Pressemeldungen 2024

19.12.2024 - Kliniken Südostbayern

Abschied für eine verdiente Klinikmanagerin

KSOB-Vorständin Elisabeth Ulmer geht in den Ruhestand

KSOB-Vorständin Elisabeth Ulmer wurde in feierlicher Runde verabschiedet: (v.l.n.r.) KSOB-Vorstand Philipp Hämmerle, Altlandrat Georg Grabner, Landrat Bernhard Kern, KSOB-Vorstandsvorsitzender Dr. Uwe Gretscher, Altlandrat Hermann Steinmaßl und stellvertretender Landrat Josef Konhäuser
KSOB-Vorständin Elisabeth Ulmer wurde in feierlicher Runde verabschiedet: (v.l.n.r.) KSOB-Vorstand Philipp Hämmerle, Altlandrat Georg Grabner, Landrat Bernhard Kern, KSOB-Vorstandsvorsitzender Dr. Uwe Gretscher, Altlandrat Hermann Steinmaßl und stellvertretender Landrat Josef Konhäuser

Nach weit mehr als einem Jahrzehnt im Dienst der Kliniken Südostbayern AG (KSOB) wurde Frau Elisabeth Ulmer, ab 2012 stellvertretendes und seit 2014 ordentliches Mitglied des KSOB-Vorstands, in einer bewegenden Veranstaltung in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Über 70 Gäste – darunter Aufsichtsratsmitglieder, Familienangehörige, Freunde, langjährige Kolleginnen und Kollegen sowie ehemalige Weggefährten – nahmen an der feierlichen Veranstaltung im Klostergasthof Maria Eck in Siegsdorf teil. mehr...

Für die musikalische Umrahmung der Feier sorgte die Band mit Dr. Markus Ewald (Klavier), Oberarzt der Allgemeinchirurgie am KSOB-Standort Traunstein, seinem Sohn Benedikt (Schlagzeug) sowie dessen Freunden Luka Klećina (Melodiegitarre) und Dominik Spiegel (Bassgitarre).

„Ich darf mit großer Dankbarkeit auf eine Zeit zurückblicken, die von vielen wichtigen Ereignissen und Entwicklungen, aber auch von unzähligen bewegenden und sehr menschlichen Erlebnissen geprägt war“, erklärte Ulmer sichtlich gerührt. „Es war für mich eine Ehre, in unseren Kliniken arbeiten und wirken zu dürfen. Von Beginn an war ich begeistert von unserem Klinikverbund mit dem großgefächerten medizinischen Angebot und dies auf sehr hohem Niveau. Was mich dabei neben der sehr guten und professionellen Versorgung unserer Patienten immer angetrieben hat, war vor allem eines: das Wohl unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denen ich allen sehr herzlich danke für ihren unermüdlichen und enorm engagieren Einsatz. Es war mir stets ein Herzensanliegen, unter den oft nicht einfachen Rahmenbedingungen das Beste zu ermöglichen. Die damit verbundenen Begegnungen sind es auch, die mich jetzt mit einem gefüllten Erinnerungsschatz in meinen Neuanfang gehen lassen. Es ist nun sozusagen der Wind in meinen Segeln, der mich jetzt zu neuen Aufgaben und Erlebnissen trägt und ich darf die Segel setzen, wie und wohin ich möchte ... und darauf freue ich mich!“

Die Glückwünsche vom Landkreis Berchtesgadener Land überbrachte Landrat und KSOB-Aufsichtsratsvorsitzender Bernhard Kern: „Sie, verehrte Frau Ulmer, haben die Kliniken Südostbayern mit Ihrem unermüdlichen Einsatz, Ihren Visionen und Ihrem Herzblut geprägt. Dabei hatten Sie stets das Wohl der Kliniken, der Mitarbeiter und der Patienten im Blick und dafür gesorgt, dass wir auch in schwierigen Zeiten handlungsfähig bleiben. Wir werden Ihre offene und besonnene Art, Ihre Empathie und Ihre Fähigkeit, Menschen zu motivieren, sehr vermissen. Sie haben nicht nur als Vorständin, sondern auch als Mentorin, Kollegin und „gute Seele“ viele von uns inspiriert. Ich danke Ihnen für ihre herausragende Arbeit und Ihr unermüdliches Engagement für die KSOB-Familie und die Gesundheitsversorgung in unseren beiden Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land.“

Für den Landkreis Traunstein und in Stellvertretung von Landrat Siegfried Walch betonte Herr Josef Konhäuser: „Ihnen, liebe Frau Ulmer, ist es während Ihrer gesamten Zeit an den Kliniken Südostbayern auf herausragende Weise gelungen, Wirtschaftlichkeit einerseits und die sozialen Belange der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter andererseits in Einklang zu bringen. Dafür gebührt Ihnen Dank und unsere Anerkennung. Ich wünsche Ihnen vor diesem Hintergrund viele neue und, da bin ich mir sicher, interessante Aufgaben in Ihrem „Unruhestand“.“

Der KSOB-Vorstandsvorsitzende Dr. Uwe Gretscher rückte die Zusammenarbeit mit Ulmer in den Mittelpunkt: „Unsere Zeit an der Spitze der Kliniken war geprägt von Herausforderungen – und wir haben diese immer gemeinsam und mit Bravour gemeistert. Liebe Frau Ulmer, mit Ihrer Fähigkeit, Klammern zu bilden, Ihrem Engagement und enormen Fleiß haben Sie dafür gesorgt, dass wir heute als Kliniken mit unseren Beschäftigten gestärkt in die Zukunft blicken können, trotz aller wirtschaftlichen Herausforderungen. Sie hinterlassen große Fußstapfen und eine prägende Zeit. Sie haben nicht nur Kliniken geführt, sondern Menschen inspiriert und motiviert. Dafür gebührt Ihnen unser aller Dank.“

Die emotionale Veranstaltung, bei der auch die beiden Altlandräte Georg Grabner und Hermann Steinmaßl anwesend waren und die zudem von zahlreichen Anekdoten und Dankesreden geprägt war, bot den Gästen auch einen Einblick in die vielfältige Persönlichkeit der scheidenden Vorständin. Die Kliniken Südostbayern verabschieden eine Führungspersönlichkeit, die nicht nur die Entwicklung des Unternehmens, sondern auch die Gesundheitsversorgung in der Region nachhaltig vorangebracht hat.

16.12.2024 - Fachklinik Berchtesgaden

Weihnachtsvisite in der Fachklinik Berchtesgaden

Ein Lichtblick in der besinnlichen Zeit

Weihnachtsvisite in der Fachklinik Berchtesgaden
Weihnachtsvisite in der Fachklinik Berchtesgaden

Die Weihnachtszeit ist für viele Menschen eine Zeit der Freude, des Zusammenseins und der Besinnung. Doch für Patienten in einem Krankenhaus kann diese Zeit oft mit Einsamkeit und Sorgen verbunden sein. Eine Weihnachtsvisite im Krankenhaus bietet deshalb die Möglichkeit, ein wenig Licht und Wärme in den Krankenhausalltag zu bringen. Die Freunde der Fachklinik Berchtesgaden e.V. haben es sich auch dieses Jahr nicht nehmen lassen, die Vorbereitungen für die schon traditionelle Weihnachtsvisite schon Wochen im Voraus zu beginnen. mehr...

So wurden für die Patienten liebevolle kleine Geschenke gebastelt. Die Dekoration der Stationen mit Lichtern, Weihnachtsbäumen und festlichen Kränzen trägt dazu bei, eine fröhliche Atmosphäre zu schaffen. Es ist wichtig, dass die Patienten spüren, dass sie in dieser besonderen Zeit nicht vergessen werden.

Am vergangenen Mittwoch machten sich nun Mitglieder des Fördervereins der Freunde der Fachklinik Berchtesgaden e.V., begleitet vom Chor unter Leitung von Christa Hemetsberger, drei Engeln, den Bürgermeistern der umliegenden Gemeinden, Geistlichkeiten, Standortleitung Stefan Prawda, Pflegeleitung Eugen Siegle sowie Chefärztin Dr. Kornelia Zenker-Wendlinger mit den Ärzten der Fachklinik auf den Weg durch die Klinikflure. Mit einem Lächeln und einem offenen Ohr besuchten sie die Patienten in ihren Zimmern und Aufenthaltsräumen. Die Freude in den Augen der Patienten, als sie ein kleines Geschenk und eine liebevolle Karte von den Engeln erhielten, ist unbezahlbar. Weihnachtslieder, gesungen vom Chor, weckten Erinnerungen an frühere Feste.

Die Weihnachtsvisite hat eine tiefere Bedeutung, als es auf den ersten Blick scheint. Sie zeigt den Patienten, dass sie nicht allein sind und dass es Menschen gibt, die an sie denken. Für viele ist es ein Moment der Ablenkung von Schmerzen und Sorgen. Die Gespräche, das Lachen und die kleinen Gesten der Zuneigung können Trost spenden und Hoffnung geben.

Die Weihnachtsvisite in der Fachklinik Berchtesgaden ist deshalb mehr als nur eine langjährige Tradition; sie ist ein Zeichen der Menschlichkeit und des Mitgefühls. In einer Zeit, in der viele Menschen mit Herausforderungen kämpfen, bringt diese besondere Geste ein Stück Freude und Wärme in die Herzen der Patienten und ihrer Angehörigen. Es erinnert uns daran, dass die wahre Bedeutung von Weihnachten nicht nur im Schenken, sondern auch im Geben von Zeit und Liebe liegt.

13.12.2024 - Klinikum Traunstein

Liebgewonnene Tradition jährt sich zum 24. Mal

Chiemgauer Intensivtag des Klinikums Traunstein wieder spannend und gut besucht

v.l. Dr. Markus Barth, Oberarzt Medizinische Intensivstation am Klinikum Traunstein, Gisela Otrzonsek, Leitung Psychologischer Dienst der Intensivstationen am Klinikum Traunstein, Holger Liermann Oberarzt Intensivstationen am Klinikum Traunstein, PD Dr. Tom-Phillip Zucker, Ärztlicher Direktor am Klinikum Traunstein
v.l. Dr. Markus Barth, Oberarzt Medizinische Intensivstation am Klinikum Traunstein, Gisela Otrzonsek, Leitung Psychologischer Dienst der Intensivstationen am Klinikum Traunstein, Holger Liermann Oberarzt Intensivstationen am Klinikum Traunstein, PD Dr. Tom-Phillip Zucker, Ärztlicher Direktor am Klinikum Traunstein

Alle Jahre wieder veranstalten die Intensivstationen des Klinikums Traunstein den Chiemgauer Intensivtag, eine liebgewonnene Tradition, die dieses Jahr zum 24. Mal stattfand. Es ist ein Angebot an Fachpersonal aus Medizin und Pflege, Erfahrungen mit anderen Kliniken auszutauschen und an Erkenntnissen aus diversen Forschungsprojekten teilzuhaben. Über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer informierten sich auf dieser Fortbildungsveranstaltung über aktuelle Themen rund um die Versorgung von Patienten auf der Intensivstation. mehr...

Neben fachspezifischen medizinischen Themen wie beispielsweise Fallstricke der Blutdruckmessung, Diagnostik und Therapie des postoperativen Rechtsherzversagens, konnte man auch erfahren, warum es für Kinder wichtig ist, kranke Angehörige auf der Intensivstation zu besuchen und wie man trotz eines herausfordernden Berufsumfeldes gut schlafen kann.

In zwei Vortragsräumen fanden sieben Vorträge sowie Workshops statt. Durch die Veranstaltung führten die beiden Oberärzte und Intensivmediziner Dr. Markus Barth und Holger Liermann, sowie Gisela Otrzonsek vom Psychologischen Dienst der Intensivstationen am Klinikum Traunstein. Sechs externe Referenten waren dazu angereist aus Bern, Jena, München, Passau, Reutlingen und Bad Tölz. „Der Chiemgauer Intensivtag hat bereits Tradition bei uns und ich bin auch dieses Jahr dem Organisationsteam wieder sehr dankbar, für das spannende Programm und die hohe Qualität dieser Fortbildungsveranstaltung, so PD Dr. Tom-Phillip Zucker, Ärztlicher Direktor am Klinikum Traunstein.

Über ein äußerst sensibles Thema - Kinderbesuch auf der Intensivstation - referierte Dr. Teresa Deffner, Psychologin vom Universitätsklinikum Jena. Sie berichtete von ihren langjährigen positiven Erfahrungen und den Leitgedanken dahinter. „Das Unglück, das den Angehörigen auf die Intensivstation gebracht hat, können wir nicht rückgängig machen, aber wir können Kinder und Familien dabei begleiten, damit umzugehen. Es ergibt keinen Sinn, Kinder dabei auszuschließen. Die Kinder sind ohnehin betroffen und dann ist es wichtig, die Eltern darin zu ermutigen, sie dabei sein zu lassen“, so Teresa Deffner. Wie man Kinder und Familien gut begleitet, stellte sie dann an ganz praktischen Beispielen für die Teilnehmer dar und das Wissen konnte im anschließenden partizipativen Workshop noch gemeinsam erweitert werden.

Dr. Marie-Madlen Jeitziner, Leiterin des Bereichs der Pflegeforschung im Universitätsspital Bern, lenkte den Blick auf die Zeit nach der Intensivstation und die möglichen körperlichen, kognitiven und psychischen Langzeitfolgen einer intensivstationären Behandlung. Dafür gibt es mittlerweile eine Bezeichnung: das Post-Intensive-Care-Syndrom (PICS), aber wenig Behandlungsangebote. Eine davon ist die PICS-Ambulanz in der Charité in Berlin. „Die Betroffenen profitieren von angefertigten Intensivtagebüchern und Besuchen der Intensivstation nach einem Aufenthalt, weil sie sich oftmals beim Personal bedanken wollen. Dies sollte nach Möglichkeit kompetent begleitet werden.“, so Jeitziner im Vortrag.  „Dass es in Traunstein fest auf der Intensivstation angestellte Psychologinnen gibt, sei ein echter Trumpf für das Krankenhaus“, lobte Dr. Jeitziner zudem. Möglich gemacht wird das durch die Förderung der Eva Mayr-Stihl Stiftung, die auch den Intensivtag unterstützt.

PD Dr. Andrea Meidert von der LMU München stellte die Ergebnisse ihrer Forschung vor. Sie überraschte das Publikum mit der Erkenntnis, dass die Messung des Blutdrucks durch eine klassische Armmanschette an Genauigkeit abnimmt, je mehr die Werte sich vom Normalwert entfernten. „Ein niedriger Blutdruck werden falsch zu hoch und ein zu hoher Blutdruck falsch zu niedrig gemessen. Interessanterweise kann man mit der Armmanschette gerade die schlechten Werte nicht richtig messen, die auf der Intensivstation behandelt werden müssen, legte Dr. Meidert überzeugend dar. Gut, dass es bereits genauere und vor allem kontinuierliche innovative Messmethoden gibt, auf die man zurückgreifen kann und die am Klinikum Traunstein auch bereits zur Verfügung stehen. Weitere interessante Neuheiten befinden sich noch in der Entwicklung.

Prof. Dr. Michael Lehrke referierte als Chefarzt der Kardiologie in Traunstein und Bad Reichenhall und sensibilisierte das Fachpublikum zur Diagnose und Behandlung des akuten Rechtsherzversagens nach Operationen. „Unbehandelt kann diese seltene Komplikation zum Tod führen. Sie muss darum zeitig erkannt werden, dann kann das Überleben mit einer gut abgestimmten multidisziplinären Therapie gut gesichert werden.“, so der Experte Professor Lehrke.

Oliver Coolens, B.A., M.A. kam aus der Akademie für Pflegekräfte in Reutlingen nach Traunstein und fasste in seinem Referat die neuesten Forschungsergebnisse über Methoden für optimale Hygienemaßnahmen im Mund-Rachenraum und der Zähne bei beatmeten Patienten zusammen. Damit könne man erheblich dazu beigetragen, die Häufigkeit von Lungenentzündungen und auch Beatmungstagen zu reduzieren.

Über das „Phantom“ der durch Kontrastmittelgabe verursachten Nierenschädigung sprach Prof. Dr. Carsten Böger, Chefarzt der Nephrologie, Rheumatologie und Diabetologie am Klinikum Traunstein. „Es ist eine noch immer viel gefürchtete Komplikation, die sich aber als viel unbedeutender herausgestellt, als man früher angenommen hat. Sozusagen ein Phantom, flüchtig und ohne nennenswerte Substanz.“, beschrieb Böger die allgemeine Sorge. Angst vor solchen Nierenschädigungen müsse man heute nur noch in seltenen Fällen haben. So muss auch auf wichtige Untersuchungen mit Kontrastmittel in der Regel nicht mehr verzichtet werden.

Besonderen Anklang fanden die Schilderungen von Andreas Amberger aus dem Klinikum Passau, wie die Kolleginnen und Kollegen es dort auf der Intensivstation schaffen, schwerkranke Patienten mit Beatmung und Herzlungenmaschinen aus dem Bett zu mobilisieren und ihnen in ausgewählten Fällen sogar einen Ausflug in den Garten oder auf den Balkon zu ermöglichen. Dies bestätigt die Bedeutung der Frühmobilisation und die Wichtigkeit einer guten personellen Besetzung, ohne die so eine Betreuung nicht möglich wäre.

Mit der Aussage „Den Wecker nicht morgens, sondern abends klingeln lassen!“, hatte Dr. Martin Schlott, die Aufmerksamkeit des Publikums sofort auf seiner Seite. Der Chefarzt der Anästhesiologie in Bad Tölz sowie Schlaf- und Mentalcoach beendete den Chiemgauer Intensivtag mit seinem Vortrag über das Geheimnis der außerordentlichen Leistungsfähigkeit. „Wer sich morgens mit dem Wecker aus dem Schlaf reißt, hat nicht zu Ende geschlafen und startet unausgeruht in den Tag.“, so Schlott. Damit bliebe das Potential der möglichen Leistungsbereitschaft unausgeschöpft. Mit einem Abendwecker könnte man aber eine „Zubettgeh-Routine“ einläuten und zumindest eine ausreichende Anzahl an Stunden für den Schlaf sicherstellen. „Menschen, die auf Intensivstationen arbeiten, stehen immer wieder vor körperlichen und psychischen Herausforderungen. Gut, wenn dann die Batterien aufgeladen sind, selbst wenn der Schichtdienst immer wieder droht, den Biorhythmus durcheinander zu bringen“, räumt er ein und begeistert anschließend sein Publikum noch mit praktischem Achtsamkeitstraining und einem Einblick in die Suggestion und Imaginationskräfte.

12.12.2024 - Klinikum Traunstein

Kommt ein Unfallchirurg nach einem Unfall ins Krankenhaus…

v.l. Chefarzt Prof. Dr. Afshin Rahmanian-Schwarz, Chefarzt der Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Zentrum für Handchirurgie, und Oberarzt Dr. Thomas Riha
v.l. Chefarzt Prof. Dr. Afshin Rahmanian-Schwarz, Chefarzt der Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Zentrum für Handchirurgie, und Oberarzt Dr. Thomas Riha

Dr. Jens B., niedergelassener Facharzt für Chirurgie, Unfallchirurgie, Schulter- und Ellenbogenchirurgie in Norddeutschland, ist für eine Fortbildung im Chiemgau – und verletzt sich schwer an der Hand, so dass er notfallmäßig ins Krankenhaus muss. Er geht nach Traunstein ins Klinikum und wird dort in der Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Zentrum für Handchirurgie operiert, um die Funktion der Hand wiederherzustellen und optimal zu versorgen. mehr...

„Wir waren gerade am Veranstaltungsort der Fortbildung angekommen, setzten uns an einen Tisch und wollten sehen, ob wir Bekannte treffen.“, erinnert sich Dr. B., „Kurz darauf kam ein Kollege mit zwei Gläsern in der Hand bei uns vorbei und stellte sie auf dem Tisch ab, um uns zu begrüßen. Aus dem Augenwinkel bemerkte ich, dass eines der Gläser umkippte und wollte es festhalten. Dabei habe ich mir den Stiel des Glases in die Hand gestochen, da dieser wohl bereits abgebrochen war. Mir war sofort klar, dass ich den Nerv erwischt hatte.“

Auf Empfehlung einer ortsansässigen Mitarbeiterin des Veranstalters lässt sich Dr. B. mit einem provisorischen Verband um die Hand nach Traunstein ins Klinikum fahren. Dort in der Zentralen Notaufnahme angekommen, wird er vom diensthabenden Arzt untersucht, der angesichts der Verletzung noch einen versierten Oberarzt der Plastischen Chirurgie, Handchirurgie hinzuruft.

Mikrochirurgische Versorgung der Hand

Der Chefarzt der Plastischen Chirurgie, Handchirurgie, Prof. Dr. Rahmanian-Schwarz erinnert sich sehr gut an den komplexen Fall: „In der klinischen Untersuchung der Hand von Herrn Dr. B. zeigte sich eine isolierte Hypästhesie des ulnaren Mittelfingernervens. In Abstimmung mit Herrn Dr. B. vereinbarten wir nach der initialen Wundversorgung in der Notaufnahme eine Wiedervorstellung am nächsten Tag zur Re-Evaluation des Befundes. Da sich bei diesem Termin weiterhin ein gestörtes Gefühlsempfinden am Mittelfinger ulnar zeigte, trafen wir die Entscheidung zur Operation. Intraoperativ zeigte sich der gemeinsame Nerv des Ring- und Mittelfingers radial verletzt, so dass die mikrochirurgische Versorgung erfolgte. Gerade für solche komplexen handchirurgischen Fälle haben wir in den letzten acht Jahren mit Unterstützung der Unternehmensleitung eine hochspezialisierte Abteilung in den Kliniken Südostbayern aufgebaut. Dank unserer mikrochirurgischen Expertise und Exzellenz können wir sämtliche Verletzungen und Krankheitsbilder der Hand in höchster Qualität behandeln. Darüber hinaus sind wir in der Lage, an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr einen Replantationsdienst für die regionale und überregionale Notfallversorgung bereitzustellen.“

Patient kann die Hand wieder wie gewohnt nutzen

Patient Dr. B. ist auch in der Nachschau noch begeistert über die gesamte Herangehensweise im Klinikum Traunstein sowie über das Vorgehen und das perfekte Ergebnis der Operation: „Jetzt, einige Wochen später, darf ich zusammenfassen, die Wundheilung war reizlos, die Narbe ist perfekt, mit dem Ergebnis bin ich mehr als zufrieden. Beim Tischtennisspielen finde ich langsam zu alter Form zurück und meinen Beruf als Chirurg kann ich wieder problemlos ausüben. Ich bin wirklich froh, dass ich im Klinikum in Traunstein war nach meinem Unfall. Ich darf sagen, der Aufenthalt im Klinikum war für mich als Patient absolut top mit guten, strukturierten Abläufen. Von der Notaufnahme über den OP bis zu Anästhesie und Aufwachraum, alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren freundlich und kompetent und haben mich ausgesprochen gut betreut. Ich bin extrem dankbar für die herausragende Arbeit der Abteilung für Handchirurgie. Aber auch allen anderen Beteiligten gilt mein herzliches Dankeschön. Viele Grüße aus dem hohen Norden in den schönen Chiemgau.“

10.10.2024 - Klinikum Traunstein

Welcome to the next level

Erfolgreicher Ultraschall-Aufbaukurs Abdomen gemäß DEGUM und KBV-Richtlinien

Ultraschallkurse haben seit 20 Jahren Tradition in der Gastroenterologie am Klinikum Traunstein. Im November wurde durch das Chef- und Oberarztteam & friends unter der Leitung von Dr. Götzberger (Klinikum Neuperlach) der Aufbaukurs Abdomen, Retroperitoneum und Niere durchgeführt.

Insgesamt nahmen 30 Teilnehmer an diesem Kurs teil. Neben Theorieteilen sowie video-cases zu sonographischen Interventionen war der Kurs von praktischen Übungen an Patienten geprägt, die in kleinen Gruppen von jeweils fünf Personen plus Tutor durchgeführt wurden. Durch die direkte Anwendung an den Geräten konnten alle Teilnehmer ihre Fähigkeiten weiterentwickeln und pathologische Befunde live unter Anleitung erarbeiten.

Die Rückmeldungen der Teilnehmer waren wieder sehr erfreulich: 
„Unglaublich guter, abwechslungsreicher Kurs, 1°!!“
„top absolut reibungslos, keine Verbesserungsverschläge“
„super organisiert“ 
„Tolle Vorträge, Top Organisation“

Weitere Kursmodule sind 2025 geplant. Die Kurstermine werden zeitnah über das DEGUM-Kursportal mitgeteilt oder können über das abgefragt  werden.

07.12.2024

Bestnoten beim Hygiene-Audit

Hoher Hygiene- und Reinigungsstandard in den Kliniken Südostbayern

Die Reinigung erfolgt strikt nach der Arbeitsanweisung „HyPlanGo II“
Die Reinigung erfolgt strikt nach der Arbeitsanweisung „HyPlanGo II“

Die Klinik Gebäudeservice Traunstein GmbH (KGT), ein Tochterunternehmen der Kliniken Südostbayern, konnte erneut hervorragende Ergebnisse beim unabhängigen Hygiene-Audit der Firma HYSYST erzielen. Die Leistungsqualifikationen an allen vier Klinikstandorten Traunstein, Trostberg, Berchtesgaden und Bad Reichenhall bestätigen das hohe Niveau der desinfizierenden Reinigung im Patientenumfeld und verdeutlichen die konsequente Qualitätsorientierung der Kliniken. mehr...

Gabriele Hentschlofsky, Bereichsleiterin und Prokuristin der KGT, zeigt sich hoch erfreut: „Diese Audits sind für unser Unternehmen von zentraler Bedeutung und tragen zu einer kontinuierlichen Verbesserung bei. Die unabhängigen Auditoren haben uns ein Top-Niveau bescheinigt, worauf ich äußerst stolz bin. Besonders hervorheben möchte ich die großartige Arbeit unserer Führungskräfte und Teams, die diese Leistungen unter oft schwierigen Bedingungen ermöglichen.“

Auch kleinste Details werden geprüft

Die Ergebnisse der Audits spiegeln den hohen Stellenwert der Basishygiene in den Kliniken Südostbayern wider, wie die Auditoren von HYSYST betonten. In die Bewertung der Prüfer flossen Beobachtungen und Messungen aus jeweils sechs operativen Kernprozessüberwachungen der Hygiene im Bereich der Zimmer- und Badreinigung sowie aus der Aufbereitung von Betten, Nachtschränken und Patientenplätzen ein. Hinzu kommt die Überwachung und Bewertung der Qualität der unterstützenden Prozesse, wie der textilen Wäsche, dem Gebrauch chemischer Lösungen und auch dem Ausbildungs- und Schulungsstand aller Mitarbeitenden.  Dabei werden auch kleinste Details der Reinigungsqualität an Hand- und Hautkontaktstellen geprüft, wie z. B. die Sauberkeit der Griffleiste des Fußteils eines Patientenbetts oder die der Türklinken aller Türen in den Zimmern.

Alle Standorte überzeugen

Am Standort Traunstein zeigte sich das Audit-Team beeindruckt von der Leistung der Reinigungsfachkräfte, die trotz erstmaliger Teilnahme an einer Leistungsqualifikation ein exzellentes Ergebnis erzielten. Die Auditoren lobten das vorbildliche Engagement in Schulung und Überwachung der Arbeitsstandards. Der Schutz der Patientinnen und Patienten stehe hier klar im Fokus.

Die Reinigungsfachkräfte der Bettenzentrale am Standort Trostberg konnten ihre konstant hohe Leistung durch hervorragende Messergebnisse erneut unter Beweis stellen. Ein besonderer Dank galt allen beteiligten Fachkräften für ihren Einsatz.

Mit einem Ergebnis, das nahtlos an die bisherigen Spitzenleistungen anschließt, hob das Audit-Team auch am Standort Berchtesgaden die stringente Umsetzung des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses hervor. Besonders gelobt wurde der professionelle Einsatz der Standardarbeitsanweisung „HyPlanGo II“.

Bei der elften Leistungsqualifikation für Hygiene über alle Klinikstandorte der Kliniken Südostbayern hinweg überzeugte auch der Standort Bad Reichenhall mit einem hervorragenden Ergebnis. Die Auditoren betonten die exzellente Einarbeitung neuer Kolleginnen und Kollegen sowie die hohe Motivation des gesamten Teams.

„Wenn bei unangekündigten Audits solche Ergebnisse erzielt werden, zeigt das die exzellente Arbeit aller Mitarbeitenden“, so Gabriele Hentschlofsky abschließend. Die KGT werde auch weiterhin alles daransetzen, die vom Robert Koch Institut (RKI) geforderten hohen Basishygiene-Standards in den Kliniken Südostbayern zu halten und auszubauen.

06.12.2024 - Klinikum Traunstein

Der Nikolaus zu Besuch auf den Kinderstationen

Auch dieses Jahr war der Nikolaus wieder auf den Kinderstationen im Klinikum Traunstein unterwegs. Im Gepäck hatte er Säckchen mit allerlei Leckereien für die kleinen Patientinnen und Patienten.

Gespendet wurden die Säckchen vom Förderverein Rettungszentrum Traunstein – Christoph 14. Herr Robert Portenkirchner, Leitender TC-HEMS am BRK - Luftrettungszentrum Traunstein, übergab die Säckchen an den Nikolaus, der sie dann zur Freude seiner jungen Gastgeber in den Stationszimmern verteilte.

05.12.2024 - Klinikum Traunstein

In Traunstein ist der himmlische Schlitten orangefarben

Der Nikolaus landet mit dem Rettungshubschrauber „Christoph 14“ auf dem Dach des Klinikums Traunstein

Rund 50 Kinder erhielten am Dienstag, 3. Dezember, auf dem Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach des Klinikums Traunstein schon vor dem offiziellen Termin Besuch vom Nikolaus. Der himmlische Vertreter schwebte mit dem Rettungshubschrauber „Christoph 14“ ein. mehr...

Ganz so leise wie ein Rentierschlitten ist ein Hubschrauber nicht – eher mit Getöse als mit Geklingel kündigte sich der Nikolaus-Besuch an. Aber spektakulär war der Anflug in der hereinbrechenden Dämmerung allemal. Auch dieses Jahr waren Kinder zu diesem Besuch eingeladen worden, die im abgelaufenen Jahr wegen eines medizinischen Notfalls den Hubschrauber gebraucht hatten.

Und deren Augen leuchteten, als der Heilige Mann mit hoher Mütze und Stab aus dem Helikopter stieg! Der Nikolaus begrüßte alle, die auf ihn gewartet hatten, sehr freundlich und für jede und jeden hatte er ein kleines Geschenk dabei, das von regionalen Unternehmen gesponsert worden war. Die eingeladenen Kinder konnten dann mit ihren Geschwistern, Eltern und Großeltern bei Plätzchen und Punsch nicht nur den Nikolaus, sondern auch den Helikopter aus nächster Nähe anschauen und bestaunen.

Zusammen mit Robert Portenkirchner hießen Markus Rieder von der BRK-Landesgeschäftsstelle und der Vorstand der KSOB, Elisabeth Ulmer, Dr. Uwe Gretscher und Philipp Hämmerle, die Familien im festlich geschmückten Hubschrauberhangar des Klinikums Traunstein willkommen.

Seit über 15 Jahren besucht der Nikolaus in der Vorweihnachtszeit das Klinikum Traunstein mit dem Rettungshubschrauber „Christoph 14“. Unter dem roten Mantel und dem Bart steckt von Anfang an Dr. Markus Ewald, Oberarzt der Allgemeinchirurgie am Klinikum Traunstein, der sich für das Gelingen des himmlischen Termins sehr einsetzt: „Für uns ist es jedes Jahr eine Riesenfreude, diesen Termin für die Kinder zu organisieren. Wir können ihnen damit vielleicht ein bisschen helfen, das Erlebte zu verarbeiten.“ Robert Portenkirchner vom Bayerischen Roten Kreuz, Leitender TC-HEMS (Technical Crew-Helicopter Emergency Medical Service), ist der Organisator des Nikolausflugs: „Auch wir hoffen, dass die Kinder den Hubschrauber dann wieder mit etwas Positivem verbinden. Und wenn ich mir die leuchtenden Augen und die roten Bäckchen so anschaue, glaube ich, das ist uns gelungen.“

Der orangefarbene Rettungshubschrauber Christoph 14 ist am Klinikum Traunstein stationiert und gehört dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Die Notfallsanitäter werden dabei von der Landesgeschäftsstelle des Bayerischen Roten Kreuzes gestellt. Die Notärzte kommen von der Notarztgemeinschaft Traunstein, die Piloten von der Bundespolizei der Fliegerstaffel Oberschleißheim.

30.11.2024 - Kliniken Südostbayern

Wenn Kollege Roboter assistiert

Männerkrankheiten im Fokus - Teil 3

Zum Abschluss des „Movember“, einer internationalen Aktion, die den Monat November ganz in das Zeichen der Männergesundheit stellt, beleuchten wir den Einsatz zukunftsfähiger Technologie in der Urologie am Klinikum Traunstein. Unser letzter Beitrag der „Movember-Trilogie“ informiert über roboter-assistierte Operationsmethoden. mehr...

Modernste Schlüsselloch-Technik mit hochauflösender 4K-Kamera und hochpräziser Instrumentenführung für ein Minimum an Gewebebeeinträchtigung – das ist das „da Vinci Xi“ System, ein vierarmiges, roboterassistiertes System, das dem Chirurgen ganz neue Möglichkeiten für komplexe Operationen bietet. Es bedeutet für die Patienten weniger Schmerzen und eine raschere Erholung. Über die Vorzüge des roboter-assistierten Operierens sprechen wir mit Prof. Dr. Boris Schlenker, Chefarzt der Urologie am Klinikum Traunstein, und langjährig erfahrener Spezialist für robotische Operationen.

Können Sie uns etwas über das da Vinci Xi Roboter-Operationssystem erzählen und welche Vorteile es für Patienten bietet?

Schlenker: Das da Vinci Xi Operationssystem, welches wir hier am Klinikum Traunstein einsetzen, ist eines der weltweit modernsten Robotik-Systeme. Es ermöglicht uns, minimal-invasive und komplexe urologische Eingriffe mit einer einzigartigen Präzision durchzuführen. Die Instrumente des Systems sind klein und drehbar, was einen millimetergenauen medizinischen Eingriff bei Tumoroperationen ermöglicht.

Die Vorteile für die Patienten sind vielfältig: Durch die geringeren Schnitte im Vergleich zu herkömmlichen Operationen haben die Patienten weniger Schmerzen nach dem Eingriff und ein besseres kosmetisches Ergebnis aufgrund kleinerer Narben. Sie profitieren außerdem von einem geringeren Blutverlust sowie einer schnelleren Genesung. Viele unserer Patienten können bereits nach kurzer Zeit wieder ihren gewohnten Aktivitäten nachgehen.

Wie funktioniert das da Vinci System genau?

Schlenker: Das da Vinci-Operationssystem besteht aus drei Hauptkomponenten. Zum einen die Operationskonsole: Hier sitzt der Operateur während des Eingriffs. Er hat einen hochauflösenden 3D-Monitor vor sich, auf dem er das Operationsfeld mit bis zu 10-facher Vergrößerung sieht. Mit Joysticks steuert er die Instrumente präzise. Dazu kommt die zentrale Recheneinheit: Diese verarbeitet die Bewegungen des Operateurs und übersetzt sie in zitterfreie, präzise Bewegungen der chirurgischen Instrumente. Wichtig zu wissen ist jedoch, dass ich als Operateur dank spezieller Sicherheitsfeatures und der Möglichkeit zum Einspielen wichtiger Patientendaten beim Operieren während des gesamten Eingriffs die komplette Kontrolle über das Geschehen behalte.

Die Umsetzung erfolgt dann über den mechanischen mehrarmigen Operationsturm: Dieser führt die Bewegungen der Instrumente aus und ermöglicht so eine exakte Durchführung des Eingriffs. Ein wesentlicher Vorteil ist, dass das Arbeiten mit dem Roboter die körperlichen Belastungen für den Chirurgen reduziert und so eine hochkonzentrierte Durchführung auch längerdauernder Eingriffe ermöglicht.

In welchen spezifischen Bereichen der Urologie wird das da Vinci System eingesetzt?

Schlenker: Das da Vinci-System findet in verschiedenen Bereichen der Urologie Anwendung:

  • Radikale Prostatektomie bei Prostatakarzinom: Hierbei entfernen wir die Prostata samt umliegendem Gewebe, was durch die Präzision des Systems deutlich schonender erfolgt. Der Schließmuskel kann besonders gut geschont werden, auch die Erektionsfähigkeit kann – je nach Tumorstadium – häufig erhalten werden.
  • Nierenbeckenplastik bei Nierenbeckenabgangs-Enge: Diese Operation korrigiert Engstellen am Harnleiter und erhält somit die Nierenfunktion.
  • Teil- oder komplette Nierenentfernung bei Nierenkarzinom: Auch hier ermöglicht das System eine gezielte Entfernung von kleinen Tumoren mit Organerhalt oder die komplette Entfernung der Niere über einen kleinen Bergeschnitt.

Wie geht es nach der Operation für den Patienten weiter?

Schlenker: Wie schon bereits vor der Operation, stehen wir auch nach Entlassung unserer Patientinnen und Patienten aus der Klinik in engem Kontakt mit den zuweisenden Ärztinnen und Ärzten. Diese Zusammenarbeit zwischen Krankenhaus und ambulanter Versorgung stellt die engmaschige Betreuung bis zum Abschluss der gesamten Behandlung sicher und ist somit entscheidend für das Behandlungsergebnis. Nach dem Eingriff halten wir die niedergelassenen Ärzte stets informiert über den Verlauf der Behandlung und etwaige Nachsorgeuntersuchungen. Diese enge Kooperation sorgt dafür, dass unsere Patienten umfassend und wohnortnah betreut werden – von der ersten Diagnose bis zur High-Tech Operation bei uns im Klinikum Traunstein.

Abschließend zu unserer kleinen Reihe zum Männermonat November, gibt es noch Informationen und Ratschläge?

Schlenker: Wir haben letztes Jahr erfolgreich das roboter-assistierte Operieren im Klinikum Traunstein eingeführt und als Routine-Eingriff etabliert. Das hat für die Patienten in den Landkreisen Berchtesgadener Land und Traunstein den Vorteil, dass sie nicht mehr nach München oder Salzburg fahren müssen, um eine High-Tech Operation nach modernsten Standards zu erhalten. Ich möchte abschließend zusammen mit meinen Kollegen Dr. Weidlich und Prof. Dr. Zaak auch meinerseits nochmals auf die Wichtigkeit regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen bei den entsprechenden Fachärzten hinweisen. Je besser Männer (und selbstverständlich auch Frauen) informiert sind und konsequent zur Vorsorge gehen, desto besser können wir gemeinsam ihre Gesundheit schützen!

28.11.2024 - Kreisklinik Bad Reichenhall

Kreisklinik Bad Reichenhall ausgezeichnet als Top Regionales Krankenhaus in der Focus Klinik-Liste

In seiner Klinikliste 2025 bescheinigt der Focus der Kreisklinik Bad Reichenhall zum wiederholten Male höchste Qualität. In die Bewertung der Redaktion von FOCUS-Gesundheit gingen unter anderem ein die Angaben zu den fach- und abteilungsspezifischen Zahlen, ärztliche Leistung, Pflege und Hygiene sowie Qualitätsmanagement.

27.11.2024 - Kreisklinik Bad Reichenhall

Tabuthema Harninkontinenz

Ursachen, Behandlung und Prävention

Weibliche Harninkontinenz und Beckenbodensenkung sind zwei eng miteinander verbundene und oft tabuisierte Gesundheitsprobleme, die viele Frauen im Laufe ihres Lebens betreffen. Gynäkologin Dr. Yvonne Winkler, Leitende Oberärztin der Frauenklinik in der Kreisklinik Bad Reichenhall, erklärt, welche Therapiemöglichkeiten es gibt und wie man vorbeugen kann. mehr...

Es ist meist ein schleichender Prozess, wenn Frauen bemerken, dass ihr Alltag von einem unangenehmen und oft peinlichen Problem beeinflusst wird: Sie leiden unter Harninkontinenz, die häufig in Zusammenhang mit einer Schwächung der Beckenbodenmuskulatur oder einer Beckenbodensenkung auftritt. Schwangerschaft, Geburt, hormonelle Veränderungen in den Wechseljahren oder altersbedingte Degeneration des Bindegewebes sind häufige Ursachen.
„Man kann sagen, dass in Deutschland circa 25 Prozent der Frauen in der zweiten Lebenshälfte von Inkontinenz betroffen sind. Bei der Hälfte von ihnen handelt es sich um eine Belastungsinkontinenz, bei der Urin beim Husten, Lachen, Niesen oder schweren Heben austritt. Etwa 14 Prozent haben eine Dranginkontinenz – das heißt, sie verlieren Urin ohne Belastung und haben ständigen Harndrang. Dann gibt es eine Kombination aus beidem, die sogenannte Mischinkontinenz, worunter 32 Prozent der Frauen leiden. Bei rund vier Prozent der Patientinnen liegen andere Ursachen vor, beispielsweise neurologische Erkrankungen“, erklärt Dr. Yvonne Winkler, Leitende Oberärztin Gynäkologie an der Kreisklinik Bad Reichenhall.

