Pressemeldungen 2023

18.12.2023 - Klinikum Traunstein

Markus Eisenbichler ist Pate bei den BR-Sternstunden für ein Projekt am Klinikum Traunstein

Bau und die Ausstattung eines Therapieraums für das Lauftraining im Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ)

Im Sternstunden-Adventskalender des Bayerischen Rundfunks steckt hinter dem Türchen zum Tag 20 ein Projekt des Sozialpädiatrischen Zentrums Traunstein der Kliniken Südostbayern.

Unter der Patenschaft des Siegsdorfer Skispringers Markus Eisenbichler wird bei diesem Projekt der Bau und die Ausstattung eines Therapieraums für das Lauftraining im Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ) Traunstein am Klinikum unterstützt. Der Dreh für den kleinen Film hinter dem Türchen 20 fand bereits im Oktober im SPZ statt. mehr...

„Es ist unglaublich wichtig, dass die Kinder, die dort behandelt werden, noch bessere und modernere Therapiemöglichkeiten bekommen. Es freut mich sehr, dass ich als Pate dieses Projekt unterstützen darf. Danke an alle Beteiligten, es war ein sehr schöner Dreh“, freute sich damals Markus Eisenbichler.

Mehr Teilhabe und Gemeinschaft für Kinder mit Beeinträchtigungen

Ziel des Therapieraums ist, das bestehende Angebot um attraktive Therapieansätze zu erweitern für Kinder, deren Alltagsfähigkeiten wie Gehen und Greifen beeinträchtig sind. Es soll damit erreicht werden, dass sie die bestmögliche Förderung erhalten und so ihr größtmögliches Potential an Teilhabe in der Gemeinschaft realisieren können. Dafür ist ein motivierendes Trainingsumfeld mit interessanten kinderfreundlichen Geräten geplant, womit die Therapien effektiver und effizienter werden. Das ist wichtig, weil die Kinder möglichst schnell Vertrauen in ihren Körper entwickeln sollen.

 


Zu Ihrer weiterführenden Info:

Sternstunden-Adventskalender Tag 20: Film Markus Eisenbichler

Was für die kleinen Patientinnen und Patienten am SPZ geleistet wird, sehen Sie hier. Das SPZ ist primär für Kinder aus den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land.

15.12.2023 - Kliniken Südostbayern

Abschied für einen verdienten Chefarzt

Prof. Dr. Dr. Werner Moshage, Chefarzt der Kardiologie, geht in den Ruhestand – sein Nachfolger steht fest

In einer Feierstunde wurde Prof. Dr. Dr. Moshage mit den besten Wünschen verabschiedet (v. l.): KSOB-Vorstandsvorsitzender Dr. Uwe Gretscher, Prof. Dr. Michael Lehrke, Prof. Dr. Dr. Werner Moshage, PD Dr. Tom Zucker, Ärztlicher Leiter des Klinikums Traunstein
In einer Feierstunde wurde Prof. Dr. Dr. Moshage mit den besten Wünschen verabschiedet (v. l.): KSOB-Vorstandsvorsitzender Dr. Uwe Gretscher, Prof. Dr. Michael Lehrke, Prof. Dr. Dr. Werner Moshage, PD Dr. Tom Zucker, Ärztlicher Leiter des Klinikums Traunstein

Mit Prof. Dr. Dr. Werner Moshage verabschiedet sich Ende dieses Jahres ein in der Region bekannter und geschätzter Chefarzt der KSOB in den Ruhestand. Prof. Dr. Dr. Moshage leitete seit Anfang 2001 die Abteilung für Kardiologie an den KSOB. In diesem Rahmen war der erfahrene Internist und Kardiologe an den Standorten in Bad Reichenhall und Traunstein aktiv. Als Nachfolger ab dem 1. Januar 2024 wird Prof. Dr. Michael Lehrke, bislang in leitender Position am Universitätsklinikum Aachen tätig, die KSOB verstärken. mehr...

In einer Feierrunde wurde Prof. Dr. Dr. Moshage von seinem Team und von langjährigen Weggefährten verabschiedet. Dr. Uwe Gretscher, Vorstandsvorsitzender der KSOB, würdigte Prof. Dr. Dr. Moshage als Urgestein der Kliniken Südostbayern. „Sie haben die kardiologische Versorgung in unseren Häusern beständig und erfolgreich weiterentwickelt sowie immer auch die Ausbildung junger Ärztinnen und Ärzte im Blick behalten“, betonte Dr. Gretscher. „Ihr Engagement hat neue Verfahren für die bildgebende Diagnostik und die Telemetrie etabliert. Darüber hinaus waren Sie federführend an der Etablierung eines modernen Herzkatheterlabors am Standort Bad Reichenhall beteiligt. Dafür gebührt Ihnen große Anerkennung und der Dank von uns allen.“

„Von Vorteil war, dass ich bereits zu meinem Antritt an den KSOB auf ein eingespieltes Team in der Kardiologie getroffen bin“, betont Prof. Dr. Dr. Moshage. „So konnten wir die internistische Notfallversorgung voranbringen und auch die Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen ausbauen. Was mich heute freut und persönlich stolz macht: Ein Großteil der Kardiologen in der Region wurde an den KSOB ausgebildet.“

Um den Ruhestand nicht zu einem Unruhestand werden zu lassen, hat der langgediente Chefarzt vorgesorgt. „Auf mich warten natürlich meine Familie und verschiedene Hobbies. Die Natur in unserer Region habe ich immer gerne genossen. Aber nun wird man mich sicher häufiger beim Wandern, Schwimmen oder Radfahren beobachten können.“

Prof. Dr. Dr. Moshage übergibt zum Jahreswechsel den Staffelstab in der Kardiologie an Prof. Dr. Lehrke. Der neue Chefarzt wird sich Anfang des kommenden Jahres auch persönlich der Öffentlichkeit vorstellen.

08.12.2023 - Kliniken Südostbayern

Kliniken Südostbayern sind „Innovations-Champion in der Nachhaltigkeit“

FAZ-Institut zeichnet die KSOB für Nachhaltigkeit aus

Als eine von bundesweit insgesamt nur 53 öffentlichen Kliniken wurden die Kliniken Südostbayern (KSOB) als „Innovations-Champion in der Nachhaltigkeit“ ausgezeichnet.

Der Schwerpunkt dieser Auszeichnung, verliehen durch das FAZ-Institut, liegt auf der Integration von Innovationen in die Nachhaltigkeitsstrategie. Darin werden die Grundlagen gelegt für die effiziente Nutzung von Ressourcen und die Reduzierung von Emissionen. Wichtig ist jedoch, dabei ebenso Wert zu legen auf die Berücksichtigung der Bedürfnisse der Gesellschaft. Die KSOB trägt mit ihrer Nachhaltigkeitsstrategie maßgeblich dazu bei, ihre Verantwortung gegenüber den Menschen und der Umwelt wahrzunehmen.

Die Studie „Innovations-Champions in der Nachhaltigkeit“ bewertete dabei die Daten eines Social Listenings. Sie untersuchte hierbei die Eventtypen Innovation, Forschung und Entwicklung, ökologische Nachhaltigkeit, soziale Nachhaltigkeit und ökonomische Nachhaltigkeit.

07.12.2023 - Gesundheitscampus Freilassing

Gesundheitscampus Freilassing wird planmäßig weiterentwickelt

Stärkung der Notfallversorgung am Standort Bad Reichenhall

Ein nächster Schritt der Medizin- und Standortstrategie KSOB 2.0 geht in Freilassing wie geplant in die weitere Umsetzung. Zum 15. Dezember 2023 werden die stationäre Innere Medizin, die Notaufnahme sowie die Intensivstation vom Gesundheitscampus Freilassing an die Kreisklinik Bad Reichenhall verlagert. Dadurch kann die Umsetzung der Medizin- und Standortstrategie KSOB 2.0, die bereits im Mai 2022 durch die Kreistage der Landkreise Traunstein und Berchtesgadener Land beschlossen wurde, weiter vorangebracht werden. mehr...

Mit der Maßnahme werden auch räumliche Kapazitäten für eine mögliche Kurzzeitpflege geschaffen, zu der derzeit Gespräche geführt werden. Zugleich erfolgt damit eine weitere personelle Stärkung der Inneren Medizin sowie der Notfallversorgung in der Kreisklinik Bad Reichenhall.

„Für uns ist dies der Startschuss für die notwendigen Umbaumaßnahmen zur Einrichtung der für die Region so wichtigen Kurzzeitpflege auf dem Gesundheitscampus Freilassing“, erklärt KSOB-Vorstandsvorsitzender Dr. Uwe Gretscher. „Die Gespräche mit den in Frage kommenden externen Partnern stimmen uns sehr positiv. Neben der Kreisklinik und dem in Planung befindlichen Neubau in Bad Reichenhall sowie der Fachklinik Berchtesgaden werden den Bürgerinnen und Bürgern aus dem Landkreis Berchtesgadener Land also künftig spezialisierte Versorgungsangebote am Standort Freilassing zur Verfügung stehen.“

Im Rahmen der Medizin- und Standortstrategie KSOB 2.0 hat jeder Standort der Kliniken Südostbayern AG eine klar definierte Rolle und ist jeweils ein wichtiger Baustein für die Gesundheitsversorgung in der Region. Für den Medizinstandort Freilassing wurde der Weg hin zum Gesundheitscampus Freilassing geebnet – mit Schwerpunkten auf der ambulanten Versorgung und einer möglichen Kurzzeitpflege. Die bekannten und bewährten psychiatrischen Versorgungsangebote des kbo-Inn-Salzach-Klinikums, schon jetzt der größte Partner auf dem Gesundheitscampus, verbleiben auch in Zukunft am Standort. Das etablierte KSOB-Fachärztezentrum ist ein weiteres wichtiges Standbein für die ambulante Versorgung in der Region.

Der geplante Umzug der stationären KSOB-Einrichtungen zum Jahresende kann durch das erfolgreiche Zusammenspiel aller am Gesundheitscampus Freilassing beteiligten Partner planmäßig erfolgen. Das Projekt ist zudem unabhängig von einer geplanten Veräußerung der KSOB-Liegenschaften am Standort Freilassing.

Alle Bürgerinnen und Bürger werden gebeten, für Notfälle ab Mitte Dezember 2023 das umfassende Leistungsangebot der Kreisklinik Bad Reichenhall zu nutzen.

06.12.2023 - Klinikum Traunstein

Himmlischer Besuch

Der Nikolaus landet mit Christoph 14 am Hangar des Klinikums Traunstein

Seit über 20 Jahren besucht der Nikolaus in der Vorweihnachtszeit das Klinikum Traunstein mit dem Rettungshubschrauber Christoph 14. Zu dem Besuch werden alle Kinder eingeladen, für die im vergangen Jahr wegen eines medizinischen Notfalls der Hubschrauber ausrücken musste. mehr...

Rund 45 Kinder erhielten auf dem Rettungslandeplatz Besuch vom Nikolaus. Weder zu Fuß noch mit einem goldenen Schlitten kam der himmlische Vertreter zu den Kindern, sondern mit dem Rettungshubschrauber Christoph 14.

Mit lautem Rotorengeräusch kündigte sich der heilige Gesandte bereits von Weitem an. Spektakulär war der Anflug über den verschneiten Guntramshügel in der Dämmerung. Die Augen der Jungen und Mädchen, die sich am Hangar versammelt hatten leuchteten, als der Heilige Mann mit seinem Stab aus dem Helikopter stieg, die Kinder mit freundlichen Worten empfing und zu einem gemeinsamen Gruppenfoto einlud, bevor er jedem Kind ein Geschenk überreichte, das von regionalen Bäckereien und der Firma Adelholzener gesponsert worden war.  

Dieses Jahr sind über 45 Jungen und Mädchen im Alter von ein bis rund 10 Jahren der Einladung gefolgt. Mit ihren Geschwistern, Eltern und Großeltern nutzten sie die Gelegenheit bei Plätzchen, Punsch und Glühwein, nicht nur den Nikolaus, sondern auch den Helikopter aus nächster Nähe zu bestaunen.

04.12.2023 - Fachklinik Berchtesgaden

Mit Demenz leben

Veranstaltung zum Thema „Mit Demenz im Leben bleiben: menschlich, fachlich, gemeinsam“

vl. Dr. Kornelia Zenker-Wendlinger, Ärztliche Leiterin der Fachklinik Berchtesgaden und Chefärztin Innere Medizin, Dr. Klaus Ferdinand Esch, Chefarzt der Geriatrischen Reha, und Dr. Jitka Ptacek, Leitende Ärztin der Akutgeriatrie der Fachklinik
BU:Landrat Kern informierte sich ebenfalls auf der Veranstaltung in der Fachklinik Berchtesgaden

Die Zahl der an Demenz Erkrankten in Deutschland liegt derzeit bei rund 1,6 Millionen. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft geht von 3 Millionen Erkrankungen bis 2050 aus. Eine Veranstaltungsreihe des Landratsamtes an verschiedenen Orten im Landkreis Berchtesgadener Land lud daher von 27. November bis 1. Dezember alle Interessierten ein, sich über das Thema zu informieren. Auch Landrat Kern nahm an der Veranstaltung in der Fachklinik Berchtesgaden teil. mehr...

Ziel dieser Veranstaltung war, die Versorgung für Menschen mit Demenz im Landkreis Berchtesgadener Land ins Bewusstsein zu holen und zu erfahren, wer die richtigen Ansprechpartner sind und wo man Hilfe erhalten kann. Dabei konnten die Interessierten einen Demenzparcours durchlaufen. Dieser bot die Möglichkeit, sich in eine fiktive, an Demenz erkrankte Person hineinzuversetzen. Die Besucherinnen und Besucher konnten dabei erfahren, wie sich die Symptome einer Demenz äußern, und wie es sich anfühlt, wenn einfache Handgriffe nicht mehr gelingen und welch große Herausforderung es ist, Essen zubereiten. Oder wenn Einkaufengehen zunehmend zu einer großen Herausforderung wird. Die Teilnehmenden konnten dabei Verständnis entwickeln für Menschen mit Demenz.

Praxisnahe Tipps und Infos zu Hilfsangeboten

Drei Ärztinnen und Ärzte der Geriatrie der Kliniken Südostbayern am Standort Fachklinik Berchtesgaden informierten über die Ursachen einer Demenz, die Hilfsangebote der Akutgeriatrie sowie über die Geriatrische Versorgung der KSOB am Standort Berchtesgaden:

Dr. Kornelia Zenker-Wendlinger informierte in sehr anschaulicher Form über die Einflussfaktoren auf die Entwicklung einer Demenzkrankheit. Sie berichtete, dass die genetische Veranlagung eine nur sehr geringe Rolle spiele, und der größte Risikofaktor für das Nachlassen der geistigen Fähigkeiten der Alterungsprozess selbst sei: „Einen großen Einfluss haben Erkrankungen des Blutgefäß-Systems, die beispielsweise durch einen ungenügend behandelten Bluthochdruck, Rauchen, Übergewicht, Zuckerkrankheit und chronisch-entzündliche Prozesse hervorgerufen werden. Chronisch schwelende Entzündungen im Körper und Schädigung unserer Haupt-Entgiftungs-Organe Leber und Nieren führen zu Ablagerungen von Stoffwechsel-„Abfall" im Körper und eben auch im Gehirn.“ Sie führte aus, dass alles, was man gemeinhin als gesunde Lebensweise ansieht, auch im Hinblick auf die Erkrankung Demenz vorbeugend hilfreich sei. Die Ernährung sollte sich an der sogenannten mediterranen Kost orientieren: Pflanzliche Öle seien tierischen Fetten vorzuziehen mit Ausnahme von Fisch. Der regelmäßige Verzehr von Gemüse, Kräutern, Nüssen und Beeren versorge den Körper mit zellschützenden Stoffen. Bemerkenswert sei, so Dr. Zenker-Wendlinger, dass Blaubeeren bis zu 1000-mal mehr solcher Stoffe, so genannter Antioxidantien, enthalten als Zitrusfrüchte!  So wie man Muskulatur und Knochen durch stetes Training stärken könne, sei dies auch mit unserem Gehirn möglich, was idealerweise von Kindesbeinen an betrieben werden solle. Stetiges Lernen und Üben führe zu einer „guten Reserve“ im höheren Lebensalter. Regelmäßige Bewegung, leichtes Muskeltraining und Gleichgewichtsübungen wirkten sich sehr positiv aus. Dabei sei beispielsweise ein flotter Spaziergang bis zu 20 Minuten pro Tag (bei jedem Wetter) ausreichend. Das Gehirn benötige auch Regenerationszeit, um funktionieren zu können, weshalb ein guter und erholsamer Schlaf von mindestens 6 und maximal 9 Stunden pro Tag empfohlen sei.

Dr.  Jitka Ptacek referierte über den ganzheitlichen Ansatz bei der Betreuung der Patientinnen und Patienten: „Unsere Akutgeriatrie ist mit guten Strukturen und einem motivierten Team jeden Tag für unsere Patienten da, denn sie sind in der Regel krankenhausbehandlungs-bedürftig und brauchen wegen einem akuten Geschehen medizinische Betreuung. Wir sehen die Patientinnen und Patienten ganzheitlich und behandeln nicht nur das Hauptproblem, sondern alle Erkrankungen, die sie oder ihn aktuell belasten.“ Dazu werde auch der Medikamentenplan optimal angepasst. Neben der medizinischen Betreuung werde auch großer Wert auf die Mobilisierung und Kräftigung der Patientinnen und Patienten gelegt sowie auf ausreichende Trinkmenge und Nahrungsaufnahme. Dr. Ptacek freut sich über Fortschritte bei den Patienten: „Wir sehen oft, wie die Patientinnen und Patienten unter unseren Maßnahmen richtig aufblühen. Und das ist auch unser erklärtes Ziel: dass es ihnen wieder besser geht.“

In seinem Vortrag gab Dr. Klaus Ferdinand Esch die Antwort, warum geriatrische Versorgung wichtig ist: „Aufgrund der alterstypischen Veränderungen sind die Stoffwechselvorgänge im Alter deutlich verlangsamt, weshalb es mehr Zeit braucht für die Genesung nach schwerer Krankheit. Generell gestaltet sich das Altern sehr unterschiedlich, es gibt zwar einzelne 90Jährige, die Marathon laufen, aber auch 60jährige, die biologisch wirken wie über 85 Jahre.“ Dies mache eine exakte Anamnese und Untersuchung der Patienten notwendig, um die größtmögliche Selbständigkeit und die Rückkehr in die eigene häusliche Umgebung zu erreichen. Da die geriatrische Versorgung die pflegenden Angehörigen unterstützt, ist sie nicht nur Daseinsvorsorge, sondern auch ein Baustein der präventiven Familienmedizin.

01.12.2023 - Klinikum Traunstein

Erhöhtes Risiko für den plötzlichen Herztod

Fehlfunktion der Mitralklappe und angeborene Herzfehler

Oberarzt Dr. med. Boeder

Im Rahmen der bundesweiten Herzwochen, organisiert von der Deutschen Herzstiftung, informiert Oberarzt PD Dr. Niklas Boeder, Oberarzt in der Kardiologie am Klinikum Traunstein, über Fehlfunktionen der Herzklappen und angeborene Herzfehler. mehr...

Die Aufgabe der Herzklappen ist es, das Blut während der Pumpaktionen des Herzens immer weiter vorwärts zu pumpen und ein Zurückfließen zu verhindern. Die Mitralklappe ist eine der vier Herzklappen. Sie befindet sich zwischen dem linken Vorhof und der linken Herzkammer. Ihre Hauptaufgabe ist, Blut, das in der Lunge mit Sauerstoff angereichert wurde, über den linken Vorhof in die linke Herzkammer und von dort aus weiter in den Körper zu leiten. Die Mitralklappe öffnet sich, wenn das Blut vom linken Vorhof in die linke Herzkammer strömt, und sie verschließt sich, wenn die Kammer sich anschließend zusammenzieht, um das Blut in die Hauptschlagader zu treiben.

Wenn sich die Herzklappe zu sehr wölbt

Von einem Mitralklappenprolaps spricht man, wenn sich Anteile dieser Herzklappe während der Pumpaktion des Herzens über ein bestimmtes Maß hinaus in den linken Vorhof hinein wölben. „Betroffen sind etwa zwei Prozent der Bevölkerung“ sagt Priv.-Doz. Dr. Niklas Boeder, Oberarzt der Kardiologie am Klinikum Traunstein. Und weil diese Auswölbung im Allgemeinen zunächst keine Probleme macht, wird eine erste Diagnose häufig über ein charakteristisches Herzgeräusch gestellt. Priv.-Doz. Dr. Boeder ergänzt: „Im Herz-Ultraschall ist die Vorwölbung der Klappensegel und in manchen Fällen verdickte freie Ränder der Mitralklappensegel zu erkennen. Die Gefahr dabei ist, dass die Wölbung mit der Zeit stärker werden kann und dann der Sehnenfaden abreißen kann, der die Klappe hält. Damit kann die Klappe dann irgendwann undicht werden und schließt nicht mehr richtig. Sie kann weiterhin Herzklappenentzündung und Herzrhythmusstörungen, etwa Vorhofflimmern oder Extrasystolen, begünstigen.“ Warum der plötzliche Herztod bei einem Mitralklappenprolaps auftreten kann, ist abschließend nicht bekannt. Angenommen wird ein Zusammenspiel aus Gewebeveränderungen des Herzmuskels, einer vermehrten Neigung des Herzens zu Rhythmusstörungen sowie vorübergehend vorhandenen ungünstigen Faktoren.

Überlebenswichtige Nachsorge bei angeborenem Herzfehler

Eine seltenere Ursache für den plötzlichen Herztod sind angeborene Herzfehler im Erwachsenenalter, denn heute leben ca. 360.000 Erwachsene mit angeborenem Herzfehler (EMAH) in Deutschland. Die gute Nachricht ist, dass heute dank des medizinischen Fortschritts in den Industrienationen etwa 95 Prozent der Betroffenen das Erwachsenenalter erreichen, viele von ihnen mit einer hohen Lebensqualität.

„Für Erwachsene mit angeborenem Herzfehler erhöht sich das Risiko für den plötzlichen Herztod im Langzeitverlauf auch abhängig von einer bestehenden Fehlfunktion der Herzkammern, Vernarbungen oder Herzmuskelveränderungen“, klärt Priv.-Doz. Dr. Boeder auf. Bei Erwachsene mit angeborenem Herzfehler ist der plötzliche Herztod zwar ein seltenes Ereignis (betroffen sind unter 0,1 Prozent aller EMAH-Patienten pro Jahr), aber nach einer Herzschwäche ist er einer der häufigsten Todesursachen (ca. 20 Prozent aller Todesfälle).

Bei circa 80 Prozent der Erwachsenen mit angeborenem Herzfehler (EMAH) sind Herzrhythmusstörungen für einen plötzlichen Herztod verantwortlich. Diese Rhythmusstörungen lassen sich zum Teil auf anatomische Veränderungen im fehlgebildeten Herzen zurückführen. Oder sie entwickeln sich mit der Zeit durch die beeinträchtigte Strömungseigenschaft des Blutflusses in den Gefäßen (Hämodynamik) und der Herzmuskelfunktion. Bei EMAH-Patienten können Rhythmusstörungen aus dem Vorhof oder aus der Herzkammer entstehen. Diese können oftmals zu schweren Symptomen führen, mit entweder krankhaft beschleunigter oder verlangsamter Herzfrequenz. Zu beachten ist, dass ein plötzlicher Herztod bei Erwachsene mit angeborenem Herzfehler auch im Rahmen anderer Ereignisse auftreten kann, z. B. bei Thromboembolien, Herzinfarkten oder Einrissen der Aorta (Hauptschlagader).

Was Priv.-Doz. Dr. Boeder besonders wichtig ist: „Für Erwachsene mit angeborenem Herzfehler ist die kontinuierliche Nachsorge durch einen EMAH-Spezialisten oder -Spezialistin überlebenswichtig. Unabdingbar sind auch Tipps und Hinweise, die die Patienten dort für die Prävention und die Gesundheitsförderung bekommen.“

30.11.2023 - Klinikum Traunstein

Ungewöhnliche Wege zur erfolgreichen Behandlung eines Hirninfarkts

Eine Patientengeschichte über Mut und Können des Traunsteiner Schlaganfall-Teams

Im August erreicht Prof. Dr. Thorleif Etgen, Chefarzt der Neurologie am Klinikum Traunstein, eine dringende Anfrage über das Telemedizinische Schlaganfallnetzwerk Südostbayern (TEMPiS): eine 60-jährige Patientin liegt in einer anderen oberbayerischen Klinik mit dem Verdacht auf einen arteriellen Hirninfarkt, ihr Zustand ist kritisch und verschlechtert sich zusehends. mehr...

Völlig neue Diagnose in Traunstein

Da zwischen München und Salzburg ausschließlich das Klinikum Traunstein über eine „Überregionale Stroke Unit“ verfügt, wird die Patientin nach Traunstein verlegt. Denn nur hier wird das komplette Spektrum der spezialisierten Therapien für Schlaganfälle rund um die Uhr vorgehalten. Und die Spezialisten der Neurologie und Neuroradiologie beginnen auch sofort nach der Einlieferung der Patientin damit, eine umfassende Diagnostik zu erstellen. Prof. Dr. Etgen weiß noch genau: „Der Fall der Dame war wirklich außergewöhnlich. Wir sind nach unseren eingehenden Untersuchungen zu einer völlig neuen Bewertung des Falles gekommen, denn die Verschlechterung im Verlauf war nicht durch den Verschluss der Arterie, sondern durch den zusätzlichen Verschluss einer Vene im Gehirn ausgelöst worden.“ Der Verschluss einer Hirnvene ist dabei bedeutend seltener (3-4 Fälle pro 1 Million) anzutreffen als jener einer Arterie.

 

Das Team der Neurologie leitet weitere Maßnahmen ein, doch keines der klassischen Verfahren führt zu einer Besserung. Der Zustand der Patientin verschlechtert sich weiter und auch die Ursache des venösen Verschlusses, so Prof. Dr. Thorleif Etgen, kann nicht hinreichend geklärt werden: „Es gab keine singuläre Ursache, wie eine Gerinnungsstörung, so dass wir von unterschiedlichen Auslösern ausgehen mussten, wie zum Beispiel längeres Liegen in praller Sonne im Garten, Flüssigkeitsmangel und ein relatives Abflusshindernis in den venösen Blutleitern. Die Konstellation zusammen mit einem „normalen Schlaganfall“ war allerdings äußerst ungewöhnlich.“

 

Ein außergewöhnliches Verfahren hilft

 

Daher wird bei dieser lebensbedrohlichen Situation über ein Verfahren diskutiert, das in diesem Zusammenhang kein Standard ist: Die venöse Thrombektomie, also die Entfernung von Blutgerinnseln aus einer Vene im Schädelinneren über mehrere Katheter. Dieses Verfahren der minimal invasiven Entfernung von Blutgerinnseln kommt normalerweise nur bei Arterien im Gehirn zum Einsatz. Aber der Leitende Arzt der Neuroradiologie am Klinikum Traunstein, Dr. Andreas Mangold, sieht in diesem besonderen Fall in dem genannten Verfahren die einzige Möglichkeit, die ansonsten ausweglose Situation zu korrigieren. Dieses Verfahren würde er bei einer solchen Diagnose zum ersten Mal einsetzen. Er kontaktiert Prof. Dr. Thomas Liebig aus dem Uni-Klinikum München-Großhadern, einen der führenden Experten in Deutschland, um die spezielle Situation zu diskutieren. Dieser bestätigt Dr. Mangolds Annahme und empfiehlt, den Eingriff im Klinikum Traunstein durchzuführen, da er um die sehr große Fach-Expertise und auch um die hier vorhandene optimale technische Ausstattung für dieses spezielle Verfahren weiß. Dr. Mangold und sein Team führen die ungewöhnliche Operation erfolgreich durch, bei der es gelingt, die Blutgerinnsel aus der verschlossenen Vene im Schädelinneren zu entfernen und den Blutfluss wieder herzustellen.

 

Die Angehörigen der Patientin werden während der gesamten Zeit durch den Psychologischen Dienst der Intensivstationen betreut, denn bei solch lebensbedrohlichen Situationen sind nicht nur modernste medizinische Betreuung und bestmögliche Pflege für die Patienten von größter Bedeutung. Wichtig ist auch psychosoziale Hilfestellung für die Angehörigen in einer so kritischen Situation, in der die Menschen Ohnmacht und Hilflosigkeit verspüren.

 

Die Patientin meistert ihren Haushalt wieder

 

Nach einem einmonatigen Aufenthalt im Klinikum Traunstein wird die Patientin Mitte September in die Rehabilitation verlegt. Es geht ihr bereits viel besser, sie macht große Fortschritte und ist froh, dass die Neurologen am Klinikum Traunstein neue Wege gegangen sind, die ihr geholfen haben. Jetzt, Anfang Dezember, ist sie zuhause und kann schon wieder den kompletten Haushalt meistern.  Und, was undenkbar war, sie kann eine 45 Jahre alte Tradition weiterführen, das Plätzchenbacken mit der besten Freundin. Der Sohn der Patientin blickt zurück auf die letzten Monate: „Meine Mutter war wirklich dem Tode nahe. Ohne den Einsatz der Ärzte des Schlaganfall-Teams im Klinikum Traunstein wäre sie sicher nicht mehr am Leben. Wir sind unendlich dankbar, dass die Ärzte den Mut und das Können haben, auch ungewöhnliche Maßnahmen zu ergreifen, um Leben zu retten.“

 

 

Infokasten

 

TEMPiS Stroke-Units: Der Aufbau von Stroke Units (Schlaganfall-Spezialabteilungen) in allen angebundenen Kliniken war von Anfang an eines der Hauptziele des TEMPiS-Projekts, dem telemedizinischen Schlaganfallnetzwerk Südostbayern (tempis.de). In einer Stroke Unit werden die Patienten in den ersten ein bis drei Tagen in speziellen Monitorbetten kontinuierlich überwacht. Im Anschluss erfolgt die Weiterbehandlung in Nachsorgebetten auf der gleichen Station. Die Behandlung wird während des gesamten Klinikaufenthalts durch ein spezialisiertes interdisziplinäres Team aus Ärzten, Pflegern, Sprach-, Ergo- und Physiotherapeuten durchgeführt.

14.11.2023 - Klinikum Traunstein

Rijeka–Dortmund und zurück mit Zwischenstopp in der Neonatologie Traunstein

Eine Patientengeschichte zum Welt-Frühgeborenen-Tag - rund um ein Frühchen und viele helfende Hände

Einen entspannten und geselligen Urlaub mit der ganzen Familie am Meer in Kroatien verbringen, bevor das Baby auf die Welt kommt: So hatten sich Regina und Konstantin Mai aus Dortmund den Sommermonat Juli vorgestellt. Und alles lief auch wie geplant, bis Regina Mai auf der Heimfahrt von Rijeka bemerkt, dass etwas nicht stimmt: Sie ist erst in der 25. Schwangerschaftswoche und verliert Fruchtwasser. Fruchtwasser. Gerade hatte der Konvoi mit der 11-köpfigen Familie in drei Autos die Grenze zwischen Slowenien und Österreich passiert. Die Familienmitglieder beschließen, unbedingt noch bis Deutschland zu fahren und dann die nächstgelegene Klinik aufzusuchen, die eine geeignete Abteilung hat. Besorgt googeln sie und finden die Kinderklinik des Klinikums Traunstein, die über eine Kinderintensivstation mit Perinatal-Zentrum der höchstmöglichen Versorgungsstufe Neonatologie Level 1 verfügt. Dort ist man auch auf kleinste Frühchen eingerichtet, die vor der 28. Schwangerschaftswoche geboren werden und weniger als 1250g wiegen.  mehr...

Es ist schon spät abends, als Familie Mai in der Zentralen Notaufnahme des Klinikums Traunstein ankommt. Das diensthabende Team sieht sofort die Dringlichkeit; Regina Mai wird umgehend untersucht und intensiv überwacht. Für den Rest der großen Familie werden mitten in der Nacht noch Zimmer in einem nahegelegenen Hotel organisiert. Sofort können Regina und Konstantin Mai in ein Familienzimmer auf der Geburtsstation im Klinikum Traunstein ziehen. Dorthin können auch die Verwandten kommen. Das ist an nächsten Tag ganz besonders wichtig, denn Arina, die erstgeborene Tochter von Familie Mai hat ihren 8. Geburtstag. Trotz des Schreckens kann es die Familie gemeinsam im Rahmen des Möglichen feiern. Ein wenig Normalität tut jetzt allen gut. 

Der Zwischenstopp wird zum längeren Aufenthalt

Schnell wird klar, dass der Zwischenstopp in Traunstein für Familie Mai länger dauern wird, denn jeder Tag, den das Kind noch im Mutterleib bleibt, zählt. Ein Transport der Schwangeren nach Dortmund, der Heimat der Familie, kommt in dieser Zeit nicht in Frage, weil das Kind jederzeit auf dem Transport geboren werden könnte. Nach zweieinhalb Wochen auf der Geburtsstation erblickt Arian dann Mitte August in der 27. Schwangerschaftswoche das Licht der Welt. „Frühgeborene Babys benötigen ein spezialisiertes Team, und dieses Team muss eine große Erfahrung haben, um mit dieser Situation umzugehen“, so Prof. Dr. Gerhard Wolf, Chefarzt der Kinderklinik in Traunstein. „In der Kinderklinik in Traunstein besteht diese große Expertise, auch durch adäquat hohe Fallzahlen- denn das Team darf nie aus der Übung kommen. Die kleinen Frühgeborenen werden rund um die Uhr von einem Team aus Kinderärztinnen und -ärzten, Kinderchirurgen, Kinderintensivpflegepersonal und Psychologinnen betreut“, so Gerhard Wolf.  Anwesend bei dem Kaiserschnitt ist auch die Neonatologin und Oberärztin der Kinderintensivstation Dr. Virginia Toth.

Die Anwesenheit des neonatologischen Teams aus Spezialistinnen und Spezialisten ist in diesem Fall lebensentscheidend. „Die Lunge des kleinen Arian war sehr unreif, wir mussten ihn durch intensive Maßnahmen stabilisieren“, erinnert sich Virginia Toth. Doch alles geht gut. Vater Konstantin und Tochter Arina dürfen das neue Familienmitglied sofort sehen und auch berühren. In den Arm seiner Mutter darf Arian, nachdem auch sie versorgt worden ist. Regina Mai ist begeistert über die gute Nachsorge und die Möglichkeiten auf der Station: „Es hat mir sehr gefallen, dass auch alle Mitglieder meiner Familie das Kind und mich auf der Intensivstation besuchen durften und auch meine Tochter immer dabei sein durfte. In den meisten Kliniken dürfen nur die Mama und der Papa zum Frühgeborenen. Meine Familie um mich zu haben, das hat mir sehr gutgetan.“  Klar ist schon jetzt, dass Arian die nächsten drei Monate noch im Krankenhaus bleiben muss. Regina Mai wird ebenfalls bleiben. Wie es sonst weitergehen soll, ist noch unklar.

Die Zeit in Traunstein geht für Vater und Tochter mit den Ferien zu Ende, sie müssen wieder zur Arbeit und in die Schule.  Die Situation lastet schwer auf ihnen, wie sollen sie das die nächsten drei Monate meistern, 750 km entfernt, jedes Wochenende fahren, immense Kosten und nicht zuletzt die seelische Belastung, nicht vor Ort sein zu können. Die Sozialpädagogin der Kinderklinik, Friederike Wolff, sucht fieberhaft nach einer Lösung. Durch sie erfährt ein Bergener Hausbesitzer von der Geschichte der Familie Mai und bietet ein voll eingerichtetes Reihenhaus an, das eigentlich verkauft werden sollte. Doch die Geschichte rührt den Mann und er vermietet der Familie das Haus für die Übergangszeit, so dass sie jedes Wochenende kommen können. Regina Mai ist sehr glücklich mit dieser Lösung: „Nun kann immer jemand aus meiner Familie da sein und meine Tochter kann in den Ferien nach Traunstein kommen.“ Auch wenn jetzt, nach fast drei Monaten, eine Verlegung nach Dortmund möglich wäre, Regina Mai möchte lieber in Traunstein bleiben. Vater Konstantin erklärt warum: „Wir haben uns sehr gut betreut gefühlt und wir haben es sehr geschätzt, wie gut wir informiert wurden und wie ehrlich man zu uns war. Auch wenn es mal nicht so gute Nachrichten gab, wurden wir immer gut beraten. Man hat uns alles genau erklärt, uns ernst genommen, mit einbezogen und dabei auch gut begleitet. Das wissen wir sehr zu schätzen.“

Alles läuft gut, es geht voran, bis sich herausstellt, dass der kleine Arian noch an der Leiste operiert werden muss. Das fühlt sich für die Familie an wie ein Rückschlag: „Wir hatten das Gefühl, wir stehen wieder bei null, Arian war wieder beatmet, wie in den ersten Tagen.“, so Konstantin Mai.  Es ist eine häufige Komplikation bei so kleinen Frühchen. „Bis ein Frühchen wie Arian nach Hause darf, vergeht viel Zeit und es gibt immer neue Herausforderungen zu meistern. Das zehrt an den Kräften der gesamten Familie.“ so Dorothee Springer, Stationsleitung der Kinderintensivstation. 

Dreieinhalb Monate nachdem er auf die Welt geholt wurde, hat Arian die Kinderintensivstation verlassen und konnte dann am 23.10. endlich die Fahrt nach Dortmund in sein Zuhause fortsetzen. Wieder vermittelt Friederike Wolf und stellt über den „Bunten Kreis Traunstein“, die Nachsorgeeinrichtung für Familien mit Frühgeborenen am Klinikum, den Kontakt zum „Bunten Kreis Dortmund“ her. Nun kann die Familie auch von den wichtigen Angeboten profitieren, mit denen die deutschlandweite Nachsorgeeinrichtung den Übergang von der intensiven stationären Versorgung in den Alltag erleichtert.

Ein Tag für Frühchen 

Eine lange Zeit des Bangens und des Durchhaltens geht damit für die Familie Mai glücklich zu Ende. Es ist ein bemerkenswerter Zufall, dass Arians errechneter Geburtstermin auf den 17. November gefallen wäre, denn das ist der Welt-Frühgeborenen-Tag.  Mit diesem Tag wird weltweit auf die Belange von Frühgeboren und ihren Familien aufmerksam gemacht. Laut dem Bundesverband „Das frühgeborene Kind" e.V. werden in Deutschland jedes Jahr ca. 60.000 Neugeborene zu früh geboren, ein Großteil noch vor der 32. Woche und mit weniger als 1500 g. 

Auch am Klinikum Traunstein gibt es zu Ehren aller Frühchen und Frühchen-Eltern am Freitag, den 17. November wieder eine Aktion in der Eingangshalle. Alle Frühchen, ihre Eltern und auch alle, die sich zum Thema Frühchen informieren möchten, sind ganz herzlich eingeladen. Die Kinderintensivstation, die sozialmedizinische Nachsorge „Bunter Kreis Traunstein“ und die „Harlekin-Nachsorge“ freuen sich auf Ihr Kommen.

 


Infokasten

Neue Kinderklinik

Von der Frühgeburt mit wenigen hundert Gramm Gewicht über schwer akut oder chronisch an Körper oder auch Seele Erkrankte bis hin zu Opfern von Unfällen: Die Kinderklinik am Klinikum Traunstein ist rund um die Uhr im Einsatz, um Kindern und Jugendlichen in Not zu helfen.

Chefarzt Prof. Dr. med. Gerhard Wolf und sein Team freuen sich deshalb über die schon im Bau befindlichen Neue Kinderklinik, die ihnen räumlich und medizinisch noch mehr Möglichkeiten bietet. „Natürlich wäre es schön, wenn wir das Gebäude auch mit all dem ausstatten könnten, was zu einer warmen Wohlfühlatmosphäre und somit ebenfalls zur schnellen Genesung der kleinen Patienten und Patientinnen beiträgt, aber leider nicht Teil der öffentlichen Krankenhausfinanzierung ist“, so der Chefarzt. Für diese wertvollen Ausstattungsextras, zum Beispiel auch mehr Platz für Elternübernachtung, freuen sich die Kliniken Südostbayern über wohlmeinende und mitfühlende Unterstützer und bedanken sich von ganzem Herzen für die bereits erhaltene Hilfe.

Wenn auch Sie gerne mithelfen wollen, können Sie über Telefon: +49 (0)861 705 1534 oder E-Mail: Kontakt aufnehmen. Das Spendenkonto lautet: DE23 7109 0000 0000 201480, Verwendung: „Neue Kinderklinik TS - 373223“.

13.11.2023 - Klinikum Traunstein

Herzstillstand: Die wichtigsten Auslöser

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Jedes Jahr fallen dem plötzlichen Herztod in Deutschland ca. 65.000 Menschen zum Opfer. So schockartig der plötzliche Herztod über die betroffene Person hereinbricht, so gehen diesem lebensbedrohlichen Ereignis in den meisten Fällen Herzerkrankungen voraus, die sich gut behandeln lassen. mehr...

