besondere Patienten brauchen eine besondere Behandlung

Simulation eines Chemie-Unfalls durch Klinikpersonal der Kreisklinik Trostberg, Freiwillige Feuerwehr und Alzchem Werkfeuerwehr

Im bayerischen Chemiedreieck treffen manche Menschen nicht nur am Arbeitsplatz auf chemische Produkte, das könnte auch bei einem Unfall auf der Straße passieren. Dergestalt war auch die Übung konzipiert, die nun in Zusammenarbeit mit dem Klinikpersonal der Kreisklinik Trostberg, der Freiwilligen Feuerwehr (FF) Trostberg, Stein an der Traun und der Werkfeuerwehr der Firma Alzchem stattfand. mehr...

Die Idee: Irgendwo im Bereich rund um Trostberg hat sich ein Verkehrsunfall ereignet, bei dem es zum Austritt von Chemikalien und Verunreinigung (Kontamination) von Verletzten gekommen ist. Die Herausforderung: Den Stoff soll so schnell wie möglich von der Haut zu entfernen, um danach die Patienten möglichst zügig in der Klinik zu untersuchen und zu behandeln.

Durch vorbereitende Gespräche und die Erstellung eines Übungsplanes gelang diese seltene Herausforderung für diese erste Übung sehr gut. Interessant waren das Zusammenspiel der verschiedenen Parteien: Während Feuerwehrleute in der Regel mit gehfähigen und schmerzfreien kontaminierten Personen zu tun haben, treffen Klinikmitarbeiter hingegen regelhaft auf Verletzte ohne Stoffbehaftung. Die jeweiligen Kenntnisse ergänzten sich dann in der Zusammenarbeit: Die Feuerwehr unterstützte mit Atemschutzmasken und leichten Chemikalienschutzanzügen, das dadurch geschützte Klinikpersonal reinigte die Personen und leitete die ebenso geschützten Feuerwehrleute beim Waschen der Verletzten an. Am Ende waren durch dieses „Teamwork“ alle Patienten rein und konnten in die übliche Klinikversorgung übernommen werden.

Eine nicht alltägliche Herausforderung konnte gemeinsam gemeistert werden und die gewonnenen Erfahrungen liefern allen Beteiligten Sicherheit für den Fall der Fälle - auch wenn dieser hoffentlich nie eintreten wird.

04.07.2022 - Klinikum Traunstein

4,2 Millionen Euro Förderung fürs Klinikum Traunstein

Gesundheitsminister Klaus Holetschek übergab ersten Förderbescheid

(von links) MdL Klaus Steiner, Landrat Bernhard Kern (Berchtesgadener Land), Andreas Lange (Digitalisierung KSOB), Landrat Siegfried Walch (Traunstein), Dr. Stefan Paech (Medizinischer Direktor KSOB), Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek, Dr. Claus-Uwe Gretscher (Vorstandsvorsitzender KSOB), Staatsministerin Michaela Kaniber, Peter Lechner (Leitender Ministerialrat), Elisabeth Ulmer (Vorständin KSOB), MdB Peter Ramsauer
(von links) MdL Klaus Steiner, Landrat Bernhard Kern (Berchtesgadener Land), Andreas Lange (Digitalisierung KSOB), Landrat Siegfried Walch (Traunstein), Dr. Stefan Paech (Medizinischer Direktor KSOB), Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek, Dr. Claus-Uwe Gretscher (Vorstandsvorsitzender KSOB), Staatsministerin Michaela Kaniber, Peter Lechner (Leitender Ministerialrat), Elisabeth Ulmer (Vorständin KSOB), MdB Peter Ramsauer

Im Rahmen einer Runde aus Vertretern der Kliniken Südostbayern und der Politik übergab Gesundheitsminister Klaus Holetschek einen ersten Förderbescheid über 4.210.200 Euro an den Vorstandsvorsitzenden der Kliniken Südostbayern, Dr. Claus-Uwe Gretscher. Begleitet wurde er dabei von den lokalen CSU-Größen: der bayerischen Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber, dem Traunsteiner Landrat Siegfried Walch, seinem Berchtesgadener Amtskollegen Bernhard Kern, den Abgeordneten Dr. Peter Ramsauer (Bundestag) und Klaus Steiner (Landtag). mehr...

Die Krankenhausfinanzierung stelle die Bundes- und Landespolitik vor enorme Herausforderungen. Verbessert werden müsse in jedem Fall die Finanzierung der Betriebskosten. Die Sanierung in Traunstein sei der richtige Weg, dass das Krankenhaus einen noch besseren Weg in vielen Bereichen einschlage. Wenn die Fördergelder dazu dienten, bessere Abläufe und Entlastung herbeizuführen, sei dies sicher gut investiertes Geld. 

Wie der Kliniken-Vorstandsvorsitzende Dr. Uwe Gretscher erläuterte, mache die Corona-Pandemie deutlich, dass zu wenig in die Digitalisierung und moderne technische Ausstattung der Krankenhäuser investiert worden ist. Nun solle dieser Mangel mit Finanzmitteln des Bundes in Höhe von 3 Milliarden Euro und weiteren 1,3 Milliarden Euro aus den Länderkassen möglichst schnell beseitigt werden. Der Kliniken-Verbund habe für dieses Förderprogramm 20 Anträge in Höhe von rund 12,4 Millionen Euro gestellt, für die Standorte Traunstein, Ruhpolding, Bad Reichenhall, Freilassing, Berchtesgaden und Trostberg.

3,34 Millionen Euro der nun bewilligten Fördergelder würden verwendet, um im Traunstein und Ruhpolding ein Patientenportal zu schaffen. Die restlichen 871.000 Euro flössen in erste IT-Sicherheitsmaßnahmen. Mit weiteren, noch zu genehmigenden Fördergeldern sollen Systeme zur digitalen Dokumentation der Pflege- und Behandlungsleistungen, ein elektronisches Medikamentenmanagement, elektronische Entscheidungsunterstützungssysteme im Bereich der onkologischen Radiologie, datenschutzkonforme Datenaustauschplattform und weitere Verbesserungen der IT-Sicherheit finanziert werden.

Text: Werner Bauregger

24.06.2022 - Kliniken Südostbayern

Bis ans Nordkap für die neue Kinderklinik

Zwei Abenteurer sammeln auf der Baltic-Sea-Rallye für die neue Kinderklinik im Klinikum Traunstein

Am Samstag, den 18. Juni fiel in Hamburg der Startschuss für die nördlichste Rallye der Welt - mit dabei sind Adrian Pretzsch und Claudius Henke. Mit ihrem 20 Jahre alten BMW-Cabrio nehmen sie am Baltic Sea Circle teil, der sie 7500 km durch neun Länder rund um die Ostsee bis zum Nordkap und wieder zurück nach Hamburg führt. mehr...

Dabei müssen Sie auf moderne Navigationsgeräte und GPS verzichten und auch Autobahnen sind tabu. Voraussetzung für die Teilnahme ist aber, dass sie mit ihrem Einsatz Spenden für ein gemeinnütziges Projekt sammeln. Adrian und Claudius haben sich gemeinsam mit dem Lions Club Übersee dafür entschieden, den Bau der neuen Kinderklinik in Traunstein zu unterstützen. Über die staatlichen Fördermittel hinausgehend wird in Traunstein für die kleinsten Patienten eine besonders angenehme und familienfreundliche Atmosphäre mit tollen Spielmöglichkeiten, schönen Kinderpatientenzimmern und viel Platz für Elternübernachtung geschaffen.

Claudius und Adrian - zwei Abenteurer auf vier Rädern aus Münster und Frankfurt, haben schon letztes Jahr an der European-5000-Rallye teilgenommen, einer Abenteuerreise durch Westeuropa, und dabei Spenden für die Movember-Foundation gesammelt, die sich gemeinsam mit vielen Rockstars für die spezifischen Belange rund um Männergesundheit einsetzt. Auch dieses Jahr sollte ihr Spendenprojekt wieder dem Gesundheitswesen zugutekommen.

"Gerne und oft bin ich in den Alpen und fühle mich dieser Region mit vielen guten Erinnerungen verbunden. Als wir vom Bau der neuen Kinderklinik in Traunstein und den Vorhaben dort hörten, stand unser Herzensprojekt für die diesjährige Charity fest - zumal wir auch sofort beim Lions Club Übersee, zu dem auch persönliche Kontakte bestehen, Unterstützung fanden," so Adrian Pretzsch.  "Als Mediziner liegt mir dieses Projekt sehr am Herzen und mit der touristischen Lage in den Alpen kommt es ja auch Kindern weit über den südostbayerischen Raum hinaus zugute," fügt Claudius Henke hinzu.

Im Klinikum Traunstein wurde die Spendenaktion gerne und dankbar aufgenommen: "Wir danken dem Lions-Club Übersee und dem Rallye-Team für den tollen Einsatz und freuen uns sehr, dass wir mit unseren Plänen für die neue Kinderklinik begeistern konnten. Unserem Team wünschen wir nun eine sichere und erfolgreiche Tour zum Nordkap," so Dr. Uwe Gretscher, Vorstandsvorsitzender der Kliniken Südostbayern.

Die Baltic-Sea-Rallye führt durch Deutschland, Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland, Estland, Lettland, Litauen, Polen. Höhepunkte sind die Fahrt bis zur Kugel am Nordkap und die Mitternachtssonnenevents am Polarmeer. Die Route wählt jedes Team selbst, gefahren wird nur auf Landstraßen, rund 2000 km wohl auch auf unbefestigten Wegen und "old style" mit Karten und Kompass. Auf dem Weg gibt es zahlreiche Aufgaben zu bewältigen, die Teamgeist, Improvisation und Kreativität erfordern und in einem Roadbook festgehalten werden. Dabei kommen natürlich auch Abenteuergeist und Spaß nicht zu kurz.