Moderne Therapien

Die Medizinerin kennt den großen Leidensdruck der Frauen. Oft benötigen sie lange Bedenkzeit, bevor sie sich zu einer Behandlung entschließen. „Harninkontinenz und Beckenbodensenkungen sind keine bösartigen Erkrankungen, an denen man stirbt. Aber sie schränken die Lebensqualität erheblich ein. Viele Frauen ziehen sich zurück, verzichten auf Sport, Treffen mit Freunden oder das Spielen mit Kindern.“ Dabei gäbe es moderne Behandlungsmöglichkeiten – von physiotherapeutischen und muskelkräftigenden Maßnahmen über medikamentöse Therapien bis hin zu operativen Eingriffen. „Bei der Behandlung von Beckenbodensenkungen mit Harninkontinenz gibt es kein Standardverfahren. Deshalb lasse ich mich vom biologischen Alter der Frauen leiten, das rund 15 Jahre vom kalendarischen abweichen kann. Möchte die Patientin weiterhin sehr aktiv sein und ihrem Körper sportlich noch viel abverlangen, würde ich beispielsweise eine laparoskopische Operation mit Netzimplantat empfehlen. Dieser Eingriff ist zwar aufwendiger und dauert länger, ist aber schonend und ermöglicht weiterhin eine unbeschwerte Sexualität. Patientinnen, die kein Fremdmaterial möchten, würde ich eher eine vaginale Operationsmethode empfehlen - wobei es dabei auch die Option auf schmale Netzbänder gibt.“

Was vorbeugend hilft

Beckenbodensenkung und Inkontinenz können, müssen aber nicht zusammen auftreten. „Bei einer isolierten Dranginkontinenz kann man die Blase medikamentös ruhigstellen. Bei einer eindeutigen Belastungsinkontinenz bieten sich Schlingenoperationen oder Injektionsbehandlungen an, bei denen Gel-Depots in die Harnröhrenschleimhaut eingespritzt werden. Bei diesen Eingriffen gibt die Körperanatomie die Wahl der Methode vor. Entscheidend ist, ob die Harnröhre beweglich oder starr ist“, erklärt Dr. Winkler. Auch eine Botox-Injektion in den Blasenmuskel könne bei einer überaktiven Blase helfen. Die Wirkung des Nervengiftes halte etwa fünf Monate an und werde am Beckenbodenzentrum der Kliniken Südostbayern ebenfalls angeboten. Aus Erfahrung weiß Gynäkologin Winkler, wie viel besser es den meisten Frauen nach einer Behandlung geht: „Die Resonanz ist sehr positiv. Rund 90 Prozent der Patientinnen geht es deutlich besser. Wenn man beispielsweise jahrelang nicht mehr joggen konnte, bekommt man Lebensqualität zurück.“ Vorbeugend rät die Expertin Frauen, Übergewicht zu vermeiden, weil es auf den Beckenboden drückt. Auch aufs Rauchen sollte verzichtet werden, denn chronischer Husten wirke enorm belastend auf den Beckenboden, ebenso wie jahrelanges starkes Pressen auf der Toilette.

22.11.2024 - Kliniken Südostbayern

Früher erkennen heißt länger leben

Männerkrankheiten im Fokus - Teil 2

Im Rahmen des international den Männerkrankheiten gewidmeten Monats November, bekannt unter dem Namen „Movember“ (ein Kunstwort aus dem französischen Wort für Schnurrbart – moustache – und November), möchten wir auf die Gefahren von Prostata- und Hodenkrebs aufmerksam machen.  Ein Gespräch zu Diagnostik und Therapie mit dem Leiter des Urogenitalen Krebszentrums, Prof. Dr. Dirk Zaak, Chefarzt der Urologie am Klinikum Traunstein. mehr...

Herr Prof. Dr. Zaak, warum ist es so wichtig, dass Männer regelmäßig zur Vorsorge gehen?

Zaak: Viele urologische Erkrankungen, einschließlich Hoden- und Prostatakrebs, bleiben oft lange unentdeckt, da sie keine Beschwerden verursachen oder sich erst in fortgeschrittenen Stadien Symptome zeigen. Früherkennung kann da den Unterschied zwischen einer erfolgreichen Behandlung und einer schlechten Prognose ausmachen. Leider zögern viele Männer, zum Arzt zu gehen, was zu späten Diagnosen führt.

Wohin können Männer sich denn wenden für einen Vorsorgetermin?

Zaak: Die Vorsorge kann beim niedergelassenen Urologen oder beim Hausarzt durchgeführt werden und ist für die erfolgreiche Behandlung von Hoden- oder Prostatakrebs von großer Bedeutung. Denn der Patient hat dort den vertrauten Ansprechpartner. Erkrankungen, wie der Prostatakrebs, können durch gezielte Tests, wie z. B. den PSA-Test (Prostata-spezifisches Antigen), potenziell früher erkannt werden.

Was können Sie für die Männer im Urogenitalen Krebszentrum leisten, wenn die Diagnose Hoden- oder Prostatakrebs lautet?

Zaak:  Jeder Patient erhält einen individuell abgestimmten Behandlungsplan. Die onkologische Tumorchirurgie spielt dabei eine zentrale Rolle. Wir setzen dafür modernste Techniken ein, u. a. auch minimalinvasive Operationen, wie roboterassistierte Verfahren. Diese Methoden ermöglichen hochpräzise Eingriffe mit weniger Komplikationen bei schnelleren Genesungszeiten.

Die niedergelassenen Ärzte bleiben dabei stets informiert über den Verlauf der Therapie und die etwaige Nachsorge. Diese enge Kooperation sorgt dafür, dass unsere Patienten auch nach der Entlassung eine nahtlose Versorgung wohnortnah und vor Ort erhalten. Damit erzielen wir den maximal möglichen Behandlungserfolg.

Welche Vorteile hat denn der Patient, wenn er sich in einem Onkologischen Zentrum, wie dem am Klinikum Traunstein, behandeln lässt?

Zaak: In einem onkologischen Krebszentrum, das nach den Richtlinien der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert ist, werden Patienten nach genauen Vorgaben behandelt. Da ist zum einen die wöchentliche Tumorkonferenz, an der auch die Kolleginnen und Kollegen aus den anderen onkologischen Fachbereichen teilnehmen. Dort wird jeder Fall explizit besprochen und eine individuelle Behandlungsstrategie abgestimmt. Es gibt mittlerweile Studien, die gezeigt haben, dass die Behandlungsergebnisse in zertifizierten Krebszentren sich gegenüber nicht-zertifizierten Krankenhäusern nachhaltig unterscheiden und sich letztlich in einer besseren Prognose der Patienten widerspiegeln.

Außerdem bekommen die Patienten innerhalb von 72 Stunden einen Beratungstermin bei unseren Experten. Das ist gerade in einer belastenden Situation, wie es eine Krebsdiagnose nun mal darstellt, ein wichtiger Faktor. Und eben auch, dass der Patient wohnortnah auf unsere Expertise zurückgreifen kann.

Was würden Sie Männern raten, um vorzubeugen?

Zaak: Mein wichtigster Appell wäre: Gehen Sie regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung – ab dem 45. Lebensjahr sollten sich Männer jährlich bei einem Urologen oder in ihrer hausärztlichen Praxis untersuchen lassen. Achten Sie auf Veränderungen in Ihrem Körper und scheuen Sie sich nicht, Fragen zu stellen oder Bedenken anzusprechen.

Ich hoffe einfach, dass die Männer nicht nur während des „Movember“ auf ihre Gesundheit achten – je mehr Männer informiert sind und handeln, desto besser können wir gemeinsam ihre Gesundheit schützen!

19.11.2024 - Klinikum Traunstein

Behandlung komplexer Wunden im Fokus

Fünfte Chiemgauer Wundtage in Traunstein

Von links: Prof. Rahmanian-Schwarz, Chefarzt Plastische, Rekonstruktive, Ästhetische Chirurgie, Zentrum für Handchirurgie; Tanja Lamm, Fachkrankenschwester für Intensivpflege und Anästhesie, Fachtherapeutin Wunde ICW, Vorstand Wundnetz Nordessen e.V.; Robert Zimmer, Pflegetherapeut Wunde ICW; Dominik Sorré, Wund- und Stomamanagement KSOB
Von links: Prof. Rahmanian-Schwarz, Chefarzt Plastische, Rekonstruktive, Ästhetische Chirurgie, Zentrum für Handchirurgie; Tanja Lamm, Fachkrankenschwester für Intensivpflege und Anästhesie, Fachtherapeutin Wunde ICW, Vorstand Wundnetz Nordessen e.V.; Robert Zimmer, Pflegetherapeut Wunde ICW; Dominik Sorré, Wund- und Stomamanagement KSOB

Die Klinik für plastische, rekonstruktive und ästhetische Chirurgie, Handchirurgie am Klinikum Traunstein präsentierte zum fünften Mal die Chiemgauer Wundtage. Mit über 80 Teilnehmenden unterstrich die Veranstaltung damit erneut ihren Stellenwert als bedeutendes Fachforum für das Thema Wundbehandlung. mehr...

Im Bildungszentrum der Kliniken Südostbayern (KSOB) tauschten sich Expertinnen und Experten über die neuesten Erkenntnisse zur Prävention und Behandlung von Druckwunden aus. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Team des Chefarztes Prof. Dr. Rahmanian-Schwarz, der die Bedeutung interdisziplinärer Zusammenarbeit betonte: „Unser Publikum erhält wertvolle Erfahrungen aus Theorie und Praxis für den beruflichen Alltag in der Behandlung komplexer Wunden.“

Vorträge und praktische Tipps mit unmittelbarem Nutzen

Das zweitägige Programm vereinte Beiträge namhafter Fachleute aus der KSOB sowie von Partnerkliniken, wie dem InnKlinikum und dem Universitätsklinikum Mainz. Im Mittelpunkt standen Innovationen zur Prävention sowie konservative und operative Behandlungsmöglichkeiten von Druckwunden. Neben Vorträgen bot die Veranstaltung auch Raum für den Austausch praktischer Tipps und Strategien, die sowohl für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte und Klinikärzte als auch für Pflegepersonal, Wundmanager und Wundexperten von unmittelbarem Nutzen sind.

Die Chiemgauer Wundtage verdeutlichten, wie wichtig spezialisierte Expertise in der Behandlung komplexer Wunden ist. Besonders hervorgehoben wurde der präventive Ansatz, der im medizinischen und pflegerischen Alltag eine immer größere Rolle spielt. Der Austausch praxisnaher Ansätze stärkte die Teilnehmer für ihre tägliche Arbeit.

Mit einem Blick in die Zukunft der Wundbehandlung kündigte Prof. Dr. Rahmanian-Schwarz bereits die nächsten Chiemgauer Wundtage für November 2025 an. Ziel bleibt es, die Fachwelt zusammenzubringen, um die Wundversorgung auf höchstem Niveau weiterzuentwickeln. Die Veranstaltung wird auch künftig den Anspruch der Klinik als Kompetenzzentrum für plastische Chirurgie und Wundmanagement unterstreichen.

14.11.2024 - Klinikum Traunstein

Knapp drei Kilo und schon ein Held

Eine Drillingsgeschichte aus der Kinderintensivstation am Klinikum Traunstein

Der kleine Ivan (Mitte) mit seinen Drillings-Brüdern
Der kleine Ivan (Mitte) mit seinen Drillings-Brüdern

Die Geschichte der Familie B. und ihrer Drillinge zeigt eine Reihe komplexer Herausforderungen, die in der Versorgung von Frühgeborenen auftreten können. Besonders der kleinste Drilling, Ivan, stellte dem interdisziplinären Team des Klinikums Traunstein einige Aufgaben, darunter eine Operation im Inkubator an seinem zweiten Lebenstag und die Vorbereitung einer Operation am offenen Herzen. mehr...

Sind es Zwillinge oder doch Drillinge?

 

Laila B. und Mouhamad A. hatten mit ihren zwei Kindern, der achtjährigen Tochter Elaf und dem sechsjährigen Adam, schon einen langen steinigen Weg hinter sich, bevor sie ins Klinikum Traunstein kamen. Zuerst entdeckt wurde Lailas dritte Schwangerschaft in Bulgarien. Dort sprach der Arzt von Drillingen. Laila, selbst ein Drilling, hatte die Geburt damals als einzige überlebt. Bei einer weiteren ärztlichen Untersuchung auf der Reise zeigten sich aber nur zwei Kinder und alles schien normal zu verlaufen. Ein Pränatalgespräch im Klinikum Traunstein schaffte Gewissheit: Es handelt sich um Drillinge. Bei den folgenden umfänglichen Untersuchungen wird bei einem der Kinder noch eine Zwerchfellhernie gesehen. Das ist eine Öffnung im Zwerchfell, die eine Verlagerung der Bauchorgane in den Brustraum zur Folge hat.  

„Somit musste das Team der Kinderintensivstation damit rechnen, dass sich die Lunge nicht richtig entwickeln kann und man sich bei der Geburt zudem auf eine sehr schwierige Beatmungssituation einstellen musste“, erinnert sich Prof. Dr. med. Gerhard Wolf, Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin. Er fügt noch hinzu, dass die Drillingsgeburt in der Region nur in Traunstein durchgeführt werden kann, weil es hier ein Perinatalzentrum Level 1 gibt - die höchstmögliche Stufe. Die Situation erforderte, den Geburtstermin bis ins Detail genauestens zu planen. Alle drei Kinder sollten so lang wie möglich wachsen, aber so früh wie nötig geholt werden, um das Leben des Kleinsten nicht zu gefährden.

 

Eine kleine logistische Meisterleistung

 

Am 16.Juli 2024 kamen Arian mit 1740g, Ayan mit 1490g und der kleine Ivan mit 1245g zur Welt. „Die Versorgung von Frühgeborenen in den ersten Lebensminuten erfordert höchste Sorgfalt und ein professionell eingespieltes Team, die dem Kind zur Seite stehen, bis es vollkommen stabil ist. Im Fall von Drillingen ist dafür eine medizinische und logistische Meisterleistung notwendig, die tagelang interdisziplinär von den Abteilungen Gynäkologie, Anästhesie und Neonatologie vorbreitet wird“, erklärt Dr. med. Virginia Toth, Neonatologin und Oberärztin der Kinderintensivstation. Vier Neonatologen, drei Assistenzärzte der Abteilung und vier Intensivfachkräfte sicherten dann den drei neuen Erdenbürgern ein sicheres und sanftes Willkommen im Klinikum Traunstein.

„Die beiden „Großen“ waren schnell außer Gefahr, aber der kleine Ivan hielt uns alle auf Trab. Im Erstversorgungraum haben wir ihn mit der Hochfrequenz-Oszillations-Beatmung (HFO) und der inhalativen Stickstoffmonoxid (NO) Therapie unterstützt - effektive aber schonenden Beatmungsmethoden in kritischen Situationen.“, so Dr. Toth. HFO bedeutet, dass das Volumen und der Druck der Beatmung gesenkt und die Frequenz der Atemzüge so erhöht wird, dass die Sauerstoffversorgung trotzdem sichergestellt werden kann. So können Verletzungen der noch sehr zarten Lunge vermieden werden. Zusätzlich wurde mit der Gabe von Stickstoffmonoxid das Gefäßsystem der Lunge erweitert und die Sauerstoffversorgung durch gezieltes Verbessern des Blutflusses zu den gesunden Lungenteilen erhöht. Der Kinderkardiologe Dr. med. Ulrich Römer kümmerte sich um die entsprechende Herz-Kreislaufunterstützung und Ivan konnte so zügig stabilisiert werden. „Dem Team war klar, dass die Zeit knapp war und man sich, sobald die Konstitution von Ivan es erlaubte, sofort um den Zwerchfelldurchbruch kümmern musste. Die linke Lunge konnte sich ja kaum entwickeln. Das ist auch für das Herz-Kreislaufsystem ein erhebliches Risiko.“, so Dr. Römer.

 

 

Erste Operation noch im Inkubator

 

Das Team der Kinderchirurgie Südostbayern stand schon bereit und so konnte Ivan gleich am nächsten Tag operiert werden. Es operierten die Oberärzte Dr. Andreas Hofbauer und Christian Blume. „Operiert haben wir Ivan in seinem Inkubator auf der Kinderintensivstation. Ein Transport in die OP-Säle wäre eine zusätzliche Belastung gewesen und der Inkubator sicherte auch, dass Ivan es schön warm hatte. Frühchen kühlen sonst sehr schnell aus und das muss man verhindern.“, so Christian Blume. Er berichtet, wie sich herausstellte, dass das Zwerchfell auf der linken Seite bei Ivan weitestgehend fehlte. Es musste ein Patch, also ein Kunstzwerchfell eingenäht werden, das die in den Brustraum verlagerten Bauchorgane in der richtigen Position hält. „Das erforderte ein erhebliches Maß an Kreativität und Geschick“, ergänzt Dr. Toth anerkennend. „Bei einem so kleinen kranken Frühchen operieren wir mit speziellen Lupen. Die Schwierigkeit besteht darin, dass man in sehr kleinen Verhältnissen operiert in einem Gebiet neben Herz und Lunge, das permanent in Bewegung ist.“, erklärt Dr. Hofbauer und fügt noch hinzu „Um so einen Eingriff durchführen zu können, ist neben der chirurgischen Kompetenz auch eine hervorragende Betreuung durch das Team der Kinderärzte und Expertise im Bereich der Kinderanästhesie Voraussetzung, in diesem Fall vertreten durch Ulf van Schwartzenberg. Es ist eine Teamleistung. Diese Kompetenzen sind am Klinikum Traunstein nur vorhanden aufgrund des Perinatalzentrums mit Level 1. Davon gibt es nicht viele in Bayern.“

Nach der Operation entwickelt sich Ivan besser. Engmaschig wird er vom gesamten Team der Kinderklinik überwacht, kardiologisch gerade auch von Dr. Römer, denn angeborene Herzfehler können erst einige Tage nach der Geburt entdeckt werden. Tatsächlich wird bei einem regelhaften Screening ein Ductus abhängiger Herzfehler entdeckt. Das Blut kann bei Ivan aufgrund einer kritischen Verengung in der Körperschlagader nur auf dem Umweg über den Ductus Arteriosus in den Körper gelangen. Der Ductus ist jedoch ein Gefäß, das sich einige Zeit nach der Geburt in der Regel verschießt, da es nur zur Versorgung des Kindes im Mutterleib dient. Beim Verschluss des Ductus wäre dann bei Ivan die untere Hälfte des Körpers mit lebenswichtigen Organen nicht mehr ausreichend versorgt worden – eine lebensbedrohliche Situation!

 

Vorbereitung auf die Operation am offenen Herzen in Großhadern

 

Eine OP ist aber erst ab einem Gewicht von 2000 g möglich. Ivan ist noch zu klein. Also wird sein Ductus im Klinikum Traunstein medikamentös offengehalten. Erst am 28. August erreicht Ivan das nötige Gewicht. Er wird in die Herzchirurgische Klinik der LMU verlegt, wo eine komplizierte Operation am offenen Herzen stattfindet. Ivan hält sich tapfer und kommt am 3. September zurück – noch immer beatmet. Bei Ankunft wird eine Sepsis festgestellt und dank der guten Beratung von Dr. Bianca Vogel vom Team der Infektiologie am Klinikum gut bewältigt. Am 12. Oktober wird auch die Beatmung eingestellt. Nach vielen Höhen und Tiefen geht es endlich stetig aufwärts. Noch einmal fällt Ivan mit einer Herzrhythmusstörung auf, die das Team der Kinderintensivstation aber in den Griff bekommt.

Während dieser Zeit schaffte es Familie B. unter schwersten Bedingungen allen Kindern gerecht zu werden und auch den kleinen Ivan so viel wie möglich zu besuchen. Sie haben kein Auto und alle Kinder brauchen viel Zeit und Zuwendung. „Es war bewundernswert zu sehen, wie liebevoll sich die Familie um alles kümmerte, wie dankbar die Eltern waren und wie sie auch mit den Rückschlägen und immer wieder neuen Schwierigkeiten umgingen. Wir alle haben größten Respekt vor dieser Leistung.“, erzählt Dorothee Springer, Kinderintensivpflegekraft und Stationsleitung der Kinderintensivstation. 

 

Ivan darf nach Hause  

 

Am 18. Oktober wird Ivans Entlassung geplant. Seine Brüder sind schon lange zu Hause. Die Familie, Ärzte, Kinderintensivpflegekräfte, die Nachsorge vom Bunten Kreis und der Sozialdienst besprechen gemeinsam einen sicheren Weg für Ivan in die häusliche Umgebung. Er bekommt noch immer acht Medikamente, die in der richtigen Reihenfolge und zur richtigen Zeit gegeben werden müssen. Vieles muss beachtet und beobachtet werden. Zum Einlernen wird Ivan gemeinsam mit seiner Mutter auf die Normalstation verlegt. Dort übt sie angeleitet vom Fachpersonal den Tagesablauf und lernt, worauf sie achten muss.

Am 23.Oktober darf Ivan dann endlich heim. Von nun an wird er vom Bunten Kreis betreut, der Nachsorgeeinrichtung am Klinikum Traunstein. Tina Rücker, Nachsorgefachkraft besucht die Familie regelmäßig. „Es ist nicht einfach für die Familie, aber sie meistern das vorbildlich. Die acht Medikamente sind mit verschiedenen Farben versehen und mit Uhrzeiten gekennzeichnet. Ivan ist zu Hause offensichtlich sehr glücklich und nimmt jetzt auch gut an Gewicht zu. Er ist jetzt knapp vier Monate alt und eben drei Kilo schwer. Seine Brüder hingegen wiegen schon fast fünf Kilo. Trotz der fünf Kinder haben die Eltern für alle viel Zeit, Geduld und Zuwendung.“, berichtet Tina Rücker. Sie wird die Familie noch länger begleiten. 

Die größeren Geschwister Elaf und Adam lieben die Drillinge. Elaf geht schon zur Schule und Adam noch in den Kindergarten. Dort gefällt es ihnen sehr. Ein bisschen traurig ist Elaf nur, weil es drei Jungs sind. Sie hätte sich nämlich eine Schwester gewünscht. Mouhamad und Laila, die beiden Eltern, haben viel erlebt und viele Ängste ausgestanden. Sie sind sehr dankbar für die gute Versorgung und wünschen sich nun, dass ihre fünf Kinder gesund aufwachsen können. Später sollen sie eine gute Ausbildung machen. „Ein ganz normales erfülltes Leben sollen sie führen und zur Gemeinschaft beitragen.“, so Laila B. In der Zwei-Zimmer-Wohnung ist es jetzt ziemlich turbulent und auch ein wenig beengt.

12.11.2024 - Kliniken Südostbayern

Zu spät und zu selten zum Arzt

Männerkrankheiten im Fokus - Teil 1

Der November ist international den Männerkrankheiten gewidmet und wurde dazu unter dem Kunstnamen „Movember“ bekannt, zusammengesetzt aus dem französischen Wort für Schnurrbart (moustache) und November. Symbol dafür ist, dass Männer, die in dieser Bewegung engagiert sind, sich einen Schnurrbart wachsen lassen, um darauf aufmerksam zu machen. Ziel der Aktion ist, dass Männer sich verstärkt um ihre Gesundheit kümmern und eben nicht die Augen vor Veränderungen verschließen – insbesondere vor dem Hintergrund der um durchschnittlich sechs Jahre geringeren Lebenserwartung von Männern gegenüber Frauen. mehr...

Aus der Perspektive der Chefärzte der Urologie am Klinikum Traunstein, Prof. Dr. Boris Schlenker, Dr. Patrick Weidlich und Prof. Dr. Dirk Zaak, werden nicht nur gutartige männerspezifische Krankheiten, sondern auch Tumoren an Hoden oder Prostata häufig zu spät erkannt. Daher geben sie Einblicke in Therapieformen und operative Behandlungen – auch roboterassistiert – für die häufigsten Erkrankungen. Unser erstes Gespräch mit Dr. Patrick Weidlich handelt von der Behandlung gutartiger Prostatavergrößerungen und Therapien gegen Nierensteine.

Herr Dr. Weidlich, ein sehr häufiges Problem ist die gutartige Prostatavergrößerung. Können Sie uns mehr darüber erzählen?

Weidlich: Die gutartige Prostatavergrößerung, auch benigne Prostatahyperplasie (BPH) genannt, ist wirklich weit verbreitet bei älteren Männern. Sie kann zu verschiedenen Symptomen führen, wie häufigem Wasserlassen, nächtlichem Harndrang und Schwierigkeiten beim Wasserlassen. Dies alles kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Aber diese vermeintlich harmlosen Symptome können auch Zeichen einer dringend therapiebedürftigen Erkrankung sein.

Was sollten die Männer tun, wenn sie diese Veränderungen an sich bemerken?

Weidlich: Viele Männer zögern, einen Spezialisten aufzusuchen, weil sie denken, das sei normal oder nicht behandlungsbedürftig. Hier spielen Hausärzte und niedergelassene Urologen eine wichtige Rolle: Sie können frühzeitig auf Symptome einer Prostataveränderung hinweisen und die ersten Schritte einleiten. Zunächst können Änderungen des Lebensstils oder medikamentöse Therapien helfen, die eng durch die niedergelassenen Praxen begleitet werden. Ist eine weitergehende Behandlung notwendig, können sie die Patienten direkt an uns überweisen. Wir haben dann schon die Daten der Ärztinnen und Ärzte als Grundlage und können so auf einer validen Basis überlegen, ob operative Behandlungen in Betracht kommen. Eine der gängigsten Methoden ist die transurethrale Resektion der Prostata (TUR-P), bei der Gewebe entfernt wird, das die Harnröhre einengt, um so den Harnfluss zu verbessern. Wir setzen auch verstärkt auf minimalinvasive Techniken, wie die Lasertherapie (XPS-Laser), die weniger invasiv sind und daher oft mit kürzeren Erholungszeiten einhergehen. Wichtig ist uns, eine für jeden Patienten individuell zugeschnittene Therapie zu finden. Es ist von großem Vorteil, dass wir uns optimal ergänzen, denn das Team der Urologie im Klinikum Traunstein hat unterschiedliche Schwerpunkte: Prof. Dr. Zaak ist Spezialist für onkologische Tumortherapie und Prof. Dr. Schlenker ist der Experte für roboter-assistierte Operationen in der Urologie. Das stellt sicher, dass unsere Patienten die bestmögliche Versorgung erhalten.

Ein weiteres Thema sind Nierensteine und deren Behandlung, wie sieht es hier aus?

Weidlich: Die minimalinvasive endoskopische Steintherapie ist ein sehr effektives Verfahren zur Behandlung von Nierensteinen und Steinen im Harnleiter. Bei dieser Methode wird ein dünnes Endoskop durch die Harnröhre in den Harnleiter eingeführt. Mit speziellen Instrumenten können wir die Steine direkt erreichen und entweder zertrümmern oder im Ganzen entfernen. Diese Technik hat viele Vorteile: Sie ist weniger invasiv als offene Operationen, führt zu geringeren Schmerzen und einer schnelleren Genesung für den Patienten. Viele Patienten können noch am selben Tag nach Hause gehen.

Je nach Größe und Lokalisation des Steines können wir seit etwa einem Jahr nun auch die „Perkutane Nephrolitholapaxie“ durchführen. Bei diesem Eingriff wird ein Gerät von außen durch die Haut in die Niere eingebracht, der Stein so auf direktem Weg minimalinvasiv zertrümmert und dessen Fragmente geborgen. Diese Technik eignet sich vor allem für größere Steine in der Niere.

Was können Männer tun, um vorzubeugen?

Weidlich: Prävention spielt eine entscheidende Rolle in der Männergesundheit, sie sollten sich gut um sich selbst kümmern. Grundsätzlich wichtig sind eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und das Vermeiden von Alkohol und Tabak. Ausreichend Trinken kann helfen Nierensteinen vorzubeugen. Männer sollten auch auf Veränderungen beim Wasserlassen achten – dazu gehören häufiges Wasserlassen, Schmerzen oder Blut im Urin – und diese ernst nehmen. Außerdem wichtig sind die regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen für Männer ab dem 45. Lebensjahr, insbesondere wenn familiäre Vorbelastungen bestehen, auch bei gutartigen Veränderungen.

Eine positive Familienanamnese gehört zu den wenigen gesicherten Risikofaktoren für ein Prostatakarzinom. Männer mit Verwandten ersten Grades, die an einem Prostatakarzinom erkrankt sind (Vater oder Bruder) haben laut Studien ein erhöhtes Risiko, selbst auch an einem Prostatakarzinom zu erkranken. Wir empfehlen dann bereits 5-10 Jahre früher mit der regelmäßigen Vorsorge zu beginnen.

Es gibt aber auch bösartige Veränderungen an Hoden oder Prostata?

Weidlich: Ja, leider. Informationen zur onkologischen Tumorchirurgie bei uns im Urogenitalen Krebszentrum folgen demnächst von Prof. Dr. Zaak. Über roboter-assistierte Operationen wird mein Kollege Prof. Dr. Schlenker hier im Laufe der nächsten Wochen berichten. Aber abschließend möchte ich mehr Männer dazu ermutigen, regelmäßig zum Arzt zu gehen und ihre Gesundheit ernst zu nehmen – nicht nur während des „Movember“!

30.10.2024 - Klinikum Traunstein

Artistin ist auf einem guten Weg

Nach ihrem Unfall mit schwersten Verletzungen ist die Artistin des Circus Krone dank erfolgreicher Behandlung im Klinikum Traunstein auf dem Weg der Besserung

v.l. Der Partner der Artistin Yefgen Abakumov, Priv.-Doz. Dr. Jens Rachinger, Chefarzt der Neurochirurgie, die Artistin Amalia Avanesian, Prof. Dr. Kolja Gelse, Chefarzt der Unfallchirurgie am Klinikum Traunstein
v.l. Der Partner der Artistin Yefgen Abakumov, Priv.-Doz. Dr. Jens Rachinger, Chefarzt der Neurochirurgie, die Artistin Amalia Avanesian, Prof. Dr. Kolja Gelse, Chefarzt der Unfallchirurgie am Klinikum Traunstein

Die Besucherinnen und Besucher der Abend-Vorstellung des Circus Krone in Burghausen freuten sich auf die Darbietung des Duos „Flash of Splash“, ausgezeichnet mit dem Bronzenen Clown auf dem Internationalen Circus-Festival von Monte Carlo. Doch dann erlebten sie hautnah einen furchtbaren Unfall: Die Artistin Amalia Avanesian rutschte bei einem Kunststück an von der Decke hängenden Bändern ab, prallte aus sechs Metern Höhe auf den Kopf und verletzte sich lebensgefährlich. mehr...

Noch vor Ort wurde die bewusstlose 29-Jährige von im Publikum anwesenden Ärzten erstversorgt. Mit dem alarmierten Rettungshubschrauber „Christoph 14“ wurde sie direkt in das Klinikum Traunstein gebracht, das als Überregionales Traumazentrum und zugelassene SAV-Klinik (Behandlung von Arbeitsunfällen mit schwersten Verletzungen) zu jedem Zeitpunkt auf eine umfassende Infrastruktur für die Behandlung solch schwerer Unfallverletzungen zurückgreifen kann. Nach dem kurzen Flug von Burghausen nach Traunstein unter intensiver Betreuung kümmerte sich sofort ein interdisziplinäres Ärzte-Team in der Notaufnahme des Klinikums um sie und legten die Artistin in ein künstliches Koma. Die erschütternde Diagnose nach den umgehend eingeleiteten Untersuchungen lautete „schwere Verletzungen im Bereich des Kopfes und des Beckens“.

Eine Notoperation war unabdingbar und wurde auch sofort von einem eingespielten interdisziplinären Team aus Neurochirurgen, Unfallchirurgen und Intensivmedizinern durchgeführt.  Der Chefarzt der Unfallchirurgie und Orthopädischen Chirurgie, Prof. Dr. Kolja Gelse weiß noch: „Zu Beginn war die Prognose für Frau Avanesian äußerst kritisch.“ Und der Chefarzt der Neurochirurgie, PD Dr. Jens Rachinger ergänzt: „Durch den schweren Sturz war ihre Gehirnfunktion deutlich beeinträchtigt.“

Welche Herausforderungen sich den Ärzten stellten, skizzieren die beiden erfahrenen Chirurgen. PD Dr. Rachinger schildert: „Bei der Patientin lag eine diffuse Hirnverletzung vor. Zunächst war es notwendig, eine kleine Öffnung in der Schädeldecke zu schaffen, über die in das Hirngewebe eine Sonde zur Messung des Druckes im Schädelinneren eingelegt wurde. Anhand dieser Werte konnte dann eine optimale Therapiesteuerung erfolgen." Prof. Dr. Gelse fügt hinzu: „Da das Gehirn immer Vorrang vor jedem Knochenbruch hat, musste wir der Patientin vor Versorgung der Beckenfraktur zunächst einige Tage absolute Ruhe gewähren. Jedwede weitere invasive Maßnahme musste zunächst aufgeschoben werden, sonst wäre der Hirndruck wieder kritisch angestiegen. Doch nach einigen Tagen kehrte die Gehirnfunktion langsam wieder zurück und die Patientin konnte aus dem künstlichen Koma erwachen. Um die Patientin auch wieder mobilisieren zu können, führten wir dann eine weitere Operation zur Stabilisation des gebrochenen hinteren Beckenrings mit einer minimal-invasiven Technik durch.“

 

Nach den erfolgreichen Operationen besserte sich der Zustand der jungen Ukrainerin schrittweise. Während der gesamten Zeit fest an ihrer Seite war ihr Circus-Partner und Lebensgefährte Yefgen Abakumov, der die junge Frau täglich besuchte und immer für sie da war. Nach einigen weiteren Tagen konnte sie bereits von der Intensivstation auf die Normalstation verlegt werden. Priv.-Doz. Dr. Jens Rachinger zeigt sich beeindruckt: „Sie hatte wirklich eine enorme Willenskraft. Bei der Visite traf man sie schon wieder fleißig Vokabeln lernend an.“ Auch die Heilung der Verletzungen am Becken machte große Fortschritte, so Prof. Dr. Kolja Gelse: „Nach der operativen Stabilisation der Beckenfraktur konnte sie unter Anleitung der Physiotherapeuten sehr gut mobilisiert werden und konnte bei ihrer Entlassung aus unserer Klinik sogar wieder ohne Hilfsmittel laufen.“

Beim Entlassungsgespräch, so berichten die Ärzte, war die drängendste Frage der jungen Artistin, ab wann sie wieder richtig trainieren könne. Aber so schnell wird es wohl doch nicht gehen, ist die einhellige Meinung der beiden Chefärzte, zunächst folge eine weitere Phase in einer Rehabilitationsklinik.

„Die Direktion des Circus Krone, Jana Mandana Lacey-Krone und Martin Lacey jr., und das gesamte Circus Krone Team stehen Amalia Avanesian in dieser schwierigen Zeit bei und hoffen auf schnelle und vollständige Genesung“, so schreibt das Unternehmen auf seiner Facebook-Seite, und dankt der Luftrettung und den Ärzten für die hochprofessionelle Versorgung der Artistin. Wir von den Kliniken Südostbayern können uns den guten Wünschen des Circus Krone nur anschließen und freuen uns schon jetzt, das preisgekrönte Duo „Flash of Splash“ wieder in der Manege bejubeln zu dürfen.

27.10.2024 - Kliniken Südostbayern

Herzschwäche erkennen und behandeln

Ein Gespräch mit dem Chefarzt der Kardiologie Prof. Dr. Michael Lehrke

Bei Herzschwäche, auch als Herzinsuffizienz bezeichnet, ist das Herz nicht in der Lage, den Bedarf des Körpers an zirkulierendem Blut zu decken. Dabei kann das Herz entweder nicht genug Blut pumpen (systolische Insuffizienz) oder es kann sich nicht richtig entspannen und füllen (diastolische Insuffizienz). Ein Gespräch mit dem Chefarzt der Kardiologie am Klinikum Traunstein und der Kreisklinik Bad Reichenhall, Prof. Dr. Michael Lehrke, über Ursachen, weitere Schritte und allgemeine Verhaltensregeln bei Herzschwäche. mehr...

Herr Prof. Dr. Lehrke, was sind denn die häufigsten Ursachen der Herzschwäche?

Lehrke: Zu den häufigsten Auslösern gehört hoher Bluthochdruck, der langfristig zu einer Belastung des Herzens führt. Des Weiteren ist die koronare Herzerkrankung eine häufige Ursache, die zu einer Minderversorgung mit Blut und zu einem Herzinfarkt führen kann. Außerdem sind Erkrankungen des Herzmuskels, wie z. B. eine Entzündung und Erkrankungen der Herzklappen oder die Aortenklappenstenose, zu nennen. Als weitere Ursache sind auch Störungen des Herz-Rhythmus wie z. B. Vorhofflimmern, möglich.

Wer ist am meisten davon betroffen?

Lehrke: Eine Herzschwäche kann Menschen jeden Alters betreffen, wobei ältere Erwachsene über 65 Jahre durch altersbedingte Veränderungen des Herzmuskels und der Blutversorgung häufiger betroffen sind. 

Des Weiteren sind insbesondere Personen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen gefährdet, die z. B. durch einen Diabetes, Übergewicht oder chronische Niereninsuffizienz, oder aber auch durch Rauchen belastet sind.

Wie wird denn eine Herzschwäche erkannt?

Lehrke: Eine Herzschwäche äußert sich häufig durch Luftnot und kann mit Wassereinlagerungen im Körper einhergehen. In der weiteren Diagnostik wird ein Elektrokardiogramm (EKG) und eine Blutuntersuchung sowie im Weiteren eine Ultraschalluntersuchung am Herzen durchgeführt. Dies kann sowohl hausärztlich als auch in der internistischen oder der kardiologischen Facharztpraxis erfolgen.

Und was sollte man bei erkannter Herzschwäche tun?

Lehrke:  Die Behandlung einer Herzschwäche erfordert zunächst die Klärung der Ursache, die – wie vorhin genannt – vielfältig sein kann. Bei eingeschränkter Pumpfunktion gehört hierzu eine Untersuchung der Herzdurchblutung sowie – bei bestimmten Fragestellungen – eine MRT-Untersuchung des Herzens. Bei Patientinnen und Patienten mit signifikanten Verengungen der Herzkranzgefäße kann eine Aufweitung der Gefäße mit Implantierung von Stents oder eine Bypass-Operation notwendig sein, um den Blutfluss zum Herzen wieder zu verbessern. Liegt eine Erkrankung der Herzklappen vor, bestehen verschiedene Möglichkeiten zu Klappenreparatur oder -ersatz. Entsprechend wird für jede Patientin oder jeden Patienten ein maßgeschneiderter Ansatz in der Therapie gewählt. Bei eingeschränkter Pumpfunktion erfolgt die medikamentöse Therapie in der Regel durch eine Kombination aus ACE-Hemmern, Betablockern, Aldosteron-Antagonisten und SGLT2-Inhibitoren. Sollte sich hierunter keine ausreichende Verbesserung der Herzfunktion erreichen lassen, bestehen weitere therapeutische Optionen, jeweils in Abhängigkeit der Ursache mit speziellen Herzschrittmachern sowie minimal invasiver Klappentherapie.

Wir haben in unseren Häusern in Traunstein und in Bad Reichenhall sowohl die Spezialisierung als auch technische Ausstattung, um eine optimale Therapie der Herzschwäche zu erreichen. Dies schließt eine hochmoderne, nicht-invasive und invasive Bildgebung mit allen Möglichkeiten der Intervention an den Herzgefäßen sowie Clip-Verfahren bei Undichtigkeit von Mitral- oder Trikuspidalklappe mit ein. So sind wir in Traunstein erst im Juli als nur eine von 30 Kliniken in ganz Deutschland für die kardiologische Bildgebung ausgezeichnet und zertifiziert worden. Weiters können wir bei akut einsetzender und schwerer Herzschwäche den Kreislauf über spezielle Pumpen stabilisieren. Entsprechend bieten wir hochspezialisierte Behandlungen wohnortnah an, was sehr vorteilhaft für die Patientinnen und Patienten ist.

Gibt es Einschränkungen im Alltag, wenn man an Herzschwäche leidet?

Lehrke: Sportliche Aktivitäten sollten individuell angepasst werden. Leichte bis moderate Übungen, wie Gehen oder Radfahren, sind zu empfehlen. Sportarten mit hoher Intensität sollten vermieden werden.

Aber eigentlich kann man doch selbst einiges tun für sein Herz, oder?

Lehrke: Eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und das Vermeiden von Rauchen und übermäßigem Alkoholkonsum beugen Herzerkrankungen vor. Wenn die Herzschwäche schon da ist, sollten regelmäßige Untersuchungen beim Haus- und Facharzt erfolgen, um den Verlauf der Erkrankung zu überwachen und die Therapie anzupassen. Hierbei ist es wichtig, eng mit der behandelnden Ärztin oder dem Arzt zusammenzuarbeiten.

25.10.2024 - Kreisklinik Bad Reichenhall

Mit Herz und Hand Hebamme

30-jähriges Jubiläum als freiberufliche Hebamme an der Kreisklinik Bad Reichenhall – mit Christine Müller im Gespräch

Zum Jubiläum gratulierten KSOB-Vorständin Elisabeth Ulmer (links) und Standortleiter Stefan Prawda Christine Müller (Mitte).
Zum Jubiläum gratulierten KSOB-Vorständin Elisabeth Ulmer (links) und Standortleiter Stefan Prawda Christine Müller (Mitte).

Christine Müller ist seit 30 Jahren als freiberufliche Hebamme in der Geburtshilfe der Kreisklinik in Bad Reichenhall tätig. Dieses Jubiläum wollte sich auch KSOB-Vorständin Elisabeth Ulmer nicht entgehen lassen und gratulierte herzlich: „Gerade in einem so wichtigen und entscheidenden Moment im Leben einer Frau ist es so wertvoll, jemanden an seiner Seite zu haben, der hilft, der unterstützt und dabei kompetent und unaufgeregt ist. Mit Christine Müller arbeitet eine langjährig erfahrene Hebamme bei uns in der Geburtshilfe. Sie hilft, zusammen mit dem gesamten Hebammenteam der Kreisklinik Bad Reichenhall, täglich mit großer Empathie und auch nach 30 Jahren jedes Mal mit Enthusiasmus, das Wunder des Lebens auf die Welt zu bringen.“ mehr...