Die stille Gefahr: Koronare Herzkrankheit

Bei etwa 80 Prozent der Fälle ist die Ursache eine unerkannte langjährige Herzkranzgefäßerkrankung, auch koronare Herzkrankheit (KHK) genannt. Bei rund fünf Millionen Menschen in Deutschland ist eine koronare Herzkrankheit bekannt. Durchblutungsstörungen des Herzens durch die koronare Herzkrankheit (KHK) und die Verkalkung der Herzkranzgefäße (Arteriosklerose) sind damit die Hauptursachen des plötzlichen Herztods. Tückisch an der KHK ist: Von den Patientinnen und Patienten jahrelang unbemerkt, können sich durch Plaques aus Kalk, Bindegewebe und Cholesterin an den Wänden von Herzkranzgefäßen (Koronararterien) Veränderungen entwickeln, die sich erst bemerkbar machen, wenn die Arterienverengung eine kritische Schwelle von 70-80 Prozent erreicht hat.

Sofort in die Klinik

Dann kommt es zur Minderversorgung des Herzmuskels mit Sauerstoff und Nährstoffen. Dies führt zu Brustschmerzen, Brustenge (Angina pectoris) oder Luftnot, aber auch eingeschränkte körperliche Belastbarkeit kann ein solcher Vorbote sein. Die Schmerzen können auch in andere Körperteile wie Arme, Oberbauch, Rücken, Hals, Kiefer oder Schulterblätter ausstrahlen.

Dr. Andrea Streicher, Oberärztin der Kardiologie am Klinikum Traunstein, betont, dass es insbesondere bei Frauen auch andere Anzeichen geben kann: „Bei Frauen kann sich ein Herzinfarkt unspezifischer äußern: Es können auch Atemnot oder Schmerzen im Oberbauch auftreten. Wenn solche Symptome bereits in Ruhe auftreten und länger als fünf Minuten andauern, sollte man den Notruf 112 wählen, denn es besteht der Verdacht auf Herzinfarkt. Und dann zählt jede Minute! Grund ist, dass sich durch ein plötzliches Aufbrechen einer solchen Plaque innerhalb weniger Minuten ein Gerinnsel bildet, das das Herzkranzgefäß verstopft. Und das heißt: Herzinfarkt. Und dieser kann in Rhythmusstörungen, wie Kammerflimmern, verursachen, was innerhalb von wenigen Minuten zum Tod führt. Und dann zählt jede Minute! Grund ist, dass sich durch den Verschluss eines Herzkranzgefäßes oder ein plötzliches Lösen einer solchen Plaque innerhalb weniger Minuten ein Gerinnsel bildet, das die Arterie verstopft. Und das heißt: Herzinfarkt. Und dieser kann in Rhythmusstörungen, wie Kammerflimmern, übergehen, was innerhalb von wenigen Minuten zum Tod führt.“

Die frühe Behandlung der KHK ist der beste Schutz vor Herzinfarkt und plötzlichem Herztod. Hier stehen wirksame Medikamente gegen die Grund- und Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck, hohes Cholesterin und Diabetes mellitus zur Verfügung. Wesentliche Therapiebausteine sind Medikamente, die Implantation von Gefäßstützen (Stents), die die verengten Herzkranzgefäße offenhalten, und (seltener) das chirurgische Anlegen von Umgehungsgefäßen durch die Bypassoperation.

Herzschwäche: Gebannte Herztodgefahr dank Defibrillator

Bei der Herzinsuffizienz (Herzschwäche) ist das Herz nicht mehr in der Lage, (dem Bedarf entsprechend) genügend Blut zu pumpen, um den Körper ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen. Bei Herzinsuffizienzpatienten mit schwer eingeschränkter Pumpleistung der linken Herzkammer besteht die Gefahr für den plötzlichen Herztod durch das Auftreten bösartiger schneller Rhythmusstörungen aus der Herzkammer. Eine Herzschwäche wird durch zahlreiche Herzkrankheiten, wie auch die koronare Herzkrankheit, ausgelöst. Mit Hilfe von Medikamenten, meist als Kombination mehrerer Substanzen, bessert sich die Pumpleistung des Herzens häufig deutlich.

Prof. Dr. Dr. Hans Ruprecht Neuberger, Leitender Arzt der Sektion Rhythmologie und Elektrophysiologie am Klinikum Traunstein, erklärt: „Die frühzeitige Erkennung und Therapie von Herzkrankheiten wie KHK und Herzinfarkt, von Klappenerkrankungen, von Herzmuskelerkrankungen wie Herzmuskelverdickung, oder von Rhythmusstörungen wie Vorhofflimmern ist so wichtig, weil damit eine Herzschwäche verhindert oder in ihrem Verlauf verzögert werden kann. Wenn trotz optimaler medikamentöser Therapie eine schwere Herzschwäche über mindestens drei Monate besteht, kann ein Kardioverter-Defibrillator (ICD), kurz „Defi“, implantiert werden. Dieser schützt vor dem plötzlichen Herztod durch Impulsabgabe bei bösartigen Rhythmusstörungen aus der Herzkammer. Diese Behandlung ist sowohl im Klinikum Traunstein als auch in der Kreisklinik Bad Reichenhall möglich.“

Therapie-Fokus auch auf Bluthochdruck, Diabetes und Cholesterin 

Generell ist es wichtig, alle Risikofaktoren zu behandeln, durch die Ablagerungen oder Verstopfungen der Herzkranzgefäße entstehen könnten. Dr. Streicher und Prof. Dr. Dr. Neuberger sind einer Meinung: „Durch verbesserte medikamentöse und katheterinterventionelle Verfahren hat die Sterblichkeit nach einem Herzinfarkt signifikant abgenommen. Aber die beste Vorsorge gegen die Grund- und Begleiterkrankungen der koronaren Herzkrankheit wie Bluthochdruck, hohes Cholesterin oder Diabetes ist immer noch: nicht rauchen, sich ausreichend bewegen, ein Normalgewicht anstreben.“

Bei nachgewiesener KHK werden sehr niedrige Ziel-LDL-Cholesterinwerte angestrebt, die in der Regel nur durch (häufig auch mehrere) Cholesterin-senkende Medikamente zu erreichen sind. Dies ist dann eine Dauertherapie. Regelmäßige Kontrollen dieser Werte sind erforderlich.

11.11.2023 - Klinikum Traunstein

„Nicht den Berg bezwinge ich, sondern das eigene ich“

Kliniken Südostbayern veranstalten 23. Chiemgauer Intensivtag mit Extremkletterer Alexander Huber

Zum 23-mal haben die Kliniken Südostbayern am 11.11.2023 zum traditionellen Chiemgauer Intensivtag eingeladen. Der Chiemgauer Intensivtag ist eine jährliche Fortbildung für ärztliches und pflegerisches Personal auf Intensivstationen und fand dieses Jahr in den schönen Räumlichkeiten des Kulturforums Klosterkirche in Traunstein statt. Mit über 100 Teilnehmern, die sich zu verschiedenen Themen der Intensivmedizin auf den neuesten Stand bringen konnten, war die Veranstaltung wieder sehr gut besucht.  Als besonderer Gast eröffnete dieses Jahr der Profibergsteiger und Extremkletterer Alexander Huber das Event mit einem Vortrag zum Thema „Die Angst Dein bester Freund“. mehr...

Wie lassen sich Erfahrungen eines Extremkletterers auf den Alltag einer Intensivstation übertragen?  Mit einem bildgewaltigen Vortrag gab Alexander Huber einen Einblick in seine eigenen Erfahrungen mit der Angst, auch in den Umgang mit der Angst zu scheitern, der letztendlich die abenteuerlichen Kletter-Rekorde der Huberbuam erst möglich macht. „Wenn wir das was wir tun mit Begeisterung tun und diese Begeisterung in uns lebt, dann können wir richtig gut werden und Dinge vollbringen, die zunächst unmöglich scheinen“, so Alexander Huber. „Wir können nur dazu gewinnen, wenn wir Herausforderungen annehmen. Dabei das große Ganze zu sehen und offen zu bleiben für verschiedene Blickwinkel, das sei ganz entscheidend“, fährt er fort. Sein Tipp: Ängsten nicht aus dem Weg gehen, sondern sich Ihnen stellen, sich auf gefährliche Situationen durch optimales Training und Planung vorbereiten und sein Team gut kennen.

 „Ein passendes Rezept für den Umgang mit Herausforderungen, die sich auch auf  Intensivstationen stellen“ findet Holger Liermann, Oberarzt auf der Traunsteiner Intensivstation. Gemeinsam mit seinem Kollegen Dr. Markus Barth führt er durch das abwechslungsreiche Programm.  

Nach der mitreißenden Schilderung von Alexander Huber, stellte die Psychologin M Sc. M Sc. Annika Neumann vor, wie mit einem neuartigen Projekt auf den Traunsteiner Intensivstationen, Patienten und Angehörige in der Überwindung von Ängsten unterstützt werden. Seit einem Jahr gibt es einen psychologischen Dienst, der aktuell von der Eva Mayr-Stihl Stiftung finanziert wird und großen Anklang im Klinikum findet. Anschaulich beschrieb Annika Neumann die Mechanismen der Angstentstehung und wie mit einfachen Techniken der Atmung oder mit dem Einsatz von Imagination Ängsten begegnet werden kann. Viele Intensivstationen haben bisher noch keinen psychologischen Dienst, obwohl gerade hier Patienten und Angehörige besonders schwere Lebenskrisen zu bewältigen haben und die psychologische Unterstützung dringend von der Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin e. V. (DIVI) empfohlen wird. Das Klinikum Traunstein ist deshalb auch Mitglied in einer deutschlandweiten Fachgruppe, die sich für die Aufnahme dieser Leistung in die Regelfinanzierung einsetzt.

Großartigen Anklang fand auch der Vortrag von Prof. Dr. Sebastian Baum aus Münster. Er referierte als Apotheker über das Delir und dessen medikamentöse Behandlung. Das Delir ist eine häufig vorkommende Komplikation auf Intensivstationen, man könnte es als akute Verwirrtheit bezeichnen. Selten hilft eine Therapie mit Medikamenten, stattdessen können viele Medikamente ein Delir begünstigen. „Weniger ist mehr“ so Professor Baum und plädiert für ein großzügiges Absetzen von Medikamenten. „Vielen Ärzten ist nicht bewusst, wie häufig ganz alltägliche Medikamente in der Ausnahmesituation eines Aufenthalts auf der Intensivstation ein Delir sogar begünstigen können“, erklärt er. Hilfreich seien hingegen sanfte Methoden wie die beruhigende Anwesenheit von vertrauten Personen, das Anbringen von Kalendern und Bildern, die Orientierung schaffen sowie eine an den Tagesrhythmus angepasste Beleuchtung.

Der nächste Vortrag beschäftigte sich mit dem Mangel von Phosphat im Blut, was bei vielen Patienten auf der Intensivstation für verschiedenste Störungen bei der Genesung verantwortlich sein kann. Privatdozent Dr. Matthias Angstwurm aus München hat zu diesem  Thema ausführlich geforscht und teilte seine Erkenntnisse mit den Teilnehmern.  „Auch Phosphatmangel begünstige die Entstehung von Delir, sowie auch muskulärer Schwäche, Schwäche des Kreislaufs und Funktionsstörungen der inneren Organe“, so Mathias Angstwurm. Die Häufigkeit von Phosphatmangel im Blut würde allgemein unterschätzt, eine tägliche Bestimmung gerade in der Anfangsphase eines intensivmedizinischen Aufenthalts sei sinnvoll und Voraussetzung für eine zielgerichtete Therapie.

Privatdozent Dr. Tobias Lange, der neue Chefarzt der Pneumologie und Inneren Medizin der Kreisklinik Bad Reichenhall, erläuterte, wie sich die Behandlung von Lungenarterienembolien weiterentwickelt hat. In seinem Vortrag stellte er vor, wann welche Therapie zum Einsatz kommen sollte. „Bei Hochrisikopatienten stehen neben der medikamentösen Auflösung von Blutgerinnseln auch neue interventionelle Verfahren zur Verfügung, mit denen die Gerinnsel abgesaugt oder lokal verkleinert werden können“, so Tobias Lange.  

Den Abschluss bildete Dr. Michael Ebenhoch aus Murnau mit der Falldarstellung einer ungewöhnlichen intensivmedizinischen Patientengeschichte mit schwieriger Diagnosefindung. Sein Vortrag regte zum Miträtseln an und gab interessante Denkanstöße, eigene Untersuchungsergebnisse kritisch zu hinterfragen und gegebenenfalls Untersuchungen auch zu wiederholen, wenn sich kein klares Bild ergibt. Er erinnerte die Teilnehmer dabei an den Vortrag von Alexander Huber, eben auch offen zu sein, den Blickwinkel zu wechseln und durchzuhalten, bis das Ziel erreicht ist. Damit schloss sich der Kreis der Vortragsreihe, in der auch immer wieder betont wurde, wie elementar die interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Intensivmedizin ist. Wie in einem Puzzle kann hier nur ein ganzheitliches Bild entstehen, wenn alle Teile sich gut zusammenfügen.

Zwischen den Vorträgen konnten sich die Teilnehmer in der Industrieausstellung an 16 Ständen über neue Medizinprodukte und Medikamente informieren und auch die sehr sehenswerte Fotoausstellung „Salz“ des international ausgezeichneten Fotokünstlers Tom Hegen besuchen.

10.11.2023 - Klinikum Traunstein

Von Nordbayern nach Traunstein für zwei neue Kniegelenke

Endlich Hilfe gefunden

vl. Dr. Martin Zeidler, Leitender Oberarzt Unfallchirurgie und Koordinator Endoprothetikzentrum, Herr und Frau S., Prof. Dr. Kolja Gelse, Chefarzt der Unfallchirurgie und Orthopädischen Chirurgie
vl. Dr. Martin Zeidler, Leitender Oberarzt Unfallchirurgie und Koordinator Endoprothetikzentrum, Herr und Frau S., Prof. Dr. Kolja Gelse, Chefarzt der Unfallchirurgie und Orthopädischen Chirurgie

Anita S. hat zunehmende Schmerzen in ihren Knien. An sich sind Operationen mit künstlichen Kniegelenken Standardeingriffe. Doch bei Anita S. liegt der Fall anders: sie ist kleinwüchsig. Erst bei Prof. Dr. Kolja Gelse, Chefarzt der Unfallchirurgie und Orthopädischen Chirurgie an den Kliniken Südostbayern, und Dr. Martin Zeidler, Leitender Oberarzt Unfallchirurgie und Koordinator Endoprothetikzentrum, fand sie Hilfe. mehr...

Anita S. und Ihr Mann sind kleinwüchsig und kommen im Alltag gut zurecht. Doch in den letzten zwei Jahren hat Anita S. zunehmende Schmerzen durch den Verschleiß des Gelenkknorpels an ihren Kniegelenken. Die Schmerzen durch die sich daraus entwickelnde Arthrose werden nahezu unerträglich. Der einzige Ausweg ist ein künstliches Kniegelenk. Normalerweise Standardeingriffe, die jährlich in Deutschland über 200.000-mal durchgeführt werden.

Keine Hilfe gefunden

Aber bei Anita S. mit ihrer Körpergröße von 131 cm und einem Körpergewicht von nur 44 kg sind auch die Proportionen des Kniegelenks erheblich kleiner. Das bedeutet, eine Standardversorgung mit einem künstlichen Kniegelenk ist nicht möglich. Von ihrem Wohnsitz in Unterfranken aus stellt sie sich an zahlreichen großen orthopädischen Kliniken im bayerischen Raum vor. Jedoch kann keiner der Operateure Anita S. helfen. 

Ein guter Tipp führt an die Kliniken Südostbayern

Anita S. wendet sich an einen Endoprothesen-Hersteller, der den Kontakt zu Prof. Dr. Kolja Gelse am Klinikum Traunstein herstellt. Aufgrund seiner umfangreichen Erfahrungen mit komplexen Spezialfällen nimmt sich Prof. Dr. Gelse des Falls an. Zusammen mit Dr. Martin Zeidler vom Endoprothetikzentrum der Kreisklinik Trostberg führt er die Operation durch. Im Februar dieses Jahres wird zunächst die linke Seite, jetzt im September dann auch das rechte Knie operiert. Und das höchst erfolgreich: Die Patientin freut sich über wieder gewonnene Mobilität und Lebensqualität.

Prof. Dr. Kolja Gelse: „Es ist eine immer große Herausforderung, solche Spezialfälle zu behandeln. Die OP-Planung und Vorbereitung nehmen sehr viel Zeit in Anspruch. Nicht nur die Größenverhältnisse, sondern auch die anatomische Formgebung und der Bandapparat stellen hohe Anforderungen an Expertise und Erfahrung des Operateurs. Bei den zarten Knochenstrukturen müssen wir mit viel Vorsicht und Gefühl operieren. Doch der Wiedergewinn der schmerzfreien Mobilität für die Patientinnen und Patienten ist für uns letztlich immer ein Ansporn, solch aufwendige Versorgungen außerhalb jeglicher Standards durchzuführen.“

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Die Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie am Klinikum Traunstein ist ein hochspezialisiertes Schwerpunktzentrum (zertifiziertes Überregionales Traumazentrum im Traumanetzwerk der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie DGU) für schwerstverletzte Patienten sowie deren Nach- und Weiterbehandlung. Es werden alle akuten Verletzungen des knöchernen Skelettes und des Muskel-/ Sehnen- und Weichteilgewebes versorgt. Altersbedingte Verschleißerscheinungen aller großen Gelenke und degenerative Veränderungen der Wirbelsäule werden unter Ausnutzung aller konservativer Maßnahmen betreut oder nach eingehender interdisziplinärer Diskussion einer erforderlichen Operation zugeführt. Modernste OP-Technik, wie die intraoperative Computertomographie bzw. die intraoperative Navigation gewährleisten ein hochqualitatives und komplikationsfreies Arbeiten.

09.11.2023 - Klinikum Traunstein

Unfallchirurgie unter den Top 50 in Deutschland

Auch das gesamte Klinikum Traunstein erhält Auszeichnung

Chefarzt Prof. Dr. Kolja Gelse, Abteilung Unfallchirurgie am Klinikum Traunstein
Chefarzt Prof. Dr. Kolja Gelse, Abteilung Unfallchirurgie am Klinikum Traunstein

In der neuen Focus-Klinikliste für 2024 setzt die Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie des Klinikums Traunstein Maßstäbe. Die Abteilung um Chefarzt Prof. Dr. Kolja Gelse wird unter den Top-50-Adressen der deutschen Kliniklandschaft gelistet. Die Juroren des Focus empfehlen die Traunsteiner Unfallchirurgie als Behandlungsstandort und heben den hohen Standard der medizinischen Versorgung sowie die Qualität der Pflege hervor. In der neuen Klinikliste wird auch das gesamte Klinikum Traunstein als „Top Regionales Krankenhaus 2024“ ausgezeichnet.

04.11.2023 - Klinikum Traunstein

Wenn das Herz plötzlich stillsteht

Die Kliniken Südostbayern werden im Rahmen der „Herzwochen“ im November über die sechs häufigsten Ursachen des plötzlichen Herztods berichten

Jedes Jahr sterben in Deutschland über 65.000 Menschen an plötzlichem Herztod. Unmittelbarer Auslöser dafür ist fast immer eine lebensbedrohliche Herzrhythmusstörung aus den Herzkammern (Kammerflimmern, Kammertachykardien), die Folge einer Herzerkrankung ist, und innerhalb weniger Minuten zu einem Kreislaufstillstand und zum Herztod führt. Bei der Häufigkeit eines plötzlichen Herztods besteht eine deutliche Abhängigkeit von Alter und Geschlecht: Männer über 65 Jahre sind besonders häufig betroffen. Die Todesrate der über 79-jährigen Männer ist sogar doppelt so hoch wie die der Frauen in dieser Altersgruppe. mehr...

Die Wahrscheinlichkeit, dass bestimmte Herzkrankheiten einen plötzlichen Herztod auslösen, ist ebenfalls abhängig vom Alter. „Die mit Abstand häufigste Ursache bei Patienten über 40 Jahren ist die koronare Herzkrankheit und ein dadurch bedingter Herzinfarkt, gefolgt von Herzschwäche, Herzmuskelentzündungen und Herzmuskelerkrankungen sowie Herzklappenerkrankungen und angeborene Herzfehler“, stellt der Herzspezialist Prof. Dr. med. Thomas Voigtländer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung, anlässlich der bundesweiten Herzwochen unter dem Motto „Herzkrank? Schütze Dich vor dem Herzstillstand!“ fest.

Auch junge Herzen sind betroffen

Allerdings erleiden auch junge (sportliche) Menschen unter 40 Jahren, wenn auch viel seltener als Ältere, einen plötzlichen Herztod. Plötzlich und unerwartet kommt es bei ihnen meist ohne die bekannten vorherigen Warnzeichen zum Herzstillstand. Die häufigsten Ursachen bei Patienten vor dem 40. Geburtstag sind angeborene Herzmuskelerkrankungen (Kardiomyopathien), genetisch bedingte elektrische Herzerkrankungen (Ionenkanalerkrankungen), Herzmuskelentzündungen (Myokarditis) und Drogenabhängigkeit. 

Was kann jeder und jede für das Herz tun?

Wissenschaftlichen Berechnungen zufolge ist bei rund fünf Millionen Menschen in Deutschland eine Koronare Herzkrankheit bekannt, die wiederum durch Risikokrankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus und Fettstoffwechselstörungen (hohes Cholesterin) ausgelöst wird. Deren Ursache sind meistens Lebensstilfaktoren wie Rauchen, Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung und Übergewicht. Der Herzstillstand ist also selten ein schicksalhaftes Ereignis, sondern das Risiko kann durch einen gesunden Lebensstil minimiert werden. Am besten ist, schon im Kindesalter damit zu beginnen und ihn zu einem festen Bestandteil des eigenen Lebens zu machen.

Welche Warnzeichen gehen dem Sekundenherztod voraus?

Auch wenn der „Sekundenherztod“ plötzlich, nicht selten im Schlaf, eintritt, gehen mit ihm in vielen Fällen vorangehende Symptome einher. Ein Großteil der Überlebenden eines plötzlichen Herztods berichtet nach erfolgreicher Wiederbelebung über Herzrasen, Atemnot, Brustschmerz, Schwindelattacken und kurzer Bewusstlosigkeit oder Schwarzwerden vor den Augen (Synkopen). Dr. Stefan Mang, Leitender Oberarzt der Kardiologie am Klinikum Traunstein, empfiehlt: „Wichtig ist, schon bei den ersten Anzeichen einen Arzt aufzusuchen. Abwarten, ob die Symptome wieder vergehen, ist die schlechteste Strategie. Der Hausarzt oder Facharzt kann am besten beurteilen, ob eine weitere Behandlung notwendig ist. Und im Zweifelsfall können wir in den Kardiologischen Abteilungen in Traunstein oder Bad Reichenhall frühzeitig eingreifen und damit eine schlimmere Entwicklung verhindern.“

 


Weitere Informationen während der „Herzwochen“ im November

In drei weiteren Artikeln werden wir jede Woche im November die sechs häufigsten Ursachen beleuchten. Die Herzspezialist:innen des Klinikums Traunstein und der Kreisklinik Bad Reichenhall werden zu jedem Thema Hinweise und Tipps für Betroffene geben.

  • Koronare Herzkrankheit und Herzschwäche
  • Herzmuskelentzündung und Herzmuskelerkrankungen
  • Herzklappenerkrankungen und angeborene Herzfehler
26.10.2023 - Klinikum Traunstein

Schutzengel für Thomas Huber

Extrembergsteiger Thomas Huber verunglückt am Untersberg bei Berchtesgaden

(v.l.) Thomas Huber und Oberarzt Dr. Florian Freimoser, Abteilung Unfallchirurgie © Thomas Huber/Instagram
(v.l.) Thomas Huber und Oberarzt Dr. Florian Freimoser, Abteilung Unfallchirurgie © Thomas Huber/Instagram

Der Extrembergsteiger Thomas Huber, einer von den zwei Huberbuam, ist beim Klettern am Untersberg bei Berchtesgaden abgestürzt und hat sich am Fußgelenk verletzt. 

Nach einer "spektakulären" Flugrettung, da die Unglücksstelle sehr nah an einer Felswand lag, brachte der Rettungshubschrauber Christoph 14 den Verletzten ins Klinikum Traunstein. Dort wurde er von Oberarzt Dr. Florian Freimoser, Abteilung Unfallchirurgie erfolgreich versorgt und konnte das Klinikum kurz darauf wieder verlassen.  

Bereits einen Tag nach seinem Absturz stand er schon wieder auf zwei Beinen. Am linken Knöchel zeigte sich noch ein Bluterguss, doch in Kürze will Huber bereits wieder auf den Berg.

26.10.2023 - Klinikum Traunstein

Wenn jede Minute zählt

Schnelle Hilfe aus der Luft durch den Rettungshubschrauber Christoph 14 und die optimale Weiterversorgung in der Zentralen Notaufnahme des Klinikums Traunstein

TC-HEMS Günther Zahmel, stv. ltd. Notfallsanitäter, Dr. Maximilian Wiedemann, Chefarzt der Zentralen Notaufnahme und TC-HEMS Thomas Mayer, Notfallsanitäter
TC-HEMS Günther Zahmel, stv. ltd. Notfallsanitäter, Dr. Maximilian Wiedemann, Chefarzt der Zentralen Notaufnahme und TC-HEMS Thomas Mayer, Notfallsanitäter

Jeder und jede hat ihn wohl schon einmal gesehen oder gehört: Den orangefarbenen Rettungshubschrauber Christoph 14, der von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang im Radius von 60 Kilometern um seinen Standort auf dem Dach des Klinikums Traunstein für die Rettung von Menschenleben unterwegs ist. Von Rosenheim über die Landkreise Traunstein und Berchtesgadener Land bis nach Altötting und Mühldorf und ins benachbarte Österreich reicht das Einsatzgebiet. mehr...

Innerhalb von zwei Minuten nach seiner Alarmierung hebt der Hubschrauber mit voller Besatzung ab. Diese besteht immer aus drei Personen: einem Piloten oder einer Pilotin der Bundespolizei, einem Notfallsanitäter oder -sanitäterin des BRK (Bayerisches Rotes Kreuz) und einem Notarzt oder einer Notärztin, der oder die im Klinikum Traunstein angestellt und in der Notarztgemeinschaft Traunstein organisiert ist. Die gesamte Crew ist zusätzlich zu ihrer Ausbildung speziell für Bergrettungseinsätze, unter anderem mit der Seilwinde, geschult.

Die Bergrettung nimmt zu

Dr. Maximilian Wiedemann, Chefarzt der Zentralen Notaufnahme (ZNA) am Klinikum Traunstein, ist selbst seit 10 Jahren Hubschrauber-Notarzt: „Wir sind besonders im Sommer im gesamten südostbayerischen Alpenraum zur Bergrettung unterwegs. Seit Jahresanfang hatten wir bereits 137 Windeneinsätze, im gesamten Jahr 2022 waren es 152. Allerdings macht das nur einen Bruchteil unserer Arbeit aus, denn Christoph 14 fliegt circa 1.500 Einsätze im Jahr. Der Hubschrauber wird immer dann alarmiert, wenn er das schnellste Rettungsmittel ist, um den Notarzt zum Patienten oder zur Patientin zu bringen oder wenn sich die Einsatzstelle in schwer zugängigem Gelände befindet. Außerdem bietet die Flugrettung im ländlichen Raum und den damit verbundenen weiten Wegen auch als Transportmittel einen großen Zeitvorteil, da eine schnelle Verbringung in die Klinik für das Überleben des Patienten oder der Patientin eine große Rolle spielen kann.“

Wie geht es weiter nach der Landung auf dem Dach des Klinikums Traunstein?

Das typische Rotorgeräusch kündigt Christoph 14 an. Der Notarzt an Bord hat bereits kommuniziert, welches Team zur primären Versorgung in der Zentralen Notaufnahme benötigt wird. Stabile Patientinnen und Patienten mit weniger schwerwiegenden Erkrankungen werden an den diensthabenden Arzt oder Ärztin sowie das Pflegeteam der ZNA übergeben und in den normalen Untersuchungszimmern medizinisch behandelt. Notfallpatienten mit schweren Verletzungen werden im Schockraum vom Trauma-Team versorgt, bestehend aus Unfallchirurg:innen, Anästhesist:innen, Radiolog:innen und speziell geschultem Pflegepersonal. Durch die Besonderheit, dass das Klinikum Traunstein ein Überregionales Traumazentrum ist, stehen je nach Alter und Verletzungsmuster des Patienten außerdem Spezialistinnen und Spezialisten verschiedener Fachdisziplinen für die weitere Versorgung zur Verfügung.

Jeder wird gemäß seinen Bedürfnissen behandelt

Dr. Wiedemann ordnet ein: „Im Normalfall werden die Patienten und Patientinnen sofort nach der Landung des Rettungshubschraubers in der ZNA aufgenommen und es wird eine erste Einschätzung getroffen. Wie schnell sie jetzt behandelt werden, hängt nicht allein von ihrer Ankunftszeit, sondern vor allem vom Schweregrad ihrer Erkrankung oder Verletzung ab. Deswegen wird jeder neu Ankommende nach seiner Behandlungsdringlichkeit eingestuft. Diese nach internationalen Regeln festgelegte Ersteinschätzung dient dazu, möglichst schnell und sicher diejenigen zu identifizieren, die akut lebensbedrohlich erkrankt sind, und um für alle Patienten eine optimale Weiterbehandlung sicherzustellen.“

Knapp 36.000 Patienten jährlich in der Zentralen Notaufnahme in Traunstein

Generell können alle Patienten darauf vertrauen, dass sie bei einer akuten Erkrankung oder einem Unfall in der Zentralen Notaufnahme an sieben Tagen pro Woche 24 Stunden am Tag gut versorgt werden.

Dr. Wiedemann resümiert: „Zusammen mit allen Kolleginnen und Kollegen im Rettungsdienst inklusive des Rettungshubschraubers Christoph 14 sorgen wir in der Zentralen Notaufnahme am Klinikum Traunstein für eine optimale Akut-Versorgung der Bevölkerung. Und ich glaube, die Menschen wissen es sehr zu schätzen, dass wir da sind, wenn sie schnell Hilfe brauchen!“

05.10.2023 - Kreisklinik Bad Reichenhall

Ausbau der Thoraxchirurgie in der Kreisklinik Bad Reichenhall

Dr. Steffen Decker hat den Bereich zum 1. Oktober 2023 übernommen

Dr. Steffen Decker wurde von Stefan Prawda, Standortleiter der Kreisklinik Bad Reichenhall, an seinem neuen Arbeitsort begrüßt.
Dr. Steffen Decker wurde von Stefan Prawda, Standortleiter der Kreisklinik Bad Reichenhall, an seinem neuen Arbeitsort begrüßt.

Verstärkung für die Kreisklinik Bad Reichenhall: Dr. Steffen Decker verantwortet nun als Leitender Arzt den Bereich der Thoraxchirurgie am Standort. Der erfahrene Facharzt für Chirurgie und Thoraxchirurgie ist spezialisiert auf die Behandlung von entzündlichen sowie gut- und bösartigen Erkrankungen der Lunge, der Bronchien, des Rippenfells, des Mittelfellraums und des Zwerchfells.  mehr...

Vor diesem Hintergrund wird er künftig auch eng mit der Abteilung für Pneumologie in der Kreisklinik Bad Reichenhall zusammenarbeiten. Ab dem 1. Januar 2024 wird zudem mit Stefan Vrabec ein weiterer Thoraxchirurg seine Arbeit in der Kreisklinik Bad Reichenhall aufnehmen. Vrabec hat in den letzten acht Jahren bereits mit Dr. Decker – am Heinrich-Braun-Klinikum in Zwickau – zusammengearbeitet.

„Wir freuen uns sehr, dass wir Herrn Dr. Decker für eine Tätigkeit an den Kliniken Südostbayern gewinnen konnten“, erklärt Dr. Uwe Gretscher, Vorstandsvorsitzender der Kliniken Südostbayern AG. „Eine Versorgung auf dem Feld der Thoraxchirurgie und -tumorchirurgie ist für die Region sehr wichtig und unsere Patientinnen und Patienten können hier durch die enge Anbindung an andere medizinische Abteilungen der KSOB profitieren. Für seinen Start an den KSOB wünsche ich Herrn Dr. Decker alles Gute und viel Erfolg.“

Dr. Decker ist ein Facharzt mit langjähriger Berufserfahrung. Sein medizinisches Studium an der Universität Leipzig schloss er 1990 ab. Es folgten Stationen an verschiedenen Kliniken in Sachsen, Berlin, Thüringen, Baden-Württemberg sowie auch in Bayern. 1998 erwarb Dr. Decker seine Anerkennung als Facharzt für Chirurgie, 2001 wurde er zum Facharzt für Thoraxchirurgie ernannt. Zuletzt war Dr. Decker Chefarzt der Thoraxchirurgie im Heinrich-Braun-Klinikum in Zwickau.

02.10.2023 - Kreisklinik Berchtesgaden

Zertifizierte Qualität für die Patientensicherheit

Rehabilitationseinrichtungen sind wichtige Bausteine für die Genesung von Patienten nach Eingriffen oder Krankheiten. Von zentraler Bedeutung für die Patientensicherheit sind gesicherte Abläufe und eine zertifizierte Qualität. Das Zentrum für Haltungs- und Bewegungsapparat an der Fachklinik Berchtesgaden mit dem Chefarzt Dr. Juraj Artner wurde nun durch die Deutsche Gesellschaft für Medizinische Rehabilitation (DEGEMED) zertifiziert. mehr...

Klare Strukturen gewährleisten sichere Behandlung: Der Fokus der Zertifizierung lag auf der Prozessqualität und Patientensicherheit. Dies umfasste die Darstellung der Maßnahmen und Abläufe sowie Fehlervorbeugung und -management. Definierte Pfade für die Behandlung von Patienten nach Rücken-, Hüft- oder Knieoperationen werden bei einer solchen Zertifizierung ebenso durchleuchtet, wie die Abläufe bei Aufnahme der Patienten im Haus, bei deren Entlassung und natürlich auch für Notfälle und die Nachsorge. Eine Risikobewertung und ganz klare Sicherheitsschranken für Prozesse, Struktur und Personal sind ebenfalls Teil der Zertifizierung.  Anhand einer festgelegten Matrix lassen sich Eintrittswahrscheinlichkeit, Auswirkung und Handlungsbedarf für jeden Aspekt der Zertifizierung erfassen, erforderliche Maßnahmen festlegen und auf ihre Wirksamkeit überprüfen. Die Prüfer der DEGEMED waren von den gut dokumentierten Abläufen und der Qualität der Behandlung überzeugt und bescheinigten der Orthopädischen Rehabilitation eine sehr gute Leistung.

Das Rundum-Sorglos-Paket für Patienten

Die Patienten profitieren aber nicht nur von höchster Qualität und penibel dokumentierten Prozessen, sondern auch von der engen interdisziplinären Zusammenarbeit mit anderen Fachbereichen, wie Orthopäden, Internisten, Psychologen, Neurologen und Schmerztherapeuten. In der Fachklinik Berchtesgaden ist durch die enge Anbindung an das Akuthaus rund um die Uhr ärztliche Kompetenz verfügbar. Am Ende steht somit die „zertifizierte Sicherheit“ für die Patientinnen und Patienten der Orthopädischen Reha an der Fachklinik Berchtesgaden. Die Fachklinik mit ihren Abteilungen Orthopädie, Akutgeriatrie, Orthopädische Rehabilitation, Schmerztherapie, Innere Medizin, geriatrische Rehabilitation und Anästhesie wurde überdies in diesem Jahr erfolgreich nach DIN EN ISO 9001 für ihre Qualität und Sicherheit zertifiziert.

28.09.2023 - Kreisklinik Bad Reichenhall

COPD im Blick – Risikofaktoren und Alltagstipps für Betroffene

KSOB-Ärzte informieren anlässlich des Deutschen Lungentags am 30. September

Die leitenden Ärzte der Abteilung für Pneumologie an der Kreisklinik Bad Reichenhall
Die leitenden Ärzte der Abteilung für Pneumologie an der Kreisklinik Bad Reichenhall

In den letzten Jahren ist die Zahl der Lungenerkrankungen in ganz Europa dramatisch angestiegen. Besonders deutlich fällt die Zunahme bei den chronisch-obstruktiven Fällen aus, der sogenannten COPD. Davon sind allein in Deutschland weit über fünf Prozent der Erwachsenen betroffen. Rauchen ist der größte Risikofaktor für die Entstehung dieser Lungenkrankheit. Denn die Schädigung der Lunge durch Tabakrauch ist irreversibel; ein Rauchstopp kann aber den Verlauf verlangsamen, die Atmung erleichtern und die Prognose für Betroffene verbessern. Patienten mit COPD sind zudem oft unsicher, ob sie mit dieser Erkrankung noch Sport treiben können. Gerade in den kälteren Monaten fürchten sie eine Verschlechterung ihres Gesundheitszustandes aufgrund der Kälte. Dr. Michaela Ritz und Dr. Florian Sticht, Oberärzte in der Abteilung für Pneumologie in der Kreisklinik Bad Reichenhall (Chefarzt PD Dr. Tobias Lange), können aber beruhigen. mehr...

Unter COPD versteht man eine chronische Verengung der Atemwege aufgrund einer Entzündung der Schleimhäute in den Bronchien. Die COPD kann mit oder ohne Lungenemphysem auftreten. Bei einem Lungenemphysem sind die Lungenbläschen, in denen der Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid stattfindet, zerstört. Die Folge: Es wird weit weniger Sauerstoff über die Lungen aufgenommen und der Sauerstoffgehalt im Blut nimmt drastisch ab. Das Gefühl der Atemnot aufgrund der entzündeten Schleimhäute nimmt noch einmal zu; Patienten fühlen sich erschöpft und gerade bei sportlicher Aktivität sehr schnell belastet.

Grundsätzlich dürfen aber auch COPD-Patienten Sport treiben“, erklären die beiden erfahrenen Fachärzte. „Es ist sogar ratsam, vor allem Ausdauersportarten wie Radfahren, Walking oder Schwimmen. Auch leichtes Krafttraining kann positive Wirkungen haben“, betonen Dr. Ritz und Dr. Sticht. Aufgrund des geringeren Sauerstoffgehalts in der Luft sei allerdings von allen Arten des Höhensports abzuraten. Studien belegen die positive Wirkung von Sport sogar bei Patienten mit schwerer COPD und Sauerstoffgerät. Denn der Sport regt die Atmung und die Durchblutung an und stärkt den Körper und seine Abwehrkräfte im Allgemeinen.

Allerdings sollten Patienten mit COPD - insbesondere im fortgeschrittenen Stadium - zunächst mit einem leichten Training unter ärztlicher Betreuung beginnen. Dr. Ritz und Dr. Sticht empfehlen daher, folgende Grundregen zu beherzigen:

  • Nicht überstrapazieren und sportliche Anstrengung langsam steigern
  • Vor dem Sport mit leichten Dehnübungen aufwärmen
  • Notfallmedikamente immer bereithalten und neben trainingsbegleitend mit einem Atemphysiotherapeuten die Atmung trainieren.
     

Körperliche Betätigung im Freien halten die Mediziner für ratsam. „Frische Luft und ein wenig Sonnenstrahlen tun gerade auch im Winter gut, als Ausgleich zur trockenen Heizungsluft in geschlossenen Räumen und als zusätzliche Anregung der Vitamin-D-Produktion“, sagen die beiden Fachärzte aus Bad Reichenhall."

Für den Fall der Fälle stehen inzwischen moderne Therapieverfahren zur Verfügung. Eine vielversprechende Therapie der COPD ist die Lungenvolumenreduktion. Hierbei wird überschüssiges Lungengewebe, das aufgrund der Lungenerkrankung verloren gegangen ist, entfernt. Der Eingriff ermöglicht es den gesunden Lungenteilen, effizienter zu arbeiten, was zu einer verbesserten Atmung und erhöhter Belastungsfähigkeit führt. Der Eingriff kann sowohl chirurgisch als auch minimalinvasiv-endoskopisch mittels Implantation von sogenannten bronchialen Ventilen durchgeführt werden. Es müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden, wie beispielsweise ein Rauchstopp von mindestens sechs Monaten. Dennoch bietet die Lungenvolumenreduktion eine gute Chance auf eine bessere Lebensqualität und mehr Atemfreiheit. Sie wird auch in der Abteilung für Pneumologie in der Kreisklinik Bad Reichenhall  unter der Leitung von Chefarzt PD Dr. Tobias Lange angeboten. Der Eingriff erfolgt dann in enger Abstimmung mit der Thoraxchirurgie am Standort.

27.09.2023 - Kreisklinik Bad Reichenhall

Abschied für einen bekannten Chirurgen

Dr. Gottschlich geht in den Ruhestand – Nachfolger steht fest

Dr. Michael Gottschlich (3. v. r.) wurde in einer Feierrunde verabschiedet. Mit im Bild (v. l.): Anke Neltje Jost, Susanne Sextl-Hufnagl, Anita Eigner, Stefan Prawda (Standortleiter Kreisklinik Bad Reichenhall), Dr. Stefan Paech (Leiter Medizin Verbund an den KSOB), Sylvia Kreil (Operative Leitung Fachärztezentrum Kliniken Südostbayern GmbH)
Dr. Michael Gottschlich (3. v. r.) wurde in einer Feierrunde verabschiedet. Mit im Bild (v. l.): Anke Neltje Jost, Susanne Sextl-Hufnagl, Anita Eigner, Stefan Prawda (Standortleiter Kreisklinik Bad Reichenhall), Dr. Stefan Paech (Leiter Medizin Verbund an den KSOB), Sylvia Kreil (Operative Leitung Fachärztezentrum Kliniken Südostbayern GmbH)

Mit Dr. Michael Gottschlich verabschiedet sich Ende September ein in der Region geschätzter Facharzt für Chirurgie. Dr. Gottschlich war mehr als 25 Jahre lang in den Landkreisen Berchtesgadener Land und Traunstein tätig. Er praktizierte an den Kliniken Südostbayern und in den letzten Jahren – gemeinsam mit Anke Neltje Jost – in der Praxis für Chirurgie und Unfallchirurgie der Fachärztezentrum Kliniken Südostbayern GmbH am Standort Bad Reichenhall. Als Nachfolger wird Dr. Viktor Orlovszki, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, ab dem 1. Januar 2024 die Reichenhaller Praxis an der Seite von Anke Neltje Jost verstärken. mehr...