Auch auf Facebook (https://www.facebook.com/Zylinderk%C3%B6pfe-208543781173669) und auf Instagram (https://www.instagram.com/team_zylinderkoepfe) kann man den Verlauf der Reise und die Herausforderungen mitverfolgen, tolle Fotos sehen und die beiden Abenteurer anfeuern.

Unterstützen kann man die Initiative über den Lions Club Übersee, Spendenkonto: Lions Hilfswerk Übersee-Forum am Chiemsee-Cyber, IBAN: DE16 7007 0010 0200 3150 00, Verwendungszweck: Kinderklinik Traunstein. Spendenquittungen können von Lions Club Hilfswerk ausgestellt werden. 

15.06.2022 - Kliniken Südostbayern

Höchste Expertise auch für Pankreaskarzinome

Das Darmzentrum am Klinikum Traunstein hat sich mit der erfolgreichen Zertifizierung des Pankreaszentrums zum Viszeralonkologischen Zentrum erweitert

Die Ärzte des Viszeralonkologischen Zentrums Traunstein von links: Oberärztin Dr. Birgit Reinisch, Chefarzt der Viszeralchirurgie Dr. Thomas E. Langwieler, Chefarzt der Gastroenterologie Dr. Björn Lewerenz, Oberarzt Dr. Manuel Strohmeier
Die Ärzte des Viszeralonkologischen Zentrums Traunstein von links: Oberärztin Dr. Birgit Reinisch, Chefarzt der Viszeralchirurgie Dr. Thomas E. Langwieler, Chefarzt der Gastroenterologie Dr. Björn Lewerenz, Oberarzt Dr. Manuel Strohmeier

Mit mehreren spezialisierten Organkrebszentren und unterstützenden Fachdisziplinen vereint das zertifizierte Onkologische Zentrum der Kliniken Südostbayern AG (KSOB) auch überregional hohe medizinische Kompetenz im Kampf gegen Krebserkrankungen. Neben dem Gynäkologischen Krebszentrum sorgen auch die Zentren für Prostata-, Brust- und Darmkrebs für höchste Standards in der Diagnostik, Behandlung und Nachsorge von Krebserkrankungen. mehr...

Allein das Darmkrebszentrum hat seit der ersten Zertifizierung im Jahr 2007 mehr als 1.500 Patienten mit einem bösartigen Tumor des Dick- und Enddarms betreut und mehr als 1.000 dieser Patienten erfolgreich operiert. Rund 15-mal wurde das Zentrum seither jährlich in einem mehrtägigen Audit von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) und vom TÜV Süd überprüft und abgefragt. Dies gewährleistet die hohe Behandlungsqualität und das Vorhalten der notwendigen Versorgungsstrukturen in einem von 36 bayernweiten Darmkrebszentren.

Unter dem Überbegriff „Viszeralonkologisches Zentrum“ (Karzinome im Bauchraum) ist das bisherige Darmkrebszentrum der KSOB um das Zentrum für Pankreaskarzinome erweitert worden und hat damit seine Kompetenzen nochmals gesteigert. Die Entwicklung zum Pankreaskrebszentrum hat Dr. Björn Lewerenz, der seit Januar 2021 neuer Chefarzt der Gastroenterologie in Traunstein und Leiter des Darmkrebszentrums ist, maßgeblich mit initiiert.  Als ehemals ärztlicher Leiter der Endoskopieabteilung und Koordinator des Onkologischen Zentrums im Klinikum München/Bogenhausen kennt er die besonderen Herausforderungen und Abläufe eines Viszeralonkologischen Zentrums bestens. Patienten profitieren von seiner Expertise in speziellen Abtragungstechniken von Frühkarzinomen, die unter Umständen eine Operation ersparen.

Für eine engere Vernetzung und fachübergreifende, interdisziplinäre Zusammenarbeit zum Wohl des Patienten sorgen als Koordinatoren auch Fr. Dr. Birgit Reinisch, Oberärztin für Viszeral-Chirurgie im Bereich des Bauchraums, und Hr. Dr. Manuel Strohmeier, Oberarzt für Gastroenterologie. Ergänzt wird das medizinische Leitungsteam seit Anfang Februar von Dr. Thomas Langwieler, dem neuen Chefarzt für Viszeralchirurgie. Als zertifizierter „senior operateur“ verfügt er über die notwendige Erfahrung, Voraussetzung und hohe Expertise für die minimalinvasive Operation von Karzinomen, so auch Pankreaskrebs, also Karzinomen an der Bauchspeicheldrüse. Eingriffe an dem Organ wurden auch bisher am Klinikum Traunstein schon durchgeführt, neu ist jetzt die Behandlung im zertifizierten Pankreaszentrum, wodurch höchste Standards garantiert werden.

Die Bauchspeicheldrüse erfüllt durch die Produktion von Verdauungssäften für die Aufschlüsselung und Zerkleinerung der Nahrung im Darm sowie durch die Bildung der Hormone Insulin (Regulierung des Blutzuckerspiegels) und Glukagon lebenswichtige Funktionen. Im Fall einer Krebserkrankung, von der in 70 Prozent der Fälle der Pankreaskopf betroffen ist, bietet eine hochkomplexe Operation in Kombination mit Chemotherapie meist die einzige Möglichkeit der Heilung. Dabei werden in der Regel Bauchspeicheldrüsenkopf, Zwölffingerdarm, Gallenblase und -gang sowie die Lymphknoten und das umgebende Nervengewebe entfernt. Die Ableitung des Bauchspeicheldrüsensaftes wird durch das Einnähen einer Dünndarmschlinge sichergestellt.

Ein Hauptproblem beim Pankreaskrebs liegt laut Aussage von Dr. Björn Lewerenz daran, dass er „aufgrund unspezifischer Symptome meist erst recht spät erkannt wird“. Diese äußern sich meist durch ungewollten Gewichtsverlust, Appetitverlust, Übelkeit und allgemein Schwäche sowie unspezifische Schmerzen im Oberbauch oder Rücken sowie – bei fortgeschrittener Symptomatik – durch Gelbfärbung der Haut und der Augen.

Wie Dr. Langwieler betont, gewährleistet das engmaschige interdisziplinäre Zusammenwirken von Experten aus den Bereichen Medizin, Pflege sowie Therapie/Ernährung die besten Ergebnisse in Sachen Diagnostik, Behandlung und Nachsorge für den einzelnen Patienten mit Darm- oder Pankreaskarzinomen. Unterschiedliche bildgebende und andere medizinische Verfahren ermöglichen die genaue Abklärung des Erkrankungsstadiums.  In der gemeinsamen Tumorkonferenz wird dann die beste und schonendste Behandlungsstrategie erarbeitet. Auch die eventuell notwendige psychoonkologische Betreuung und die passende Ernährungsberatung sowie notwendige Pflegemaßnahmen werden dabei berücksichtigt. Aufgrund des reichen Erfahrungsschatzes aus der Operation von jährlich rund 80 Fällen von Darmkrebs und 30 bis 40 Pankreasoperationen verfügt das Darmkrebszentrum Traunstein der KSOB über höchste medizinische Behandlungskompetenz. Nicht zuletzt deshalb kommen Patienten aus ganz Südostbayern zur Versorgung hierher.

Für Klinikbeschäftigte sowie niedergelassene Fach- und Hausärzte veranstaltet das onkologische Zentrum am 22. Juni von 13 bis 19.30 Uhr einen Regionalkongress in der Traunsteiner Klosterkirche. In Vorträgen und Diskussionen wird ein aktueller Überblick über den medizinischen Stand und die Behandlung von Leber-, Viszeral- und Pankreaskarzinomen gegeben.

 

Pankreaskrebs

Das Pankreaskarzinom ist eine bösartige Gewerbsveränderung der Bauchspeicheldrüse. Pro Jahr erkranken in Deutschland etwa 16.000 Menschen daran. Damit kommt es im Vergleich zum Darmkrebs (65.000 Fälle jährlich) eher selten vor. Männer und Frauen sind etwa gleich davon betroffen. Männer erkranken im Mittel mit 71 Jahren, Frauen mit 75 Jahren. Als häufigste Risikofaktoren werden Rauchen, Alkoholkonsum, starkes Übergewicht, Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) sowie ein erhöhter Verzehr verarbeiteter Fleischprodukte genannt. Aufgrund unspezifischer Symptome wird eine Erkrankung an Pankreaskrebs oft erst in fortgeschrittenem Stadium erkannt. Eine Operation ist in der Regel die einzige Möglichkeit, diese Krebsform zu heilen. Etwa bei einem von fünf Patienten ist dies möglich. Ist der Krebs durch Metastasierung bereits weiter fortgeschritten, kann eine Behandlung mit Medikamenten und die passende Schmerztherapie die Lebensqualität verbessern. Bei unkompliziertem Verlauf nach der Operation beträgt der Klinikaufenthalt in Behandlungszentren zwei bis drei Wochen.

09.05.2022 - Klinikum Traunstein

Zugang zum Haupteingang am Klinikum Traunstein geändert

Ab 12. Mai beginnen die Vorarbeiten für den Bauabschnitt 2 am Klinikum Traunstein. Das bedeutet, dass erste Baustellenfahrzeuge über den jetzigen Zugang an der Bahnlinie fahren und deshalb dieser Zugang für Fußgänger gesperrt wird.
Patienten und Besucher bitten wir den ausgeschilderten Weg an der Wolkersdorfer Straße um das alte Parkhaus und den Bahnübergang zum temporären Haupteingang zu gehen. (siehe Abbildung)

Der neue Haupteingang wird im Sommer in Betrieb gehen, so dass vom Parkhaus dann wieder ein kurzer und unkomplizierter Zugang möglich ist.