Wir haben Christine Müller gefragt, warum sie vor 30 Jahren genau diesen Beruf ergriffen hat und warum sie von Anfang an bis heute sehr gerne an der Kreisklinik Bad Reichenhall arbeitet.

Frau Müller, warum haben Sie sich vor 30 Jahren entschieden den Beruf der Hebamme zu ergreifen?

Müller: Ich habe damals eigentlich gar nicht geplant, Hebamme zu werden, es ist einfach passiert. Meine Schulfreundin hatte damals im Rahmen der Berufsinformation in der Schule ein Heftchen in der Hand gehabt, in der der Hebammenberuf vorgestellt wurde. Dann habe ich erst die Schwesternhelferinnen-Ausbildung gemacht auf einer Wöchnerinnenstation. Eine damalige, sehr liebe Kollegin dort hat mich herangeführt an das Arbeiten mit Menschen und da hat es bei mir klick gemacht. Das war damals mein gedanklicher Start als Hebamme. Der Rest ist 30 Jahre erfüllender Beruf.

Ich würde diesen Beruf auch immer wieder ergreifen, denn ich bin damals wie heute fest überzeugt, es ist ein Schatz, ein Leben hervorzubringen. Und man ist von Anfang an mit der Frau in Verbindung: Beratend und begleitend während der Schwangerschaft in Zusammenarbeit mit der Gynäkologin oder dem Gynäkologen, als Hebamme im Krankenhaus bei der Geburt und als auch als Begleiterin in der Zeit des Wochenbetts. Außerdem ist es mit der entsprechenden Fortbildung möglich Kurse anzubieten, zum Beispiel zur Vorbereitung oder Rückbildung. Der Beruf ist einfach sehr vielfältig.

Wie hat sich Ihr Beruf in dieser Zeit verändert?

Müller: Die Veränderung betrifft vor allem die Ausbildung: Heute ist das über einen europaweit einheitlichen Studiengang möglich, es gibt also keinen Ausbildungsberuf mehr wie vor 30 Jahren. Und was auch lange Zeit durch die Medien geisterte, war die Anhebung der Haftpflicht für freiberufliche Hebammen. Das hat sich mittlerweile stark verbessert durch den so genannten Sicherstellungs-Zuschlag, der beim GKV-Spitzenverband beantragbar ist. Damit ist der Beruf wieder sicher ausübbar.

Der Vorgang der Geburt selbst hat sich ja nicht verändert. Aber die Rahmenbedingungen für die Frauen sind anders. Zum Beispiel sind die Vorsorgeuntersuchungen beim Gynäkologen mehr geworden, wobei Hebammen einen Teil davon übernehmen können: Drei Termine für Ultraschall und die Blutuntersuchungen können beim Arzt stattfinden. Alle anderen Untersuchungen kann die Hebamme machen. Dabei entsteht auch eine Verbindung zwischen der Hebamme und der Frau. Deswegen haben wir in der Kreisklinik Bad Reichenhall auch eine Hebammenpraxis installiert, die diese Untersuchungen durchführt.

Wie ist die Situation in der Kreisklinik Bad Reichenhall?

Müller: Als Teil des Hebammenstudiums bieten wir auch die Praxisanleitung für Studentinnen an, die aus Salzburg und München kommen – und die bleiben dann teilweise bei uns. Denn in der Geburtshilfe Bad Reichenhall ist die Frau keine Nummer, sondern uns ist wichtig, die persönliche Betreuung in einer besonderen Lebenssituation zu gewährleisten. Uns Hebammen liegt viel daran, diesen Schatz der 1:1 Betreuung der Frauen bei uns in der Kreisklinik zu erhalten. Das versuchen wir, soweit möglich, jeder Frau anzubieten. Wir Hebammen kennen dann die Frauen und kennen ihre Geschichte. So müssen sie nicht jedes Mal neu erklären, was für sie wichtig ist, wie es in einer großen Klinik der Fall ist. Und unser Chefarzt, Prof. Dr. Christian Schindlbeck, zieht mit uns Hebammen am gleichen Strang.

Das Wichtigste ist, wir haben Zeit für die Frauen – jede Frau kann zu uns kommen und im Rahmen der Geburtsplanung schauen wir uns dann an, wo sie am besten aufgehoben ist – wenn also beispielsweise eine Risikoschwangerschaft besteht, kann die Frau innerhalb der Kliniken Südostbayern nach Traunstein gehen. Prof. Dr. Schindlbeck ist gleichermaßen der Chefarzt im Klinikum Traunstein, die Frauen sind also auch hier sehr gut aufgehoben. 

Aber man muss ganz ehrlich sagen, dass wir Hebammen natürlich Werbung machen für unsere Geburtshilfe in der Kreisklinik Bad Reichenhall, denn nur, wenn wir mehr als 50 % der Geburten im Landkreis Berchtesgadener Land bei uns im Haus haben, kann diese wunderbare Abteilung erhalten bleiben und nur dann können die Kinder auch künftig von sich sagen „Born im Berchtesgadener Land“. Bei den Vorbereitungskursen, die eine freiberufliche Hebamme wie ich anbieten kann, können wir die Frauen ganz oft für Bad Reichenhall begeistern. Während Corona hatte sich das auf Online-Kurse verlagert, aber persönlich ist das einfach eine ganz andere Stimmung. Die Schwangeren tauschen sich aus und sehen, dass auch andere Frauen die gleichen Probleme haben – das beruhigt.

Was bietet die Geburtshilfe bei Ihnen an, was an anderen Kliniken nicht geboten wird?

Müller: Jede Frau hat schon von negativen Geburtsgeschichten gehört oder ist durch das Internet darauf gestoßen, das löst häufig große Ängste aus. Deswegen bieten wir den Frauen in unseren Räumlichkeiten ein vertrauliches Einzelgespräch an, in dem wir Klarheit schaffen und Ängste nehmen. Wichtige Punkte, worauf das geburtshilfliche Team bei der Geburt besonders sensibel reagieren und achten sollte, werden in diesem Gespräch thematisiert; eben die Themen, die der Schwangeren am Herzen liegen. Auch ein detaillierter Geburtsplan wird gemeinsam erstellt: möchte die Frau den Partner dabeihaben, zieht sie eine Wassergeburt vor, möchte sie oder ihr Partner das Baby nach der Geburt selbst auf den Bauch legen oder soll man ihnen den Mutterkuchen zeigen und erklären? Ziel ist, jeder Frau zuzuhören – und dafür geben wir Raum und Zeit.

Im Fall von sprachlichen Barrieren kann die Frau auch einen Dolmetscher mitbringen. Die Frau soll sich verstanden und sicher betreut fühlen, denn Ängste behindern hormonelle Prozesse, die wichtig sind für eine unkomplizierte Geburt. Wichtig ist: Jede Frau kann anrufen, auch wenn sie nicht in der Kreisklinik Bad Reichenhall angemeldet ist. Diese „ganz besondere“ Hebammensprechstunde bieten wir an zwei Terminen im Monat an.

Warum würden Sie jungen Menschen empfehlen, den Beruf der Hebamme zu ergreifen?

Müller: Wer mit Menschen arbeiten möchte, der findet keinen besseren und erfüllenderen Beruf. Aber man sollte durchaus Bodenhaftung und Gefühl haben, denn es ist kein Beruf wie jeder andere. Ein wichtiges Persönlichkeitsmerkmal ist, man muss warten können. Warten, um zu beobachten, wie es der Gebärenden geht, dann wird man jedes Mal belohnt mit wunderbaren Erlebnissen. Weil: Die Geburt macht die Frau selbst, das machen ja nicht wir. Wir geben den Frauen das Vertrauen, dass jede Frau alles in sich hat, was sie braucht. Die Frau vollbringt dieses Wunder, niemand ist besser ausgestattet. Wir Hebammen sind auf dem Weg die Begleiterinnen, wir geben ihnen das Vertrauen in ihren Körper. Wir strahlen Ruhe und Sicherheit aus.

Ich kann nur jeder Frau empfehlen, den Beruf zu ergreifen, für den sie sich begeistern kann; dem Gefühl nachzugeben, was man machen möchte. Der Hebammenberuf ist auf jeden Fall niemals langweilig und den Arbeitsaufwand kann man an die persönlichen Bedürfnisse angleichen. Die vielzitierte Work-Life-Balance ist bei uns also durchaus möglich. Vielleicht kann man es so sagen: Wir sind von Berufs wegen immer guter Hoffnung…


Hebammenpraxis in der Geburtshilfe der Kreisklinik Bad Reichenhall

Öffnungszeiten: montags bis freitags von 8 - 16 Uhr
Kontakt: Tel. 08651 772-11022 oder per E-Mail:

Infos auf der Homepage der Kliniken Südostbayern:
www.kliniken-suedostbayern.de

Individuelle Geburtsvorbereitungs-Gespräche
Ansprechpartnerin: Hebamme Johanna Menges
Kontakt: Tel. 08651 772-625

Der Termin kann individuell vereinbart werden, die Wünsche der Frau werden dabei schriftlich festgehalten. Diejenige Hebamme der Klinik, die bei der Geburt letztendlich dabei ist, kann dann direkt nachlesen, was besprochen wurde und kann während der Geburt darauf eingehen.

23.10.2024 - Kliniken Südostbayern

Das Klinikum Traunstein erneut zertifiziert als „Nephrologische Schwerpunktklinik“

Hoher Versorgungsstandard in der Nierenheilkunde auch im Bundes-Klinik-Atlas nachgewiesen

Das ärztliche und pflegerische Team der Traunsteiner Nephrologie im Klinikum und im KfH um Chefarzt Prof. Dr. Carsten Böger ist stolz auf die Rezertifizierung als Nephrologische Schwerpunktklinik der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie.
Das ärztliche und pflegerische Team der Traunsteiner Nephrologie im Klinikum und im KfH um Chefarzt Prof. Dr. Carsten Böger ist stolz auf die Rezertifizierung als Nephrologische Schwerpunktklinik der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie.

Die Abteilung für Nephrologie, Diabetologie, Rheumatologie und das KfH Nierenzentrum Traunstein unter der Leitung von Chefarzt Prof. Dr. Carsten Böger haben erneut mit Bestnoten die Zertifizierung der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) als „Nephrologische Schwerpunktklinik“ erhalten. mehr...

Dieses Qualitäts-Zertifikat der DGfN ist besonders hochwertig: damit erfüllt die Abteilung von Chefarzt Prof. Dr. Carsten Böger alle 17 Prüfkriterien des Institutes für Qualitätssicherung und Transparanz im Gesundheitswesen (IQTiG) für die dauerhafte Aufnahme der Schwerpunktklinik in den Bundes-Klinik-Atlas. Diese Bewertung bestätigt den hohen Stellenwert der Qualitätssicherung in der Nephrologie und die Wertigkeit der Zertifikate der DGfN. Mit dem Tragen des Zertifikates „Nephrologische Schwerpunktklinik“ weist die Traunsteiner Nephrologie auch im Bundes-Klinik-Atlas (www.bundes-klinik-atlas.de) ihren hohen Versorgungsstandard nach.

Vorbildlich organisiert mit gut durchdachtem Diagnostik- und Therapieangebot

In ihrem Auditbericht hoben die von der DGfN beauftragten Prüfer um den Leitenden Fachexperten Prof. Burkhard Kreft besonders hervor, dass es sich dabei um eine vorbildlich organisierte nephrologische Klinik handele mit einem vollständigen, gut durchdachten nephrologischen Diagnostik- und Therapieangebot. Sie betonten neben der sehr guten personellen Ausstattung auch die sehr enge Verzahnung mit dem KfH Nierenzentrum, welches eine Versorgung von Nierenpatienten auch im ambulanten Bereich „aus einer Hand“ ermöglicht.

Beim Prüfungsaudit im Juli 2024 lobten die Prüfer, wie schon 2021, die außergewöhnlich gut organisierten Behandlungsabläufe und Standards sowie die Dokumentation, und konstatierten, dass die Abteilung sich durch eine hohe Zahl erbrachter Leistungen in einem breiten Spektrum von Nierenerkrankungen hervorhebt, wodurch die große Erfahrung in der Behandlung belegt sei. Als einen weiteren wichtigen Pluspunkt sahen die Zertifizierer die hohe ärztliche und pflegerische Weiterbildungsaktivität zur Förderung des Nachwuchses in der Region. Abgerundet wurde das Lob durch die Feststellung einer „überall spürbaren guten Stimmung in einem gut eingespielten Team“. Mit diesen Faktoren weist die Traunsteiner Nephrologie in der Region Südostbayern ein Alleinstellungsmerkmal auf.

Behandlung aller Formen der Nierenerkrankung

In der Nephrologie werden alle Formen der Nierenerkrankung diagnostiziert und behandelt. Unterschieden wird in akute und chronische Formen der Nierenschädigung. Chronische Nierenerkrankungen werden in Deutschland am häufigsten durch Diabetes oder Bluthochdruck verursacht und bleiben häufig lange unerkannt.

Nierenerkrankungen entstehen auch z. B. durch Autoimmunerkrankungen, bestimmte Medikamente, Nierensteine, genetische Erkrankungen oder Herzkreislauferkrankungen. Im schlimmsten Fall droht die Dialyse in Form von Blutwäsche oder Bauchfelldialyse, die die Nephrologie dann auch durchführt. „Oberstes Ziel der Nephrologie ist es, die Dialyse durch Früherkennung und optimale Therapie zu verzögern oder, besser, zu vermeiden, sie dann aber im Fall der Fälle in bester Qualität anzubieten“, so Prof. Dr. Böger. „Wir arbeiten dabei eng mit den betreuenden Hausärztinnen und Hausärzten zusammen, und – wenn angezeigt – mit anderen Fachdisziplinen in unserem Haus, wie der Kardiologie, der Gefäßchirurgie, der Radiologie und der Urologie. Die Traunsteiner Nephrologie versteht sich als nephrologischer Vollversorger im ambulanten und stationären Bereich für die Bevölkerung der umgebenden Landkreise mit nun erneut bestätigter und bundesweit sichtbarer Spitzenqualität“, summiert Prof. Dr. Böger.

15.10.2024 - Kreisklinik Trostberg

Prävention für ältere Menschen

Die Polizei informiert an der Kreisklinik Trostberg über betrügerische Tricks

Kriminalhauptkommissar Karl-Heinz Busch, kriminalpolizeilicher Fachberater Einbruchschutz und Prävention und die leitende Ärztin Dr. Marianne Gerusel-Bleck der Akutgeriatrie, Kreisklinik Trostberg
Kriminalhauptkommissar Karl-Heinz Busch, kriminalpolizeilicher Fachberater Einbruchschutz und Prävention und die leitende Ärztin Dr. Marianne Gerusel-Bleck der Akutgeriatrie, Kreisklinik Trostberg

Mehr als 40 Patienten und Mitarbeiter der Kreisklinik Trostberg kamen Anfang Oktober auf der Akutgeriatrie zusammen, um sich über aktuelle Betrugsmaschen zu informieren. Bereits zum zweiten Mal organisierte die Leitende Ärztin Dr. Marianne Gerusel-Bleck in Kooperation mit der Kriminalinspektion Traunstein einen Vortrag für Senioren, um auf die Gefahren durch Schockanrufe, Enkeltricks und weitere Betrugsvarianten hinzuweisen. mehr...

„Unsere Aufgabe auf der Akutgeriatrie ist es, unsere Patienten zu stärken, damit sie auch im Alter ein selbstständiges und erfülltes Leben führen können. Dabei haben wir neben der körperlichen und geistigen Gesundheit auch das soziale Wohl der uns anvertrauten Menschen im Blick“, erklärt Dr. Gerusel-Bleck das Engagement ihres Teams. „Es ist mir ein großes Anliegen, sowohl unsere Patienten als auch unsere Mitarbeiter für diese perfiden Tricks zu sensibilisieren und sie so vor Betrügern besser zu schützen.“

Wie im letzten Jahr informierte Kriminalhauptkommissar Karl-Heinz Busch, kriminalpolizeilicher Fachberater Einbruchschutz und Prävention, die vorwiegend älteren Teilnehmer über die häufigsten Betrugsmaschen und die Vorgehensweise der Täter und gab wertvolle Tipps zur Prävention.

Schockanrufe und falsche Amtsträger: Betrügerische Maschen auf dem Vormarsch

Busch schilderte, dass die Polizei vor allem im August 2024 eine erhebliche Zunahme an Betrugsversuchen und leider auch -erfolgen verzeichnen musste. Besonders die Methode des Schockanrufs wurde und wird von den Tätern häufig eingesetzt. Dabei geben sich Betrüger am Telefon als Polizisten, Staatsanwälte oder andere Amtsträger aus und berichten von einem schweren Unfall eines nahen Angehörigen.

Um eine angebliche Kaution zu stellen, wird das Opfer aufgefordert, hohe Geldbeträge oder Wertsachen zu übergeben – oftmals vor Rathäusern oder Gerichten, um den Anschein der Echtheit zu verstärken.

Eine weitere verbreitete Betrugsmasche ist der Messengerbetrug. Hierbei melden sich die Täter per WhatsApp oder SMS und geben sich als Familienmitglied aus, dessen Handy defekt sei. Im weiteren Verlauf wird das Opfer aufgefordert, finanzielle Unterstützung zu leisten, um vermeintliche Rechnungen zu begleichen.

Aber auch das so genannte Love- oder Romance-Scamming, bei dem Betrüger Dating-Plattformen nutzen, um ihre Opfer zu täuschen, ist auf dem Vormarsch. Dabei wird zu den Opfern eine emotionale Bindung aufgebaut, oft begleitet von der Geschichte einer großen Liebe. Sobald das Vertrauen gewonnen ist, folgen erfundene Notfälle, bei denen das Opfer um finanzielle Hilfe gebeten wird.

Tipps zur Prävention

Abschließend gab Karl-Heinz Busch den Zuhörern konkrete Handlungsempfehlungen, um sich vor solchen Betrugsmaschen schützen zu können. „Es ist sinnvoll, im Familienkreis ein Kennwort auszumachen, das nur echte Angehörige kennen, so kann man Betrüger sehr schnell entlarven“, rät der erfahrene Polizist. Grundsätzlich sollte man bei verdächtigen Anrufen sofort auflegen und die Angehörigen unter der bekannten Nummer direkt selbst kontaktieren. Bei persönlicher Kontaktaufnahme ist es wichtig, um Vorlage des Dienstausweises zu bitten und bei Unsicherheit kann immer die 110 gewählt werden.

„Die Polizei holt nie Geld, Gold oder Schmuck als Kaution ab oder bittet telefonisch um eine Überweisung“, stellte Karl-Heinz Busch am Ende klar.

10.10.2024 - Kliniken Südostbayern

Oktober ist Brustkrebsmonat - Vorsorge nicht vergessen

Pink Ribbon als Zeichen der Solidarität

Rund 40 Kolleginnen und Kollegen fanden sich spontan vor dem Klinikum Traunstein ein, um eine Menschenschleife zu bilden, unter ihnen auch der gesamte Vorstand der KSOB, Dr. Uwe Gretscher, Elisabeth Ulmer und Philipp Hämmerle sowie der Medizinische Leiter Verbund, Dr. Stefan Paech
Rund 40 Kolleginnen und Kollegen fanden sich spontan vor dem Klinikum Traunstein ein, um eine Menschenschleife zu bilden, unter ihnen auch der gesamte Vorstand der KSOB, Dr. Uwe Gretscher, Elisabeth Ulmer und Philipp Hämmerle sowie der Medizinische Leiter Verbund, Dr. Stefan Paech

Spontan haben sich rund 40 Kolleginnen und Kollegen aus allen Bereichen vor dem Klinikum Traunstein zu einer Menschenschleife versammelt, um ihre Solidarität mit den Patientinnen zu zeigen und auf dieses wichtige Thema aufmerksam zu machen. mehr...

Jede zehnte Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Damit gehört Brustkrebs zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen. Die gute Nachricht: Dank moderner Früherkennung und fortschrittlicher Therapien sind die Heilungschancen bei Brustkrebs heute besser denn je. Eine frühzeitige Diagnose spielt dabei eine entscheidende Rolle.

„Darum stehen Prävention und Aufklärung für mich an erster Stelle“, betont Annemarie Emmer, Krankenschwester und Breast Care Nurse im zertifizierten Brustkrebszentrum der Kliniken Südostbayern, die mit ihren Kolleginnen und Kollegen diese Aktion maßgeblich unterstützt hat. „Mir ist es wichtig, dass alle Frauen mögliche Risikofaktoren kennen. Dazu gehören beispielsweise ein früher Beginn der Regelblutung, ein spätes Einsetzen der Wechseljahre sowie familiäre Vorbelastungen“, zählt die erfahrene Krankenschwester auf.

Prof. Dr. Christian Schindlbeck, Chefarzt der Frauenklinik, erläutert: „Frauen, die nie schwanger waren und nie gestillt haben, haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko. Darüber hinaus können Übergewicht und langjährige Hormoneinnahme die Wahrscheinlichkeit einer Brustkrebserkrankung erhöhen.“

Natürlich schützt Vorsorge nicht vor Brustkrebs, aber je früher die Erkrankung erkannt wird, desto besser sind die Behandlungsmöglichkeiten. Prof. Dr. Schindlbeck appelliert an alle Frauen: „Bitte gehen Sie regelmäßig zur Vorsorge!“

02.10.2024 - Klinikum Traunstein

Dramatische Rettung in Traunstein

Patient aus Berlin erfolgreich behandelt

Prof. Dr. Afshin Rahmanian-Schwarz bei der Nachsorge des Patienten
Prof. Dr. Afshin Rahmanian-Schwarz bei der Nachsorge des Patienten

Eine beinahe fatale Infektion, die in einer großen Klinik in Berlin nicht erfolgreich behandelt werden konnte, fand im Klinikum Traunstein ein glückliches Ende. Dank der Expertise des Teams für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie unter der Leitung von Chefarzt Prof. Dr. Afshin Rahmanian-Schwarz konnte ein schwer erkrankter Patient aus Berlin erfolgreich gerettet werden. mehr...

Christian S., ein Berliner im fortgeschrittenen Alter, zog sich Ende Oktober 2023 eine zunächst harmlos erscheinende Verletzung am Fuß zu. Doch die Situation eskalierte: Nach einem Klinikaufenthalt in Berlin entwickelte sich eine lebensbedrohliche Blutvergiftung. Die Wunde, die sich bis zur Wade ausbreitete, bedrohte nicht nur die Gesundheit des Patienten, sondern stellte sogar sein Überleben in Frage. Trotz mehrwöchiger Behandlung in der Berliner Klinik verschlechterte sich der Zustand zusehends, und eine Amputation des Beins schien die letzte Möglichkeit zu sein.

In dieser kritischen Lage entschlossen sich die Tochter und der Schwiegersohn von Christian S., die beide in Traunstein leben, eine zweite Meinung einzuholen. Sie wandten sich an das renommierte Team der Plastischen und Rekonstruktiven Chirurgie am Klinikum Traunstein. Unter der Leitung von Prof. Dr. Afshin Rahmanian-Schwarz wurde – gemeinsam mit seinem Leitenden Oberarzt Dr. Thomas Fuchsberger – ein umfassender Behandlungsplan erarbeitet, um das Bein des Patienten zu retten und seine Lebensqualität zu erhalten.

Nach der Verlegung des Patienten nach Traunstein führten die Spezialisten eine Reihe von aufeinander abgestimmten Operationen durch. Ziel war es, die fortgeschrittene Infektion einzudämmen und das geschädigte Gewebe zu rekonstruieren. Der ganzheitliche Therapieansatz umfasste neben den chirurgischen Eingriffen eine intensive und spezielle pflegerische Behandlung sowie eine umfassende physiotherapeutische Betreuung, um die Beweglichkeit des Patienten zu erhalten.

 

Die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen dem plastisch-chirurgischen Team und weiteren Abteilungen der Kliniken Südostbayern, unter anderem der Akutgeriatrie an der Kreisklinik Trostberg unter der Leitung von Dr. Marianne Gerusel-Bleck, trug maßgeblich zur vollständigen Genesung von Christian S. bei. Fünf Monate nach der dramatischen Situation in Berlin ist der Patient nun wieder auf dem Weg der Besserung.

„Das Leben kann weitergehen“, so der geheilte Patient, der sich ausdrücklich bei allen Beteiligten im Klinikum Traunstein und in der Kreisklinik Trostberg mit folgenden Worten in einem Schreiben bedankt: „Mit diesem Schreiben möchte ich mich bei Ihnen für die gute Versorgung und Pflege in der Abteilung für Plastische Chirurgie Ihres Hauses bedanken. Herr Dr. Fuchsberger hat mir meinen linken Fuß gerettet. Auch die Ärzte, Krankenpfleger und Physiotherapeuten in der Akutgeriatrie in der Kreisklinik Trostberg waren alle sehr engagiert und haben viel Geduld aufgebracht. Nochmals herzlichen Dank für die erstklassige Betreuung und erfolgreiche Behandlung in Ihren Häusern. Nur weil sich alle Menschen bei Ihnen in den Kliniken so um mich bemüht haben, kann ich heute wieder laufen. Meine Frau und ich sind sogar schon wieder mit dem Zug zu Freunden gefahren, um gemeinsam Geburtstag zu feiern. Ich danke Ihnen allen!“

20.09.2024 - Kliniken Südostbayern

Asthma und Allergie – Woher kommt’s und was kann man dagegen tun?

Ein Gespräch mit unserem Lungenexperten

Anlässlich des Deutschen Lungentags sprechen wir mit Prof. Dr. Tobias Lange, Chefarzt der Pneumologie und Beatmungsmedizin der Kreisklinik Bad Reichenhall, darüber, dass das Thema Asthma zunehmend mehr Menschen betrifft. Auslöser sind Umweltfaktoren und Allergene. Zudem führen ein ungesunder Lebensstil, Stress und eine steigende Neigung zu Allergien zu einer höheren Erkrankungsrate. Und wir erfahren, dass eine frühzeitige Diagnose und effektive Präventionsstrategien entscheidend sind, um die Situation für die Patientinnen und Patienten zu verbessern. mehr...

Herr Prof. Dr. Lange, können Sie uns zunächst einen Überblick über die verschiedenen Erscheinungsformen von Asthma geben?

Prof. Dr. Lange: Asthma ist eine chronische Erkrankung der Atemwege, die durch Entzündungen und eine Überempfindlichkeit der Bronchien gekennzeichnet ist. Es gibt verschiedene Erscheinungsformen von Asthma:

  • Allergisches Asthma: Dies ist die häufigste Form und wird durch Allergene wie Pollen, Hausstaubmilben oder Tierhaare ausgelöst.
  • Nicht-allergisches Asthma: Hierbei handelt es sich um Asthma, das nicht auf Allergene zurückzuführen ist, sondern durch Faktoren wie Luftverschmutzung, körperliche Anstrengung oder Stress ausgelöst werden kann.
  • Berufsbedingtes Asthma: Diese Form tritt bei Menschen auf, die in bestimmten Berufen arbeiten und dort schädlichen Substanzen ausgesetzt oder gegen gewisse Stoffe allergisch sind, z.B. eine Mehlallergie beim „Bäcker-Asthma“.
  • Asthma bei Kindern: Kinder können ebenfalls an Asthma leiden, wobei die Symptome oft anders ausgeprägt sind als bei Erwachsenen.

Das klingt nach einer Vielzahl von Auslösern und Formen. Welche Therapien stehen zur Verfügung?

Prof Dr. Lange:  Bei allergischem Asthma gibt es mehrere Therapieansätze. Da wäre zum einen – und das ist einer der wichtigsten Punkte – die Vermeidung von Allergenen: Der erste Schritt besteht darin, die eigene Exposition gegenüber bekannten Allergenen zu minimieren. Dazu gehört beispielsweise für Haustierbesitzer das regelmäßige Reinigen der Wohnung oder, bei einer Allergie gegen Hausstaubmilben, das Verwenden von speziellen Matratzen- und Kissenbezügen.

Mit einer medikamentösen Therapie, zum Beispiel mit inhalativen Kortikosteroiden (ICS), kann man vielen Patienten mit allergischem Asthma dabei helfen, die Entzündung in den Atemwegen zu reduzieren. Diese Medikamente sind die Basistherapie. Es gibt weitere Medikamente zur schnellen Linderung akuter Schübe und zur besseren Kontrolle der Symptome. Bei Vorliegen einer relevanten Allergie aber fehlendem oder nur mildem Asthma kann eine spezifische Immuntherapie („Allergieimpfung“) in Betracht gezogen werden, um die Empfindlichkeit gegenüber bestimmten Allergenen zu verringern und damit die Wahrscheinlichkeit des Auftretens oder einer Verschlechterung des Asthmas zu reduzieren.

Bei schwerem Asthma, welches sich auch durch eine intensive inhalative Therapie nicht kontrollieren lässt oder wenn die dauerhafte Einnahme von Kortison-Tabletten erforderlich ist, stehen heute bereits zahlreiche sogenannte „Biologika“ zur Verfügung. Dies sind Antikörper, die gegen bestimmte Allergie-vermittelnde Stoffe im Körper gerichtet sind und oft eine sehr gute Wirkung haben. Der Nachteil ist, dass diese Medikamente in regelmäßigen Abständen gespritzt oder als Infusion verabreicht und dauerhaft angewendet werden müssen.

Und was können Patienten tun, um Asthma vorzubeugen?

Prof. Dr. Lange: Prävention spielt eine entscheidende Rolle im Umgang mit Asthma, denn man muss wissen, dass Asthma trotz intensiver Forschung bis heute nicht heilbar ist. Umso wichtiger ist es, dass die Patienten sich selbst beobachten und lernen, ihre individuellen Auslöser zu erkennen, hier ist natürlich auch das Thema Kreuzallergien zu nennen. Wenn jemand allergische Reaktionen hat, wie z. B. eine ständig laufende Nase oder hartnäckigen Husten, sollte er einen Arzt aufsuchen und sich auf mögliche Allergien testen lassen. Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und das Vermeiden von Tabakrauch können dazu beitragen, das Risiko für Atemwegserkrankungen zu senken. Weiters kann die Reduzierung von Umweltbelastungen, wie Luftverschmutzung, ebenfalls hilfreich sein, während der Kontakt mit natürlichen Allergenen im Kindesalter eher hilft, die Entwicklung von Allergien zu vermeiden.

Wenn die Patientinnen und Patienten schon wissen, dass sie Asthma haben, helfen regelmäßige ärztliche Kontrollen in der hausärztlichen oder lungenfachärztlichen Praxis dabei, den Krankheitsverlauf zu überwachen und gegebenenfalls Anpassungen in der Therapie vorzunehmen.

Ab wann sollten Patienten zum Hausarzt gehen?

Prof. Dr. Lange: Ein Besuch beim Hausarzt ist dann ratsam, wenn Symptome wie Husten, Atemnot oder pfeifendes Atmen neu auftreten oder sich verschlimmern. Der Hausarzt kann dann erste Tests durchführen, eine Behandlung einleiten und gegebenenfalls eine Überweisung an eine lungenfachärztliche Praxis vornehmen. Dort wird der Arzt oder die Ärztin weitere spezifische Untersuchungen vornehmen und auf der Basis der zusätzlichen Diagnosen die passende Therapie für den Patienten oder die Patientin anbieten, besonders, wenn sich das Asthma mit der üblichen Basistherapie nicht ausreichend kontrollieren lässt oder es sogar zu schweren Asthmaanfällen kommt. Die Hyposensibilisierung oder die Gabe von Biologika sind dann in der Regel Sache der Fachärztinnen und Fachärzte.

Und ab wann ist eine Therapie in der Klinik sinnvoll?

Prof. Dr. Lange: Eine klinische Therapie wird notwendig, wenn die Symptome so schwerwiegend sind, dass sie nicht mehr mit ambulanten Mitteln kontrolliert werden können oder wenn es zu einer sogenannten Asthma-Exazerbation oder gar zum schweren Asthmaanfall kommt. Dann ist eine intensive Therapie und Überwachung erforderlich, um den Zustand des Patienten zu stabilisieren. Wir in der Kreisklinik in Bad Reichenhall haben mit unserem LungenZentrum Südost alle Einrichtungen und Voraussetzungen für eine engmaschige und maßgeschneiderte Therapie vor Ort. Außerdem pflegen wir eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit verschiedensten Spezialisten – allen voran mit den niedergelassenen Lungenfachärzten. Wir sind aber auch gut vernetzt mit Hausärztinnen und Hausärzten, anderen Fachärzten sowie Selbsthilfegruppen, Lungensportgruppen, Krankengymnasten und Physiotherapeuten, um die Patientinnen und Patienten umfassend zu betreuen. Und natürlich stehen wir auch mit anderen Zentren in Verbindung, welche in die Entwicklung neuer Therapieverfahren involviert sind, so dass wir immer auf dem neuesten Stand der Wissenschaft sind.

Gibt es abschließend noch etwas, das Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben möchten?

Prof. Dr. Lange: Ich möchte darauf hinweisen, wie wichtig es ist, dass die Patientinnen und Patienten aktiv an ihrer Gesundheit arbeiten – sei es durch regelmäßige Arztbesuche zur Überwachung ihrer Symptome und Therapieanpassung, oder ganz grundlegend, Rauchentwöhnung, einen gesunden Lebensstil und viel Bewegung an der frischen Luft. Gerade wir hier mit unserer wundervollen Umgebung im Berchtesgadener Land und dem Landkreis Traunstein haben ja wirklich die allerbesten Voraussetzungen, unserer Lunge Gutes zu tun.

18.09.2024 - Kliniken Südostbayern

Hand in Hand für eine schnelle Heilung

Erfolgreiche gemeinsame Behandlung einer Patientin mit Lungenkarzinom durch das InnKlinikum und die Kliniken Südostbayern

Als Hildegard S. Mitte Juli dieses Jahres bei ihrem Arzt in Altötting untersucht wird, ist sie eigentlich wegen eines anderen Themas da. Durch einen Zufall wird entdeckt, dass sie ein zwei Zentimeter großes Karzinom in der Lunge hat, welches ihr keinerlei Beschwerden macht. Vom Zufall zur gesicherten Diagnose. mehr...

„Ich hatte keinen Husten, keinen Schleim, gar nichts, also keinerlei Hinweise auf einen Lungenkrebs“, wundert sich die Mittsiebzigerin, die bis zu diesem Zeitpunkt geraucht hatte. Aufgrund der Auffälligkeiten in der Lunge der Patientin schickt ihr Arzt Hildegard S. zur weiteren Abklärung ins Klinikum Mühldorf. Dort wird die Burghauserin von dem pneumologischen Team um Chefarzt PD Dr. Arno Mohr eingehend untersucht: „Zunächst haben wir eine Lungenspiegelung durchgeführt, deren Ergebnisse aber aufgrund des geringen Durchmessers des Karzinoms noch durch eine CT-gesteuerte Punktion des linken und rechten Lungenflügels verifiziert. Wir wollten ganz sicher gehen.“ Mit dieser feingeweblichen Diagnosesicherung, der Ausbreitungsdiagnostik und den Ergebnissen der Lungenfunktion stellte Chefarzt PD Dr. Mohr den Fall von Hildegard S. in der Tumorkonferenz und somit auch dem Sektionsleiter der Thoraxchirurgie des InnKlinikum Mühldorf, Dr. Lutz Woldrich, vor.

Enge Zusammenarbeit der beiden Klinik-Verbünde

Dort entscheiden die beteiligten Ärzte der verschiedenen Fachrichtungen, dass die Patientin am besten primär, d. h. ohne eine medikamentöse Vorbehandlung operiert werden kann. Dr. Woldrich leitet die weiteren Schritte ein. Er ist – als Teil der Kooperation der Klinik-Verbünde InnKlinikum und Kliniken Südostbayern – auch am Klinikum Traunstein als Leitender Oberarzt der Thoraxchirurgie tätig. Hildegard S. wird nach einem ausführlichen Aufklärungsgespräch über die Diagnose und die mögliche Operation im Klinikum Traunstein aufgenommen und dort nur knapp vier Wochen nach der Diagnosestellung operiert. Dr. Woldrich resümiert: „Der Kollege in Altötting hat genau richtig reagiert, indem er Frau S. direkt weiter ans InnKlinikum Mühldorf überwiesen hat. Und durch die Zusammenarbeit zwischen dem InnKlinikum und den Kliniken Südostbayern konnte sie direkt die richtige Weiterbehandlung erfahren, ohne sich nochmals erneut in einer anderen Klinik vorstellen zu müssen. Ich habe sie quasi einfach mitgenommen von Mühldorf nach Traunstein, denn eine Operation war in diesem Fall die beste Option – da waren sich alle in der Tumorkonferenz einig.“

Erfolgreiche Operation im Klinikum Traunstein

Nach letzten Vorbereitungen wird Hildegard S. am Freitag, 30. August, erfolgreich operiert. „Ich hatte natürlich schon eine enorme Angst, aber ich habe mich immer gut aufgehoben gefühlt“, stellt die Burghauserin im Gespräch erleichtert fest. „Die onkologische Operation verlief komplikationslos, so wie wir uns das vorgestellt hatten; die Patientin wird keine Nachbehandlung brauchen”, erklärt Dr. Woldrich. „Die chirurgische Therapie war bei dieser Patientin das Mittel der Wahl, da die Untersuchungen keine Metastasen in anderen Organen zeigten. Wir haben hier in Traunstein ein leistungsfähiges Chirurgie-Team mit Dr. Steffen Decker an der Spitze und sind technologisch optimal ausgestattet für alle Operationen im Brustkorbbereich”, lobt er die gute Befundung der Kolleginnen und Kollegen aus Altötting und Mühldorf: „Durch die exzellente Diagnostik konnte das Karzinom in einem frühen Entwicklungsstadium gefunden und entfernt werden.“

Schnell in die Reha

Direkt nach der Operation kümmert sich eine Mitarbeiterin des Sozialdienstes des Klinikums Traunstein um eine nahtlose Anschlussbehandlung für die Patientin. Denn am besten wirkt eine erfolgreiche Rehabilitation, die den Behandlungserfolg nachhaltig sichern soll, wenn sie gleich an die Operation anschließt. „Wir arbeiten hier alle Hand in Hand, damit unsere Patientinnen und Patienten die optimale Behandlung erfahren“ betont Dr. Woldrich. Eine Woche nach dem Eingriff wird die Patientin aus dem Klinikum Traunstein entlassen und darf vor Beginn der Reha noch kurz nach Hause. „Mein Dank geht an Herrn Dr. Woldrich und alle weiteren Beteiligten – ich hatte wirklich großes Glück“, betont Hildegard S..

10.09.2024 - Kliniken Südostbayern

Unerwünschtes Mitbringsel aus dem Urlaub - Infizierte Wunde mit einer Made

Prof. Thomas Glück, Chefarzt der Klinischen Infektiologie der Kliniken Südostbayern informiert

Wie ist das Prozedere, wenn ein Patient nach einem Auslandsaufenthalt mit einer Wunde mit Made etc. in die Klinik kommt? Was versteht man unter der furunkoloiden Myiasis, wie entsteht sie, wie lässt sie sich verhindern und was sind mögliche Folgen? Unser Experte Prof. Thomas Glück, Chefarzt der Klinischen Infektiologie der Kliniken Südostbayern beantwortet Fragen zu exotischen Infektionen. mehr...

Glück: Bei der Myiasis sticht eine größere Stechfliege (ähnlich wie eine „Bremse“, die aber bei uns NICHT vorkommt, sondern nur in Afrika) in die Haut und legt dabei ein Ei ein, aus dem sich eine Made entwickelt, die unter der Haut wächst und eine „Atemöffnung“ in der Haut hat. Die Behandlung in der Kreisklinik Bad Reichenhall war korrekt mit dem Verschluss der Öffnung, so dass die Made an die Oberfläche kommt und herausgezogen werden kann.

Die Lokalreaktion des Körpers auf den Parasiten macht eine Art Abszess (daher furunkuloide Myiasis). Die Prognose ist gut, wenn die Made entfernt worden ist, dann heilt das ab. In extremen Fällen, wenn eine Superinfektion der Maden-Höhle durch Bakterien eintritt, muss ggf. lokal chirurgisch nachgeholfen werden.

Unter welchen Voraussetzungen können die KSOB die Behandlung übernehmen? Wie arbeiten sie mit Tropenmedizinern zusammen? Um welche Art von Parasiten, Bakterien, Pilzen oder Viren handelt es sich hierbei, welche sind besonders häufig und wie gut ist man darauf vorbereitet?

Glück: Die Myiasis und auch andere Tropenkrankheiten können wir an den Kliniken Südostbayern gut diagnostizieren und behandeln. Wir halten z.B. für die Malaria sämtliche Medikamente an allen Standorten vor. Dazu gibt es in den KSOB die Abteilung für Klinische Infektiologie (Prof. Dr. Glück, Oberärztin Dr. Bianca Vogel und Funktionsoberarzt Dr. Jan Ramming), die üblicherweise in solche Fälle involviert sind. Speziell Dr. Bianca Vogel besitzt eine tropenmedizinische Ausbildung und hat selbst lange Zeit in den Tropen ärztlich gearbeitet.

Hat die Anzahl an Patienten, die sich mit exotischen Infektionen bzw. Krankheiten an die KSOB wenden, in den letzten Jahren zugenommen?

Glück: Ja, mit der zunehmenden Reisetätigkeit der Bevölkerung in tropische Regionen sehen wir unangenehme Reisemitbringsel in letzter Zeit immer wieder, glücklicherweise nicht allzu oft.

04.09.2024 - Klinikum Traunstein

Im Doppelpack zur runden Zahl

Prof. Dr. Christian Schindlbeck, Chefarzt der Gynäkologie am Klinikum Traunstein und der Kreisklinik Bad Reichenhall, gratuliert Nadine Michl zur Geburt ihrer Zwillinge
Prof. Dr. Christian Schindlbeck, Chefarzt der Gynäkologie am Klinikum Traunstein und der Kreisklinik Bad Reichenhall, gratuliert Nadine Michl zur Geburt ihrer Zwillinge

Die 1000. Geburt des Jahres 2024 im Klinikum Traunstein war gleich ein doppelter Grund zur Freude: Die Zwillinge Elena und Malina erblickten am frühen Morgen des 4. September im Klinikum Traunstein das Licht der Welt. Der Mutter Nadine Michl und ihren beiden Mädels geht es gut und alle sind wohlauf. mehr...