In einer Feierrunde wurde Dr. Gottschlich von seinem Team und langjährigen Weggefährten verabschiedet. Dr. Stefan Paech, Medizinischer Leiter Verbund der Kliniken Südostbayern AG, würdigte Dr. Gottschlich als Urgestein der chirurgischen Versorgung in Südostbayern. „Sie sind einer der Pioniere auf dem Gebiet des Wundmanagements“, betonte Dr. Paech. „Aufgrund Ihres Engagements wurden Initiativen auf den Weg gebracht, von denen die Region noch heute profitiert. Dank Ihnen gibt es inzwischen eine Wundkommission mit fachübergreifenden Richtlinien an den Kliniken Südostbayern.“

„Meine Arbeit hier in Bad Reichenhall wird mir natürlich fehlen“, betonte Dr. Gottschlich. „Das Praxisteam ist sehr gut eingespielt und die Zusammenarbeit mit den KSOB-Kollegen aus der Gefäßchirurgie und der Unfallchirurgie war hervorragend.“ Allerdings warten nun auch zahlreiche Hobbies auf den erfahrenen Arzt. „Ich habe genug vor und freue mich, nun nicht ständig einen prall gefüllten Terminkalender vor Augen zu haben. Es sind – eben wie immer – ein weinendes und eben auch ein lachendes Auge bei einem Abschied.“

22.09.2023 - Fachklinik Berchtesgaden

Rückenschmerzen umfassend behandeln

Rückenschmerzen kennt fast jeder – doch was tun, wenn sie nicht mehr verschwinden?

Dr. Juraj Artner, der Chefarzt des Zentrums für Haltungs- und Bewegungsapparat mit Rehabilitation und Schmerztherapie an der Fachklinik Berchtesgaden
Dr. Juraj Artner, der Chefarzt des Zentrums für Haltungs- und Bewegungsapparat mit Rehabilitation und Schmerztherapie an der Fachklinik Berchtesgaden

Dr. Juraj Artner, Chefarzt für Schmerztherapie an der Fachklinik Berchtesgaden, erklärt, woher Rückenschmerzen kommen und welche erfolgversprechenden Therapieansätze es gibt, ohne gleich zu operieren. mehr...

Seine Expertise hat er mit in das neue Buch „Mikrotherapie Wirbelsäule“ von Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer, einem der renommiertesten Wissenschaftler auf dem Gebiet der Injektionstherapie an der Wirbelsäule, einfließen lassen. Dr. med. Juraj Artner hat darin zum Thema interventionelle Maßnahmen an der Wirbelsäule geschrieben. In zwei Kapiteln beschreibt er, neben der korrekten technischen Durchführung der Injektionen, wie der schonendste Behandlungsweg für individuelle Beschwerden im Zusammenspiel mit anderen Fachbereichen aussieht. Schon jetzt ist das Buch ein Standardwerk für Ärztinnen und Ärzte aus den Gebieten der interventionellen Orthopädie, Neurochirurgie und Radiologie. 

Der Mensch als Ganzes

Die multimodale Schmerztherapie, also die mit mehreren Fachbereichen zeitlich und inhaltlich aufeinander abgestimmte Vorgehensweise, wird im Buch beschrieben und ist in der Schmerztherapie, aber auch in der Orthopädischen Rehabilitation in der Fachklinik Berchtesgaden die Therapieform der Wahl. Chefarzt Dr. Juraj Artner: „Helfen kann man den meisten Menschen, abhängig von Ursache und begleitenden Faktoren, oftmals bereits mit ausführlicher Beratung, einer optimal abgestimmten medikamentösen Therapie und intensivierter Physiotherapie. Bei darüber hinaus gehenden chronischen Rückenschmerzen können wir mit unserer multimodalen Schmerztherapie helfen. Wichtig ist, neben einer gründlichen körperlichen Untersuchung, eine ausgiebige Befragung des Patienten über Art und Auftreten des Schmerzgeschehens, die Intensität und Dynamik der Beschwerden, auch im Kontext von Beruf, Freizeitaktivitäten, dem seelischen Zustand und dem individuellen Leistungsanspruch. Oft stellen wir so fest, dass es nicht nur eine Ursache, sondern mehrere zu behandelnde „Baustellen“ gibt, denn der Mensch besteht nicht nur aus seinem Röntgenbild.“

Zuerst wird genau hingesehen

Die eingehende Befragung umfasst auch Themen, die auf den ersten Blick vielleicht nichts mit den eigentlichen Rückenschmerzen zu tun haben: Was für Einschränkungen liegen vor? Kommt es zu neurologischen Ausfällen? Welche Kompensationsmöglichkeiten hat der Patient? Welche Vorerkrankungen bestehen? Wie mobil ist der Patient? Dr. Artner präzisiert: „Das ist notwendig, um die geeignete Therapie für jeden einzelnen Patienten zu finden. Es gibt daher auch zum Beispiel bei einem Bandscheibenvorfall keine pauschale, sondern immer eine individuell abgestimmte Behandlung. Die Operation ist dabei in der Regel nur die letzte und eher seltene Lösung. Mit Physiotherapie, dem Erlernen von Eigenübungen oder einer medikamentösen Einstellung, die auch nachkontrolliert werden sollte, können wir schon viel erreichen.“ Eine eingehende therapeutische und diagnostische Abklärung kann dabei auch durch gezielte Injektionen an Wirbelgelenken oder Nervenwurzeln unter niedrig dosiertem CT oder Röntgen erzielt werden. Auch das Ausschalten von Nervenbahnen für die Unterbrechung der Schmerzweiterleitung bedeutet für die Patientinnen und Patienten schon eine große Erleichterung. Einen weiteren wichtigen Baustein stellt die Bewegungstherapie dar.

Bewegung vor Spritze

Die körperliche Aktivierung hat in der Fachklinik Berchtesgaden einen hohen Stellenwert. Im Haus bestehen viele gute Möglichkeiten wie Trainingsräume und Bewegungsbad. Und vor der Tür laden schöne Nordic-Walking-Strecken in der herrlichen Landschaft rund um Berchtesgaden zur Bewegung im Freien ein. Auch Angebote zu Stressabbau und -bewältigung, Entspannungsverfahren, Psychotherapie sowie Ergotherapie tragen zu einem guten Behandlungserfolg bei. Das A und O ist dabei aber immer, weiß Dr. Juraj Artner, dass der Patient mit dem jeweiligen Behandlungskonzept einverstanden und bereit ist, aktiv an der Therapie mitzuwirken. Nach einem in der Regel dreiwöchigen Aufenthalt hat der Patient gelernt, das in der Klinik Eingeübte aktiv in seinen Alltag zu integrieren. Dazu kann auch die ergonomische Anpassung des eigenen Arbeitsplatzes gehören. Dr. Artner sagt: „Wichtig ist uns, den Patientinnen und Patienten möglichst viel „an die Hand zu geben“, das sie dann Zuhause selbstständig täglich ausüben können.“

21.09.2023 - Kliniken Südostbayern

„Alarmstufe Rot – Kliniken im Protest!“

Bundesweiter Protest gegen Krankenhaussterben und drohende Versorgungsengpässe  

Die Kliniken Südostbayern vertreten durch (v. l.) Michael Guggemoos, Geschäftsbereichsleitung Bau, Technik und Services, Vorständin Elisabeth Ulmer und Petra Kalina, Standortleitung Trostberg und Ruhpolding
Die Kliniken Südostbayern vertreten durch (v. l.) Michael Guggemoos, Geschäftsbereichsleitung Bau, Technik und Services, Vorständin Elisabeth Ulmer und Petra Kalina, Standortleitung Trostberg und Ruhpolding

In mehreren Kundgebungen in Frankfurt am Main, Stuttgart, Mainz, Hannover, Saarbrücken und Düsseldorf protestierten am 20.09.2023 zehntausende Menschen gegen das Krankenhaussterben und daraus resultierenden Engpässen in der Krankenhausversorgung. mehr...

An der Hauptkundgebung mit 3.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern am Brandenburger Tor in Berlin beteiligten sich auch die Kliniken Südostbayern, vertreten durch die Vorständin Elisabeth Ulmer, Petra Kalina, Standortleitung Trostberg und Ruhpolding und Michael Guggemoos, Geschäftsbereichsleitung Bau, Technik und Services. Solidarisch zeigten sie sich vor Ort in Berlin mit weiteren Krankenhaus-Vertretern aus der gesamten Bundesrepublik, um auf die momentane prekäre Situation der Krankenhäuser aufmerksam zu machen.

Am Vorabend des Protestes trafen sich die Entsandten der Kliniken Südostbayern mit etwa 100 Krankenhausleitungen, Vertretern der Trägerorganisationen und mehreren Landräten aus ganz Bayern, um mit den Bundestagsabgeordneten aus ihren Wahlkreisen, auf die dramatische Situation der Krankenhäuser hinzuweisen und nach Wegen aus den drohenden Insolvenzen und der damit einhergehenden Unterversorgung der Bevölkerung zu suchen.

Bis Ende 2023 müssen die Kliniken inflationsbedingte Defizite im Umfang von 10 Milliarden Euro verkraften, da es den Krankenhäusern gesetzlich nicht möglich ist, ihre Preise an die gestiegenen Ausgaben anzupassen. 70 Prozent der Kliniken sorgen sich ernsthaft um ihre Existenz und benötigen somit dringendst eine kurzfristige finanzielle Unterstützung.

An den sechs Standorten der KSOB war der Protest ebenfalls sichtbar. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter setzten mit Aufklebern auf ihrer Dienstkleidung ein Zeichen, um auf die bedrohliche Lage aufmerksam zu machen.

20.09.2023 - Klinikum Traunstein

Aladins Wunderlampe

Neue Studie zum Einsatz der Lasertherapie gegen strahlentherapeutische Nebenwirkungen

Chefarzt PD Dr. Matthias Hautmann und Oberärztin Dr. Ingrid Jacob.
Chefarzt PD Dr. Matthias Hautmann und Oberärztin Dr. Ingrid Jacob.

Am Klinikum Traunstein wird derzeit eine neue Studie zum Einsatz der Lasertherapie in der Abteilung für Strahlentherapie und Radioonkologie vorbereitet. Hintergrund sind die Erfolge der Lasertherapie, die am Standort Traunstein in den vergangenen Jahren verzeichnet wurden. mehr...

Die Lasertherapie findet Anwendung bei der Behandlung strahlentherapeutischer Nebenwirkungen und kann die Verträglichkeit der Strahlentherapie verbessern. Denn trotz moderner Bestrahlungstechniken und einer immer präziseren Diagnostik können strahlentherapeutische Akutnebenwirkungen – unter anderem bei Krebspatientinnen und -patienten – nicht immer verhindert werden. So kommt es mitunter zu Haut- oder  Schleimhautreaktionen, die mit unterschiedlichen Salben oder Cremes oder gelegentlich durch die Anwendung von Kortisonpräparaten auf der Haut behandelt werden müssen.

„Unsere Erfahrungen zeigen, dass in vielen Fällen eine offene Wunde verhindert werden kann, wenn unsere Lasertherapie frühzeitig zum Einsatz kommt“, erklärt Chefarzt PD Dr. Matthias Hautmann. Zur Verfügung stehen im Klinikum Traunstein sowohl ein Flächenlaser als auch ein punktförmiger Laser, je nach Größe des zu behandelnden Areals. Da der Laser nur eine Eindringtiefe im Submillimeterbereich hat, können Nebenwirkungen durch den Laser – insbesondere in tieferliegendem Gewebe – ausgeschlossen werden. Die Lasertherapie wird nicht selbst zur Krebsbehandlung eingesetzt und stellt auch keine Alternative zur Bestrahlung am Linearbeschleuniger dar. Sie kann aber bei strahlentherapeutischen Nebenwirkungen wertvolle Dienste leisten.

Seit vielen Jahren wird in diesen Fällen die Lasertherapie in der Abteilung für Strahlentherapie und Radioonkologie am Klinikum Traunstein erfolgreich eingesetzt. „Wir haben schon sehr gute Erfolge mit der Lasertherapie erreicht“, beschreibt Dr. Ingrid Jacob, Oberärztin in der Abteilung für Strahlentherapie und Radioonkologie, ihre Erfahrungen. „Über die Jahre konnten wir uns ein großes Fachwissen erarbeiten. Wir wollen nun dieses Wissen nutzen, um noch mehr über das Potential der Laserbehandlung für die Beseitigung strahlentherapeutischer Nebenwirkungen zu erfahren.“ In Vorbereitung ist eine umfassende Beobachtungsstudie. Chefarzt PD Dr. Hautmann bringt dafür viel Expertise bei der Durchführung klinischer Studien mit.

In Traustein wird die Lasertherapie am häufigsten bei Brustkrebspatientinnen eigesetzt, bei denen eine Hautschonung nur zum Teil möglich bzw. auch gewünscht ist. Bei Patienten unter Strahlentherapie finden regelmäßig, zumeist mindestens einmal wöchentlich, ärztliche Konsultationen statt. Bei diesen Konsultationen erfolgt automatisch auch eine Beurteilung der Ärzte, ob für die Patienten eine Lasertherapie in Frage kommt.

Für Patienten ist die Lasertherapie auch nach Abschluss der klassischen Strahlentherapie als sogenannte individuelle Gesundheitsleistung verfügbar. Darüber hinaus kommen die Low Level Laser gelegentlich in anderen Bereichen zum Einsatz. So können damit zum Beispiel überschießende Narben oder sonstige Wunden behandelt werden. „Bei vielen Patienten, insbesondere bei Patienten mit chronischen Wunden, haben wir regelmäßig gute Abheilungstendenzen beobachtet“, erklärt Dr. Jacob. Meist läuft die Behandlung über 10 bis 15 Sitzungen, die jeweils etwa 20 Minuten dauern.

„Wir sind generell auch Ansprechpartner für Patienten außerhalb einer laufenden Bestrahlung“, ergänzt Frau Dr. Jacob. „Patienten, die Fragen zur Lasertherapie haben oder denen eine Lasertherapie empfohlen wurde, beraten wir jederzeit gerne“, betont die erfahrene Fachärztin.

13.09.2023 - Kreisklinik Bad Reichenhall

Zuwachs im Kreißsaal in Bad Reichenhall

Drei neuen Hebammen unterstützen nun das Team der Geburtsklinik in Bad Reichenhall

v. links: Nicola Bader, Laura Piermeier und Valentina Ganeva-Borrmann
v. links: Nicola Bader, Laura Piermeier und Valentina Ganeva-Borrmann

Drei neuen Hebammen unterstützen nun das Team der Geburtsklinik in Bad Reichenhall: Nicola Bader, Valentina Ganeva-Borrmann und Laura Piermeier. Wir freuen uns über den Zuwachs. Herzlich Willkommen im Team der Kliniken Südostbayern.

12.09.2023 - Klinikum Traunstein

Das Navi für den Kopf

Die Neurochirurgie am Klinikum Traunstein arbeitet seit Juli 2023 mit einem High-End-Gerät zur perfekten Lokalisierung von Veränderungen im Hirn als Unterstützung für die Operateure.

Eine Operation im Kopf, ausgelöst durch Hirntumore oder andere Veränderungen im Gehirn, gehört zu den Angstthemen für Menschen. Da sind bei der Behandlung höchste Genauigkeit und langjährige Erfahrung des Chirurgen gefragt. Und Neurochirurgie ist auch immer ein Thema für High-Tech, die den Operateur unterstützt, den Patienten schont und die Operationsergebnisse noch weiter verbessert. Vom Weltmarktführer Brainlab hat das Klinikum jetzt ein High-End-Gerät für die Neuronavigation der neuesten Generation im Einsatz, das die Anlage von 2012 ersetzt. Damit können die Traunsteiner Neurochirurgen Gefäße und Hirnregionen noch besser darstellen, weitere Bildgebungsmodalitäten, z. B. eine Angiographie, mit in die Neuronavigation einbeziehen und den schnellsten und schonendsten Weg finden, die Veränderung zu behandeln. mehr...

Der Chefarzt der Neurochirurgie am Klinikum Traunstein, PD Dr. med. Jens Rachinger, erklärt die Vorteile des neuen Systems für den Patienten: „Ich verfolge die Entwicklung der Navigation bereits seit ihren allerersten Anfängen und habe zu diesem Thema auch promoviert. Die technischen Fortschritte sind beeindruckend. Mit dem neuen Gerät können zum Beispiel alle vorliegenden Daten und Bilder aus Angiographie, Computer- und Kernspintomographie mit in die Detail-Planung einfließen, um ein Höchstmaß an Präzision für Lage und Lokalisierung der Veränderung zu bekommen. Durch den großen Monitor haben wir dabei eine stark verbesserte Darstellung der Gefäße, der Leitungsbahnen, wie z.B. der Sehbahn, sowie der Hirnregionen. Es ist auch die dreidimensionale Projektion der Veränderung im Hirn möglich, was uns dabei hilft, uns eine plastische Vorstellung davon zu verschaffen, wie wir am schnellsten und einfachsten dahin kommen, wo wir hin müssen, und welche Areale dabei zu meiden sind. Da ist der Vergleich zum Navi im Auto gar nicht so weit hergeholt, nur dass wir bei der Neuronavigation natürlich von einer High-End Technologie sprechen, die millimetergenau arbeitet.“

Technischer Fortschritt zum Wohle des Patienten

Das neue System erlaubt nun auch die zielgenaue Entnahme von Gewebeproben aus Krankheitsherden im Gehirn über ein sehr kleines Bohrloch. In vielen Fällen kann dem Patienten dadurch die Befestigung eines Titanrahmens am Kopf erspart werden. Auch entfällt die Durchführung einer CT-Untersuchung nach Rahmenanlage und Narkoseeinleitung, was eine enorme Zeitersparnis bedeutet.

Dr. Rachinger präzisiert: „Bei der Neuronavigation verfügen wir über ein Zeigeinstrument, dessen Position im Raum korreliert zu den Bilddaten des Patienten auf dem Bildschirm angezeigt werden kann. Positionieren wir beispielsweise die Spitze des Zeigeinstruments auf der Kopfhaut des Patienten, sehen wir diese Stelle auf dem Bildschirm auf den in den Computer eingespielten Kernspintomogrammen. Dies funktioniert natürlich auch nach dem Eröffnen des Schädels an jeder Stelle im Inneren des Kopfes. Äußerst hilfreich ist die nun vorhandene Möglichkeit, auch den Fokuspunkt des Mikroskops als quasi virtuelle Spitze des Zeigeinstrumentes zu nutzen. Hierdurch können wir im Gehirn navigieren, ohne vom Mikroskop wegsehen und die Operationsinstrumente aus der Hand legen zu müssen. Auch die Option, Objekte, wie z.B. den Tumor, Nerven oder Gefäße, dreidimensional in den Strahlengang des Operationsmikroskops einspiegeln zu können, erleichtert das Operieren und erhöht damit die Sicherheit für den Patienten. Generell kann man sagen, dass mit der neuen Neuronavigation die Durchführung der OP perfekt auf den Patienten zugeschnitten werden kann. Davon profitieren zwei bis drei Patientinnen und Patienten pro Woche – allein in der Neurochirurgie.“

Auch für die Wirbelsäulenchirurgie im Einsatz

Die Navigation kommt nicht nur in der Gehirn-, sondern auch in der Wirbelsäulenchirurgie zum Einsatz.  Die Neurochirurgen teilen sich das Gerät mit dem Team der Unfallchirurgie um Chefarzt Prof. Dr. med. Kolja Gelse. Das System unterstützt bei Wirbelsäulen-Operationen, insbesondere die optimale Platzierung von Schrauben im Knochen, so dass das Risiko von Nervenverletzungen oder Schraubenfehllagen minimiert bzw. gänzlich eliminiert wird. Die 3D-Technologie zeigt hier schon vorab, wo der Schraubeneintrittspunkt sein muss und wie der optimale Schraubenverlauf aussieht. Und auch hier trifft der Vergleich zum Navi im Auto zu, also die grundlegende Darstellung, wie man am schnellsten und am einfachsten dahin kommt, wo man hin will, und welche Areale man unbedingt meiden muss – nur eben hochpräzise und millimetergenau.

07.09.2023 - Klinikum Traunstein

Wenn Mitgefühl stark und sicher macht

Die persönliche Zuwendung als Schlüssel zu suizidgefährdeten Menschen auf Intensivstationen

Menschen, die lebensbedrohlich erkrankt oder schwer verletzt sind und auf der Intensivstation behandelt werden, befinden sich in einer Ausnahmesituation. In einem solch krisenhaften Zustand ist es wichtig, mögliche Suizidgedanken frühzeitig zu identifizieren und ihnen präventiv zu begegnen. Der Psychologische Dienst der Intensivstationen des Klinikums Traunstein, Gisela Otrzonsek und Annika Neumann, geben Einblicke, wie die Betroffenen und ihre Angehörigen von interdisziplinären Teams der Intensivstationen betreut werden. Der Fokus liegt auf der besonderen mentalen Belastung, die für Patienten sowie Angehörige einer intensiven Betreuung bedürfen.  mehr...

Der Mensch im Mittelpunkt

Hier setzt das psychosoziale Betreuungskonzept des Klinikums Traunstein an: Intensivstation heißt nicht nur modernste medizinische Betreuung und bestmögliche Pflege, sondern auch psychosoziale Hilfestellung in einer Situation, in der der Mensch Ohnmacht und Hilflosigkeit verspürt. Die psychologische Unterstützung stellt dabei ein wesentliches Element für die Genesung des Patienten dar. „Sehr wichtig ist die proaktive Kommunikation mit den Patienten und ihren Angehörigen. Zudem erhalten wir Informationen über die Bedürfnisse der Betroffenen von Ärzten und Pflegekräften. Hervorzuheben an unserem Konzept ist die vollwertige Integration des psychologischen Dienstes in die Teams der Intensivstationen. Die enge Zusammenarbeit im Team ermöglicht eine umfassende Einschätzung aller relevanten Aspekte“, führt Gisela Otrzonsek aus, und Annika Neumann ergänzt: „Wir sind kein Ersatz, sondern ein Zusatz für unsere Kollegen, der zur Genesung der Patienten beiträgt und das Wohlbefinden fördert.“

Familienzentrierter Ansatz

Familienzentrierte Intensivmedizin erkennt die Familie als wichtigen Bestandteil des medizinischen Versorgungsprozesses an und betont die Zusammenarbeit zwischen Familienmitgliedern und medizinisch/therapeutischem Personal. Annika Neumann erklärt dazu: „Im Gespräch mit der Familie wird gemeinsam ermittelt, welche Belastungen und offenen Fragen vorliegen. Ebenfalls versuchen wir zu klären, wie die mentale Stärke gefördert sowie bereits vorhandene Bewältigungsstrategien zum Einsatz kommen können. Das Ziel ist, die Angehörigen individuell bei der Krisenbewältigung zu unterstützen.“

Gisela Otrzonsek weiß: „Angehörige sind sich auf Intensivstationen meist unsicher, ob und wie sie sich in den Genesungsprozess einbringen können, zumal sich unsere Patienten in vielen Fällen auch medikamentenbedingt in einem wachkomaähnlichen Zustand befinden. Studien sowie persönliche Erfahrungen haben die positiven Aspekte der Einbindung der Angehörigen zu jedem Zeitpunkt der intensivmedizinischen Behandlung belegt. Die Hinführung und der Umgang mit solch speziellen Situationen zählt zu unseren Aufgabenfeldern.“

Gisela Otrzonsek und Annika Neumann sehen auch die Sorgen und Nöte der Familien: „Die Angehörigen können uns im vertraulichen Gespräch alles sagen und können alles auspacken, was gerade im „Gefühlsrucksack“ ist. Wir fungieren dabei als ihr „gedankliches Pausenbankerl“, um alle Gedanken loszuwerden, die sie beschäftigen und die sie vielleicht in der Familie nicht ansprechen können oder wollen. Wir sind da, wenn sich der Mensch gerade sehr allein und überfordert fühlt.“

Suizidgedanken sind kein Tabu

Ein gängiger Begriff in der Wissenschaft ist das PICS- Syndrom (Post Intensive Care Syndrom). Es umfasst, unter anderem, mögliche Langzeitfolgen einer Behandlung auf der Intensivstation wie körperliche und kognitive, sowie psychische Symptome bis hin zu Suizidgedanken. Um diesem Syndrom präventiv zu begegnen, ist eine frühzeitige Betreuung mit intensiver Gesprächsführung sinnvoll. Hierbei wird explizit und äußerst einfühlsam nach Suizidgedanken gefragt. Entgegen jeder Erwartung hat diese Praxis gezeigt, dass die Patienten häufig Erleichterung zum Ausdruck bringen, wenn sie verzweifelten Gedanken ohne Angst vor negativen Konsequenzen freien Lauf lassen können.    

Offen für alle Kulturen und Religionen

Für christlich-religiösen Beistand bietet die Klinik eine professionelle Seelsorge an. Um anderen Kulturkreisen und Religionen gerecht zu werden, sind Vertreter aller Glaubensrichtungen herzlich willkommen. Hierdurch ist gewährleistet, dass die Patienten nicht nur psychosozial, sondern allumfassend spirituell begleitet werden. Das multidisziplinäre Team legt größten Wert auf die kultursensible Behandlung des Patienten – und das bedeutet mehr als nur Rücksichtnahme auf den religiösen Hintergrund.

Finanzierung

Die psychosoziale Versorgung von Patienten und Angehörigen auf Intensivstationen wird im Rahmen eines Pilotprojekts von der Eva Mayr-Stihl Stiftung finanziert. Eine Regelfinanzierung über die gesetzlichen und privaten Kostenträger ist gegenwärtig nicht gegeben, wobei hierzu intensive Gespräche mit den zuständigen Stellen geführt werden.

In anderen Worten…

„Zusammenfassend ist zu sagen, dass dieses Projekt eine große Chance für das medizinisch/pflegerisch/therapeutische Team ist, unsere Patienten und Angehörigen noch mehr als bisher in den Genesungsprozess einzubeziehen. Die erste Kontaktaufnahme findet häufig bereits vor dem Eingang der Intensivstation statt. Wir haben oftmals die Zeit, den gesamten Aufenthalt des Patienten zu begleiten und können für die Zeit nach dem stationären Aufenthalt ambulante Unterstützungsangebote über unser Netzwerk anbieten. Unser Alltag ist so unvorhersehbar und nicht selten überraschend, dass wir Werte wie Demut und Dankbarkeit für die Erfüllung der Anforderungen als essentiell ansehen. Wir sind uns unserer Verantwortung dieser großen Aufgabe bewusst und empfinden es als Privileg, sie ausüben zu dürfen.“ betonen Annika Neumann und Gisela Otrzonsek.     

 


INFO

Im Nachgang zum Klinikaufenthalt steht den Angehörigen und den Patienten auch der „Krisendienst Psychiatrie Oberbayern“ für Gespräche und Hilfe zur Verfügung. Er ist kostenlos täglich von 0 – 24 Uhr unter 0800 / 655 3000 erreichbar und unterstützt bei schweren Fällen: Wenn der Mensch das Gefühl hat, die Ohnmacht überfällt ihn, dann kann ein Gespräch mit den geschulten Mitarbeiterinnen des Krisendienstes wertvolle Hilfe leisten.

01.09.2023 - Klinikum Traunstein

Neuer Chefarzt für die Kreisklinik Bad Reichenhall

PD Dr. Andrej Wagner übernimmt die Leitung der Abteilung für Innere Medizin am Standort

Chefarzt PD Dr. Andrej Wagner
Chefarzt PD Dr. Andrej Wagner

PD Dr. Andrej Wagner verstärkt künftig die Kliniken Südostbayern als neuer Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin in der Kreisklinik Bad Reichenhall. Der 49-jährige Facharzt für Innere Medizin mit Schwerpunkt Gastroenterologie kann bereits auf mehr als zwei Jahrzehnte berufliche Tätigkeit zurückblicken. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen der endoskopischen Diagnostik und der Therapie von Frühkarzinomen im Magen-Darm-Trakt. mehr...

„Wir sind sehr glücklich darüber, mit PD Dr. Andrej Wagner einen weiteren herausragenden Internisten für unseren Klinikverbund gewonnen zu haben. Mit seiner Hilfe können wir die Abteilung für Innere Medizin am Standort Bad Reichenhall weiterentwickeln und personell neu aufstellen. Dafür wünsche ich Herrn PD Dr. Wagner einen erfolgreichen Start“, freut sich Dr. Uwe Gretscher, Vorstandsvorsitzender der Kliniken Südostbayern AG.  

PD Dr. Wagner schloss 2002 sein medizinisches Studium an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt a. M. erfolgreich ab. Im Anschluss folgten Stationen an verschiedenen Kliniken in Deutschland, der Schweiz und Österreich. Von 2004 bis 2010 war er bereits in der Kreisklinik Bad Reichenhall beschäftigt. Darüber hinaus praktizierte er von 2009 bis 2010 im MVZ Diabetologie in Berchtesgaden. Zuletzt führte er als Leitender Oberarzt die Gastroenterologie und Endoskopie an der I. Medizinischen Klinik am Landeskrankenhaus Salzburg.

„Auf meine neue Tätigkeit an den Kliniken Südostbayern freue ich mich“, betont PD Dr. Wagner. „Eine zentrale Aufgabe wird die verstärkte Zusammenarbeit mit den dortigen Kolleginnen und Kollegen und den zuweisenden Arztpraxen sein. Die Gastroenterologie mit ihrem breiten Spektrum – von der Versorgung bei Beschwerden im Magen-Darm-Trakt bis hin zur Therapie von Erkrankungen der Leber, Gallenblase oder Bauchspeicheldrüse – bietet hier vielfältige Anknüpfungspunkte; beispielsweise zur Visceralchirurgie.“

PD Dr. Wagner ist ein Experte in den Bereichen der interventionellen Endoskopie und der stationären Betreuung von Patienten mit komplexen gastroenterologischen, nephrologischen und Stoffwechselerkrankungen. Er verfügt über die Schwerpunktbezeichnung Gastroenterologie/Hepatologie der Bayerischen und Österreichischen Ärztekammer sowie die Zusatzbezeichnungen Palliativmedizin und Notfallmedizin der Bayerischen Ärztekammer.

Ein wichtiges Aufgabenfeld sieht der neue Chefarzt auch in der Förderung des medizinischen Nachwuchses. „Ein besonderes Anliegen ist mir die zielgerichtete Ausbildung und aufmerksame Betreuung unserer Assistenzärzte“, erklärt PD Dr. Wagner. „Es wird eine spannende Herausforderung sein, junge Kolleginnen und Kollegen an den Kliniken Südostbayern auf ihrem beruflichen Weg zu unterstützen“, erklärt der erfahrene Internist, der die besondere persönliche Qualität der Medizin an der Kreisklinik Bad Reichenhall als Grund für seinen Wechsel anführt.

24.08.2023 - Kliniken Südostbayern

18 stolze Absolventinnen und Absolventen der Pflegehelfer-Ausbildung

Bei der Abschlussfeier der einjährigen Pflegehelfer-Ausbildung in der Aula des Bildungszentrums Traunstein der Kliniken Südostbayern bekamen 18 Absolventinnen und Absolventen ihr Abschlusszeugnis aus den Händen des Schulleiters Wolfgang Raufeisen. Drei der Schülerinnen und Schüler, Michael Stoiber, Ramona-Mihaela Sirbu und Filip Lovrek, erzielten dabei ein besonders gutes Ergebnis, das mit einem kleinen Geschenk gewürdigt wurde. mehr...

Die Schülerinnen und Schüler mit der Klassenleiterin und stellvertretenden Schulleiterin der Pflegefachhilfe, Lara Treppner, ließen bei der Feier das vergangene Jahr Revue passieren. Sie freuten sich, dass wieder Klassenausflüge möglich waren, wie ein Besuch in der Rechtsmedizin in München, ein Besuch in einer Suchtklinik oder die Teilnahme an einem Ethik-Seminar. Die Schüler dankten ihren Lehrkräften und stellten diesen im Gegenzug ebenfalls ein gutes Zeugnis aus. Eine kleine Diashow über die gemeinsame Zeit der Klasse zeigte ein Jahr mit viel Spaß und einem starken Zusammenhalt in der Klasse. Diesen belegte auch die eigene Band der Abschlussklasse, die die Feier musikalisch umrahmte.

Resi Schmidhuber, stellvertretende Landrätin Landkreis Traunstein, freute sich mit den Absolventinnen: „Eine gute Pflege braucht eine gute Ausbildung. Diese haben die Schülerinnen und Schüler hier im Bildungszentrum für Gesundheitsberufe der KSOB erhalten.“ Die 2. Bürgermeisterin der Stadt Traunstein, Burgi Mörtl-Körner betonte in ihrer Rede, Pflege sei ein Beruf mit vielen Herausforderungen und ein wichtiger Beitrag für unsere Gesellschaft. Gertrud Whys, Pflegedienstleiterin am Klinikum Traunstein, beglückwünschte die Absolventinnen und Absolventen: „Genießen Sie diesen Augenblick, Sie haben es sich verdient. Darauf können Sie stolz sein – wir sind es!“

In Vertretung für die Unternehmensleitung und des Leiters Geschäftsbereich Personal und Bildung  richtete Melanie Fuchs die Grußworte an die Absolventinnen und Absolventen und wünschte stets viel Freude bei der Arbeit, weiterhin viel Neugierde und viel Glück beim beruflichen Einstieg in die Pflege. Für elf  der Absolventinnen und Absolventen gehe der Weg direkt in die dreijährige Generalistische Pflegeausbildung weiter, ein Großteil würde direkt bei den Kliniken Südostbayern beginnen. Der Schulleiter, Wolfgang Raufeisen, ergänzte die Ausführungen und dankte seinem Team, den Lehrkräften, dem Schulsekretariat und der Personalabteilung der KSOB, die alle zum erfolgreichen Abschluss beigetragen hätten.

14.08.2023 - Fachklinik Berchtesgaden

Regional gut versorgt

Von der Notaufnahme bis zur geriatrischen Reha, alles in einer Region.

An den 1. Juli erinnert sich Marianne Schöfecker genau. Nach einem Sturz vor ihrem Haus kam die 79-jährige Dame in die Zentrale Notfallaufnahme der Kreisklinik Bad Reichenhall. Nachbarn hatten den Sturz mitbekommen und umgehend den Rettungswagen informiert, der die Seniorin ins nächstgelegene Krankenhaus nach Bad Reichenhall brachte.

Dort stellten die Ärzte eine Oberschenkelfraktur am linken Bein fest. Kurze Zeit später operierte Dr. Andreas Kurzrock, Unfallchirurg an der Kreisklinik Bad Reichenhall, den Bruch und stabilisiert ihn mit einem Marknagel. Damit Marianne Schöfecker – die mit ihrem Mann, ihrem Sohn und ihrer Enkeltochter in Saaldorf lebt – bald wieder auf die Beine kommt, wurde sie nach vier Tagen in der Kreisklinik Bad Reichenhall in die Akutgeriatrie der Fachklinik Berchtesgaden verlegt. mehr...

Frührehabilitative Behandlung für ältere Menschen

In der Akutgeriatrie werden ältere Menschen, die an akuten Verletzungen und verschiedenen Krankheiten leiden von einem interdisziplinären Team individuell versorgt. Zwei Wochen betreute ein Team aus Ärzten, Pflegekräften und Therapeuten Marianne Schöfecker, die neben dem akuten Bruch auch an Diabetes mellitus Typ 2 und an einer Herzinsuffizienz leidet. Bereits vor dem Unfall hatte sie den Pflegegrad 2 erhalten, konnte sich aber noch selbstständig waschen und anziehen. Ziel des Aufenthaltes war es daher auch, Marianne Schöfecker wieder aufzubauen, damit sie auch zukünftig diese Tätigkeiten weiter selbstständig erledigen kann.  Nach zwei Wochen in der Akutgeriatrie bekam sie einen Platz auf der geriatrischen Rehabilitation ebenfalls an der Fachklinik Berchtesgaden.

Geriatrische Reha: Selbstständiges Leben auch im hohen Alter

„Für mich war es wirklich ein großes Glück, dass ich gleich nahtlos in die Reha wechseln und dabei auch noch im selben Haus bleiben konnte. So konnten mich mein Mann und mein Sohn mit der Bahn besuchen und ich war in meiner vertrauten Umgebung, in der Nähe der Berge“, freut sich Marianne Schöfecker.

Die geriatrische Reha ist eine besondere Form der Rehabilitation, die ganz auf die Bedürfnisse älterer Menschen zugeschnitten ist. „Ältere Menschen brauchen nach einer Operation, einer plötzlichen oder langen Krankheit oft viel Zeit, um sich zu erholen. Unser Ziel ist es, die Selbstständigkeit unserer Patientinnen und Patienten wieder herzustellen und eine dauerhafte Pflegebedürftigkeit zu vermeiden“, erläutert Dr. Ratna Pöndl, Oberärztin der geriatrischen Rehabilitation an der Fachklinik Berchtesgaden. Hier erarbeitet ein multidisziplinäres Team aus Ärzten, Pflegekräften, Physio- und Ergotherapeuten, Fachkräften der physikalischen Therapie und der sozialen Beratung einen individuellen Behandlungsplan für den Patienten und formuliert alltagsrelevante Ziele, die sich an der Prognose, der Rehabilitationsfähigkeit und den persönlichen Bedürfnissen der älteren Menschen orientieren. „Bei Frau Schöfecker lag das Augenmerk auf der aktivierenden-therapeutischen Pflege und der Wiederherstellung der Mobilität“, so die  behandelnde Ärztin Dr. Pöndl.

„Die täglichen Übungen mit den Therapeuten, aber auch das gute Miteinander mit den Zimmergenossinnen haben mir sehr gut getan. Hier auf der Station waren alle unglaublich freundlich und hilfsbereit und mit meinen Mitbewohnerinnen habe ich mich sehr gut verstanden. Wir haben schon auch mal ein bisserl einen Schmarrn gemacht“, erklärt die lebensfrohe Saaldorferin schmunzelnd.

„Wir freuen uns sehr, dass sich Frau Schöfecker so gut erholt hat. Jetzt kann sie sich  wieder selbstständig waschen und anziehen, ihre Blutzuckerwerte messen und Insulin spritzen, genau wie vor dem Unfall. Auch kleine Spaziergänge sind mit Hilfe der Krücken wieder möglich“, freut sich Dr. Ratna Pöndl bei der Entlassung.

Die Kreisklinik Bad Reichenhall und die Fachklinik Berchtesgaden gehören neben vier weiteren Standorten zu den Kliniken Südostbayern und stellen die gesundheitliche Versorgung auf höchstem medizinischen Niveau in der Region sicher.    

12.08.2023 - Klinikum Traunstein

Für psychisch gesunde Kinder und Jugendliche

Ein Interview mit Dr. Florian Gapp zum Internationalen Tag der Jugend

Dr. Florian Gapp
Dr. Florian Gapp

Psychosomatische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen nehmen zu. Stress und Belastungen, die nicht mehr erfolgreich verarbeitet werden können, sind Hauptfaktoren bei deren Entstehung.

Wo und wie Kinder und ihre Angehörigen Hilfe bekommen, erklärt Dr. Florian Gapp, Leitender Arzt der Kinder- und Jugendpsychosomatik am Klinikum Traunstein im Interview. mehr...

Dr. Gapp, welche Hilfe können Sie in der Kinder- und Jugendpsychosomatik den Eltern und Kindern bieten, wenn die Kinder psychische Belastungen nicht mehr verarbeiten können?

Dr. Florian Gapp: „Unsere Patient:innen  bekommen ein umfangreiches psychotherapeutisches Angebot. Auf der Station und in der Tagesklinik erhalten sie drei psychotherapeutische Einzelsitzungen pro Woche. Dazu kommen noch Gruppenangebote, wie z. B. eine verhaltenstherapeutische Klettergruppe, tiefenpsychologische Gruppentherapie oder auch Entspannungsverfahren wie autogenes Training. Wir haben ein großes Team aus Ärzten, Psychotherapeuten, Psychologen, Familientherapeuten, Sozialpädagogen, Tanz- und Kunsttherapeuten, Erziehern sowie Logopäden und Ergotherapeuten. Das ganze Team arbeitet intensiv zusammen, um jedem und jeder einzelnen unserer Patient:innen ein passgenaues Angebot anzubieten.  Ganz wichtig hierbei ist auch die sehr individuelle und persönliche Betreuung rund um die Uhr durch unseren Pflege- und Erziehungsdienst.


Was ist das Besondere an der Behandlung?

Dr. Florian Gapp: „An den Kliniken Südostbayern erfolgt eine bindungsorientierte psychotherapeutische Behandlung. Das heißt, unsere Patient:innen sollen sich an- und ernstgenommen fühlen und in ihren individuellen Bedürfnissen und Nöten gesehen werden.