Skizze der Wegeleitung
05.05.2022 - Kliniken Südostbayern

Mit richtiger Händedesinfektion Krankheitserreger vermeiden

Krankenhaushygiene der Kliniken Südostbayern zum Tag der Händehygiene

Die Hände gehören in den Krankenhäusern zu den wichtigsten „Arbeitsinstrumenten“. Zugleich sind sie aber auch der Hauptübertragungsweg für Krankheitserreger aller Art. Studien zufolge werden im Alltag 80 Prozent aller Erreger durch Hände übertragen. Mögliche Gegenstände, die als Erreger-Reservoir   gelten, begegnet man überall: das sind z.B. Türklinken, Haltegriffen oder Bettgestelle, überall finden sich Krankheitserreger in Form von Viren, Bakterien und Pilzen. mehr...

Der Internationale Tag der Händehygiene am 5. Mai hat vielen in Zeiten der Coronavirus-Pandemie die große Bedeutung von Händehygiene als Infektionsprophylaxe bewusst gemacht. Das Datum, der 5.5. symbolisiert dabei die zweimal fünf Finger des Menschen. „Diese Infektionsprophylaxe wird uns gemeinsam mit anderen Vorsichtsmaßnahmen nicht nur während der aktuellen Corona-Pandemie noch einige Zeit begleiten, sondern die neu gelernte Hygienekultur sollte auch darüber hinaus fixer Bestandteil des Alltags bleiben“, so Privatdozentin Dr. Andrea Kropec-Hübner, die Krankenhaushygienikerin der Kliniken Südostbayern. Inzwischen ist der Händedesinfektionsspender in Geschäften, Lokalen, Behörden, Kliniken usw. zu einem selbstverständlichen und nicht mehr wegzudenkendem Utensil geworden.
„Um, nicht nur im medizinischen Bereich, die Hände von Bakterien zu befreien, muss aber eine ausreichende Menge an Desinfektionsmitteln verwendet sowie eine ausreichende Einwirkzeit von 30 Sekunden beachtet werden, denn Wasser allein genügt nicht“, führt Dr. Kropec-Hübner weiter aus 

 

Auch wenn bereits niederschwellige Hygienemaßnahmen wie das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes und sorgfältiges Händewaschen mit Seife bei der Bekämpfung von Infektionskrankheiten im Alltag nachweislich positive Auswirkungen zeigen, müssen bei medizinischen Leistungen jedoch weiterreichende Maßnahmen ergriffen werden, um die Übertragung von infektiösen Mikroorganismen zu verhindern.

Eine richtig eingesetzte Händedesinfektion hilft, die Gesundheit von Patienten, Angehörigen und Mitarbeitern in Kliniken zu schützen.


Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat 2005 eine weltweite Initiative zur Verbesserung der Patientensicherheit gestartet, bei der die Bedeutung der Händedesinfektion bei der Vermeidung von Infektionen, die im Zuge eines Aufenthalts oder einer Behandlung in einem Krankenhaus oder einer Pflegeeinrichtung auftreten (krankenhauserworbene oder nosokomiale Infektionen), in den Vordergrund gerückt wurde.

Auch die Bundesrepublik Deutschland hat sich seit dem Start der „Clean Care is Safer Care“-Kampagne der WHO verpflichtet, auf nationaler Ebene eine Kampagne zur Verbesserung der Mitwirkungsbereitschaft (Compliance) bei der Händedesinfektion durchzuführen. Die bundesweite „Aktion Saubere Hände“, die 2008 mit Unterstützung des Bundesministeriums für Gesundheit, vom Nationalen Referenzzentrum für Erfassung nosokomialer Infektionen, dem Aktionsbündnis Patientensicherheit und der Gesellschaft für Qualitätsmanagement in der Gesundheitsversorgung ins Leben gerufen wurde, basiert auf dem Interventionskonzept der WHO.

30.04.2022 - Kliniken Südostbayern

Kliniken Südostbayern beweisen Krisenfestigkeit

Jahreshauptversammlung der Kliniken Südostbayern AG

Wie schon das erste Pandemiejahr 2020 hat das zurückliegende Jahr 2021 die Kliniken Südostbayern ebenfalls in besonderem Maße gefordert, allerdings konnte das Jahresergebnis erheblich verbessert werden. Statt eines Fehlbetrags von 3,8 Millionen Euro verzeichnet der Klinikverbund nur noch ein Defizit von 468.000 Euro. Gleichzeitig konnten Mitarbeiter gewonnen werden, es wurde konsequent am zukunftsweisenden medizinischen Versorgungs- und Standortkonzept weitergearbeitet und die Digitalisierungsoffensive vorangebracht. mehr...

„2021 hat gezeigt, dass wir auf wirtschaftlich konsolidierten Füßen stehen und wir handlungs- und zukunftsfähig sind. Unsere gute Arbeit aus den Vor-Coronajahren hat sich ausgezahlt“, zieht der Vorstandsvorsitzende der Kliniken Südostbayern, Dr. Uwe Gretscher, eine positive Bilanz - auch wenn das vergangene Geschäftsjahr weiterhin im Zeichen der Pandemie stand.

Während das erste Quartal des Jahres aufgrund von Lockdown und coronabedingten Personal­ausfällen noch deutlich belastet war, zeichnete sich um die Jahresmitte bis ins dritte Quartal eine gewisse Stabilisierung mit erkennbar positivem Trend ab. Diese Erholungsphase endete ab dem vierten Quartal mit dem Auftreten der Delta-Variante. Der gesamte Klinik­betrieb wurde wieder entsprechend der Pandemieverordnung auf Notfall- und Covid-Betrieb umgestellt. Alle verschiebbaren stationären und ambulanten Leistungen mussten erneut weitestgehend eingestellt werden, ebenso klinische Versorgungs­angebote wie Schmerztherapie, Akut­geriatrie oder geriatrische Rehabilitation. „Wenn wir Menschen, denen wir kompetente medizinische Versorgung vor Ort anbieten können, nicht zur Verfügung stehen können, schmerzt uns das sehr“, so Dr. Uwe Gretscher.

Unterm Strich konnte trotz Pandemie das Jahr 2021 mit einem deutlich geringeren Defizit von 468.000 Euro abgeschlossen werden bei einem gesteigerten Gesamtumsatz von 322 Millionen Euro. Zur Stabilisierung wesentlich beigetragen haben staatliche Unterstützungsmaßnahmen, in hohem Maße aber auch die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit des Verbunds. Zum Vergleich: 2020 waren es pandemiebedingt knapp 3,8 Millionen Euro Defizit.

„Wir waren 365 Tage rund um die Uhr für Notfall- und Pandemieversorgung da. Unsere Kliniken haben in dieser schwierigen Zeit verlässlich ihren Versorgungsauftrag erfüllt. Auch wenn die Leistungs- und Fallzahlen der Jahresplanung 2019 krisenbedingt natürlich nicht erreicht wer­den konnten, an wichtigen Zukunftsthemen haben wir trotzdem weiterhin proaktiv gearbeitet und uns weiterentwickelt,“ fasst der Vorstandvorsitzende des Klinikverbundes zusammen.

Einhelliges Lob für die Mitarbeiter

„Gemeinsam mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben wir die über zwei Jahre herausfordernde Pandemiezeit gemeistert. Dies ist nur gelungen, da

wir enorm engagierte und hochqualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben, die uns auch in dieser Phase die Treue gehalten haben und immer das Wohl und die Genesung des einzelnen Patienten im Auge hatten, dafür gilt allen mein herzlicher Dank“, betont Vorständin Elisabeth Ulmer.  Dem Dank kann sich Dr. Gretscher nur anschließen. „Dass unser Klinikverbund trotz pandemiedominanter Rahmenbedingungen so gut dasteht, ist nur durch enorm moti­vierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und ihren unermüdli­chen täglichen Einsatz möglich“, hebt der Vorstandsvorsitzende nochmals hervor. Für Traunsteins Landrat Siegfried Walch haben die Beschäf­tigten der Kliniken gerade die letzten beiden Jahre bewiesen, „dass sie jedem Patienten die weltbeste Behandlung zukommen las­sen - auch wenn sie selbst dafür oft zurückstecken müssen. Sie sind es, die mir Mut für die Zukunft machen“. Und seinen Landratskollege Bernhard Kern aus dem Berchtesgadener Land erfüllt es mit Stolz und Zuversicht, wie engagiert die Mitar­beiterschaft diese schweren und herausfordernden Zeiten gemeistert hat. „Jeder, der schon einmal im Krankenhaus lag weiß, wie unglaublich wichtig ihre Arbeit ist - nicht nur im medizinischen, auch im menschlichen Sinne“.

Personalsuche und Digitalisierung gehen Hand in Hand

Zwei dieser wichtigen Zukunftsaufgaben sind Personalmanagement und Digitalisierung. Besonders erfreulich: Die Kliniken Südostbayern haben 2021 bei den Mitarbeiterzahlen zugelegt. Ende des Jahres waren mit über 1000 Vollkräften so viele Pflegekräfte wie noch nie angestellt. Allerdings fielen viele aufgrund von eigener Erkrankung oder Quarantäne aus. Hinzu kommt, dass die Betreuung von Corona-Erkrankten ungleich höher ist und mehr Ressourcen fordert. „Medizin lebt von Zuwendung und ist personalintensiv. Es ist wichtig, dass wir jedem Patienten die entsprechende Betreuung anbieten, das können wir nur mit ausreichend und qualifiziertem Personal“, so Dr. Gretscher. 