Die beiden waren etwas zu früh dran: In der 36. Schwangerschaftswoche kam zuerst Elena um 2.28 Uhr mit einem Geburtsgewicht von 2.640 Gramm zur Welt. Um 2.40 Uhr folgte dann ihre Zwillingsschwester Malina mit 2.610 Gramm.

Auf die drei warten zuhause in Lauter schon Papa Dominik Michl und der dreieinhalbjährige Bruder Samuel.

Nachdem im Mutter-Kind-Zentrum des Klinikums Traunstein häufiger Zwillinge und auch Drillinge zur Welt kommen, beträgt die Gesamtzahl der im Klinikum Traunstein geborenen Kinder im Jahr 2024 schon 1029.

02.09.2024 - Kreisklinik Bad Reichenhall

Brustkrebs ist kein Todesurteil

KSOB-Vortragsreihe „Gesundheit AKTIV“ zum Thema Brustkrebs

In Deutschland erkrankt mittlerweile rund jede zehnte Frau an einem Mammakarzinom, wie Brustkrebs medizinisch genannt wird. Gleichzeitig waren die Heilungschancen nie besser, die Behandlungsmethoden sind deutlich effizienter und schonender geworden. Professor Dr. Christian Schindlbeck, Chefarzt der Frauenklinik Bad Reichenhall und Traunstein, über Risikofaktoren, Diagnose und Therapien. mehr...

Jedes Jahr erhalten rund 70.000 Frauen in Deutschland die Diagnose Brustkrebs, damit ist dies bei weitem die häufigste Tumorerkrankung von Frauen. Die Fünf- und Zehn-Jahres-Überlebensraten liegen inzwischen bei 88 beziehungsweise 83 Prozent. „Brustkrebs betrifft statistisch gesehen jede zehnte Frau im Laufe ihres Lebens. In unserem zertifizierten Brustkrebszentrum der Kliniken Südostbayern haben wir pro Jahr etwa 250 Neudiagnosen. Diese ist natürlich für jede Frau erstmal ein Schock. Aber die Chance auf Heilung war noch nie so gut wie heutzutage“, bestätigt Chefarzt Prof. Dr. Christian Schindlbeck.

Risikofaktoren

Als ein Hauptrisiko für Brustkrebs gilt  - wie bei vielen anderen Krebsarten auch  - eine genetische Vorbelastung. Wenn Großmutter, Mutter, Schwester oder Tanten Brustkrebs hatten, ist das eigene Risiko erhöht. „Je häufiger der Krebs familiär auftritt, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, selbst daran zu erkranken. Um das abzuklären, kann man diese Gene bestimmen und sein individuelles Risiko berechnen lassen“, empfiehlt Chefarzt Schindlbeck und führt ein weiteres Risiko an: zunehmendes Alter. „Unsere Gesellschaft wird immer älter, die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt bei Frauen aktuell 83 Jahre. Das ist sehr erfreulich und es gibt viele typische Alterserkrankungen, die die Medizin gut im Griff hat, dank Blutdruck- und Cholesterinsenkern, Antibiotika oder Impfungen. Gleichzeitig steigt statistisch gesehen aber die Wahrscheinlichkeit für Krebserkrankungen in dieser Lebensphase“. Was allerdings nicht bedeute, dass Brustkrebs nur im fortgeschrittenen Alter auftrete, so der Gynäkologe. Vielmehr sei die Spanne sehr groß, Brustkrebs könne gelegentlich schon junge Frauen betreffen genauso wie 95-Jährige, der Altersgipfel liege bei 65 bis 70 Jahren. Auch der Einfluss des Hormons Östrogen und die Anzahl der Schwangerschaften können Einfluss auf eine Brustkrebserkrankung haben. „Wenn eine Frau Kinder bekommt und lange stillt, ist ihr individuelles Risiko geringer als bei kinderlosen Frauen. Ein absoluter Schutz ist es aber nicht“, weiß Chefarzt Dr. Schindlbeck.

Brustkrebs ist nicht gleich Brustkrebs

Je früher ein Mammakarzinom erkannt wird, desto größer ist die Heilungschance. Liefern Ultraschall oder Mammographie einen auffälligen Befund, ist eine Stanzbiopsie üblich. Dabei wird in örtlicher Betäubung aus dem Tumor eine kleine Gewebeprobe entnommen und genau analysiert. Es sind verschiedene Typen von Brustkrebs bekannt, einige Tumore sind eher gutmütig, wachsen langsam und bilden kaum Metastasen. Sie lassen sich relativ schonend operativ und antihormonell behandeln, wohingegen bei aggressiveren, häufiger metastasierenden Typen meist eine Chemotherapie angewendet wird. Medizinier Dr. Schindlbeck erklärt: „Brustkrebs ist nicht gleich Brustkrebs und deshalb ist keine Behandlung wie die andere. Wir haben heutzutage sehr gute Diagnosemöglichkeiten, so dass wir viel zielgenauer, individueller und nebenwirkungsärmer therapieren können als früher. Radikale Operationen wie das Entfernen der ganzen Brust und der Lymphknoten waren vor Jahrzehnten noch üblich, seitdem hat sich viel getan. Je nach Diagnose wird heute zum Beispiel erstmal eine medikamentöse Therapie durchgeführt, um zu schauen, wie der Tumor reagiert. Auch Metastasen sind kein automatisches Todesurteil. Ferner gibt es neue Substanzen wie die Immuntherapie. Dabei wird das Immunsystem sozusagen scharf geschaltet, so dass der Körper selbst die Tumorzellen angreifen kann. Und uns stehen Chemotherapien zur Verfügung, die an Antikörper gekoppelt sind und sehr spezifisch nur Tumorzellen bekämpfen und nicht alle übrigen Zellen im Körper.“

Was man selbst vorbeugend gegen Brustkrebs tun kann? „Sein familiäres Risiko kennen, gesund leben und regelmäßig zur Vorsorge gehen“, so der Chefarzt. „Dafür, dass Deos, Bügel-BHs oder Piercings zu Brustkrebs führen, gibt es übrigens keine Hinweise.“


Der Vortrag „Brustkrebs“ findet im Rahmen der monatlichen „Gesund AKTIV“-Reihe der Kliniken Südostbayern (KSOB) am 5. September 2024 von 16 bis 17.30 Uhr im Großen Seminarraum der Kreisklinik Bad Reichenhall statt. Der Eintritt ist frei. 

04.09.2024 - Bildungszentrum Traunstein

Neue Schulleitung an der Pflegeschule in Traunstein

Lisa-Marie Eisenberger übernimmt von Wolfgang Raufeisen

v.l. Steffen Köhler, Leiter Geschäftsbereich Personal und Bildung KSOB, Lisa-Marie Eisenberger, Schulleiterin, Manuela Püttner-Nann, stellv. Schulleitung, Wolfgang Raufeisen, ehem. Schulleiter der Berufsfachschulen für Pflege und Pflegefachhilfe
v.l. Steffen Köhler, Leiter Geschäftsbereich Personal und Bildung KSOB, Lisa-Marie Eisenberger, Schulleiterin, Manuela Püttner-Nann, stellv. Schulleitung, Wolfgang Raufeisen, ehem. Schulleiter der Berufsfachschulen für Pflege und Pflegefachhilfe

Seit 1. September haben die Berufsfachschulen für Pflege und Pflegefachhilfe nun eine neue Schulleitung: Lisa-Marie Eisenberger freut sich sehr auf die neue Aufgabe und möchte durch innovative Lehrmethoden und die Integration moderner Unterrichtstechnologien eine dynamische Lernumgebung schaffen. mehr...

“Wir als Berufsfachschule für Pflege nutzen wichtige Netzwerke innerhalb der KSOB und pflegen auch eine enge Partnerschaft im Ausbildungsverbund, um eine praxisnahe Ausbildung zu gewährleisten und Traunstein als attraktiven Ausbildungs- und Arbeitsplatz in der Pflege zu positionieren. Durch die generalistische Pflegeausbildung und die Ausbildung in der Krankenpflegehilfe leisten wir einen großen Beitrag, dass die Menschen in unseren Kliniken und den Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen in unseren Landkreisen weiterhin gut betreut werden und sich gut aufgehoben fühlen. In der Ausbildung werden nicht nur Fachwissen und praktische Fertigkeiten erworben, sondern auch die Kunst, Menschen in den schwierigsten Momenten ihres Lebens beizustehen. Diese Arbeit ist von unschätzbarem Wert und greift tief in das Leben unzähliger Menschen ein.“

Unterstützung durch Manuela Püttner-Nann

Zuvor war Lisa-Marie Eisenberger bereits als Lehrkraft an der Berufsfachschule für Pflege in Traunstein tätig. Unterstützt wird sie in ihrer neuen Funktion als Schulleiterin von Manuela Püttner-Nann, die bereits projektspezifisch als erweiterte Schulleitung in Traunstein tätig war und nun in Teilzeit als erweiterte Schulleitung zurückkehrt.

Wolfgang Raufeisen, der die Schulleitung bis dato innehatte, wird der Schule weiterhin als Lehrkraft erhalten bleiben.

29.08.2024 - Kreisklinik Bad Reichenhall

Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie in der Kreisklinik Bad Reichenhall unter neuer Leitung

Seit 1. September 2024 hat die Abteilung für Unfallchirurgie, orthopädische Chirurgie und Sporttraumatologie der Kreisklinik Bad Reichenhall einen neuen Leiter: Prof. Dr. med. habil. Carsten Englert übernimmt die Abteilung von PD Dr. Reiner Hente, der im Mai nach seiner langjährigen Tätigkeit an den KSOB in den Ruhestand ging. mehr...

Mit Prof. Dr. Carsten Englert verstärkt ein erfahrener Facharzt für Chirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie die Kliniken Südostbayern am Standort Bad Reichenhall. KSOB-Vorstandsvorsitzender Dr. Uwe Gretscher freut sich: „Mit Prof. Dr. Englert konnten wir einen ausgewiesenen Experten für unsere Klinik in Bad Reichenhall gewinnen, der mit seiner langjährigen Erfahrung und universitären Fachexpertise als Schulter- und Ellbogenspezialist die Abteilung Unfallchirurgie und Orthopädie in Bad Reichenhall zukunftsfähig ausrichten wird.“ Vorständin Elisabeth Ulmer ist sich sicher: „Herr Prof. Dr. Englert wird in enger Zusammenarbeit mit Frau Dr. Kollmann-Fakler, die Leiterin der Zentralen Notaufnahme, die optimale Versorgung von Unfall-Patienten sicherstellen. Im Zusammenwirken mit der Unfallchirurgie und Orthopädie am Standort Traunstein unter der Leitung von Dr. Kolja Gelse profitieren die Patienten auch vom Verbund hochspezialisierter Bereiche innerhalb der Kliniken Südostbayern.“

Prof. Dr. Englert ist sehr gerne nach Bad Reichenhall gekommen: „Ich konnte hier in Bad Reichenhall ein sehr gut eingespieltes und hochprofessionelles Team von meinem Vorgänger PD Dr. Reiner Hente übernehmen und freue mich auf eine gute Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen, die mich ausgesprochen herzlich begrüßt haben. Und natürlich ist Bad Reichenhall auch eine wunderbare Stadt mit sehr hoher Lebensqualität.“

Zur Person

Prof. Dr. Englert ist ein langjährig erfahrener Unfallchirurg und Orthopäde. Nach dem Abschluss seines Studiums in Hamburg 1996 und mehreren Auslandsaufenthalten legte er in der Klinischen Ausbildung 2002 die Prüfung zum Facharzt für Chirurgie, 2006 für den Facharzt für Unfallchirurgie und Spezielle Unfallchirurgie sowie 2008 für den Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie Teilradiologie Skelett ab. Er habilitierte 2007 und wurde im April 2024 zum Professor der Medizinischen Fakultät der Universität Regensburg berufen. Prof. Dr. med habil. Carsten Englert ist im Verband Leitender KH-Ärzte und fungiert auch als Durchgangsarzt für Unfälle am Arbeitsplatz oder auf dem Arbeitsweg. Er ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder.

14.08.2024 - Klinikum Traunstein

Magazin „Stern“ zeichnet das Klinikum Traunstein aus

Neurologie und Unfallchirurgie besonders hervorgehoben

In der Stern-Liste „Deutschlands ausgezeichnete regionale Kliniken 2024/25“ wird das Klinikum Traunstein gelistet. Das Klinikum punktet auch heuer wieder in den Bereichen „Schlaganfall (Neurologie)“ und „Unfallchirurgie“.

Im Artikel in der Printausgabe Nr. 33/24 des Magazins „Stern“ wird die Wichtigkeit der regionalen Kliniken besprochen. Und es wird deutlich, wie hoch die Qualität der Versorgung in den so genannten „Ländlichen Krankenhäusern“ ist. mehr...

Die „Stroke Unit“ am Klinikum Traunstein ist rund um die Uhr für Notfälle da

Bei einem Schlaganfall gilt die Formel „Time is brain“, will heißen, je schneller der Patient in der Klinik eintrifft, desto höher ist die Chance, einen Schlaganfall gut zu behandeln. Prof. Dr. Thorleif Etgen, Chefarzt der Neurologie am Klinikum Traunstein: „In vielen Fällen, in denen ein Patient oder eine Patientin innerhalb der ersten sechs Stunden, selten bis zu 24 Stunden, nach Auftreten der ersten Symptome bei uns eintrifft, können wir mit speziellen Therapien helfen, wie z.B. der Thrombektomie durch unsere Neuroradiologie unter Leitung von Dr. Andreas Mangold. Kommen weitere Faktoren hinzu, stehen am Klinikum Traunstein sofort alle notwendigen Fachbereiche zur Verfügung: Im Fall einer Hirnblutung stehen Neurochirurgen bereit, die Gefäßchirurgie hilft im Fall von Verengungen der Halsschlagader und bei Herzerkrankungen sind Kardiologen vor Ort.“

Das Klinikum Traunstein verfügt zwischen München und Salzburg über die einzige „Überregionale Stroke Unit“, in der das komplette Spektrum dieser Therapien rund um die Uhr vorgehalten wird. Auch die Bewohner angrenzender Landkreise, und hier besonders die Patientinnen und Patienten aus dem Berchtesgadener Land profitieren: Die telemedizinische, vernetzte Stroke Unit der Kreisklinik Bad Reichenhall kooperiert sehr eng mit der im Klinikum Traunstein. Und mit dem Leitenden Arzt Dr. Markus Schwahn steht in der Kreisklinik Bad Reichenhall ein erfahrener Neurologe bereit.

Schwere Arbeits- und Wegeunfälle sind ein Schwerpunkt

Auch wenn große Namen und Spitzensportler Hilfe bei Chefarzt Prof. Dr. Kolja Gelse und dem Team der Unfall- und Orthopädischen Chirurgie finden, so erfährt grundsätzlich jeder Patient die gleiche umfassende Versorgung im Klinikum Traunstein. Neben Sport- und Freizeitunfällen liegt ein Hauptschwerpunkt der Unfall- und Orthopädischen Chirurgie auf der Behandlung von Patienten, die während ihrer Arbeit oder auf ihrem Arbeitsweg Unfälle hatten. Nur besonders geeignete Kliniken, die die Kriterien des sogenannten Schwerstverletzungsartenverfahren (SAV) der Berufsgenossenschaften erfüllen, dürfen Arbeitsunfälle aller Schweregrade behandeln. Das Klinikum Traunstein ist dabei ein Schwerpunktkrankenhaus in der bayerischen Berufsgenossenschafts-Liste und als überregionales Traumazentrum zertifiziert.

Das Klinikum Traunstein ist auch Kompetenzzentrum Becken und Hüfte. Prof. Dr. Kolja Gelse erläutert: „Die Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie am Klinikum Traunstein kann damit als Kompetenzzentrum für Frakturen des Beckens und der Hüfte sowie für Hüft-Endoprothetik angesehen werden. Bei der immer älter werdenden Bevölkerung mit vielen internistischen Begleiterkrankungen ist auch ein eng abgestimmtes, interdisziplinäres Vorgehen mit entsprechender Infrastruktur erforderlich. Dafür haben wir hier optimale Voraussetzungen mit umfassender Versorgung aller begleitenden Fachgebiete und einer großen Intensivstation. Zudem ermöglicht das Klinikum Traunstein als zertifiziertes Zentrum für Alterstraumatologie die nahtlose Weiterversorgung der geriatrischen Patienten auf höchstem Niveau innerhalb der Kliniken Südostbayern.“

06.08.2024 - Kliniken Südostbayern

Eine bedeutende Auszeichnung: KSOB sind rezertifiziert

Beleg für herausragendes Management an den Kliniken

Das Klinikum Traunstein war der letzte Standort im Rahmen der Multisite-Zertifizierung. Auf dem Bild (v.l.n.r): Muhammed Ergüden (Team Qualität), Markus Kern (Team Qualität), Pflegedienstleitung Johannes Schreiber, Standortleitung Jessica Koch, Nico Schmidt (Auditor, TÜV Hessen), Klaus Kugel (Auditor, TÜV Hessen), Ärztlicher Leiter Chefarzt PD Dr. Tom Zucker, Reinhold Frank (Leiter Team Qualität)
Das Klinikum Traunstein war der letzte Standort im Rahmen der Multisite-Zertifizierung. Auf dem Bild (v.l.n.r): Muhammed Ergüden (Team Qualität), Markus Kern (Team Qualität), Pflegedienstleitung Johannes Schreiber, Standortleitung Jessica Koch, Nico Schmidt (Auditor, TÜV Hessen), Klaus Kugel (Auditor, TÜV Hessen), Ärztlicher Leiter Chefarzt PD Dr. Tom Zucker, Reinhold Frank (Leiter Team Qualität)

Die Kliniken Südostbayern (KSOB) freuen sich über eine wichtige Auszeichnung: Mit der Rezertifizierung nach DIN EN ISO 9001:2015 wurde in der vergangenen Woche das herausragende Qualitäts- und Risikomanagement, die exzellente medizinische und pflegerische Patientenversorgung sowie die beeindruckende Prozessqualität erneut bestätigt. Das Audit-Ergebnis unterstreicht das gelebte Qualitätsmanagement an den KSOB und stellt eine klare Empfehlung für das Qualitätszertifikat in den kommenden Jahren dar. mehr...

„Wir können mehr als stolz auf dieses Ergebnis sein. Es zeigt eindrucksvoll, dass die KSOB höchsten Anforderungen gerecht werden und internationale Standards erfüllen“, betont Dr. Uwe Gretscher, Vorstandsvorsitzender der KSOB. „Ich danke allen beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr großes Engagement – allen voran dem Team Qualität um Herrn Reinhold Frank.“

In der heutigen Zeit gewinnt der objektive Nachweis für qualitätsbewusstes Handeln in allen Einrichtungen des Gesundheitswesens zunehmend an Bedeutung. Geregelte und klar strukturierte Routinen, ein freundlicher und kompetenter Umgang mit Patienten sowie eine hohe Qualität der diagnostischen und therapeutischen Dienstleistungen sind unerlässlich. Zur Überprüfung der Qualität im Gesundheitswesen stehen unterschiedliche Qualitätsmanagementsysteme zur Verfügung. Das Zertifikat nach DIN EN ISO 9001:2015 stellt dabei die höchsten Anforderungen an ein umfassendes Qualitätsmanagementsystem.

Die Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001:2015 in Organisationen mit mehreren Standorten ist durch eine sogenannte Multisite-Zertifizierung möglich. Dieser Herausforderung haben sich die KSOB gestellt und im Rahmen der Rezertifizierung aller Standorte auf das Multisite-Verfahren umgestellt. An den Standorten Bad Reichenhall, Berchtesgaden, Traunstein und Trostberg wurden über sieben Audittage verteilt – innerhalb von drei Wochen – verschiedene Strukturen und Prozesse überprüft. Vier externe Auditoren sprachen in der vergangenen Woche lediglich einzelne Empfehlungen aus und lobten ausdrücklich den hohen Reifegrad des Managementsystems und die Qualität der Patientenversorgung in den einzelnen Bereichen.

Das DIN EN ISO 9001:2015 Zertifikat ist eine international anerkannte Norm, die hohe Anforderungen an die Prozesse und Strukturen von Unternehmen im Allgemeinen und Krankenhäusern im Speziellen definiert. Für die Zertifizierung müssen in einem Krankenhaus neben einem wirksamen Qualitätsmanagementsystem alle Kernprozesse von der Patientenaufnahme bis zur Entlassung nach modernsten Standards und Leitlinien geregelt sein. Während in Deutschland seit dem Jahr 2000 die Einführung eines internen Qualitätsmanagementsystems für Krankenhäuser gesetzlich vorgeschrieben ist, erfolgt die ISO-Zertifizierung auf freiwilliger Basis. Eine regelmäßige Überprüfung durch unabhängige Fachleute ist eine hervorragende Möglichkeit, um eigene Qualitätsansprüche objektiv messbar zu machen.

01.08.2024 - Kliniken Südostbayern

35 neue Pflegekräfte starten in ihre berufliche Zukunft

Erfolgreicher Abschlussjahrgang an den Pflegeschulen der Kliniken Südostbayern

Im September 2021, mitten in der Corona-Pandemie, starteten an den Standorten Traunstein und Bad Reichenhall die Auszubildenden des „Jahrgang 21b und 21-24“ ihre Pflegeausbildung. Sie haben während dieser Zeit eine zukunftsgerechte Pflegeausbildung durchlaufen, denn sie waren der zweite Jahrgang im Rahmen der „Generalistischen Pflegeausbildung“. mehr...

Jetzt feiern sie voller Stolz den erfolgreichen Abschluss. Die Auszubildenden haben mit großem Einsatz und Durchhaltevermögen ihre Prüfungen bestanden und nun sind 35 Absolventinnen und Absolventen bereit, ihre berufliche Laufbahn im Pflegebereich zu beginnen. Fast zwanzig von ihnen werden die Kliniken Südostbayern als examinierte Pflegekräfte verstärken.

Die Abschlussfeier war geprägt von bewegenden Reden, herzlichen Glückwünschen und der Anerkennung der großen Leistungen der Absolventinnen und Absolventen. „Wir sind außerordentlich stolz auf unsere Absolventinnen und Absolventen“, betonte Wolfgang Raufeisen, der Traunsteiner Schulleiter, im Rahmen der Abschlussfeier. „Die letzten Jahre waren geprägt von intensiver Ausbildung, lehrreichen praktischen Erfahrungen und großen Herausforderungen. Die Auszubildenden dieses Jahrgangs haben mit ihrer Beharrlichkeit und ihrem Engagement gezeigt, dass sie die hohen Anforderungen des Pflegeberufs nicht nur erfüllen, sondern übertreffen können.“

Die Pflege hat eine Schlüsselposition für die Gesellschaft

Wolfgang Raufeisen sprach auch über die Schlüsselfunktion der Pflege – nicht nur im Krankenhaus selbst, sondern auch für die Gesellschaft: „Sie alle haben diese schwierige Zeit mit sehr viel persönlichem Engagement gemeistert und gelernt, dass Menschlichkeit, Empathie und Einfühlungsvermögen in herausfordernden Zeiten wie diesen einen großen Stellenwert haben. Speziell in Ihrem Beruf gehören hohes Fachwissen und menschliche Zuwendung untrennbar zusammen. Und hier, wie so oft im Leben, wird heute nicht das Beginnen belohnt, sondern das Durchhalten bis zum Ende der Ausbildung.“

Bei der Abschlussfeier in Bad Reichenhall hob die Schulleiterin Dajana Riske hervor, dass der Lernerfolg das Ergebnis der Zusammenarbeit Vieler ist. „Die Lehrkräfte der Berufsfachschule für Pflege, die Schulleitung, das Sekretariat, die Zentrale Praxisanleitung sowie die verantwortlichen Pflegefachkräfte in der Praxis tun alles, um die jungen Menschen gut durch die Ausbildung zu begleiten. Sie bringen Ihnen alles Wichtige bei, um einen guten Weg zu ebnen für die Pflegepraxis als Pflegefachfrau/Pflegefachmann.“ Landrat Bernhard Kern beglückwünschte die frisch gebackenen Pflegekräfte.

In Traunstein übermittelten die stellvertretende Landrätin Resi Schmidhuber und die 2. Bürgermeisterin, Burgi Mörtl-Körner, die Glückwünsche des Landkreises und der Stadt Traunstein.

Die Pflege leistet einen wichtigen Beitrag

Von Seiten der Kliniken Südostbayern wandte sich Steffen Köhler, Geschäftsbereichsleiter Personal und Bildung, direkt an die Auszubildenden: „Die Kliniken Südostbayern legen großen Wert auf eine qualitativ hochwertige Ausbildung und die Förderung junger Talente. Beide Pflegeschulen sind bekannt für ihre praxisnahe Ausbildung und die individuelle Betreuung der Lernenden. Ihnen stehen nach diesem Abschluss nun viele Karrierewege offen, die Ihnen eine kontinuierliche Weiterentwicklung ermöglichen.“ Johannes Schreiber, Pflegeleitung Standort Traunstein, ergänzte: „Unsere neuen Pflegekräfte werden für die Kliniken Südostbayern eine wertvolle Bereicherung sein. Wir sind stolz auf Ihre Leistungen und freuen uns, Sie auf ihrem weiteren beruflichen Weg zu begleiten. Sie haben sich für einen Beruf entschieden – oder vielleicht sogar für eine Berufung – der einen äußerst wertvollen Beitrag für unsere Gesellschaft leistet, denn die Arbeit mit unseren Patientinnen und Patienten ist und bleibt der wichtigste Baustein in der modernen Pflege. Wenn mich heute jemand nach meinem Beruf fragt, antworte ich noch immer voller Stolz, dass ich Krankenpfleger bin. Und ab heute dürfen auch Sie stolz verkünden, dass Sie Pflegefachfrau oder Pflegefachmann sind.“

Mit der neuen „Generalistischen Pflegeausbildung“ bekommen die Auszubildenden ihr Rüstzeug für die gestiegenen Anforderungen in der Pflege. Die neue Ausbildungsform verbindet die bisherigen Ausbildungen der Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege. Somit erhalten die Auszubildenden nun ein umfassendes und professionelles Pflegeverständnis in allen Altersstufen und praktischen Einsatzgebieten. Als zukünftige Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner sind sie jetzt bestens vorbereitet und ihnen stehen alle Türen offen.

Lisa-Marie Eisenberger, die neue Schulleiterin in Traunstein, schloss mit den Worten: „Dies ist ein besonderer Moment, für Sie alle und auch für mich. Ihr Engagement und Einfühlungsvermögen machen den Unterschied im Leben der Menschen, die Ihre Hilfe brauchen. Jedes neue Wissen, jede neue Fähigkeit können Sie zum Wohle unserer Patientinnen und Patienten einsetzen. Denn die Welt braucht Menschen wie Sie, die bereit sind, einen Unterschied zu machen.“

Das Schlusswort gebührte den Klassensprecher:innen: „ Des hamma scho immer so gemacht, war definitiv nicht unser Leitthema. Wir haben viele schöne Momente erlebt, aber auch Schicksalsschläge mitbekommen. Und das hat uns geprägt. Die Pflege ist nicht der leichteste Beruf, aber vielseitig und schön. Und ich finde, wir können mächtig stolz auf uns sein!“

25.07.2024 - Klinikum Traunstein

Auszeichnung für die Expertise in der kardiologischen Bildgebung

Die Kardiologie am Klinikum Traunstein ist als „Kardiale Computertomographie-Stätte“ anerkannt

Das Team der „Kardialen Computertomographie Stätte“
Das Team der „Kardialen Computertomographie Stätte“

Nur mit einem Team aus besonders erfahrenen Kardiologen kann sich eine Klinik um die Zertifizierung als „Kardiale Computertomographie-Stätte“ bewerben. Chefarzt Prof. Dr. Michael Lehrke hat mit dem Oberarzt Dr. Stefan Mang einen solchen Experten im Team, sodass das Klinikum Traunstein nun als Ausbildungsstätte für die Kardiale Computertomographie zertifiziert wurde. mehr...

Das Klinikum Traunstein ist damit eine von nur 30 Kliniken in ganz Deutschland, die diese Zertifizierung besitzt. In Österreich hat die Universitätsklinik in Wien diese Zulassung.

Wir fragen Prof. Dr. Michael Lehrke, Chefarzt der Kardiologie, welche Vorteile die Patientinnen und Patienten haben und wer von der Expertise über das Herz-CT profitiert.

Was zeichnet die Untersuchung mit dem Herz-CT aus?

Prof. Dr. Lehrke: Das Herz-CT bietet die Möglichkeit, Erkrankungen der Herzkranzgefäße mit hoher Genauigkeit zu erfassen. Hierbei können auch frühe Veränderungen gesehen werden, die in einer Herzkatheteruntersuchung nicht auffallen, was insbesondere für eine optimale Vorbeugung von Herzerkrankungen entscheidend ist. Entsprechend muss bei Patienten mit einem unauffälligen Herz-CT-Befund kein Herzkatheter durchgeführt werden. Lassen sich Verengungen der Herzgefäße im CT nachweisen, so wird eine Herzkatheteruntersuchung zur Aufdehnung der Engstelle und Stentimplantation angeschlossen.

Was sind die großen Vorteile für die Patienten?

Prof. Dr. Lehrke: Wir haben im Klinikum Traunstein mit den Kollegen der Radiologie einen exzellenten CT-Scanner der letzten Generation zur Verfügung, der eine sehr schnelle und genaue Untersuchung ermöglicht, sodass die Untersuchung nach 15 Minuten abgeschlossen ist, was mit einer reduzierten Strahlenbelastung einhergeht. Bei Verwendung des so genannten Turbo-Flash-Modus lässt sich die Strahlenexposition noch einmal reduzieren, was bei Patienten mit niedriger Herzfrequenz durchgeführt werden kann.

Ein weiterer großer Vorteil ist, dass das Herz-CT ambulant durchgeführt werden kann, sodass die Patienten nach der Untersuchung wieder nach Hause gehen können. Das Ergebnis der Untersuchung wird im Anschluss direkt mitgeteilt, der endgültige Befund erreicht den behandelnden Arzt zumeist schon am nächsten Tag.

Während die Untersuchung bisher nicht von den Krankenkassen übernommen wurde, hat der gemeinsame Bundesausschluss angekündigt, dass eine Kostenübernahme im Laufe dieses Jahres erfolgen soll, sodass die Leistung dann einer breiteren Patientengruppe angeboten werden kann.

Für wen ist das Herz-CT geeignet?

Prof. Dr. Lehrke: Ein Herz-CT kommt primär für Patientinnen und Patienten in Frage, die Symptome einer koronaren Herzerkrankung und ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko aufweisen. Das kardiovaskuläre Risiko wird zum Beispiel durch Nikotinkonsum, ein hohes Cholesterin, hohe Blutdruckwerte, familiäre Belastung oder eine Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) gesteigert. Sinnvoll kann die Untersuchung auch sein, wenn andere Untersuchungen, wie z. B. ein Belastungs-EKG oder eine Herz-Szintigraphie, einen unklaren Befund ergeben haben. Ein weiteres Einsatzgebiet ist die Kontrolle von Bypässen nach einer Herz-Operation.

Generell nimmt das Herz-CT einen immer größeren Anteil in der kardiovaskulären Diagnostik ein. Durch die Expertise von Oberarzt Dr. Stefan Mang und seiner Kollegen kann diese wichtige Untersuchungsmethode eine breite Anwendung in der Patientenversorgung und klinischen Ausbildung finden, was in enger und sehr guter Zusammenarbeit mit den Kollegen der Radiologie des Klinikums Traunstein unter der Leitung von Dr. Wolfgang Weiß erfolgt.

Zum Team der „Kardialen Computertomographie Stätte“ gehören der Leitende Oberarzt Dr. Stefan Mang, Chefarzt Kardiologie Prof. Dr. Michael Lehrke, Oberarzt Priv.-Doz. Dr. Niklas Boeder, Chefarzt Radiologie Dr. Wolfgang Weiß, Funktionsoberarzt Dr. Jan Vilém Fuchs, Facharzt Dr. Stefan Haslinger, Leitender Oberarzt Dr. Oliver Greil und Oberarzt Dr. Christoph Janssen.

19.07.2024 - Klinikum Traunstein

Spitzenleistung in der Handchirurgie

Klinikum Traunstein erhält hohe Auszeichnung

(v.l.n.r.) Leitender Oberarzt Dr. Thomas Fuchsberger. Chefarzt Prof. Dr. Afshin Rahmanian-Schwarz, Geschäftsführender Oberarzt Sebastian Leuschner und Oberarzt Dr. Thomas Riha
(v.l.n.r.) Leitender Oberarzt Dr. Thomas Fuchsberger. Chefarzt Prof. Dr. Afshin Rahmanian-Schwarz, Geschäftsführender Oberarzt Sebastian Leuschner und Oberarzt Dr. Thomas Riha

Die Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie am Klinikum Traunstein, unter der Leitung von Prof. Dr. Afshin Rahmanian-Schwarz, wurde vom Verband der Europäischen Gesellschaft für Handchirurgie (FESSH) als Trauma- und Replantationszentrum akkreditiert. mehr...

Diese renommierte Auszeichnung würdigt die herausragende Expertise des Teams in der Behandlung komplexer Handverletzungen, Rekonstruktionen und Replantationen. Das hochqualifizierte Team bietet an mehreren Standorten das gesamte Spektrum der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgie und Handchirurgie an. Der Schwerpunkt der Klinik liegt auf komplexen Rekonstruktionen und Revaskularisationen sowie auf dem freien Gewebetransfer unter Anwendung modernster mikrochirurgischer Techniken.

Mit dieser Akkreditierung gehört das Klinikum Traunstein zu einem exklusiven Kreis: Nur 30 Kliniken in Deutschland sowie lediglich 100 Kliniken europaweit können eine derartige Anerkennung vorweisen. Diese Auszeichnung unterstreicht die überregionale Bedeutung der komplexen Handchirurgie in Traunstein.

24-Stunden-Versorgung durch hochqualifizierte Hand- und Mikrochirurgen

Prof. Dr. Rahmanian-Schwarz hebt die außergewöhnliche Qualifikation seines Teams hervor: „In den letzten acht Jahren haben wir in Traunstein ein starkes Team von Hand- und Mikrochirurgen aufgebaut. So können wir der Bevölkerung eine hochqualitative Versorgung bieten und einen 24-Stunden-Replantationsdienst für Notfälle gewährleisten. Zudem sind wir eines der wenigen Krankenhäuser im Schwerstverletzungsartenverfahren, das als Spezialzentrum für Arbeitsunfälle gelistet ist. In Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Kolja Gelse, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie am Klinikum Traunstein, bieten wir umfassende Versorgung für Schwerverletzte.“

 

Die herausragenden Qualifikationen des Teams sind ein weiterer Garant für die Qualität der Versorgung: Dr. Thomas Fuchsberger, Leitender Oberarzt, hat von der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie das Expertenzertifikat verliehen bekommen, welches ergänzend zur Zusatzbezeichnung Handchirurgie weitere vertiefende praktische und theoretische Weiterbildungen sowie Vortragstätigkeiten und wissenschaftliche Publikationen erfordert. Der geschäftsführende Oberarzt Sebastian Leuschner wurde ebenso ergänzend zur Zusatzbezeichnung als europäisch zertifizierter Handchirurg von der FESSH akkreditiert.

Prof. Dr. Rahmanian-Schwarz erläutert die anspruchsvollen Anforderungen der FESSH und die Leistungen der Handchirurgie in Traunstein: „Wir führen höchstkomplexe Revaskularisationen, Replantationen traumatisch amputierter Finger und freie mikrovaskuläre Lappenplastiken, die höchste Stufe des Gewebetransfers, durch. Auch die Wiederherstellung von peripheren Nervenverletzungen mittels mikrochirurgischer Techniken sowie die durch Oberarzt Dr. Thomas Riha initiierte moderne Endoprothetik an der Hand sind fest im Portfolio verankert.“

Diese Auszeichnung bestätigt die exzellente Arbeit des Teams und festigt den Ruf des Klinikums Traunstein als führendes Zentrum für Handchirurgie nach europäischen Kriterien.

16.07.2024 - Kreisklinik Bad Reichenhall

Mehr Zeit und Verständnis in einer ganz besonderen Lebenssituation

Hebamme Johanna Menges von der Geburtshilfe der Kreisklinik Bad Reichenhall bietet maßgeschneiderte Einzelgespräche für jede Schwangere an

Hebamme Johanna Menges von der Geburtshilfe der Kreisklinik Bad Reichenhall
Hebamme Johanna Menges von der Geburtshilfe der Kreisklinik Bad Reichenhall

Jede Schwangerschaft ist anders, jede Frau empfindet diese Zeit individuell und jede Frau macht sich Gedanken, hat Ängste und Wünsche für die Geburt. Um auf diese Ängste und Wünsche individuell einzugehen, haben die Hebammen der Kreisklinik Bad Reichenhall jetzt einen neuen Service für Schwangere: Ein Geburtsvorgespräch unter vier Augen, oder auch unter sechs, wenn Partner oder Partnerin mit dabei sein wollen oder sollen: ganz maßgeschneidert für jede einzelne Frau. mehr...

Johanna Menges ist im Bereich „Geburtsangst – verstehen und begleiten“ fortgebildet.  Sie ist eine der neun Hebammen in der Kreisklinik Bad Reichenhall und beschreibt die Idee hinter dem Geburtsvorgespräch so: „Jede Frau hat schon von negativen Geburtsgeschichten gehört oder ist durch das Internet darauf gestoßen, das löst häufig große Ängste aus. Und das merken wir Hebammen. Um Verunsicherungen aufzulösen, bieten wir den Frauen in unseren Räumlichkeiten ein vertrauliches Einzelgespräch an, in dem wir Klarheit schaffen und Ängste nehmen. Wichtige Punkte, worauf das geburtshilfliche Team bei der Geburt besonders sensibel reagieren und achten sollte, werden in diesem Gespräch thematisiert; Themen, die der Schwangeren am Herzen liegen. Auch ein Geburtsplan wird gemeinsam erstellt: möchte die Frau den Partner dabeihaben, zieht sie eine Wassergeburt vor, möchte sie oder ihr Partner das Baby nach der Geburt selbst auf den Bauch legen oder soll man ihnen den Mutterkuchen zeigen und erklären? Ziel ist, jeder Frau zuhören zu können – dafür muss Raum und Zeit gegeben sein!“

Einfach anrufen

Dieses Gespräch kann die Frau zu jedem Zeitpunkt in der Schwangerschaft bei den Hebammen anfragen, ob ganz am Anfang oder noch kurz vor dem Geburtstermin. Wichtig: Jede Frau kann anrufen, auch wenn sie nicht in der Kreisklinik angemeldet ist. Einfach zum Telefon greifen und 08651 772 625 wählen. Diese "ganz besondere" Hebammensprechstunde bietet die Kreisklinik Bad Reichenhall an zwei Terminen im Monat an. Der Termin kann individuell vereinbart werden. Dabei kann die Frau die Menschen vor Ort kennenlernen und die Örtlichkeit einschätzen. Das Besondere ist, dass diejenige Hebamme der Klinik, die bei der Geburt letztendlich dabei ist, direkt nachlesen kann, worauf sie achten muss, und was besprochen wurde. Auch das gibt Sicherheit.

Sich sicher und verstanden fühlen

Johanna Menges ergänzt: „Wir hier in der Kreisklinik Bad Reichenhall haben noch Zeit für die Frau. Sie kann im Fall von sprachlichen Barrieren auch einen Dolmetscher mitbringen. Ergänzend zum Gespräch tasten wir auch gerne den Bauch ab und hören nach den Herztönen des Kindes. Die Frau soll sich verstanden und sicher betreut fühlen, denn Ängste behindern hormonelle Prozesse, die wichtig sind für eine unkomplizierte Geburt. Auch während der Geburt legen wir höchsten Wert auf Kommunikation mit der Gebärenden. Wir wollen, dass die Frauen nicht nur physisch, sondern auch psychisch gut betreut werden, damit sie auch nach der Geburt fit und stark sind, das ist unser Ziel.“

01.07.2024 - Kliniken Südostbayern

Kontinuität für die Leitung der KSOB gesichert

Philipp Hämmerle tritt sein Amt als Vorstand der Kliniken Südostbayern AG an

Philipp Hämmerle (links) zusammen mit dem Vorstandsvorsitzenden Dr. Uwe Gretscher (rechts) und der Vorständin Elisabeth Ulmer (Mitte).
Philipp Hämmerle (links) zusammen mit dem Vorstandsvorsitzenden Dr. Uwe Gretscher (rechts) und der Vorständin Elisabeth Ulmer (Mitte).

Mit seinem Amtsantritt als Vorstand am 1. Juli 2024 wird Philipp Hämmerle die Kontinuität in der Leitung der KSOB sicherstellen. Er tritt damit die Nachfolge der langjährigen und verdienten Vorständin Elisabeth Ulmer an. Ulmer wird zum Ende des Jahres 2024 auf eigenen Wunsch in den wohlverdienten Ruhestand gehen. mehr...

Der Vorstandsvorsitzende der KSOB, Dr. Uwe Gretscher, ist sich sicher: „Mit Philipp Hämmerle setzen wir ein klares Signal für die Zukunft der Kliniken Südostbayern AG, denn wir begrüßen mit ihm einen erfahrenen Klinikmanager und Betriebswirtschaftler. Durch seine Verwurzelung in der Region bringt er ein tiefes Verständnis für die hiesige Gesundheitslandschaft mit. Seine vielfältigen Erfahrungen machen Philipp Hämmerle zu einem kompetenten Manager für die aktuellen Herausforderungen im Gesundheitswesen. Herr Hämmerle wird dazu beitragen, dass wir erfolgreich die laufenden Transformationsprozesse an den KSOB vorantreiben und standortübergreifend effizient zusammenarbeiten."