In einem geschützten Rahmen bieten wir die Möglichkeit, neue positive Beziehungserfahrungen machen. Diese können später auf das schulische und familiäre Umfeld übertragen werden. Dazu bieten wir auf der Station viele Aktivitäten und Ausflüge an und unterstützen bei der Wiedereingliederung in die Heimatschule.

Auch die Arbeit mit den Familien ist uns sehr wichtig, daher erfolgen intensive Elterngespräche einmal pro Woche beim Therapeuten sowie zusätzlich bei Bedarf mit dem Pflege- und Erziehungsdienst.“


Was können Eltern, Erzieher:innen und Lehrkräfte tun, damit Kinder und Jugendliche psychisch gesund bleiben?

Dr. Florian Gapp: „Das Wichtigste ist der Schutz der Kinder und Jugendlichen vor negativem Stress und übermäßigem Leistungsdruck. Lehrkräfte und Sozialarbeiter können in der Schule ein positives Umfeld schaffen, um z. B. Mobbing und Ausgrenzung zu vermeiden. Kreative sportliche, musikalische und künstlerische Zusatzangebote sowie eine gut funktionierende Nachmittagsbetreuung können die Schulgemeinschaft stärken und sich positiv auf den Schulbesuch auswirken. Kinder und Jugendliche brauchen in der Freizeit ein passendes sportliches und kreatives Angebot. Wichtig sind aber auch Freiräume und ausreichend Zeit, um sich mal zurückzuziehen. Ganz wichtig sind Zeiten mit der Familie, in denen Beziehungen gepflegt werden, ein vertrauensvoller Austausch stattfinden kann und dann die Kinder in ihren Bedürfnissen individuell gesehen werden.

 


INFOs

Was kann zu psychosomatischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen führen? 

  • Hauptfaktor bei der Entstehung von psychosomatischen Erkrankungen sind Stress und Belastungen, die nicht mehr erfolgreich verarbeitet werden können.
  • Häufig gibt es aber keinen einzelnen Auslöser, sondern oft kommen mehrere Faktoren zusammen, die zu einer psychosomatischen Erkrankung führen können. Das können z. B. Frühgeburtlichkeit, frühere Unfälle, körperliche Erkrankungen, Traumatisierungen oder soziale Schwierigkeiten sowie Bindungsstörungen zu wichtigen Bezugspersonen sein.

Wie wirkt sich Stress im Körper aus?

  • Stress setzt den Körper in Alarmbereitschaft. Kann der Stress nicht mehr abgebaut werden, schwächt dies den ganzen Organismus. 
  • Studien haben gezeigt, dass Stress zu epigenetischen Veränderungen führen kann, die auch an die nächste Generation weitergegeben werden können. Stressbelastungen werden also vererbt. Diese Einflüsse spielen bei der Entstehung der psychosomatischen Erkrankung eine bedeutende Rolle, daher müssen bei der Behandlung die Familien mit einbezogen werden.

Wo bekommt man Hilfe?

  • Zum Beispiel an den Kliniken Südostbayern. Die Kinder- und Jugendpsychosomatik unter Leitung von Dr. Florian Gapp bietet stationäre Maßnahmen, Angebote in der Tagesklinik sowie ambulante Möglichkeiten im Sozialpädiatrischen Zentrum.

    Die Kinder- und Jugendpsychosomatik der KSOB arbeitet eng mit der Kinderklinik sowie niedergelassenen Kinderärzten, Psychotherapeuten und Trägern der Sozialen Arbeit zusammen, die ebenfalls Unterstützung anbieten. 
11.08.2023 Kliniken Südostbayern/Inn Klinikum

InnKlinikum verlegt Rechenzentrum an das Klinikum Traunstein

Kliniken Südostbayern (KSOB) und InnKlinikum stärken Zusammenarbeit in den Bereichen IT und Digitalisierung

Das InnKlinikum hat sein Rechenzentrum von Mühldorf an das Klinikum Traunstein verlegt. Damit übernimmt die Kliniken Südostbayern AG die Verantwortung für eines der wichtigsten Systeme an den InnKlinikum-Standorten in Mühldorf und Haag/Obb. mehr...

Die IT-Verantwortlichen an den KSOB und am InnKlinikum haben die Verlegung des Rechenzentrums in den vergangenen Monaten gemeinsam mit der CompuGroup Medical SE & Co. KGaA (CGM) vorbereitet. Für das innovative Betriebskonzept wurde das Projekt bereits mit dem Kunden-Award von CGM ausgezeichnet. Ziel ist es, gemeinsame Ressourcen und Kenntnisse zu bündeln, um einen qualitativen und wirtschaftlichen Mehrwert für beide Klinikverbünde zu erzielen.

„Das InnKlinikum ist einer unserer engsten Partner“, betont Dr. Uwe Gretscher, Vorstandsvorsitzender der KSOB. „Neben dem kollegialen ärztlichen Austausch kooperieren wir mit dem InnKlinikum bereits über gemeinsames Personal in den Bereichen Pflegeentwicklung und Kosten-/Prozesssteuerung. Durch die klinikübergreifende Nutzung des Rechenzentrums stärken wir nun auch unsere Zusammenarbeit in den Bereichen IT und Digitalisierung.“

Auch der InnKlinikum-Vorstandsvorsitzende Thomas Ewald unterstreicht die Vorteile des Betriebskonzepts: „Kaum eine Klinik wird die Herausforderungen der Digitalisierung künftig allein bewältigen können. Mit den KSOB haben wir hier einen verlässlichen Partner, mit dem wir unsere Kompetenzen im IT-Projektmanagement und in der Softwareanwendung noch weiter entwickeln können.“

Klinikübergreifende Kooperationen für gemeinsame IT-Lösungen kommen aktuell immer häufiger zum Tragen. So gründeten bayerische Krankenhäuser im Mai dieses Jahres die Klinik IT Genossenschaft (Klinik IT eG). Zum Wohle der Patientenversorgung bündelt die Genossenschaft die Kräfte und Interessen der Krankenhäuser im IT-Bereich. Konkret sollen gemeinsame IT-Lösungen projektiert, entwickelt und beschafft werden. Ein erstes Projekt ist die Realisierung und die Koordination des Betriebs eines gemeinsamen Patientenportals „mein-krankenhaus.bayern“. Die Kliniken Südostbayern AG und die InnKlinikum gKU Altötting und Mühldorf (AöR) waren als Gründungsmitglieder beteiligt.

02.08.2023 - Klinikum Traunstein, Kreisklinik Bad Reichenhall

Was Füßen bei Diabetes droht

Warum Diabetiker gut auf ihre Füße aufpassen sollten

Chefarzt Dr. Volker Kiechle, Gefäßchirurg, bei der Ultraschalluntersuchung der Beinarterien
Chefarzt Dr. Volker Kiechle, Gefäßchirurg, bei der Ultraschalluntersuchung der Beinarterien

Der diabetische Fuß ist eine häufig vorkommende Folgeerkrankung der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) und tritt vor allem bei langjährigem, schlecht eingestelltem Diabetes auf. Die Folgen:  Nerven und Blutgefäße in den Füßen werden geschädigt, es treten Durchblutungsstörungen auf, die Füße können Geschwüre entwickeln. Werden solche Veränderungen nicht oder nur ungenügend behandelt, droht gar ein Verlust des Fußes.

Der Chefarzt der gefäßchirurgischen Abteilungen des Klinikums Traunstein und der Kreisklinik Bad Reichenhall, Dr. Volker Kiechle, gibt Auskunft über mögliche Fußprobleme, die ein Diabetiker haben kann, was dieser selbst für seine Füße tun kann und wie die Gefäßchirurgen in den Kliniken Traunstein und Bad Reichenhall der Patientin oder dem Patienten helfen können. mehr...

Dr. Kiechle, was können Diabetikerinnen und Diabetiker selbst tun, um einem „diabetischen Fuß“ vorzubeugen?

Dr. Volker Kiechle: „Ideal ist es, wenn eine Bezugsperson täglich die Füße des Diabetes-Patienten inspiziert, um so frühzeitig eventuelle Veränderungen zu erkennen. Auf Barfußgehen sollte der oder die Betroffene unbedingt verzichten und möglichst keine Verletzungen riskieren. Wichtig sind weites Schuhwerk, regelmäßige Hautpflege und am besten medizinische Fußpflege. Zudem empfehle ich, dass jeder Diabetiker, auch wenn er nichts spürt und keine sonstigen Auffälligkeiten zeigt, regelmäßig beim Haus- oder Facharzt die Funktion seiner Beinnerven und den Zustand seiner Beinarterien untersuchen lässt.“

Wie kommt es überhaupt zu einem „diabetischen Fuß“ und was heißt das konkret?

Dr. Volker Kiechle: „Hauptauslöser ist ein chronisch erhöhter Blutzuckerspiegel. Dadurch werden sehr häufig die Beinnerven geschädigt, das ist die so genannte Neuropathie. Außerdem kommt es oft zu Verkalkungen, Verengungen oder Verschlüssen der Beinschlagadern (Beinarterien), insbesondere am Unterschenkel, was eine Durchblutungsstörung des Fußes zur Folge hat. Eine weitere Gefahr ist, dass sich durch Veränderungen der Weichteile des Fußes Versteifungen und Fehlstellungen entwickeln. Des Weiteren sind in der Folge auch die Knochen betroffen, was zu starken Fehlbelastungen und sogar zu Knochenbrüchen führen kann. Zuletzt ist beim Diabetiker auch die lokale Immun-Abwehr beim Eindringen von Bakterien am Fuß geschwächt.“

Was sind die Folgen dieser Schädigungen?

Dr. Volker Kiechle: „Im Vordergrund steht die Funktionsstörung der Beinnerven, die Neuropathie. Dadurch kommt es zu erheblichen Missempfindungen – zu Taubheitsgefühl und teilweise zu Schmerzen. Da beide Füße gleichzeitig betroffen sind, kann das zu Unsicherheit beim Gehen führen. Eine weitere Folge – auch aufgrund des Taubheitsgefühls – ist eine möglicherweise verspätete Reaktion auf Druckstellen oder sogar auf Geschwüre. Teilweise sterben sogar Anteile des Fußes ab (Nekrosen), ohne dass der Patient es bemerkt. Derart gravierende Erkrankungen des Fußes müssen unbedingt und sofort fachgerecht behandelt werden. Wird nichts unternommen, besteht die Gefahr, dass sich die Bakterien rasch in den Weichteilen des Fußes ausbreiten. Daraus kann sich eine unter Umständen lebensbedrohlichen Blutvergiftung (Sepsis) entwickeln. Also sehr drastische und gravierende Folgen!“

Was ist zu tun, wenn es schon schlimm steht um den Fuß?

Dr. Volker Kiechle: „Das Wichtigste ist, das Ausmaß einer eventuellen Infektion zu erkennen und dann, wenn es schon fünf vor zwölf sein sollte, die sofortige chirurgische Behandlung der Infektion durchzuführen. Im weiteren Verlauf, nach der Infektsanierung, wird die Durchblutungssituation präzise abgeklärt. Ist eine Durchblutungsstörung vorhanden, gibt es verschiedene Möglichkeiten der Behandlung: Entweder werden die entsprechenden Arterien durch eine Ballon-Aufdehnung geweitet oder wir führen eine Bypass-Operation durch, um eine möglichst gute Blutversorgung des Fußes wiederherzustellen. Als Blutleiter für einen solchen Bypass kommt in der Regel körpereigenes Material zum Einsatz, also eine Beinvene oder gelegentlich eine Vene aus dem Arm.“

Und wie geht es dann weiter, um den Fuß zu retten?

Dr. Volker Kiechle: „Sowohl in Traunstein als auch in Bad Reichenhall können sämtliche eben erwähnte durchblutungsverbessernden Maßnahmen (sog. Revaskularisationen) auf hohem Niveau und sehr effektiv durchgeführt werden. Im Anschluss hieran sind oft noch lokale fußchirurgische Maßnahmen und Wundbehandlungen erforderlich. Das ist teilweise durchaus zeitintensiv. Aufgrund der langjährigen gefäßchirurgischen Erfahrung der Teams an beiden Standorten und gleicher apparativer Ausstattung für Diagnostik und Therapie können wir in 90 % der Fälle die beim Diabetiker gefürchtete Unterschenkel-Amputation verhindern und den Fuß erhalten.

Können die Betroffenen beider Landkreise also sowohl nach Traunstein als auch nach Bad Reichenhall in die Klinik gehen?

Dr. Volker Kiechle: „Natürlich. Beide gefäßchirurgischen Abteilungen in Traunstein und Bad Reichenhall kooperieren sehr eng und flexibel. Alle Maßnahmen können in Traunstein und Bad Reichenhall gleichermaßen durchgeführt werden. Dadurch, dass ich Chefarzt beider Abteilungen bin, sind an beiden Standorten die gleichen Behandlungsstandards und die gleiche Expertise gewährleistet. Alle Patienten beider Landkreise werden in beiden Kliniken rasch und effizient versorgt, auch bei teils schwerwiegenden Fußveränderungen.

01.08.2023 - Klinikum Traunstein

Psychologische Betreuung ist wichtig bei strahlentherapeutischer Behandlung

Klinikum Traunstein rückt seelische Belastungsfaktoren bei Krebstherapie verstärkt in den Fokus

Katrin Rattner und Chefarzt PD Dr. Matthias Hautmann vor einem Linearbeschleuniger zur Bestrahlung
Katrin Rattner und Chefarzt PD Dr. Matthias Hautmann vor einem Linearbeschleuniger zur Bestrahlung

Eine Krebsdiagnose stellt für Betroffene und deren Angehörige eine große Herausforderung dar und ist zudem mit einem großen Einschnitt in das bisherige Leben verbunden. Neben der tumorspezifischen Behandlung, die beispielsweise aus Operation, Strahlentherapie, Chemotherapie oder immunonkologischer Therapie besteht, sind aber noch weitere Aspekte zu beachten, die eine gute Patientenversorgung sicherstellen. Eine wichtige Säule am Klinikum Traunstein ist die psychologische bzw. psychoonkologische Betreuung der Patienten und Angehörigen. mehr...

Die Betroffenen können hierdurch unterstützt werden und sie haben die Möglichkeit, in einer geschützten Umgebung über ihr emotionales Erleben zu sprechen sowie Methoden zu erlernen, mit der herausfordernden Situation umzugehen. Darüber hinaus können dadurch ihre seelischen Ressourcen gestärkt und ihr generelles Wohlbefinden gesteigert werden. Die psychologische Begleitung ist in allen Phasen einer Tumorerkrankung sinnvoll. Dies wurde zudem durch die jüngste Zertifizierung des Onkologischen Zentrums am Klinikum Traunstein bestätigt.

Neben der psychoonkologischen Betreuung der stationären Patienten steht in der Abteilung für Strahlentherapie am Klinikum Traunstein eine psychologische Fachkraft zur Verfügung, um die Patienten auch während laufender ambulanter Strahlentherapie psychoonkologisch zu unterstützen. „Wir sind sehr dankbar dafür, dass wir unseren Patienten und auch deren Angehörigen eine psychologische Betreuung unter Strahlentherapie anbieten können“, betont PD Dr. Matthias Hautmann, Chefarzt der Abteilung für Strahlentherapie und Radioonkologie. „Wir sehen, dass dieses Angebot regelmäßig angenommen wird und etliche Patienten hiervon profitieren“.

„Angeboten werden sowohl Einzel- oder Paargespräche als auch Familien- und Angehörigengespräche. Hierbei geht es schwerpunktmäßig um den Umgang der Patienten mit ihren Ängsten und Sorgen sowie etwaigen (psychischen) Belastungsfaktoren“, erklärt Katrin Rattner, Psychologin in der Abteilung für Strahlentherapie. „Gemeinsam mit den Patienten arbeiten wir an Bewältigungs- und Emotionsregulationsstrategien für diese herausfordernde Zeit und fördern ein ressourcenstärkendes und selbstfürsorgliches Handeln. Achtsamkeits- und Entspannungstechniken spielen eine weitere zentrale Rolle, um die Krankheitsverarbeitung und deren Akzeptanz zu erleichtern.“

Die Betreuung ist angepasst an den Bedarf des einzelnen Patienten

Bei allen Patienten, die aufgrund einer Tumorerkrankung in der Abteilung für Strahlentherapie und Radioonkologie behandelt werden, erfolgt ein routinemäßiges Screening, ob eine psychologische Betreuung gewünscht wird bzw. erforderlich erscheint. Der Umfang der Betreuung orientiert sich am Bedarf des einzelnen Patienten bzw. weiterer Betroffener, z. B. der Angehörigen. Auch bei Patienten mit nicht-malignen Erkrankungen, sprich Nichttumorerkrankungen, die aufgrund ihrer Situation belastet sind, besteht selbstverständlich das Angebot zur psychologischen Mitbetreuung.

So kommt auch die seelische Betreuung bei psychischen Belastungen, die nicht direkt mit der therapierten Erkrankung in Verbindung stehen, aber Auswirkungen auf die Therapie haben, zum Einsatz. „Wir sehen immer wieder Patienten, die zum Beispiel aufgrund einer Klaustrophobie Schwierigkeiten mit der Lagerung zur Bestrahlung haben“, erklärt PD Dr. Hautmann. „Durch die enge psychologische Mitbetreuung gelingt es uns in nicht wenigen Fällen, die Bestrahlung bei solchen Patienten ohne angstlösende Medikamente durchführen zu können“.

Das ganze Team stimmt sich ab

„Die psychoonkologische Betreuung hängt aber nicht nur an meiner Person“, so Rattner. „Vielmehr sind sämtliche Berufsgruppen, die in der Abteilung für Strahlentherapie tätig sind, in die Betreuung der Patienten mit eingebunden. Ich befinde mich in regelmäßigem Austausch mit den Ärztinnen und Ärzten der Abteilung sowie auch mit den Medizinischen Fachangestellten und Medizinisch-Technischen Röntgenassistentinnen und -assistenten, um den Bedürfnissen der Patienten gerecht zu werden“. Unter den Berufsgruppen finden regelmäßige Absprachen und Besprechungen statt. Für Patienten, die stationär im Klinikum Traunstein liegen, steht ein eigener psychoonkologischer Dienst zur Verfügung, der mit Katrin Rattner Hand in Hand arbeitet. Sollte nach Abschluss einer Strahlentherapie eine weitere psychologische bzw. psychoonkologische Betreuung erforderlich sein, erfolgt auch eine Vermittlung an externe wohnortnahe Betreuungsstellen. „Durch die enge Vernetzung der Partner im Gesundheitswesen haben wir in den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land eine gute Versorgungssituation“, bilanziert Rattner.

29.07.2023 - Kreisklinik Bad Reichenhall

Kein Stress beim Stillen

Weltstillwoche vom 1. bis 8. August 2023

Heidi Dufter, Mama Stefanie mit Sohn Luis, Peggy Eidam und Susi Roider (Bild c Kathrin Thoma-Bregar)
Heidi Dufter, Mama Stefanie mit Sohn Luis, Peggy Eidam und Susi Roider (Bild c Kathrin Thoma-Bregar)

Luis ist gerade mal zweieinhalb Tage alt. Der kleine Mann schläft zufrieden und satt neben seiner Mama. Das Stillen klappt schon gut. In der Kreisklinik Bad Reichenhall steht den frischgebackenen Müttern ein Team von Pflegefachkräften rund um die Uhr zur Seite. Sie zeigen Stillpositionen, sie wissen, ob Zufüttern nötig ist und wie sich Milchstau vermeiden lässt. Vor allem nehmen sie den Frauen den Druck, den das Stillen mit sich bringen kann. mehr...

Mütter mit Neugeborenen möchten beim Stillen alles richtig machen. Sie haben während der Schwangerschaft diverse Ratgeber gelesen, sich in den Sozialen Medien schlau gemacht, sie sind topinformiert. Und müssen dann trotzdem feststellen, dass der Milcheinschuss und der Start des Stillens eine Herausforderung sein können. Heidi Dufter und Peggy Eidam sind Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen an der Kreisklinik Bad Reichenhall, Station 1a.

Sie und ihre Kolleginnen stehen den Müttern beim Stillen zur Seite. Oberste Prämisse ist dabei: kein Stress, kein Druck. „Theoretisches Wissen ist schön und gut, aber die Praxis kann komplett anders aussehen, etwa wenn sich das Baby bewegt oder wehrt, sich dreht oder schreit“, weiß Peggy Eidam. „Für die Mamas kommt es darauf an, ein Gefühl für die Bedürfnisse ihres Kindes zu entwickeln, und zwar langsam und in Ruhe, und dabei helfen wir ihnen. Manchmal ist ihre Handhabung am Anfang zu steif, dann zeigen wir verschiedene Stillpositionen, wie die Wiege- oder die Rückenhaltung. Oder die Frauen greifen das Neugeborene zu zart an, das macht Babys unsicher, die mögen einen richtigen Halt spüren. Grundsätzlich gilt: Ist die Mama entspannt, sind es die Kinder auch.“

Wenn alles fließt

Noch im Kreißsaal und bevor die Mütter auf die Station kommen, kümmern sich Hebammen darum, dass das Neugeborene angelegt wird, auch bei Kaiserschnittgeburten. Der Saugreflex ist in der ersten Stunde nach der Geburt besonders ausgeprägt, die Kinder orientieren sich meist von ganz allein zur Brust, sagt Heidi Dufter, die nicht nur Kinderkrankenpflegerin, sondern auch Pflegepädagogin ist. „Beim ersten Stillen werden wichtige Bindungshormone ausgeschüttet. Wenn es gut funktioniert, beeinflusst das den gesamten weiteren Stillverlauf positiv“. Außerdem enthält das Kolostrum, so wird die leicht verdauliche Vormilch genannt, viel Eiweiß, Vitamine und krankheitshemmende Antikörper. Etwa nach zwei bis drei Tagen entwickelt sich daraus die Muttermilch, man spricht dann von Milcheinschuss. Um den in Gang zu bringen, sollte das Baby so oft wie möglich angelegt werden. „Das kann ruhig alle paar Stunden und an die 12-mal am Tag sein. Je öfter die Kinder an der Brust saugen, desto besser wird der Milchfluss angeregt und desto sanfter ist der Milcheinschuss“, erklärt Peggy Eidam. Sie weiß: „Oft kommen bei den Müttern so am zweiten Tag die Tränen, das ist völlig normal, die Hormone stellen sich um. Aber wenn alles fließt, schießt auch die Milch ein. Weinen ist ein gutes Zeichen. Das zu wissen, tröstet die Frauen.“

Pro Schicht und rund um die Uhr betreut auf der Station 1 a der Kreisklinik Bad Reichenhall mindestens eine der Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen die frischgebackenen Mütter. Die Atmosphäre ist familiär und ruhig, was auch die Mama des kleinen Luis sehr zu schätzen weiß. Schon bei ihrem ersten Sohn war Stefanie zur Entbindung in Bad Reichenhall. „Wir nehmen uns Zeit für die Frauen, das ist ein ganz großer Vorteil. Sie können jederzeit läuten, sie bekommen viel Anleitung in der Zeit, die sie bei uns sind, aber wir überschütten sie auch nicht damit, das ist wichtig. Außerdem haben wir zwei Familienzimmer, wo der Vater mit einziehen kann. Die normalen Zimmer sind Zweibettzimmer und wenn wir nicht vollbelegt sind, schauen wir, dass jede Mutter ihr eigenes bekommt. Nach einer langen, kräftezehrenden Geburt bieten wir außerdem an, die Babys zu uns zu nehmen, damit die Mamas schlafen und sich erholen können. Wir bringen die Säuglinge dann alle drei Stunden zum Stillen ins Zimmer. Ansonsten sind die Kinder natürlich immer bei der Mutter“, sagt Heidi Dufter.

Muttermilch ist die beste und natürlichste Nahrung für Säuglinge. Sie versorgt das Baby mit allen wichtigen Nährstoffen, senkt das Risiko für Infektionskrankheiten, Allergien und Asthma. Sie ist stets richtig temperiert, hygienisch einwandfrei, kostenlos und quasi immer dabei. Der Mutter hilft das Stillen bei der Rückbildung und vermindert das Risiko von Brust- und Eierstockkrebs. Und es hebt die Stimmung: Das beim Stillen ausgeschüttete Hormon Oxytocin entspannt und schafft ein angenehmes Gefühl. Wie lange die Stillzeit andauert, entscheiden ganz allein Mutter und Kind. Die WHO empfiehlt, Säuglinge während der ersten sechs Lebensmonate ausschließlich zu stillen und das Stillen auch nach der Einführung von Beikost bis zu zwei Jahre fortzusetzen.  „Wenn eine Frau nicht stillen möchte, wird sie von uns genauso liebevoll betreut und umsorgt. Der soziale Druck beim Stillen ist enorm hoch. Wenn sich die Mutter dagegen entscheidet, hat sie ihre Gründe und die respektieren wir“, betont Peggy Eidam.

Der kleine Luis streckt sich in seinem Bettchen und wird langsam munter. Mama Stefanie nimmt ihren Sohn behutsam auf den Arm. Fürs Foto zeigt sich der kleine Mann noch entspannt, aber dann kommt der Hunger. Und den kann Luis schon ganz deutlich zum Ausdruck bringen. Zeit für eine Portion Muttermilch.


Anmeldungen für Geburtsplanung und Geburt

An der Kreisklinik Bad Reichenhall finden monatlich Informationsabende rund um das Thema Geburt statt. Werdende Eltern können hier ihre Fragen an ein erfahrenes Team aus Hebammen, Kinderkrankenschwestern und Ärzteschaft aus dem geburtshilflichen Team des Klinikums stellen.

Infos unter:
www.kliniken-suedostbayern.de/geburtshilfe-reichenhall

Alle Schwangeren, die eine Entbindung in Bad Reichenhall planen, können ab der 35. Schwangerschaftswoche unter 08651/772- 601 Kontakt aufnehmen und einen Termin vereinbaren. An der Kreisklinik stehen drei Kreißsäle zur Verfügung. Das Geburtsteam ist 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche für die Gebärenden da. Es besteht nicht nur aus Hebamme und Arzt, ein Anästhesist ist im Falle einer PDA sofort zur Stelle. Sollte während der Geburt ein Kaiserschnitt nötig werden - oder ein von Haus aus geplanter - ist das in der Kreisklinik Bad Reichenhall ebenfalls jederzeit möglich. Für „Die ersten Tage mit dem Baby“ haben die Kliniken Südostbayern eine Broschüre herausgebracht, die alles Wichtige rund ums Stillen zusammenfasst. Die Broschüre bekommen die Mütter auf der Station.

29.07.2023 - Klinikum Traunstein

Dem OP-Roboter „daVinci“ bei der Arbeit zusehen

Vorstellung der neuen Möglichkeiten für die Chirurgie im Kulturforum Klosterkirche

Erstmals außerhalb eines abgeschlossenen OP-Bereichs stellten die Kliniken Südostbayern das neue roboterassistierte System „daVinci“ der Öffentlichkeit vor. Die Chefärzte von Urologie, Gynäkologie und Viszeralchirurgie der Kliniken Traunstein und Bad Reichenhall gaben Einblicke in die neue Technik und erläuterten die Vorteile für die Patienten. 

Eines der international modernsten Robotik-Systeme für Operationen ergänzt seit April 2023 die Arbeit der Chirurgen im Klinikum Traunstein. Das neue vierarmige „daVinci“-System bringt Ärzten wie Patienten eine ganze Reihe von Vorteilen. Zahlreiche Interessierte nahmen dieses wegweisende System selbst in Augenschein und informierten sich bei der Fachärzteschaft.  

28.07.2023 - Kliniken Südostbayern

Das InnKlinikum und die Kliniken Südostbayern führen gemeinsam die Pflege in die Zukunft

Die InnKlinikum-Pflegeexpertin Gesa Breckweg übernimmt ab sofort auch für die KSOB die Aufgabe der Pflegeentwicklung

Gesa Breckweg, Leiterin Pflege Verbund der Kliniken Südostbayern
Gesa Breckweg, Leiterin Pflege Verbund der Kliniken Südostbayern

„Ich werde auch in meinem neuen Aufgabenbereich dazu beitragen, die Pflege zu stärken und weiterzuentwickeln”, sagt Gesa Breckweg. Für die 41-jährige Pflegeexpertin ist es eine Herzensangelegenheit, den Stellenwert der Pflege zu steigern und diese Tätigkeit somit attraktiver für die aktuellen und künftigen Pflegekräfte zu machen. Ab sofort wird Breckweg die Pflege sowohl im InnKlinikum Altötting und Mühldorf, als auch in den Kliniken Südostbayern (KSOB) weiterentwickeln – im InnKlinikum als Leiterin der Stabsstelle Pflegeentwicklung und in den KSOB als Leiterin Pflege Verbund. mehr...

Zu ihren Aufgaben gehört unter anderem die Erstellung von strategischen Entscheidungsgrundlagen und Konzepten in der Pflege, das Pflegecontrolling sowie die Weiterentwicklung von Standards. Darüber hinaus unterstützt Gesa Breckweg die Pflegedirektion des InnKlinikum und die Pflegeleitungen der KSOB bei verschiedenen Aufgaben wie die Einhaltung von gesetzlichen Vorgaben und Leitlinien und der Umsetzung von Veränderungsprozessen.

Der Vorstandsvorsitzende der KSOB, Dr. Uwe Gretscher, bezeichnete den gemeinsamen Einsatz von Pflegeexpertin Gesa Breckweg als weiteren bedeutenden Mosaikstein in der übergreifenden Zusammenarbeit der beiden Klinikverbünde. „Die Bündelung von Kompetenzen hilft der KSOB und dem InnKlinikum bei den enormen Herausforderungen, vor denen die Kliniken derzeit stehen”, so Dr. Gretscher. Auch Thomas Ewald, Vorstandsvorsitzender des InnKlinikum, betont den großen Wert der übergreifenden Zusammenarbeit, die in sinnvollen Bereichen noch weiter ausgebaut werden soll. „Beide Klinikverbünde gewinnen durch den Transfer von Wissen und Kompetenzen und werden durch diesen Schulterschluss gestärkt“, freut sich Ewald.

Gesa Breckweg leitet seit November 2020 die Stabsstelle Pflegeentwicklung im InnKlinikum. Zuvor war sie in verschiedenen Kliniken und im Bereich der Medizintechnik in Managementpositionen tätig, zuletzt als Pflegedirektorin. Sie besitzt, neben jahrelanger Erfahrung in der Pflege, eine hohe Expertise im Bereich Kennzahlenanalyse, Personalmanagement, Qualitätsmanagement und Projekt- und Prozessmanagement.

25.07.2023 - Bildungszentrum

„Sie werden dringend gebraucht“

Abschlussfeier der Berufsfachschule für Pflege in Traunstein

Die Klasse 20b der Generalistischen Ausbildung an der Berufsfachschule für Pflegeberufe der Kliniken Südostbayern in Traunstein mit der Klassenleitung Annette Hawelka.
Die Absolventinnen der Abschlussklasse 20b der Berufsfachschule für Pflegeberufe der Kliniken Südostbayern in Traunstein, die mit dem Staatspreis der Regierung von Oberbayern für herausragende Leistungen ausgezeichnet wurden.

Nach drei fordernden und anspruchsvollen Ausbildungsjahren bekamen 20 frischgebackene Pflegefachfrauen und -männer der Berufsfachschule für Pflege in Traunstein ihre Abschlusszeugnisse ausgehändigt. Elisabeth Ulmer, Vorstand der Kliniken Südostbayern, Josef Konhäuser, stellv. Landrat, und Josef Kaiser, 3. Bürgermeister der Kreisstadt Traunstein überbrachten Glückwünsche.  mehr...

Schulleiter Wolfgang Raufeisen und stellv. Schulleiter Bernhard Wendl gratulierten ihren Schützlingen mit herzlichen Worten und lobten die große Einsatzbereitschaft und den starken Willen der Absolventinnen und Absolventen, die als „Corona-Jahrgang“ in die Geschichte der Kliniken Südostbayern eingehen werden. In seiner Rede warb Wendl für den Pflegeberuf: „Pflege ist so viel mehr als Betten machen und Medizin verabreichen. In diesem Beruf geht es um Menschlichkeit. Ihr seid die Basis unserer Gesellschaft.“

Um einen Menschen zu heilen, braucht es einen Menschen

Den Glückwünschen der Schulleitung schloss sich der stellv. Landrat Josef Konhäuser an mit dem afrikanischen Zitat „Um einen Menschen zu heilen, braucht es einen Menschen“. Er rief den jungen Leuten zu: „Sie haben einen Beruf gewählt, bei dem der Mensch im Mittelpunkt steht. Der Zusammenhalt einer Gesellschaft zeigt sich vor allem auch in der Pflege. Sie werden in unseren Kliniken und Altenheimen dringend gebraucht.“ Auch der 3. Bürgermeister der Kreisstadt Traunstein Josef Kaiser überbrachte seine Glückwünsche und versprach den Schulabgängern „vielversprechende Zukunftsperspektiven“ mit ihrem Abschluss.

Elisabeth Ulmer, Vorstand der Kliniken Südostbayern, zeigte sich in ihrer Rede begeistert: „Wir freuen uns sehr, dass die Mehrheit von Ihnen bei uns an den Kliniken bleiben wird. Danke, dass Sie Ihr Wissen und Ihre Fähigkeiten zum Wohle unserer Patientinnen und Patienten einsetzen werden. Sie haben nicht nur einen schönen Beruf, sondern auch einen zukunftssicheren Beruf gewählt, der Ihnen viele weitere Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten eröffnet.“ Sie lobte den außerordentlichen Einsatz der Absolventinnen und Absolventen, die ihre Ausbildung unter Corona-Bedingungen begannen und in den Praxisphasen die Mitarbeitenden in den Kliniken intensiv unterstützten. „Sie alle haben diese schwierige Zeit mit sehr viel persönlichem Engagement und Bravour gemeistert“, bestätigte Ulmer.

Menschlichkeit, Empathie und Einfühlungsvermögen

Dunja Wondra, Pflegeleitung an der Kreisklinik Trostberg, riet den jungen Menschen, dass sie sich immer auch an die schönen Momente ihrer Arbeit erinnern mögen, denn diese zeichnen diesen wertvollen Beruf aus. „Der erste Schrei eines Neugeborenen oder der empathische Zuspruch für Menschen, die Trost brauchen, das macht ihre Arbeit aus“, erklärte sie. „Zur Pflege gehören Menschlichkeit, Empathie und Einfühlungsvermögen, das kann niemals durch Künstliche Intelligenz ersetzt werden“, so die erfahrene Fachfrau.

Die Klassensprecherinnen Anna Tersteegen und Sarah Winkler bedankten sich im Namen aller Absolventinnen und Absolventen bei den Schulleitern und Lehrkräften, allen voran bei der Klassenleitung Annette Hawelka, die zuvor eine humorvolle Rückschau auf drei spannende Ausbildungsjahre gegeben hatte und den neuen Kolleginnen und Kollegen Mut zusprach: „Ihr habt in den drei Jahren gelernt für eure Bedürfnisse einzustehen. Macht das auch in Zukunft und denkt immer daran, nach einer Niederlage wieder aufzustehen.“

Nach der Zeugnisübergabe erhielten sechs Abgängerinnen für ihre herausragenden Leistungen eine Staatspreisurkunde der Regierung von Oberbayern. Beste Absolventin war Anna Tersteegen mit der Examensnote 1,0.

12.07.2023 - Klinikum Traunstein

Ein Schlaganfall kann jeden treffen

Die plötzlich auftretende Durchblutungsstörung des Gehirns muss sofort behandelt werden

Prof. Dr. Thorleif Etgen, Chefarzt der Neurologie am Klinikum Traunstein erläutert die Notwendigkeit einer sofortigen Behandlung. Er spricht über die Symptome, die Vorgehensweisen im Notfall und die Behandlung von Schlaganfällen. mehr...

Von einem auf den anderen Moment hat man starke Kopfschmerzen und sieht Bilder doppelt, findet nicht mehr die richtigen Worte, der Arm lässt sich nicht mehr bewegen oder man ist unsicher beim Gehen. Diese und einige andere Symptome sind starke Anzeichen für einen Schlaganfall.  Auch wenn sie nach wenigen Minuten wieder vorbei sind, sollte man sich umgehend in einer Klinik mit einer „Stroke Unit“, also einer spezialisierten Schlaganfall-Abteilung, untersuchen lassen. Denn die Gefahr eines weiteren Schlaganfalls ist sehr hoch.

Meist sind ältere Menschen gefährdet, einen Schlaganfall zu erleiden. Wichtig zur Vermeidung sind daher Einstellung und Optimierung von Vorerkrankungen, wie

  • Diabetes,
  • Bluthochdruck,
  • Arteriosklerose, begünstigt durch hohe Cholesterinwerte,
  • Herzkrankheiten, wie Vorhofflimmern, oder andere Herzfehler.

Wer jetzt aber meint, ich bin jung, das betrifft mich nicht, sollte bedenken, dass der eigene Lebensstil einen großen Einfluss auf die Gefahr hat, auch in jüngeren Jahren einen Schlaganfall zu erleiden. Dabei sind u.a. fünf Faktoren wichtig, die einen “gesunden Lebensstil” widerspiegeln:

  • Kein Zigarettenkonsum,
  • mind. 30 Minuten moderate körperliche Bewegung am Tag,
  • eine ausgewogene Ernährung,
  • ein Body Mass Index (BMI) <25,
  • kein oder nur moderater Alkoholkonsum.

Was ist zu tun, wenn der Verdacht auf einen Schlaganfall besteht?

Wenn Anzeichen auf einen Schlaganfall hindeuten, ist das Wichtigste, sofort den Notruf 112 oder den ärztlichen Bereitschaftsdienst 116 117 zu wählen. Prof. Dr. Thorleif Etgen, Chefarzt der Neurologie am Klinikum Traunstein, erklärt warum: „In jeder Minute nach einem Schlaganfall sterben durchschnittlich 1,9 Mio. Nervenzellen ab, denn das Gehirn toleriert Sauerstoff- und Zuckermangel nur für sehr kurze Zeit. Deshalb ist der plötzliche Verschluss einer hirnversorgenden Arterie ein Notfall, der einer raschen und erfahrenen Diagnostik und Therapie bedarf. Jede Verzögerung birgt das Risiko anhaltender gesundheitlicher Schäden, wie bleibende Lähmungen oder Sprachstörungen.“

Die „Stroke Unit“ am Klinikum Traunstein ist rund um die Uhr für Notfälle da

Je schneller die Patientin oder der Patient in der Klinik eintrifft, desto höher ist die Chance, einen Schlaganfall gut zu behandeln. Prof. Dr. Thorleif Etgen: „In vielen Fällen, in denen ein Patient oder eine Patientin innerhalb der ersten sechs Stunden, selten bis zu 24 Stunden, nach Auftreten der ersten Symptome bei uns eintrifft, können wir mit speziellen Therapien helfen. Dabei wird das Blutgerinnsel im Kopf mit Medikamenten aufgelöst, oder operativ mit einem Katheter aus der verstopften Ader entfernt.

Kommen weitere Faktoren hinzu, stehen am Klinikum Traunstein sofort alle notwendigen Fachbereiche zur Verfügung: Im Fall einer Hirnblutung stehen Neurochirurgen bereit, die Gefäßchirurgie hilft im Fall von Verengungen der Halsschlagader und bei Herzerkrankungen sind Kardiologen vor Ort.“

Das Klinikum Traunstein verfügt zwischen München und Salzburg über die einzige „Überregionale „Stroke Unit“, in der das komplette Spektrum dieser Therapien rund um die Uhr vorgehalten wird. Davon profitieren auch die Bewohner angrenzender Landkreise, und hier besonders die Patientinnen und Patienten aus dem Berchtesgadener Land: Die telemedizinische, vernetzte Stroke Unit der Kreisklinik Bad Reichenhall kooperiert sehr eng mit der im Klinikum Traunstein. Und mit dem Leitenden Arzt Dr. Markus Schwahn steht in der Kreisklinik Bad Reichenhall ein erfahrener Neurologe bereit.

Stroke Unit am Klinikum Traunstein 

Seit Anfang 2007 besteht in der Neurologischen Klinik des Klinikums Traunstein eine Schlaganfall-Einheit („Stroke Unit“) mit sechs Monitorbetten und entsprechend nachgeordneten Betten, die im Rahmen der Aufnahme des Klinikums Traunstein in das „Telemedizinische Projekt zur integrierten Schlaganfallversorgung – TEMPiS" in der Region Süd-Ost-Bayern entstand. Das TEMPiS-Netzwerk wurde 2001 zur Verbesserung der Versorgung von Schlaganfallpatienten in der Region gegründet.

Seit Mai 2019 ist die Schlaganfall-Einheit auch als „Überregionale Stroke Unit“ bzw. „ESO Stroke Centre“ sowohl durch die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft als auch nach europäischen Standards zertifiziert. Unter anderem wird in Zusammenarbeit mit der Neuroradiologie auf 24-h-Basis die Möglichkeit geboten, Gerinnsel direkt aus den hirnversorgenden Gefäßen zu entfernen.

07.07.23 - Klinikum Traunstein

Qualität der Krebstherapie in Traunstein erneut bestätigt

Erfolgreiche Zertifizierung für das Onkologische Zentrum am Klinikum Traunstein

Unter der Leitung von Dr. Helge Bischoff (Bildmitte), Universitätsklinikum Heidelberg, führte das Team der Fachexperten das Audit durch, das den beteiligten Bereichen hervorragende Expertise und hohe Qualität bescheinigte.
Unter der Leitung von Dr. Helge Bischoff (Bildmitte), Universitätsklinikum Heidelberg, führte das Team der Fachexperten das Audit durch, das den beteiligten Bereichen hervorragende Expertise und hohe Qualität bescheinigte.