In diesem Zusammenhang kommt der über die letzten Jahre begonnenen, digitalen Neuausrich­tung von Strukturen und Prozessen, insbesondere der patientenbezogenen, große Bedeutung zu. „Eine Pflegekraft soll so viel Zeit wie möglich am Patienten und im Dialog mit ihm verbringen können und nicht im Stationszimmer am Computer“, ergänzt der Vorstand. Ein wichtiges Instrument hierbei ist beispielsweise die digitale Fieberkurve, deren Einführung 2021 an allen Klinikstandorten abgeschlossen wurde.

Mehr ambulant statt stationär

Das medizinische Leistungsportfolio der Kliniken Südostbayern soll in den kom­menden Jahren weiterentwickelt werden. Grundlage dafür ist das 2021 erstellte und vom Aufsichtsrat der Kliniken verabschiedete medi­zinischen Versorgungs- und Standortkon­zept „KSOB 2.0“. Es gibt die Neuausrichtung und Profilschärfung aller Klinikstandorte vor. So wurde Ruhpolding bereits zum Schmerzzentrum umgewandelt und die Geriatrie ist nach Trostberg umgezogen.

Standorte werden auch durch baulich-infrastruk­turelle Maßnahmen weiterentwickelt, die medizinische Versorgungsstruktur differenziert nach Versorgungsbedarf ambulant und stationär ausgebaut und moderne Ar­beitsplätze geschaffen. Die Baumaßnahmen am Standort Traunstein laufen entsprechend planmäßig. Die konkreten Planun­gen für den Klinikneubau am Standort Bad Reichenhall sind auf den Weg gebracht. Der Trend zur Ambulantisierung bislang stationärer Leistungen wird eine immer größere Rolle spielen. „Die Pandemie hat bestätigt, es sind deutlich mehr Eingriffe ambulant möglich als bisher angenommen“, sagt Dr. Gretscher.

30.04.2022 - Klinikum Traunstein

Staffelstab in der Strahlentherapie weitergereicht

Dr. Thomas Auberger geht in den Ruhestand und übergibt an PD Dr. Matthias Hautmann

Dr. Thomas Auberger (re.) übergibt den Staffelstab an seinen Nachfolger PD Dr. Matthias Hautmann
Dr. Thomas Auberger (re.) übergibt den Staffelstab an seinen Nachfolger PD Dr. Matthias Hautmann

Dr. med. Thomas Auberger war 14 Jahre Chefarzt der Abteilung für Strahlentherapie und Radioonkologie am Klinikum Traunstein. Er hat den Aufbau und die Etablierung der Abteilung maßgeblich mitgeprägt. Jetzt hat er sich mit 67 Jahren in den Ruhestand verabschiedet. Seine Nachfolge tritt Privatdozent Dr. med. Matthias Hautmann an. Er war zuletzt geschäftsführender Oberarzt am Universitätsklinikum Regensburg. mehr...

„Bevor ich nach Traunstein kam, hatte ich die Einstellung, man solle nie länger als fünf Jahre am gleichen Arbeitsplatz bleiben und nicht länger als bis zum 65. Lebensjahr arbeiten. Beide Vorsätze habe ich gebrochen – und das ist gut so. Gerade die letzten Jahre, die intensive Arbeit mit der Kollegenschaft und den Patienten und Patientinnen haben mir besonders viel Freude bereitet“, sagt Dr. Thomas Auberger.

Während seiner Zeit am Klinikum Traunstein hat der Mediziner die Abteilung für Strahlentherapie und Radioonkologie aufgebaut und sukzessive weiterentwickelt. Sie zählt heute über 30 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und ist – auch auf Dr. Thomas Aubergers Hinwirken hin – mit neuester, hochspezialisierter Behandlungstechnik ausgestattet. Meilensteine in den letzten eineinhalb Jahrzehnten stellen die Einführung der intensitätsmudierten Strahlentherapie (IMRT) sowie die Etablierung der stereotaktischen Bestrahlung, der Einbau zweier neuer TOP-Linearbeschleuniger sowie eines der modernsten Planungs-CT dar. Das neue CT macht die Bestrahlung von sich bewegenden Zielen und somit auch atemgetriggerte Behandlungsmethoden möglich.
Zum Abschied bedankt sich Dr. Thomas Auberger ausdrücklich bei seinem Team. „Unsere Fachdisziplin wird oft als überwiegend technisch wahrgenommen. Dies ist mitnichten so. Die Patienten und Patientinnen bestätigen uns immer wieder: Sie fühlen sich von uns ganzheitlich versorgt, ernst genommen, eingebunden und angenommen. Das wäre nicht möglich ohne die überaus engagierte Mitarbeit aller. Ich bin stolz auf die Abteilung. Zu wissen, dass jede Kollegin und jeder Kollege diesen Beruf auch als eine Berufung versteht, unterscheidet uns von anderen Strahlentherapiestandorten.“

Als Beauftragter für Patientensicherheit bleibt Dr. Thomas Auberger den Kliniken Südostbayern auch im Ruhestand weiterhin erhalten.

Nachfolger kommt vom Universitätsklinikum Regensburg

Den Staffelstab der Abteilung für Strahlentherapie hat Dr. Auberger an seinen Nachfolger PD Dr. Matthias Hautmann weitergereicht. Der zuletzt als geschäftsführende Oberarzt tätige Mediziner wechselt vom Universitätsklinikum Regensburg (UKR) ans Klinikum Traunstein. Das UKR ist mit 15 Organkrebszentren unter den deutschen Universitätskliniken vorne dabei. Als eines der ersten deutschen Zentren verfügte es über ein interdisziplinäres Zentrum für medikamentöse Tumortherapie mit interdisziplinärer Tagesklinik, an deren Aufbau Herr PD Dr. Hautmann von strahlentherapeutischer Seite maßgeblich beteiligt war.

Die Hochpräzisionsstrahlentherapie und die Kombination von Strahlentherapie und Systemtherapie gehören unter anderem zu den Schwerpunkten von PD Dr. Matthias Hautmann.

Als neuer Chefarzt der Strahlentherapie und Radioonkologie am Klinikum Traunstein wird er sich der klinischen und technischen Weiterentwicklung der Abteilung sowie der interdisziplinären Vernetzung und Anpassung an zukünftige Herausforderungen im Gesundheitswesen widmen.

„Wir freuen uns mit Herrn PD Dr. Matthias Hautmann einen neuen Chefarzt gewonnen zu haben, der nicht nur den medizinischen und technischen Bereich der Strahlentherapie auf einem hohen Niveau weiter betreibt, sondern auch von seiner Persönlichkeit her gut zu den KSOB passt und durch seine gute nationale Vernetzung und seine administrative Erfahrung die Abteilung den zukünftigen Gegebenheiten und Herausforderungen anpassen kann“, so der Vorstandsvorsitzende Dr. Uwe Gretscher bei der Begrüßung des neuen Chefarztes.

Mit seiner Familie hat PD Dr. Hautmann schon einige Winterurlaube in Reit im Winkl verbracht, seine künftige Chiemgauer Heimat kennt er also bereits. Auch die Übergabe des „Staffelstabs“ ist passend für den leidenschaftlichen Leichtathleten. „Ich habe mich bewusst für die Stelle in Traunstein entschieden. Ich war und bin beeindruckt über die hohe Qualität der onkologischen Behandlungsstandards, freue mich sehr auf die neuen Herausforderungen. In den Bereichen, die ich bisher kennenlernen durfte, brauchen wir uns hier in Traunstein nicht hinter universitären Zentren verstecken“, so der Mediziner.

Strahlentherapie am Klinikum Traunstein

Die Strahlentherapie ist eine lange etablierte Behandlungsmethode gegen Tumore. Zudem können auch viele nicht-maligne Erkrankungen erfolgreich strahlentherapeutisch behandelt werden. Die Strahlentherpiegehört zu den innovativsten Gebieten der Medizin. Durch Verbesserung der bildgebenden Diagnostik und insbesondere die enorme technische Entwicklung mit immer präziseren Therapiegeräten und Behandlungstechniken ist es heute möglich, sowohl das Tumorvolumen genauer einzugrenzen als auch den Tumor noch exakter zu bestrahlen. Die Heilungsraten nach einer Strahlentherapie haben sich dadurch in den letzten Jahren ständig verbessert und das bei deutlicherer Schonung des umliegenden Normalgewebes. Nebenwirkungen sind fortwährend geringer geworden. 

Die Strahlentherapie kommt heute bei der Mehrzahl der an Krebs erkrankten Patienten zum Einsatz und trägt oft zur Heilung bei. Am Klinikum Traunstein stehen eine Reihe hochspezialisierter Behandlungstechniken und medizinische Expertise zur Verfügung.

27.04.2022 - Ruhpolding

Neues Kompetenzzentrum für Schmerztherapie

Multimodales Behandlungskonzept im Ruhpoldinger Schmerzzentrum macht Patienten mit chronischen Schmerzen Mut

„Nach umfassenden Bau- und Sanierungsarbeiten zur Modernisierung ist vor einigen Wochen das neuformierte Kompetenzzentrum für Schmerztherapie in Ruhpolding in Betrieb gegangen. Für die Neuausrichtung und Zukunftssicherung des Standorts haben wir rund 4,5 Millionen Euro investiert. Durch das erweiterte Angebot und die Schwerpunktbildung ist die Klinik damit auch überregional gerade für Patienten mit chronischen Schmerzen ein zentraler Anlaufpunkt“, so Elisabeth Ulmer, Vorständin der Kliniken Südostbayern. mehr...