„Ich freue mich, dass wir in Philipp Hämmerle einen überaus kompetenten Kollegen für die Tätigkeit im Vorstand der KSOB gefunden haben“, betont Vorständin Elisabeth Ulmer. „Durch seine umfangreichen Kenntnisse im Gesundheitsmanagement und seine Verbundenheit mit unserer Region wird er wichtige Impulse für unsere Kliniken setzen können – und dies in einer für unsere Kliniken sehr herausfordernden Zeit.“

Philipp Hämmerle freut sich: „Wieder in meiner Heimat tätig zu sein, ist für meine Familie und mich wunderbar. Es ist mir daher ein besonderes Anliegen, die Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung in der Region durch einen zukunftsfähigen Klinikverbund auf Dauer sicherzustellen. Gerade in herausfordernden Zeiten wie diesen ist der Maßstab meines Handelns, den bisher eingeschlagenen Weg der KSOB mitzugestalten und fortzuschreiben, um die hohe Qualität der medizinischen Behandlung und die Attraktivität des Arbeitsumfelds weiter zu erhöhen.“

Der gebürtige Pidinger Hämmerle, 43, hat sein Studium der Gesundheitsökonomie in Nürnberg absolviert. Er bringt langjährige Erfahrung in unterschiedlichen Leitungspositionen im Krankenhausmanagement mit. So leitete er von 2013 bis 2019 die Schön Klinik Berchtesgadener Land. Zuletzt war Hämmerle bei der Oberberg Gruppe als Regionalleiter Süd für zehn Einrichtungen der klinischen und ambulanten Versorgung tätig und ist somit bestens mit den Möglichkeiten einer sinnvollen Vernetzung in der Gesundheitsversorgung sowie mit der Nutzung von Synergien zwischen verschiedenen Standorten vertraut.

30.06.2024 - Kliniken Südostbayern

Erfolgreicher Start für das verbundübergreifende Viszeralzentrum

Prof. Dr. Christian Jurowich leitet nun die Abteilungen für Allgemein- und Viszeralchirurgie in Altötting und Traunstein

Prof. Dr. Christian Jurowich (Mitte) mit dem KSOB-Vorstandsvorsitzenden Dr. Uwe Gretscher (rechts) und dem InnKlinikum-Vorstandsvorsitzenden Thomas Ewald (links)
Prof. Dr. Christian Jurowich (Mitte) mit dem KSOB-Vorstandsvorsitzenden Dr. Uwe Gretscher (rechts) und dem InnKlinikum-Vorstandsvorsitzenden Thomas Ewald (links)

Seit 1. Juni ist Prof. Dr. Christian Jurowich Chefarzt der Allgemeinchirurgie, Viszeralchirurgie sowie Minimalinvasiven Chirurgie am Klinikum Traunstein. Er ist in dieser Position bereits seit 2017 im InnKlinikum am Standort Altötting tätig. Damit wurden diese beiden chirurgischen Abteilungen der Verbünde Kliniken Südostbayern (KSOB) und InnKlinikum eng vernetzt. mehr...

„Wir freuen uns sehr, Prof. Dr. Jurowich auch in unserem Team willkommen zu heißen", betont KSOB-Vorstandsvorsitzender Dr. Uwe Gretscher. „Mit seiner langjährigen Erfahrung und Expertise bereichert er die umfassenden Versorgungsangebote am Klinikum Traunstein und wir können die vielfältigen Angebote für die Patientenversorgung durch die verbundübergreifende Zusammenarbeit in der Region erhalten und ausbauen.“

Auch der Vorstandsvorsitzende des InnKlinikum, Thomas Ewald, betont die Wichtigkeit der engen Zusammenarbeit zwischen den Klinikverbünden: „Ohne diesen Schulterschluss wäre es bei den stetig steigenden Anforderungen im Gesundheitswesen nicht mehr möglich, spezielle Operationen wohnortnah durchzuführen.“

Prof. Dr. Jurowich hat vor einem Monat, zusätzlich zu seiner Chefarzttätigkeit am InnKlinikum Altötting, am Klinikum Traunstein das Ruder für die Bereiche der allgemein- und viszeralchirurgischen Eingriffe (Bauchchirurgie) in die Hand genommen.
Ein besonderer Schwerpunkt seiner Arbeit in Traunstein und Altötting liegt in der chirurgischen Behandlung von Dick- und Enddarmarmkrebs, Bauchspeicheldrüsen-, Leber- und Magenkrebs, der Versorgung von Bauchwand- und Leistenbrüchen sowie Gallenblasen-Entfernungen. Darüber hinaus besteht eine spezielle Expertise in der Therapie von gutartigen Eingeweideerkrankungen (bspw. Reflux oder Dysphagie, Nebennierenraumforderungen und Erkrankungen aus dem Bereich der Koloproktologie). Hierbei kann Prof. Dr. Jurowich künftig auf Synergien und die Expertise der beiden Häuser Traunstein und Altötting setzen und die vorhandenen zertifizierten Organzentren und das Viszeralonkologische Zentrum (KSOB) einbinden. Für einen Großteil der Eingriffe – sofern sinnvoll und zielführend – werden minimalinvasive Verfahren und auch modernste roboter-assistierte Operationstechniken (daVinci) angewandt.

Seine medizinische Karriere begann der heute 53-jährige Prof. Dr. Christian Jurowich im Jahr 1997 bei dem angesehenen Pankreas-Chirurgen Prof. Christoph Gebhardt in Nürnberg. 2004 übernahm Univ.-Prof. Dr. Christoph-Thomas Germer die Klinikleitung in Nürnberg, mit dem Prof. Dr. Jurowich 2008 gemeinsam an die Universitätsklinik in Würzburg wechselte, wo er als Oberarzt und zuletzt als stellvertretender Klinikdirektor tätig war. Seit 1. Januar 2017 ist Prof. Dr. Christian Jurowich als Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie am Innklinikum Altötting tätig.

Prof. Dr. Jurowich ist verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder und lebt mit seiner Ehefrau in Burghausen.

28.06.2024 - Klinikum Traunstein

Innovationspreis für Klinikum Traunstein

Psychologischer Dienst der Intensivstationen ausgezeichnet

Freuen sich über die Auszeichnung mit dem Innovationspreis der KKB: Projektleiterin Gisela Otrzonsek und Dr. Uwe Gretscher, Vorstandsvorsitzender der Kliniken Südostbayern
Freuen sich über die Auszeichnung mit dem Innovationspreis der KKB: Projektleiterin Gisela Otrzonsek und Dr. Uwe Gretscher, Vorstandsvorsitzender der Kliniken Südostbayern

Der psychologische Dienst der Intensivstationen am Klinikum Traunstein der Kliniken Südostbayern hat den ersten Platz beim Innovationswettbewerb der Klinik-Kompetenz-Bayern eG (KKB) gewonnen. Die Auszeichnung, die mit einem Preisgeld von 1.500 Euro dotiert ist, wurde in Beilngries von der Projektleiterin Gisela Otrzonsek und Dr. Uwe Gretscher, Vorstandsvorsitzender der Kliniken Südostbayern, entgegengenommen. mehr...

Der Innovationspreis, der bereits zum vierten Mal verliehen wurde, honoriert Projekte, die neue Impulse für die Gesundheitsversorgung setzen, und die auch auf andere Kliniken übertragbar sind. Das Konzept der psychologischen Versorgung am Klinikum Traunstein überzeugte sowohl die Fach- als auch die Publikumsjury, die aus rund 70 Klinikvorständen und Pflegedirektoren der KKB-Mitglieder besteht. Das Projekt ist ein Novum in der deutschen Kliniklandschaft und wird derzeit einzig am Klinikum Traunstein als erster Schwerpunktversorger angeboten - gefördert von der Eva Mayr-Stihl Stiftung.

Dr. Uwe Gretscher freut sich sehr über die Aufmerksamkeit, die dieses Projekt nun erfährt: „Unser psychologischer Dienst auf den Intensivstationen in Traunstein begleitet die Patienten und deren Angehörige und unterstützt unser gesamtes Team in einer sehr schwierigen und herausfordernden Zeit. Es ist wunderbar, dass dieses Projekt durch diese Auszeichnung nun noch mal mehr Aufmerksamkeit und Wertschätzung erfährt, und dass nun Kliniken aus ganz Bayern dieses innovative Konzept kennenlernen konnten.“

„Wir verstehen uns als Vermittler zwischen den verschiedenen Berufsgruppen und Stationen sowie den Patienten und ihren Angehörigen“, erklärt Gisela Otrzonsek. „Durch unsere enge Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen in den Teams sind wir von Anfang an eingebunden und können Ärzte und Pflegekräfte unterstützen, die dadurch mehr Zeit für ihre medizinischen und pflegerischen Aufgaben gewinnen.“

Das Ziel des Psychosozialen Dienstes ist es, neben der umfassenden Betreuung der Patienten und Angehörigen, auch eine deutliche Entlastung des Pflegepersonals zu bewirken. Durch aktive Netzwerkarbeit sind die Psychologinnen auch über das Klinikum hinaus, beispielsweise beim Kriseninterventionsdienst, bekannt und können so frühzeitig eingebunden und Angehörige nahtlos weiterversorgt werden. Diese ganzheitliche Anschauung von medizinisch-behandelnder Versorgung stärkt das medizinische Personal nachweislich und sorgt für große Zufriedenheit.

„Die Pflegekräfte sind großen Belastungen ausgesetzt und spielen gleichzeitig in unserem Gesundheitssystem eine zentrale Rolle. Dass dies anerkannt und wertgeschätzt wird, darf sich nicht nur in Worten ausdrücken, sondern auch in einer tatkräftigen Unterstützung. Deshalb fördern wir dieses Projekt, das nicht nur die körperliche Entlastung zum Ziel hat, sondern auch die psychologische und soziale Stärkung der Pflegekräfte. Der Innovationspreis der KKB zeigt deutlich, dass dieses Projekt der Kliniken Südostbayern überaus nachahmungswert ist,“ freut sich auch Robert Mayr, Vorstand der Eva Mayr-Stihl Stiftung.

Das psychosoziale Betreuungskonzept des Klinikums Traunstein hat dabei die gesamte Familie des Patienten im Blick. „Intensivstation bedeutet nicht nur modernste medizinische Betreuung und bestmögliche Pflege, sondern für Betroffene und Angehörige auch eine extreme Belastung“, erläutert Gisela Otrzonsek. „Daher ist uns die proaktive Kommunikation mit den Patienten und ihren Angehörigen sehr wichtig. Unser Konzept zeichnet sich durch die vollwertige Integration des Psychologischen Dienstes in die Teams der Intensivstationen aus.“

Ihre Kollegin Annika Neumann ergänzt: „Wir sind kein Ersatz, sondern ein Zusatz für unsere Kollegen, der zur Genesung der Patienten beiträgt und das Wohlbefinden fördert. In Gesprächen mit der Familie klären wir gemeinsam, welche Belastungen und Fragen vorliegen und wie vorhandene Bewältigungsstrategien genutzt werden können. Unser Ziel ist es, die Angehörigen individuell bei der Krisenbewältigung zu unterstützen.“

Die Einbindung der Angehörigen in den Genesungsprozess der Patienten hat nachweislich positive Auswirkungen. „Angehörige sind sich auf Intensivstationen oft unsicher, ob und wie sie sich einbringen können“, so Otrzonsek. „Studien und persönliche Erfahrungen belegen die positiven Aspekte der Einbindung der Angehörigen zu jedem Zeitpunkt der intensivmedizinischen Behandlung. Die Hinführung und der Umgang mit solch speziellen Situationen zählen zu unseren Aufgaben.“

Abschließend betont Gisela Otrzonsek: „Unser Projekt bietet eine große Chance für das gesamte Team, unsere Patienten und Angehörigen noch intensiver in den Genesungsprozess einzubeziehen. Wir begleiten den gesamten Aufenthalt des Patienten und weisen kurz vor Entlassung auf ambulante Unterstützungsangebote hin.“

Das Team

Zum Team des Psychologischen Dienstes der Intensivstationen gehören Teamleiterin Gisela Otrzonsek, Annika Neumann und Katrin Rattner. „Unser nächstes großes Ziel ist es, dieses Angebot in die Regelversorgung zu integrieren“, so Otrzonsek. Derzeit wird das Projekt vollständig von der Eva-Mayr-Stihl-Stiftung finanziert.

21.06.2024 - Klinikum Traunstein

Ein Clip fürs Herz

Neue minimalinvasive Behandlungsmöglichkeit bei einer Herzklappen-insuffizienz am Klinikum Traunstein

Das Team der Kardiologie am Klinikum Traunstein freut sich über den erfolgreichen Eingriff mit dem TriClip-Verfahren.
Das Team der Kardiologie am Klinikum Traunstein freut sich über den erfolgreichen Eingriff mit dem TriClip-Verfahren.

Ein Team um Prof. Dr. Michael Lehrke, Chefarzt der Kardiologie an den Kliniken Südostbayern, hat zum ersten Mal einen TriClip zur Behandlung eines Patienten mit hochgradiger Trikuspidalklappeninsuffizienz implantiert und dadurch die Undichtigkeit der Herzklappen beseitigt. mehr...

„Eine Undichtigkeit der Trikuspidal- oder Mitralklappe kann durch einen unmittelbaren Defekt an den Segeln der Herzklappen entstehen oder auch durch eine Erweiterung der Herzhöhlen, wobei die Segel auseinandergezogen werden. Dadurch verliert das Herz an Kraft, da ein Teil des Blutes in die falsche Richtung gepumpt wird, was zu Symptomen einer Herzschwäche wie Luftnot und Kraftlosigkeit führen kann. Wird etwa die Hälfte der Blutmenge pro Herzschlag in die falsche Richtung gelenkt, sollte eine Behandlung erfolgen“, erklärt Prof. Lehrke, ein sehr erfahrener interventioneller Kardiologe, der seit Anfang des Jahres die kardiologische Abteilung an den Kliniken Südostbayern leitet.  

Das Clip-Verfahren ist ein schonender Eingriff, der über die Leistengefäße erfolgt. Dadurch kann ein offener chirurgischer Eingriff vermieden werden, wovon insbesondere Patientinnen und Patienten mit einem hohen Lebensalter profitieren, denen man keine offene Operation am Herzen mehr zumuten möchte.  

„Bei dem Eingriff werden die großen Venen in der Leiste punktiert und das Clipsystem zum Herzen vorgebracht und in den Vorhöfen auf die Klappe ausgerichtet. Im Anschluss taucht der Clip vom Vorhof in die Herzhöhle ein, wird dort geöffnet und auf die Klappenebene zurückgezogen, um zwei Segel im Bereich der größten Undichtigkeit miteinander zu verbinden. Dies wird durch eine begleitende Ultraschalluntersuchung gesteuert“, berichtet der renommierte Chefarzt der Kardiologie Prof. Lehrke.

Dieses moderne Verfahren ergänzt das umfangreiche Leistungsspektrum der Kardiologie am Klinikum Traunstein und wird in Zukunft routinemäßig angeboten. Vor dem Eingriff erfolgt eine umfassende Besprechung mit einem erfahrenen Herzchirurgen und im Herz-Team wird die bestmögliche Behandlung für die Patientinnen und Patienten festgelegt.  

19.06.2024 - Kreisklinik Ruhpolding

Verstärkung für den Standort Trostberg durch die Schmerztherapie

Etablierung der Schmerztherapie zum 1. Juli 2024 – Notaufnahme bleibt das „Portal“ der Kreisklinik

Kreisklinik Trostberg
Kreisklinik Trostberg

Ab dem 1. Juli 2024 können Patientinnen und Patienten ein erweitertes Leistungsspektrum in der Kreisklinik Trostberg in Anspruch nehmen. Durch den Umzug der Schmerztherapie aus Ruhpolding wird das Angebot am Standort Trostberg gestärkt. Die Schmerztherapie ergänzt damit die bewährten Abteilungen für Innere Medizin, Akutgeriatrie, Orthopädie, Unfallchirurgie, Endoprothetik, Anästhesie und Intensivmedizin sowie Allgemein- und Visceralchirurgie. Zudem erfüllt die Notaufnahme in der Kreisklinik Trostberg weiterhin alle anspruchsvollen Vorgaben.

17.06.2024 - Kreisklinik Trostberg

Abschied für langjährigen Patientenfürsprecher

Rudolf Schenkl beendet seine ehrenamtliche Tätigkeit an der Kreisklinik Trostberg

Pflegeleitung Dunja Wondra (links), KSOB-Vorständin Elisabeth Ulmer (2. v. l.), KSOB-Standortleitung Petra Kalina (2. v. r.) und der Ärztliche Leiter Dr. Joachim Deuble (rechts) verabschiedeten Rudolf Schenkl (Mitte).
Pflegeleitung Dunja Wondra (links), KSOB-Vorständin Elisabeth Ulmer (2. v. l.), KSOB-Standortleitung Petra Kalina (2. v. r.) und der Ärztliche Leiter Dr. Joachim Deuble (rechts) verabschiedeten Rudolf Schenkl (Mitte).

Mit Rudolf Schenkl wurde in der vergangenen Woche der bekannte Patientenfürsprecher an der Kreisklinik Trostberg verabschiedet. Schenkl hatte sich in den vergangenen acht Jahren als Stimme der Patienten stark gemacht. Von 1994 bis 2006 hatte er sich als Bürgermeister für die Belange der Bürgerinnen und Bürger in der Gemeinde Tacherting eingesetzt. KSOB-Vorständin Elisabeth Ulmer, KSOB-Standortleitung Petra Kalina, Dr. Joachim Deuble, Ärztlicher Leiter an der Kreisklinik Trostberg, und Pflegeleitung Dunja Wondra würdigten Schenkls Tätigkeit in der Klinik im Rahmen einer kleinen Feierrunde. mehr...

Die Patientenfürsprecher an den Standorten der Kliniken Südostbayern in Bad Reichenhall, Berchtesgaden, Traunstein und Trostberg sind in diesem Zusammenhang Ansprechpartner für die Patienten. Sie sind die Schnittstelle zwischen Patient und Krankenhaus und übernehmen eine Mittlerrolle zwischen Patienten, Angehörigen und Krankenhauspersonal. Als Ehrenamtliche sind die Patientenfürsprecher nur dem Patienten verpflichtet und unterliegen der Schweigepflicht. Sie sind unparteiisch und um objektive Lösungen bemüht.

13.06.2024 - Klinikum Traunstein

Team der Thoraxchirurgie komplett

Neue Abteilung ergänzt das Leistungsspektrum am Klinikum Traunstein

Das Team der Thoraxchirurgie: Chefarzt Dr. Steffen Decker (Mitte), Leitender Oberarzt Dr. Lutz Woldrich (rechts) und Oberarzt MUDr. Stefan Vrabec (links)
Das Team der Thoraxchirurgie: Chefarzt Dr. Steffen Decker (Mitte), Leitender Oberarzt Dr. Lutz Woldrich (rechts) und Oberarzt MUDr. Stefan Vrabec (links)

Mit Chefarzt Dr. Steffen Decker, dem Leitenden Oberarzt Dr. Lutz Woldrich und Oberarzt MUDr. Stefan Vrabec steht am Klinikum Traunstein jetzt ein erfahrenes Ärzteteam für die Behandlung von entzündlichen sowie gut- und bösartigen Erkrankungen der Lunge, der Bronchien, des Rippenfells, des Mittelfellraums und des Zwerchfells zur Verfügung. mehr...

Der neue Chefarzt Dr. Steffen Decker, langjährig erfahrener Thoraxchirurg, freut sich: „Wir können jetzt das gesamte Spektrum der Thoraxchirurgie anbieten. Das ist für unsere Region sehr wichtig, denn damit stärken wir das Angebot der Kliniken Südostbayern für die Bevölkerung. Unsere Patientinnen und Patienten können durch die enge Kooperation mit anderen medizinischen Abteilungen der KSOB profitieren. Wir pflegen beispielsweise eine sehr gute interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Pneumologen und Onkologen der KSOB, aber auch besonders mit den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten in der Region.“

Die operative Versorgung von Erkrankungen des Brustkorbs erfolgt auch minimal-invasiv, speziell bei Erkrankungen der Lunge, des Rippenfells und des Zwerchfells. Die Patientinnen und Patienten profitieren dabei von schonenden Methoden und fortschrittlichen Verfahren.

05.06.2024 - Klinikum Traunstein

Eva Mayr-Stihl Stiftung fördert erneut

750.000 Euro für wertvolle Projekte am Klinikum Traunstein

Besichtigen das MRT mit der geförderten KI-gestützten Technik der neuesten Generation am Klinikum Traunstein v.l. Dr. Stefan Paech, Medizinischer Direktor, Kliniken Südostbayern; Josef Konhäuser, Stellvertretender Landrat; Dr. Uwe Gretscher, Vorstandsvorsitzender der Kliniken Südostbayern; Robert Mayr, Vorstand der Eva Mayr-Stihl Stiftung

Die Eva Mayr-Stihl Stiftung unterstützt auch dieses Jahr wieder das Klinikum Traunstein mit einer großzügigen Spende von 750.000 Euro. Mit der Förderung soll die maximale Versorgungssicherheit und -qualität für besonders schutzbedürftige Patienten auf höchstem Niveau erhalten und weiter ausgebaut werden. Der Fokus liegt auf der Neonatologie und dem Ausbau der medizinischen Nachsorgeangebote für schwerst- und chronisch kranke Patienten. mehr...

Schwerkranke Neugeborene sowie Frühgeborene profitieren vom innovativen, schonenden und besonders sicheren Concord Birth Flow Verfahren, das bisher nur in 15 deutschen Kliniken zum Einsatz kommt, darunter die Rems-Murr-Kliniken im schwäbischen Winnenden, ebenfalls gefördert von der Eva Mayr-Stihl Stiftung. Gleichzeitig werden für onkologische, neurologische und kardiologische Patienten die MRT-Kapazitäten erweitert. Mit neuester KI-unterstützter Technik werden die Untersuchungen schneller und die Diagnostik präziser, sodass dem steigenden Versorgungs- und Nachsorgebedarf zeitnah entsprochen werden kann. Dr. Paech, medizinischer Direktor des Klinikums Traunstein, betont: „Besonders für Patientengruppen, die in höherem Maße schutzbedürftig sind, ist es wichtig, dass ihnen eine Versorgung auf höchstem Niveau mit neuester Technologie zeitnah zur Verfügung steht.“

Dr. Gretscher, Vorstandsvorsitzender des Klinikums, fügt hinzu: „Die Zusammenarbeit mit der Eva Mayr-Stihl Stiftung ermöglicht es uns immer wieder, in eine Patientenversorgung zu investieren, die in vielen Bereichen weit über die Regelversorgung hinausgeht – und das ist uns auch ein Anliegen.“

Dank der Förderung kann auch die psychosoziale Unterstützung auf den Intensivstationen am Klinikum Traunstein durch zwei Fachkräfte weitergeführt werden. Dieser Dienst wird in der Regelversorgung nicht refinanziert und nun im dritten Jahr mit Hilfe von Stiftungsgelder zur Verfügung gestellt. Sowohl von Patienten und Angehörigen als auch von den Mitarbeitern wird die Unterstützung sehr gut angenommen. Die beiden Fachkräfte bringen sich auch im Rahmen einer bundesweiten Initiative der Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) dafür ein, die psychosoziale Unterstützung auf Intensivstationen in die Regelfinanzierung zu etablieren. Das Klinikum Traunstein ist hier ein Vorreiter und nimmt als einziger Vertreter nicht-universitärer Kliniken in der Gremienarbeit und Leitlinienausarbeitung teil.

Das Maßnahmenpaket verbessert die Patientenversorgung sowie die Effizienz der Ressourcennutzung am Klinikum Traunstein und stärkt damit die Position als leistungsstärkster Schwerpunktversorger der Region.  Josef Konhäuser, Stellvertreter des Landrats, äußert sich dankbar dafür: „Wir stehen zu unseren Kliniken, engagieren uns über unseren kommunalen Auftrag hinaus und investieren in einer Zeit, in der das Kliniksterben auf dem Land allgegenwärtig ist. Es freut uns sehr, in der Eva Mayr-Stihl Stiftung einen so großzügigen Förderer zu haben. Ein ganz herzliches Vergelt's Gott an die Stifter für ihre enge Verbundenheit zu unserer Region.“

Robert Mayr, Vorstandsvorsitzender und Stifter der Eva Mayr-Stihl Stiftung, zeigte sich mit der Zusammenarbeit mit den Kliniken Südostbayern sehr zufrieden: „Es beeindruckt mich immer wieder, mit wie viel Einsatz und Herzblut Sie alle hier in Klinikum Wege finden, mit unseren Mitteln so deutliche Verbesserungen für die Patientinnen und Patienten zu erreichen. Ihnen allen, von der Pflege- oder Verwaltungskraft über die Ärzteschaft bis zur Leitung, gelten mein ausdrücklicher Dank und meine Anerkennung.“

03.06.2024 - Kreisklinik Bad Reichenhall

Abschied von Chefarzt Dr. Reiner Hente

Der verdiente Mediziner geht in den Ruhestand – Nachfolger steht bereits fest

KSOB-Vorstandsvorsitzender Dr. Uwe Gretscher (rechts) und KSOB-Vorständin Elisabeth Ulmer (links) verabschiedeten Chefarzt Dr. Reiner Hente (2. v. r.) im Rahmen einer Feierstunde, zu der auch Dr. Hentes Ehefrau … (2. v. l.) in die Kreisklinik gekommen war.
KSOB-Vorstandsvorsitzender Dr. Uwe Gretscher (rechts) und KSOB-Vorständin Elisabeth Ulmer (links) verabschiedeten Chefarzt Dr. Reiner Hente (2. v. r.) im Rahmen einer Feierstunde, zu der auch Dr. Hentes Ehefrau … (2. v. l.) in die Kreisklinik gekommen war.

Nach 19 Jahren unermüdlicher Tätigkeit für die Kliniken Südostbayern verabschiedete sich Chefarzt PD Dr. Reiner Hente, Leiter der Unfallchirurgie an der Kreisklinik Bad Reichenhall, in der vergangenen Woche in den wohlverdienten Ruhestand. Dr. Hente hat seit 2009 maßgeblich zur Etablierung und zum Aufbau der Unfallchirurgie in Bad Reichenhall beigetragen. Die Nachfolge ist bereits geregelt: Mit Prof. Dr. Carsten Englert wird ein erfahrener Facharzt für Chirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie sowie langjähriger Weggefährte von Dr. Hente die Kliniken Südostbayern am Standort Bad Reichenhall verstärken. mehr...

Dr. Hente begann seine berufliche Laufbahn an den Kliniken Südostbayern in Berchtesgaden, bevor er seine Expertise und sein Engagement nach Bad Reichenhall brachte. Über die Jahre hinweg hat er nicht nur unzählige Patienten versorgt, sondern auch die Abteilung für Unfallchirurgie zu einer modernen medizinischen Einrichtung entwickelt. Unter seiner Leitung hat sich das Team der Unfallchirurgie stetig weitergebildet und Standards in der regionalen Patientenversorgung gesetzt.

Elisabeth Ulmer, Vorständin der Kliniken Südostbayern, würdigte die außerordentlichen Leistungen von Dr. Hente in einer sehr persönlichen Ansprache: „Herr Dr. Reiner Hente wurde mehrfach als einer der Schulterspezialisten in Deutschland ausgezeichnet. Er ist ein Vorreiter der standortübergreifenden Zusammenarbeit sowie ein Arzt mit Leib und Seele, der mit unermüdlichem Einsatz und großer Hingabe die Unfallchirurgie aufgebaut hat. Seine medizinische Kompetenz und sein menschlicher Umgang mit Patienten und Kollegen haben unsere Klinik hier in Bad Reichenhall geprägt.“ Frau Ulmer hob zudem hervor, dass hinter jedem erfolgreichen Mann eine starke Frau steht: „Auch Frau Hente gebührt unser Dank, denn sie hat in den vergangenen Jahren viel auf ihren Mann verzichten müssen und ihn dennoch stets unterstützt.“

Die Kliniken Südostbayern verlieren mit Dr. Hente nicht nur einen herausragenden Mediziner, sondern auch einen geschätzten Kollegen und Freund. Die gesamte Belegschaft wünscht ihm für seinen neuen Lebensabschnitt alles erdenklich Gute und viel Freude in seinem Ruhestand.

28.05.2024 - Klinikum Traunstein

Wenn der Tod Leben rettet

Viele Patienten warten jahrelang auf die rettende Transplantation von Niere, Leber oder Herz - zum Tag der Organspende

Priv.-Doz. Dr. med. Tom-Philipp Zucker, Ärztlicher Leiter und Chefarzt Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie am Klinikum Traunstein (linkes Bild), und Holger Liermann, Oberarzt der Operativen Intensivstation und Transplantationsbeauftragter des Klinikums, (rechtes Bild) klären auf
Priv.-Doz. Dr. med. Tom-Philipp Zucker, Ärztlicher Leiter und Chefarzt Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie am Klinikum Traunstein (linkes Bild), und Holger Liermann, Oberarzt der Operativen Intensivstation und Transplantationsbeauftragter des Klinikums, (rechtes Bild) klären auf

Immer am ersten Samstag im Juni, dem Tag der Organspende, soll dieses oft verdrängte Thema stärker ins Bewusstsein gerufen werden. Das hält auch der Ärztliche Leiter am Klinikum Traunstein Priv.-Doz. Dr. med. Tom-Philipp Zucker, Chefarzt Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie, für wichtig und klärt auf. mehr...

Leben könnten gerettet werden, würden sich mehr Menschen bereits zu Lebzeiten dazu bekennen, ihre Organe nach dem Tod zu spenden. Möglich ist dies, und das ist sehr wichtig, ausschließlich im Fall irreparabler Hirnschäden und der Feststellung des sogenannten Hirntods, korrekt des „irreversiblen Hirnfunktionsausfalls“. Dabei kommen nur wenige Verstorbene überhaupt für eine Organspende infrage.

„Eine Organentnahme erfolgt vor allem bei Patienten, die nach schweren Schädelhirntraumata durch einen Unfall, spontane Blutungen im Schädel oder durch zu lange Sauerstoffunterversorgung des Gehirns einen irreversiblen, das heißt nicht mehr umkehrbaren Hirnfunktionsausfall (früher „Hirntod“ genannt) erlitten haben. Atmung und Kreislauf können dann nur durch intensivmedizinische Maßnahmen aufrechterhalten werden. Ohne diese Maßnahmen wären diese Patienten auch im herkömmlichen Sinn „tot“, klärt Privatdozent Dr. Zucker auf und betont: „Es ist wichtig zu verstehen, dass die Feststellung des irreversiblen Hirnfunktionsausfalls nicht nur mit dem Ziel der Organspende durchgeführt wird. Auch wenn Patienten nicht als Organspender in Frage kommen oder zu Lebzeiten einer Organspende widersprochen haben, wird nach Feststellung des irreversiblen Hirnfunktionsausfalls die Therapie beendet.“

Rund 8.400 Patienten haben im letzten Jahr in Deutschland auf ein Spenderorgan gewartet, aber nicht einmal die Hälfte davon konnte ein lebensrettendes Organ transplantiert bekommen. Um mehr Menschen als potentielle Organspender zu gewinnen, entkräftet Zucker auch die Sorge darüber, dass der Hirntod eventuell zu früh festgestellt wird, um Organe entnehmen zu können: „Der irreversible Hirnfunktionsausfall bedeutet das unwiederbringliche Erlöschen des Bewusstseins, inklusive der Atmung. Wie ein Hirntod diagnostiziert werden muss, ist gesetzlich genau festgeschrieben. Der Zustand muss von zwei in der Intensivmedizin und „Hirntodfeststellung“ erfahrenen Ärzten – von denen einer Neurologe oder Neurochirurg und der andere Intensivmediziner sein muss – unabhängig voneinander überprüft werden. Beide Ärzte folgen dabei Schritt für Schritt einem festgelegten Protokoll und müssen sich gut in die Krankengeschichte des Patienten (also des potentiellen Spenders) eingearbeitet haben. Zudem dürfen sie nicht an der späteren Organentnahme und Transplantation beteiligt sein. Meist wird zusätzlich durch ein Elektroenzephalogramm (EEG) das Erlöschen der Hirnströme („Nulllinie“) oder durch eine Computertomographie des Gehirns der Abbruch der kompletten Durchblutung des Gehirns nachgewiesen.“

Gibt es für einen Empfänger einen passenden Organspender, kann eine Organtransplantation durchgeführt werden. Das nächste Transplantationszentrum ist das Uniklinikum Großhadern in München. Organentnahmen sind in jedem Krankenhaus in Deutschland möglich, das über eine Intensivstation und einen Operationssaal verfügt – also auch in Traunstein. Dort ist Holger Liermann, Oberarzt der Operativen Intensivstation und einer der Transplantationsbeauftragten des Klinikums, dafür verantwortlich, den Untersuchungsprozess anzustoßen und zu klären, ob der Patient als Spender geeignet ist. Im konkreten Fall bedeutet das: Ein irreversibler Hirnfunktionsausfall ist eingetreten und eine Zustimmung zur Organspende liegt vor. Eine Organspende ist nicht möglich, wenn es medizinische Kontraindikationen wie beispielsweise eine Blutinfektion oder eine Tumorerkrankung gibt. Spricht nichts gegen eine Organspende, werden Organe nur dann entnommen, wenn es dafür einen passenden Empfänger gibt. Um die Vermittlung kümmert sich die Stiftung »Eurotransplant« in Deutschland, Österreich, den Benelux-Ländern, Slowenien, Kroatien und Ungarn.

„Es könnten aber noch mehr sein, wenn sich Menschen vor ihrem Tod bewusst für eine Organspende entscheiden“, betont PD Dr. Zucker und erklärt, dass auch ältere Menschen als Organspender in Frage kommen, da ihre Organe oft noch gut funktionieren. Organspender können also auch schon mal über 80 Jahre alt sein.

Es ist also immer wichtig – unabhängig vom Lebensalter – sich mit dem Thema Organspende auseinanderzusetzen und sich einen Organspendeausweis zu holen oder mit der Familie darüber zu sprechen, was im Todesfall mit den Organen passieren soll. „Für viele Angehörige ist es tröstlich, wenn der Tod eines geliebten Menschen ein anderes Leben retten kann“, weiß der erfahrene Mediziner.

23.05.2024 - Fachklinik Berchtesgaden

Mobiles Ultraschallgerät für die Fachklinik Berchtesgaden

Freunde der Fachklinik Berchtesgaden e.V. spendet innovative Medizintechnologie

Dr. Ursula Reichelt (rechts) und Chefärztin Dr. Kornelia Zenker-Wendlinger (2. v. r., mit dem neuem mobilen Ultraschallgerät) freuen sich gemeinsam mit Standortleitung Melanie Schöndorfer (2. v. l.) und Hermann Lochschmied, Schriftführer der Freunde der Fachklinik Berchtesgaden e.V.
Dr. Ursula Reichelt (rechts) und Chefärztin Dr. Kornelia Zenker-Wendlinger (2. v. r., mit dem neuem mobilen Ultraschallgerät) freuen sich gemeinsam mit Standortleitung Melanie Schöndorfer (2. v. l.) und Hermann Lochschmied, Schriftführer der Freunde der Fachklinik Berchtesgaden e.V.

Die Fachklinik Berchtesgaden freut sich über die großzügige Spende eines mobilen Ultraschallgeräts durch den Förderverein Freunde der Fachklinik Berchtesgaden e.V.. Das Gerät wurde nun offiziell an die Klinik übergeben und verspricht erhebliche Vorteile für die tägliche medizinische Versorgung. mehr...

Dr. Kornelia Zenker-Wendlinger, Chefärztin der Inneren Medizin und der Akutgeriatrie in der Fachklinik Berchtesgaden, erläutert die Funktion: „Das mobile Ultraschallgerät ermöglicht uns eine schnellere Diagnostik. Im Vergleich zur Arbeit mit dem größeren Ultraschallgerät können wir so wertvolle Zeit sparen und zahlreiche Untersuchungen ganz unkompliziert am Patientenbett vornehmen. Im Bedarfsfall kommt aber natürlich auch weiterhin das größere Gerät zum Einsatz.“

Das neue mobile Ultraschallgerät ist auf den ersten Blick unscheinbar – eine Ultraschallsonde wird dabei an ein spezielles Diagnostik-Tablet angeschlossen. Doch das kleine Gerät hat es technisch in sich. „In unserer Fachklinik kommt somit weitere innovative Medizintechnologie zum Einsatz“, erklärt Melanie Schöndorfer stolz, die Standortleitung der Kliniken Südostbayern in Berchtesgaden.

Mit dem neuen Gerät können Dr. Zenker-Wendlinger und ihre Kolleginnen und Kollegen also noch effizienter arbeiten und die Patientenversorgung weiter verbessern. Der flexible Einsatz des Geräts erlaubt auch eine schnelle Nutzung in den verschiedenen Stationen der Klinik, wodurch unnötige Transporte vermieden und damit die Patientenbetreuung optimiert werden.

Der Förderverein der Freunde der Fachklinik Berchtesgaden engagiert sich seit vielen Jahren für die Unterstützung und Verbesserung der medizinischen Ausstattung der Klinik. „Wir sind stolz darauf, die Fachklinik mit dem neuen mobilen Ultraschallgerät zu unterstützen und damit einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsversorgung in unserer Region zu leisten“, betont Dr. Ursula Reichelt, die 1. Vorsitzende des Vereins.

Die Fachklinik Berchtesgaden dankt dem Förderverein herzlich für die wertvolle Spende. Die Vorteile des Geräts werden nun zum Wohl der Patienten in der Region zum Tragen kommen.

17.05.2024 - Klinikum Traunstein

Erstes Parkinson-Netzwerk in Südostbayern gegründet

45 Personen aus verschiedensten Berufsgruppen, die an der Parkinson-Versorgung beteiligt sind, gründeten das „Netzwerk Parkinson“

Gaben Informationen beim ersten Treffen des Netzwerks Parkinson Südostbayern: v.r. Prof. Dr. Thorleif Etgen, Chefarzt der Neurologie am Klinikum Traunstein, Carina Lummer, Geschäftsführerin der deutschlandweiten Parkinsonnetzwerke e. V., und Dr. Constanze Höcherl, Oberärztin der Neurologie am Klinikum Traunstein
Gaben Informationen beim ersten Treffen des Netzwerks Parkinson Südostbayern: v.r. Prof. Dr. Thorleif Etgen, Chefarzt der Neurologie am Klinikum Traunstein, Carina Lummer, Geschäftsführerin der deutschlandweiten Parkinsonnetzwerke e. V., und Dr. Constanze Höcherl, Oberärztin der Neurologie am Klinikum Traunstein

Die Parkinson-Krankheit ist eine chronisch fortschreitende Erkrankung des Nervensystems und zählt nach der Alzheimer-Krankheit weltweit zu den häufigsten neurodegenerativen Erkrankungen. Unterstützt durch den im April 2023 ins Leben gerufenen Verein „Parkinson Netzwerke Deutschland e. V.“, hat die Neurologie am Klinikum Traunstein die Gründung eines regionalen Parkinson-Netzwerks initiiert. mehr...

Prof. Dr. Thorleif Etgen, Chefarzt der Neurologie am Klinikum Traunstein, hatte zum Auftakt-Treffen des Parkinson-Netzwerks Südostbayern eingeladen: „Es gab hier bisher kein entsprechendes Netzwerk. Und da wir die Versorgung in unserer Region weiterentwickeln wollten, haben wir mit Schwerpunkt in den Landkreisen Traunstein, Berchtesgadener Land und den angrenzenden Regionen dieses Netzwerk ins Leben gerufen.“

Ziel ist die Verbesserung der Lebensqualität

Das Netzwerk will die Lebensqualität der Parkinsonpatientinnen und -patienten und deren Angehöriger nachhaltig verbessern. Ein wesentliches Kernelement ist hierbei die Kommunikation aller Akteure auf Augenhöhe sowie die Vernetzung von Wissen und die Koordination aller Versorgerinnen und Versorger.

Dr. Constanze Höcherl, Oberärztin der Neurologie am Klinikum Traunstein, berichtete über Aktuelles in der Therapie von Parkinson. Die Geschäftsführerin der deutschlandweiten Parkinsonnetzwerke e. V., Carina Lummer, stellte die Organisation vor. Im Anschluss beleuchtete Prof. Dr. Etgen das Konzept des Parkinson-Netzwerks Südostbayern.

Erste Lösungsansätze erarbeitet

Im zweiten Teil der Veranstaltung erarbeiteten die hochmotivierten Teilnehmenden in sieben Arbeitsgruppen erste Lösungsvorschlägen für die aktuellen Probleme. Dabei waren verschiedenste Versorgungsgruppen vertreten, also Ärztinnen und Ärzte (Neurologie, Allgemeinmedizin, Geriatrie, Innere Medizin), Rehabilitation (ambulant, stationär), Pflege (ambulant, stationär), Therapeuten (Ergo-/Physiotherapie, Logopädie), Apotheke, Sanitätshaus, Selbsthilfegruppe, Pharmaindustrie und Landratsamt.

Alle Teilnehmenden waren überzeugt, dass die Gründung eines regionalen Netzwerks helfe, Patientinnen und Patienten in unseren Landkreisen künftig noch besser und zielgerichteter betreuen zu können. Weitere Interessierte sind herzlich eingeladen, sich am Netzwerk zu beteiligen. Das nächste Treffen wird voraussichtlich im Herbst 2024 stattfinden.