Krebserkrankungen sind die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Eine Behandlung an zertifizierten onkologischen Zentren kann die Überlebenschancen für Patientinnen und Patienten jedoch deutlich erhöhen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die vom Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung der medizinischen Fakultät an der TU Dresden geleitet wurde. Verglichen wurden Daten zur Diagnostik und Behandlung von Krebspatientinnen und -patienten, die entweder in zertifizierten onkologischen Behandlungszentren oder in nicht-zertifizierten Kliniken behandelt wurden. mehr...

Die hervorragende Erfüllung aller Anforderungen wurde Anfang Juli dem bereits seit 2012 zertifizierten Onkologischen Zentrum am Klinikum Traunstein, vertreten durch den Sprecher Dr. Thomas Kubin und den stellv. Sprecher, Prof. Dr. Christian Schindlbeck, während eines zweitägigen Überwachungstermins bescheinigt. Im Rahmen dieses Audits erhielten auch zwei weitere Onkologische Fach-Zentren am Klinikum Traunstein die begehrte Erst-Zertifizierung.

Diese erhielt zum einen das „Zentrum für Hämatologische Neoplasien“, das zusammen mit der Abteilung für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin unter der Leitung von Chefarzt Dr. Thomas Kubin und der Praxis Dr. med. Ursula Kronawitter und Dr. med. Christoph Jung betrieben wird. Unter dem Begriff „Hämatologische Neoplasien“ werden verschiedene bösartige Erkrankungen des Blutsystems zusammengefasst. Dazu zählen Leukämien und deren Vorstufen, Lymphdrüsenkrebs, Plasmozytome und weitere Erkrankungen des Knochenmarks.

Im Rahmen des Audittermins erhielt auch das „Urologisch-onkologische Zentrum“ unter der Leitung von Prof. Dr. Dirk Zaak die Erst-Zertifizierung für Hodentumore. Bereits seit 2012 ist das Zentrum für Prostatakrebs zertifiziert. Schon 2006 erhielt das Zentrum für Brustkrebs die Zertifizierung. Somit ist das Onkologische Zentrum des Klinikums Traunstein ein langjähriges Mitglied der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG), die heuer das zwanzigjährige Bestehen zertifizierter Zentren nach DKG feiert. 

Der Leitende Auditor während dieser zwei Tage war Dr. med. Helge Bischoff, Fachexperte für Onkologische Zentren und Leiter des größten Lungenkrebszentrums Deutschlands an der Universität Heidelberg. Er und fünf weitere Fachexperten zeigten sich hochzufrieden mit dem Ergebnis des Audits und hoben die hohe Expertise und das hervorragende Angebot für die Bevölkerung in den beiden Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land hervor.


06.07.2023 - Klinikum Traunstein

Ein Pionier der Urologie mit viel Gemeinschaftsgeist

Chefarzt Dr. Josef Schuhbeck wurde im Rahmen einer Feierstunde in den vorgezogenen Ruhestand verabschiedet

Dr. Schuhbeck mit seinen Nachfolgern in der Urologie: vl. Prof. Dr. Boris Schlenker, Dr. Patrick Weidlich, Dr. Josef Schuhbeck, Prof. Dr. Dirk Zaak
Dr. Schuhbeck mit seinen Nachfolgern in der Urologie: vl. Prof. Dr. Boris Schlenker, Dr. Patrick Weidlich, Dr. Josef Schuhbeck, Prof. Dr. Dirk Zaak

Musikalisch begleitet von der „Urologischen Stubenmusi“ bereiteten langjährige Weggefährten, Kollegen und Mitarbeiter der Praxen und der Urologie am Klinikum Traunstein Chefarzt Dr. Josef Schuhbeck zum Abschied in den Ruhestand eine stilvolle Feierstunde im Bildungszentrum für Gesundheitsberufe in Traunstein.  mehr...

Deutlich spürbar waren die große Sympathie und das große Gemeinschaftsgefühl, die Schuhbeck in seiner 35jährigen Tätigkeit mit seinen Mitstreitern an der „Uro“ verbunden hat. So sagte Vorstandsvorsitzender Dr. Uwe Gretscher in seiner Rede, er habe Schuhbeck als „Pionier und Wegbereiter für Neuerungen“ kennengelernt, der heute auf ein „bemerkenswertes Lebenswerk“ zurückschauen könne. Gerade in der schwierigen Zeit der Pandemie sei er als verlässlicher Partner eine wichtige Stütze gewesen, der nie verzagt, sondern mit guten Ideen „stets den Blick nach vorne gerichtet“ habe. Als Mentor und Netzwerker habe Schuhbeck „mit großem Weitblick“ auch das innovative Zukunfts-Thema Robotik für das Klinikum Traunstein auf den Weg gebracht. Mit Prof. Dr. Boris Schlenker stehe jetzt ein ausgewiesener Experte als Nachfolger zur Verfügung. „Das Kollegium wird sie vermissen“, betonte Gretscher, und war sich sicher, dass es dem Ruheständler als Waldbesitzer und Mann mit vielen Hobbys „sicher nicht langweilig“ werde.

Ein eingeschworenes Team und viele Neuerungen

Humorvoll und reich an Metaphern beschrieb Schuhbecks früherer Kollege am Klinikum Traunstein, der Münchner Gefäßchirurg Dr. Caspar Thierfelder, in seiner Laudatio die Entwicklung der Urologie als „Lady in den besten Jahren“.

Trotz seiner Herkunft aus der Landwirtschaft habe sich Schuhbeck schon früh für die Medizin interessiert. Nach dem Pflegepraktikum habe er als Assistent in der Chirurgie die Urologie und deren „einzigartiges, eingeschworenes Team“ kennengelernt. Schwester Aloisiana habe damals noch mit ganz eigenem Charme und klaren Worten Patienten, Pflegekräfte und Ärzte immer wieder „auf den rechten Weg der Tugend“ zurückgeführt.

„Die 80er Jahre, das war die Zeit der letzten chirurgischen Dinosaurier“, resümierte Thierfelder. Dr. Franz Huber habe mit „Vision und Energie“ das Klinikum als Chef in eine neue Zeit geführt. In zahlreichen Details und Anekdoten ließ der Mediziner humoristisch die damaligen Gepflogenheiten, etwa bei Bewerbungsgesprächen, Weihnachtsfeiern oder dem Umgang mit technischen Innovationen Revue passieren.

Thierfelder verwies auch darauf, dass unter Schuhbecks Ägide zahlreiche Neuerungen in der Urologie eingeführt wurden. Er erinnerte an Änderungen im Vorgehen bei Tumornephrektomien oder gemeinsame Operationen wie die „Resektion eines ausgedehnten Nierentumors mit Venenzapfen bis zum rechten Vorhof“. Weitere Meilensteine seien die endoskopische Steintherapie, der Ausbau der radikalen Prostatektomie, Zystektomie mit Anlage einer Neoblase, Prostataresektionen mit Green light Laser, Fusionsbiopsie und der Start in die Ära der roboterassistierten Chirurgie. Die besten Glückwünsche gab Thierfelder Schuhbeck zum überraschenden Ruhestand mit 61 Jahren mit auf den Weg.

Geschätzte Expertise in- und außerhalb des Klinikums

An gemeinsame Anekdoten aus Schuhbecks Zeit der Weiterbildung zum Urologen am Universitätsklinikum Erlangen erinnerte Prof. Dr. Wolfgang Rösch, Chefarzt der Kinderurologie Regensburg. Er rief dabei auch „para-urologische“ Aufgaben von Schuhbeck ins Gedächtnis, wie ein Einsatz als „Shopping-Berater“ des früheren Chefs beim Janker-Kauf in Salzburg. Um den geschätzten Ruheständler sei ihm nicht bange. Schließlich warteten auf den noch Einsätze für die Organisation „Urologen für Afrika“ in Ghana, die Bezwingung des Aconcagua-Gipfels in Argentinien oder Aufgaben als „Hobby-Jäger“, Jagdvorstand und Chef der Waldbauern.

Ein paar „kritische Anmerkungen“ hatte dann doch noch Schuhbecks langjähriger Chefarztkollege und Partner in der urologischen Praxis im Praxiszentrum Traunstein, Prof. Dr. Dirk Zaak, zu machen. Als überzeugter Fußballfan sei ihm aufgefallen, dass es in der medizinisch bestens aufgestellten Urologie in Traunstein - rein fußballtechnisch betrachtet - große Wissenslücken gebe und man leider nur „auf Kreisklassenniveau“ spiele. Ansonsten hatte auch Zaak nur Lobesworte für die Verdienste von Schuhbeck. Der habe nicht zuletzt den Grundstein für das Praxiszentrum in Traunstein gelegt, das „bis heute als Symbol für Innovation, Mut und Risikobereitschaft des Bauherrn“ stehe. Mit einem sportlich-rasanten Genuss-Event am Nürburgring als Geschenk bedankte sich das Chefarzt-Team bei dem ehemaligen Kollegen.

Prof. Schuhbeck blickt nach vorn

Schuhbeck selbst blickte mit einem Tropfen Wehmut auf die erfüllte Zeit als Urologe zurück. Ergänzt durch zahlreiche historische Fotos vom Klinikum Traunstein, ließ er wichtige Stationen und persönliche Erlebnisse als Patient, Praktikant und Arzt im Klinikum Revue passieren. Nicht zuletzt sei ihm dort auch seine Frau Hanni begegnet, mit der er seit 30 Jahre verheiratet ist. Er beende seine ärztliche Tätigkeit jetzt, „wo’s am schönsten ist“, nicht aus Amtsmüdigkeit, sondern weil er zusammen mit seiner Frau noch die Dinge machen wolle, „die mehr Zeit und auch körperliche Fitness erfordern“.

Autor: Axel Effner

04.07.23 - Klinikum Traunstein

Stresslevel senken

Die Eva Mayr-Stihl Stiftung unterstützt das Klinikum Traunstein in seinen Initiativen, Mitarbeiter in Belastungssituationen zu stärken

Spendenübergabe mit Simulationspuppe auf der Intensivstation des Klinikums Traunstein v.l. Steffen Köhler, Leiter Personal und Bildung, Elisabeth Ulmer, Vorstand und Dr. Uwe Gretscher Vorstandsvorsitzender von den Kliniken Südostbayern mit Landrat Siegfried Walch und Robert Mayr von der Eva Mayr-Stihl Stiftung sowie Oberärztin für Anästhesie und Intensivmedizin Dr. med. Kathrin Schwerdtfeger und Gisela Otrzonsek Psychologischer Dienst vom Klinikum Traunstein
Spendenübergabe mit Simulationspuppe auf der Intensivstation des Klinikums Traunstein v.l. Steffen Köhler, Leiter Personal und Bildung, Elisabeth Ulmer, Vorstand und Dr. Uwe Gretscher Vorstandsvorsitzender von den Kliniken Südostbayern mit Landrat Siegfried Walch und Robert Mayr von der Eva Mayr-Stihl Stiftung sowie Oberärztin für Anästhesie und Intensivmedizin Dr. med. Kathrin Schwerdtfeger und Gisela Otrzonsek Psychologischer Dienst vom Klinikum Traunstein

Die Eva Mayr-Stihl Stiftung wird dieses Jahr ein weiteres Projekt mit 500.000 Euro fördern, das die Resilienz der Mitarbeiter am Klinikum Traunstein in Stresssituationen unterstützt. Besonders im Fokus stehen bei diesem Projekt die so genannten Ad-Hoc Notfallteams, die bei der Versorgung von schweren Unfällen sowie in Krisen bei lebensbedrohlichen Erkrankungen einer hohen psychischen Belastung ausgesetzt sind. mehr...

Das Projekt knüpft an die Ergebnisse der gemeinsamen Initiative des letzten Jahres an, das vor allem für Pflegefachkräfte konzipiert war. Besonders erfolgreich waren hier unter anderem die Maßnahmen auf den Intensivstationen, wo es seit letztem Jahr psychotherapeutische Fachkräfte gibt, die in schwierigen Situationen gezielt unterstützen. Diese Maßnahmen werden fortgesetzt. Und dort setzt auch das Folgeprojekt „Stresslevel senken - Teamresilienz stärken“ an. Mitarbeiter sollen vor möglichen seelischen Überlastungen präventiv geschützt werden. Regelmäßig wird zukünftig der Stresslevel auf den Stationen gemessen. In jedem Team werden Lotsen ausgebildet, die als Ansprechpartner für die Mitarbeiter fungieren. Ferner werden Führungskräfte intensiv darin geschult, Mitarbeiter positiv zu bestärken. Für die besonders geforderten Notfallteams wird ein intensives Simulationstraining eingeführt, mit dem Notfälle mit modernsten Simulatoren regelhaft vor Ort geübt werden. Wichtiger Bestandteil des Projekts ist die allgemeine Sensibilisierung für die Erhaltung und Förderung des psychischen und emotionalen Wohlbefindens in den Teams.

„Unsere Mitarbeiter in Medizin und Pflege tragen eine hohe Verantwortung und sind täglich mit schwerwiegenden Ereignissen wie Tod, Trauer und anderen Schicksalsschlägen konfrontiert.  Es ist uns ein Anliegen, sie in einem immer komplexer werdenden klinischen und gesellschaftlichen Umfeld entsprechend zu stärken und sie nicht nur technisch, sondern auch emotional gut auszustatten. Dem Menschen im System einen starken Rückhalt zu geben, ist eine wesentliche Aufgabe, der wir uns am Klinikum Traunstein mit Unterstützung der Eva Mayr-Stihl Stiftung nun noch stärker widmen können“, erklärt Dr. Uwe Gretscher, Vorstandsvorsitzender der Kliniken Südostbayern. 

Psychosoziale Unterstützung auf den Intensivstationen

Schon letztes Jahr wurde mit der Entlastung bei psychosozialen Themen im sensiblen Intensivpflege-Bereich begonnen. Zwei psychologisch geschulte Fachkräfte sind seitdem im Einsatz, die den Patienten und ihre Angehörigen in schwerwiegenden Ausnahmesituationen zur Seite stehen.  Dies entspannt die Situation für alle Beteiligten erheblich und hilft damit auch den Intensivpflegekräften. Dass dieses Angebot weitergeführt werden kann, ist der Eva Mayr-Stihl Stiftung zu verdanken, denn es ist kein Bestandteil der Regelversorgung, der über die Krankenkassen refinanziert werden kann.  Eine Reihe von Kliniken unter Leitung der DIVI (Deutschen Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin) setzt sich aber schon seit einigen Jahren gemeinsam für eine Aufnahme dieser Leistungen in die Regelversorgung ein. Mit diesem Projekt nimmt das Klinikum Traunstein ebenfalls daran teil. So sind im Herbst dieses Jahr zwei Veranstaltungen am Klinikum Traunstein zu den Themen seelische Bedürfnisse und Angst für die Öffentlichkeit geplant.

Präventiv vor Überlastungssituationen schützen

Es gibt jedoch nicht nur auf den Intensivstationen, sondern in jedem Bereich des Gesundheitswesens außergewöhnliche Belastungen, wie auch der jährliche Psychreport der DAK bestätigt. Die Daten aus dem vergangenen Jahr zeigen, dass sich die Fehltage wegen psychischer Leiden besonders im Gesundheitswesen auf Rekordniveau befinden. „Folglich ist es hier wichtig, etwas zu tun“, so Steffen Köhler, Leiter des Bereichs Personal in den Kliniken Südostbayern. Sein Team hat gemeinsam mit einem erfahrenen Institut ein Konzept entwickelt, mit dem man die Förderung der psychischen und emotionalen Gesundheit im Unternehmensleitbild noch besser verankern kann.  „Dazu muss vor allem eine entsprechende Sensibilisierung stattfinden und man muss herausfinden und verfolgen, welche Bereiche besonders gefährdet sind“, so Köhler.
„Einen hohen Stellenwert hat hier auch, dass Führungskräfte intensiv geschult werden.  So sind drei intensive Themenworkshops geplant. Führungskräfte sollen lernen, die Resilienzpotentiale der Mitarbeiter zu fördern, mit Methoden der Krisenkommunikation auf belastende Ereignisse positiv bestärkend zu reagieren, und den Mitarbeitern Wege zur Bewältigung von strukturellen Problemen im vulnerablen Umfeld aufzuzeigen. Ferner wird ein Team von Gesundheitslotsen in der Belegschaft ausgebildet, die in den einzelnen Abteilungen Belastungen und Konflikte frühzeitig erkennen und präventiv tätig werden“, fügt Elisabeth Ulmer, Vorstand der Kliniken Südostbayern, hinzu.

Niederschwelliges Simulationstraining

Neben den Intensivstationen sind auch die Notfallteams besonders gefährdet. Die sogenannten Ad-hoc Teams kümmern sich im Fall von schweren Unfällen und Krisen bei lebensbedrohlichen Erkrankungen (Herzinfarkt, Schlaganfall, etc.) um eine schnelle und meist lebensentscheidende Versorgung, z. B. im Schockraum der Notaufnahme, im OP-Saal, in der Pädiatrie oder im Kreißsaal. Diese Teams arbeiten jeweils spontan für die Stabilisierung des Patienten zusammen, d. h. sie formieren sich immer neu und bestehen aus den gerade diensthabenden Mitarbeitern verschiedener Fachrichtungen und Berufsgruppen (Ärzte, Pflegekräfte, Laboranten und technische Assistenten). Das erfordert von jedem Teammitglied in kürzester Zeit ein hohes Maß an Selbst- und Fremdvertrauen und die Fähigkeit, auch in einem nicht eingespielten Team sofort (ad-hoc) effektiv zusammenzuarbeiten. Die extremen Umstände begünstigen Missverständnisse und Konflikte, die schwerwiegende Konsequenzen haben können. Tritt dieser Fall ein, kommt es zu Selbstvorwürfen, Traumatisierung und einer permanenten Angst vor diesen Stress- und Konfliktsituationen.

Im Rahmen des Projekts werden nun regelhaft intensive Trainingseinheiten angeboten, um die Mitarbeiter besser auf die Stresssituationen und die spontane Zusammenarbeit bei schwerwiegenden Notfalleinsätzen vorzubereiten. Modernes Simulationsequipment wird für das berufsgruppen- und fachübergreifende Training beschafft. Ein „In Situ-Simulationstrainingsplan“ wird erstellt. Das ist eine Trainingstechnik, mit der die Teams während der regulären Arbeitszeit und in der realen Arbeitsumgebung mit der gegebenen Ausrüstung und den vorhandenen Ressourcen trainieren. Angewendet werden in den gemeinsamen Trainingseinheiten von ärztlichem und pflegerischem Personal die Crew-Ressource-Management Grundsätze, die ursprünglich aus der Luftfahrt kommen. Diese stärken gezielt die Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit der einzelnen Teammitglieder in stressigen und unübersichtlichen Situationen und steigern damit gezielt die Aufmerksamkeitsspanne.

 „In den sehr praktisch ausgerichteten Simulationsszenarien können auch seltene Notfälle in einer geschützten Atmosphäre geübt werden. Da das Training direkt im Klinikum stattfindet, kann es zu jeder Zeit spontan und niederschwellig durchgeführt werden. Das hat den Vorteil, dass keine Termine in Simulationszentren gebucht werden müssen und keine Zeit und Ressourcen durch An- und Abreise verloren gehen. Dadurch besteht die Möglichkeit Trainings öfter abzuhalten. Das erhöht wiederum die Sicherheit und bewirkt, dass die Mitarbeiter in solchen Situationen deutlich weniger Stress empfinden.“, so Dr. med. Kathrin Schwerdtfeger, Oberärztin für Anästhesie und Intensivmedizin am Klinikum Traunstein.

Engagement der Eva Mayr-Stihl Stiftung am Klinikum Traunstein

Die Eva Mayr-Stihl Stiftung engagiert sich schon seit einigen Jahren am Klinikum Traunstein. Im vorletzten Jahr konnte das mobile ECMO-Notfallteam mit zwei zusätzlichen mobilen Herz-Lungen-Maschinen und einem eigenen Einsatzfahrzeug verstärkt werden. Auf dem Höhepunkt der Pandemie im Jahr 2020 stiftete sie ein eigenes Covid-19-Schnelllabor für das Klinikum Traunstein. In den Vorjahren hatten Digitalisierungsprojekte im Mittelpunkt der Förderung gestanden.

„Die Mitarbeiter unserer Kliniken sind für unsere Region von enormer Bedeutung. Darum freut es mich besonders, dass es wieder ein neues Projekt zu ihrer Unterstützung gibt. Ein herzliches Vergelts‘ Gott an die Eva Mayr-Stihl Stiftung und deren großzügige Fördertätigkeit“, so Landrat Siegfried Walch. 

Robert Mayr, einer der Stifter der Eva Mayr-Stihl Stiftung, hat einen besonderen Bezug zur Region: „Die Region und das Klinikum Traunstein liegen mir besonders am Herzen, denn ich bin dort geboren. Die gemeinsamen Projekte unserer Stiftung mit dem Klinikum Traunstein haben aus meiner Sicht gute Ergebnisse gebracht, die letztendlich allen Bürgern der Region zugutekommen. Menschen im Gesundheitswesen zu unterstützen, ihre wichtige Aufgabe so erfüllen zu können, dass sie selbst gesund bleiben, ist ein Ziel, dem ich mich gerne anschließe. Zumal die Eva Mayr-Stihl Stiftung in der Förderung der Medizin einen ihrer Schwerpunkte sieht“, so Robert Mayr.

Gemeinsame Pressemitteilung der Eva Mayr-Stihl Stiftung und der Kliniken Südostbayern AG

 


Stiftungsporträt
Die Eva Mayr-Stihl Stiftung ist eine unabhängige, gemeinnützige Stiftung. Sie wurde 1986 von Eva Mayr-Stihl und Robert Mayr gegründet. Schwerpunkte der Stiftungsarbeit sind Wissenschaft und Forschung, Medizin sowie Kunst und Kultur.

Stiftungsvorstand: Robert Mayr (Vorsitzender), Michael von Winning
Kontakt Eva Mayr-Stihl Stiftung:
Katharina Edlinger
Eva Mayr-Stihl Platz 2 
D-71332 Waiblingen
Tel.: +49-7151-96633-14
E-Mail:
Internet: www.eva-mayr-stihl-stiftung.de

Kontakt Kliniken Südostbayern:
Corinna Noack-Aetopulos
Fundraising und Drittmittelmanagement
im Auftrag des Vorstandsvorsitzenden
der KLINIKEN SÜDOSTBAYERN AG
Tel.: +49 (0)861 705-1534
E-Mail:

28.06.23 - Klinikum Traunstein

Spielen, lachen, Sensor checken

Wie das Sommerfest der Kinderdiabetologie der Kinderklinik am Klinikum Traunstein dazu beiträgt, dass es Kindern mit Diabetes Mellitus besser geht

Eltern und Kinder genossen das Sommerfest der Kinderdiabetologie der Kinderklinik am Klinikum Traunstein auf der Fürmannalm in Anger in vollen Zügen
Eltern und Kinder genossen das Sommerfest der Kinderdiabetologie der Kinderklinik am Klinikum Traunstein auf der Fürmannalm in Anger in vollen Zügen

Etwa 30 an Diabetes Mellitus erkrankte Kinder feierten im Juni zusammen mit ihren Eltern, ihren Geschwistern und dem Team der Kinderdiabetologie der Kinderklinik am Klinikum Traunstein ein besonderes und sehr schönes Sommerfest auf der Fürmannalm bei Anger. mehr...

Diabetes Mellitus ist eine der häufigsten chronischen Erkrankung im Kindesalter mit gravierenden Auswirkungen auf den Alltag, nicht nur des betroffenen Kindes, sondern auch den der Geschwister und Eltern. Für eine hohe Akzeptanz des Therapieansatzes ist es daher wichtig, das familiäre und soziale Umfeld einzubeziehen. Für Geschwisterkinder ist die Situation nicht immer leicht, denn sie kommen oft zu kurz. Für alle Betroffenen bedeuten die Diagnose und die nachfolgende Behandlung einen seelischen Ausnahmezustand, der traumatisiert und von Eltern und Kindern als krisenhaft erlebt wird. In den regelmäßigen Sprechstunden wird viel Zeit auf die Beantwortung medizinischer Fragen und auf die Therapieanpassung verwendet.

Einfach nur Spaß haben

Das „Sommerfest“ auf der Fürmannalm hingegen bot Eltern, Geschwistern und Kindern die Möglichkeit, andere Familien und das Team der Kinderdiabetologie - Ärztinnen, Diabetesberaterinnen und Psychologinnen – in lockerer Stimmung kennen zu lernen. Ein Nachmittag in einer schönen Umgebung und ohne Zeitdruck, um gemeinsam zu lachen und zu spielen, das hatte schon beim ersten Sommerfest vor fünf Jahren alle begeistert. Die knapp 100 Gäste hatten dann auch viel Spaß an der veranstalteten „Olympiade“ mit Sackhüpfen und Tauziehen. Und alle sahen, dass sie nicht die einzige betroffene Familie mit einem an Diabetes erkrankten Kind sind. Das fand auch Niko, 6 Jahre: „Alle Kinder hier haben einen Sensor und wissen, was man mit einer Pumpe macht!“

Isabell, die Mutter von Niko, war begeistert: „Es war das erste Mal seit der Diagnose, dass wir den Leuten um uns herum nichts erklären mussten. Nicht, warum wir erst noch eine Runde Ballspielen, damit der Blutzuckerwert sinkt, obwohl das warme Essen auf dem Tisch steht. Auch nicht, warum wir immer eine Waage mit uns rumschleppen – und auch nicht, dass wir unendlich dankbar sind, dass wir dank der neuen Insulinpumpe viel seltener nachts aufstehen müssen. Insgesamt ein unbezahlbarer Nachmittag! Tausend Dank an das tolle Team der Kinderdiabetologie für dieses Engagement!“

Brotzeit mit genauen KH-Werten

Wie es auf der Alm so ist, war natürlich auch für die Brotzeit gesorgt, nur hier mit genauen Angaben zu den Lebensmittelportionen und den Kohlehydratmengen. Zur Belohnung für alle kleinen und großen „Olympioniken“ hatten die Eltern Kuchen und Salate mitgebracht. Die Wirtsleute der Fürmannalm sorgten für Kaffee und Getränke. Später wurden die großen und kleinen Gäste mit vegetarischem und nicht vegetarischem Gegrilltem aus almeigener biologischer Erzeugung verwöhnt. Ein wundervoller Nachmittag, an dem niemand irgendjemandem irgendetwas zur Krankheit erklären musste, sondern alle Beteiligten einfach nur großen Spaß hatten. Eine tolle Erfahrung!

23.06.23

Die Kliniken Südostbayern auf dem Weg in die Zukunft

Offizielle Einweihung des hellen und freundlichen Neubaus am Klinikum Traunstein

Die Zeitkapsel wurde während der Eröffnung mit Zeitdokumenten gefüllt und wird im Bauabschnitt 2 eingebaut. (v.l.) Architekt Maximilian Ludes, Vorstand Elisabeth Ulmer, Vorstandsvorsitzender Dr. Uwe Gretscher, Ministerpräsident Dr. Markus Söder, Staatsministerin Michaela Kaniber, Landrat TS Siegfried Walch, Landrat BGL Bernhard Kern.
Ministerpräsident Dr. Markus Söder ließ es sich nicht nehmen, eine Rede bei der Eröffnung des neuen Gebäudes des Klinikums Traunstein zu halten.
Der neue Eingangsbereich mit Information und der Patientenaufnahme direkt am Ende der Halle.
Die Patientenzimmer im neuen Trakt sind hell und freundlich. Der Schrank zwischen den Betten gewährt den Patienten mehr Privatsphäre.

Die Besucher und Patienten erwartet ein barrierefreier Zugang vom neuen Parkhaus und der neuen Vorfahrt aus. Die Drehtür und die rollstuhlgeeigneten Automatiktüren öffnen sich zur freundlichen Empfangshalle. Dort dient die große Information als erste Anlaufstelle und gleich links daneben wartet die neue Cafeteria mit Speisen, Getränken und Erfrischungen auf. Auch die Patientenaufnahme hat am Ende der Empfangshalle eine neue Heimat gefunden. mehr...

In weniger als fünf Jahren ab Einreichung der Planung im Dezember 2018 und dem Rohbau-Beginn im August 2020, konnte der Bau im Juni 2023 in Betrieb genommen werden. Der imposante Bau mit der neuen Empfangshalle hat eine Nutzfläche von 4.300 m2, wobei allein die drei Stockwerke mit den Patientenstationen 3.300 m2 umfassen. Die Gesamtinvestition in den Neubau betrug 36 Mio. €.

Zur offiziellen Einweihung am 23. Juni 2023 ließ es sich Ministerpräsident Dr. Markus Söder nicht nehmen, eine Rede zu halten. Auch die Staatsministerin Michaela Kaniber und viele weitere Honoratioren aus Politik, Wirtschaft und Gesundheitswesen nahmen am Festakt teil.

Helle und freundliche Bettenstationen auf drei Stockwerken

In den drei Stockwerken über der Empfangshalle findet die Pflege der Patienten der Allgemeinchirurgie, der Gastroenterologie, der Unfallchirurgie und der Neurochirurgie, der Gefäßchirurgie, der Plastischen Chirurgie sowie der Onkologie in modernsten Bettenstationen statt.

Die Unternehmensstrategie KSOB 2.0 sichert die künftige Gesundheitsvorsorge der Bevölkerung vor Ort

Das „neue“ Klinikum Traunstein ist ein Pfeiler der Unternehmensstrategie KSOB 2.0, die alle Standorte der KSOB umfasst und gemeinsam mit den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land auf den Weg gebracht wurde. Dabei hat jeder Standort eine klar definierte Rolle und ist jeweils ein wichtiger Baustein für die Gesundheitsversorgung in der Region. Mit KSOB 2.0 haben die Landkreise und alle Beteiligten frühzeitig einen zukunftsfähigen Kurs für die wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung auf höchstem Niveau eingeschlagen.

Nächster Schritt ist der Bau der neuen Kinderklinik, deren Fertigstellung für das vierte Quartal 2025 geplant ist. Dann stehen neue und modern ausgestattete Räumlichkeiten für die Kinder- und Jugendpsychosomatik, die medizinische und chirurgische Intensivtherapie, die allgemeine Kinder- und Jugendkrankenpflege sowie für die Neonatologie zur Verfügung.

23.06.23 - Klinikum Traunstein

Babyklappe am Klinikum Traunstein eingerichtet

Ärzte und Pflegekräfte der Klinik übernehmen medizinische Betreuung – Mehrere Anlaufstellen für die psychologische Beratung

Eine Babyklappe für die Landkreise Traunstein und Berchtesgadener Land ist am Klinikum Traunstein in Betrieb gegangen. Die Einrichtung wurde heute von den Landräten Siegfried Walch und Bernhard Kern gemeinsam mit Dr. Uwe Gretscher, dem Vorstandsvorsitzenden der Kliniken Südostbayern AG (KSOB), offiziell vorgestellt. Die Kosten für die baulichen Maßnahmen zur Einrichtung der Babyklappe tragen die KSOB; die Landkreise Berchtesgadener Land und Traunstein fördern wie bekannt die Bauinvestitionen der KSOB. Die Versorgung der Babyklappe übernehmen die Kinderklinik (Chefarzt Prof. Dr. Gerhard Wolf) und die Frauenklinik (Chefarzt Prof. Dr. Christian Schindlbeck) am Klinikum Traunstein. mehr...

Babyklappen ermöglichen es Müttern, die sich in aussichtslosen Situationen befinden und nicht für ihr Kind sorgen können, ihr Neugeborenes anonym und sicher abzugeben. Die Babyklappe am Klinikum Traunstein ist von außen gut zugänglich und ebenerdig in der Nähe der Notaufnahme angesiedelt und bietet Sichtschutz für die abgebende Mutter. Sobald ein Kind in die Babyklappe gelegt wird, erhalten Ärzte und Pflegepersonal des Klinikums – etwas zeitverzögert – ein Warnsignal. Sie versorgen den Säugling umgehend medizinisch und betreuen ihn. Im Anschluss nimmt das Jugendamt das Kind in Obhut und sucht nach geeigneten Adoptiv- oder Pflegeeltern.

Die Mutter hat die Möglichkeit, den Vornamen des Kindes und auch ein Erkennungszeichen zu hinterlassen. In der Babyklappe ist zudem Informationsmaterial hinterlegt, das den betroffenen Frauen den Kontakt zu entsprechenden Anlauf- und Hilfestellen erleichtert und auf diesem Weg auch die Chance bietet, sich über die Möglichkeit einer nachträglichen vertraulichen Geburt zu informieren. „Auch für den Fall, dass die Mutter es sich nach der Abgabe generell anders überlegen sollte, kann sie über die angegebenen Kontakte Unterstützung erhalten“, erklärt Prof. Dr. Wolf.

Eine Babyklappe ist in besonders schwerwiegenden Situationen der letzte Ausweg und damit ein Auffangnetz für tragische Einzelfälle. In Bayern existieren derzeit 12 Babyklappen (Stand: Dezember 2022), die Müttern in dramatischen Lebensumständen Unterstützung anbieten und die Versorgung von Neugeborenen sicherstellen, um tragische Ereignisse zu verhindern.

Schwangere Frauen, die aus unterschiedlichen Gründen Hilfe benötigen, können sich auch an die staatlich anerkannten Beratungsstellen für Schwangerschaftsfragen wenden. Eine anonyme Beratung ist hier jederzeit möglich. Die jeweiligen Ansprechpartner sind zur Verschwiegenheit verpflichtet und helfen in den verschiedensten Not- und Konfliktlagen. „Darüber hinaus können Mütter natürlich jederzeit auch Unterstützung durch die geburtshilfliche Abteilung im Klinikum Traunstein oder auch durch freiberufliche Hebammen in Anspruch nehmen“, ergänzt Prof. Dr. Schindlbeck.

22.06.23 - Klinikum Traunstein

OP-Roboter „da Vinci“ sorgt für mehr Patientenwohl

Landrat Siegfried Walch besichtigt im Klinikum Traunstein
eines der weltweit modernsten roboterassistierten Operationssysteme

Landrat Siegfried Walch, Standortleiterin Jessica Koch, Prof. Dr. Boris Schlenker, Vorstandsvorsitzender der KSOB Dr. Uwe Gretscher und das OP-Team
Landrat Siegfried Walch, Standortleiterin Jessica Koch, Prof. Dr. Boris Schlenker, Vorstandsvorsitzender der KSOB Dr. Uwe Gretscher und das OP-Team

Landrat Siegfried Walch besuchte das Klinikum Traunstein, um sich selbst ein Bild zu machen vom roboterassistierten Operations-System „daVinci“ und von den Vorteilen für die Patienten.

Wie von magischer Hand bewegt, nähert sich ein Miniaturgreifer dem roten Gummibärchen. Vorsichtig umschließt er das weiche Gelatineteil, hebt es an und dreht es. Von der anderen Seite nähert sich ein Greifer mit einer winzigen gekrümmten Nadel mit einem Faden daran, um das Vernähen einer Wunde zu simulieren. Am Beispiel eines Fruchtgummis demonstriert Prof. Dr. Boris Schlenker einen millimetergenauen medizinischen Eingriff, der sich normalerweise von außen unsichtbar im Körper abspielt. mehr...

Schlenker ist als neuer Chefarzt für Urologie einer der renommiertesten Experten für Operationen mit dem „daVinci Xi“-System am Klinikum Traunstein (wir berichteten). Dabei handelt es sich um ein vierarmiges, roboterassistiertes Operationssystem, das den Chirurgen durch höchste Präzision bei den Eingriffen ganz neue Möglichkeiten bietet. Seit der Einführung am 1. April ergänzt das Operieren mit dem Robotiksystem das Angebotsspektrum im Bereich der Urologie und auch in der Gynäkologie, der Viszeralchirurgie und perspektivisch in der Thoraxchirurgie. Zwischen Salzburg und München verfügt das Klinikum Traunstein damit über ein Alleinstellungsmerkmal, das besonders den Patienten zugutekommen soll.

In Südostbayern ausschließlich im Klinikum Traunstein

Landrat Siegfried Walch äußerte sich im Rahmen seines Besuches sehr positiv: „Wir wollen die bestmögliche Gesundheitsversorgung für die Menschen in unserer Region. Mit dem neuen OP-Roboter im Klinikum Traunstein können komplexe medizinische Eingriffe noch exakter und sicherer durchgeführt werden. Mit geringeren Blutverlusten sowie weniger Schmerzen und damit einer rascheren Erholung sehen wir beinahe täglich die Vorteile dieser in Südostbayern einzigartigen Robotertechnik.“

Bundesweit sind bislang 300 derartige Systeme im Einsatz

Im Operationsraum erläutert Chefarzt Prof. Dr. Schlenker die Details und Vorteile des daVinci-Systems. Es setzt sich aus einem beweglichen Instrumententurm mit dem vierarmigen Roboter und einer Steuerungskonsole zusammen, mit welcher der Operateur die Roboterarme und OP-Instrumente bedient. Das Klinikum Traunstein verfügt als eine der wenigen Kliniken in Deutschland über zwei Steuerungskonsolen für den Betrieb des OP-Roboters. Der Zugang zum Operationsfeld in der Körperhöhle mit einem daVinci-System erfolgt wie bei der konventionellen laparoskopischen Operation mit der sogenannten Schlüssellochtechnik über mehrere millimeterkurze Schnitte. Über diese Zugänge werden dann die verschiedenen Hochpräzisions-Instrumente eingeführt.

Der Operateur hat immer die volle Kontrolle

„Dank einer Miniaturkamera mit Licht und des Softwaresystems sehe ich das Operationsfeld in der Optik meiner Steuerkonsole in einer hochaufgelösten, dreidimensionalen Ansicht“, erklärt Schlenker. „Ich kann also die räumliche Struktur und Lage der Organe genau erkennen. Dank der intuitiven Steuerung mittels Konsole sowie der Mehrachsigkeit und Präzisionsmechanik kann ich zusätzlich die Miniaturinstrumente im Bauchraum wesentlich genauer bewegen.“ Die Vorteile für den Patienten liegen auf der Hand: Tumore lassen sich bei operativen Eingriffen wesentlich präziser präparieren. Der Blutverlust sowie Gewebeschädigungen oder Stressreaktionen des Körpers fallen deutlich geringer aus. Das führt zu einer schnelleren Genesung der Behandelten und verringert ihre Verweildauer im Krankenhaus.

Schlenker, der mit über 2.000 Operationen mit dem daVinci-System zu den besten Fachleuten in Deutschland gehört, ergänzt: „Mit aktuell 6.700 eingesetzten Geräten und weltweit 15 Millionen Eingriffen ist der Erfahrungsschatz mit diesem roboterassistiertem Operationssystem sehr groß. Dank spezieller Sicherheitsfeatures und der Möglichkeit zum Einspielen wichtiger Patientendaten beim Operieren behalte ich während des ganzen Eingriffs die komplette Kontrolle über das Geschehen.“

Auch Patientinnen und Patienten anderer Fachbereiche profitieren

Vom Wissen des ehemaligen Leiters des interdisziplinären Prostatazentrums München profitieren auch die Kollegen am Klinikum Traunstein. So kommt das daVinci-System seit Ende April auch in der Gynäkologie zum Einsatz. Chefarzt Prof. Christian Schindlbeck konnte damit bereits mehrere Patientinnen mit Gebärmutterkrebs erfolgreich operieren. Neben der Entfernung der Gebärmutter bietet das minimal-invasive und präzise Vorgehen mit Hilfe des daVinci-Systems besonders bei der schwierigen Präparation und Entfernung der Becken- und Bauchlymphknoten, die meist mit entfernt werden müssen, große Vorteile. Durch den integrierten Fluoreszenz-Modus können auch sogenannte Wächterlymphknoten speziell markiert und entfernt werden. Durch die gewebeschonende Technik wird der Blutverlust minimiert und der Krankenhausaufenthalt verkürzt. Neben dem Einsatz bei Krebsoperationen werden zukünftig auch junge Frauen z. B. mit Unterleibserkrankungen wie Endometriose von dieser neuen Technik profitieren können.

Das Team der Viszeralchirurgie um Chefarzt Dr. Thomas E. Langwieler fokussiert sich bei den robotischen Eingriffen mit dem daVinci-System sowohl auf Tumoroperationen im Bereich Darm- und Bauchspeicheldrüsenkrebs als auch auf gutartige Erkrankungen, wie etwa die Antireflux-Chirurgie bei Sodbrennen sowie Eingriffe in der Magenchirurgie. Durch den Einsatz der speziellen Gewebeversiegelungen ist ein extrem blutarmes Operieren möglich. Dank der 3D-Technik mit zehnfacher Vergrößerung gelingt es, besonders nervenschonend gerade bei Operationen im Beckenbereich zu arbeiten. Durch die speziellen Instrumente mit ihrer 360-Grad-Beweglichkeit werden zudem bisherige Einschränkungen überwunden. Dies wird in der Präparationstechnik täglich sichtbar. Das Einsatzspektrum des roboterassistierten daVinci-Systems in der Viszeralchirurgie erweitert sich ständig. Dr. Thomas E. Langwieler lobt deshalb den innovativen Neuzugang im OP-Bereich und die interdisziplinäre Nutzung des Systems.

15.06.2023 - Kliniken Südostbayern

Sichere Medikamente für gute Heilung

Die Arzneimittel-Sicherheit hat in den Kliniken Südostbayern einen sehr hohen Stellenwert.