Es vereinigt das Versorgungsteam der bisher am Klinikum Traunstein angesiedelten teilstationären Schmerztagesklinik mit der bisher bereits erfolgreich in Ruhpolding etablierten vollstationären Schmerztherapie. Integriert ist zusätzlich die Praxis für Schmerztherapie des Fachärztezentrums der Kliniken Südostbayern zur ambulanten Versorgung der Patienten. Kennzeichnend für den Erfolg des neuen Kompetenzzentrums ist der multimodale Behandlungsansatz mit einem interdisziplinären Team verschiedener Fachrichtungen.

Unter der Leitung von Chefarzt Marc-Oliver Stückrath und seinem Stellvertreter Richard Strauss, beide Fachärzte für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Spezielle Schmerztherapie, wirken dabei Ärzte, Psychologen, Physiotherapeuten, Co-Therapeuten und weitere Fachtherapeuten eng zusammen. Ziel ist ein ganzheitliches Behandlungskonzept mit Betrachtung der unterschiedlichen Schmerzfaktoren aus medizinischer, psychologischer und sozialer Sicht.

Chronische Schmerzen führen zu deutlichen Einschränkungen in allen Lebensbereichen. Deshalb stellen sie eine starke Belastung für die betroffenen Patienten dar. Untersuchungen zufolge leidet jeder 10. Mensch darunter. Bereits nach sechs Wochen kann es zu einer Chronifizierung von Schmerzen kommen. Allgemein spricht man von chronischem Schmerz, wenn Schmerzreize wiederkehrend oder anhaltend über einen Zeitraum von mindestens drei bis sechs Monaten auftreten.

Die Gründe für das Auftreten chronischer Schmerzen können vielfältig sein.  Neben Krankheiten wie Rheuma, Arthrose, Gürtelrose, Diabetes, Fibromyalgie oder Tumorerkrankungen kann auch wiederkehrender körperlicher, psychischer oder sozialer Stress ein Auslöser sein (siehe Kasten). Der Grund liegt unter anderem in der mit dem Stress einhergehenden muskulären Anspannung und einer Veränderung der Nervensensibilität. Ebenso können Medikamentenfehlgebrauch oder weit zurückliegende Lebensereignisse wie Krankheiten, Unfälle, Konflikte oder Gewalterfahrungen die Schmerzempfindlichkeit erhöhen.

Patienten mit chronischen Schmerzen haben oft bereits viele Untersuchungen, medizinische Behandlungen und zum Teil Operationen hinter sich – ohne einen Erfolg zu verspüren. Resignation und Rückzug können die Folge sein. Hier setzt das Konzept der multimodalen Schmerztherapie im Kompetenzzentrum Ruhpolding an. „Wir schauen uns jeden Einzelfall mit seiner individuellen Biographie und Schmerzgeschichte genau an“, sagt Chefarzt Marc-Oliver Stückrath. Wichtig sei der Aufbau von Vertrauen zwischen Therapeuten und Patienten, um aus dem Teufelskreis der Schmerzen mit Angst und Vermeidungsstrategien aussteigen zu können. „Es geht darum, Spannungen abzubauen, Bewältigungsstrategien zu entwickeln für ein Leben mit den Schmerzen und so letztendlich wieder mehr Lebensqualität und Selbstwirksamkeit zu gewinnen“, sagt der Schmerzexperte.

Mit einem vielfältigen Instrumentarium und gemeinsamen Falldiskussionen stimmt sich das interdisziplinäre Team aus Ärzten, Psychologen und Therapeuten über das individuelle Behandlungskonzept ab. Dazu gehören unter anderem die Optimierung der Medikation, Physiotherapie und funktionelles Bewegungstraining, Ernährungsberatung sowie Schulungen und psychologische Behandlungen. Dazu kommen Ergo-, Kunst- und Entspannungstherapien, Akupunktur und komplementärmedizinische Verfahren.

Nach einem ausführlichen interdisziplinären Erstgespräch, das auch überregional als Online-Sprechstunde angeboten wird, legen die Experten die passende Strategie für die Schmerzbehandlung fest. Neben der ambulanten Versorgung besteht die Möglichkeit zu einer teilstationären Behandlung mit sechs Stunden Klinikaufenthalt pro Tag über einen Zeitraum von fünf bis acht Wochen. Die vollstationäre Schmerzbehandlung umfasst ein 16-Tages-Programm.

Nach den Worten von Dr. Uwe Gretscher, Vorstandsvorsitzender der Kliniken Südostbayern AG, ist die Nachfrage nach professioneller Schmerztherapie groß. Durch die Spezialisierung und Schwerpunktbildung in Ruhpolding trage man den weiter steigenden Anforderungen durch die demographische und medizinische Entwicklung Rechnung. Mehreren hundert Patienten kann so in Ruhpolding geholfen werden.

31.03.2022 - Klinikum Traunstein

Notfallversorgung auf allerhöchstem Niveau

Mit einem eigenen Einsatzfahrzeug bei Herz- und Lungenversagen blitzschnell mit einer mobilen Herz-Lungen-Maschine vor Ort - dank einer Förderung der Eva Mayr-Stihl Stiftung

Das Notfall-Team am Klinikum Traunstein nimmt das neue Reanimationsfahrzeug mit mobiler Herz-Lungen-Maschine in Betrieb. (v.l.) Mathias Volz, Oberarzt medizinische Intensivstation, Dr. med. Markus Barth, Oberarzt Kardiologie u. medizinische Intensivstation sowie Ltd. Hubschrauberarzt Christoph 14, Dr. med. Caroline Rupprecht, Oberärztin medizinische Intensivstation, Verena Mayr, Fachärztin Innere Medizin, Notfallmedizin und internistische Intensivmedizin.
Das Notfall-Team am Klinikum Traunstein nimmt das neue Reanimationsfahrzeug mit mobiler Herz-Lungen-Maschine in Betrieb. (v.l.) Mathias Volz, Oberarzt medizinische Intensivstation, Dr. med. Markus Barth, Oberarzt Kardiologie u. medizinische Intensivstation sowie Ltd. Hubschrauberarzt Christoph 14, Dr. med. Caroline Rupprecht, Oberärztin medizinische Intensivstation, Verena Mayr, Fachärztin Innere Medizin, Notfallmedizin und internistische Intensivmedizin.

Im gesamten südostbayerischen Raum hat nur das Klinikum Traunstein ein ECMO Zentrum mit einem mobilem Einsatz-Team. ECMO steht für Extrakorporale Membranoxygenierung und fungiert als künstlicher Herz-Lungen Ersatz. Bei einem anhaltenden Herz-Kreislauf-Stillstand oder einem schweren Lungenversagen ist die schnelle Verfügbarkeit einer ECMO Therapie oft die einzige Überlebenschance. mehr...

Mit dieser Investition in die stationären und mobilen Kapazitäten des ECMO Zentrums kann das Klinikum Traustein jetzt in diesem Bereich eine Notfallversorgung auf dem Niveau einer Universitätsklinik leisten. Möglich gemacht hat das eine Förderung über 320.000 Euro von der Eva Mayr-Stihl Stiftung.

Das Projekt hatte bereits Mitte letzten Jahres mit der Auswahl und der Bestellung des Equipments begonnen. Lange Lieferzeiten für medizinische Geräte sowie auch für Fahrzeuge stellten eine kleine Herausforderung dar. Trotzdem konnten die beiden zusätzlichen Herz-Lungen-Maschinen rechtzeitig mit Beginn der vierten Pandemiewelle in Betrieb genommen werden. Die zusätzlichen Geräte waren durch das Covidgeschehen notwendig geworden, um ausreichend ECMO Plätze für die kurze Überbrückung von Herz- und Lungenfunktion bei Kreislaufstillstand sowie auch für die längeren Einsätze bei schweren Covidverläufen anbieten zu können. 

Seit dem 25. März steht nun auch ein eigenes Reanimationseinsatzfahrzeug zur Verfügung. Damit kann das Notfall-Team am Klinikum Traunstein in wenigen Minuten ausrücken und mit einer mobilen Herz-Lungen-Maschine an den Ort des Notfalls fahren, um im Fall eines auf die üblichen Wiederbelebungsmaßnahmen nicht ansprechenden Herzstillstandes, den Patienten zu stabilisieren. „Es werden so wertvolle Minuten gewonnen und das schützt den Patienten nicht nur vor dem Versterben, sondern auch vor schweren neurologischen Folgeschäden“, so Dr. Markus Barth, Oberarzt in der Kardiologie sowie leitender Hubschrauberarzt Christoph 14.  

„Der Ausbau unseres stationären und mobilen ECMO Zentrums ist ein echter Gewinn für unseren Klinikverbund und für die gesamte Region. Wir sind der Eva Mayr-Stihl Stiftung sehr dankbar für diese besondere Ausstattung, die sonst nur an Universitätskliniken und Herzzentren zur Verfügung steht. Dank der Förderung können wir jetzt eine Notfallversorgung auf allerhöchstem Niveau anbieten.“ fügt Dr. Uwe Gretscher, Vorstandsvorsitzender der Kliniken Südostbayern hinzu.      

28.03.2022 - Kliniken Südostbayern

1.000 Tage Ausbildung liegen hinter ihnen

15 junge Pflegefachkräfte beenden Ausbildung – Zwei Staatspreise

Die erfolgreichen Absolventen des Staatsexamens
Die erfolgreichen Absolventen des Staatsexamens

Drei aufregende Jahre in Theorie und Praxis in der Pflegeschule der Kliniken Südostbayern AG sind vorbei. Für die Auszubildenden geht nun eine bewegte und lehrreiche Zeit zu Ende, glücklich und erleichtert konnten sie heute ihre Zeugnisse entgegennehmen. Traditionell fand dazu eine kleine, mit Reden und musikalischer Begleitung geschmückte Abschlussfeier in coronabedingt kleinem Rahmen statt. mehr...