Interessierte können sich wenden an:

16.05.2024 - Klinikum Traunstein

Die neurologische Versorgung in der Region im Fokus

Initiative für die Weiterbildung von Fachärztinnen und Fachärzten

Die beiden Ansprechpartner für interessierte Ärztinnen und Ärzte: v.r. Prof. Dr. Thorleif Etgen, Chefarzt Neurologie am Klinikum Traunstein und Dr. Christoph Luckas, Facharzt für Neurologie und Nervenheilkunde in Trostberg
Die beiden Ansprechpartner für interessierte Ärztinnen und Ärzte: v.r. Prof. Dr. Thorleif Etgen, Chefarzt Neurologie am Klinikum Traunstein und Dr. Christoph Luckas, Facharzt für Neurologie und Nervenheilkunde in Trostberg

Der Ärztemangel ist in aller Munde. Auch Fachärzte erleben zunehmend deutlich den bei Allgemeinmedizinern bereits bekannten Nachwuchsmangel. Da ist es eminent wichtig, für angehende Fachärztinnen und Fachärzte die Weiterbildung attraktiver zu machen und strukturell zu erleichtern. Die Neurologie am Klinikum Traunstein hat deshalb mit Partnern den Weiterbildungsverbund Neurologie Chiemgau gegründet. mehr...

Prof. Dr. Thorleif Etgen, Chefarzt Neurologie am Klinikum Traunstein, zeigt die Vorteile für die Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung (ÄiW) auf: „Wir in Traunstein sind der einzige Verbund für Neurologie in ganz Südbayern und erst der zweite Weiterbildungsverbund in ganz Bayern, denn es gibt nur noch einen weiteren in Bamberg. Die Kolleginnen und Kollegen können ihre Weiterbildung komplett in unserer Region ableisten und bekommen eine spannende Mischung aus stationärer und ambulanter Weiterbildung angeboten. Damit garantieren wir Kontinuität und hohe Qualität für die ÄiW. Die Kolleginnen und Kollegen müssen ihre Weiterbildung nicht selbst organisieren, sondern bekommen alles aus einer Hand.“

Enge Zusammenarbeit in der Region

Die Koordinierungsstelle Fachärztliche Weiterbildung, die solche Projekte federführend steuert, ist ein gemeinsames Projekt der Bayerischen Landesärztekammer und der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB). Im neuen Weiterbildungsverbund Chiemgau arbeitet die Neurologie im Klinikum Traunstein eng mit Dr. Christoph Luckas, Facharzt für Neurologie und Nervenheilkunde in Trostberg und der Praxis Böhm-Peters (Dr. Dr. Henning Peters, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie und Andreas Böhm, Facharzt für Nervenheilkunde, Psychotherapie) in Rosenheim zusammen.

Prof. Dr. Thorleif Etgen im Klinikum Traunstein und Dr. Christoph Luckas aus Trostberg sind die Ansprechpartner für die Interessierten: „Natürlich ist der Verbund auch in unserem Interesse, denn ein zusätzliches Ziel des Weiterbildungsverbunds Neurologie Chiemgau ist, den Ärztinnen und Ärzten die Arbeit in unserer Region schmackhaft zu machen und damit die Versorgung der Bevölkerung weiterhin dauerhaft sicherzustellen.“ Die interessierten Ärztinnen und Ärzte können sich wenden an: oder .

Weitere Informationen für interessierte Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung unter: https://www.kostf-bayern.de/weiterbildungsverbuende/neurologie

09.05.2024 - Klinikum Traunstein

High-Tech-Bildgebung für die Kindergastroenterologie

v.l.: Prof. Dr. Gerhard Wolf, Chefarzt Kinder- und Jugendmedizin, Dr. Margit Schmid, Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin und Kindergastroenterologin und Dr. Björn Lewerenz, Chefarzt Gastroenterologie
v.l.: Prof. Dr. Gerhard Wolf, Chefarzt Kinder- und Jugendmedizin, Dr. Margit Schmid, Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin und Kindergastroenterologin und Dr. Björn Lewerenz, Chefarzt Gastroenterologie

Dank einer Förderung des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege konnte die Kindergastroenterologie am Klinikum Traunstein mit modernster Technologie ausgestattet werden. Die Förderung in Höhe von bis zu 96.000 Euro wurde im Rahmen der Richtlinie zur Bewältigung der Nachwirkungen der Corona-Pandemie gewährt. Sie war angedacht für investive Maßnahmen in bayerischen Kinderkliniken. Über die Bewältigung von aktuellen Herausforderungen hinaus, sollte der Einsatz der Mittel zugleich aber auch strukturelle Verbesserungsmöglichkeiten eröffnen. mehr...

Am Klinikum Traunstein wurden die Fördermittel dann auch entsprechend für eine strukturelle Maßnahme eingesetzt und in den Ausbau der Kindergastroenterologie investiert. Mit Hilfe der Förderung konnten modernste High-End-Endoskope für den Bereich beschafft werden.

Studien belegen, dass Magen-Darm-Beschwerden sowohl eine Folge von Corona-Infektionen als auch ein verbreitetes Krankheitsbild bei Kindern und Jugendlichen sind. Die neuen Endoskope, ausgestattet mit einer fortschrittlichen, hochauflösenden Bildgebungstechnologie, ermöglichen eine sehr präzise Diagnostik sowie schonende therapeutische Eingriffe. Sie sind speziell auf die Anforderungen von pädiatrischen Patienten jeglicher Altersstufe abgestimmt - von Neugeborenen bis zu Jugendlichen. Die Geräte sind so konzipiert, dass sie Untersuchungen auf höchstem Niveau ermöglichen, die altersgerecht, schneller und dadurch schonender ablaufen.

„Mit der Investition in die Kindergastroenterologie leistet das Klinikum Traunstein einen wesentlichen Beitrag zur optimalen medizinischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen in den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land und schließt damit eine strukturelle Versorgungslücke. Dies ist ein zentrales gesellschaftliches Anliegen für uns“, betont Prof. Dr. Gerhard Wolf, Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Traunstein.

„Die neuen Endoskope ermöglichen eine präzise und hochauflösende Diagnostik im 4K Bereich. Zusätzliche Features sorgen für noch nie da gewesene Kontrastverstärkungen, sodass selbst ganz versteckte Befunde herausgearbeitet werden können. Besonders im Umgang mit komplexen Fällen wie der Ösophagusatresie bei Neugeborenen haben sich die schlanken Endoskope als äußerst vorteilhaft erwiesen“, erklärt Dr. Margit Schmid, Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin und Kindergastroenterologin am Klinikum Traunstein. „Nach der chirurgischen Behandlung dieser angeborenen Speiseröhrenfehlbildung vereinfachen die speziell für Kinder entwickelten Endoskope die erforderlichen Nachsorgeuntersuchungen erheblich. Dies ist nur eines von vielen Beispielen, wie die neue Ausrüstung unsere Fähigkeiten erweitert und die Versorgung bis hin zu den kleinsten Patienten verbessert.“ Trotz des geringen Durchmessers können auch Instrumente durch das Endoskop eingebracht und kleinere Eingriffe durchgeführt werden. Dr. Margit Schmid ist auch sehr dankbar für die enge und produktive Zusammenarbeit mit dem Team der interventionellen Endoskopie unter der Leitung von Chefarzt Dr. Björn Lewerenz, die es der Kindergastroenterologie ermöglicht, von den dort vorhandenen Ressourcen zu profitieren.

Ein eng vernetztes kollegiales Miteinander ist eines der Erfolgsrezepte am Klinikum Traunstein, ganz besonders auch in der Kinder- und Jugendmedizin. Dort setzt man bedarfsgerecht auf die multimodale Behandlung durch ein interprofessionelles Team. Berücksichtigt werden alle Aspekte der medizinischen, pflegerischen und psychosozialen Versorgung sowie der Ernährungsberatung und der Schmerztherapie. Dies stellt sicher, dass die betroffenen Kinder und Jugendlichen ganzheitlich und vollumfänglich betreut werden.

05.05.2024 - Klinikum Traunstein

Händehygiene ist das A und O im Krankenhaus

Aktion zur guten Händedesinfektion im Klinikum Traunstein

v.r. Priv.-Doz. Dr. Andrea Kropec-Hübner, Leiterin der Krankenhaushygiene, und Yvonne Mann, Leitende Hygienefachkraft, freuen sich über die Auszeichnung im Rahmen der „Aktion Saubere Hände“
v.r. Priv.-Doz. Dr. Andrea Kropec-Hübner, Leiterin der Krankenhaushygiene, und Yvonne Mann, Leitende Hygienefachkraft, freuen sich über die Auszeichnung im Rahmen der „Aktion Saubere Hände“

Um sowohl Mitarbeiter als auch Besucher und Patienten erneut auf das wichtige Thema hinzuweisen, führte das Team der Hygiene am Klinikum Traunstein eine Aktion im Eingangsbereich des Klinikums durch. Dabei konnten alle, die vorbeikommen, selbst ausprobieren, wie gute Händehygiene geht, wo sich Bakterienreste am hartnäckigsten halten und wie man ihnen zu Leibe rückt. Mit einem kleinen Quiz und dem Glücksrad konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Gutscheine für Erfrischungen aus der Cafeteria am Klinikum Traunstein gewinnen. mehr...

Die Hygiene der Kliniken Südostbayern mit Zertifikat ausgezeichnet

Dazu passt, dass die Kliniken Südostbayern im Rahmen der bundesweiten „Aktion Saubere Hände“, initiiert von der Charité in Berlin, für ihre Qualitätsstandards in Sachen Händehygiene mit einem Zertifikat ausgezeichnet worden sind. „Wir freuen uns über diese Ehrung, die belegt, dass sich unsere Patienten in unserem Haus sicher fühlen können. Denn eine optimale Händehygiene trägt ganz entscheidend zur Prävention vor im Krankenhaus erworbenen Infektionen bei“, erklärt Priv.-Doz. Dr. Andrea Kropec-Hübner, die Leiterin der Krankenhaushygiene. Das übergeordnete Ziel der Hygienikerin, nicht nur am Tag der Händedesinfektion: Dauerhaft das Bewusstsein für gezielte Händedesinfektion schärfen, um Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und Patienten zu schützen.

Yvonne Mann, Leitende Hygienefachkraft, ergänzt: „Wir als Infektionspräventions-Team beobachten regelmäßig auf den Stationen, wie sich das medizinische Personal, aber auch die Technik und das Verwaltungspersonal, die Hände desinfizieren. Es sind überall im Haus Desinfektionsmittel-Spender vorhanden und wir ersehen dabei unter anderem den Gebrauch und den Verbrauch der Desinfektionsmittel auf den Stationen. Auf bestimmten Stationen haben wir die Teams begleitet und konnten so die Grundlage für das Zertifikat und die Auszeichnung erarbeiten.“

 

 Die Händehygiene folgt fünf einfachen Punkten, die die Momente beschreiben, an denen Hände desinfiziert werden müssen:

 

•          Vor dem Patientenkontakt

•          Nach dem Patientenkontakt

•          Vor aseptischen Tätigkeiten

•          Nach Kontakt mit potenziell infektiösem Material

•          Nach Kontakt mit patientennaher Umgebung

 

Priv.-Doz. Dr. Andrea Kropec-Hübner ist wichtig, dass das Zertifikat Bestätigung und Ansporn zugleich ist: „Uns ist auch die die Schulung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wichtig, so dass sie die immensen Vorteile der Händedesinfektion verstehen.“

09.04.2024 - Kliniken Südostbayern

Neuer Vorstand für die KlinikIT-Genossenschaft

Dr. Uwe Gretscher neu in den Vorstand berufen

von links: Dr. Uwe Gretscher, Vorstandsvorsitzender der Kliniken Südostbayern Traunstein und Michael Krappmann, Leitung Klinik IT-Service, -Operations & -Projects der Kliniken Dr. Erler gGmbH Nürnberg
von links: Dr. Uwe Gretscher, Vorstandsvorsitzender der Kliniken Südostbayern Traunstein und Michael Krappmann, Leitung Klinik IT-Service, -Operations & -Projects der Kliniken Dr. Erler gGmbH Nürnberg

Dr. Uwe Gretscher, Vorstandsvorsitzender der Kliniken Südostbayern, wurde neu in den Vorstand der KlinikIT mit Sitz in München berufen. Dr. Gretscher und Michael Krappmann, Leitung IT-Service, Operations & -Projects der Kliniken Dr. Erler gGmbH Nürnberg, bilden ab April 2024 nun gemeinsam das Vorstandsteam.
Die KlinikIT (KIG) ist ein Zusammenschluss bayerischer Kliniken: 56 Träger mit 106 Krankenhäusern und einer Kapazität von ca. 26.000 Betten stehen hinter der Genossenschaft. mehr...

Die Klinik IT wurde von Krankenhäusern als Genossenschaft gegründet, um richtungsweisende Digitalisierungsprojekte voranzutreiben, die einzelne Häuser allein nicht bewältigen könnten. Durch die Bündelung der Bedürfnisse der Kliniken und die gemeinsame Beauftragung sowie zentrale Steuerung von Dienstleistern kann die Digitalisierung effektiver umgesetzt werden als in kleineren Einzelvorhaben.

Ein gemeinsam betriebenes Patientenportalsystem für mehr als 100 Krankenhäuser

Das erste Projekt der KIG zeigt bereits das enorme Potenzial, das sowohl für Krankenhäuser als auch für Patienten erreichbar ist: Durch die Vernetzung von mehr als 100 Krankenhäusern über eine Interoperabilitätsplattform und den Aufbau eines gemeinsam betriebenen Patientenportalsystems. Dadurch wird es Patienten, Ärzten und Pflegekräften erleichtert, miteinander zu kommunizieren und digitale Informationen über verschiedene Träger und Sektoren hinweg auszutauschen.

Als Mitglieder der Genossenschaft Klinik IT eG gestalten die Krankenhäuser ihre digitale Zukunft selbst und unabhängig von Herstellern. Sie nehmen damit ihre Verantwortung für eine zukunftsorientierte und moderne Gesundheitsversorgung wahr.

02.04.2024 - Klinikum Traunstein

Neue kardiologische Praxis im Fachärztezentrum des Klinikums Traunstein

v.l. Dr. Andreas Eckardt und seine Frau Gisela werden von Sylvia Kreil, Operative Leiterin Fachärztezentrum KSOB, und Dr. Stefan Paech, Medizinischer Leiter Verbund KSOB, in der KSOB-Familie willkommen geheißen
v.l. Dr. Andreas Eckardt und seine Frau Gisela werden von Sylvia Kreil, Operative Leiterin Fachärztezentrum KSOB, und Dr. Stefan Paech, Medizinischer Leiter Verbund KSOB, in der KSOB-Familie willkommen geheißen

Ab April wird die kardiologische Praxis von Dr. Andreas Eckardt in Traunstein Teil der KSOB-Familie. Er wird den Patientinnen und Patienten weiterhin in den bisherigen Praxisräumen in der Wasserburger Straße 1 zur Verfügung stehen. Das Leistungsspektrum bleibt ebenfalls bestehen und auch das Praxisteam wird unverändert in den bisherigen Praxisräumlichkeiten bleiben. mehr...

Dr. Stefan Paech, Geschäftsführer des Fachärztezentrums und Medizinischer Leiter Verbund KSOB: „Wir freuen uns sehr, dass Dr. Eckardt unter dem Dach der KSOB weiter für seine Patienten da sein wird und sich auch alle Mitarbeiterinnen entschieden haben, weiter in der Praxis tätig zu sein. Damit können sich die Patientinnen und Patienten auch künftig auf die kontinuierliche Betreuung verlassen.“

Dr. Eckardt war für seine Ausbildung und auch für seine Weiterbildung in der Kardiologie mehrere Jahre am Klinikum Traunstein tätig.

Der Fachbereich Kardiologie wird seit Anfang des Jahres vom neuen Chefarzt, Prof. Dr. Lehrke, geführt. Der Schwerpunkt von Prof. Dr. Lehrke liegt im Bereich der kardiologischen Bildgebung.

29.03.2024 - Kliniken Südostbayern / InnKlinikum

InnKlinikum und Kliniken Südostbayern arbeiten Hand in Hand bei der Lungenkrebsversorgung

Um die Behandlung von Lungenkrebspatienten in der Region auch in Zukunft auf hohem Niveau sicherzustellen, beschreiten die beiden Klinikverbünde einen gemeinsamen Weg

Dr. Steffen Decker (KSOB, li.) ist als Chefarzt und Dr. Lutz Woldrich (InnKlinikum) als leitender Oberarzt für das Lungenkrebszentrum verantwortlich.
Dr. Steffen Decker (KSOB, li.) ist als Chefarzt und Dr. Lutz Woldrich (InnKlinikum) als leitender Oberarzt für das Lungenkrebszentrum verantwortlich.

Die Notwendigkeit, den massiven Veränderungen im Gesundheitssektor Rechnung zu tragen und gleichzeitig auch in Zukunft die bestmögliche Patientenversorgung in der Region zu gewährleisten, hat bereits in der Vergangenheit zu strategischen Partnerschaften zwischen dem InnKlinikum und den KSOB geführt. Am 1. April startet ein weiteres gemeinsames Projekt der beiden Klinikverbünde: die Schaffung eines verbundübergreifenden Lungenkrebszentrums. mehr...

Dieses wird betreut von den Thoraxchirurgen Chefarzt Dr. Steffen Decker und Oberarzt Stefan Vrabec von der KSOB und dem leitenden Oberarzt Dr. Lutz Woldrich vom InnKlinikum. Sitz des neuen, gemeinsamen Zentrums ist das Klinikum Traunstein (KSOB).

„Nur im Schulterschluss ist es möglich, die immer engeren Leitplanken, die uns die Bundespolitik setzt, erfüllen zu können”, so Thomas Ewald, Vorstandsvorsitzender des InnKlinkum. Dr. Uwe Gretscher, Vorstandsvorsitzender der KSOB, fügt hinzu: „Ohne die Zusammenarbeit zwischen dem InnKlinikum und der KSOB könnte aufgrund von gesetzlichen Mindestmengenvorgaben und personellen Anforderungen eine Lungenkrebsversorgung in der Region künftig nicht mehr angeboten werden.”

Durch die Bündelung der Expertise wird auch das bestehende Thoraxzentrum am Standort Mühldorf gestärkt. Die Thoraxchirurgie bildet zusammen mit der Abteilung für Pneumologie und Infektiologie das Lungenzentrum am InnKlinikum Mühldorf. Lediglich die operative Versorgung von Patienten mit Lungenkrebs wird in Traunstein zentriert. Hier können die erfahrenen Thoraxchirurgen beider Klinikverbünde auf minimal-invasive und robotergestützte Verfahren zurückgreifen.

28.03.2024 - Kliniken Südostbayern

Strahlentherapeutische Sprechstunden für die gesamte Region Südostbayern

Das Team um Chefarzt Priv.-Doz. Dr. Matthias Hautmann baut Portal-Ambulanzen in Bad Reichenhall und Trostberg aus

Chefarzt Priv.-Doz. Dr. Matthias Hautmann bei einem Beratungsgespräch.
Chefarzt Priv.-Doz. Dr. Matthias Hautmann bei einem Beratungsgespräch.

Die Abteilung für Strahlentherapie am Klinikum Traunstein nimmt ihren Versorgungsauftrag für beide Landkreise Traunstein und Berchtesgadener Land wahr. Im Klinikum Traunstein besteht zwar die einzige Möglichkeit für die Durchführung einer strahlentherapeutischen Behandlung. Sprechstunden finden allerdings auch außerhalb des Klinikums Traunstein statt. So wurden Sprechstunden im Rahmen der sogenannten Portal-Ambulanzen in der Kreisklinik Bad Reichenhall sowie in der Kreisklinik Trostberg ausgebaut. mehr...

„Unser Versorgungsauftrag betrifft eben die gesamte Region, was mir auch persönlich sehr wichtig ist“, betont Priv.-Doz. Dr. Hautmann. „Unsere Patienten sind zudem sehr dankbar für dieses heimatnahe Angebot“, erklärt Dr. Irmtrud Kleff, Oberärztin der Abteilung. „Insbesondere Patienten mit eingeschränkter Mobilität nehmen diese Option gerne wahr“, ergänzt die Medizinerin.

Die strahlentherapeutischen Außensprechstunden werden deshalb an bestimmten Tagen angeboten: In der Regel finden sie nach vorheriger Terminvereinbarung am Donnerstagnachmittag und 14-tägig am Dienstagnachmittag in Bad Reichenhall sowie ebenfalls alle zwei Wochen am Freitagvormittag in Trostberg statt. In die Sprechstunden sind vorwiegend Priv.-Doz. Dr. Hautmann und Dr. Kleff eingebunden.

Angeboten werden im Rahmen der Außensprechstunden insbesondere Nachsorgetermine für Patienten nach einer Strahlentherapie. In Einzelfällen sind auch Erstgesprächstermine, das heißt Beratungen und Aufklärungen zur Strahlentherapie möglich. Da strahlentherapeutische Nachsorgetermine nach der Strahlenschutzverordnung vorgeschrieben sind und in der Regel zusätzlich zu den Turnusnachsorgeterminen kooperierender Fachdisziplinen erfolgen, spielt das heimatnahe Angebot hier eine besonders wichtige Rolle.

Den Patienten aus Bad Reichenhall und Trostberg werden deshalb schon regelhaft Nachsorgetermine in den Außensprechstunden angeboten. Sofern Patienten gezielt Beratungstermine in den Außensprechstunden wünschen, kann eine Terminvereinbarung unproblematisch und telefonisch über die strahlentherapeutische Ambulanz am Klinikum Traunstein erfolgen.

18.03.2024 - Klinikum Traunstein

Kuscheldecken für die Neugeborenen der Neonatologie

Kinderklinik Traunstein bekommt neue Lieferung weicher Decken für die Frühchen

v. li. Samuel Schramm, Bernadette Eder, Maria Dreßler, Rebekka Trost und Stationsleitung Dorothee Springer bei der Übergabe der Kuscheldecken auf der Frühchenstation der Kinderklinik Traunstein der Kliniken Südostbayern AG
v. li. Samuel Schramm, Bernadette Eder, Maria Dreßler, Rebekka Trost und Stationsleitung Dorothee Springer bei der Übergabe der Kuscheldecken auf der Frühchenstation der Kinderklinik Traunstein der Kliniken Südostbayern AG

Seit 2009 näht Maria Dreßler mit einer Gruppe Frauen kuschelige Patchwork-Decken sogenannte Quilts für die Frühchen der Neonatologie an der Kinderklinik Traunstein der Kliniken Südostbayern AG. Jede Decke ist ein Unikat und soll den Kleinen den Start in das zu frühe Leben erleichtern. mehr...

Erst kürzlich hat die ehrenamtliche Näherin wieder neue Decken an Dorothee Springer, Stationsleitung auf der Frühchenstation in Traunstein, übergeben. „Mit den Decken können wir das Bedürfnis nach Wärme und Geborgenheit der kleinen Babys noch besser erfüllen“, freut sich die erfahrene Kinderkrankenschwester bei der Übergabe. 

Die Traunsteinerin Maria Dreßler ist seit 40 Jahren begeisterte Hobbyschneiderin. Vor einigen Jahren hat sie sich im Internet einer virtuellen Quiltgruppe angeschlossen, die wiederum Kontakt zu amerikanischen Quliterinnen hatte, die Preemies (dt. Frühchenquilts) nähten. Diese Idee begeisterte Maria Dreßler so, dass sie kurzerhand weitere Frauen dazu motivierte mit ihr gemeinsam Decken für die Frühchen am Klinikum Traunstein zu nähen.

Mittlerweile produzieren die Frauen zwischen 50 und 60 Decken pro Jahr. Dabei ist jeder Quilt ein Unikat, bestehend aus weichen Baumwollstoffen und allergiearmen Vlies. Durch die aufwändige Verarbeitung haben die Quilts eine lange Lebenszeit und können in der Maschine gewaschen werden. So haben die kleinen Säuglinge lange Freude an ihren Kuscheldecken.

„Ich habe acht gesunde Enkelkinder. Mit meinen Decken kann ich ein bisschen Freude schenken und Dankbarkeit zurückgeben“, erklärt Maria Dreßler ihr freiwilliges Engagement.

15.03.2024 - Kliniken Südostbayern

Für einen reibungslosen Übergang

Der Sozialdienst der Kliniken Südostbayern schließt die Lücke zwischen stationärer Behandlung und einer Anschlussversorgung

Seit über drei Jahren ist Max Höllmüller für den Sozialdienst an den Kliniken Südostbayern verantwortlich. Unterstützt wird er dabei von einem interdisziplinären Team, das mehrheitlich aus Sozialarbeiterinnen und Sozialpädagoginnen besteht. Ihr gemeinsames Ziel ist es, den Patienten an allen Standorten der KSOB eine umfassende Unterstützung bei der Entlassung zu bieten. mehr...

Dazu sind sie sowohl intern als auch mit externen Partnern, wie beispielsweise Pflegediensten, Rehabilitationseinrichtungen und Krankenkassen bestens vernetzt und können so den Patienten individuelle Versorgungsangebote unterbreiten. "Wir möchten den Patienten dabei helfen, den Übergang in den Alltag so gut wie möglich zu bewältigen und so eine bestmögliche Lebensqualität für jeden Einzelnen schaffen", betont Max Höllmüller.   

Jedes Jahr begleitet der Sozialdienst ein Drittel der rund 50.000 Patienten der Kliniken Südostbayern. Das sind insgesamt rund 13.000 Menschen, darunter vor allem Senioren im Alter zwischen 75 und 85 Jahren, aber auch junge Menschen, die beispielsweise an Krebs erkranken oder einen Unfall haben. In enger Zusammenarbeit mit Pflegekräften und Ärzten, Physio- und Ergotherapeuten sowie Logopäden und Psychologen ermitteln die Mitarbeiterinnen des Sozialdienstes den individuellen Versorgungsbedarf jedes Patienten. Konkret unterstützen sie beispielsweise bei Antragsstellungen, der Verordnung von Hilfsmitteln oder der Terminierung von Rehabilitationsmaßnahmen. Darüber hinaus vermitteln sie Pflegedienste für die häusliche Versorgung, organisieren Kurzzeitpflegeplätze oder eine Heimversorgung. Ihr Ziel ist es, die Ressourcen der Betroffenen zu stärken und gemeinsam mit ihnen eine Versorgungsstrategie für die Zeit nach dem akutstationären Aufenthalt zu entwickeln. 

"Unser Fokus liegt vor allem auf Patienten, die nach einer Erkrankung mit einer veränderten Lebenssituation konfrontiert sind. Für diese Menschen suchen wir dann eine individuell angepasste Weiterversorgung", erklärt Höllmüller. Der Sozialdienst sucht in solchen Fällen beispielsweise einen geeigneten Reha-Platz, stellt die Anträge und übernimmt die Nachsorgeorganisation und -koordination. 

 

Der Sozialdienst arbeitet an allen Standorten der Kliniken Südostbayern nach einheitlichen Standards und Verfahren. Die Sozialarbeiterinnen begleiten die Patienten durch die schwierige Krankheitsphase und organisieren und koordinieren notwendige Anschlussversorgungen. Sie kommen immer dann ins Spiel, wenn nach der Entlassung eine Nachsorge nötig ist. Die Ärzte und Pflegekräfte informieren frühzeitig den Sozialdienst am jeweiligen KSOB-Standort, aber auch Patienten und Angehörige können sich selbstständig an den Sozialdienst wenden, wenn sie Unterstützung benötigen. 

"Unser Ziel ist es, dass unsere Patientinnen und Patienten auch nach der Entlassung eine gute Anschlussbehandlung erhalten oder zuhause bestens versorgt werden. Hier bieten wir umfangreiche Unterstützung in einer immer komplexer und schwieriger werdenden Nachsorgelandschaft an", fasst Höllmüller die Aufgabe des Sozialdienstes der Kliniken Südostbayern nochmal zusammen. 

12.03.2024 - Kliniken Südostbayern

Mützchen für die Kleinsten

Wie aus einer Idee ein gefragtes Sortiment wurde

v.l. Claudia Duckeck vom Klinikum Traunstein, Christa Moser, Irmi Bienert, Tatjana Weihnacht, Stephanie Riedl, Rodica Onaci von der Christlichen Frauenbewegung Eggstätt. Vorne Cristina Cotoros vom Klinikum Traunstein, bei der Übergabe der Mützchen
v.l. Claudia Duckeck vom Klinikum Traunstein, Christa Moser, Irmi Bienert, Tatjana Weihnacht, Stephanie Riedl, Rodica Onaci von der Christlichen Frauenbewegung Eggstätt. Vorne Cristina Cotoros vom Klinikum Traunstein, bei der Übergabe der Mützchen

Eigentlich war es als einmalige Aktion gedacht, als sich die Frauen der Christlichen Frauenbewegung Eggstätt Ende 2022 zusammentaten, um Herzkissen für Brustkrebspatientinnen zu nähen. Aber ehe die Damen sich versahen, kamen auch aus anderen Kliniken und Abteilungen Anfragen. Und so erweiterten die Ehrenamtlichen aus Eggstätt im Laufe der Zeit ihr Sortiment um Mützchen und Söckchen, aber auch um Drainagetaschen. mehr...

Im März kam die Geburtshilfestation des Klinikums Traunstein in den Genuss von mit viel Liebe hergestellten Mützchen. Eine Abordnung des mittlerweile insgesamt 273 Frauen umfassenden Vereins übergab 103 Babymützchen an die Station 4/2, 120 Mützchen an die Kinderintensiv für Frühchen und 65 Kuschelkissen und 32 genähte Kuscheltiere an die Stationen 3/2 und 3/3. Der Kontakt ins Traunsteiner Klinikum kam durch die Bekanntschaft zweier Damen zustande, Cristina Cotoros und Tatjana Weihnacht.

Prof. Dr. Christian Schindlbeck, Chefarzt Frauenklinik und Geburtshilfe an den Standorten Bad Reichenhall und Traunstein der KSOB, ist voll des Lobes für die Arbeit der Damen: „So viel Engagement und Herzblut für die Kleinsten in unseren Kliniken, das ist wirklich aller Ehren wert. Und die Mütter und Väter sind auch jedes Mal begeistert, wenn sie ein so unerwartetes Geschenk für ihren Nachwuchs bekommen.“

Stephanie Riedl von der Christlichen Frauenbewegung Eggstätt erinnert sich, wie sich alles entwickelte: „Seit der Übergabe der Herzkissen Ende 2022 kommen wir regelmäßig im Frühjahr und Herbst zu gemeinsamen Nähabenden zusammen, im Durchschnitt sind jedes Mal ungefähr 18 Frauen dabei. Dabei stricken und nähen wir ausschließlich das, was gebraucht und explizit bei uns angefragt wird. Für die Geburtshilfestation der Kreisklinik Bad Reichenhall nähen und stricken wir seit Dezember 2023, da kam die Anfrage für 500 Mützchen pro Jahr! Ich weiß noch, die Resonanz auf einen einmaligen Aufruf in unserer Nähgruppe im Dezember war überwältigend, so dass wir bereits Ende Januar 2024 mit 230 Babymützen im Gepäck nach Bad Reichenhall gefahren sind. Das Schönste ist, die Handarbeitswelle hält nach wie vor an! Und jetzt schauen wir, dass wir auch ab und zu für die Neugeborenen im Klinikum Traunstein „liefern“ können.“

Wichtig ist Stephanie Riedl zu erwähnen, dass die Damen das alles ehrenamtlich machten, weil es Spaß mache und so Wertvolles für einen guten Zweck entstehe. Material, so Riedl, unter anderem Stoffe und Wolle, bekäme die Frauenbewegung Eggstätt von Privatpersonen und Geschäften gespendet. Auf Spenden sei der Verein auch angewiesen, um weiterhin die Anfragen für Kuscheliges und Nützliches für die Frauen und die Babys bedienen zu können.

11.03.2024 - Klinikum Traunstein

Das Ziel ist Nierengesundheit für alle

anlässlich des Weltnierentages am 14. März ein Gespräch mit Prof. Dr. Carsten Böger, Chefarzt der Nephrologie, Diabetologie und Rheumatologie

Der Deutschen Nierenstiftung zufolge haben mehr als 5 Millionen Menschen in Deutschland eine chronische Nierenerkrankung (CKD – chronic kidney disease), doch die wenigsten wissen davon. Daher ist es Ziel des Weltnierentags, zu informieren und die Nierengesundheit in das Blickfeld zu rücken, denn die Nieren regulieren Organe, Knochenstoffwechsel und die Blutbildung, ja sogar der Muskelstoffwechsel wird durch sie beeinflusst. mehr...

Zum Weltnierentag am 14. März erklärt Prof. Dr. Carsten Böger, Chefarzt der Nephrologie, Diabetologie und Rheumatologie am Klinikum Traunstein und Ärztlicher Leiter des KfH Nierenzentrums Traunstein, worauf die Menschen achten sollten, was zu tun ist und wie ihnen in der zertifizierten Nephrologischen Schwerpunktklinik geholfen werden kann.

Herr Prof. Dr. Böger, eine chronische Nierenerkrankung kann mitunter lange unentdeckt bleiben. Warum ist das so, wer ist gefährdet und welche Symptome deuten darauf hin?

Prof. Dr. Böger: Generell ist es so, dass die Symptome einer chronischen Nierenerkrankung relativ unspezifisch sind und meist auftreten, wenn die Nieren schon fortgeschritten unwiderruflich geschädigt sind. Die Patientinnen und Patienten bringen diese damit nicht direkt in Verbindung. Zu nennen sind vor allem Wassereinlagerungen an den Beinen oder dicke Augenlider. Was auch auf eine Nierenerkrankung hindeuten kann, ist eine auffallende Blässe, die durch Blutarmut, die renale Anämie, entsteht. Diese kommt davon, weil die Nieren an der Bildung der roten Blutkörperchen beteiligt sind. Symptome wie Bluthochdruck, mangelnde Flüssigkeitsausscheidung, Ermüdung, Übelkeit, Juckreiz, Muskelzuckungen und -krämpfe, Appetitlosigkeit, Verwirrtheit, Atemprobleme sowie verminderte körperliche und geistige Leistungsfähigkeit, Konzentrationsstörungen und Kopfschmerzen treten erst in fortgeschrittenem Stadium auf. Besonders gefährdet dafür sind Menschen, die an Diabetes oder Bluthochdruck leiden, aber auch salz- und zuckerreiche Ernährung zählen zu den Auslösern.

 

Was sollten die Menschen tun, wenn sie diese Symptome an sich bemerken?

Prof. Dr. Böger: Vielleicht sollten wir zunächst darüber sprechen, was die Menschen tun können, damit es erst gar nicht zu einer Nierenerkrankung kommt. Für die Vorbeugung einer Nierenerkrankung ist folgendes sehr hilfreich: Gesunde und ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und Sport, das Vermeiden von Übergewicht, kein Nikotin und nur geringe Mengen von Alkohol bieten schon eine gute Grundlage für lange Nierengesundheit. Für die Früherkennung einer Nierenerkrankung ist es wichtig, die Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen, die in der hausärztlichen Praxis angeboten werden. Das Erkennen und Behandeln von Bluthochdruck und Diabetes ist hierbei ganz besonders wichtig, denn unbehandelt führen diese Erkrankungen fast immer zur Dialysepflichtigkeit. Ab dem vollendeten 35. Lebensjahr haben gesetzlich Versicherte regelmäßig Anspruch auf den von den Krankenkassen empfohlenen Check-up. Die Patientin oder der Patient kann dann im Gespräch in der hausärztlichen Praxis schon das eigene Befinden und mögliche Beobachtungen mitteilen. Entsteht dabei der Verdacht auf eine Nierenerkrankung, kann mit wenigen Untersuchungen eine Belastung der Niere erkannt werden: Die Bestimmung von Kreatinin im Blut sowie bei der Harnprobe die Prüfung auf Eiweiß und Zellen. Wenn bei dieser Untersuchung eine Nierenerkrankung festgestellt wird, kann das Fortschreiten medikamentös verlangsamt oder reduziert werden. Hier ist dann die Nephrologie gefragt – je früher der Patient von Hausärztin oder Hausarzt bei Auftreten von erhöhten Nierenwerten zum Spezialisten geschickt wird, desto besser.

 

Warum ist es denn so wichtig, in eine zertifizierte Nephrologische Schwerpunktklinik zu gehen?

Prof. Dr. Böger: An einer zertifizierten Nephrologischen Schwerpunktklinik wie bei uns am Klinikum Traunstein sind Diagnose- und Behandlungsstandards sehr gut etabliert und werden von unabhängigen Stellen regelmäßig auf hohe Qualität geprüft. Wir decken die gesamte Bandbreite von Nierenerkrankungen und deren Behandlung ab. Wir haben chronische Nierenerkrankungen aller Ursachen und Stadien im Blick, wie zum Beispiel (autoimmune) Glomerulonephritis, erbliche Nierenerkrankungen wie ADPKD und Alport-Syndrom, diabetes- und bluthochdruckbedingte Nierenerkrankungen, auch Behandlungen nach einer Nierentransplantation.

Oberstes Ziel der Nephrologie ist die Dialysevermeidung. Sollte aber Dialyse nötig werden, haben wir sämtliche Nierenersatz- und Aphereseverfahren stationär bzw. teilstationär im Einsatz. Außerdem stehen bei uns im Klinikum Traunstein 25 stationäre Betten und 12 Dialyseplätze zur Verfügung sowie ein spezieller Diagnostik- und Eingriffsraum und Geräte zur automatisierten Bauchfelldialyse. Mit den behandelnden niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten stehen wir dabei immer in engem Austausch, um eine optimale Versorgung der Patientinnen und Patienten zu gewährleisten.

In Traunstein haben wir die ambulante und stationäre Nephrologie besonders eng verzahnt durch die Kooperation zwischen Klinikum und KfH Traunstein. Beide Einrichtungen stehen den niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen als Anlaufstelle für ihre Patientinnen und Patienten mit Nierenerkrankungen jeder Art zur Verfügung. Eine enge Kooperation mit den hausärztlichen Praxen aber auch speziellen fachärztlichen Praxen (z.B. Kardiologie, Urologie) ist dabei selbstverständlich.

07.03.2024 - Klinikum Traunstein

Wir begleiten die Patienten von Anfang an

Neueste Verfahren und eine enge persönliche Begleitung sorgen für eine Rundumbetreuung der Darmkrebspatientinnen und -patienten im viszeralonkologischen Zentrum am Klinikum Traunstein

v.l. Dr. Thomas E. Langwieler, Chefarzt der Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, und Dr. Björn Lewerenz, Chefarzt Innere Medizin und Gastroenterologie und Leiter des Darmkrebs- und Pankreaszentrums am Klinikum Traunstein
v.l. Dr. Thomas E. Langwieler, Chefarzt der Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, und Dr. Björn Lewerenz, Chefarzt Innere Medizin und Gastroenterologie und Leiter des Darmkrebs- und Pankreaszentrums am Klinikum Traunstein

Darmkrebs ist in Deutschland bei Frauen die zweithäufigste und bei Männern die dritthäufigste Krebserkrankung. Insgesamt gesehen nimmt die Inzidenz zwar ab, steigt jedoch aktuell bei den unter 50-Jährigen an. Und die Heilungschancen sind umso höher, je früher das Stadium des Darmkrebses bei der Diagnose ist. mehr...

Auslöser können familiäre Belastungen, Übergewicht, falsche Ernährung, Bewegungsmangel oder auch chronisch entzündliche Darmerkrankungen sein. Doch für jeden einzelnen Menschen stellt sich die Frage, was tun und wohin, wenn der Verdacht auf Darmkrebs besteht.

Erste Anlaufstation bei Beschwerden für Patientinnen und Patienten ist immer Hausärztin oder Hausarzt oder eine spezialisierte internistische oder gastroenterologische Praxis. Am Klinikum Traunstein haben die zuweisenden Ärztinnen und Ärzte dann mit Dr. Birgit Reinisch, Oberärztin des viszeralonkologischen Zentrums, eine direkte Ansprechpartnerin, denn sie ist gemeinsam mit Oberärztin Dr. Helen Bauer Koordinatorin des Darmkrebszentrums. Für die Patientinnen und Patienten ist Dr. Reinisch die zentrale Kontaktperson, wenn sie in der Klinik sind: „Ich begleite die Patientinnen und Patienten von Anfang an. Sie werden hier durch unser kleines Team aufgefangen, denn jeder Mensch geht anders mit der Erkrankung um und hat andere Bedürfnisse. In unserer Darmkrebssprechstunde wird jeder Fall ganzheitlich betrachtet und die Therapie speziell angepasst, da nehmen wir auch Rücksicht auf religiöse Bedürfnisse und individuelle Anforderungen. Und da wir eine sehr gute Kooperation mit den zuweisenden Ärztinnen und Ärzten haben, bekommen diese von mir sofort die Information, wie es weitergeht.“ In sehr dringenden Fällen gibt es ein Zuweisertelefon, welches vom diensthabenden Oberarzt der Gastroenterologie besetzt ist.

Zertifiziertes viszeralonkologisches Zentrum

Das Klinikum Traunstein hat ein „Zertifiziertes Onkologisches Zentrum der Deutschen Krebsgesellschaft“, zu dem auch das viszeralonkologische Zentrum zählt. Dr. Reinisch erläutert, warum es sinnvoll ist, sich in einem zertifizierten Zentrum behandeln zu lassen: „Es ist erwiesen, dass die Heilungsraten bei Patientinnen und Patienten, die sich an zertifizierte Zentren wenden, um Einiges höher sind. Unsere Zertifizierung als umfassendes viszeralonkologisches Zentrum beruht darauf, dass wir auch für Pankreaskrebs zertifiziert sind. In unserer Tumorkonferenz stellen wir jeden Fall auch den Kolleginnen und Kollegen aus Chirurgie, Radiologie, Gastroenterologie, Onkologie und Strahlentherapie vor. Wir haben gemeinsame Stationen, sodass wir in enger Zusammenarbeit den Patienten durch diese schwierige Zeit begleiten und behandeln können.“

Therapiefestlegung auf Basis eingehender Untersuchungen

Maßgeblich entscheidend für die Festlegung des Therapiekonzepts ist immer eine aussagekräftige Diagnostik, insbesondere durch Computertomografie, MRT (Kernspintomografie) und Endosonografie (endoskopischer Ultraschall). Damit wird zum einen ausgeschlossen, dass sich bereits weitere Metastasen gebildet haben. Zum anderen wird durch die exakte Definition der lokalen Tumorgröße und einem etwaigen Lymphknotenbefall die Möglichkeit eröffnet, ein individuell angepasstes Therapiekonzept festzulegen, um sowohl eine nicht ausreichende als auch eine Überbehandlung zu vermeiden.