Prof. Dr. Thomas Glück, Chefarzt der Inneren Medizin an der Kreisklinik Trostberg, ist Vorsitzender der Arzneimittel-Kommission an den Kliniken Südostbayern (KSOB). Im Interview erklärt er, dass die KSOB mit gesicherten Verfahren arbeiten, wie die Dosierung und Auswahl an die speziellen Bedürfnisse jeder einzelnen Patientin und jedes einzelnen Patienten angepasst wird und warum die Zusammenarbeit mit dem Hausarzt von größter Wichtigkeit ist. mehr...

Beipackzettel lesen, das kann Patienten verunsichern. Herr Prof. Glück, wie ist das bei Patienten im Krankenhaus?

Die Arzneimittel-Therapie hat einen sehr hohen Stellenwert in der medizinischen Behandlung allgemein und insbesondere bei Patientinnen und Patienten, die im Krankenhaus behandelt werden müssen. Diese sind meistens schwerer krank oder müssen sich einem Eingriff unterziehen, was differenzierte, präzise medikamentöse Therapie erfordert. Entsprechend hat die Arzneimittel-Therapie und auch die Arzneimittel-Sicherheit in den Kliniken SOB eine sehr hohe Bedeutung, insbesondere auch in der Vermittlung differenzierter Therapieschemata im Rahmen der Facharzt-Weiterbildung.

Und wie ist das Verfahren, um sicherzustellen, dass der Patient die richtigen Medikamente bekommt?

Die Verordnung von Medikamenten erfolgt in den Kliniken SOB über ein digitales Verfahren, wobei im Hintergrund bei jeder Verordnung eines Medikamentes ein ausgeklügeltes Computer-Programm abgleicht, ob die Dosierung auch korrekt an die Leber- und Nierenfunktion des Patienten angepasst ist und dass diese sich bei der Verordnung mehrerer Medikamente gegenseitig vertragen.

Der Hausarzt wird genauestens informiert

Wie läuft das nach der Entlassung aus dem Krankenhaus?

Wenn ein Patient dann auf eine, unter Umständen, auch komplexe medikamentöse Behandlung eingestellt wurde, so erhält der Hausarzt eine genaue Auflistung der für die Patientin oder den Patienten individuell optimal eingestellten medikamentösen Behandlung, so dass diese im ambulanten Bereich fortgeführt werden oder gegebenenfalls je nach weiterer Entwicklung angepasst werden kann. Sollte ein Patient oder eine Patientin erneut in die Klinik aufgenommen werden, so kann auf die bei der vorangegangenen Behandlung verordnete medikamentöse Therapie zurückgegriffen werden, bzw. es wird der mittlerweile vom Hausarzt modifizierte Medikamenten-Plan über einen digitalen Prozess übernommen, so dass mögliche Fehler absolut minimiert sind.

Die Pharmaindustrie entwickelt ja jedes Jahr sehr viele neue Medikamente, wie bleiben Sie auf dem neuesten Stand?

In den verschiedenen Abteilungen der Kliniken, insbesondere auf den geriatrischen Stationen, finden regelmäßige Besprechungen der oft komplexen medikamentösen Therapien der älteren Patienten statt. Da sind dann auch die Klinikapotheker dabei, die ihre Expertise ebenfalls einbringen.

Wenn man verunsichert ist, lieber nochmals den verordnenden Arzt fragen

Was kann der Patient denn selbst tun?

Natürlich legt die pharmazeutische Industrie zu jedem Medikament in jeder Packung einen Beipack-Zettel bei, in welchem über dieses Medikament informiert wird und auch neben der empfohlenen Dosierung mögliche Risiken, Wechselwirkungen und Nebenwirkungen aufgelistet sind. Allerdings sind diese Beipack-Zettel meistens so komplex, weil sie „juristisch sicher“ formuliert sind. Deshalb wirken sie auf die in der Regel nicht spezifisch vorgebildeten Patienten eher abschreckend als informierend. In etlichen Fällen hat dies bereits dazu geführt, dass ein für den Patienten segensreiches Medikament am Ende wegen Angst vor Nebenwirkungen nicht eingenommen wurde. Daher sollten sich die Patienten nicht allzu sehr von den Beipack-Zetteln verunsichern lassen. Viel besser ist, im Zweifelsfall nochmals Rücksprache mit dem verordnenden Arzt (z. B. dem Hausarzt) zu halten. Denn wichtig ist, dass die umfangreichen Mechanismen, die bei der Verordnung von Medikamenten in den Kliniken SOB greifen, die größtmögliche medikamentöse Sicherheit gewährleisten.

06.06.2023 - Fachklinik Berchtesgaden

Bei Schmerzen durch Arthrose ist Hilfe vor Ort

Die Berchtesgadener sind in der Fachklinik Berchtesgaden in besten Händen

Zum Aktionstag gegen den Schmerz gibt Dr. Juraj Artner, der Chefarzt des Zentrums für Haltungs- und Bewegungsapparat mit Rehabilitation und Schmerztherapie an der Fachklinik Berchtesgaden, Tipps und Hinweise zum Thema Arthrose. Er erläutert, wie Arthrose entsteht und was jede und jeder vorbeugend dagegen tun kann. Außerdem kann er den Menschen im Talkessel mit den therapeutischen Angeboten in der Fachklinik Berchtesgaden ein optimales Angebot vor Ort machen. mehr...

REDAKTION: Herr Dr. Artner, wie relevant ist das Thema Arthrose und was kann man dagegen tun?

Dr. JURAJ ARTNER: Die Bevölkerung wird immer älter und damit wird auch das Thema Arthrose immer wichtiger, da mit zunehmenden Lebensjahren auch die Anzahl der Verschleißerkrankungen zunimmt. Denn generell ist es so, dass das Knorpelgewebe durch die Bewegung des Gelenkes ernährt wird. Und diese „Ernährung“ verschlechtert sich im Alter.

Aber jede und jeder kann etwas dagegen tun: Am besten geeignet ist leichte bis moderate Bewegung, wenn möglich täglich. Da sprechen wir von Sportarten, wie Walken, Radeln oder auch Schwimmen, da wird der ganze Körper trainiert, ohne die Gelenke zu überlasten. Gar nicht geeignet sind so genannte Kontaktsportarten, wie Handball, oder auch Sportarten mit brüsken Drehbewegungen. Hier ist vor allem Tennis Gift bei Gelenkproblemen, wie Arthrose.

 

Jede und jeder kann selbst etwas gegen Arthrose tun

REDAKTION: Was halten Sie von Nahrungsergänzungsmitteln?

Dr. JURAJ ARTNER: Allenfalls bei beginnender Arthrose können Nahrungsergänzungsmittel einen gewissen Beitrag leisten. Bei fortgeschrittenen Arthrosen machen sie, wenn ich ehrlich bin, keinerlei Sinn.

REDAKTION: Welchen Beitrag kann Physiotherapie leisten?

Dr. JURAJ ARTNER: Die Bewegungstherapie ist der wichtigste Bestandteil der Behandlung einer Arthrose. Grundsätzlich leiden die Menschen bei Arthrosen an zwei Problemen: Einerseits führen die Verschleißerscheinungen zu großen Schmerzen. Andererseits kommt es zu Bewegungseinschränkungen an den betroffenen Gelenken. Eine vernünftige Bewegungstherapie, am besten unter Anleitung eines Physiotherapeuten, ist der beste Weg beide Probleme zu verbessern.

 

Im Talkessel profitieren die Menschen von der Fachklinik

Dr. JURAJ ARTNER: Durch die orthopädische Ausrichtung unserer Fachklinik haben wir alle Möglichkeiten vor Ort, den Berchtesgadenern bei Verschleißerkrankungen zu helfen und damit auch die Schmerzen signifikant zu lindern. Wir können den Menschen sowohl mit Physiotherapie als auch mit physikalischen Maßnahmen und mit Medikamenten als Bestandteil der konservativen Therapie helfen. Außerdem gibt es bei uns die Experten für operative Maßnahmen.

REDAKTION: Gibt es zukunftsweisende Entwicklungen?

Dr. JURAJ ARTNER: Aktuell wird an Medikamenten geforscht, um den Prozess von Arthrosen aufzuhalten. Allerdings ist das Thema so komplex, dass die Entwicklung sicherlich noch einige Zeit dauern wird. Bis heute haben sich die zwei Wege, konservativ und operativ, gut bewährt. Wichtig ist dabei, dass man, um Schmerzen effektiv zu behandeln, nicht nur die Anatomie, Pharmakologie und Neurobiochemie des Schmerzes kennt, sondern auch den zu behandelnden Menschen ganzheitlich betrachtet. Man muss ihn verstehen, ihn an seinem schmerzhaften Tiefpunkt abholen, ihn führen, begleiten, und ihm einen Weg zurück in sein Leben zeigen. Unser erklärtes Ziel hier in der Fachklinik Berchtesgaden ist es, für alle Patienten durch die Verringerung ihrer Schmerzen eine spürbare Verbesserung der Lebensqualität zu erzielen.

03.06.2023 - Klinikum Traunstein

Wenn es eng wird in den Gefäßen

Was jede und jeder über erhöhte Cholesterinwerte wissen sollte

Herz-Kreislauferkrankungen sind aktuell in Deutschland der Grund für ungefähr ein Drittel aller Sterbefälle. Hauptverursacher dafür sind erhöhte Cholesterin-Werte. Die Einlagerung von Cholesterin in die Gefäßwände, z. B. an den Herzkranzgefäßen, an den Halsschlagadern oder an den Beingefäßen, führt zur Verkalkung der Gefäße und damit zu Durchblutungsstörungen. Weitere Risikofaktoren sind Bluthochdruck, Diabetes, Nikotinkonsum und Adipositas. Die möglichen Folgen sind Herzinfarkte mit einem akuten Verschluss der Gefäße, außerdem Schlaganfälle oder die so genannte „Schaufensterkrankheit“. Mit zunehmendem Lebensalter nimmt die Häufigkeit dieser Erkrankungen zu. Die gute Nachricht ist, mit einem gesunden Lebensstil, sinnvoller Prävention und hochwirksamem medikamentösen Eingreifen können Menschen jeden Alters ihre Gefäßgesundheit aktiv beeinflussen. mehr...

Die resche Haxn im Biergarten, die schnelle Fertigpizza, die kühle, süße Limo zum Durstlöschen: in Maßen genossen ist das im Normalfall kein Problem. Wenn aber fleisch- und zuckerlastige Ernährung im Vordergrund steht, kann es eng werden in den Gefäßen. Aber schon bei der Auswahl der Nahrungsmittel kann jede und jeder den Gefäßen Gutes tun: Fisch, Käse oder auch Quark zum Beispiel können bedenkenlos verzehrt werden.  Auch die so genannte „Mittelmeer-Küche“ und eine generell ballaststoffreiche, gemüsereiche Ernährung tragen zur Gefäßgesundheit bei.

Allerdings ist Hypercholesterinämie, wie erhöhte Cholesterinwerte medizinisch korrekt genannt werden, nur bedingt durch die Ernährung zu beeinflussen, da sie zum großen Teil vererbt wird. Sind in der Familie erhöhte Cholesterinwerte bekannt und bleiben sie über lange Zeit unbehandelt, kann es durch Gefäßveränderungen zu einer verkürzten Lebenserwartung kommen.

Nicht abwarten, sondern Bescheid wissen

Bereits präventiv kann jede und jeder viel für seine Gefäßgesundheit tun: Die Privat-Ambulanz des Chefarztes der Kardiologie am Klinikum Traunstein, Prof. Dr. Werner Moshage, bietet einen Herz- Check-Up an. Bei dem wird anhand eines Gesprächs und einiger gezielter Untersuchungen und Labortests das persönliche Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung abgeschätzt. Die umfassende Behandlung beinhaltet die Messung des Blutdrucks, die Durchführung eines EKGs sowie eines Herz- und Gefäß-Ultraschalls und eines Belastungs-EKGs. Außerdem werden Stoffwechselparameter, wie der Langzeitblutzucker HBA1c und die Cholesterinwerte, differenziert bestimmt. Besonderes Augenmerk wird dabei auf erhöhtes LDL oder Lp(a) gerichtet, denn ist das der Fall, ist das Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, erhöht.

Besteht der Verdacht, dass die Gefäße nicht mehr in Ordnung sind, können weitergehende kardiologische Untersuchungen angeschlossen werden. Diese werden mit modernsten Geräten durchgeführt. Der Oberarzt der Kardiologie am Klinikum Traunstein, Dr. Christoph Janssen, erklärt: „Der Herz-CT-Scanner macht auch bei beschwerdefreien Patienten Kalkablagerungen im Herz sichtbar. Aus den Ergebnissen können wir dann genaue Empfehlungen aussprechen, wie hoch das individuelle Langzeitrisiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall des Patienten ist, und wie stark das Cholesterin gesenkt werden sollte.“

Eine weitere Technologie hilft, wenn die Patienten bereits Schmerzen im Brustbereich verspüren. Dr. Janssen weiter: „Mit der CT-Koronarangiographie werden Engstellen an den Herzkranzgefäßen entdeckt. Diese Technik dient dazu, die Engstellen an den herzeigenen Schlagadern als Ursache auszuschließen. Hierfür wird Kontrastmittel benötigt. Die Strahlenbelastung ist mit dem klinikeigenen modernen CT-Scanner sehr gering (ca. 1mSv). Zum Vergleich: dieser Wert liegt etwas unterhalb der natürlichen Strahlenbelastung pro Jahr (ca. 2,5mSv), der jeder Mensch ausgesetzt ist.“ Diese beiden letzteren Untersuchungen sind jedoch aktuell noch keine Kassenleistung.

Der Hausarzt oder Facharzt ist der erste Ansprechpartner

Ob solche Untersuchungen für eine Patientin oder einen Patienten sinnvoll sind, richtet sich nach mehreren Kriterien. Und hier kommt die hoch geschätzte und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen den  niedergelassenen Haus- und Fachärzten beider Landkreise und den Fachabteilungen des Klinikums Traunstein ins Spiel, die künftig noch mehr an Bedeutung gewinnen wird.

Werden die Patienten durch Haus- oder Facharzt in das Klinikum Traunstein überwiesen, dann profitieren sie von der engen Kooperation innerhalb der Fachabteilungen Kardiologie, Neurologie, Nephrologie, Gefäßchirurgie und Diabetologie. In all diesen Disziplinen stehen Experten für die Gefäßgesundheit bereit: bei der Behandlung des Diabetes, des hohen Cholesterins und des hohen Blutdrucks, aber auch Experten zur Behandlung von Gefäßverschlüssen an allen Organen. Die Fachärzte der verschiedenen Disziplinen stehen in engem Kontakt, immer die optimale Behandlung der Patientinnen und Patienten im Auge.

Bei den meisten Patientinnen und Patienten mit erhöhten Cholesterinwerten sind die derzeit auf dem Markt befindlichen Medikamente passend, um das LDL-Cholesterin soweit zu senken, um ein (erneutes) Herzkreislauf-Ereignis zu verhindern. Wichtig ist es aber, die von Haus- oder Facharzt  definierten Ziele für den Cholesterinwert auch wirklich zu erreichen. Gelingt dies trotz aller Bemühungen nicht, oder besteht der Verdacht auf eine Herzkreislauf- oder Stoffwechselerkrankung, greift wiederum die bewährte enge Absprache zwischen den niedergelassenen Ärzten und den Fachärzten im Klinikum. Dann kann den Patienten mit weiteren Diagnostik- oder Therapieangeboten geholfen werden.

Für besonders schwere Fälle gibt es Mittel und Wege

Wenn aber die bewährten Mittel und Methoden zur Senkung des Cholesterinspiegels nicht helfen, gibt es für diese Patienten eine besondere Anlaufstation im Klinikum Traunstein: In der Lipidsprechstunde des Chefarztes der Nephrologie, Prof. Dr. Carsten Böger, finden all diejenigen Hilfe, deren Cholesterin nicht ausreichend gesenkt werden kann, oder die die Medikamente nicht vertragen. Für diese Patientinnen und Patienten kommen spezielle Medikamente zum Einsatz. Für besonders schwere Fälle, die es zum Glück nur sehr selten gibt, steht in der Nephrologie die so genannte Lipidapherese, also eine Art Blutwäsche, ähnlich einer Dialyse-Behandlung, zur Verfügung.

Prof. Dr. Böger erläutert: „Bei dieser Behandlung wird das hohe LDL-Cholesterin oder Lp(a) aus dem Blut heraus gewaschen, in der Regel reicht eine Behandlung pro Woche. Infrage kommen hierfür Patienten mit einer von beiden Elternteilen vererbten Störung des Cholesterin-Haushalts oder bei erhöhten Werten von Lp(a). Bei erhöhtem Lp(a), für das derzeit kein Medikament zugelassen ist, kommt die Lipidapherese nur infrage, wenn es trotz effektiver Senkung des LDL-Cholesterins zu weiteren Gefäßveränderungen gekommen ist.“

Die Bevölkerung wird älter

Durch den weiteren Anstieg der durchschnittlichen Lebenserwartung werden Herz-Kreislauf-Erkrankungen wohl zunehmen. Daher wird die Bedeutung von Vorsorgeuntersuchungen steigen. Dies sowohl im Hinblick auf die Gesundheitskosten, aber auch, um sich ganz persönlich im hohen Alter einer guten Gesundheit zu erfreuen.

Dr. Janssen gibt einen Ausblick aus kardiologischer Sicht: „Sowohl die Technologie der Herz-CT-Scanner, als auch die Software entwickeln sich ständig weiter. Der Vorteil des CTs  ist, dass bei geeigneten Patienten die Herzdurchblutung mit hoher Sicherheit bei gleichzeitig sehr geringen Risiken beurteilt werden kann, insbesondere im Vergleich zur Koronarangiographie. 

Seitens der medikamentösen Behandlung ist Prof. Dr. Böger zuversichtlich: „Durch eine engere Verzahnung von ambulanter und stationärer Medizin und durch die sehr gute Kooperation zwischen niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten und den Klinikärztinnen und Klinikärzten ermöglichen wir es allen Patienten aus beiden Landkreisen, eine optimale Absenkung des Gefäßrisikos zu schaffen. Die Fachexperten am Klinikum stehen den niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen gerne jederzeit für Fragen zur Verfügung, wie hier am Beispiel der Herzsprechstunde und der Lipidsprechstunde gezeigt. Es wird es in den nächsten Jahren weitere Entwicklungen geben, um die Senkung erhöhter Cholesterinwerte noch effektiver zu gestalten. Ich gehe davon aus, dass in den nächsten 3 - 5 Jahren ein neues Medikament auf den Markt kommt, um das Lp(a) zu senken. Damit könnten Patienten mit hohen Lp(a)-Cholesterinwerten auch ohne Blutreinigung gut und sicher leben.“

26.05.2023 - Berufsfachschule für Pflege Traunstein

Bildungszentrum für Gesundheitsberufe Berufsfachschule für Pflege in Traunstein gewinnt beim Wettbewerb "Jugend will sich-er-leben"

Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) zeichnet Berufsfachschule für Pflege sowie eine Auszubildende aus dem Landkreis Traunstein aus.

Knapp 9.000 Berufsschülerinnen und Berufsschüler aus ganz Bayern haben am Wettbewerb „Jugend will sich-er-leben“ von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung Landesverband Südostbayern teilgenommen. Bei der Preisverleihung in Mindelheim am 26. Mai nahmen Wolfgang Raufeisen, Schulleiter der Berufsschule für Gesundheitsberufe in Traunstein der Kliniken Südostbayern, und Laura Eder, Auszubildende an der Berufsschule, teil. mehr...

Raufeisen freute sich über den 3. Platz seiner Schule, die sich für den Wettbewerb unter dem Motto „Watch out! Null Stolpern, Rutschen, Stürzen“ im Vorfeld intensiv mit dem Thema Arbeitssicherheit beschäftigten. „Für unsere Auszubildenden in der Pflege ist das ein sehr wichtiges Thema, das wir im Unterricht auf diese Weise noch intensiver besprechen konnten“, erklärt Raufeisen. Der erste Preis ging an die Berufsfachschule für Pflege der Franziskanerinnen in Aiterhofen, den zweiten Platz belegte die Staatliche Berufsschule Pegnitz.

Neben dem Schulpreis wurde auch Laura Eder, Auszubildende Pflegefachhelferin, ausgezeichnet. Auch im nächsten Jahr möchte die Schule wieder am Wettbewerb teilnehmen.

25.05.2023 - Kreisklinik Trostberg

Schmetterlinge im Hals

Der Welt-Schilddrüsentag am 25. Mai bringt eine krankhafte Schilddrüsenveränderung ins Bewusstsein

Eine gesunde Schilddrüse hat großen Einfluss auf die Lebensqualität
Eine gesunde Schilddrüse hat großen Einfluss auf die Lebensqualität

Schilddrüsenerkrankungen können in jedem Lebensalter auftreten. Beinahe jeder dritte Erwachsene in Deutschland hat mindestens eine krankhafte Schilddrüsenveränderung. Die Häufigkeit steigt mit zunehmendem Alter. mehr...

Der Welt-Schilddrüsentag am 25. Mai bringt eine Erkrankung ins Bewusstsein, die zeigt, welch wichtige Funktion das schmetterlingsförmige Organ im Hals hat. Der Chefarzt des Schilddrüsenzentrums in der Kreisklinik Trostberg, Dr. Joachim Deuble, zeigt auf, welche Vorteile die Patienten von einer hochqualitativen Behandlung haben.

Die Schilddrüse hat eine enorm wichtige Aufgabe, denn sie steuert fast alle wichtigen Körperfunktionen. Die Hormone wirken auf Herz und Kreislauf, erweitern die Blutgefäße, beschleunigen den Herzschlag und regeln den Blutdruck. Sie aktivieren aber auch den Fett- und Bindegewebsstoffwechsel, die Schweiß- und Talgdrüsen der Haut und die Nieren- und Darmtätigkeit. Außerdem sind die Schilddrüsenhormone wesentlich für viele Wachstumsprozesse verantwortlich und steigern den Grundumsatz und Energieverbrauch des gesamten Organismus.

Die Kreisklinik Trostberg verfügt seit 2021 über ein zertifiziertes „Deutsches Schilddrüsenzentrum“. Chefarzt Dr. Joachim Deuble erläutert die Verbesserung für die Versorgung der Patienten, die die Überarbeitung aller Prozesse im Schilddrüsenzentrum mit sich gebracht hat: „Sowohl Indikationen für Operationen, also auch Behandlungspfade und Behandlungsmanagement wurden überarbeitet, so dass unsere Patienten von einer Behandlung nach festgelegten Kriterien profitieren. Ein Vergleich unserer Klinik mit anderen zertifizierten Schilddrüsenzentren belegt unsere gleichbleibend hohe Qualität“.

Während der letzten Jahre wurden einige hundert Operationen im Schilddrüsenzentrum durchgeführt. Mittlerweile steigt die Zahl der geplanten Operationen weiter an, denn viele Patienten sehen die Steigerung ihrer Lebensqualität durch die hochqualitative Versorgung ihrer Schilddrüsenerkrankung.

Mit großer Expertise und neuen Operationsmethoden

Im Zuge der Zertifizierung als „Deutsches Schilddrüsenzentrum“ sind auch Neuerungen in der Kreisklinik Trostberg geplant. Chefarzt Dr. Joachim Deuble erläutert: „Eine wichtige Neuerung wird die Behandlung der Nebenschilddrüsen sein. Wir haben in diesem Bereich bereits eine große Expertise. Wir wollen bei jeder Schilddrüsenoperation die Nebenschilddrüsen-Körperchen gut durchblutet erhalten, um eine Unterfunktion, den sogenannten Hypoparathyreoidismus, zu vermeiden. Unser Ziel ist es, die sogenannte Überfunktion der Nebenschilddrüsen, den primären und sekundären Hyperparathyreoidismus, zu behandeln. Hierfür schaffen wir ein neues Laborgerät an, welches uns während der Operation die Möglichkeit bietet, innerhalb von 5 Minuten den Wert des Nebenschilddrüsenhormones zu bestimmen.“ Das ist eine großartige Qualitätssteigerung und bedeutet für den Patienten eine deutliche Verbesserung der operativen Behandlung der Überfunktion der Nebenschilddrüsen-Körperchen.“

15.05.2023 - Klinikum Traunstein

OP-Roboter „da Vinci“ hilft bei hochspezialisierten Eingriffen

Das Klinikum Traunstein setzt seit April eines der weltweit modernsten OP- Systeme ein – Prof. Dr. Boris Schlenker ergänzt Chefarzt-Team

Eines der international modernsten Robotik-Systeme für Operationen ergänzt seit April die Arbeit der Chirurgen im Klinikum Traunstein. Das neue vierarmige „daVinci Xi“-System bringt Ärzten wie Patienten eine ganze Reihe von Vorteilen. Der Hersteller ist mit aktuell 6.700 eingesetzten Geräten und 15 Millionen Engriffen weltweiter Marktführer. In Traunstein unterstützt das Operationssystem das Angebotsspektrum in den Bereichen Urologie, Gynäkologie, Viszeralchirurgie und perspektivisch in der Thoraxchirurgie. Mit Prof. Dr. Boris Schlenker hat das Klinikum Traunstein zudem einen der renommiertesten Operateure auf diesem Gebiet gewinnen können. Mit rund 2.000 durchgeführten Operationen mit dem daVinci-System verfügt Prof. Schlenker über sehr große Erfahrung. Er komplettiert das Chefärzte-Team der Urologie in Traunstein. mehr...

Die Neueinführung dieses wegweisenden Systems folgt der im letzten Jahr verabschiedeten Unternehmensstrategie der Kliniken Südostbayern, „KSOB 2.0“. Sie sieht die Weiterentwicklung des Klinikums Traunstein zum spezialisierten Schwerpunktversorger vor. Aktuell werden in den KSOB an sechs Standorten mit über 1.200 Betten pro Jahr rund 160.000 Patienten ambulant und stationär versorgt. Im Zuge der Neuausrichtung hat sich die Klinikleitung mit der zunehmenden Bedeutung der roboterassistierten Chirurgie auseinandergesetzt und sich für den Einsatz des hochspezialisierten daVinci-Systems für ausgewählte Operationen entschieden.

Das zweiteilige System besteht aus einem Instrumententurm mit dem vierarmigen Roboter sowie einer Konsole, über die der Operateur die Arme und OP-Instrumente aktiv steuert. Der Zugang zum Operationsfeld in der Körperhöhle der Patientinnen und Patienten erfolgt dabei wie bei der konventionellen laparoskopischen Operation: mit der sogenannten Schlüssellochtechnik über millimeterkurze Schnitte. Über diese Zugänge werden dann die verschiedenen Hochpräzisions-Instrumente eingeführt. Ganz wesentlich beim Einsatz des bereits millionenfach erprobten OP-Systems ist, dass der Operateur jederzeit die komplette Kontrolle über die Instrumente und die einzelnen Operationsschritte hat. Dank eines speziellen 3-D-Monitors ist das Operationsfeld optisch zudem wesentlich detaillierter dargestellt.

Die Instrumente des daVinci-Systems verfügen über eine geringe Größe und sind in verschiedene Richtungen drehbar. Für den Patienten bringt diese Operationstechnik mannigfaltige Vorteile mit sich. Dazu gehört eine präzisere Präparationstechnik bei Tumoroperationen, geringerer Blutverlust, geringere Gewebeschädigungen, niedrigere Verweildauer und schnellere Genesung nach dem Eingriff.

„Nach einer gut einjährigen Planungsphase und einer großartigen Teamleistung ist es gelungen, eines der modernsten Medizintechniksysteme am Standort Traunstein zu implementieren. Wir haben damit ein Alleinstellungsmerkmal in der Region, das für die hohe Versorgungskompetenz unserer Kliniken steht“, erklärt Vorstandsvorsitzender Dr. Uwe Gretscher. 

„Es freut uns sehr, dass unseren Patienten mit dem daVinci Xi-OP-Robotiksystem die bestmögliche und schonendste OP-Technik speziell für komplexe und onkologische Eingriffe zur Verfügung steht“, erläutert Dr. Stefan Paech, Leiter Medizin im Verbund der KSOB.  „Dies stellt eine wichtige Ergänzung unseres umfassenden Leistungsspektrums dar.“  

Vorstand Elisabeth Ulmer betont, dass die Mitarbeitenden der Kliniken Südostbayern im Rahmen des internen Weiter- und Ausbildungskonzept optimal auf den Einsatz und die Zusammenarbeit mit dem daVinci-System vorbereitet werden.

VORSTELLUNG PROF. SCHLENKER

Prof. Dr. med. Boris Schlenker leitet seit April 2023 die Abteilung für Urologie und Kinderurologie als paritätischer Chefarzt.

Er ist ausgewiesener Experte für roboter-assistierte („daVinci“) Operationen, von denen er seit 2009 ca. 2000 erfolgreich durchgeführt hat. Sein Schwerpunkt liegt auf der operativen Therapie des Prostatakarzinoms und insbesondere der Durchführung der gefäß- und nerv-erhaltenden Prostatektomie. Sein operatives Spektrum umfasst darüber hinaus alle relevanten urologischen Eingriffe an Niere, Harnleiter und Harnblase, welche er minimal-invasiv durchführt.

Der im Landkreis München geborene Oberbayer studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München, die klinische Ausbildung erfolgte zu großen Teilen am Universitätsklinikum München-Großhadern. Dort war er zuletzt als leitender Oberarzt und Leiter des Prostatakarzinom-Zentrums tätig, bevor er nach knapp 20 Jahren Berufserfahrung nach Traunstein wechselte.

Prof. Dr. med. Boris Schlenker ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU), besitzt die deutsche und die europäische Facharztbezeichnung (Fellow of the European Board of Urology, F.E.B.U.) für Urologie sowie die Zusatzbezeichnungen „Ärztliches Qualitätsmanagement“, „Qualifikation zur fachgebundenen genetischen Beratung” und „Psychosomatische Grundversorgung“ der Bayerischen Landesärztekammer. Er ist zusätzlich als wissenschaftlicher Gutachter tätig.

20.05.2023 - Kliniken Südostbayern

Bayerische Krankenhäuser bündeln ihre Kräfte im IT-Bereich

Gründung der Klinik IT Genossenschaft

Am 15.05.2023 gründeten bayerische Krankenhausträger die Klinik IT Genossenschaft (Klinik IT eG) in München. Vorangegangen waren intensive Vorbereitungsarbeiten, die über die Bayerische Krankenhausgesellschaft e. V. (BKG) und die Klinik-Kompetenz-Bayern e. G. (KKB) koordiniert wurden. Die Kliniken Südostbayern AG ist Gründungsmitglied der Klinik IT eG.

Gemeinsame Pressemitteilung der BKG und der KKB

20.05.2023 - Fachklinik Ruhpolding

Chronische Schmerzen aktiv behandeln

Seit rund einem Jahr ist das überregionale Schmerzzentrum in der Fachklinik Ruhpolding in Betrieb

Rund 400 Interessierte wollten sich beim Tag der offenen Tür einen Überblick über die Angebote der Schmerz-Praxis, der Schmerztagesklinik und der stationären Schmerztherapie verschaffen. mehr...

Bei sonnigem Wetter konnten die Besucherinnen und Besucher die Klinik erkunden. Für das leibliche Wohl war ebenfalls gesorgt. Und so verbrachten die Gäste mit musikalischer Unterhaltung einen informativen Tag bei guter Stimmung.

Neben spannenden Vorträgen der Ärzte zu verschiedenen Themen, wurde ein Workshop zum Thema „Schmerz verstehen“ angeboten. In der anschließenden Fragerunde standen Ärzte, Psychotherapeuten, das Pflegepersonal und Physiotherapeuten für Antworten zur Verfügung. Auch die pflegerische Versorgung wurde vorgestellt.

In guten Händen von der Diagnose bis zur Behandlung

Die Fachklinik Ruhpolding bietet voll- und teilstationäre multimodale Therapie für Schmerzpatienten an. Ziel ist es zunächst, die Ursachen des Symptoms Schmerz zu klären und dann eine Behandlung nach den jeweiligen Schmerzmechanismen durchzuführen. Eine Besucherin, die als Schmerzpatientin in der Klinik in Behandlung ist, zeigte sich überzeugt von der hohen Qualität und der optimalen pflegerischen Versorgung: „Ich war schon in vielen Schmerzkliniken. Aber so gut wie in Ruhpolding hat es mir noch nirgends gefallen.“

Die an den Bedürfnissen der Patienten orientierten Angebote werden stetig weiterentwickelt. Mit dem Kompetenzzentrum für Schmerztherapie Ruhpolding ist die schmerztherapeutische Versorgung im Chiemgau gesichert.

19.05.2023 - Klinikum Traunstein

Einfach nur da sein - die Krankenhausseelsorge im Klinikum Traunstein

Aus der Reihe „Menschen der KSOB“

Angelina Sitzberger (katholische Gemeindereferentin), Thomas Seitz (evangelischer Pfarrer), Peter Förg (katholischer Pastoralreferent) und Konrad Maier (katholischer Diakon)
Angelina Sitzberger (katholische Gemeindereferentin), Thomas Seitz (evangelischer Pfarrer), Peter Förg (katholischer Pastoralreferent) und Konrad Maier (katholischer Diakon)

Sie gehen zu den Menschen, die sie brauchen. Sie hören ihnen zu oder sind einfach nur da. Sie reden, beten, segnen – und oft lachen sie auch miteinander. Krankenhausseelsorger bringen Licht in dunkle Stunden, lindern Angst und Verzweiflung. Im Klinikum Traunstein ist gleich ein vierköpfiges Seelsorgeteam für Patienten, Angehörige und Mitarbeiter da. mehr...

Angelina Sitzberger (katholische Gemeindereferentin), Peter Förg (katholischer Pastoralreferent), Thomas Seitz (evangelischer Pfarrer) und Konrad Maier (katholischer Diakon) haben ihr gemeinsames Büro im Erdgeschoss des Klinikum Traunsteins. Von hier sind es nur ein paar Schritte über den Flur bis zur Krankenhauskapelle. Es ist ein schlichter, heller Ort der Spiritualität „Es ist ein Raum der Geborgenheit“, weiß Diakon Konrad Maier. Denn auch nachts suchen Menschen die Kapelle auf – wenn ihnen Sorge und Angst den Schlaf rauben. Die Kapelle ist daher immer geöffnet, die Nachtbeleuchtung eingeschaltet. Sonntags wird hier ökumenischer Gottesdienst gefeiert. Für alle, egal welcher oder ohne Konfession. Das Seelsorgeteam ist für jeden da, einer von ihnen hat immer Dienst. „Ich war krank und ihr habt mich besucht.“ Diesem Wort Jesu entsprechend werden Patientinnen und Patienten auf den einzelnen Stationen aufgesucht und auf Wunsch auch intensiver begleitet.

Viele Patienten seien durch Krankheiten wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder durch einen Unfall ganz plötzlich aus ihrem Alltag, ihrem Leben gerissen worden, erzählt Angeline Sitzberger. „Die Patienten konnten vor ihrer Einlieferung nichts organisieren und jetzt quälen sie wichtige Fragen: Wird alles gut? Werde ich wieder gesund? Ist für die Familie gesorgt, für die Kinder? Läuft der Betrieb weiter? Diese Gedanken können Patienten sehr stressen. Wir versuchen dann Ruhe reinzubringen, damit sie ihre Kraft und Aufmerksamkeit auf sich selbst und ihren Heilungsprozess legen können“, so die Seelsorgerin.

Einfach nur da sein

Wenn sie zu einem Patienten kommen, wissen die Seelsorger nie, was sie erwartet – aber sie haben ein feines Gespür dafür, welchen Zuspruch die Menschen brauchen oder ob sie gerade ungelegen kommen. Pastoralreferent Peter Förg beschreibt es so: „Es sind Türen, durch die wir gehen. Die erste ist die reale Tür, die wir öffnen und fragen, ob es gerade passt. Dann gibt es Türöffner, um ins Gespräch zu kommen und die dritte Tür ist die, die uns tiefer einsteigen lässt.“ Aber nicht alle Patienten wollen reden, manchmal tut auch Schweigen gut. Andere wiederum können sich aufgrund ihrer Erkrankung sprachlich nicht äußern, etwa auf der Intensivstation. „Ich setze mich dann zu ihnen ans Bett, nehme ihre Hand in meine und bleibe eine Zeitlang so sitzen. Wenn ich das Gefühl habe es ist gut, sage ich das und verabschiede mich wieder. Nur weil Menschen sich nicht artikulieren können, bekommen sie durchaus Dinge mit, selbst im Koma“, weiß Angelina Sitzberger.

Humor macht vieles leichter

In ihrer Arbeit sind sie und ihre Kollegen mit Tod konfrontiert und begleiten auch Sterbende.

“ Was in vielen Situationen helfe – sowohl ihnen als auch den Patienten - sei Humor, so Seitz. „Einmal wurde ich auf die Palliativstation gerufen und stellte mich als evangelischer Pfarrer vor. Die Patientin sagte: Das tut mir leid, ich bin katholisch, Sie müssen wieder gehen. Ich kann leider nicht mit Ihnen reden. Ich wollte also wieder gehen und drehte mich schon um, da rief sie: Reingefallen!“. Humor macht Leid, Schmerz und Tod erträglicher, bestätigen alle vier Seelsorger. 

Vielfältige Aufgaben

Jeder von ihnen hat viele traurige Momente miterlebt, aber auch schöne. Peter Förg sagt: „In unserer Arbeit werden wir sogar oft beschenkt“. Er erinnert sich an eine besondere Begegnung: „Ich hatte ein langes, wundervolles Gespräch mit einem Patienten, dem ein Fuß amputiert werden musste. Der Mann war trotz seines Schicksals so positiv und im Reinen mit sich. Dafür habe ich ihn sehr bewundert.“ Und Konrad Maier erzählt, wie man ihn auf die Kinderstation rief, wo ein fünfjähriger Junge bereits reanimiert werden musste. Es ging um Leben und Tod. Die Eltern waren in höchster Angst, sie sprachen nicht gut Deutsch, konnten sich nicht verständigen. Sie wussten nicht wohin und was tun. Da hielt Konrad Maier als Zeichen seine Hände wie zum Gebet. Diese einfache Geste verstanden sie. Die Eltern begleiteten den Diakon in die ruhige Krankenhauskapelle, setzten sich nieder, beteten. Wochen später kam die Familien zur Nachuntersuchung. Der Junge sprang fröhlich und quietschfidel über den Flur.

Die Krankenhausseelsorge ist jederzeit für Patienten und deren Angehörige da, und auch für die Mitarbeiterschaft des Klinikum Traunsteins. Nicht nur in der Corona-Pandemie hat sie Ärzte und Pflegekräfte unterstützt, die an ihre Grenzen kamen und eigenen Ängste und Sorgen hatten. Angelina Sitzberger, Peter Förg, Thomas Seitz und Konrad Maier sind Angestellte der beiden großen Kirchen und wurden als Seelsorger ins Krankenhaus gesandt, dorthin wo Menschen sie brauchen.


Was die Klinikseelsorge leistet

Die Seelsorgemitarbeiter am Klinikum Traunstein sind täglich in der Klinik zu Krankenbesuchen unterwegs. Wer nicht von ihnen angetroffen wird aber ein Gespräch wünscht, kann sich selbst direkt an das Team wenden über die Krankenhauspforte oder die jeweilige Station um Besuch bitten. Dies gilt auch für Angehörige. Der ökumenische Gottesdienst wird sonntags um 9.15 Uhr in der Krankenhauskapelle gefeiert. Es sind ausdrücklich alle Menschen dazu eingeladen. Wer aufgrund seiner Erkrankung nicht teilnehmen kann, kann auf Wunsch alle Segenshandlungen und Sakramente auch auf seinem Zimmer empfangen. Die Klinikseelsorge ist in dringenden Fällen auch nachts oder am Wochenende für Patientinnen und Patienten und Angehörige erreichbar. Das Team wird zudem unterstützt von einem ehrenamtlichen Besuchsdienst, den die Patienten und Patientinnen ebenfalls in Anspruch nehmen können. Klinikseelsorge gibt es auch an anderen Standorten der Kliniken Südostbayern AG, in Bad Reichenhall, Berchtesgaden, Freilassing, Ruhpolding und Trostberg.

12.05.2023 - Kreisklinik Trostberg

Mir stehen alle Türen offen - eine Reportage aus der Reihe „Menschen der KSOB“

Nach dramatischem Bergunfall zurück in den Pflegeberuf

Am 6. Juli 2022 kann man den Sommer beinahe schmecken. Die Sonne strahlt von einem tiefblauen Himmel, es ist nicht zu heiß, nicht zu kalt, einfach perfekt für eine Bergtour. Elisabeth Zimmermann, Krankenschwester in der Kreisklinik Trostberg, und ihr Begleiter Florian, genannt Flo, wollen heute eigentlich nach Hause fahren, nach drei Tagen in den Ammergauer Bergen. Die Bergtour von Hütte zu Hütte war schon anspruchsvoll. Aber da lockt noch ein kleiner, leichter Klettersteig. mehr...

Nicht weit entfernt, oberhalb von Füssen, mit einem sensationellen Blick auf das Märchenschloss Neuschwanstein. „Ach komm, den leichten Klettersteig können wir noch mitnehmen, bevor wir heimfahren.“ Elisabeth und Flo beschließen, sich den Ausblick auf das Schloss nicht entgehen zu lassen, legen die Klettergurte an, seilen sich an und steigen ein: Flo im Vorstieg, Elisabeth im Nachstieg.  Der Klettersteig macht einfach Spaß und die beiden genießen die Tour.