„Der heutige Tag sei wohl der beste Tag ihrer gesamten Ausbildung“, beginnt Schulleiterin Mandy Heinrich-Pötz mit einem Augenzwinkern ihre Ansprache. 1000 Tage Ausbildung lägen hinter den Auszubildenden. „In dieser Zeit gab es viele besondere Patienten und es gab Corona, Corona, Corona“, so Heinrich-Pötz weiter. Tatkräftigte Unterstützung bekamen die Auszubildenden während dieser schwierigen Zeit von den Klinken Südostbayern an allen Standorten.

In ihren Videobotschaften betonten Landrat Siegfried Walch und der Oberbürgermeister der Stadt Traunstein, Dr. Christian Hümmer, das besonders große Engagement der Auszubildenden während der Pandemie. Landrat Walch bemerkte in seiner Rede, „dass die Bedeutung des Pflegeberufes in der Gesellschaft erst in den letzten Jahren bewusst geworden sei. Die Basis für ein glückliches Leben seien nicht Wohlstand oder Reichtum, sondern Gesundheit“. „Es gehöre nicht nur Professionalität zu diesem Beruf, sondern vor allem auch Empathie“, betonte Walch weiter. „Der Einsatz der Auszubildenden, besonders während der Pandemie, sei deutlich höher zu bewerten, als der in all den anderen Jahren zuvor“, so Oberbürgermeister Dr. Hümmer.

Für die Unternehmensleitung stellvertretend rief Bereichsleitung Yvonne Behrendt positive Erlebnisse während der Ausbildung mit Patienten, Kollegen und Mitschülern in Erinnerung. „Diese sollen in anspruchsvollen Zeiten Kraft geben und zeigen, wie schön der Pflegeberuf sei“, gibt sie den Auszubildenden mit.

Nach drei Jahren, 1000 Tagen, Wechsel zwischen Online- und Distanz-Unterricht und täglichen Schnelltests beginnt nun ein neuer Lebensabschnitt für die frisch gebackenen Gesundheits- und KrankenpflegerInnen. Helmut Weiß als Klassenleitung lobte noch einmal die hohe Motivation seiner Klasse. Für außergewöhnlich gute Schulleistungen erhielten Barbara Neumann und Luca Randelshofer einen Staatspreis der Regierung von Oberbayern. Zum Abschluss der Feierstunde bedankten sich die beiden Klassensprecherinnen Fiona Seiwald und Marta Respondek bei allen Lehrer und Lehrerinnen sowie Praxisanleiter für die große Bereitschaft, in der schwierigen Zeit den Auszubildenden das notwendige Wissen beizubringen. Sie betonten, dass sie sehr wohl wahrgenommen haben, dass das für alle in dieser Zeit - nicht nur für sie als Auszubildende - eine enorme Herausforderung war.

Das gesamte Team der Pflegeschulen der Kliniken SOB wünscht den neuen Gesundheits- und KrankenpflegerInnen alles Gute für den weiteren Lebensweg, den 11 von ihnen diesen erfreulicherweise in den Kliniken Südostbayern fortführen.

11.02.2022 - Kliniken Südostbayern

Kliniken Südostbayern gewinnen Preis für Patientendialog

Die Kliniken Südostbayern belegen Platz 1 in der Kategorie „Häuser der Schwerpunktversorgung und Zentralversorgung“

Dr. Uwe Gretscher, Vorstandsvorsitzender (von links), Elisabeth Ulmer, Vorständin, Dr. Stefan Paech, Medizinischer Direktor, Georg Reichl, ehemalige Leitung Patientenrückmeldungen (jetzt in Rente), Doris Klement, neue Leitung Patientenrückmeldung und Reinhold Frank, Leiter Qualität. Dr. Uwe Gretscher, Vorstandsvorsitzender (von links), Elisabeth Ulmer, Vorständin, Dr. Stefan Paech, Medizinischer Direktor, Georg Reichl, ehemalige Leitung Patientenrückmeldungen (jetzt in Rente), Doris Klement, neue Leitung Patientenrückmeldung und Reinhold Frank, Leiter Qualität.
Dr. Uwe Gretscher, Vorstandsvorsitzender (von links), Elisabeth Ulmer, Vorständin, Dr. Stefan Paech, Medizinischer Direktor, Georg Reichl, ehemalige Leitung Patientenrückmeldungen (jetzt in Rente), Doris Klement, neue Leitung Patientenrückmeldung und Reinhold Frank, Leiter Qualität. Dr. Uwe Gretscher, Vorstandsvorsitzender (von links), Elisabeth Ulmer, Vorständin, Dr. Stefan Paech, Medizinischer Direktor, Georg Reichl, ehemalige Leitung Patientenrückmeldungen (jetzt in Rente), Doris Klement, neue Leitung Patientenrückmeldung und Reinhold Frank, Leiter Qualität.

Patientenrückmeldungen sind gerade in Krisenzeiten wie der Pandemie wertvoller denn je, um die Versorgungsqualität von Kliniken zu verbessern. Schließlich sollen sich Patienten auch in herausfordernden Zeiten wohlfühlen und mit den Leistungen zufrieden sein. Für ein solches eingespieltes und verlässliches Kommunikationssystem wurden jüngst die Kliniken Südostbayern (www.kliniken-suedostbayern.de) mit dem Award „Patientendialog“ ausgezeichnet: Der Klinikenverbund belegt Platz 1 in der Kategorie „Häuser der Schwerpunktversorgung und Zentralversorgung.
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Der Patientendialog ist ein deutschlandweiter, ideeller Zusammenschluss von Verbänden und Akteuren der Gesundheitsbranche und trägt dazu bei, die Situation und Rolle der Patienten im Gesundheitswesen durch Information, Mitwirkung und Mitentscheidung zu stärken und zu verbessern. In die Bewertung der Jury fließen auch Aspekte wie ein funktionierendes Beschwerdemanagement und eine gelebte, aktive Patientenfürsprache ein.

„Sagen Sie´s Schorsch“ – zentraler Ansprechpartner für Patienten und Angehörige

Gute Patientenkommunikation gelingt nur, wenn Arbeitsabläufe und Qualitätsstandards stetig überprüft und angepasst werden, um Menschen medizinisch bestmöglich betreuen zu können. Rückmeldungen können so gezielt zur Verbesserung der Dienstleistungs- und Versorgungsqualität genutzt werden.

Daher wurde bereits 2015 bei den Kliniken Südostbayern das Konzept für ein einheitliches, persönliches und zentral geführtes Rückmeldemanagement entwickelt und noch im selben Jahr eingeführt. Der Mitarbeiter, der als zentraler Ansprechpartner für Patientinnen und Patienten ausgewählt wurde, hieß mit Vornamen Georg („Schorsch“). So ist für das Projekt der Slogan „Sagen Sie’s Schorsch“ entstanden.

Während der Umsetzung von „Sagen Sie’s Schorsch“ etablierten die Kliniken Südostbayern an allen Standorten so genannte Patientenfürsprecher, deren Aufgabe es ist, im ständigen Dialog mit „Schorsch“ zu stehen. Patientenführsprecher und „Schorsch“ dienen wiederum als primäre Ansprechpartner für Patienten und Angehörige, sind aber auch Vermittler zwischen Klinikpersonal und Rückmeldern sowie Moderatoren - etwa zur Entschärfung von Konflikten. Eine permanente Zusammenarbeit zwischen Patientenführsprechern und „Schorsch“ ist gelebte Praxis.

Das Rückmeldesystem „Sagen Sie`s Schorsch“ ist deutlich mehr als ein gängiges Beschwerdemanagement. Es beschreitet einen neuartigen Weg, indem es Patienten transparent und bevölkerungsnah eine Plattform für Ideen, Kritik oder Verbesserungsvorschläge bietet. Passend dazu wurde ein Logo mit dem Konterfei von Mitarbeiter Schorsch gestaltet, das an vielen Stellen in den Kliniken als Plakat oder Aufkleber zu finden ist. Es steht nicht nur für das allzeit offene Ohr des Klinik-Personals, sondern vermittelt durch einen real existierenden Mitarbeiter des Klinikverbundes sofortige Nahbarkeit. Die selbstbewusste Aussage der Kliniken Südostbayern ist dabei: «Wir kennen unsere Stärken. Aber wir hören auch gerne zu und wollen stetig besser werden. Mit Ihrer Hilfe». Neben den direkten Patientenrückmeldungen via „Hotline“ oder Post sind sukzessive weitere Zugangswege geschaffen worden: Etwa eine eigene Internetseite. Zukünftig soll auch eine Bewertung über fest installierte Zugänge möglich sein, wie etwa über eigens installierte Terminals oder eine App.

Über die Vergabe des Awards entschied in diesem Jahr eine hochkarätig besetzte, unabhängige Jury, der u.a. Maria Klein-Schmeink (MdB), Sprecherin für Gesundheitspolitik und Stellvertretende Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, angehörte,  der Arzt und Medizinethiker Prof. Giovanni Maio der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Dr. Gerald Gaß, der Vorstand des Deutschen Krankenhausinstituts, Prof. Heinz Lohmann, Dr. Karl Blum, sowie die Vorstände des Bundesverbandes Patientenfürsprecher in Krankenhäusern (BPiK) und des Bundesverbandes Beschwerdemanagement für Gesundheitseinrichtungen.