Dr. Björn Lewerenz, Chefarzt Innere Medizin und Gastroenterologie und Leiter des Darmkrebs- und Pankreaszentrums, beschreibt die optimalen Voraussetzungen am Klinikum Traunstein: „Wenn operiert werden muss, verfügen wir nicht nur über die neueste, hochmoderne technische Ausstattung, sondern auch über eine ausgezeichnete Expertise durch zwei zertifizierte Darmkrebs-Operateure. Neben dem Chefarzt der Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Dr. Thomas E. Langwieler, verfügt Fr. Dr. Reinisch, Oberärztin und Koordinatorin des Darmkrebszentrums über einen hohen Erfahrungsschatz durch eine Vielzahl an kolorektalen Operationen. Dieser Erfahrungsschatz macht sich nicht nur in einer niedrigen Komplikationszahl bemerkbar, auch die Rundumbetreuung vor und nach der Operation mit ausführlicher Beratung und menschlicher Betreuung wird von den Patienten sehr geschätzt. Damit bieten wir den Betroffenen eine tiefgreifende Fachkenntnis und die notwendige Erfahrung durch hohe Fallzahlen, insbesondere auch für minimalinvasive und roboterassistierte Operationen von Karzinomen. Besonders bei tiefen Karzinomen haben die Patienten bei Operationen mit dem daVinci-Roboterassistent große Vorteile. Generell haben Darmkrebspatientinnen und -patienten eine Fünf-Jahres Überlebensrate von ca. 65 %.  Durch die Teilnahme an vielen Studien im Verbund der Krebsarbeitsgemeinschaft Internistischer Gastroenterologen sind wir außerdem immer auf dem aktuellen Stand des Forschungsfortschritts.“

Neueste Verfahren aus der Forschung

Nicht alle Tumoren müssen operiert werden, wie Dr. Birgit Reinisch erklärt: „Bei einer Radiochemotherapie, also einer Kombination aus Chemotherapie und Strahlentherapie, erzielen wir teilweise eine völlige Heilung ohne Operation. In der Langzeitbeobachtung zeigt sich außerdem, dass der Krebs bei dieser Methode deutlich seltener wiederkommt, darum zählt sie mittlerweile zum leitliniengerechten Behandlungsmodus in zertifizierten Darmzentren. Auf Basis neuester Forschungslage ergänzen wir diese Therapie um eine zusätzliche präoperative Systemchemotherapie, das Ganze nennt sich TNT (Totale Neoadjuvante Therapie). Unsere bisher erzielten Ergebnisse sind sehr überzeugend, denn bei etwa 30 % der Patientinnen und Patienten konnten wir ein komplettes Verschwinden des Karzinoms auch ohne Operation feststellen. Daher wird auch bei uns die TNT bevorzugt als neue Therapieoption bei Patientinnen und Patienten mit einem lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinom angewendet.  Im Anschluss an die Therapie sind die Patientinnen und Patienten dann im dreimonatigen Intervall in ein spezielles Überwachungskonzept eingebunden und werden engmaschig betreut. Dies ist nur möglich, weil wir sehr gute und konstruktive Kooperationspartner als niedergelassene Onkologen und Gastroenterologen in unserem Zentrum haben.“

Betreuung auch nach der Therapie

Ein besonderes Merkmal des Onkologischen Zentrums Traunstein ist die gezielte interdisziplinäre Kooperation zwischen Klinik, niedergelassenen fachärztlichen Praxen sowie Selbsthilfegruppen und -vereinen, wie dem Traunsteiner Verein „Gemeinsam gegen den Krebs“. Neben der eingehenden medizinischen Behandlung erfahren die Patientinnen und Patienten außerdem auch Unterstützung für ihre Lebenssituation: Sei es durch die Psychologinnen der Psychoonkologie, oder durch den Sozialdienst am Klinikum Traunstein, der sich bei Bedarf um die Versorgung der Patientinnen und Patienten nach der Entlassung aus dem Klinikum kümmert.

Ganz wichtig: Vorsorge wahrnehmen

Dr. Helen Bauer möchte darauf hinweisen, dass die Menschen auf ihren Körper hören sollten und es auch selbst in der Hand haben, ihr Risiko für Darmkrebs zu senken. Sie appelliert eindringlich: „Körperliche Aktivität, eine ausgewogene Ernährung mit wenig rotem Fleisch, stattdessen ballaststoffreiche Kost mit viel Obst und Gemüse, das Vermeiden von Alkohol, Rauchen und Übergewicht können das Risiko an Darmkrebs zu erkranken, senken – ein Rest-Risiko besteht aber leider auch bei gesundem Lebensstil.  Sollten Sie anhaltende Beschwerden wie ungewollten Gewichtsverlust, Stuhlgangsveränderungen oder sogar Blut im Stuhl feststellen oder Sie haben Angehörige mit Darmkrebs, sollten Sie zu Ihrer Ärztin oder Arzt gehen. Mit einer einfachen Darmspiegelung kann der Darmkrebs im frühen Stadium erkannt werden oder vorhandene Polypen, also eine mögliche Vorstufe von Darmkrebs, direkt abgetragen werden. Am besten ist natürlich, dem Krebs erst gar keine Chance zu geben und bereits ohne Symptome das Angebot zur Darmkrebsvorsorge ab 50 Jahren anzunehmen: Entweder mit einen Stuhltest auf verstecktes Blut oder direkt mit der Darmspiegelung, um mögliche Polypen zu entfernen. Wichtig ist: Je früher man einen Darmkrebs erkennt, desto besser.“

29.02.2024 - Klinikum Traunstein

Damit wir auch morgen noch kräftig zugreifen können

Experten zum Thema Brüche des Kahnbeins

v.r. Prof. Dr. Afshin Rahmanian-Schwarz, Chefarzt der Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie am Klinikum Traunstein und Oberarzt Dr. Thomas Jan Riha
v.r. Prof. Dr. Afshin Rahmanian-Schwarz, Chefarzt der Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie am Klinikum Traunstein und Oberarzt Dr. Thomas Jan Riha

Hände verfügen über eine Vielzahl hochentwickelter Funktionen. Diese Funktionalität wird durch ein hervorragendes Zusammenspiel der anatomischen Strukturen wie Knochen und Gelenken, Muskeln und Sehnen, Nerven und Blutgefäßen unterstützt. Doch Glatteis im Winter, Unebenheiten auf dem Boden oder ein einfaches Stolpern – wie schnell kommt es zu einem Sturz.
Zum Tag der Hand ein Gespräch zum Thema Brüche des Kahnbeins mit Prof. Dr. Afshin Rahmanian-Schwarz, Chefarzt der Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie am Klinikum Traunstein, und Oberarzt Dr. Thomas Jan Riha. mehr...

Manchmal ist dann die Gewalteinwirkung auf die Hände so groß, dass die beteiligten Knochen im Bereich des Handgelenks verletzt werden. Wenn diese Brüche unerkannt bleiben oder falsch behandelt werden, drohen langfristige Schmerzen und Bewegungseinschränkungen und bergen das Risiko für einen frühzeitigen Verschleiß des Handgelenks.

Hände sind sehr verletzlich, das fällt den Menschen erst auf, wenn sie sie nicht mehr wie gewohnt benutzen können. Was sollte man tun, wenn man z.B. nach einem Sturz merkt, dass etwas nicht mehr richtig funktioniert oder schmerzt?

Dr. Riha: Wichtige Erstmaßnahmen sind zunächst einmal das Hochlagern der Hand und Kühlen, z.B. mit einem handelsüblichen Cool-Pack, der um Erfrierungen zu vermeiden immer z.B. mit einem Baumwolltuch umwickelt auf die Haut gelegt wird. Je nach akuter Schwere der Verletzung sind mögliche Anlaufstellen die haus- und fachärztlichen Praxen oder die Notaufnahme im Krankenhaus. Es wird immer eine körperliche Untersuchung durchgeführt und in den meisten Fällen werden spezielle Röntgenaufnahmen angefertigt. Dieses erlaubt eine Ersteinschätzung der verletzten Strukturen. In der Notaufnahme des Klinikums Traunstein kann dann gegebenenfalls direkt mit den diensthabenden Ärzten für Plastische, Rekonstruktive, Ästhetische Chirurgie und Handchirurgie Kontakt aufgenommen und das weitere Prozedere abgestimmt werden. 

Wie läuft dieses Prozedere ab?

Prof. Dr. Rahmanian-Schwarz: Die Hand nimmt hochkomplexe Funktionen von der Sinneswahrnehmung bis hin zum Greifen wahr. Daher können bereits kleine Veränderungen im Zusammenspiel der Muskeln, Sehnen, Bänder und Knochen weitreichende Funktionseinschränkungen nach sich ziehen. Insofern sollte bei jeglicher Verletzung der Hand und des Handgelenkes, die über längere Zeit Probleme bereitet, ein Hand-Spezialist hinzugezogen werden. Bei einem Notfall können unsere diensthabenden Oberärztinnen und Oberärzte, die auf die Versorgung von Hand- und Handgelenksverletzungen spezialisiert sind, die Versorgung rund um die Uhr sicherstellen. Außerdem können die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen im Fall von komplexeren Verletzungen, wie zum Beispiel dem Bruch des Kahnbeins, auch in unsere Spezial-Sprechstunde überweisen. Dort können bereits bestehende Befunde gesichtet und zusammengetragen sowie gegebenenfalls weitere Diagnostik veranlasst werden.

Wie schaut die Diagnostik und Behandlung einer Handwurzelknochenfraktur am Beispiel einer solchen Kahnbeinfraktur aus?

Dr. Riha: Bei einem Bruch des Kahnbeines (Skaphoid) besteht unter anderem zumeist ein Druckschmerz in der Tabatière. Dies ist das Areal an der Rückseite der Hand speichenseitig, welches beim Tabakschnupfen zur Portionierung des Schnupftabaks dient. Deswegen auch der Name - abgeleitet vom französischen Wort „tabaquière“, das eine Dose zur Aufbewahrung von Schnupftabak bezeichnet. Nach klinischer Untersuchung der Hand werden Röntgenaufnahmen des Handgelenkes in zwei Ebenen sowie eine „Stecher-Aufnahme“ angefertigt. Sollte sich hier der Verdacht auf eine Skaphoidfraktur ergeben, ist es zwingend notwendig, eine Dünnschicht-Computertomografie des Handgelenkes mit Planungsebene in Längsrichtung des Skaphoids durchzuführen, um die Frakturmorphologie und Lokalisation beurteilen zu können. Eine normale Computertomografie des Handgelenkes erlaubt zwar festzustellen, dass eine Fraktur vorliegt, die handchirurgische Therapie kann damit aber nicht definiert werden. Ein Protokoll für die korrekte Durchführung dieser speziellen CT kann bei Bedarf kostenlos über unsere Internetseite heruntergeladen werden.

Prof. Dr. Rahmanian-Schwarz: Ist die Fraktur nun korrekt klassifiziert, ist entweder eine konservative Therapie, meist durch Anlage eines Skaphoidcastes für 6 Wochen mit anschließender Röntgenkontrolle oder die operative Therapie indiziert. Einfache, nicht verschobene Brüche werden zumeist minimalinvasiv mittels einer in den Knochen eingebrachten Schraube versorgt. Komplexere Brüche bedürfen eines offenen Vorgehens mit Einrichtung des Bruches und Stabilisierung mittels einer Schraube. Bei Trümmerzonen kann es notwendig werden, Spongiosa, also Bälkchenknochen, einzubringen und den Bruch mittels einer Spezialplatte zu stabilisieren.

Welche Risiken bestehen, wenn man diese Verletzung nicht behandeln lässt?

Dr. Riha: Belastungsabhängige Schmerzen mit Schwellung über dem Handgelenk speichenseitig sowie eine schmerzbedingte Kraftminderung führen die Patientin oder den Patienten zur haus- oder fachärztlichen Praxis. Das ist auch gut so, denn bei einer nicht adäquat behandelten Kahnbeinfraktur heilt die Fraktur nicht aus und es bildet sich ein Falschgelenk - eine Pseudarthrose, die einen zunehmenden Verschleiß spezifischer Areale des Handgelenkes zur Folge hat. Wird die Kahnbeinpseudarthrose rechtzeitig erkannt, können wir rekonstruktive Verfahren zur Behandlung anwenden. In bestimmten komplexeren Fällen können wir sogar ein gefäßgestieltes Transplantat aus dem Knie entnehmen, um es in den Defekt am Kahnbein einzubringen. Dabei werden die das Transplantat begleitenden Gefäße unter dem Operationsmikroskop an ortsständige Gefäße angeschlossen und das ganze Konstrukt wird mit einer Schraube stabilisiert.

Prof. Dr. Rahmanian-Schwarz: Ist bereits eine fortgeschrittene Arthrose vorhanden, muss auf Rettungseingriffe zurückgegriffen werden. Diese Eingriffe beinhalten im Prinzip die Ausschaltung der Gelenkabschnitte, welche von der Arthrose betroffen sind mit dem Ziel einer Funktionsverbesserung und einer Schmerzreduktion. In ausgewählten Fällen kann, nach vorheriger Testung zur Schmerzreduktion, ein relativ wenig invasiver Eingriff durch die gezielte Schmerznervenausschaltung erfolgen.

Wie sieht die Nachsorge aus?

Dr. Riha: Wichtig für den weiteren Heilungsfortschritt ist, dass wir eng mit den niedergelassenen ärztlichen Kolleginnen und Kollegen sowie den Hand-, Physio- und Ergotherapeuten zusammenarbeiten, um die bestmögliche Versorgung für die notwendige Nachbehandlung sicherzustellen, den Heilverlauf zu kontrollieren und eventuelle Anpassungen vorzunehmen. Unsere Abteilung bietet Nachsorgesprechstunden mit einer regelmäßigen Berichterstattung an die niedergelassenen Praxen an. Spezielle komplexere Nachbehandlungschemata geben wir ausgedruckt mit.

Prof. Dr. Rahmanian-Schwarz: Ganz klar ist, dass Handchirurgie auf hohem Niveau nur in enger Zusammenarbeit und Abstimmung möglich ist. Darauf legen wir besonderen Wert, damit die Patientinnen und Patienten ihre Hand wieder uneingeschränkt nutzen können, wie sie das gewohnt sind.

29.02.2024 - Kliniken Südostbayern

60 Nationen – ein gemeinsamer Auftrag

Menschen aus 60 Ländern arbeiten Hand in Hand an den Kliniken Südostbayern zum Wohle der Menschen in unserer Region

Andrei-Petru Dobra an seiner Arbeitsstätte der Zentralen Notaufnahme der Kreisklinik Trostberg
Andrei-Petru Dobra an seiner Arbeitsstätte der Zentralen Notaufnahme der Kreisklinik Trostberg

Menschen aus 60 Nationen arbeiten an den verschiedenen Standorten der Kliniken Südostbayern. Sie alle eint das gleiche Ziel: die Gesundheitsversorgung in der Region sicherzustellen und die Patientinnen und Patienten auf höchstem medizinischen und pflegerischen Niveau zu versorgen, egal ob am Krankenbett, am Schreibtisch oder im OP. mehr...

„Wir leben in einem weltoffenen Land und das ist auch gut so. Denn ohne unsere ausländischen Kolleginnen und Kollegen könnten wir eine gute Gesundheitsversorgung in Deutschland gar nicht sicherstellen,“ stellt Dr. Uwe Gretscher, Vorstandsvorsitzender der Kliniken Südostbayern, klar.

Die Mitarbeitenden der Kliniken Südostbayern kommen beispielsweise aus dem benachbarten Österreich, aus Rumänien, Frankreich oder aus Brasilien, Indonesien, Ghana, Belarus oder dem Iran. „Alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tragen in ihrer Diversität und mit all ihren verschiedenen Besonderheiten und Begabungen dazu bei, dass wir unsere Aufgabe – eine bestmögliche Krankenversorgung für unsere Patientinnen und Patienten – anbieten können“, erklärt Dunja Wondra, Pflegeleitung an der Kreisklinik Trostberg, und ergänzt: „Wir, an den Kliniken Südostbayern, sehen immer zuerst den Menschen, egal ob es sich um unsere Patientinnen oder Patienten oder unsere Kolleginnen und Kollegen handelt. Dieser Respekt gegenüber jedem Menschen – egal welcher Nationalität, Religion oder sexuellen Orientierung – bildet die Basis für das gute und vertrauensvolle Zusammenwirken an den Kliniken Südostbayern.“

Diesen Zusammenhalt bestätigt auch Andrei-Petru Dobra, der 2017 von Rumänien nach Deutschland kam und zuerst in Nordhessen in einem Pflegeheim arbeitete, bevor er 2018 nach Trostberg umzog. Seit 2019 ist er an den Kliniken Südostbayern tätig und seit letztem Jahr in der Zentralen Notaufnahme (ZNA) an der Kreisklinik Trostberg. „Ich wollte schon immer in die Notaufnahme. Bereits während meiner Ausbildung habe ich alle Praktika in der ZNA gemacht“, erinnert sich Dobra fröhlich. Er mag die Action und Abwechslung auf der ZNA, die unterschiedlichen Fälle, die verschiedenen Patientinnen und Patienten und die Kolleginnen und Kollegen. „Bei uns im Team läuft es super, wir sind alle sehr aufgeschlossen und arbeiten vertrauensvoll zusammen. Auch nach der Arbeit gehen wir mal zusammen Squash spielen oder was essen“, freut sich der gelernte Krankenpfleger, der seine Ausbildung, die auch in Deutschland und europaweit anerkannt wird, an einer Schule in Revita in Rumänien absolvierte. 

 

Der 29-Jährige KSOB-Mitarbeiter lebt gerne in Deutschland und ist auch in seiner Freizeit gut integriert. Regelmäßig läuft er im Trikot des FA Trostberg auf und geht mit Freunden Rad- oder Skifahren. Neben Trostberg ist auch Rumänien weiter seine Heimat: „Es ist schon cool, wenn man zwei Zuhause hat“, erklärt der aufgeschlossene junge Mann, der seine Eltern und seine Schwester so oft es geht in Rumänien besucht.  

 

Ein Kollege von Andrei-Petru Dobra auf der Station für Innere Medizin ist Huluf Kahsay. Der gebürtige Eritreer kam im September 2014 mit 21 Jahren über Italien nach Deutschland. Nach Aufenthalten in Unna, München und Ingolstadt wurde er 2015 nach Ruhpolding geschickt. „Das war ein Glück“, beschreibt Huluf Kasay seine Ankunft im Chiemgau. Hier durfte er endlich arbeiten – er half dem Forst beim Bäume fällen und Gras schneiden – und er lernte die Familie Fischer kennen, die ihn seither unterstützt, fördert und begleitet.

 

Nach mehreren Praktika bei regionalen Unternehmen entscheidet sich Huluf Kahsay dann für eine Ausbildung als Pflegefachhelfer an den Kliniken Südostbayern. Nach der erfolgreich abgeschlossenen Prüfung wird er direkt übernommen und arbeitet seither auch an der Kreisklinik Trostberg. „Die Arbeit ist – neben meiner Familie – die größte Freude“, gesteht der Vater eines zweijährigen Sohnes. „Ich lerne jeden Tag etwas Neues und es macht mich einfach sehr glücklich, wenn ich den Kranken helfen kann und die Patienten geheilt entlassen werden“, beschreibt er seine Motivation. Im Team ist Huluf Kahsay gut integriert: „Wir respektieren uns gegenseitig und reden ehrlich und offen über alles. Auch wenn die Ehrlichkeit nicht immer einfach ist, aber wir lösen damit Probleme“, so der junge Mann, der mittlerweile auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt und sobald wie möglich auch noch die dreijährige Ausbildung zur Pflegefachkraft absolvieren möchte.

Die Pflegeleitung der Kliniken Südostbayern Dunja Wondra ist glücklich, dass an der Kreisklinik Trostberg viele verschiedene Nationen vertrauens- und friedvoll zusammenarbeiten. „Spitzenmedizin braucht Vielfalt und wir alle brauchen unsere ausländischen Kolleginnen und Kollegen, um alle Patientinnen und Patienten auch zukünftig bestens zu versorgen“, ist sich die erfahrene Leiterin sicher.

27.02.2024 - Kreisklinik Bad Reichenhall

Vom Hörsaal in den Kreißsaal

Kreisklinik Bad Reichenhall kooperiert mit der Katholischen Stiftungshochschule München und bildet die ersten Hebammenstudierenden mit aus.

v. li.: Sophia Malcherek und Hannah Mündel
v. li.: Sophia Malcherek und Hannah Mündel

Seit 2020 führt der Weg zum Hebammenberuf über ein duales praxisintegrierendes Bachelorstudium. Für einen umfassenden Praxisbezug kooperiert die Katholische Stiftungshochschule München mit der Kreisklinik Bad Reichenhall der Kliniken Südostbayern. Seit letztem Jahr sammeln nun die ersten Studierenden der Hebammenkunde praktische Erfahrungen im Kreißsaal und auf der Wochenstation in Bad Reichenhall. mehr...

Eine der Studentinnen ist Sophia Malcherek, die während ihrer ersten Ausbildung zur Notfallsanitäterin ein Praktikum im Kreißsaal absolvierte und seither den Wunsch verspürte, Hebamme zu werden. Nach dem bestandenen Staatsexamen zur Notfallsanitäterin nahm sie an der Katholischen Stiftungshochschule in München das Studium der Hebammenkunde auf. Die zweite Studierende im Praxiseinsatz an der Kreisklinik Bad Reichenhall ist Hannah Mündel. Fragt man sie wie ihr die Praxis gefällt, beginnen ihre Augen zu strahlen. „Die Arbeit ist sehr aufregend. Es ging von Anfang an direkt los, sozusagen rein ins kalte Wasser oder besser in den warmen Kreißsaal“, erklärt sie fröhlich und fügt an: „Hier im Kreißsaal ist eine richtig gute Stimmung, so fällt das Lernen natürlich leichter. Außerdem sind die Hebammen sehr verschieden und verfügen über einen riesigen Erfahrungsschatz, den sie bereitwillig mit uns teilen.“

Auch die Zusammenarbeit mit den Ärztinnen und Ärzten und den Kinderkrankenschwestern, die ihr Wissen über das Stillen, Wochenbett und die Neugeborenenversorgung gerne weitergeben, läuft bestens. Die Hierarchien in Bad Reichenhall sind flach und es herrscht eine familiäre Atmosphäre, die auch Sophia begeistert: „Es ist toll, dass neben den Hebammen auch die Ärztinnen und Ärzte und die Pflegekräfte uns mit offenen Armen aufgenommen haben. Es ist schön zu sehen, wie Schwangere, Wöchnerinnen und Gebärende hier betreut werden, oft gibt es sogar eine 1:1-Betreuung, was in großen Häusern so ja gar nicht möglich ist. Dank dieser intensiven Betreuung gehen wirklich die meisten Frauen mit einer guten Geburtserfahrung nach Hause“, freut sich die Studentin, die nach dem Studium gerne in der Geburtshilfe arbeiten möchte. Auch Hannah kann sich gut vorstellen später in einem kleinen Kreißsaal wie Bad Reichenhall zu arbeiten, wo sie ihre Körpertherapie-Ausbildung mit einbringen kann.

Die Zusammenarbeit zwischen den Kliniken Südostbayern und der Katholischen Stiftungshochschule in München ist wegweisend für die künftige Praxisausbildung der Hebammen. Die angehenden Geburtshelferinnen erhalten im Kreißsaal und auf der Wochenstation der Kreisklinik Bad Reichenhall einen umfangreichen Einblick in die praktische Arbeit einer Hebamme, ein unschätzbarer Wert für den eigenen Erfahrungsschatz. „Diese Kooperation bietet uns die Möglichkeit einen wichtigen Beitrag für die Nachwuchsförderung zu leisten und die wertvolle und unabdingbare Arbeit der Hebammen weiter zu stärken“, erklärt Verena Hellmann, Stationsleitung 1A an der Kreisklinik Bad Reichenhall.

Das Studium der Hebammenwissenschaften kombiniert wissenschaftliche und berufspraktische Ausbildungsangebote inhaltlich und strukturell miteinander. In sieben bzw. acht Semestern werden die Studierenden in das hebammenkundliche Handeln in den Familien vorbereitet – von der Familienplanung über Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett bis zum Ende des ersten Lebensjahres des Kindes. Das Hebammenstudium enthält neben dem theoretischen Studium einen praktischen Teil mit 2.200 Stunden, der im Kreißsaal, auf der Wochenbettstation, in der Gynäkologie und der Neonatologie zu erbringen ist. 

Die Netzwerkstelle Hebammenversorgung der Landkreise Traunstein und Berchtesgadener Land, sowie die Landkreise Berchtesgadener Land und Traunstein mit deren Gesundheitsregionen plus unterstützen diese Kooperation von Wissenschaft und Praxis. 

23.02.24 - Fachklinik Berchtesgaden

Akutgeriatrie von 30 auf 54 Betten ausgebaut

Ausbau der akutmedizinischen, interdisziplinären und wohnortnahen Versorgung für die Älteren in der Fachklinik Berchtesgaden

v.l. Chefärztin Dr. Kornelia Zenker-Wendlinger (links), Leitender Arzt Dr. Klaus Ferdinand Esch (Mitte) und Leitende Ärztin Dr. Jitka Ptacek (rechts)
v.l. Chefärztin Dr. Kornelia Zenker-Wendlinger (links), Leitender Arzt Dr. Klaus Ferdinand Esch (Mitte) und Leitende Ärztin Dr. Jitka Ptacek (rechts)

Seit dem 1. Februar 2024 hat die Fachklinik Berchtesgaden die Bettenzahl der Akutgeriatrie von 30 auf 54 Betten ausgebaut. Zusätzlich zur Geriatrischen Traumatologie, also der früh-rehabilitativen Behandlung von Patientinnen und Patienten nach operativ versorgten Frakturen, kann nun auch in vermehrtem Maße ein Angebot für Patientinnen und Patienten mit internistischen Erkrankungen gemacht werden, die von einer intensiveren und längeren stationären Behandlung profitieren können. Damit wird die zielgerichtete interdisziplinäre Versorgung der Patientinnen und Patienten ausgebaut und durch ein passgenaues Leistungsangebot gestärkt. mehr...

Die Chefärztin der Akutgeriatrie, Dr. Kornelia Zenker-Wendlinger, Fachärztin für Innere Medizin, Geriatrie und Naturheilverfahren erläutert: „Mit unserer neuen, vergrößerten Station haben wir unser Angebot für die wohnortnahe Versorgung der älteren Patientinnen und Patienten in der Region ausgeweitet, die auch direkt von den Hausärzten eingewiesen werden können. Mit den Leitenden Ärzten Dr. Jitka Ptacek und Dr. Klaus Ferdinand Esch bieten wir ein sehr gut aufgestelltes geriatrisches Team für die Behandlung unserer Patientinnen und Patienten. Das bedeutet den Erhalt der selbstständigen Lebensführung bzw. Minderung der Pflegebedürftigkeit nach Erkrankungen oder operativen Eingriffen.“

 

Interdisziplinäre Zusammenarbeit ausgebaut

 

Dr. Zenker-Wendlinger, die auch Chefärztin der Inneren Medizin ist, betont, dass ein interdisziplinärer Ansatz bei der Betreuung von Patientinnen und Patienten großgeschrieben wird: „Wir sehen die Patientinnen und Patienten ganzheitlich und behandeln nicht nur das Hauptproblem, sondern alle Erkrankungen, die sie oder ihn aktuell belasten.“ Das interdisziplinäre Team, bestehend aus Pflegekräften, Physio- und Ergotherapeuten, Ärzten, Ernährungsberaterin, Psychologin, Sozialdienst und Logopädie arbeitet gemeinsam und abgestimmt. Neben der medizinischen Betreuung wird auch großer Wert auf die Mobilisierung und Kräftigung der Patientinnen und Patienten gelegt. Dr. Zenker-Wendlinger freut sich immer über Fortschritte bei den Patienten: „Wir sehen, wie die Patientinnen und Patienten mit unseren Maßnahmen an Selbstständigkeit und Lebensqualität gewinnen.“

 

Die Fachklinik Berchtesgaden entwickelt sich mit der Vergrößerung der Akutgeriatrie zu einem Zentrum der wohnortnahen Versorgung für ältere Patienten in der Region. Die Kombination aus Akutgeriatrie und Innerer Medizin sorgt für einen umfassenden, interdisziplinären und optimal abgestimmten Behandlungsansatz für die Patientinnen und Patienten.

22.02.2024 - Kliniken Südostbayern

Startschuss für überregionales Viszeralzentrum

Prof. Dr. Christian Jurowich übernimmt chefärztliche Leitung in Altötting und Traunstein - InnKlinikum und Kliniken Südostbayern (KSOB) bauen Kooperation aus

Prof. Dr. Christian Jurowich (Mitte) mit dem KSOB-Vorstandsvorsitzenden Dr. Uwe Gretscher (rechts) und dem InnKlinikum-Vorstandsvorsitzenden Thomas Ewald (links)
Prof. Dr. Christian Jurowich (Mitte) mit dem KSOB-Vorstandsvorsitzenden Dr. Uwe Gretscher (rechts) und dem InnKlinikum-Vorstandsvorsitzenden Thomas Ewald (links)

Ein Novum für die Gesundheitsversorgung im südostbayerischen Raum: Ab dem 1. Juni 2024 wird Prof. Dr. Christian Jurowich die chefärztliche Leitung der Abteilungen für Allgemein-, Viszeral- und Onkologische Chirurgie/Minimalinvasive Chirurgie in Altötting (InnKlinikum) und Traunstein (KSOB) verantworten.  mehr...

Der erfahrene Chirurg stärkt in dieser Doppelfunktion die ärztlich-medizinische Zusammenarbeit zwischen den beiden Klinikverbünden der Planungsregion 18 und schafft die Grundlagen für ein überregionales Viszeralzentrum. Das  InnKlinikum und die Kliniken Südostbayern setzen bereits in den Bereichen IT und Digitalisierung, Pflege sowie Unternehmensentwicklung auf enge Kooperationen.

Die gemeinsame Pressemitteilung finden Sie hier

15.02.2024 - Kreisklinik Trostberg

Akutgeriatrie auf 30 Betten erweitert – neue Station mit hellen, freundlichen Räumen

Die Akutgeriatrie an der Kreisklinik Trostberg stellt durch den Umzug in eine neue Station jetzt 30 Betten zur Verfügung und hält ein breitgefächertes Therapie-Angebot bereit

Dr. Marianne Gerusel-Bleck, Leitende Ärztin Akutgeriatrie der Kreisklinik Trostberg, und Dr. Tobias Lewens, Oberarzt der Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie am Klinikum Traunstein
Dr. Marianne Gerusel-Bleck, Leitende Ärztin Akutgeriatrie der Kreisklinik Trostberg, und Dr. Tobias Lewens, Oberarzt der Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie am Klinikum Traunstein

Die Akutgeriatrie der Kliniken Südostbayern am Standort Kreisklinik Trostberg hat jetzt 30 Betten für Menschen ab 70 Jahren zur Verfügung, die nach einem Unfall, einer neurologischen Erkrankung, einer Lungenentzündung oder nach anderen Krankheiten noch an einer akuten Erkrankung leiden. Für die älteren Patientinnen und Patienten stehen umfassende, an die Anforderungen der Bevölkerung angepasste, Leistungen bereit. mehr...

Dr. Marianne Gerusel-Bleck, Leitende Ärztin der Akutgeriatrie, erläutert das Angebot der Akutgeriatrie: „Wir unterstützen den Heilungsprozess durch ein breitgefächertes Angebot aus Physiotherapie, Ergo- und Logopädie sowie Musiktherapie und tiergestützte Therapie sowie durch unseren Sozialdienst. Zusätzlich halten wir speziell ausgebildetes Pflegepersonal vor. Und unsere Patienten haben jetzt auch mehr Platz und neue, helle Räumlichkeiten durch unsere neue Station.“ Um immer Up-to-date bei akutgeriatrischen Entwicklungen zu bleiben, ist Dr. Gerusel-Bleck im Vorstand der Ärztlichen Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Geriatrie in Bayern und Mitglied im Bundesverband.

 

 

Zusammenarbeit innerhalb des Alterstraumatologischen Zentrums Traunstein-Trostberg

 

Die Akutgeriatrie der Kreisklinik Trostberg ist Teil des Alterstraumatologischen Zentrums Traunstein-Trostberg, das seit 2017 von der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie zertifiziert ist. Die Akutgeriatrie selbst wurde 2015 zertifiziert. Das Alterstraumatologische Zentrum steht unter der unfallchirurgischen Leitung von Prof. Dr. Kolja Gelse, Chefarzt der Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie am Klinikum Traunstein, und der Geriatrischen Leitung von Dr. Herbert Bruckmayer, Leitender Arzt der Geriatrie Trostberg. Koordiniert wird es von Dr. Marianne Gerusel-Bleck, Leitende Ärztin der Akutgeriatrie Trostberg sowie Dr. Tobias Lewens, Oberarzt der Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie Traunstein.

 

Mehr Zeit für den einzelnen Menschen

 

Dr. Lewens ist an zwei Tagen die Woche in Trostberg. Seine Zusatz-Weiterbildung zum Geriater steht kurz vor dem Abschluss und so kümmert er sich zusammen mit Dr. Gerusel-Bleck, den Pflegekräften und Therapeuten auf Basis des Körper-Geist-Seele Modells um die Patientinnen und Patienten. Damit wird eine ganzheitliche Betreuung der Menschen sichergestellt. Um mehr Zeit für den einzelnen Menschen zu haben, teilen sich die beiden die Betreuung der Patientinnen und Patienten auf. Zusätzlich stehen In der Kreisklinik Trostberg mit Dr. Zeidler, Leitender Arzt Unfallchirurgie und Koordinator Endoprothetikzentrum, sowie Daniela Allekotte weitere Unfallchirurgen für die Patienten zur Verfügung.

 

Ausbildung im eigenen Haus

 

Ausgesprochen positiv gesehen wurde bei der Zertifizierung und den folgenden Re-Zertifizierungen die in der Akutgeriatrie an der Kreisklinik Trostberg immer als wichtig angesehene Sensibilisierung aller Professionen für ‚geriatrische Themen‘ sowie Engagement und Fortbildungsbereitschaft aller beteiligten Berufsgruppen. Dr. Gerusel-Bleck betont, dass in der Kreisklinik Trostberg der Nachwuchs selbst ausgebildet wird: „Gerade läuft der zehnte Jahrgang des Basiskurses der ZERCUR-Ausbildung, also dem Zertifizierten Currikulum Geriatrie, im Bildungszentrum für Gesundheitsberufe in Traunstein. Wir hier in der Akutgeriatrie und im Alterstraumatologischen Zentrum sind eine von nur vier Kliniken in ganz Deutschland, die diese Ausbildung mit Basis- und Aufbaumodulen so lange und kontinuierlich anbietet. Damit schaffen wir also sowohl für unsere Patientinnen und Patienten als auch für die Mitarbeitenden beste Bedingungen bei uns hier in der Kreisklinik Trostberg.“

14.02.2024 - Kreisklinik Bad Reichenhall

Zurück für die Zukunft – Dr. Langwieler konzentriert Tätigkeit wieder auf die Kreisklinik Bad Reichenhall

Der erfahrene Chefarzt stärkt damit das chirurgische Angebot am Standort // Perspektiven für die Weiterentwicklung hin zur Zentralklinik Berchtesgadener Land

Chefarzt Dr. Thomas Langwieler (links) und KSOB-Vorstandsvorsitzender Dr. Uwe Gretscher (rechts)
Chefarzt Dr. Thomas Langwieler (links) und KSOB-Vorstandsvorsitzender Dr. Uwe Gretscher (rechts)

Chefarzt Dr. Thomas E. Langwieler wird sich künftig ausschließlich auf die Leitung der Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie in der Kreisklinik Bad Reichenhall fokussieren. Damit stärkt er ab 01.06.2024 das operative Leistungsangebot vor Ort und unterstützt die weiteren Planungen für die Zentralklinik Berchtesgadener Land. In den vergangenen beiden Jahren war Dr. Langwieler auch für die Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Klinikum Traunstein verantwortlich. mehr...

„Für sein standortübergreifendes Engagement gebührt Herrn Dr. Langwieler große Anerkennung“, betont KSOB-Vorstandsvorsitzender Dr. Uwe Gretscher. „Er hat seit Anfang 2022 auch unser Haus in Traunstein betreut und in diesem Rahmen vieles auf den Weg gebracht. So hat er dort die Etablierung robotergestützter Assistenzsysteme unterstützt und die Weiterentwicklung des Darm- und Pankreaszentrums forciert.“

Das Herz von Dr. Langwieler schlägt für die Chirurgie und das Wohl seiner Patienten an jedem Standort. „In Bad Reichenhall hat meine chefärztliche Tätigkeit an den Kliniken Südostbayern ihren Anfang genommen und hier gilt es nun, die Grundlagen für die Zukunft der neuen Zentralklinik Berchtesgadener Land zu schaffen“, so Dr. Langwieler.

Die Schwerpunkte von Dr. Langwieler liegen auf minimalinvasiven Operationstechniken; insbesondere im Bereich der Viszeralchirurgie. Für Eingriffe bei Erkrankungen der Speiseröhre, des Magens, des Dünn-, Dick- oder Enddarms steht Dr. Langwieler den Patienten der Kreisklinik Bad Reichenhall somit – auch in Abstimmung mit den niedergelassenen Ärzten – wieder verstärkt zur Verfügung. Insbesondere in speziellen viszeralchirurgischen Fragestellungen, Tumoreingriffen und mindestmengenrelevanten Eingriffen erfolgt die Versorgung wie bisher in engster Abstimmung mit dem Viszeral-Onkologischen Zentrum und dem Team am Klinikum Traunstein.

05.02.2024 - Kreisklinik Bad Reichenhall

Kreisklinik Bad Reichenhall startet Pilotprojekt zur Telemedizin

Erste Patientin kann nach erfolgreicher Behandlung einer Lungenentzündung die Kreisklinik – dank Teleüberwachung – frühzeitig verlassen, um in ihrer gewohnten Umgebung vollständig zu genesen

Alles in einer Box: PD Dr. Tobias Lange, Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin II, Pneumologie und Beatmungsmedizin an der Kreisklinik Bad Reichenhall, erklärt die Funktionsweise der Geräte für die telemedizinische Überwachung.
Alles in einer Box: PD Dr. Tobias Lange, Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin II, Pneumologie und Beatmungsmedizin an der Kreisklinik Bad Reichenhall, erklärt die Funktionsweise der Geräte für die telemedizinische Überwachung.

Anfang Januar kommt eine 87-jährige Frau mit einer Pneumonie in die Kreisklinik Bad Reichenhall der Kliniken Südostbayern und wird dort stationär aufgenommen und antibiotisch und mit Sauerstoff behandelt. Nach fünf Tagen sind die Entzündungswerte der Patientin stark zurückgegangen. Die Seniorin isst und trinkt wieder selbstständig, fühlt sich lediglich noch etwas schlapp und hat einen leichten Husten. mehr...

Für den behandelnden Arzt Privatdozent Dr. Tobias Lange, Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin II, Pneumologie und Beatmungsmedizin, an der Kreisklinik Bad Reichenhall, ist aufgrund der guten Konstitution der Patientin eine stationäre Weiterbehandlung nicht mehr zwingend nötig. So stellt er der Patientin eine mögliche Entlassung nach Hause in Aussicht, allerdings mit einer telemedizinischen Überwachung für wenige Tage durch die Klinik, um den weiteren Genesungsprozess sicherzustellen, der dann wiederum von den niedergelassenen Ärzten in bewährter Weise begleitet wird. 

Da die Patientin alleine lebt und sich selbstständig versorgt, zögerte sie kurz, entschied sich aber dann doch für das neue Angebot und für eine frühzeitige Entlassung. „Es hat mich schon gefreut, dass man mir das in meinem Alter noch zutraut. Außerdem wollte ich gerne mein Bett für schwer erkrankte Patienten freimachen, da gerade großer Bedarf war“, erzählt die entlassene Patientin.

„Für uns war diese Patientin geradezu perfekt, um unser Telemedizin-Projekt zu starten“, freut sich PD Dr. Lange. Denn die Patientin hatte während des Krankenhausaufenthaltes ihr Smartphone rege genutzt und damit Kontakt zu ihren Familienangehörigen gehalten. „Daher war uns klar, dass sie mit den digitalen Werkzeugen, die wir unseren Patienten für das Telemonitoring mitgeben, gut zurechtkommen würde“, erklärt der erfahrene Arzt, der dieses Projekt – gemeinsam mit seinem Team – an der Kreisklinik Bad Reichenhall vorantreibt.

Bei der Entlassung erhalten die Patienten eine “Doccla-Box”, in der sich ein Tablet befindet sowie ein Blutdruckmessgerät, ein Fieberthermometer und ein kleines Pulsoximeter, mit dem die Patienten dann zu Hause ihre Werte messen können. Per Bluetooth werden die Messwerte – datenschutzkonform – an ein Dashboard übermittelt, auf welches die Behandler im Krankenhaus zugreifen können. Das Team der Kreisklinik Bad Reichenhall überprüft täglich diese Daten und kann ebenfalls über das Dashboard per Chatfunktion oder Videotelefonat Kontakt mit den Patienten halten. Sämtliche Kommunikation läuft also über eine Plattform, auf der sich Patient und Arzt austauschen können.