 „Liesl, pass auf!“ schreit Flo gellend. Aber es ist zu spät, Elisabeth kann dem Steinschlag nicht mehr ausweichen. Einen Meter vom rettenden nächsten Sicherungspunkt entfernt, trifft ein großer Brocken mit voller Wucht Elisabeths linke Schulter und bringt sie aus dem Gleichgewicht. Ausgerechnet an dieser Stelle, zwischen zwei Sicherungsmöglichkeiten. Sie stürzt 15 Meter in die Tiefe und kommt auf einem kleinen Felsabsatz zum Liegen. „Vor einem Steinschlag ist man nie gefeit. Aber ich hatte Glück im Unglück“, sagt Elisabeth Zimmermann, „ansonsten wäre ich weiter in die Schlucht gestürzt.“

Flo sichert sich und klettert sofort zurück. „Liesl, was ist mit dir? Lebst du noch? Sag was!“ Er klettert so schnell er kann bis auf den Felsabsatz zu Elisabeth hinunter, will ihr helfen, wieder auf die Beine zu kommen. Aber sie kann nicht, jede Bewegung tut weh: „Die Krankenschwester in mir hat sofort gewusst, jetzt muss ich schauen, ob was mit der Wirbelsäule ist. Denn den Sturz habe ich mitbekommen, aber vom Aufprall weiß ich nichts mehr.“ Sie kann die Zehen bewegen, aber das Atmen fällt schwer. Aus ihrer Berufserfahrung schätzt sie ein, was passiert sein kann: Ist die Lunge kollabiert? Sind gebrochene Rippen in die Lunge eingedrungen? Jetzt, wo das Adrenalin nachlässt, kommt der ganze Schmerz durch: Elisabeth braucht dringend ärztliche Hilfe.

Eines ist klar, Elisabeth ist schwer verletzt

Flo hilft so gut wie möglich und bleibt dicht bei ihr. Mit zittrigen Händen greift er zum Telefon und alarmiert die Rettung. Er gibt den genauen Standort an und beschreibt, was passiert ist. Es ist viel los in den Bergen heute, aber binnen kurzem eilen zwei Ersthelfer von der Talstation der nahegelegenen Seilbahn zu Fuß herbei. Und kurz darauf dröhnt der Rotor des ersehnten Rettungshubschraubers über der Absturzstelle. Um den schwer zugänglichen Felsabsatz zu erreichen, seilen sich ein Notarzt und ein Rettungssanitäter zu Elisabeth ab. „So komisch es klingt, aber meine erste Frage an den Notarzt war, oh Gott, ich habe keine Versicherung über den Alpenverein, wird das teuer?“ Jetzt, ein dreiviertel Jahr später, kann Elisabeth über diesen ersten Gedanken lachen. Damals kann der Notarzt sie beruhigen, bei einem Unfall ist sie über ihre Krankenkasse versorgt. Aber aktuell hat der Arzt ganz andere Sorgen: Er gibt ein starkes Schmerzmittel und bereitet alles für eine Rettung über die Luft vor. Denn eines ist klar, Elisabeth muss sofort ins Krankenhaus.

Der Hubschrauberpilot hält die Maschine fast regungslos über dem Felsvorsprung. Der Notarzt legt Elisabeth zusammen mit dem Team vorsichtig in die Vakuum-Matratze, die aus dem Bauch des Helis abgelassen wurde. Immer mit dem Arzt fest an ihrer Seite, wird die Patientin direkt ins Krankenhaus nach Füssen transportiert – in den Schockraum. Elisabeth weiß noch: „In der Notaufnahme haben sich alle perfekt und hochprofessionell um mich gekümmert. Und ich habe buchstäblich am eigenen Leib gemerkt, wie es unseren Patienten in so einer Situation geht. Ich war so dankbar und habe mich gut aufgehoben gefühlt.“  Nach CT und Röntgen steht fest: Die Schulter ist komplett zertrümmert, der offene Bruch muss von einem Spezialisten operiert werden. Bei der Wirbelsäule sind die Querfortsätze von fünf Wirbeln im Brustwirbelbereich gebrochen – Elisabeth weiß aus ihrer Erfahrung, das heilt ohne OP.

Da geht die Tür auf und Flo steht im Raum, blass und immer noch geschockt. Er darf kurz zu ihr, dann ruft er ihre Familie an und berichtet, was passiert ist, wie es ihr geht und was weiter geschieht. Die Familie ist in heller Aufregung, und da ist es gut, dass auch Elisabeths Schwester als Krankenschwester in der Kreisklinik in Trostberg arbeitet und eine professionelle Sicht beiträgt.

In guten Händen bei Spezialisten

Elisabeth wird von Füssen in die Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik nach Murnau verlegt. Dort ist man spezialisiert auf die Akutversorgung Schwerverletzter. Die Ärzte entscheiden, dass erst Schwellung, Bluterguss und Emphysem, also eine unüblich große Luftmenge an der verletzten Stelle, zurückgehen müssen, bevor sie operieren. „Irgendwann war es von den Schmerzen gar nicht mehr so schlimm und meine Mama war jeden Tag da.“ erinnert sich Elisabeth, „Sie hat so oft gesagt, ich würde dir das gerne abnehmen, ich bin doch schon alt.“ Die Mutter weiß jetzt, wie es um ihre Tochter bestellt ist: Ob sie den Arm wieder voll bewegen können wird, ist mehr als ungewiss. Und damit auch, ob diese ihren geliebten Beruf als Krankenschwester wieder ausüben kann – irgendwann.

Die Operation der Schulter findet am 12. Juli 2022 in Murnau statt, die Pfleger vor Ort versorgen Elisabeth mit großem Engagement. Trotzdem will sie schon zwei Tage danach einfach nur noch heim. Ihr erster Weg führt sie zu Dr. Martin Zeidler, Leitender Arzt Unfallchirurgie und Koordinator Endoprothetikzentrum an der Kreisklinik in Trostberg. Auch er dämpft ihre Hoffnungen auf eine Rückkehr in den geliebten Beruf, denn die Möglichkeit besteht, dass sie ihren Arm nicht mehr über Schulterhöhe wird heben können. Aber Dr. Zeidler setzt alles daran, Elisabeth zu helfen. Und sie arbeitet hart an sich. Nach neun Wochen, ausgefüllt mit Physiotherapie und einer stationären Rehabilitation, stellt sich eine wesentliche Besserung der Beweglichkeit des Armes ein. Für die Fahrten zur Physiotherapie und anderen Terminen bekommt Elisabeth so viele Angebote, sie erinnert sich dankbar daran. Doch die Kraftlosigkeit und die Krämpfe in der Schulter bleiben.

Der Weg zurück ins Leben

Es ist jetzt Ende September. Elisabeth gibt nicht auf, macht zweimal die Woche in ihrem Krankenhaus in Trostberg Reha-Übungen an Geräten und trainiert auch zuhause weiter. Aber etwas ist ihr wichtiger als alles andere: Sie will die zweijährige Fachweiterbildung für Notfallpflege in München weiterführen, die sie, gezahlt von den Kliniken Südostbayern (KSOB), ursprünglich im Oktober 2021 begonnen hatte. Ihre Pläne, die so harsch durch ihren Unfall durchkreuzt wurden, werden von Dr. Zeidler und Dunja Wondra, Pflegeleiterin der Kreisklinik Trostberg und der Fachklinik Ruhpolding, unterstützt. „Es stehen dir mehr Türen offen, wenn du den Abschluss hast“, so Dunja Wondra, wohl wissend, dass Elisabeth der Weg zurück in die geliebte Pflege vielleicht verschlossen bleibt. Denn noch immer sind alltägliche Arbeiten, oder auch nur das Zusammenbinden der Haare für einen Dutt nur mit Schmerzen möglich. Ab Ende September fährt Elisabeth zusammen mit zwei Kolleginnen einmal im Monat nach München in die Schule. Und die will sie auf jeden Fall abschließen im Oktober 2023.

Dr. Martin Zeidler und Dunja Wondra unterstützen Elisabeth in allen Bereichen. Den für die Weiterbildung notwendigen Außeneinsatz hatte sie eigentlich im Klinikum Traunstein geplant, aber ab Mitte Januar kann sie in der Kreisklinik Trostberg an der Information anfangen. Auch alle anderen Kolleginnen und Kollegen helfen ihr: „Dieses Miteinander in der Kreisklinik Trostberg weiß ich schon sehr zu schätzen.“

Das wichtigste Ziel

Im Mai 2023 macht Elisabeth Pläne für die nächsten Monate:  jetzt erst einmal zwei Monate Urlaub, der sich durch den Unfall aufgestaut hat. Was sie dann machen will? Elisabeth hat einen ganz klaren Schwerpunkt: „Mein wichtigstes Ziel ist es, die Fachweiterbildung für Notfallpflege im Oktober zu schaffen. Neben der mündlichen Prüfung gibt es da auch eine praktische Prüfung an einem lebensechten Dummy. Da läuft dann sogar Kunstblut aus den Wunden. Und du musst in der Prüfung entscheiden, was zu tun ist, du musst die Zeichen sehen und selbstständig handeln.“ Sie ergänzt: „Als ich in Füssen fast ohne Kleidung im Schockraum lag mit so vielen Menschen außenherum, habe ich gemerkt: Es ist wichtig, in Extremsituationen und im täglichen Arbeiten Rücksicht zu nehmen auf die Intimsphäre der Patienten. Das nehme ich mir zu Herzen.“

Ihr Fazit aus den letzten Monaten: „Mir macht die Pflege Spaß, für mich ist das mehr als ein Beruf. Ich wollte nie etwas anderes machen. Momentan fehlt mir der Kontakt zu den Patienten, die Pflege geht mir ab. Mit meiner Weiterbildung, die die KSOB finanziert hat, stehen mir alle Türen offen.“ Wie zur Bekräftigung holt Elisabeth mit beiden Armen aus und beschreibt einen großen Kreis in der Luft. Denn das geht wieder, wie früher.

Autorin: Gisela Bechmann

04.05.2023 - Bad Reichenhall

Gesunde Ernährung für gute Genesung

Neue Wege für nachhaltige Küche in den Kliniken Südostbayern

Ein wegweisendes neues Ernährungskonzept namens „Cook & Chill“ wurde im August 2022 in an den vier Standorten Bad Reichenhall, Freilassing, Berchtesgaden und Trostberg der Kliniken Südostbayern eingeführt. Welche Erfahrungen konnte das Küchenteam um Gesamtküchenleiter Andreas Rupp in dem halben Jahr seit der Einführung sammeln, was steckt hinter dem Schlagwort Cook & Chill und was ist für die Zukunft geplant? mehr...

Vier Standorte werden von Bad Reichenhall aus versorgt: In den vier KSOB-Kliniken in Bad Reichenhall, Freilassing, Berchtesgaden und Trostberg wollen täglich 750 hungrige Mägen gefüllt werden, und zwar mit Gerichten, die gut schmecken und gleichzeitig wichtige ernährungsphysiologische Kriterien erfüllen. Das Klinikum Traunstein dagegen verfügt über eine eigene Küche für die Versorgung der Patienten und Mitarbeitenden am Standort Traunstein. Die Gerichte sind aber die gleichen, wie an den anderen Standorten. Eine perfekte Planung, gesundes Essen, optimale Prozesse und Logistik sowie eine Produktion mit Mitarbeitern, die ihr Handwerk verstehen: das ist Aufgabe und Berufung von Andreas Rupp, Gesamtküchenleiter bei den Kliniken Südostbayern.

Die von ihm und dem stellvertretenden Küchenleiter, Manfred Linninger, entwickelten Rezepte werden von einem speziellen Fachteam von Köchen kreiert. Gekocht werden sie von den sechs Fachkräften und den insgesamt 23 Mitarbeitenden in der Produktionsküche in der Kreisklinik Bad Reichenhall von montags bis freitags, jeweils für die nächsten eineinhalb Tage. Die fertigen Gerichte kommen nach einem ausgeklügelten Plan rechtzeitig zum jeweiligen Verzehrtag am Standort an. Damit wird die durchgängige Versorgung an jedem Tag des Jahres, auch an Wochenenden oder Feiertagen, sichergestellt. Genau das ist der entscheidende Vorteil des Konzepts „Cook & Chill“:

Kochen und Kühlen – nicht einfrieren

„Kochen und Kühlen“, so heißt das Verfahren: Die Gerichte werden in der Küche in Bad Reichenhall gekocht und dann innerhalb von 90 Minuten von 65 Grad auf 2 – 3 Grad heruntergekühlt. Sie werden nicht eingefroren, wie ein lang gehegtes Vorurteil glauben machen will. Nach dem Transport zum Standort werden die Gerichte dann „regeneriert“, so der Fachausdruck. Das heißt, sie werden verzehrfertig erwärmt und mit dem optimalen Garpunkt serviert. Die Vorteile: Vitamine und Mineralstoffe bleiben bestmöglich erhalten und lange Warmhaltezeiten entfallen. Gleichzeitig wird eine hohe hygienische Sicherheit gewahrt. Das ist gerade für Patientinnen und Patienten von Bedeutung, die oft ein geschwächtes Immunsystem haben.

Ziel von Andreas Rupp ist es, vorverarbeitete Produkte, so genannte „Convenience-Produkte“, zu vermeiden: „Wir legen Wert darauf, möglichst viele Grundprodukte und Rohstoffe aus der Region Bayern und dem angrenzenden Bundesland Salzburg zu beziehen, die bei uns in der Küche frisch verarbeitet werden. Zurzeit liegt die Regional-Quote bei mehr als 60 %. Außerdem ist uns wichtig, die Portionsgrößen so zu berechnen, dass möglichst alles aufgegessen wird und keine Lebensmittel verschwendet werden. Ein weiterer Baustein des Cook & Chill-Konzepts für mehr Nachhaltigkeit ist die Lieferung in wiederverwendbaren Gastrobehältern. Die werden nach Gebrauch gereinigt und stehen wieder zur Verfügung.“

Ab Ende Mai gibt’s den Sommerspeiseplan

Mit dem „Sommerspeiseplan“ ab Ende Mai wird noch mehr Wert auf regionale und vegetarische Kost gelegt. Aktuell sind 84 verschiedene Gerichte in vier Menülinien im Angebot, um den Geschmack möglichst vieler Esser zu treffen. Dann werden von den insgesamt 28 Speisen pro Woche nur noch neun Gerichte mit Fleisch angeboten. Und während der Woche gibt es ein bis zwei vegane Angebote. Auch auf die Präsentation wird großer Wert gelegt. Andreas Rupp ergänzt: „Jeder von uns weiß, das Auge isst mit. Unser erklärtes Ziel ist es, dass es den Patienten und unseren Kolleginnen und Kollegen gut schmeckt!“ Der Winterspeiseplan wird dann ab Oktober geplant, um weiter regional, nachhaltig und schmackhaft zu kochen.

03.05.2023 - Kliniken Südostbayern

Großes Interesse am Boys‘ Day und Girls‘

Die Kliniken Südostbayern haben sich am diesjährigen Boys‘ Day und Girls‘ Day beteiligt, um Jugendlichen verschiedene Berufe vorzustellen.
Der jährlich stattfindende Aktionstag soll Jungen und Mädchen helfen, verschiedene Berufe – jenseits von Klischeevorstellungen – kennenzulernen. 

In der Kreisklinik Trostberg lernte eine Gruppe von Jungen die Pflegestation und in die Zentrale Notaufnahme kennen. Besonders angetan waren sie aber vom OP, in dem sie unter Anleitung ein Gummibärchen laparoskopisch aus einem Simulator „operieren" durften. Auch in der Fachklinik Berchtesgaden gab es erste Einblicke in den Pflegeberuf.

Neben Pflege und OP interessierten sich die Jugendlichen aber auch für weitere Berufsbereiche in unseren Kliniken: Vier Mädchen des Annette-Kolb-Gymnasiums in Traunstein besuchten den Geschäftsbereich Digitalisierung und Innovation im Klinikum Traunstein.
In der Großküche am Standort Bad Reichenhall informierten sich Mädchen über den Beruf der Köchin und halfen gleich engagiert mit. Schließlich werden pro Tag 750 Essen zubereitet.

Danke allen Kolleginnen und Kollegen, die an diesem Tag mitgeholfen haben. Die Jungen und Mädchen waren begeistert.

24.04.2023 - Klinikum Traunstein

Die perfekte Diagnose mit nur einem Röntgen-Bild

Verbesserung für Patienten bei der Strahlenbelastung durch neue konventionelle Röntgenanlagen im Klinikum Traunstein.

Der Chefarzt der Radiologie am Klinikum Traunstein, Dr. Wolfgang Weiß, und die Leitende MTRA, Juliane Bierl, freuen sich, dass die Patienten mit den neuen Röntgengeräten wesentlich komfortabler behandelt werden können
Der Chefarzt der Radiologie am Klinikum Traunstein, Dr. Wolfgang Weiß, und die Leitende MTRA, Juliane Bierl, freuen sich, dass die Patienten mit den neuen Röntgengeräten wesentlich komfortabler behandelt werden können

Für die Patienten der Abteilung Diagnostische und Interventionelle Radiologie des Klinikums Traunstein bedeutet eine notwendige Röntgenuntersuchung künftig eine verringerte Strahlendosis und eine schnellere Verfügbarkeit der Ergebnisse. Für die Medizinisch-Technischen Radiologieassistentinnen (MTRAs), die die Aufnahmen erstellen, wird die Bedienung der Geräte einfacher, fast wie bei einem Handy. Und das alles bei exzellenten Bildqualitäten, die die Diagnose der Ärzte vereinfachen. mehr...

Der Chefarzt der Radiologie am Klinikum Traunstein, Dr. Wolfgang Weiß, erläutert die Vorteile des neuen Systems, das die 12 Jahre alten Vorgängergeräte ersetzt: „Wir profitieren mit den neuen Geräten von einem Entwicklungssprung in der Röntgentechnologie und insbesondere in der Nachverarbeitung, den Sie vergleichen können mit dem von Handys. Stellen Sie sich ein Handy von vor zwölf Jahren und ein Smartphone von heute vor – daran können Sie ermessen, wie enorm der technologische Fortschritt ist. Für uns bedeutet das, wir bekommen perfekte Bilder – und das mit weniger Strahlung. Für unsere Patienten heißt das eine verringerte Strahlenbelastung. Neu ist außerdem: Nach der Aufnahme ist das Bild in Sekundenbruchteilen verfügbar. Außerdem können die Aufnahmen unterschiedlich ausgelesen werden, Fehlbelichtungen gibt es nicht mehr.

 

Die MTRAs, die die Aufnahmen anfertigen, arbeiten mit einer neuen Software und Touchscreens. Die Leitende MTRA, Juliane Bierl, ist begeistert: „Die komfortable Bedienung des neuen Röntgenarbeitsplatzes lässt sich mit der Bearbeitung von Handy-Bildern vergleichen. Es kann mit verschiedenen „Flavors“, also Bildberechnungen, nachbearbeitet werden. Dadurch kann eine einzige Aufnahme, in verschiedenen Auflösungen und „Belichtungen“, für eine genauere Diagnose sorgen. Früher mussten auch mal Bilder weggeworfen werden, die zu dunkel oder zu hell waren – heute genügt ein einziger „Schuss“. Vergrößern und drehen erfolgt mit den Fingern, dadurch sind wir schneller und erzielen perfekte Ergebnisse.“

 

Dipl.-Phys. Jörg Schneider, Strahlenschutzbevollmächtigter und Medizinphysiker, der das Projekt von der technischen Seite geleitet hat, freut sich über die optimale Umsetzung der Neuinstallation der beiden neuen konventionellen Röntgenarbeitsplätze bei laufendem Betrieb und ohne Kapazitätseinschränkungen. Auch Chefarzt Dr. Wolfgang Weiß bedankt sich bei allen Beteiligten im Haus, die die Installation so engagiert und professionell unterstützt haben.

Der Hersteller trug laut Jörg Schneider durch den termingerechten Abbau der alten Anlage und Installation der Neugeräte zur „geräuschlosen“ Umsetzung bei. Weitere anstehende Projekte sind der Austausch der Angiographie in der Radiologie und des Herzkatheterlabors in der Kardiologie.

06.04.2023 - Kliniken Südostbayern

Reanimation: Prüfen – Rufen – Drücken

Regelmäßige Reanimationsschulungen sind lebenswichtig

Ein Herzstillstand ist lebensbedrohlich. Schon nach wenigen Minuten ohne Sauerstoff wird das Gehirn enorm geschädigt. Für eine Rettung ist eine sofortige Herzdruckmassage notwendig. Alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Kreiskliniken Südostbayern (KSOB) werden regelmäßig in Reanimationsmaßnahmen geschult. Dass zahlt sich nicht nur an ihrem Arbeitsplatz aus. mehr...

Es ist ein sonniger Oktobertag im Berchtesgadener Land. Richard Stelzer und ein Freund sind im Auto unterwegs Richtung Oberau. Da sehen sie am Straßenrand einen Mann auf dem Boden liegen, zwei Menschen sind bei ihm. Richard Stelzer reagiert sofort, wendet und fährt zurück. Sein geschultes Auge erfasst die Situation in wenigen Sekunden: Der Mann ist bewusstlos und atmet nicht mehr. Er setzt einen Rettungsruf ab und beginnt mit den Reanimationsmaßnahmen. Dass das Leben des Mannes gerettet werden kann, ist auch seinem schnellen Handeln zu verdanken. Richard Stelzer ist Fachkrankenpfleger für Intensivpflege und Anästhesie an der Kreisklinik Bad Reichenhall. Er hat nicht nur professionelle Reanimationskenntnisse, sondern berufsbedingt auch privat stets einen Beatmungsbeutel und einen sogenannten „Guedel-Tubus“, das ist ein Hilfsmittel zum Freihalten der Atemwege, griffbereit in seinem Auto. Richard Stelzer richtet den Verunglückten in Rückenlage auf einen festen Untergrund, leitete die anderen Ersthelfer in Herzdruckmassage an und übernimmt selbst die Beatmung mittels „C-Griff“. Fünf Minuten dauert es, bis Notarzt und Rettungswagen am Unfallort eintreffen. Später ging es per Helikopter an die ECMO (Extrakorporale Membranoxygenierung) auf die Medizinische Intensivstation des Klinikums Traunstein.

 

 

Sofort mit Herzdruckmassage beginnen

Jedes Jahr erleiden mindestens 50.000 Menschen in Deutschland einen Herz-Kreislauf-Stillstand außerhalb eines Krankenhauses. Ihre Überlebenschance hängt an einem kurzen Zeitfenster: drei bis fünf Minuten. Dann beginnt das Gehirn ohne Blutfluss unwiederbringlich zu sterben. „Wenn klar ist, dass ein Herz länger als zehn Minuten stillstand, wird man nicht mehr reanimieren, das Gehirn ist dann zu stark geschädigt und der Patient verloren“, sagt Holger Liermann, Facharzt für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Notfallmedizin am Klinikum Traunstein. Er weiß: „Ein Herzstillstand kann verschiedene Ursachen haben. Oft tritt ein plötzlicher Herztod durch eine Rhythmusstörung auf, besser bekannt als Kammerflimmern. Das Herz hört dann von einer Sekunde auf die andere auf zu schlagen. Sobald das Herz nicht mehr pumpt, wird man bewusstlos und hört auf zu atmen. Bis zu diesem Zeitpunkt hat man aber noch ganz normal geatmet und die Lunge ist entsprechend voll mit Sauerstoff. Deswegen ist es in den ersten Minuten einer Reanimation bis zum Eintreffen des Rettungsteams ausreichend, aufs Herz zu drücken. Irgendwann ist der Sauerstoff aus der Lunge aber verbraucht und dann wäre es gut, den Patienten auch zu beatmen. Ein Herzdruckmassage ist auch notwendig, wenn jemand bewusstlos ist und eine Schnappatmung hat. Das ist der letzte Reflex des Körpers, an Sauerstoff zu kommen und ein Signal, dass der Mensch gerade stirbt. Vor ein paar Jahren hat eine Pflegerin aus unserem OP-Team bei einer Sportveranstaltung genau das bei einem Läufer erkannt und ihn sofort reanimiert, bis der Rettungswagen kam. Er hat überlebt.“

 

 

Der trainierte Notfall

Die wichtigsten drei Punkte bei einer Reanimation sind: Den Herz-Kreislauf-Stillstand feststellen. Schnell Hilfe rufen. Sofort mit der Herzdruckmassage beginnen. Alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Kliniken Südostbayern, die Kontakt zu Patienten haben, werden regelmäßig in Reanimation geschult. „Basic Life Support“ (BLS) nennt sich das. Es beinhaltet Erste-Hilfemaßnahmen ohne Hilfsmittel. Pflege- und Ärzteschaft, die auf Stationen mit schwerkranken Menschen arbeiten, also der Intensivstation, der Notfallambulanz oder im Operationsbereich, können sich darüber hinaus noch weiter fortbilden und am Simulationszentrum Traunstein einen zweitägigen ACLS-Kurs absolvieren. ACLS steht für „Advanced-(Cardiac)-Life-Support“, auf Deutsch „Fortgeschrittene (Herz)-Lebenserhaltung“. Dieses standardisierte Kursformat der „American Heart Association“ gilt international und arbeitet auf hohem Niveau. „Es ist ein sehr intensiver Kurs. Die Teilnehmer, die dort einen Platz bekommen, müssen sich schon im Vorfeld Fragen unterziehen und nachweisen, dass sie sich mit dem Thema auseinandergesetzt haben. Die Szenarien eines Herzstillstandes werden sehr intensiv geübt, mit Stoppuhr und Videoaufzeichnung, damit alle Handgriffe und Schritte verinnerlicht werden und man im Falle des Falles auf die Sekunde funktioniert. Am Ende des Kurses muss eine praktische und eine theoretische Prüfung bestanden werden. Da wird einem nichts geschenkt. Wir sind stolz, dass viele unserer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen den ACLS-Kurs schon absolviert haben. Es zeigt sich immer wieder, wie wichtig es ist, unsere Leute auszubilden, nicht nur für den Krankenhausbetrieb, sondern eben auch für draußen, wie der Fall von Herrn Stelzer wieder gezeigt hat“, so Oberarzt Liermann.

Dass der Mann, den er damals mitgerettet hat, tatsächlich überlebt hat, freut den Intensivpfleger sehr, denn die Chance, dass jemand mit Herz-Kreislauf-Stillstand überlebt, liegt bei nur etwa 20 Prozent. „Als mich die Polizei anrief und mir sagte, dass der Mann mich gerne kennenlernen möchte, war das ein ganz emotionaler Moment für mich“, erinnert sich Richard Stelzer.

 

Damit jeder in der Bevölkerung in der Lage ist, eine Herzdruckmassage durchführen zu können, rät Notfallmediziner Holger Liermann dazu, seinen Erste-Hilfe-Schein regelmäßig aufzufrischen. „Viele befürchten, dass sie durch das Drücken den Patienten verletzen und ihm Rippen brechen. Dabei ist das bei älteren Patienten sogar nötig. Sie haben oft sehr steife Rippen, da könnte man sonst gar nicht reanimieren, weil der Massagedruck nicht ausreichen würde. Außerdem muss man sich vor Augen führen: Ohne etwas zu tun, würde der Patient in jedem Fall sterben.“

05.04.2023

Acht Pfoten für die Geriatrie

Tierische Hilfe bei den Kliniken Südostbayern

Die beiden „vierbeinigen Kollegen“, Carlo rechts mit Dr. Marianne Gerusel-Bleck und links Oskar mit seinem Frauchen Dr. Tanja Weidlich
Die beiden „vierbeinigen Kollegen“, Carlo rechts mit Dr. Marianne Gerusel-Bleck und links Oskar mit seinem Frauchen Dr. Tanja Weidlich

Die neuesten Mitarbeiter der Kreisklinik Trostberg heißen Oskar und Carlo. Die beiden Flat Coated Retriever sind ausgebildete Therapiehunde. Beide arbeiten auf der Akutgeriatrie. Einmal wöchentlich besuchen sie dort mit ihrem Frauchen Dr. Tanja Weidlich die Station - und zaubern nicht nur Patienten und Patientinnen ein Lächeln ins Gesicht. mehr...

Warmes Fell, weiche Schnauze, dunkle Kulleraugen, sanft bis in die Pfotenspitzen: Oskar und Carlo sind Herzensbrecher. Wo sie auftauchen, ändert sich die Atmosphäre schlagartig, selbst schwerkranke Menschen lächeln, Freude ist spürbar. „Die Patienten und Patientinnen sind so glücklich, wenn sie die Hunde nur sehen und wenn sie sie dann auch noch streicheln dürfen, ist das für sie ein wunderschönes Erlebnis“, weiß Dr. Tanja Weidlich, Betriebsärztin bei der Kliniken Südostbayern AG (KSOB). Oskar und Carlo sind ihre Hunde und es war ihre Idee, sie zu Therapiehunden ausbilden zu lassen. „Die beiden sind absolute Familienhunde und immer mit dabei, auch im Urlaub. Ich fand die Vorstellung schön, dass auch andere Menschen, ältere oder Kinder, die gleiche Freude an ihnen haben könnten, wie wir“, sagt die Fachärztin für Allgemeinmedizin und Zusatzbezeichnung Betriebsmedizin. Mit ihrem Vorhaben lief sie bei der leitenden Ärztin der Akutgeriatrie an der Kreisklinik Trostberg, Dr. Marianne Gerusel-Bleck, offene Türen ein. Die Akutgeriatrie, also die Altersheilkunde, befasst sich mit der Diagnostik und Therapie von Krankheiten älterer Menschen. Der Schwerpunkt liegt auf der Behandlung von akuten und chronischen inneren und chirurgischen Erkrankungen sowie akut erkrankter Demenzpatienten.

Immer mit der Ruhe

Rund ein Jahr dauerte die Ausbildung von Oskar und Carlo in der „Chiemgauer Hundeschule“. Die beiden Rüden lernten keine Angst vor Kindern, vor vielen Menschen, vor Lärm, vor schnellen Bewegungen, anderen Tieren, vor Gegenständen und vorm Anfassen zu haben und in jeder Situation stets entspannt zu bleiben. „Mit seinen sechs Jahren ist Oskar sowieso ziemlich gechilled und strahlt eine wahnsinnige Ruhe aus, während Carlo noch ein verspielter Jungspund ist, der entsprechend gefordert werden will. Aber beide sind von Haus aus absolut gutmütige Tiere und haben sich mit der Ausbildung leichtgetan“, erzählt Dr. Weidlich.

Ihre ersten Arbeitsstunden in der Akutgeriatrie haben Oskar und Carlos ebenfalls bereits mit Bravour bestanden. In enger Absprache mit den medizinischen Kollegen vor Ort bekommt Dr. Tanja Weidlich vor den Besuchen mit ihren Hunden eine Liste der Patienten, die besucht werden können. Die warten dann entweder im Aufenthaltsraum oder, wenn sie nicht mobil sind, in ihren Zimmern. „Es ist wundervoll zu erleben, wieviel die Hunde den Patienten geben. Sie wirken beruhigend oder belebend, sie schenken ihnen innere Ruhe oder nehmen die Schwere. Es ist unglaublich, welches Gespür die Tiere haben, die wissen genau, für was jemand empfänglich ist. Es gibt Patienten, die wollen erst nicht so richtig, aber die Hunde gehen grad zu denen immer wieder hin, sie setzen sich dazu, sie bleiben hartnäckig. Und dann beginnen diese Menschen plötzlich doch, den Hund zu streicheln und man kann sehen, wie unglaublich gut es ihnen tut“, erzählt Dr. Weidlich. Auch die leitende Ärztin der Akutgeriatrie Trostberg, Dr. Marianne Gerusel-Bleck kann bestätigen: „Wir haben erlebt, dass sich verschlossene Patienten, die mit den Tieren in Kontakt waren, endlich geöffnet haben und wir dadurch an Informationen gelangen konnten, die uns in Diagnostik und Behandlung ein ganzes Stück weitergebracht haben.“

Dass bei den Krankenhausbesuchen von Oskar und Carlos auf Hygiene geachtet wird, ist selbstverständlich, das ist nicht nur für die Patienten, sondern auch für die Hunde wichtig, die sich schnell mit Keimen infizieren können. Und weil die Tiere einen empfindlichen Magen haben, dürfen die Patienten nur Leckerlis verfüttern, die sie vorher von Dr. Weidlich bekommen haben. „Die beiden würden sonst alles fressen. Da haben sie leider in der Prüfung auch nicht gut abgeschnitten. Sie hätten zu jemandem hinlaufen und ohne das Leckerli von ihm zu nehmen, wieder zurückkommen sollen. Aber sie konnten leider nicht widerstehen.“

Bereicherung fürs Team

Auch im Krankenhausteam haben Oskar und Carlo auf Anhieb alle Herzen erobert und ihren festen Platz. „Schon bei ihrem ersten Besuch wurden die Hunde so herzlich von allen empfangen und es ist klar, dass auch von ihnen ein Bild an die Mitarbeiter-Wand muss“, freut sich die leitende Ärztin Dr. Gerusel-Bleck. „Die Tiere geben nicht nur den Patienten viel, sondern auch uns, da herrscht gleich ein ganz anderes Arbeitsklima, wenn sie da sind. Und es haben sich auch sofort Paten gefunden, die die Besuche der Hunde bei den Patienten vorbereiten.“

Was von außen nach Spaß und Kuscheln ausschaut, ist für Oskar und Carlo trotzdem Arbeit. Sich von Fremden anfassen lassen, aufmerksam zu sein, alle Kommandos zu hören und die vielen fremden Gerüche sind für die Tiere anstrengend. Deswegen bleibt Dr. Tanja Weidlich meist nicht länger als eine halbe bis eine dreiviertel Stunde. „Danach sind die beiden fix und fertig und schlafen im Auto sofort ein“, sagt sie. Neben der Akutgeriatrie besucht die Ärztin mit ihren Hunden auch die anderen Häuser der Kliniken Südostbayern, wenn sie dort gebraucht wird, etwa die Kinderklinik in Traunstein oder die Palliativstation in Bad Reichenhall und Traunstein. Sie macht das ehrenamtlich. Und Oskar und Carlo erhalten ihren Lohn in Form von gesunden Leckerlis.

30.03.2023 - Klinikum Traunstein

Gut gerüstet in die berufliche Zukunft

Erste Klasse der Generalistischen Pflegeausbildung in Traunstein feiert ihren Abschluss

Abschlussklasse 20a
Abschlussklasse 20a

Die Prüfungen sind vorbei und unsere Absolventinnen und Absolventen können ihren Abschluss gebührend feiern! Begleitet durch einen Festakt, an dem viele Gäste aus Politik und Klinikleitung teilnahmen, bekamen die Schülerinnen und Schüler der ersten Klasse der Generalistischen Pflegeausbildung der Berufsfachschule für Pflege in Traunstein ihre Zeugnisse überreicht.  mehr...

Vor drei Jahren startete die Klasse 20a an unserer Berufsfachschule für Pflege in Traunstein. Was diese Klasse so besonders macht: Sie starteten als erste Klasse in der Generalistischen Pflegeausbildung. Das neue Pflegeberufegesetz wurde am 1. Januar 2020 eingeführt und die erste Klasse startete bereits im April. Der erste Schultag der Aprilklasse 2020 mit der neuen Ausbildung war gut geplant, um so ungeplanter kam die Pandemie mit den ersten Regelungen und Lockdown bereits am 16. März 2020.

Die Klassenleitung Caroline Schiroky erzählte "Wer hätte zum Start der Ausbildung gedacht, dass uns die Maske fast durchweg in der 3-jährigen Ausbildung begleitet und wir diese fast bis zum Schluss getragen haben. Wir sehnten uns so nach einem normalen Klassenausflug".

Doch die Klasse 20a ließ sich nicht unterkriegen, die Klassengemeinschaft war durchweg zu spüren und die Begeisterung füreinander. Jede und jeder, der sein Zeugnis entgegennahm wurde von Jubel und Klatschen seiner Kolleginnen und Kollegen begleitet.

Die stellvertretende Schulleitung Bernhard Wendl begrüßte die Klasse und die Teilnehmenden der Abschlussfeier auf insgesamt 7 Sprachen! Denn eine weitere Besonderheit der Klasse 20a ist, dass sie ein Vorbild für Diversität ist! Insgesamt 7 Nationalitäten waren in der Klasse vertreten, was auch besonders die politischen Vertreter Josef Konhäuser, Stellv. Landrat Landkreis Traunstein, Burgi Mörtl-Körner, Zweite Bürgermeisterin Traunstein, Marianne Penn, Zweite Bürgermeisterin Trostberg, Reinhold Schroll, Zweiter Bürgermeister Traunreut und Herbert Strauch, Bürgermeister Übersee, sehr beeindruckte und auch noch spontan in deren Reden mit eingeflossen ist.

Trotz allem Neuen, was die generalistische Pflegeausbildung mit sich gebracht hat, trotzten unsere Absolventinnen und Absolventen entgegen. Insgesamt erhielten vier Absolventinnen und Absolventen eine Urkunde der Regierung von Oberbayern und wurden für ihre hervorragende Leistungen ausgezeichnet.

Rednerinnen und Redner betonten die Schlüsselfunktion der Pflege für unsere Gesellschaft und dass die Pflege aktuell das größte Entwicklungspotential aufweist und sich stets im Wandel befindet. Die Pflegeleitung des Klinikums Traunstein, Gertrud Wyhs, betonte auch die neue Qualität der generalistischen Pflegeausbildung unserer Absolventinnen und Absolventen. "Das Wissen, was da ist, ist enorm und vielfältig. Sie sind nun Teil einer wunderbaren Berufsgruppe", so Wyhs.

Während die Absolventinnen und Absolventen gefeiert wurden, wurde in den einzelnen Reden auch auf alle Beteiligten eingegangen, die für diesen Erfolg mit verantwortlich sind: Das gesamte Schulteam der Berufsfachschule für Pflege, das Sekretariat, das Schulleitungsteam, die Lehrkräfte oder die Zentrale Praxisanleitung. Auch dem Ausbildungsverbund Pflege gehört an dieser Stelle ein Dank ausgesprochen, da er aufgrund des neuen Pflegeberufegesetzes die Kooperationen mit den externen Einsatzträgern für den praktischen Ausbildsteil organisiert hat. Stefan Köhler, Geschäftsbereichsleiter Personal und Bildung der KSOB, lobte die hochwertige Ausbildung, die an der Berufsfachschule für Pflege der Kliniken Südostbayern angeboten wird.

Natürlich ließen es sich die Schülerinnen und Schüler der Klasse 20a es sich nicht nehmen, ein paar Worte an ihre Klassenlehrerin Caroline Schiroky und an das Lehrkräfteteam zu richten, was sie in Form eines Gedichts taten, welches so manchen Lacher hervorlockte! Eine Bildpräsentation der Klasse 20a rundete die Veranstaltung ab.

Gut gerüstet gehen die Absolventinnen und Absolventen nun ihren beruflichen Weg, für den wir alles erdenklich Gute wünschen.

24.03.2023 - Klinikum Traunstein

OP-Roboter „da Vinci“ hilft bei heiklen Eingriffen

Das Klinikum Traunstein setzt ab April eines der weltweit modernsten Systeme ein

Der neue vierarmige Kollege steht bereits im Traunsteiner Op.
Der neue vierarmige Kollege steht bereits im Traunsteiner Op.

Eines der international modernsten Robotiksysteme wird künftig die Arbeit der Chirurgen im Klinikum Traunstein ergänzen. Die neue Operationstechnik mit Hilfe des vierarmigen „daVinci Xi“-Systems bringt für Ärzte wie Patienten eine ganze Reihe von Vorteilen mit sich. Der Hersteller Intuitive Surgical ist mit aktuell 6.700 eingesetzten Geräten und 15 Millionen Engriffen weltweit Marktführer. mehr...

In Traunstein wird das Robotiksystem mit dem Namen des berühmten Künstlers und Wissenschaftlers aus der Renaissance ab 1. April das Angebotsspektrum in den Bereichen Urologie, Gynäkologie, Viszeralchirurgie und perspektivisch in der Thoraxchirurgie ergänzen. Mit Prof. Dr. Boris Schlenker wird zudem einer der renommiertesten Operateure auf diesem Gebiet das Chefärzte-Team der Urologie in Traunstein ergänzen. Mit rund 2.000 durchgeführten Operationen mit dem daVinci-System verfügt er über sehr große Erfahrung.

Die Neueinführung folgt der im letzten Jahr verabschiedeten Unternehmensstrategie der Kliniken Südostbayern, „KSOB 2.0“. Sie sieht die Weiterentwicklung des Klinikums Traunstein zum spezialisierten Schwerpunktversorger vor. Aktuell werden in den KSOB mit Ihren sechs Standorten und über 1.200 Planbetten pro Jahr rund 160.000 Patienten ambulant und stationär versorgt. Im Zuge der Neuausrichtung hat sich die Klinikführung mit der zunehmenden Bedeutung der roboterassistierten Chirurgie auseinandergesetzt und sich für den Einsatz des hochspezialisierten daVinci-Robotiksystems für bestimmte Operationen entschieden.

Es setzt sich aus einem Instrumententurm mit dem vierarmigen Roboter und einer Steuerungskonsole zusammen, mit welcher der Operateur die Roboterarme und OP-Instrumente bedient. Der Zugang zum Operationsfeld in der Körperhöhle mit einem daVinci-System erfolgt wie bei der konventionellen laparoskopischen Operation mit der sogenannten Schlüssellochtechnik mittels mehrerer millimeterlanger Schnitte. Über diese Zugänge werden dann die verschiedenen Hochpräzisions-Instrumente eingeführt.