03.02.2022 - Kliniken Südostbayern

Täglich frisch auf den Tisch

Kliniken Südostbayern servieren jetzt auch ein Regional-Menü

Essen und Trinken halten bekanntlich Leib und Seele zusammen. Dies gilt umso mehr bei einem Krankenhausaufenthalt. Aus diesem Grund bieten die Küchen der Kliniken Südostbayern ihren Patientinnen und Patienten ab Februar eine weitere Produktlinie an: Sie zaubern täglich ein neues Regional-Menü aus frischen, saisonalen Zutaten aus Bayern. Dafür, dass die heimischen Gerichte den Geschmack von Patienten, Mitarbeitenden und sicher auch Urlaubern treffen, sorgen Gesamtküchenleiter Andreas Rupp und seine Mitarbeitenden, in den Küchen am Klinikum Traunstein und in der Kreisklinik Bad Reichenhall. Köche und Küchenhilfen sind hochmotiviert, mit kulinarischer Abwechslung Gaumenfreuden und Gesundheit zugleich zu servieren. mehr...

Mit jährlich knapp einer Million -  aus Frühstück, Mittag- und Abendessen bestehenden - Mahlzeiten versorgen die Küchen der Kliniken Südostbayern (KSOB) ihre sechs Standorte in Traunstein, Bad Reichenhall, Berchtesgaden, Freilassing, Ruhpolding und Trostberg. „Wir haben schon immer auf Regionalität gesetzt, wollten diesen Bereich aber noch weiter ausbauen, weil wir die Patientenzufriedenheit noch weiter steigern möchten“, sagt Gesamtküchenleiter Andreas Rupp.

Der Einkauf unter dem Motto „je näher, desto besser“ diene nicht nur Qualität und Geschmack, sondern stärke auch die heimische Wirtschaft. „Saisonale Produkte mit kurzen Transportwege stehen für mehr Frische, Nährstoffe und Nachhaltigkeit“, erklärt der Küchenchef. Damit diese Qualität auch bei einer Großküche auf soliden Füßen steht, hat er professionelle Unterstützung mit ins Boot holen können: ABConcepts, das Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen für Einrichtungen in der  Gemeinschaftsverpflegung, erarbeitete gemeinsam mit ihm die neue Produktlinie und die für sie notwendigen optimalen Abläufe. Für die qualifizierte Beratung und fachgerechte Auswahl der Rezepturen für die regionale gesunde Küche stand Ernährungsberaterin/DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.) Catrin Schulze mit Rat und Tat zur Verfügung.

Nach intensiver Vorarbeit von Beratungsunternehmen und Klinikenküchen bereichert nun das neue Regional-Menü den mittäglichen Speiseplan der KSOB. „Wir haben einen Drei-Wochen-Speisenplan, der sich in jetzt vier Kategorien wiederspiegelt“, erklärt Andreas Rupp. Zu Vollkost, angepasster Vollkost für Patienten mit besonderen Versorgungsansprüchen und vegetarischer Kost wird nun mittags auch das Regional-Menü angeboten. Auch die vegane Kost wird zweimal die Woche  innerhalb der vegetarischen Menüline mit angeboten.  Auf Anhieb auf der Speisekarte zu erkennen ist die neue Menülinie an ihrem eigenen Logo: „Produkte aus der Region“ ist auf der typischen blauen KSOB-Silhouette zu lesen, drei goldene Ähren daneben verdeutlichen anschaulich das Bild für das geschmackige Regional-Menü. Dies zeigt beeindruckend die breite Palette der guten bayerischen Küche auf: Patienten und Mitarbeitende können sich künftig zum Beispiel als Tagessuppe eine Gemüsesuppe mit Kräutern oder eine Zucchinicremesuppe auf der Zunge zergehen lassen und anschließend etwa Kaspressknödl auf Bayrisch Kraut, Schweinebraten mit Blaukraut oder gefüllte Zucchini mit Hackfleischfüllung genießen. Dass die die mit viel Sorgfalt, Einfühlungsvermögen in den einheimischen Geschmack und wie allen anderen Mahlzeiten mit dem Fokus auf eine ausgewogene, gesunde Ernährung entwickelte neue Linie durchaus ein lebendiges Produkt ist, betont Andreas Rupp aber ausdrücklich.

„Wer noch ein altes Familienrezept aus der bayerischen Küche zuhause hat, darf uns das gerne zeigen, vielleicht ist es interessant für unsere neue Linie, wir sind ja noch am Ausprobieren“, sagt der Gesamtküchenleiter. Er und seine Teams garantieren nicht zuletzt aufgrund ihrer hohen fachlichen Kompetenz auf alle Fälle eine konstant gute Verpflegungsqualität für alle Gäste.

Bei so viel Engagement der bei ihren neuen Aufgaben mit dem Regional-Menü noch mehr für ihren Beruf brennenden Köche kann schon ein netter Gruß in die Küche auf den Tablett-Karten viel Freude entfachen. „Für einen Koch gibt es nichts Schöneres, als wenn den Menschen sein Essen schmeckt“, sagt Andreas Rupp. Umgekehrt drücke das neue Regional-Menü gegenüber Patienten, Mitarbeitenden und auch den Küchenkräften in einem besonderen Maße Wertschätzung aus. Schließlich wusste ja auch schon kein Geringerer als Goethe: Kein Genuss ist vorübergehend, denn der Eindruck, den er zurücklässt, ist bleibend.

Ina Berwanger

01.02.2022 - Klinikum Traunstein

An zwei Standorten Medizin auf höchstem Niveau

Reichenhaller Chirurgie-Chefarzt Dr. med. Thomas E. Langwieler übernimmt auch Traunstein

Dr. Thomas E. Langwieler
Dr. Thomas E. Langwieler

Seit Februar leitet Dr. med. Thomas E. Langwieler, Chefarzt der Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie an der Kreisklinik Bad Reichenhall, auch die Traunsteiner Allgemein-, Viszeral- und Minimalinvasive Chirurgie. Der engagierte Mediziner freut sich nun darauf, „an zwei Standorten Medizin auf höchstem Niveau zu betreiben und dabei Synergieeffekte optimal zu nutzen.“ mehr...

Als Privatdozent Dr. med. Dr. h.c. mult. Rolf J. Schauer, langjähriger Chefarzt der Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Minimalinvasive Chirurgie am Klinikum Traunstein, am 31. Januar dieses Jahres seinen Arztkittel buchstäblich für immer an den Nagel hing, wusste er seine bisherige Wirkungsstätte in besten Händen. Der neue Chefarzt in Traunstein ist im Verbund der Kliniken Südostbayern (KSOB) eine bewährte Größe. Er hat im Dezember 2015 an der Kreisklinik Bad Reichenhall, deren Stellvertretender Ärztlicher Leiter er heute auch ist, die Nachfolge von Prof. Ekkehard Pratschke als Chefarzt der Chirurgie angetreten. Der gebürtige Nordrheinwestfale und dreifache Vater ist ein erfahrener Chirurg mit diversen Weiterbildungen, unter anderem als Viszeralchirurg, hat Auslandserfahrungen, schätzt minimalinvasive Operationstechniken, interdisziplinäres sowie häuserübergreifendes Zusammenarbeiten und ist ein Freund „offener, gradliniger Kommunikation“. Ideale Voraussetzungen also, um die breit aufgestellte Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Minimalinvasive Chirurgie am Klinikum Traunstein zu übernehmen. „Dafür wünsche ich ihm allerbestes Gelingen und eine gute Hand“, sagt der aus gesundheitlichen Gründen einige Zeit vor seinem Altersruhestand aus dem aktiven Dienst scheidende Dr. Schauer. „Ich selbst bin dankbar für die schönen und interessanten fast 18 Jahre als Chefarzt der Viszeralchirurgie im Klinikum Traunstein“, erklärt er. Er bliebe „der KSOB natürlich auch in Zukunft immer verbunden und wünsche den Kliniken einen weiterhin erfolgreichen Weg.“

Umgekehrt geht natürlich auch ein ganz großes Dankeschön - im Namen des gesamten Klinikverbundes und der Unternehmensleitung - von Dr. Langwieler an Dr. Schauer. Auf die Frage, was ihn an der neuen Aufgabe gereizt habe, antwortet er, dass dies die Größe des Hauses, dessen überregionaler Anspruch und Versorgung, die Interdisziplinarität und der Zentrumsgedanke sowie die Bündelung verschiedener Fachbereiche“ sei. „Fachbereiche, die eine ganzheitliche Betreuung des Patienten ermöglichen – von der Diagnose über die Therapie bis zur Nachbetreuung“, erklärt Dr. Langwieler. Bei seiner Arbeit ist ihm sehr wichtig, die Lebensqualität seiner Patienten zu erhalten, dazu gehört auch, sich um nachsorgende Strukturen zu kümmern.

Ebenso wichtig ist für den Arzt aus Leidenschaft neben der „bestmöglichen Medizin für jeden einzelnen Patienten auch eine klare Kommunikation in der Behandlung“. Mit einer gelungenen Arzt-Patienten-Kommunikation möchte der Chefarzt den Patienten ihre Ängste vor den chirurgischen Eingriffen durch Aufklärung und Transparenz nehmen. In einem guten Kontakt ist er auch mit den Teams vor Ort, die ihn „mit Verlässlichkeit, Engagement und Freude an Neuem gepaart mit Beständigkeit“ unterstützen würden. Hinzu käme dank der in den Kliniken Südostbayern stetig ausgebauten Digitalisierung die auch einem erfolgreichen Zeitmanagement dienende standortübergreifende Nutzung von Kommunikationsstrukturen wie die elektronische Patientenakte. Grundsätzlich, so Dr. Langwieler, berge die zwei Häuser übergreifende neue Aufgabe die unbestreitbaren Vorteile „bekannter Strukturen und bestehender wertschätzender Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen an beiden Standorten.“ Dies ist eine solide Basis für Dr. Langwielers Intention, „durch Fortbildungen und Beachtung der international gültigen Leitlinien die Versorgung der Patienten auf höchstem Niveau sicherzustellen.“

Auf diesem Wege könne der medizinische Fortschritt an beiden Standorten zum Wohle der Patientinnen und Patienten in den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land erfolgreich weiter vorangetrieben werden.