„Am Anfang war ich etwas nervös und hatte Sorge, ob ich das alleine schaffe“, gesteht die 87-jährige Patientin und ergänzt: „Aber jetzt bin ich schon stolz, dass ich alles ohne fremde Hilfe geschafft habe. Durch den täglichen Austausch mit Dr. Lange und seinen Kollegen habe ich mich sehr sicher und gut versorgt gefühlt“. 

Die Kliniken Südostbayern setzen bei diesem Pilotprojekt auf die Infrastruktur und den Service von Doccla, dem führenden Anbieter virtueller Krankenhausbetten für das britische Gesundheitswesen und in Europa. Seit der Gründung 2019 hat sich Doccla schnell zum führenden Anbieter für das britische Gesundheitssystem NHS entwickelt und dabei eine Patienten-Compliance-Rate von über 95 % und signifikante Einsparungen in Höhe von 3x der eingesetzten Investitionen erreicht. Bis heute hat Doccla bereits über 100.000 Bettentage für das NHS eingespart, mehr als 4 Mio. Patiententage überwacht und eine Verringerung der Notfallaufnahmen um 29% für seine Kunden erreicht.

Die Erfolgsbilanz von Doccla im Vereinigten Königreich und die nachhaltigen Vorteile für die dortigen Patienten haben auch die Verantwortlichen der Kliniken Südostbayern, insbesondere Dr. Stefan Paech, Leiter Medizin Verbund, überzeugt, der im Bereich der Telemedizin einen großen Nutzen sowohl für die Patienten als auch für die Krankenhäuser sieht. „In einem Flächenland wie Bayern, mit einer hohen Anzahl von geriatrischen Patienten kann die Telemedizin einen guten Beitrag zur Entlastung des Gesundheitssystems leisten. Wir sehen bereits die guten Präventionsmöglichkeiten im Bereich der Kardiologie oder bei der Überwachung von chronisch kranken Patienten“, erklärt Dr. Paech, der im intensiven Austausch mit Anbietern von telemedizinischer Infrastruktur steht.

Auch PD Dr. Lange, der mit seinem Team nun in der Abteilung Pneumologie das Projekt gestartet hat, sieht ein großes Potenzial im Bereich der Telemedizin, wünscht sich aber von der Gesundheitspolitik mehr Unterstützung. „Im Augenblick können wir nur Einzelpatienten versorgen, da wir noch nicht über die Strukturen verfügen, die man für eine umfangreiche telemedizinische Versorgung benötigt. Wir haben beispielsweise kein zusätzliches Personal, das das Monitoring begleitet, sondern diese Arbeit kommt noch zusätzlich zum bereits hohen Arbeitspensum hinzu“, klärt PD Dr. Lange auf, der sich bundesweit ein einheitliches Telemedizin-System wünscht, damit Patienten optimal sowohl ambulant als auch stationär versorgt werden können. Er ergänzt, dass auch die finanzielle Erstattung der ärztlichen Leistungen noch unklar sei. „In Deutschland gibt es – anders als in Großbritannien – zwei Budgets im Gesundheitssektor, eins für die ambulante und eins für die stationäre Behandlung; wo sich die telemedizinische Leistung findet, ist noch nicht geregelt“, so PD Dr. Lange.

Nichtsdestotrotz möchte die Kreisklinik Bad Reichenhall dieses wichtige Projekt voranbringen und nun weitere Patienten aus der Abteilung Pneumologie dafür gewinnen. „Wir wollen allerdings keine schwerkranken, noch der stationären Behandlung bedürftigen Patienten frühzeitig loswerden, sondern Patienten, die beispielsweise eine leichte Pneumonie haben und bei denen wir sehen, dass sie sich gut entwickeln, wollen wir früher in ihr vertrautes Umfeld entlassen. Das hilft uns natürlich auch – gerade in der kalten Jahreszeit, während der Grippewelle – freie Betten für schwerkranke Patienten bereitzuhalten“, so PD Dr. Lange. Nach der ersten Pilotphase sollen sich dann auch weitere Abteilungen der Kliniken Südostbayern an dem telemedizinischen Angebot beteiligen. „Das Interesse anderer Abteilungen im Haus ist groß“, freut sich Dr. Paech, und er weist darauf hin, dass die Telemedizin an den KSOB natürlich in enger Abstimmung und kollegialer Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten etabliert wird.  

Stefan Zundel, Geschäftsführer Deutschland bei Doccla, betont: „Wir freuen uns, mit der Kreisklinik Bad Reichenhall zusammenzuarbeiten, um den Patienten eine marktführende telemedizinische Lösung anzubieten, die es ihnen ermöglicht, schneller entlassen zu werden und ihre Behandlung bequem zu Hause fortzusetzen. Aufbauend auf unserer Erfolgsbilanz in anderen europäischen Ländern arbeiten wir weiterhin eng mit dem Team der Kliniken Südostbayern zusammen, um Patienten in Bayern dabei zu helfen, sich zu Hause zu erholen." Die Doccla-Infrastruktur bietet zudem alle Möglichkeiten, um auch Hausärzte und niedergelassene Fachärzte in den digitalen Behandlungsprozess zu integrieren.    

07.02.2024 - Klinikum Traunstein

Gemeinsam zum Wohlfühlgewicht

Jetzt mit dem ambulanten Programm BAHLU für Kinder und Jugendliche mit Übergewicht des sozialpädiatrischen Zentrums (SPZ) am Klinikum Traunstein in das neue Jahr starten

Nicht Modelmaße, sondern ein gesundes Wohlfühlgewicht und Freude an Bewegung für Kinder und Jugendliche. Das sind die Ziele des Programms namens BAHLU, welches das sozialpädiatrische Zentrum am Klinikum Traunstein ab sofort wieder anbietet. Es wurde neu überarbeitet und bietet jetzt ein verändertes Gruppenkonzept. mehr...

Viele Kinder und Jugendliche leiden an Übergewicht.  Fast jedes 10. Kind ist davon betroffen. Die Pandemie hat mit Home-Schooling und Bewegungsmangel durch erhöhte Medienzeiten zu einem signifikanten Anstieg dieser Problematik beigetragen. Viele der betroffenen Kinder und Jugendlichen finden nicht zurück in einen Alltag, in dem vor der Pandemie Sport und Aktivitäten mit Gleichaltrigen einen Platz hatten, teilweise haben sie gänzlich den Mut verloren, etwas an ihrer Situation zu ändern.

Studien zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS) haben gezeigt, dass zunehmend mehr Kinder starkes Übergewicht entwickeln. Dies hat weitreichende und anhaltende Folgen für ihre Gesundheit (Knochenwachstum, Diabetes mellitus, Bluthochdruck) und für ihre soziale Entwicklung.

Gemeinsam zum Wohlfühlgewicht

Das BAHLU Programm richtet sich an alle Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen 7 und 14 Jahren, die unter ihrem zu hohen Gewicht leiden. Es basiert auf fünf Grundpfeilern: Bewegung und Sport, Aufklärung und Begleitung, Hilfen im psychosozialen Bereich, Lernen eines gesunden Essverhaltens sowie Umfeld- und Elternberatung.

Das interdisziplinäre SPZ-Team aus Ärzten, Psychologen, Sporttherapeuten und Erziehern setzt auf Motivation durch gemeinschaftliches Erleben. 

Ganz besonders wichtig ist uns

  • Gesundes und genussvolles Essverhalten zu fördern: Wir kaufen gemeinsam ein, lernen unsere Nahrung neu kennen, kochen und genießen gemeinsam.
  • Freude an Bewegung zu vermitteln:  Hochmotivierte Sporttherapeuten fördern an gemeinsamen Sportnachmittagen und bei Wochenendaktivitäten Spaß an Aktivität und wecken Neugierde auf neue Sportarten.
  • Gesundheitsverhalten langfristig zu ändern: KinderpsychologInnen unterstützen und helfen bei der Umsetzung des Gelernten im Alltag. In den begleitend stattfindenden Elternabenden geben wir Tipps und Hilfestellungen für die ganze Familie.

Fragen Sie Ihren Kinder- und Jugendarzt, ob das Programm für ihr Kind in Frage kommt, und lassen Sie sich an uns überweisen. Zur Anmeldung oder bei Fragen zum Programm wenden Sie sich an Renate Glaser im Sekretariat des Kinderzentrums in Traunstein (Sozialpädiatrischen Zentrum, SPZ) unter der E-Mail-Adresse: .

04.02.2024 - Klinikum Traunstein

Das Auffangnetz für Krebspatienten

Das Onkologische Zentrum Traunstein informiert zum Weltkrebstag am 4. Februar

Dr. med. Thomas Kubin
Dr. med. Thomas Kubin

Ein Gespräch zum Weltkrebstag am 4. Februar mit Dr. Thomas Kubin, Chefarzt der Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin am Klinikum Traunstein, und Sprecher des Zertifizierten Onkologischen Zentrums. Krebs ist, nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen, weltweit die zweithäufigste Todesursache. Jedes Jahr sterben 10 Millionen Menschen daran. In Deutschland erhalten jährlich über eine halbe Million Menschen eine Krebs-Neudiagnose. Das zertifizierte Onkologische Zentrum am Klinikum Traunstein bietet den Menschen heimatnah umfassende Behandlungsmöglichkeiten. mehr...

Ein Gespräch mit Dr. Thomas Kubin zum Weltkrebstag am 4. Februar. Dr. Kubin ist Chefarzt der Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin am Klinikum Traunstein, Sprecher des Onkologischen Zentrums, Leiter des Zentrums für hämatologische Neoplasien (Leukämien, Lymphome und Plasmozytome) und Beirat der bayerischen Krebsgesellschaft.

Herr Dr. Kubin, Krebs ist ein angstbesetztes Thema, was kann man selbst dagegen tun?

Dr. Thomas Kubin: Mindestens ein Drittel aller krebsbedingten Todesfälle könnte verhindert werden. Wichtig ist zunächst, die Angebote für routinemäßige Vorsorgeuntersuchungen, Früherkennung und rechtzeitige Behandlung wahrzunehmen. Dazu gehören z. b. die Krebsvorsorge beim Frauenarzt, Urologen, Dermatologen oder die Darmspiegelung und die Mammographie. Denn, je früher die Diagnose gestellt wird, desto höher sind die Chancen auf Heilung. Und bis zu 40 % aller Krebserkrankungen wären vermeidbar, da sie durch Risikofaktoren wie Rauchen, Virusinfektionen (HPV), stärkerem Alkoholkonsum, schlechter Ernährung, zu viel Sonneneinwirkung und vor allem Bewegungsmangel entstehen können.

Wann sollten Patientinnen und Patienten hellhörig werden und ihre Hausärztin oder ihren Hausarzt aufsuchen?

Dr. Kubin: Auffällige Anzeichen für eine mögliche Krebserkrankung sind unerwarteter Gewichtsverlust innerhalb kurzer Zeit, andauernde Schmerzen, harte Schwellungen oder vergrößerte Lymphknoten, lange anhaltender Husten oder andauernder Nachtschweiß. Weitere körperliche Veränderungen können blutiger Auswurf, chronische Heiserkeit, anhaltende Schluckbeschwerden, anhaltende Appetitlosigkeit und Übelkeit, ungewöhnliche Veränderungen der Haut, starke Blässe und Abgeschlagenheit sein, bei Frauen natürlich auch Knoten in der Brust oder Zwischenblutungen und bei Männern andauernde Schwierigkeiten beim Wasserlassen oder Vergrößerung eines Hodens. Da all die genannten Symptome und Beschwerden auch andere Ursachen als Krebs haben können, werden diese erst einmal durch die zuständige Hausärztin oder den Hausarzt bzw. die niedergelassenen Fachärzte untersucht, die dann im Verdachtsfall mit uns im Klinikum Kontakt aufnehmen. Denn in unserer Region haben wir mit den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten eine sehr gute Kooperation, da sind die Wege kurz und das ist optimal für die weitere Versorgung unserer Patientinnen und Patienten.

Eine Krebsdiagnose ist immer ein lebensveränderndes Ereignis. Worauf sollten die Patientinnen und Patienten achten, wenn sie sich für eine Klinik entscheiden?

Dr. Kubin: Wenn sich der Verdacht auf Krebs bestätigt, dann brauchen die Menschen wohnortnah schnelle, zugewandte und individuelle Beratung und Therapie, die topaktuell ist und immer höchsten Qualitätsstandards entsprechen muss. Es ist erwiesen, dass die Heilungsraten bei Patientinnen und Patienten, die sich an zertifizierte Zentren wenden, um ein gutes Stück höher sind. Das Onkologische Zentrum am Klinikum Traunstein mit all seinen Schwerpunkten wird jährlich durch ausgewiesene Experten der Deutschen Krebsgesellschaft neu zertifiziert. Unter dem Dach des Onkologischen Zentrums haben wir sogenannte Organzentren für Brustkrebs, Gynäkologische Krebsarten, Darmkrebs, Pankreaskrebs, Prostatakrebs, Hodenkrebs und Hämatologische Neoplasien etabliert. Das Hämatologische Zentrum ist im Sommer 2023 durch die Deutsche Krebsgesellschaft neu zertifiziert worden für alle akuten und chronischen Leukämien, alle Arten von Lymphomen und Plasmazytome/Multiple Myelome. Für nächstes Jahr planen wir die Zertifizierung für ein Zentrum für Blasentumoren.

Eine Krebsdiagnose ist aber nicht nur für die Patientinnen und Patienten selbst, sondern auch für das Umfeld eine sehr belastende Situation.

Dr. Kubin: Wir haben uns auf die Fahnen geschrieben, dass jede Patientin und jeder Patient, der eine solche akute Diagnose bekommen hat, einen Termin innerhalb von drei Arbeitstagen bei uns bekommt! Unser Sekretariat vermittelt dann rasch, kompetent und persönlich für jeden Patienten und jede Patientin einen festen Ansprechpartner. Und in den onkologischen Abteilungen ist einfach immer jemand da. Um die beste Therapie für jeden einzelnen Patienten zu ermitteln, sprechen in der Tumorkonferenz des Onkologischen Zentrums die Kolleginnen und Kollegen der Hämatologie und internistischen Onkologie, der Gastroenterologie, der Chirurgie, der Gynäkologie, der Urologie, der Radiologie, der Strahlentherapie und der Pathologie regelmäßig miteinander. Es ist also unwesentlich, wegen welcher Krebsart ich als Patientin oder Patient ins Klinikum komme, bei uns arbeiten alle Disziplinen eng zusammen, um den Krebs „in die Zange zu nehmen“. Um die seelische und psychosoziale Belastung bestmöglich abzufedern, kümmern sich zusätzlich die Psychologinnen und Psychologen aus der Psychoonkologie sowie die Kolleginnen und Kollegen vom Sozialdienst ausführlich um unsere Patientinnen und Patienten und deren Umfeld.

Wie geht es für die Patienten weiter und welche Therapien werden im Onkologischen Zentrum angeboten?

Dr. Kubin: Wenn der Verdacht auf Krebs besteht, wird sehr rasch durch das Schwerpunkt-Zentrum eine akkurate und umfassende Diagnose erstellt, denn das ist bei allen Krebsarten eine unabdingbare Voraussetzung für eine passgenaue Therapieentscheidung. Die Behandlungsmöglichkeiten bei uns im Klinikum sind vielfältig und reichen von regelmäßiger Beobachtung über Operation, Chemo- und Immuntherapie bis hin zu komplexen intensiven Therapien akuter Leukämien. Wenn operiert wird, dann setzen wir, wo immer möglich, modernste roboterassistierte Chirurgie mit der neuesten Generation des „daVinci“-Roboters oder minimal invasive Chirurgie (z. B. laparoskopische Knopflochchirurgie) ein, da durch die gewebeschonenden Methoden ein Höchstmaß an Heilungserfolg und eine schnellere Erholung erzielt wird. Aber es ist auch nicht immer eine Operation notwendig, denn auch bei weiter fortgeschrittenen Krebserkrankungen gibt die Krebsforschung mittlerweile Grund zur Hoffnung. Da wird auf Hochtouren geforscht, wie Tumorzellen abgetötet werden können, ohne den Körper höhergradig in Mitleidenschaft zu ziehen. Auf der Suche nach der „molekularen Achillesferse“ der Krebszellen werden, nach Diskussion in unserem molekularen Tumorboard, in zunehmend mehr Fällen sogenannte zielgerichtete Krebstherapien eingesetzt, die ganz spezifisch definierte Tumorzellen hemmen können. Zusätzlich setzen wir hier im Klinikum wo immer möglich auf den Einsatz von Immuntherapien zur Unterstützung der körpereigenen Abwehr im Kampf gegen Tumoren, so dass nur noch so viel Chemotherapie wie unbedingt notwendig angewendet wird. Im Klinikum Traunstein haben wir ein eigenes Studienzentrum, das uns ermöglicht, an einer Vielzahl von Studien teilzunehmen und damit nicht nur einen Beitrag zur wissenschaftlichen Weiterentwicklung der Medizin zu leisten, sondern unseren Patienten neueste Therapiekonzepte oder vielversprechende Medikamente mitunter schon vor deren offizieller Zulassung anbieten zu können. Als Teil eines großen Netzwerkes kooperieren wir auch eng mit dem sog. „Cancer Comprehensive Centrum“ der Münchener Universitätskliniken.

Was passiert nach der Behandlung – wie läuft die Nachsorge?

Dr. Kubin: Auch nach Ende der Therapie muss regelmäßig deren anhaltende und langfristige Wirkung überprüft werden. Im Allgemeinen ist für die nächsten Jahre alle 3 bis 6 Monate eine Nachsorge empfohlen. Diese wird meistens durch die niedergelassenen Fachärzte durchgeführt. Dabei wollen wir Rezidive ausschließen oder gegebenenfalls in der Frühphase entdecken und wir schauen auf anhaltende Nebenwirkungen und mögliche weitere Erkrankungen. Zur Genesung gehört bei uns aber nicht nur das Bemühen um das körperliche Wohlbefinden, sondern auch die intensive Unterstützung bei psychologischen oder sozialen Problemen. Dabei engagieren wir uns über den Sozialdienst und unsere psychoonkologische Betreuung hinaus auch für die vielfältigen Angebote unseres Traunsteiner Vereins „Gemeinsam gegen den Krebs e.V.“. Aber auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen, lassen Sie mich zum Schluss nochmals auf die Risikofaktoren hinweisen. Die wichtigsten Dinge zur Vermeidung von Krebs sind: Nicht rauchen, keinen oder nur wenig Alkohol trinken, sich regelmäßig bewegen oder besser noch Sport machen, sich so gesund wie möglich ernähren und auf den Sonnenschutz achten. Und nutzen Sie bitte die Vorsorge-Angebote. Dann ist schon viel gewonnen!

 


INFO

Krebsarten werden nach der Art der Zelle, von der sie ausgehen, klassifiziert.

Es gibt fünf Haupttypen:

  • Karzinom – Die häufigsten Krebserkrankungen in dieser Gruppe sind Brust-, Prostata-, Lungen- und Darmkrebs.
  • Sarkom – Eine Art bösartiger Tumor des Knochens oder des Weichgewebes (Fett, Muskeln, Blutgefäße, Nerven und andere Bindegewebe, die Organe stützen und umgeben).
  • Hirn- und Rückenmarkskrebs – diese werden als Krebserkrankungen des zentralen Nervensystems bezeichnet.
  • Lymphom und Myelom – Lymphome und Myelome sind Krebsarten, die in den Zellen des Immunsystems beginnen. Das Myelom (oder Multiples Myelom / Plasmozytom) beginnt in den Plasmazellen, einer Art weißer Blutkörperchen, die Antikörper produzieren, um Infektionen zu bekämpfen.
  • Leukämie – Leukämie ist eine Krebserkrankung der weißen Blutkörperchen und des Knochenmarks, des Gewebes, das Blutzellen bildet.
31.01.2024 - Kliniken Südostbayern

Ein wichtiges Signal für die Zukunft der KSOB

Philipp Hämmerle wurde in den Vorstand der Kliniken Südostbayern AG berufen

Die beiden Landräte und KSOB-Aufsichtsratsvorsitzenden Siegfried Walch (links) und Bernhard Kern (2. v. r.) freuen sich über die Berufung von Philipp Hämmerle (2. v. l.). Er wird das Vorstandsteam mit dem Vorstandsvorsitzenden Dr. Uwe Gretscher (rechts) und der Vorständin Elisabeth Ulmer (Mitte) ergänzen.
Die beiden Landräte und KSOB-Aufsichtsratsvorsitzenden Siegfried Walch (links) und Bernhard Kern (2. v. r.) freuen sich über die Berufung von Philipp Hämmerle (2. v. l.). Er wird das Vorstandsteam mit dem Vorstandsvorsitzenden Dr. Uwe Gretscher (rechts) und der Vorständin Elisabeth Ulmer (Mitte) ergänzen.

Einstimmig hat der Aufsichtsrat der Kliniken Südostbayern AG (KSOB) Philipp Hämmerle in den Vorstand des Klinikunternehmens berufen. Hämmerle wird seinen neuen Posten zum 1. Juli 2024 antreten und das Vorstandsteam mit dem Vorstandsvorsitzenden Dr. Uwe Gretscher und der Vorständin Elisabeth Ulmer ergänzen. Da sich Ulmer zum Ende des Jahres 2024 auf eigenen Wunsch in ihren wohlverdienten Ruhestand verabschiedet, ist damit schon frühzeitig Kontinuität in der KSOB-Leitung gesichert. mehr...

Hämmerle ist ein erfahrener Klinikmanager und Gesundheitsökonom sowie ein Kenner der Region. Zudem bringt er vielfältige Erfahrungen aus unterschiedlichen Leitungspositionen im Krankenhausmanagement mit. So leitete er von 2013 bis 2019 die Schön Klinik Berchtesgadener Land. Zuletzt war Hämmerle bei der Oberberg Gruppe als Regionalleiter Süd für zehn Einrichtungen der klinischen und ambulanten Versorgung tätig und ist somit bestens mit den Möglichkeiten einer sinnvollen Vernetzung in der Gesundheitsversorgung sowie mit der Nutzung von Synergien zwischen verschiedenen Standorten vertraut.

„Mit der einstimmigen Berufung von Philipp Hämmerle in den Vorstand setzen wir ein klares Signal für die Zukunft der Kliniken Südostbayern AG“, betont Landrat Siegfried Walch. „Als Aufsichtsratsvorsitzender freut es mich besonders, einen erfahrenen Klinikmanager wie Herrn Hämmerle in unserem Team zu begrüßen. Seine vielfältigen Erfahrungen im Krankenhausmanagement machen ihn zu einem kompetenten Gestalter für die aktuellen Herausforderungen im Gesundheitswesen. Durch seine Verwurzelung in der Region bringt er ein tiefes Verständnis für die regionale Gesundheitslandschaft mit. In einer Zeit des Fachkräftemangels wird seine Expertise im Personalmanagement von entscheidender Bedeutung sein. Herr Hämmerle wird nicht nur die KSOB stabilisieren, sondern auch dazu beitragen, dass wir erfolgreich die Prozesse der Digitalisierung vorantreiben und standortübergreifend effizient zusammenarbeiten können."

„Die Berufung von Herrn Hämmerle ist ein wichtiges Zeichen für die Bevölkerung in der Region, die auf die laufenden Transformationsprozesse an den KSOB blickt“, erklärt Landrat Bernhard Kern, stellvertretender Vorsitzender des KSOB-Aufsichtsrats. „Mit dem kompetenten Betriebswirtschaftler wird der Vorstand um einen routinierten Klinikmanager ergänzt, der sich durch seine langjährige Erfahrung im Gesundheitswesen ebenso wie durch seine Verbundenheit mit der Region auszeichnet. Ich bin überzeugt, dass Herr Hämmerle mit seiner fachlichen Expertise wichtige Impulse für die Ausbau- und Bauprojekte in Bad Reichenhall und Traunstein setzen wird.“

Philipp Hämmerle, 43 Jahre alt, hat sein Studium der Gesundheitsökonomie in Nürnberg absolviert. Die Berufung in den Vorstand der Kliniken Südostbayern AG ist für den gebürtigen Pidinger und vierfachen Vater ein sinnvoller Schritt in vielfacher Hinsicht: „Die Aufgabe, im kommunalen Verbund der KSOB die Zukunft mitzugestalten, reizt mich sehr“, sagt Hämmerle. „Mir ist bewusst, dass die Zeiten für nahezu alle Krankenhäuser in Deutschland herausfordernd sind – unter anderem aufgrund der Reformvorhaben der Bundesregierung oder mit Blick auf die dramatischen Kostensteigerungen. Dennoch bin ich mir sicher, dass der bisher eingeschlagene Weg der KSOB sinnvoll und richtig ist. Denn hohe Qualität und ihre stetige Verbesserung sind für mich Maßstab des Handelns im Klinikumfeld. Damit meine ich die Patientenversorgung, aber auch den zielgerichteten Personaleinsatz in allen Arbeitsbereichen. Wir werden die hohe Qualität der medizinischen Behandlung in unseren Kliniken weiterhin als DNA unseres Handelns verstehen, damit die Patienten in den beiden Landkreisen Berchtesgadener Land und Traunstein auch in Zukunft gut versorgt sind. Mir ist es zudem ein besonderes Anliegen, die Attraktivität des Arbeitsumfeldes in den KSOB weiter zu erhöhen und mich persönlich in die Standorte einzubringen und ansprechbar zu sein. Ich freue mich sehr darauf, wieder in meiner Heimat tätig zu sein.“

23.01.2024 - Klinikum Traunstein

Die Hüfte in guten Händen

Dr. Wolfgang Stosiek zum „Zertifizierten Hüftchirurg“ ausgezeichnet

Dr. Wolfgang Stosiek, Oberarzt der Unfallchirurgie und Orthopädischen Chirurgie am Klinikum Traunstein, erhält begehrte Auszeichnung zum „Zertifizierten Hüftchirurg“ – überregionales Alleinstellungsmerkmal der Kliniken Südostbayern (KSOB). mehr...

Der Einsatz einer künstlichen Hüfte ist einer der am häufigsten durchgeführten medizinischen Eingriffe in Deutschland. Im Jahr 2021 wurden bei über 160.000 Patientinnen und Patienten in Deutschland bei Knochenbrüchen und Arthrose eine Hüftprothese eingesetzt. Die hüftgelenksnahen Knochenbrüche des Oberschenkels sind die häufigste Fraktur des Menschen, die Zahlen werden sich mit der immer älter werdenden Bevölkerung und Zunahme der Osteoporose in den nächsten Jahren noch einmal verdoppeln. Damit werden aber auch potentielle Folge-Operationen ein immer wichtigerer Fokus der Orthopädie und Unfallchirurgie. Ziel ist es dabei immer, dass die Patienten mobil bleiben und sich im Alltag auch in Zukunft selbstständig versorgen können.

Zertifizierter Hüftchirurg der Deutschen Hüftgesellschaft

Als eine Sektion der „Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie“ (DGOU) hat sich aufgrund der immer größer werdenden Patientenzahlen die 2015 gegründete „Deutsche Hüftgesellschaft“ (DHG) in den vergangenen Jahren als feste Größe etabliert. Seit Anfang 2022 vergibt die DHG das Zertifikat „Hüftchirurg“.

Prof. Dr. Kolja Gelse, Chefarzt der Unfallchirurgie und Orthopädischen Chirurgie am Klinikum Traunstein, freut sich sehr über die Anerkennung seines Kollegen, Oberarzt Dr. Wolfgang Stosiek: „Mit der Bescheinigung für Dr. Stosiek als Zertifizierter Hüftchirurg der Deutschen Hüftgesellschaft wird die breite Expertise des Klinikums Traunstein auf diesem Gebiet durch eine hoch angesehene Gesellschaft ausgezeichnet.“

Das Klinikum Traunstein ist damit eines der wenigen Krankenhäuser in ganz Südbayern mit der notwendigen Infrastruktur und der nachgewiesenen Versorgungsqualität – inklusive gelenkerhaltender Hüftchirurgie, Gelenkersatz, Verletzungen des Beckens und der Hüfte sowie die septische Chirurgie der Hüfte.

Das Klinikum Traunstein ist Kompetenzzentrum Becken und Hüfte

Dr. Wolfgang Stosiek erläutert: „Die Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie am Klinikum Traunstein kann damit als Kompetenzzentrum für Frakturen des Beckens und der Hüfte sowie für Hüft-Endoprothetik angesehen werden. Besonders relevant sind die bei betagteren Patientinnen und Patienten zunehmend notwendigen Folgeoperationen, wie z.B. bei Knochenbrüchen im Bereich der implantierten Prothese oder bei gelockerten Endoprothesen. Bei der immer älter werdenden Bevölkerung mit vielen internistischen Begleiterkrankungen ist auch ein eng abgestimmtes, interdisziplinäres Vorgehen mit entsprechender Infrastruktur erforderlich. Dafür haben wir hier optimale Voraussetzungen mit umfassender Versorgung aller begleitenden Fachgebiete und einer großen Intensivstation. Zudem ermöglicht das Klinikum Traunstein als zertifiziertes Zentrum für Alterstraumatologie die nahtlose Weiterversorgung der geriatrischen Patienten auf höchstem Niveau innerhalb der KSOB.“ Dr. Stosiek ergänzt: „Durch das Hüftzertifikat wird die überregional herausgehobene Stellung der Unfallchirurgie und Orthopädischen Chirurgie des Klinikums Traunstein bestätigt.“

18.01.2024 - Kliniken Südostbayern

Internationale Expertise für die Kardiologie der Kliniken Südostbayern

Prof. Dr. Michael Lehrke ist der Nachfolger von Prof. Dr. Dr. Moshage für die Kardiologie der Kliniken Südostbayern

Dr. Uwe Gretscher, Vorstandsvorsitzender der KSOB, freut sich, mit Prof. Dr. Michael Lehrke einen international erfahrenen Kardiologen als neuen Chefarzt begrüßen zu dürfen.
Prof. Dr. Lehrke mit zwei seiner neuen Kollegen in der Kreisklinik Bad Reichenhall: v.l. Oberarzt Dr. Christian Sieberer, Chefarzt Prof. Dr. Michael Lehrke, Assistenzarzt Artem Borodai

Seit 1. Januar 2024 hat die Kardiologie am Klinikum Traunstein und der Kreisklinik Bad Reichenhall einen neuen Chefarzt: Prof. Dr. Michael Lehrke übernahm den Staffelstab vom langjährigen Chefarzt Prof. Dr. Dr. Werner Moshage. mehr...

Prof. Dr. Lehrke ist nach zehn Jahren am Klinikum München-Großhadern, einem dreieinhalbjährigen Forschungsaufenthalt in Philadelphia, USA, und seiner 13-jährigen Tätigkeit als stellvertretender Klinikdirektor am Uniklinikum der RWTH Aachen sehr gerne nach Traunstein und Bad Reichenhall gekommen: „Ich bin in Traunstein und Bad Reichenhall sehr herzlich von einem tollen Team begrüßt worden. Mit der sehr großen Expertise der Kolleginnen und Kollegen sowie der hochqualitativen technischen Ausstattung in den beiden Kliniken freue ich mich, dass ich von Prof. Dr. Dr. Moshage einen sehr gut aufgestellten Fachbereich übernehmen darf. Wir haben hier alle Möglichkeiten der kardiovaskulären Bildgebung sowie der interventionellen Kardiologie, der kardiovaskulären Bildgebung und der Intensivmedizin.“

Dr. Uwe Gretscher, Vorstandsvorsitzender der KSOB, ergänzt: “Patienten, die früher nach München fahren mussten, können jetzt heimatnah in Traunstein und Bad Reichenhall behandelt werden. Das Klinikum Traunstein ist Lehrkrankenhaus der LMU München und ist in die neueste Forschung eingebunden. Mit Prof. Dr. Lehrke konnten wir einen Chefarzt gewinnen, der mit seiner langjährigen internationalen Erfahrung in der Forschung und seiner hohen universitären Fachexpertise die Kardiologie in Traunstein und Bad Reichenhall um weitere Fachspektren erweitern und mit großer Energie und Freude in die Zukunft führen wird.“

Mit seiner Frau, die ebenfalls Kardiologin ist, und den beiden Kindern ist Prof. Lehrke schon jetzt heimisch geworden: „Berggehen, wandern, skifahren und fahrradfahren, die wunderschönen Berge und Seen im Chiemgau und im Berchtesgadener Land zusammen mit meiner Familie genießen, das ist für mich schon hohe Lebensqualität.“

Prof. Dr. Lehrke bringt langjährige Erfahrung im Bereich der interventionellen Klappentherapie und strukturellen Herzerkrankungen mit. Neben der interventionellen Behandlung der Mitral- und Trikuspidalklappe sowie dem interventionellen Aortenklappenersatz (TAVI) steht die Behandlung der koronaren Herzerkrankung sowie die kardiale Bildgebung (Kardio-MRT und Angio-CT) im Fokus seiner Tätigkeit. Er zielt auf die umfassende Versorgung herzerkrankter Patienten in der Region ab: „Ich habe den Anspruch, in beiden Landkreisen die gesamte Kardiologie abzubilden.“

08.01.2024 - Klinikum Traunstein

Zurück an alter Wirkungsstätte

Johannes Schreiber übernimmt Pflegedienstleitung in Traunstein

Johannes Schreiber, der neue Pflegedienstleiter im Klinikum Traunstein
Johannes Schreiber, der neue Pflegedienstleiter im Klinikum Traunstein

Zum 1. April 2024 übernimmt Johannes Schreiber die Pflegedienstleitung im Klinikum Traunstein. Der erfahrene Pflegefachmann kehrt damit an die Kliniken Südostbayern (KSOB) zurück. mehr...

Schreiber absolvierte bereits seine Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger sowie anschließend eine Fachweiterbildung für den Operationsdienst im Klinikum Traunstein. Im Anschluss war er zudem bis 2022 Stationsleiter und Bereichsleiter Chirurgie am KSOB-Standort in Trostberg. Zuletzt war Schreiber als Pflegedienstleitung in der Schön Klinik Vogtareuth tätig. Berufsbegleitend absolvierte er ein Studium der Unternehmensführung für Gesundheitsberufe an der TH Rosenheim, das kurz vor dem Abschluss steht.

„Auf die neue Herausforderung in Traunstein freue ich mich sehr“, betont Schreiber. „Zahlreiche Kolleginnen und Kollegen kenne ich noch und die Arbeitsatmosphäre sowie der gemeinsame Austausch am Standort haben mir immer gefallen. Ich bin davon überzeugt, dass wir hier viel bewegen und den Pflegeberuf weiter stärken können.“

„Mit Herrn Schreiber haben wir einen ausgewiesenen Pflegeexperten und einen Kenner unserer Häuser erneut für die Kliniken Südostbayern gewinnen können“, erklärt KSOB-Vorstandsvorsitzender Dr. Uwe Gretscher. „Er wird das Team in Traunstein weiterentwickeln sowie neue und wichtige Impulse für den Pflegedienst am Standort geben.“

05.01.2024 - Klinikum Traunstein

Sanfte Medizin mit dem Snoezelen Wagen

Das neue zauberhafte Lieblingsinstrument der Kinderklinik am Klinikum Traunstein

Das neue zauberhafte Lieblingsinstrument der Kinderklinik
Das neue zauberhafte Lieblingsinstrument der Kinderklinik

Der Anspruch bei der Behandlung von Kindern ist, Untersuchungen und Behandlungen nicht nur medizinisch mit neuestem Fachwissen durchzuführen, sondern für die kleinen Patientinnen und Patienten möglichst angenehm zu gestalten. Dies soll nicht nur das Wohlbefinden während des gesamten Klinikaufenthalts positiv beeinflussen, sondern darüber hinaus verhindern, dass durch entsprechende Erlebnisse ein Schmerzgedächtnis gebildet wird. mehr...

„Neue, innovative Ideen für unsere kleinen Patienten können einen großen Beitrag leisten, um medizinische Eingriffe so zu verpacken, dass die Kinder es nicht als schmerzhaft erleben“, so Prof. Dr. Gerhard Wolf, Chefarzt der Kinderklinik am Klinikum Traunstein. Julia Schimpfhauser, Kinderkrankenschwester und Assistenzarzt Dr. med. Florian Asang haben dieses Jahr ein Konzept erarbeitet, um diese pädiatrische Herzensangelegenheit umzusetzen. Dafür haben sie entsprechende Methoden unter anderem nach dem Vorbild des Projekts „Gib mir Fünf“ des Dr. von Haunerschen Kinderspitals und der klinisch interventionellen Hypnose nach Elke Hochenleitner zusammengestellt.

Ein zentraler Aspekt ist die altersgerechte Aufmerksamkeitslenkung. Dabei werden Kinder eingeladen, ihren Fokus auf angenehmere Dinge zu lenken, um die medizinischen Anwendungen in den Hintergrund treten zu lassen. Und hier kommt das ganz besondere Highlight des Verfahrens zum Einsatz – der „Snoezelen“-Wagen. Dank großzügiger Spenden konnte die Kinderklinik diesen im wahrsten Sinne des Wortes ganz zauberhaften Wagen erwerben. Er ist kunterbunt und bietet zahlreiche Attraktionen, unter anderem eine Säule mit aufsteigenden fröhlich blubbernd leuchtenden Luftblasen, verschiedenen Zauberstäben und Lichtfasern, ein Kaleidoskop sowie einen Projektor, der Mond und Sterne an der Zimmerdecke erstrahlen lässt. In dieser magischen Umgebung können Kinder mit viel Fantasie in eine imaginäre Zauberwelt eintauchen und den medizinischen Eingriff für einen Moment vergessen.

Besonders gilt das, wenn auch die Sprache dazu passt und achtsam verwendet wird, denn Worte haben Macht, besonders in der Medizin. Das Team setzt deshalb ganz bewusst auf eine positive Sprache.  Statt negativ belegter Wörter werden positive Formulierungen verwendet, um ein bestärkendes Umfeld zu schaffen. So kann man an Stelle von „Denk nicht daran“ auch „Erzähle mir doch einmal von Deinem schönsten Ferienerlebnis sagen“. „Das hat nichts mit Schönreden zu tun, vielmehr damit auf Augenhöhe zu kommunizieren und sich auf die imaginäre Welt des Kindes einzulassen.“, erklärt Florian Asang. 

„Sehr wirkungsvoll ist auch die Behandlung in Komfortpositionen. Dabei liegen die Kinder zum Beispiel in einer großen umfassenden Umarmung ihrer Eltern. Sie fühlen sich dann geborgen und das medizinische Fachpersonal kann in dieser ruhigen und sicheren Lage notwendige Behandlungen durchführen“, erzählt Julia Schimpfhauser.

Ebenso hilfreich ist die „Brummel“. Sie sieht aus wie eine freundliche, bunte Hummel und wenn man sie einschaltet, vibriert sie in der Hand. Dadurch entsteht eine Reizüberflutung, die das Empfinden des Kindes für andere Reize senkt.

Zu guter Letzt gibt es dann auch noch eine Belohnung. „Du bist Löwenstark“ steht auf der Schachtel, die sich öffnet, sobald die Untersuchung gemeinsam vollbracht ist. Hier kann man sich dann eine kleine Überraschung aussuchen und lernen, dass auf eine sowieso schon eigentlich ganz interessante medizinische Untersuchung dann auch noch etwas besonders Angenehmes folgt. So wird das Erlebte nicht nur gut in Erinnerung behalten, sondern auch eine positive Verknüpfung mit medizinischen Untersuchungen geschaffen.

Das gesamte Team der Kinderklinik profitiert von dem Konzept, durchläuft Schulungen und kann auch auf dazu benötigte Materialien zugreifen. Auf einem Plakat werden zusätzlich die Grundgedanken und Hilfsmittel verbildlicht sowie auch mögliche Komfortpositionen für Kinder dargestellt. Jeder kann sich hier einen schnellen Überblick verschaffen. Es hängt in jedem Untersuchungszimmer als Inspiration und Gedankenstütze. 

„Die Kinderklinik Traunstein geht mit diesem Konzept wieder einen Schritt weiter in der innovativen Medizin für Kinder. Es lohnt sich einfach, immer wieder Neues zu erforschen. Denn es ist dem gesamten Team ein Anliegen, kleinen Patienten nicht nur die bestmögliche Versorgung, sondern auch eine positive medizinische Erfahrung zu bieten.“, so Professor Gerhard Wolf, der Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin, der sich sehr über das gelungene Konzept des Teams freut.

 


Wohlfühlen ist so wichtig

Von Frühgeborenen mit wenigen hundert Gramm Gewicht über schwer akut oder chronisch an Körper oder auch Seele erkrankte Kinder bis hin zu Opfern von Unfällen: Die Kinderklinik am Klinikum Traunstein ist rund um die Uhr im Einsatz, um Kindern und Jugendlichen in Not zu helfen.

Chefarzt Prof. Dr. med. Gerhard Wolf und sein Team freuen sich deshalb über den Neubau der Kinderklinik, der ihnen räumlich und medizinisch noch mehr Möglichkeiten bietet. „Natürlich wäre es schön, wenn wir das Gebäude auch mit all dem ausstatten könnten, was zu einer warmen Wohlfühlatmosphäre und somit ebenfalls zur schnellen Genesung der kleinen Patienten und Patientinnen beiträgt, aber leider nicht Teil der öffentlichen Krankenhausfinanzierung ist“, so der Chefarzt. Für diese wertvollen Ausstattungsextras freuen sich die Kliniken Südostbayern über wohlmeinende und mitfühlende Unterstützer und bedanken sich von ganzem Herzen für die bereits erhaltene Hilfe, mit der zum Beispiel auch der Snoezelen Wagen finanziert wurde.

Wenn auch Sie gerne mithelfen wollen, können Sie über Telefon 0049 (0)861 705 1534 oder Kontakt aufnehmen. Das Spendenkonto lautet: DE23 7109 0000 0000 201480, Verwendung: Neue Kinderklinik - TS 373223. Weitere Infos zur neuen Kinderklinik finden Sie hier.

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