Die Instrumente des daVinci-Systems verfügen über eine geringe Größe und sind in verschiedene Richtung drehbar. Für den Patienten bringt diese Operationstechnik verschiedene Vorteile mit sich. Dazu gehört eine präzisere Präparationstechnik bei Tumoroperationen, geringerer Blutverlust, geringe Gewebeschädigungen, niedrigere Verweildauer und schnellere Genesung nach dem Eingriff.

Des Weiteren stellt die KSOB mit dem neuen OP-Roboter eines der modernsten medizintechnischen Systeme zur Verfügung. Um die hohen Qualitätsstandards der KSOB zu erfüllen, werden die Mitarbeiter durch den Hersteller entsprechend aus- und weitergebildet.

„Nach einer gut einjährigen Planungsphase und einer großartigen Teamleistung ist es gelungen, eines der modernsten Medizintechniksysteme am Standort Traunstein zu implementieren. Es steht als Alleinstellungsmerkmal in der Region für die hohe Versorgungskompetenz unserer Kliniken“, erklärte Vorstandsvorsitzender Dr. Uwe Gretscher anlässlich der baldigen Neueinführung. 

„Es freut uns sehr, dass unseren Patienten mit dem daVinci Xi-OP-Robotiksystem die bestmögliche und schonendste OP-Technik speziell für komplexe und onkologische Eingriffe zur Verfügung steht“, erläuterte Dr. Stefan Paech, Medizinischer Leiter der KSOB.  „Dies stellt eine wichtige Ergänzung unseres umfassenden Leistungsspektrums dar.“  

Vorständin Elisabeth Ulmer freute sich, dass die Mitarbeitenden der Kliniken Südostbayern in einem modernen Arbeitsumfeld tätig sein dürfen. Durch eine Kooperation mit dem Hersteller und einem internen Weiter- und Ausbildungskonzept werden die Mitarbeiter optimal auf den Einsatz und die Zusammenarbeit mit dem daVinci-System vorbereitet.   Die Praxiserfahrung mit der neuen Technologie in Traunstein werden im Rahmen eines Folgeartikels beleuchtet.

03.03.2023

Bewährtes Vorstandsteam der Kliniken Südostbayern macht weiter

Aufsichtsrat der Kliniken Südostbayern AG verlängert Vorstandsverträge - Dr. Uwe Gretscher und Elisabeth Ulmer erneut zum Vorstand berufen

Von links: Aufsichtsratsvorsitzender und Landrat Traunstein Siegfried Walch, Vorstand Elisabeth Ulmer, Vorstandsvorsitzender Dr. Uwe Gretscher, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender und Landrat Berchtesgadener Land Bernhard Kern.
Von links: Aufsichtsratsvorsitzender und Landrat Traunstein Siegfried Walch, Vorstand Elisabeth Ulmer, Vorstandsvorsitzender Dr. Uwe Gretscher, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender und Landrat Berchtesgadener Land Bernhard Kern.

Einstimmig hat der Aufsichtsrat der Kliniken Südostbayern AG (KSOB) Dr. Uwe Gretscher für weitere fünf Jahre erneut zum Vorstandsvorsitzenden bestellt. Elisabeth Ulmer konnte für ein weiteres Jahr, bis zu ihrem wohlverdienten Ruhestand Ende 2024, gewonnen werden und wurde ebenfalls wieder zum Vorstand bestellt. Damit setzt der Aufsichtsrat weiter auf das erfolgreiche Team, auf die bewährte Zusammenarbeit und auf Kontinuität. mehr...

Siegfried Walch, Landrat des Landkreises Traunstein und Aufsichtsratsvorsitzende, begründet die Wiederbestellung der beiden Vorstände mit den Worten „Belegschaft, Betriebsräte, Aufsichtsrat und Vorstandschaft haben die Kliniken in den letzten Jahren stark aufgestellt. Jeder arbeitet mit großem Engagement. Die Kliniken Südostbayern AG steht trotz der Herausforderungen sehr gut da. Deswegen wollen wir am bewährten Team festhalten und sind sehr froh, dass die Vorstandschaft die Kliniken weiterhin leiten wird.“

Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Bernhard Kern, Landrat des Landkreises Berchtesgadener Land, betont: „Wir wollen auch in Zukunft eine wohnortnahe, hochwertige und bezahlbare Gesundheitsversorgung für alle Menschen in unserer Region und die Kliniken in kommunaler Trägerschaft erhalten. Dr. Uwe Gretscher und Elisabeth Ulmer leisten dazu mit ihrem Wirken an der Spitze der KSOB einen entscheidenden Beitrag. Deshalb freut es mich, dass wir unsere erfolgreiche Zusammenarbeit fortsetzen.“ 

Mit der Wiederbestellung bekräftigt der Aufsichtsrat das Vertrauen in die Leistungen der gesamten Führungsmannschaft und ist sicher, dass das Vorstandsteam, gemeinsam mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der KSOB, die bevorstehenden großen Herausforderungen des Gesundheitswesens im Interesse der Versorgungsqualität in der Region stemmen wird.

24. Februar 2023

Seltene Krankheiten erkennen

Anlaufstelle für „Pulmonalarterielle Hypertonie“ an der Kreisklinik Bad Reichenhall

PD Dr. Tobias Lange
PD Dr. Tobias Lange

Auf der ganzen Welt wird jedes Jahr am letzten Tag im Februar der „Tag der seltenen Erkrankungen“ begangen. Allein in Deutschland sind rund vier Millionen Menschen von seltenen Erkrankungen betroffen. Eine davon ist die „Pulmonalarterielle Hypertonie“, eine spezielle Form von Lungenhochdruck. Dr. Tobias Lange, Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin, Pneumologie und Beatmungsmedizin an der Kreisklinik Bad Reichenhall hat trotz der Seltenheit viel Erfahrung mit diesem Krankheitsbild. mehr...

Patienten mit seltenen Krankheiten haben oft einen langen Leidensweg. Nicht selten werden sie jahrelang falsch behandelt oder ihre Beschwerden als psychosomatisch abgetan. Sie rennen von Arzt zu Arzt, bis endlich die richtige Diagnose gestellt wird. Da seltene Erkrankungen eine Gruppe von sehr unterschiedlichen und zumeist komplexen Krankheitsbildern bilden können, ist es für Mediziner nicht leicht, sie sofort zu erkennen. Viele seltene Erkrankungen beginnen schleichend und verlaufen chronisch. Rund 80 Prozent sind genetisch bedingt. Auch wenn die einzelnen Erkrankungen jeweils für sich selten sind, die Zahl der Betroffenen ist wegen der Fülle solcher Erkrankungen insgesamt hoch und liegt allein in Deutschland bei rund vier Millionen.

Einer dieser seltenen Krankheiten ist die „Pulmonalarterielle Hypertonie“ (PAH). Sie ist eine Unterform der „Pulmonalen Hypertonie“ (PH), auch als Lungenhochdruck bekannt. Bei der „Pulmonalarteriellen Hypertonie“ werden die ersten Krankheitsanzeichen wie Luftnot bei Belastung und Müdigkeit von den Patienten oft selbst kaum wahrgenommen. Die Betroffenen sind meist zwischen 20 und 40 Jahre alt. Frauen erkranken doppelt so oft wie Männer.

 

Dauerbelastung des rechten Herzens

„Bei der PAH bauen sich die Lungengefäße aus einem noch nicht vollständig erforschten Grund um. Das rechte Herz muss infolgedessen einen immer höheren Druck pumpen, um das Blut durch die Lunge zu transportieren. Weil die Ausbreitung der Krankheit langsam geschieht, gewöhnt sich das rechte Herz zunächst daran, das heißt es wird Muskelkräftiger und kann diesen hohen Druck anfangs noch pumpen“, erklärt Dr. Tobias Lange, Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin, Pneumologie und Beatmungsmedizin an der Kreisklinik Bad Reichenhall. Erst wenn es zu Wassereinlagerungen in den Beinen komme, zu einem niedrigen Blutdruck - insbesondere nach Anstrengung -, zu gestauten Halsvenen, einem schnellen Völlegefühl, Druck im Oberbauch und einer vergrößerten Leber, würden die Zeichen für eine fortgeschrittene Rechtsherz-Belastung eindeutiger. Das sei meist der Zeitpunkt, so Dr. Tobias Lange, an dem die Erkrankung festgestellt werde.

 

In seiner Zeit als Oberarzt am Universitätsklinikum Regensburg hat der Pneumologe rund 80 PAH-Patienten betreut und klinische Studien durchgeführt. Er erklärt: „Bei einer jungen Frau Anfang 40, die ohne erkennbaren Grund immer schlechter Luft bekommt, mehrere Ärzte aufsucht, von denen niemand etwas findet oder vielleicht erstmal auf Asthma getippt wird, weil die Lungenfunktion leicht beeinträchtig ist, können von den ersten Beschwerden bis zur endgültigen Diagnose, die nur mit einem Rechtsherz-Katheter gestellt werden kann, zwischen zwei und drei Jahre vergehen. Das ist eine sehr lange Zeit. Aber diese Erkrankung ist so selten, man kann natürlich nicht jeden, der mal schlecht Luft bekommt gleich zum Kardiologen oder Pneumologen schicken“. Die aktuellen Leitlinien für Pulmonale Hypertonie setzten daher bei den Hausärzten an und geben Empfehlungen, die ihnen die Schritte in Richtung der Diagnosefindung erleichtern sollen, von der gründlichen Anamnese über die Erhebung der Sauerstoffsättigung bis zur Durchführung eines EKGs und eines Markers für Herzbelastung im Blut.

 

Diagnostik und Behandlung an der Kreisklinik Bad Reichenhall

Noch vor Jahren lag die statistische mittlere Lebenserwartung mit „Pulmonalarterieller Hypertonie“ nach der Diagnose und unbehandelt bei 2,8 Jahren. Mittlerweile sei es aber eine gut zu behandelnde chronische Erkrankung geworden, so Chefarzt Dr. Lange, und zwar auch an der Kreisklinik Bad Reichenhall. „Wir können bei uns die Patienten abklären und diagnostizieren. Das bedeutet im ersten Schritt viele Erkrankungen des linken Herzens und der Lunge auszuschließen und im zweiten einen Rechtsherz-Katheter durchzuführen. Wir arbeiten hier auch in Kooperation mit den niedergelassenen kardiologischen und pneumologischen Kollegen“. Ein längerfristiges Ziel könnte die Etablierung eines kleinen Zentrums sein, ähnlich dessen am Uniklinikum Regensburg. „Dann müssten Patienten nicht mehrmals im Jahr nach München geschickt werden, sondern könnten bei uns betreut und behandelt werden“, sagt Pneumologe Dr. Lange.

22. Februar 2023

Mit kleinstem Schnitt zur schnellen Genesung

Chirurgie in der Kreisklinik Bad Reichenhall vervollständigt ihr Team

Dr. Karsten Wachtel, Leitender Oberarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie Bad Reichenhall
Dr. Karsten Wachtel, Leitender Oberarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie Bad Reichenhall

Dr. Karsten Wachtel ist seit Dezember neuer leitender Oberarzt der Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie an der Kreisklinik Bad Reichenhall. Er ist unter anderem spezialisiert auf Minimalinvasive Chirurgie und will künftig die Abdominalchirurgie am Reichenhaller Standort forcieren. mehr...

„Wir haben uns für den Besten entschieden“, freut sich Chefarzt Dr. Thomas E. Langwieler über den chirurgischen Neuzugang an der Kreisklinik Bad Reichenhall. Langwieler, der auch die Traunsteiner Allgemein-, Viszeral- und Minimalinvasive Chirurgie leitet. Er sieht in Dr. Wachtel nicht nur einen Kollegen, auf den er sich 100-prozentig verlassen kann, sondern schätzt auch dessen Expertise, vor allem, was die Minimalinvasive Chirurgie, auch „Schlüsselloch-Chirurgie“ genannt, betrifft. Die Minimalinvasive Chirurgie wird seit September 2015 in verstärktem Maße in der Reichenhaller Kreisklinik eingesetzt. Damals übernahm Dr. Langwieler als Chefarzt die Chirurgische Abteilung in der Kreisklink. „Wir wollen die Patienten nicht mehr von oben bis unten aufschneiden“, so Dr. Langwieler. Anders als bei der „offenen Technik“ wird bei minimalinvasiven Eingriffen die Verletzung von Gewebe durch möglichst kleine Zugangswege so gering wie möglich gehalten. Außerdem werden andere Instrumente als in der konventionellen Chirurgie benutzt. Der Operateur sieht das zu behandelnde Gebiet über ein Endoskop und kann die Operation mit Hilfe der in den Körper eingeführten Instrumente vornehmen.

 

Dr. Karsten Wachtel war zuletzt Chefarzt eines Kreiskrankenhauses in der Nähe von Zwickau. Davor konnte er an verschiedenen Stationen viel Fachwissen sammeln, auch in der Reflux- und Stroma- sowie in der Adipositas-Chirurgie. Man versteht darunter eine Vielzahl von Eingriffen, die an Menschen mit krankhaftem Übergewicht und dessen Folgeerkrankungen durchgeführt werden. Sie stellt medizinisch zwar das invasivste Mittel dar, ist allerdings bei ausgeprägtem krankhaftem Übergewicht die einzig nachhaltig wirksame Therapie. Chefarzt Dr. Langwieler sieht daher entsprechende Einsatzmöglichkeiten und Bedarf in der Region. 

 

Was die Chirurgie für Dr. Wachtel interessant macht? „Wir versuchen mit unserer Art der Medizin den Patienten zu heilen. Er kann nach der Behandlung wieder alles machen, ohne dass er dafür Medikamente benötigt. Die Laparoskopische Chirurgie, bei der mit einem optischen Instrument und weiteren Werkzeugen Eingriffe in der Bauchhöhle durchgeführt werden, ist sehr schonend. Patienten haben mit dieser Methode weniger Schmerzen, sie sind viel schneller fit und zurück im häuslichen Umfeld. Früher wären sie erst zwei Tage auf der Intensivstation gelegen, heute lächeln sie einen schon bei der ersten Visite an. Das motiviert sehr.“

 

Mit der Einstellung von Dr. Karsten Wachtel ist die Chirurgie an der Kreisklinik Bad Reichenhall wieder voll besetzt und die Rundumversorgung der Patienten aus dem ganzen Berchtesgadener Land an 24 Stunden und sieben Tagen gewährleistet. In der Abteilung für Allgemein-, Viszeral-, Thoraxchirurgie werden Erkrankungen der Eingeweide, der Bauchwand, der Lunge und des Brustkorbs operativ behandelt. Die Lungen-Chirurgie am Standort Bad Reichenhall ist das Zentrum für alle Häuser der Kliniken Südostbayern. Aufgrund der Corona-Pandemie mussten die vergangenen zwei Jahre viele chirurgische Eingriffe verschoben werden. Personal wurde umstrukturiert, um Intensivstationen zu verstärken. Auch der enge Kontakt mit den niedergelassenen Hausärzten hat hierunter leider gelitten. Umso wichtiger für Dr. Karsten Wachtel sich in den kommenden Wochen persönlich bei den Kollegen vorzustellen. Chefarzt Dr. Thomas E. Langwieler wird ihn dabei begleitend unterstützen. Auf was sich der neue Oberarzt außerdem freut? Auf warmes, schönes Flugwetter, denn Dr. Wachtel ist leidenschaftlicher Gleitschirmpilot.

16. Februar 2023

Kinderkriegen ist auch Männersache

Familienzimmer in der Kreisklinik Bad Reichenhall werden gut genutzt

Vater Jan Reinoß im Familienzimmer mit Sohn Elias
Vater Jan Reinoß im Familienzimmer mit Sohn Elias

Väter spielen bei einer Geburt längst keine Nebenrolle mehr. Sie sind für die Frauen ein wichtiger Begleiter. Ihre Anwesenheit gibt ihnen Sicherheit und Halt. Deswegen werden im Kreißsaal der Kreisklinik Bad Reichenhall die werdenden Väter von Anfang an mit eingebunden. mehr...

Dass Männer ihre Partnerinnen schon während der Schwangerschaft begleiten und bei der Geburt ihrer Kinder dabei sind, ist für das Hebammenteam der Kreisklinik Bad Reichenhall völlig normal. „Die Männer gehören dazu, von Anfang an. Sie gehen mit ihren Partnerinnen spazieren, kümmern sich um sie, wir leiten sie an, welche Massage sie machen können oder wie sie die Frauen in der Geburtsposition unterstützen können“, sagt Hebamme Sindy Kienberger. Sie weiß: Eine Geburt kann sich hinziehen, über Stunden, manchmal sogar über Tage. Da tut es den Frauen gut, wenn die vertraute Person die ganze Zeit bei ihnen ist. Außerdem ist der Mann ein wichtiger Vermittler zwischen Klinikpersonal und ihnen. Er kann sicherstellen, dass ihre Wünsche und Bedürfnisse berücksichtig werden, vor allem wenn die werdende Mutter selbst gerade nicht die Kraft hat, sich entsprechend zu äußern. „Über die Väter finden wir sehr gut Kontakt zu den Frauen. Sie kennen ihre Partnerinnen in und auswendig und wissen, was sie brauchen“, bestätigt auch Hebamme und Stationsleiterin Verena Hellmann.

Rund 600 Frauen entbinden pro Jahr in der Kreisklinik Bad Reichenhall. Es gibt drei Kreißsäle und eine Gebärwanne mit 1,5 Metern Durchmesser. Hier kann sich die Frau frei bewegen und die Position einnehmen, die ihr guttut – immer unterstützt vom Partner an ihrer Seite. Sie kann ihr Kind in der Wanne zur Welt bringen oder das warme Wasser zwischendurch zur Entspannung nutzen.

Eine enge Verbindung aufbauen

Seit den 1970er Jahren hat sich die Geburtshilfe in Deutschland sehr gewandelt, die Frauen gebären nur noch selten daheim und zu 98% im Krankenhaus, und die werdenden Väter sind zunehmend im Kreißsaal anwesend. Mittlerweile begleiten über 90 Prozent ihre Partnerin zur Geburt. „Die Männer sind sehr informiert und waren meist schon beim Geburtsvorbereitungskurs dabei. Wahrscheinlich schauen sie sich sogar entsprechende YouTube-Videos an. Kinderkriegen ist nicht mehr nur Frauensache“, erzählt Sindy Kienberger. Verena Hellmann ergänzt: „Männer haben ein anderes Selbstverständnis, da klappt niemand mehr während der Geburt zusammen“. Ganz im Gegenteil, die Väter halten Hand, reichen ein Glas Wasser oder stützen die Frauen körperlich bei bestimmten Gebärpositionen. Ist das Kind da, dürfen die Männer die Nabelschnur durchschneiden - wenn sie das möchten - und ihrer Frau das Kind auf den Bauch legen. Auch bei der ersten Untersuchung, der sogenannten U1, direkt nach der Geburt dürfen die Männer sofort mitanpacken: halten, wickeln, anziehen - die Hebammen zeigen, wie alles geht.

War die Entbindung ein Kaiserschnitt, fällt den Männern eine wichtige Aufgabe zu: „Bonding“, auf Deutsch „Verbindung“. Während die Mutter noch im Operationssaal versorgt wird, bekommen sie das Neugeborene auf die nackte Brust gelegt. „Diese direkte Kontaktaufnahme, das Beschnuppern und sich vertraut machen mit dem Duft der Eltern in den ersten Minuten nach der Geburt, baut Vertrauen und Geborgenheit auf. Schutz, Wärme, Liebe und Zuwendung sind das, was jedes Baby braucht. Und auch die Eltern knüpfen durch das Bonding ein enges Band zu ihren Kindern“, erklärt Verena Hellmann.

Zu einer Familie werden

Nach einer Geburt brauchen frischgebackene Eltern und ihr Neugeborenes vor allem Ruhe. Nicht nur, um sich von der Anstrengung zu erholen. Es ist auch wichtig, Zeit zu Dritt verbringen zu können, um als Familie zusammenzuwachsen. Deshalb gibt es an der Kreisklinik Bad Reichenhall zwei Familienzimmer. Hier zieht der Vater mit ein, kann Tag und Nacht im Krankenhaus bleiben und bekommt als Selbstzahler ebenfalls volle Verpflegung. Sogar Geschwisterkinder können mituntergebracht werden. Die hellen Zimmer strahlen gemütliche Wärme aus. Sie sind mit einem großen Doppel- sowie einem Beistellbett für das Neugeborene, mit Tisch, Stühlen und Sessel, einem eigenen Bad sowie einem Balkon ausgestattet. Eines von ihnen hat gerade Jan Reinoß mit Säugling Elias bezogen. Seine Frau braucht noch viel Ruhe und Schlaf, umso mehr weiß Jan Reinoß das Familienzimmer in den ersten Tagen zu schätzen. „So kann ich Elias versorgen und er hat trotzdem die Nähe zu seiner Mutter“, sagt er. Elias ist das zweite Kind des jungen Ehepaars. Auch bei der ersten Geburt war der Vater im Kreißsaal dabei. „Wir können unseren Partnerinnen nichts abnehmen. Das ist für viele Männer vielleicht ungewohnt, wir sind ja sonst eher die Macher. Aber wir können sie unterstützen und dabei leiten einen die Hebammen sehr hilfreich an. Als ich meiner Frau unser Kind in den Arm legen durfte, habe ich trotzdem kurz kalte Füße bekommen“, erzählt er.

Sanft und sicher

„Mit einer Geburt werden aus Frauen Mütter und aus Männern Väter, in diese neuen Rollen müssen sie erstmal hineinfinden“, weiß Hebamme Sindy Kienberger und dabei helfen sie und ihre Kolleginnen der frischgebackenen Familie. Durchschnittlich drei Tage bleiben Mütter und Neugeborene im Krankenhaus, egal ob in einem Zweibett- oder Familienzimmer. Selbst Frauen mit Kaiserschnitten können oft schon nach drei bis vier Tagen entlassen werden. „In der Zeit, die sie bei uns sind, ist es unsere Aufgabe, den Eltern so viel wie möglich zu vermitteln und sie auf zuhause vorzubereiten“, sagt Verena Hellmann. Dass die Besuchszeit aufgrund der Corona-Pandemie noch auf 14 bis 17 Uhr eingeschränkt ist, wirkt sich hierbei positiv aus. Wenn sich Verwandte und Freunde nämlich die Klinke in die Hand geben, bleibt die Erholung oftmals auf der Strecke. „Wir haben die letzten Monate sehr gut beobachten können, dass die Mütter besser stillen und dass sie und das Baby wesentlich besser schlafen, wenn sie wenig Besuch haben. Sie können sich ganz auf sich konzentrieren und wir können die Frauen – und Väter - ungestört in allem anleiten“, sagt Stationsleiterin Verena Hellmann.

14.02.2023

Kooperation mit der Salzachklinik Fridolfing

Medizinischer Betreuung des neuen CTs durch die Radiologische Praxis im Fachärztezentrum Südostbayern GmbH

Während einer Feierstunde zur Einweihung des neuen CT, von links: Pflegedienstleiterin Johanna Hummelberger, Dr. Michael Hüller, Dr. Oliver Greil, Klinikleiterin Elisabeth Sinzinger, Landrat Siegfried Walch, Dr. Clemens Ketterl, Dr. Uwe Gretscher, Dr. Stefan Paech und 3. Bürgermeister Wolfgang Grösch.
Dr. Clemens Ketterl betreibt mit seinen Kollegen Katharina Atzenberger und Dr. Stefan Haslinger, Filialpraxis abwechselnd vor Ort

Das Fachärztezentrum Südostbayern GmbH (FÄZ) betreibt im Rahmen einer Zweigniederlassung in Kooperation das neu angeschaffte CT an der Salzachklinik Fridolfing mehr...

Das neue CT-Gerät in der Radiologie der Salzachklinik ermöglicht eine hochauflösende Bildgebung bei gleichzeitig deutlich reduzierter Strahlendosis.“ Deutlich bedeute in diesem Fall eine Reduktion um 40 Prozent bei gleichzeitig exzellenter Bildqualität, so Radiologe Dr. Clemens Ketterl. Ein spezieller „low dose scan“, der bei Aufnahmen der Lunge oder der Nasennebenhöhlen genutzt werde, reduziere die Strahlenbelastung sogar um unglaubliche 95 Prozent. Diese reduzierte Strahlendosis sei vor allem bei onkologischen Patienten mit wiederholenden Untersuchungen ein enormer Vorteil, weiß der Mediziner. Und dank der neuen Tablet-Steuerung könnten die Röntgenassistenten sogar während der gesamten Scan-Vorbereitung nahe beim Patienten bleiben, was die Untersuchung besonders für Kinder sehr viel angenehmer mache.

Dr. Ketterl und seine Kollegen Katharina Atzenberger und Dr. Stefan Haslinger, die ebenso wie er als Partner vom Fachärztezentrum der Kliniken Südostbayern GmbH mit einer Filialpraxis abwechselnd vor Ort sein werden, würden in Zukunft die Betreuung der Radiologie-Patienten übernehmen. Durch das ultramoderne Gerät sei es nun möglich, Ganzkörperaufnahmen in bis zu 64 Schichten aufzunehmen, so Ketterl. Dies sei unter anderem bei der Unfalldiagnostik oder der Erstdiagnostik bei Verdacht auf Schlaganfall oder Hirnblutungen enorm wichtig: „In kürzester Zeit können wir nun hochauflösende 3D-Aufnahmen erstellen und sie für eine sichere Diagnose nutzen.“ Er freue sich, dass damit künftig die behandelnden Ärzte vor Ort die umliegenden Hausarztpraxen unterstützen können. Zudem könnten durch die direkte Anbindung an das Fachärztezentrum Traunstein die Radiologen schnellen und direkten Zugriff auf eine Zweitmeinung ihrer Kollegen und Chirurgen der Salzachklinik oder der Kliniken Südostbayern erhalten.


10.02.2023 - Klinikum Traunstein

Großes Potenzial unter einem Dach

Die enge Zusammenarbeit der Abteilung für Strahlentherapie und des Druckkammerzentrums im Klinikum Traunstein bietet große Chancen für Patienten.

Stefan Pahler (links) und PD Dr. med. Matthias Hautmann gemeinsam in der Druckkammer
Stefan Pahler (links) und PD Dr. med. Matthias Hautmann gemeinsam in der Druckkammer

Die meisten Menschen verbinden das Druckkammerzentrum für hyperbare Sauerstofftherapie (HBO) unter anderem mit der Akutbehandlung von Tauchunfällen, der Behandlung chronischen, nicht heilenden Wunden oder neuerdings auch mit der Behandlung von Post-COVID-Symptomen. Auf den ersten Blick scheint sich deshalb kein direkter Zusammenhang mit der strahlentherapeutischen Behandlung von Tumorpatienten zu ergeben. mehr...

„Dem ist allerdings mitnichten so“, sagt Stefan Pahler, Facharzt für Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin, sowie leitender Druckkammerarzt des Druckkammerzentrums Traunstein. „Ein nicht unerheblicher Teil unserer Patienten hat entweder eine Strahlentherapie hinter sich oder bekommt parallel eine Strahlentherapie. Einen großen Teil dieser Patienten machen schlecht heilende Wunden nach Strahlentherapie aus.“

„Auch wenn die meisten dieser Patienten ursprünglich natürlich nicht bei uns im Haus behandelt wurden“, fügt er schmunzelnd hinzu.

„Auch die Kombination der hyperbaren Sauerstofftherapie unter laufender Bestrahlung bietet eine große Chance“, erklärt Privatdozent Dr. med. Matthias Hautmann, Chefarzt der Abteilung für Strahlentherapie am Klinikum Traunstein. „Diese Kombination hat schon eine lange Tradition. Allerdings ist sie mit einem gewissen Aufwand verbunden und es gibt sehr wenige Institutionen, an denen beide Optionen zur Verfügung stehen“, fügt er hinzu. Umso mehr freut er sich, dass diese Möglichkeit im Klinikum Traunstein angeboten werden kann.

Schon seit vielen Jahren ist bekannt, dass Tumore, die gut mit Sauerstoff versorgt sind, besser auf eine Strahlentherapie ansprechen als Tumore, die eine schlechte Sauerstoffversorgung aufweisen. Aufgrund des raschen Wachstums einiger Tumore und der mangelnden Blutgefäßversorgung im Rahmen dieses raschen Wachstums ist es nicht selten, dass Tumore eine verminderte Sauerstoffsättigung aufweisen. Ursächlich für das bessere Ansprechen und die bessere Prognose von Tumoren, die ausreichend mit Sauerstoff versorgt sind, ist die Wirkweise der Strahlentherapie. Sie führt unter anderem zur Bildung radikaler Sauerstoffmetabolite, die wiederum ihre Wirkung in Tumorzellen entfalten können.

Bereits Mitte des letzten Jahrhunderts gab es viele Versuche, die Wirkung der Strahlentherapie durch eine Aufsättigung des Tumorgewebes mit Sauerstoff zu verbessern. Nach wie vor existieren hierzu einige vielversprechende kleinere Studien. Im großen Maßstab konnte diese Therapie allerdings nicht umgesetzt werden. Hintergrund ist nicht, dass die Ergebnisse nicht ermutigend gewesen wären, sondern der erhöhte logistische Aufwand. Zudem gibt es nur sehr wenige Zentren in Deutschland, an denen zum einen ein sehr großes Spektrum der Strahlentherapie angeboten werden kann und zum anderen ein Druckkammerzentrum zur Verfügung steht.

„Es gibt immer wieder Patienten, die wir auf diese Art und Weise behandeln“, sagt Dr. Hautmann. „Insbesondere bei Gehirntumoren haben wir regelmäßig Anfragen“. Der Leiter des Druckkammerzentrums Stefan Pahler ergänzt: „Wir würden diese Therapieform gerne häufiger anbieten, allerdings müssen wir jeden Fall einzeln im Vorfeld beantragen“. Insgesamt besteht allerdings eine sehr gute Kooperation zwischen beiden Institutionen, es finden regelmäßige Absprachen zwischen den Ärzten statt. Für Patienten, die sich in der Abteilung für Strahlentherapie vorstellen und für die diese Therapieoption infrage kommt, wird zeitnah das Gespräch mit den Kollegen aus dem Druckkammerzentrum gesucht. Als erster Schritt wird die Tauglichkeit für eine Druckkammerbehandlung untersucht und mit dem Patienten die hyperbare Sauerstofftherapie besprochen. Ist der Patient für die Therapie geeignet und möchte diese durchführen lassen, wird das gesamte Konzept zwischen den Ärzten nochmals überprüft und endgültig festgelegt und es erfolgt die Unterstützung der Patienten bei der Antragsstellung. Es ist zudem geplant, im Lauf des nächsten Jahres eine Registerstudie aufzulegen, um die Ergebnisse noch besser zu erfassen und auch weitere Erkenntnisse gewinnen zu können.

Es gibt zwischen der hyperbaren Sauerstofftherapie und der Strahlentherapie nicht nur für die Verbesserung der Behandlungsergebnisse eine Überschneidung, die HBO kann auch bei den seltenen Fällen schwer heilender Wunden nach Strahlentherapie eine wichtige Rolle spielen.

„Auch wenn schwere Spätnebenwirkungen nach Strahlentherapie heutzutage sehr selten geworden sind“, erklärt Dr. Hautmann, „gibt es doch einige wenige Patienten, die solche Nebenwirkungen erleiden“. Mit den modernen Bestrahlungstechniken und den Möglichkeiten, die heute zur Verfügung stehen, ist zu erwarten, dass diese Nebenwirkungen auch in Zukunft weiter abnehmen und im Alltag nur noch eine sehr untergeordnete Rolle spielen werden. Dies war vor 10 bzw. 20 Jahren noch ganz anders – „und das sind die Patienten, die wir heutzutage im Druckkammerzentrum zumeist sehen“ ergänzt Stefan Pahler. „Früher gab es zum Beispiel nach Bestrahlung eines Prostatakarzinoms gelegentlich schwer heilende Darmgeschwüre oder anhaltende Blutungen aus der Blase“, erklärt Dr. Hautmann. Diese Erkrankungen eignen sich hervorragend für die hyperbare Sauerstofftherapie und heilen damit oftmals komplikationslos ab.

Das massiv erhöhte Sauerstoffangebot im Wundgrund oder der Blasenschleimhaut sorgt für eine erheblich bessere Wundheilung.

„Auch wenn es eine aufwendige und teils längere Behandlung für die Patienten bedeutet, lohnt sich dies in solchen Fällen, da die HBO die Ursache der Probleme dauerhaft beseitigen kann. Unsere Patienten kommen aus dem gesamten süddeutschen Raum“ erklärt Stefan Pahler. Wenn es Fälle aus der Abteilung für Strahlentherapie am Klinikum Traunstein sind, erfolgt auch hier eine gemeinsame Behandlung der Patienten. „Wie sich die schweren Spätnebenwirkungszahlen in Zukunft entwickeln, ist schwierig vorherzusagen“ ergänzt Dr. Hautmann. „Auf der einen Seite nehmen sie deutlich ab und stellen mittlerweile eine Seltenheit dar. Auf der anderen Seite sind wir durch die inzwischen deutlich bessere Prognose der Tumorerkrankungen auch häufiger mit der Notwendigkeit einer erneuten Bestrahlung konfrontiert. Wenn ein Patient tatsächlich zweimal an derselben Stelle bestrahlt werden muss, besteht natürlich ein erhöhtes Risiko für relevante Spätfolgen“.

„Sie sehen, uns wird die Arbeit nicht ausgehen“ resümiert Stefan Pahler. „Ich glaube, dass ich für meinen Kollegen spreche, wenn ich sage, dass uns die gemeinsame Behandlung der Patienten große Freude bereitet und dass wir uns sicher sind, dass mit dieser Kombination unter einem Dach ein Alleinstellungsmerkmal im süddeutschen Raum zu haben.“

02.02.2023

Unfallchirurgie Klinikum Traunstein betreut die deutschen Biathleten bei der offenen Europameisterschaft

Ende Januar fanden die Europameisterschaften mit weltweiter Beteiligung im schweizerischen Lenzerheide statt. 

Wie auch schon beim vorbereitenden IBU-Cup in Pokljuka Mitte Januar übernahm Christoph Knie die ärztliche Betreuung des Teams des deutschen Skiverbandes. Der ehemalige Biathlet und jetzige Assistenzarzt der Unfallchirurgie in Traunstein ist – dank Unterstützung von Prof. Dr. Gelse und der Klinikleitung - seit Mitte 2022 Teamarzt beim DSV. Zu seinen Aufgaben zählen unter anderem die akute Versorgung und Betreuung bei Unfällen, Behandlungen von Krankheiten, Verletzungs- und Infektprävention, sowie die Umsetzung der Antidoping-Richtlinien. „Wir hatten bei den vergangenen Events diesmal keine größeren medizinischen Vorfälle und sind insgesamt gesund durch die Rennen gekommen“, war sein Fazit zur bisherigen Saison. Die Wettkämpfe verliefen dabei äußerst erfreulich für das deutsche Team. Insgesamt gewannen die Athleten*innen zweimal Gold, einmal Silber und dreimal Bronze.

Das restliche Jahr wird Christoph Knie im Klinikum Traunstein dem DSV-Team beratend zur Seite stehen. Aufgrund der Standortnähe zum Biathlon–Bundesleistungszentrum Ruhpolding können Athleten in den Kliniken Südostbayern optimal saisonübergreifend und interdisziplinär betreut werden.

„Für die Sportler hier vor Ort ist es optimal auch einen Teamarzt aus der Region zu haben. Zumal wir im Klinikum Traunstein bei Bedarf sämtliche diagnostischen und medizinischen Möglichkeiten haben. Da sind ein kurzer Draht und der persönliche Bezug immens wichtig“, so Knie.

23.01.2023 - Kliniken Südostbayern

Ein starker Beckenboden

Spezialisten verschiedener Fachbereiche schließen sich im Beckenbodenzentrum der Kliniken Südostbayern zusammen

Es sind Tabuthemen, über die nicht gerne geredet wird: ungewollter Urin- oder Stuhlabgang, Senkung der Gebärmutter, Erkrankung der Hämorrhoiden. Allein in Deutschland leiden mehr als fünf Millionen Menschen aller Altersklassen unter Inkontinenz. Jede vierte Frau ist von Harninkontinenz betroffen. Im Beckenbodenzentrum der Kliniken Südostbayern haben sich deshalb Spezialisten verschiedener Fachbereiche zusammengeschlossen, um Patienten und Patientinnen die bestmögliche Therapie zu bieten. mehr...

Gynäkologin Dr. Yvonne Winkler ist leitende Oberärztin der Frauenklinik in der Kreisklinik Bad Reichenhall und koordiniert das Beckenbodenzentrum Südostbayern. Es vereint neben der Gynäkologie noch die Fachdisziplinen Urologie, Neurologie und die Koloproktologie, denn der Einfluss eines erkrankten Beckenbodens kann auch auf Dick- und Enddarm vielschichtig sein. „Häufig treten Beschwerden nicht isoliert, sondern in Kombination auf, das macht eine gemeinsame Betrachtung aus interdisziplinärer Sicht sinnvoll, so können wir eine optimale Therapie für die Patienten ableiten“, erklärt Dr. Yvonne Winkler.

Beim Beckenboden handelt es sich um eine dünne, schalenförmige Muskelgruppe, die sich im unteren Teil der Bauch-Becken-Höhle befindet. Der Beckenboden verschließt das Becken nach unten, stützt die inneren Organe und ermöglicht eine aufrechte Haltung. Und er sorgt dafür, dass die Schließmuskeln von Blase und Darm funktionieren. „Ein intakter Beckenboden ist wichtig, weil er die Lage der Organe im kleinen Becken sichert und ihre Funktionen gewährleistet“, erklärt die Oberärztin. Umgekehrt könne ein defekter Beckenboden zu Symptomen unterschiedlicher Art führen: Urin- und Stuhlhaltestörungen, Entleerungsstörungen oder Senkung und Vorfall von Organen sind nur einige Beispiele, die Patientinnen und Patienten viel Lebensqualität nehmen. Auch bei vielen neurologischen Erkrankungen wie etwa dem Parkinson-Syndrom, der Multiplen Sklerose oder einer Demenz komme es zu einer Blasen- und manchmal auch Darmentleerungsstörung, so Dr. Winkler.

Risiko Geburt

Nach einer Geburt leiden viele Frauen unter einer allgemeinem Harninkontinenz, vor allem wenn sie schwer verlaufen ist oder das Kind sehr groß war. Insgesamt sind etwa 25 Prozent, also ein Viertel der Frauen, betroffen, so die Medizinerin. Ungefähr bei der Hälfte der Patientinnen handle es sich um eine Stressharn- oder Belastungsinkontinenz, also ein Urinabgang beim Husten, Lachen oder Niesen. „Bei den restlichen ist es entweder eine Dranginkontinenz, das heißt man schafft es so gerade eben auf die Toilette oder hat einen ständigen Harndrang, oder es ist eine Kombination aus beiden.“

Die Beckenbodenmuskulatur arbeitet sowohl mit den Bauch- und Rückenmuskeln als auch mit der Atemmuskulatur zusammen. Sie erfüllt ihre Aufgaben automatisch, ohne dass man sich dessen bewusst ist. Man kann seine Muskeln aber auch bewusst anspannen und wieder loslassen, was bedeutet: Der Beckenboden lässt sich trainieren und dazu rät Dr. Winkler unbedingt, denn wie jeder andere Muskel kann auch der Beckenboden einfach mit der Zeit schwächer werden, unabhängig von Alter und Geschlecht. „Ein Training beugt dem vor und kann auch im Erkrankungsfall viel bewirken, vor allem bei jungen Patientinnen. Nach einer Geburt sollte man allerdings neun Monate damit durchhalten“.

Informationsveranstaltung Beckenboden

Am 3. Februar 2023 veranstaltet das Beckenbodenzentrum Südostbayern in der Klosterkirche Traunstein, Ludwigstraße 10, einen Informationstag. Weitere Informationen hier.

01.01.2023 - Kreisklinik Bad Reichenhall

Das "Neujahrsbaby"

der Kreisklinik Bad Reichenhall

Richmond heißt das erste Baby, das am 01.01. um 19:19 in der Kreisklinik Bad Reichenhall das Licht der Welt erblickt hat. Über die Geburt des 52cm großen und 3.515 Gramm schweren Babys freuen sich nicht nur die überglücklichen Eltern und der 4jährige Bruder, sondern auch das Team der Geburtshilfe an der Kreisklinik Bad Reichenhall.
Unser Bild zeigt Mutter Bridget Osaddebamwen mit dem kleinen Richmond, die in der Ramsau zuhause sind

02.01.2023 - Klinikum Traunstein

Die ersten beiden Babys 2023

im Klinikum Traunstein

Linda Marie (links im Bild) heißt das erste Baby, das zwar um 7.17 Uhr im neuen Jahr im Klinikum Traunstein zur Welt kam, Über die Geburt des 53 Zentimeter großen und 2540 Gramm schweren Babys freuen sich nicht nur die überglücklichen Eltern, sondern auch die größeren Geschwister, eine Schwester.

Am Abend, kurz vor 20 Uhr kam das zweite Neujahrsbaby, die kleine Maya (rechts) mit 2805 Gramm und 49 Zentimetern Größe zu Welt. Die Siegsdorfer Eltern Stephanie und Sead freuen sich unheimlich, vor allem auch der siebenjährige Bruder, über das neue Familienmitglied.

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