Aus diesem Grunde liegt dem Chefarzt wie schon jeher  in seiner beruflichen Laufbahn die Etablierung von neuen innovativen, den Patienten zugutekommenden OP-Methoden im Bereich der minimalinvasiven Chirurgie am Herzen. Er kann sich zum Beispiel auch gut den Einsatz von Medizinrobotern im OP vorstellen, deren Unterstützung dem Operateur eine noch sichere, präzisere und effizientere Behandlung der Patienten ermöglichen. Außerdem auf der Agenda: Eine Veränderung der Ausbildung der Assistentinnen. So sollen zwischen den unterschiedlichen chirurgischen Fachabteilungen in den KSOB-Kliniken Ausbildungsallianzen entstehen, die für noch mehr interdisziplinäre Inhalte stehen. Abgerundet werden Dr. Thomas E Langwielers Ideen zuguterletzt noch einmal von den Themen Kommunikation und Kooperation: Er hat sich auch eine engere Zusammenarbeit mit den Hausärzten vorgenommen und will dies unter anderem durch Praxisbesuche und gemeinsame Fortbildungen in die Tat umsetzen. Unterstützt wird er hierbei durch seinen klinischen Partner, den Chefarzt der Gastroenterologie und Hepatologie am Klinikum Traunstein, Dr. Björn Lewerenz. Keine Frage: Bei so viel Einsatz trifft es sich ausgesprochen gut, dass der sportliche Mediziner in der knappen Freizeit die schönen Flecken der seit sieben Jahren nicht mehr ganz so neuen Heimat zum Kraftschöpfen zu nutzen und schätzen weiß.

07.01.2022 - Kreisklinik Trostberg

Neues Hernienzentrum erfolgreich angelaufen

Spezialisten mit geballter Kompetenz für Leisten- und andere Weichteilbrüche

v.l. Dr. Joachim Deuble und Dr. Andreas König verantworten das zertifizierte Kompetenzzentrum Hernienchirurgie
v.l. Dr. Joachim Deuble und Dr. Andreas König verantworten das zertifizierte Kompetenzzentrum Hernienchirurgie

Mit rund 250.000 Operationen ist die Leistenhernie, umgangssprachlich Leistenbruch genannt, bei Männern in Deutschland der häufigste Grund für einen Eingriff. „Am Klinikum Traunstein werden pro Jahr rund 300 Hernien operiert, an der Kreisklinik Trostberg führen wir jährlich bis zu 450 Hernien-Operationen durch“, so Dr. Joachim Deuble, Chefarzt der Abteilung Allgemein- und Viszeralchirurgie an der Kreisklinik Trostberg. Um diese Kompetenzen im Verbund der Kliniken Südostbayern zu bündeln und den Patienten noch mehr Behandlungsqualität zu bieten, haben er und Dr. Andreas König, Oberarzt in der Allgemeinchirurgie und Viszeral- und Minimalinvasiven Chirurgie am Klinikum Traunstein, das Hernienzentrum an der Kreisklinik Trostberg gegründet. mehr...

Denn Hernien generell und Leistenbrüche insbesondere sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Diese Weichteilbrüche, bei denen hauptsächlich aus dem Innenraum des Bauches Gewebe nach außen drückt, müssen operativ versorgt werden, bevor es zu Komplikationen kommen kann. Leistenbrüche sind die weitaus häufigste Form von Hernien, es gibt aber auch Narbenhernien, Nabelhernien, Schenkelhernien, Zwerchfellhernien oder auch Bauchwandbrüche.

„Wir sind mit unserem Hernienzentrum im Sommer vergangenen Jahres gestartet und haben bis zum operativen Shutdown, also dem Einstellen verschiebbarer Eingriffe wegen der vierten Coronawelle, bis Mitte November schon rund 250 Patienten mit einer Hernie behandelt“, erklärt Dr. Deuble. Der Chirurg und Viszeral-Chirurg erinnert sich noch gut, dass er und Dr. Andreas König fast zeitgleich die Idee zur Gründung eines Hernienzentrums hatten. Die beiden erfahrenen Hernien-Operateure waren sich schnell einig, dass die vom Verbund der Kliniken Südostbayern im Interesse einer exzellenten medizinischen Versorgung der Menschen in den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land erfolgreiche Etablierung von fachspezifischen Zentren mit ihrer gebündelten Expertise künftig um ein Hernienzentrum in der Kreisklinik Trostberg - mit dem Angebot von Spezialsprechstunden sowohl in Traunstein als auch in Trostberg - bereichert werden sollte.

So vielfältig wie das Spektrum erworbener oder auch angeborener Hernien, ihrer Lage, Größe oder Ausprägung und deren Behandlung sind nämlich auch die qualitativen Vorteile eines Hernienzentrums für die Patienten. Denn um das „DHG-Siegels Qualitätsgesicherte Hernienchirurgie“ zu erwerben, müssen interessierte Kliniken oder Praxen bestimmte Vorgaben erfüllen. Zu diesen zählt naturgemäß die Anzahl der Eingriffe, denn mit jeder Operation steigen Erfahrung und damit Wissen, wächst der routinierte Umgang mit den Krankheitsbildern.

Um den Blick auch für die Operationsergebnisse über den sonst üblichen Zeitraum eines Jahres hinaus zu schärfen, müssen die Hernienzentren zudem an der bundesweiten Qualitätssicherungsstudie der gemeinnützigen Gesellschaft Herniamed unter dem Dach der Deutschen Gesellschaft für Allgemein.-und Viszeralchirurgie teilnehmen. In dieser seit 2009 aktiven Registerstudie werden mit dem Einverständnis der wegen Hernien operierten Patienten - unter Beachtung strengster Datenschutzrichtlinien - alle relevanten Zahlen und Fakten dokumentiert. „Ziel der Studie ist es, den üblichen Beobachtungszeitraum nach einem Eingriff zu vergrößern und so die Nachbehandlung besser zu durchleuchten, etwa um zum Beispiel einen gründlichen Aufschluss über Rückfälle zu bekommen“, sagt Dr. Joachim Deuble. Darüber hinaus ermögliche die Registerstudie den Teilnehmenden dank langer Laufzeit und hoher Fallzahlen einen objektiven Qualitätsvergleich mit anderen Einrichtungen und liefere so eine Fülle wertvolle Erkenntnisse zur eigenen Arbeit.

Hilfreich seien zudem aus der Registerstudie ersichtliche praktische Erfahrungen der Teilnehmenden zu operativen Verfahren oder Hilfsmitteln wie beispielsweise den sowohl bei konventionellen wie minimalinvasiven Eingriffen verwendeten Kunststoffnetzen. Von der praxisnahen Transparenz der Versorgungsrealität in einem Register profitieren die Patientinnen und Patienten, denn die Registerteilnehmer können sich dank ihrer Vernetzung nicht  nur vergleichen, sondern auch austauschen und voneinander lernen. Lernen, Wissensweitergabe und Weiterbildung sind nicht nur im Zusammenhang mit der vom Trostberger Hernienzentrum angestrebten Zertifizierung wichtige Themen. „Im nächsten Jahr werden wir im Rahmen der Hernientage der Universität Salzburg Hospitationsklinik sein“, freut sich Dr. Deuble, der auch Ärztlicher Leiter der Kreisklinik Trostberg ist. „In zwei Operationssälen werden Kongressteilnehmer bei jeweils fünf Hernieneingriffen zuschauen, wie wir es machen.“ Wer sich so öffnet, muss natürlich auch mit konstruktiver Kritik rechnen, dessen ist sich der engagierte Mediziner bewusst. Er schätzt diesen kollegialen Austausch. Denn dieser trägt ebenso zur Verbesserung der medizinischen Arbeit und damit dem Wohl der Patienten bei wie das Erfüllen der vielfältigen Kriterien für das begehrte Qualitätssiegel „Zertifiziertes Kompetenzzentrum Hernienchirurgie“.

Text: Ina Berwanger

03.01.2022 - Kreisklinik Bad Reichenhall

Das Neujahrsbaby kommt aus Teisendorf

Am Neujahrstag um 10:12 Uhr kam die kleine Helena Leticia im Reichenhaller Krankenhaus zur Welt

Über ihr 3060 Gramm schweres und ist 49 Zentimeter langes Neujahrsbaby freuten sich Daniela und Armin Cismar aus Teisendorf. Inzwischen warten zuhause schon gespannt Leticias Geschwister, der vierjährige Bruder David und die eineinhalb Jahre junge Schwester Lea.

"Die kleine Helena hat es spannend gemacht und wollte wohl nur durch Kaiserschnitt geboren werden", berichtet die Geburtshilfestation des Reichenhaller Krankenhauses und fügt noch hinzu: "Mutter und Kind sind wohlauf."

01.01.2022 - Klinikum Traunstein

Der kleine Andreas kam als erstes Baby im neuen Jahr zur Welt

 Ganz schön eilig hatte es das Neujahrsbaby im Klinikum Traunstein: Bereits um 0.41 Uhr erblickte der kleine Andreas am Neujahrstag in der Geburtshilfestation der Frauenklinik von Chefarzt Prof. Dr. Christian Schindlbeck das Licht der Welt. Bei der Geburt wog der neue Erdenbürger 3840 Gramm und erfreut sich bester Gesundheit. Sehr zur Freude der Eltern, Manuela und Konrad Öllerer aus Surheim, die sich sehr über ihr erstes Kind freuen.

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